Werk 1
Kommentar
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Werk 5
Kofler zitiert Ernst Blochs»Philosophische Grundfragen«: »Das, was ist, kann nicht wahr sein« (Bloch 1961, 65; s. Eintrag »aber was ist, kann nie wahr sein!«). Auch Herbert Marcuse, auf den Kofler später im Hörspiel Bezug nimmt, zitiert jene Stelle Blochs und sieht darin »die Idee der Vernunft, von der die Logik jener (abendländischen, Anm.) Tradition sich leiten ließ« (Marcuse 2014, 139).
Sigmund Freud, in dessen Schriften Penisneid und Kastrationskomplex zentrale Paradigmen menschlicher Entwicklung sind, erwähnte den Gebärneid im Rahmen »früher Sexualwünsche« (Freud 1969, 551); auch andere Psychoanalytiker konstatierten einen Neid des Mannes auf die weibliche Gebärfähigkeit. Zur Zeit der Entstehung von Koflers Text dürfte das Thema medial präsent gewesen sein (vgl. [red.] 1980a), es waren vor allem die Ausführungen des Psychoanalytikers Bruno Bettelheim, die damals diskutiert wurden. Bettelheim hatte bereits 1954 in seiner Studie »Symbolische Wunden« einen Gebärneid namhaft gemacht und bei Urgesellschaften Rituale männlicher Geburtsimitation beobachtet (vgl. Bettelheim 1954).
Anspielung auf Theodor W. Adornos »Minima Moralia«. »Reflexionen aus dem beschädigten Leben« (1951): In »Kalte Herberge« (Aphorismus 75) zeigt Adorno am Beispiel des – seiner Ansicht nach – Verfalls der Gastlichkeit in Wirtshäusern, wie in einer Gesellschaft, die von Sachlogik erfasst wird, Kälte oder nur eine Fassade von Wärme die Beziehung zwischen Individuen dominiert. »Zug um Zug […] vernichten die Mittel den Zweck«, kehrten sich die Mittel des Gastgewerbes gegen das Wohl des Gastes. »Die Arbeitsteilung, das System automatisierter Verrichtungen, bewirkt, dass keinem am Behagen des Kunden etwas gelegen ist« (Adorno 1994, 132). Die aus ökonomischen Gründen rationalisierte Organisation des Wirtshauses mache dieses zur »Kalten Herberge« und bewirke kulturelle Entfremdung. 2004 griff Kofler den Begriff für seinen Roman »Kalte Herberge« auf.
Epikur (um 341–um 270 v.u.Z.), griechischer Philosoph
Robert Menasses Romandebüt »Sinnliche Gewißheit«erschien 1988 im Rowohlt Verlag (im selben Jahr hatte Kofler nach dem Wechsel von Wagenbach mit »Am Schreibtisch« ebenfalls seine erste Veröffentlichung bei Rowohlt). Im Begriff der Sinnlichkeit gibt es eine Schnittmenge mit Nitsch, der seine Aktionen als eine »instinktive suche nach sinnlich intensiven erlebnissen« beschreibt (Nitsch 2015a). Menasse übernahm den Titel allerdings von Hegels »Phänomenologie des Geistes« und dessen gleichlautendem ersten Kapitel (»Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und das Meinen«, vgl. Hegel 1970)
Der vorangehende Satz ist ein wortwörtliches Zitat aus dem Sanders-Brahms-Interview, dieser ist leicht abgeändert: »Dies [die Erfahrung der Geburt] kann ein Mann nicht haben, wenn sicherlichFreudunrecht hat mit seiner Theorie des Penisneides, so glaube ich, daß Männer einen ganz starken Gebärneid haben, d.h. daß sie eine große Sehnsucht nach dieser Erfahrung haben, die das totale Auslöschen des Selbst bedeutet« (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 154).
Möglicherweise Bezug auf Walter Benjamins »Illuminationen«, eine von Theodor W. Adorno1955 herausgegebene Sammlung von Schriften, deren Titel auf einen Hinweis Adornos zurückgeht, und zwar auf die Veröffentlichung einer Auswahl durch Siegfried Kracauerin der »Frankfurter Zeitung« unter dem Titel »Kleine Illuminationen«, der Benjamin zugestimmt habe; er verweise auf die seinem Schreib- und Denkstil charakterisierenden Komponenten des Erleuchtens und Aufklärens (Benjamin 1969, 444f.).
PersonAutorIn/JournalistInPhilosophInMedienZeitung/ZeitschriftZitate
Ernst Bloch (1885–1977), deutscher Philosoph
Kofler zitiert an dieser Stelle Herbert Marcuses»Der eindimensionale Mensch« (1967; orig. »One-Dimensional Man«, 1964): »Die Welt der unmittelbaren Erfahrung – die Welt, in der lebend wir uns vorfinden – muß begriffen, verändert, sogar umgestürzt werden, um zu dem zu werden, was sie wirklich ist« (Marcuse 2014, 139).
»Zeichen« und »Bedeutung« sind zwei Begriffe, die in ihrer Beziehung zueinander zentral sind für den linguistischen Strukturalismus: Nach dessen Begründer, Ferdinand de Saussure (1857 – 1913), kommt einem Zeichen keine Bedeutung aus sich heraus zu, Bedeutung ist vielmehr ein Effekt der Verwendung der Zeichen durch die Sprachgemeinschaft. Sprache als ein System von Zeichen setzt sich laut de Saussure aus zwei Komponenten zusammen: dem Ausdruck (»signifiant«) und dem Inhalt (»signifié«), d. h. einer Lautgestalt und einer Bedeutungsvorstellung (vgl. Nünning 2004, 634), s. Eintrag »Zeichen und Bedeutung«
In »Der eindimensionale Mensch« schreibt Marcuse davon, »daß die fortgeschrittene Industriegesellschaft der Möglichkeit einer Materialisierung der Ideale gegenübersteht« (Marcuse 2014, 78).
Kofler bezieht sich in dieser Passage auf die Theorien von Karl Marx. Als Warenfetisch (auch Warenfetischismus) bezeichnet dieser in seinem Hauptwerk »Das Kapital« (1867) das quasireligiöse dingliche Verhältnis zu Produkten, die Menschen in arbeitsteiliger Produktion bzw. »gesellschaftlicher Arbeit« füreinander herstellen. »Das Rätsel des Geldfetischs ist daher nur das sichtbar gewordene, die Augen blendende Rätsel des Warenfetischs« (Marx 2004, 103)
Artur Boelderl sieht hierin eine Anspielung auf das Werk Jacques Lacans. (vgl. Boelderl 2009, 200)
Martin Buber (1878–1965), österr.-israelischer Geschichtsphilosoph
Möglicherweise ein Bezug auf die in Ernst Blochs Philosophie zentralen Begriffe Sinn und Hoffnung. Auf Bloch verweist Kofler in seinem Œuvre mehrfach, s. Eintrag ›Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt‹.
Die Begriffe »Absicht«und »Zweck«spielen in Immanuel Kants Werk in Bezug auf die Natur eine große Rolle. In seiner »Kritik der Urteilskraft« (1790) legt Kant Natur entsprechend der Teleologie so dar, »als ob die Zweckmäßigkeit in ihr absichtlich sei« (Kant 2000a, § 68, 201), wobei diese »Absicht«in Analogie zu einer verstandesgelenkten Absicht gedacht wird: »Naturzweck«sei jene Verknüpfung von Ursache und Wirkung, bei welcher die Ursache, soKant in »Die Metaphysik der Sitten« (1797), »auch ohne ihr dazu einen Verstand beizulegen, doch nach der Analogie mit einem solchen«, als »gleichsam absichtlich«etwas hervorbringend, begriffen wird.(Kant 2000b, MST § 7, 654)
Kofler/Fian zitieren hier eine bekannt gewordene Aussage, die der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan (1911–1980) in seinem 1964 publizierten Buch »Understanding Media: The Extensions of Man« tätigte und die das Medium, die Beschaffenheit des Kanals, über den eine Nachricht transportiert wird über die Bedeutung oder den Inhalt der Nachricht stellte.
Anspielung auf den Titel von Friedrich Nietzsches Schrift »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik« (1872)
»Die fröhliche Wissenschaft« (1882, ergänzte Neuausgabe 1887): Schrift von Friedrich Nietzsche
Kofler bezieht sich hier (vermutlich) auf die Theorien Ernst Blochs (1885–1977). Bei Bloch ist das Noch-Nicht die zentrale utopische Kategorie; nur die Kunst vermittle uns eine Ahnung möglicher Vollendung, darin die unfertige Wirklichkeit überbietend. In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« (erstmals 1954–1959) prägte Bloch den Begriff »Vorschein«, um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. Kunst könne ästhetischer Vor-Schein werden, der im Horizont des Wirklichen stünde (Bloch 1954b). s. Eintrag »Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt«
Die Formulierung »Grand Hotel Abgrund« prägte Georg Lukács in seiner gleichnamigen Abhandlung (1933, zu Lebzeiten unveröffentlicht). Lukács kritisiert darin, dass die bürgerlichen Intellektuellen in ihren Analysen stets von der Ideologie ausgingen und in ihr stecken blieben, statt das gesellschaftliche Sein in seinen Klassenwidersprüchen zu erkennen; dies brächte eine »Literatur von den Ideologen für die Ideologen« (Lukács 1984, 184) ohne praktisch-politische Konsequenzen hervor. Später münzt Lukács den Begriff auch auf die Philosophie Schopenhauers und kritisiert damit in einer Neuausgabe der »Theorie des Romans« 1963 Adornos Stellung nach 1945: »Ein beträchtlicher Teil der führenden deutschen Intelligenz, darunter auch Adorno, hat das ›Grand Hotel Abgrund‹ bezogen« (Lukács 1963, 17). s. Eintrag »Hotel Abgrund«
Hans-Jürgen Syberberg(* 1935), Regisseur, Vertreter des Neuen Deutschen Films; bekannt wurde sein Interview mit Winifred Wagner, einer engen Vertrauten Hitlers, die bekannte: Käme Hitler heute zur Tür herein, »ich wäre genauso froh und glücklich, ihn hier zu sehen und zu haben, wie immer«(o.A./dpa 2015). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film Hitler, ein Film aus Deutschland(1977), in dem auch André Hellermitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInPhilosophInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Den Begriff Naturreligion bezieht man in der europäischen Philosophiegeschichte in erster Linie auf Spinoza und Rousseau; es ist denkbar, dass Kofler hier an Hölderlin dachte. (vgl. Link 1999)
Günther Anders (1902–1992), deutsch-österr. Philosoph und Schriftsteller
Konrad Paul Liessmann (* 1953), österr. Philosoph und Kulturpublizist
Voltaire (1694–1778), franz. Philosoph
Ernst Bloch prägt in seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« (1954–1959) den Begriff »Vorschein«, um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. s. Eintrag »Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt«
Jean Baudrillard (1929–2007), franz. Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe
Erneuter Verweis auf Marx. s. Eintrag ›Warenfetischismus‹
Anspielung auf das Konzept des »Übermenschen«als einem dem Menschen überlegenen Menschen, das vor allem Friedrich Nietzscheprägte, in seinem Werk »Also sprach Zarathustra« (1883–1885) systematisch ausarbeitete.
Kofler bezieht sich hier wahrscheinlich auf eine Rezension des Buches »Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege« (1990) von Hans-Jürgen Syberberg (* 1935), in der Helmut Karasek kritisiert, dass ein Buch, das Hitler relativiere, überhaupt einen Verleger und in Günther Nenning und André Heller zwei (positive) Rezensenten gefunden habe: »Syberberg, ein ›engagierter Antifaschist‹? Bestenfalls ein ewiger Hitler-Junge, der sich idealistisch einen netten, sauberen Faschismus wünscht – umweltfreundlich, heimatverbunden und mit einem anständigen, weil prinzipientreuen Antisemitismus« (Karasek 1990, 245). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film »Hitler, ein Film aus Deutschland« (1977), in dem auch André Heller mitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.
PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInNationalsozialistInPhilosophInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Die Formulierung »Grand Hotel Abgrund« prägte Georg Lukács in seiner gleichnamigen Abhandlung (1933, zu Lebzeiten unveröffentlicht). Lukács kritisiert darin, dass die bürgerlichen Intellektuellen in ihren Analysen stets von der Ideologie ausgingen und in ihr stecken blieben, statt das gesellschaftliche Sein in seinen Klassenwidersprüchen zu erkennen; dies brächte eine »Literatur von den Ideologen für die Ideologen« (Lukács 1984, 184) ohne praktisch-politische Konsequenzen hervor. Auf dem Weg von der Loslösung von der Bourgeoisie bis zum Anlangen beim Proletariat gebe es »viele Wendungen des Weges, viele Zwischenstationen. Und diese Zwischenstationen sind so eingerichtet, daß sie einen Teil der Intelligenz– im Zustand der chronischen Verzweiflung, am Rande des Abgrunds – festhalten, zum Stillstand bringen, daß ein Teil der Intelligenz sich hier – im Zustand der chronischen Verzweiflung, am Rande des Abgrunds – häuslich niederläßt und nicht gewillt ist, weiterzugehen.« (Lukács 1984, 183). »Zu diesem Zweck ist das Grand Hotel Abgrund geschaffen: es bietet Raum für Opposition, die nicht nur geduldet, sondern zwecks Energieableitung geradezu – allerdings nur in dem kontrollierbaren Etablissement – erwünscht ist.« (Benseler 1984, 171)
Kofler/Fian beziehen sich hier vermutlich auf André Hellers Roman »Schattentaucher« (1987); darin beklagt ein Protagonist, »daß der Tod in unserer Gesellschaft ein Tabu sei« (Heller 2003, 83). Zugleich schreibt Kofler in »Der Hirt auf dem Felsen« von der »vielbeschworene[n] Tabuierung des Todes« (S. II/512), hier dürften Jean Baudrillards Überlegungen zum Ausschluss des Todes aus der Gegenwart in »Der symbolische Tausch und der Tod« (»L’ échange symbolique et la mort«, 1976) zugrunde liegen (s. S. II/514, 520).
Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim (1493–1541, ab 1529 unter dem Namen Paracelsus), Arzt, Alchemist, Mystiker und Philosoph im schweizerisch-süddeutschen-österreichischen Raum. s. Eintrag ›Böhme, Paracelsus, Novalis‹
Friedrich Nietzschespricht in »Götzendämmerung« von einem »inneren Feind« (Kap. 7, »Moral als Widernatur«): »Nicht anders verhalten wir uns gegen den ,inneren Feind‘: auch da haben wir die Feindschaft vergeistigt, auch da haben wir ihren Werth begriffen.« (Nietzsche 1999, 84)
»Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption« lautet These XIII in Walter Benjamins »Die Technik des Schriftstellers in dreizehn Thesen«. (Benjamin 1972, 107)
Zitat aus Ernst Blochs »Prinzip Hoffnung«: »denn alles Wirkliche verläuft mit Noch-Nicht in ihm« (Bloch 1954a, 112) (s. Eintrag ›Alles Wirkliche‹)
Marshall McLuhan (1911–1980), kanadischer Philosoph und Medientheoretiker (s. Eintrag ›The medium is the message.‹)
Bezeichnung für Philosophen und Wissenschaftler, die sich um das 1924 (nach dem Zweiten Weltkrieg 1951 erneut) gegründete Frankfurter Institut für Sozialforschung gruppierten. Die beiden zentralen Figuren waren Max Max Horkheimer und Theodor W. Adorno mit der von ihnen begründeten »Kritischen Theorie«.
Kofler verwendet »Tabuierung« und »Tabuisierung« wohl synonym. Neben den in der Folge von Kofler erwähnten Ringel und Frankl beschäftigte sich in den 1980er Jahren im deutschen Sprachraum vor allem Norbert Elias mit dem Tod als »weißen Fleck auf der sozialen Landkarte«. (Elias 1982, 46) Kofler dürfte in dieser Passage auf Jean Baudrillards Überlegungen zum Ausschluss des Todes aus der Gegenwart in »Der symbolische Tausch und der Tod« (»L’ échange symbolique et la mort«, 1976) rekurrieren. »[D]ie Verdrängung des Todes in unserer Gesellschaft« (s.u.) geschehe, weil kein symbolischer Austausch mehr zwischen Tod und Leben stattfinde, das führe laut Baudrillard zu einer vom Tod bestimmten Gesellschaft. (vgl. Baudrillard 2011, 225ff.) Baudrillards Werk erschien erstmals 1982 auf Deutsch, bereits 1979 brachte der Merve Verlag in der Reihe »Internationale marxistische Diskussion« eine Übersetzung des 5. Kapitels zur Ökonomie des Todes. Es ist denkbar, dass Kofler diese Ausgabe heranzog. (vgl. Baudrillard 1979)
Jean Baudrillard, dessen Überlegungen zu Tod und Simulation dieser Passage zugrunde liegen, geht auf Riten der »Wilden«, auf »Stammesgesellschaften« zurück, bei denen es eine Reziprozität zwischen Leben und Tod gebe. (Baudrillard 2011, 243ff.) Kofler könnte der Vorstellung vom Zyklischen (»Wiederkehr«) des Abtauschs zwischen Leben und Tod ein Marx-Zitat hinzugefügt haben, zu Beginn von »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte« schreibt Karl Marx: »Hegel bemerkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.« (Marx 1960, 115)
In »Der symbolische Tausch und der Tod« führt Jean Baudrillard die Grundlagen seiner Simulationstheorie aus und spricht von »drei Ordnungen des Simulakrums«: Nach der Ära der »Imitation« und derjenigen der »Produktion« sieht er die heutige Menschheit im Zeitalter der Simulation leben, in dem Zeichen und Wirklichkeit immer schwieriger zu unterscheiden sind. (Baudrillard 2011, 92) Der daraus abgeleitete Begriff »Sterbesimulation« ist Kofler’scher Natur, für Baudrillard ist in Zusammenhang mit dem Tod das Symbolische, das er als sozialen »Tauschakt« versteht, zentral.
Möglicherweise spielt Kofler hier auf George Bataille an, wie ihn Baudrillard zitiert: »Sexualität und Tod sind nur Höhepunkte eines Festes, das die Natur mit der unerschöpflichen Vielzahl der Wesen feiert.« (Baudrillard 2011, 281) Wenn es auch eine Anspielung auf den genannten Erwin Ringel sein soll, könnte es sich um eine Parodie seiner Selbstmord-Forschungen handeln. (vgl. u.a. Ringel 1953)
Früher ein Erntehelfer, der das Getreide mäht; gleich dem »Sensenmann« eine Figuration des Todes. Baudrillard, an den Kofler hier möglicherweise anschließt, sieht in diesen mittelalterlichen volkstümlichen Ikonographien Zeichen eines Austauschs innerhalb der Gesellschaft, mit dem 16. Jahrhundert habe die »Abschirmung gegen den Tod« begonnen. (Baudrillard 2011, 263)
»Also sprach Zarathustra« (1883 – 1885) von Friedrich Nietzsche, s. Eintrag ›Wenn du zum Hofer gehst‹
Der Satz »la propriété c’est le vol«– zunächst übersetzt mit »Eigentum ist Raub« (1844), bald darauf mit »Eigentum ist Diebstahl« (1845, vgl. Kramer 1992, 11) – findet sich in der Schrift »Was ist das Eigentum?« (1840) des französischen Soziologen Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865). Mehrere marxistische und anarchistische Theoretiker beriefen sich darauf. Proudhon sah die Grundlagen der wirtschaftlichen Ausbeutung im Eigentumsrecht verankert; seine Kritik richtet sich gegen arbeitsloses Eigentum aus Zins, Grundrente oder Pacht. Er gilt als einer der ersten Vertreter eines solidarischen Anarchismus. (vgl. Halmer 2009)
Dieser, dem altdeutschen Gemeinderecht entsprechende Grundsatz wurde Bestandteil des 1920 von Hitler verkündeten Parteiprogramms der NSDAP: Die Partei »bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und außer uns und ist überzeugt, daß eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage: Gemeinnutz geht vor Eigennutz« (zit nach. Schmitz-Berning 2000 , 260). Bereits der franz. Schriftsteller und Staatstheoretiker Montesquieu (1689–1755) schrieb in seinem Hauptwerk »Vom Geist der Gesetze«: »Le bien particulier doit céder au bien public« (wörtlich übersetzt: »Das Wohl des Einzelnen muss dem öffentlichen Wohl weichen«, Montesquieu 1967, 302f.)
Mit dem Objekt-Begriff dürfte Kofler hier auf Jean Baudrillards Ausführungen zum »sexuellen Objekt« in »Die fatalen Strategien« (»Les stratégies fatales«, 1983, dt. 1985) rekurrieren. Darin gesteht er dem Objekt entgegen landläufiger Vorstellungen gegenüber dem Subjekt die Handlungshoheit zu: »geht die Initiative nicht insgeheim vom Objekt aus?« (Baudrillard 1991, 148)
Zentraler Begriff der Geschichtsphilosophie von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831)
»Das Reich der Zeichen« (»L’empire des signes« 1970, dt. 1981), literaturtheoretischer Essay von Roland Barthes
Hier bezieht sich Kofler auf Baudrillards Vorstellung, dass die Frau (das verführende Objekt) die Macht über das Subjekt (den Mann) hat. Die Frau sei in der »überlegeneren Position eines begehrten Objekts«. Dieses »Vorrecht« verliere sie, wenn sie auf das Begehren setze. (Baudrillard 1991, 151) »Wenn sie will, braucht die Frau nicht mehr verführen. Wenn die Frau will, muß der Mann sie immer verführen.« (Baudrillard 1991, S. 152)
Möglicherweise ist damit Fritz Mauthners zweibändiges »Wörterbuch der Philosophie« (1910) gemeint, die Exemplare sind in der Universitätsbibliothek Klagenfurt vorhanden.
Anspielung auf Theodor W. Adorno s »Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben« (1951): In »Kalte Herberge« (Aphorismus 75) zeigt Adorno am Beispiel des – seiner Ansicht nach – Verfalls der Gastlichkeit in Wirtshäusern, wie in einer Gesellschaft, die von Sachlogik erfasst wird, Kälte oder nur eine Fassade von Wärme die Beziehung zwischen Individuen dominiert. »Zug um Zug [...] vernichten die Mittel den Zweck«, kehrten sich die Mittel des Gastgewerbes gegen das Wohl des Gastes. »Die Arbeitsteilung, das System automatisierter Verrichtungen, bewirkt, dass keinem am Behagen des Kunden etwas gelegen ist.« ( Adorno 2003 , 132) Die aus ökonomischen Gründen rationalisierte Organisation des Wirtshauses mache dieses zur »Kalten Herberge« und bewirke kulturelle Entfremdung. 2004 griff Kofler den Begriff für seinen Roman »Kalte Herberge « auf.
Den Begriff Vorschein prägt Ernst Bloch (1885–1977) in seinem Hauptwerk »Prinzip Hoffnung« (erstmals 1954–1959), um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. Kunst könne ästhetischer Vor-Schein werden, der im Horizont des Wirklichen stünde. (Bloch 1954b)
Zitat aus Blochs »Prinzip Hoffnung«: »Wobei die großen, also realistischen Kunstwerke durch die Notierung der Latenz, ja durch den – wie immer ausgesparten – Raum des Überhaupt nicht weniger realistisch werden, sondern mehr; denn alles Wirkliche verläuft mit Noch-Nicht in ihm. Bedeutende Tagtraumphantasiegebilde machen keine Seifenblasen, sie schlagen Fenster auf, und dahinter ist die Tagtraumwelt einer immerhin gestaltbaren Möglichkeit« (Bloch 1954a, 112).
Im Kapitel »Prunk, Elysium in Oper und Oratorium « in »Das Prinzip Hoffnung«»« beschäftigt sich Bloch mit den Opern Mozarts und deren Ursprüngen im Barock: »auch die ,Zauberflöte‘ (mit der Regie-Anweisung zuletzt: ,Das ganze Theater verwandelt sich in eine Sonne‘) endet in dem Triumphton, Triumphland, dem die Barockoper verschworen war« (Bloch 1959, 971).
Kofler zitiert den Titel eines Kapitels aus Blochs »Prinzip Hoffnung«: »Tagtraum in entzückender Gestalt: Pamina oder Das Bild als erotisches Versprechen« (Bloch 1954a).
»Die Sprache ist das Haus des Seins«, schreibt der deutsche Philosoph Martin Heidegger (s. Eintrag ›Martin Heidegger‹) in »Über den Humanismus« : »In ihrer Behausung wohnt der Mensch. Die Denkenden und Dichtenden sind die Wächter dieser Behausung.« (Heidegger 1949, 5)
Theodor W. Adorno (1903–1969), deutscher Soziologe und Philosoph
Abschnitt 7 von Ludwig Wittgensteins »Tractatus logico-philosophicus« (1922): »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.« (Wittgenstein 1963, 115)
Kofler bezieht sich hier auf Kants in der »transzendentalen Logik« der »Kritik der Vernunft«dargestellten Prinzipien des Denkens. Darin entwirft Kant zwölf Urteilsformen unter vier »Titeln«: Quantität, Qualität, Relation und Modalität, wobei jedes Urteil eine der zum jeweiligen Titel gehörenden Formen annehmen müsse. Kant ging es jedoch nicht um eine Klassifizierung der Urteile, sondern um eine Erfassung elementarer logischer Funktionen (Handlungen und Momente des Verstandes), die in den einzelnen Urteilen ausgeübt werden und darin zum Ausdruck kommen. »Die Tafel der zwölf Urteilsformen ist für Kant erschöpfend. Sie gibt ein vollständiges Bild der Leistungen des Verstandes«. (Wenzel 2011, 2287)
Begriff der Freud’schen Psychoanalyse (s. Eintrag ›Urszene‹); Kofler spielt auf seine erzählerische Urszene – den Zeitungsausschnitt »Witz war tödlich« (s. gleichlautender Eintrag) – an.
Martin Heidegger (1889–1976), deutscher Philosoph, studierte in Freiburg im Breisgau, wo er ab 1928 bis zu seinem Tod lebte.
Im Dorf Todtnauberg, im Südschwarzwald gelegen, schrieb Martin Heidegger in einer 1922 bezogenen Hütte zahlreiche seiner Werke.
Bezug zum Schlusskapitel von Ernst Blochs »Prinzip Hoffnung«, Bloch schreibt darin, der Weg zum neuen »regnum humanum « könne nur durch »Sucher des aufrechten Gangs« gewiesen werden. (Bloch 1959, 1618) »Der aufrechte Gang ist das für Bloch im Prinzip Hoffnung intendierte Endstadium« (Thiergen 2010, 22). Zu Bloch s. auch Eintrag ›Vorschein‹
Martin Mordechai Buber (1878–1965), jüdischer Religionsphilosoph, bis 1938 Tätigkeit in Österreich und Deutschland, 1938 Flucht nach Palästina. Sein Hauptwerk »Ich und Du« (1923) legt der Welt ein dialogisches Prinzip zugrunde.
Heidegger knüpfte den Prozess des Selbstwerdens an den aufrechten Gang des Menschen. (vgl. Weidmann 2015, 375f).
Vor allem in der historischen Schule der Nationalökonomie und in der marxistischen Theorie gebräuchliche Bezeichnung für das angenommene Endstadium des Kapitalismus. Die Autoren der Frankfurter Schule (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno) verwendeten diesen Begriff für den nachliberalen, monopolistischen Kapitalismus. Jürgen Habermas’ »Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus« (1973) trug dazu bei, dass der Begriff ein »berüchtigtes Reizwort aus den Theoriekämpfen der siebziger Jahre [wurde]. Gemeint war damit, dass Demokratie und Kapitalismus keine natürlichen Verbündeten sind.« (Asshauer 2012)
Bezug zu Immanuel Kants »Vernunft der reinen Kritik«: Kant spricht vom »Ding an sich«, der absoluten Realität, die dem Menschen aber nicht zugänglich sei – »[w]ir erkennen das Wirkliche nur in den Formen der Anschauung (Raum und Zeit) und des Denkens (Kategorien)«. (Eisler 1930) Wir können über die Dinge nur etwas in Form ihrer »Erscheinungen« sagen: »was die Dinge an sich sein mögen, weiß ich nicht und brauche es auch nicht zu wissen, weil mir doch niemals ein Ding anders als in der Erscheinung vorkommen kann.« (Kant 1911, 178) Das Kofler’sche »Ding ohne Erscheinung« gibt es also in der für uns möglichen Erfahrungswelt nicht, es ist gleichzusetzen mit Kants »Ding an sich«.
Horst Kurnitzky (* 1938), deutscher Philosoph, Religionswissenschaftler und Architekt, lebt in Mexiko und Berlin. Er publizierte in den 1970er Jahren wie Kofler beim Berliner Verlag Wagenbach (u.a. »Triebstruktur des Geldes: Ein Beitrag zur Theorie der Weiblichkeit«, 1974), war auch als Filmregisseur tätig (u.a. gem. mit Marion Schmid: »Niemanns Zeit. Ein deutscher Heimatfilm«, 1984/85). Gemeinsam mit Schmid war er 1986 Gast des von Werner Kofler organisierten Autorenprojekts »Ohne Motto, ohne Konzept« in der Alten Schmiede, Wien. Er beteiligte sich ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre (u.a. mit Rudi Dutschke) an sozialrevolutionären Initiativen. (vgl. Holmig o.J.) 1968 gab er Guevaras Schriften zur Guerilla-Methode heraus. (vgl. Guevara 1968)
TopographieOrtschaftPersonPhilosophInPolitikerInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate
Anspielung auf den Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844–1900), auf den sich Hermann Nitsch immer wieder explizit bezieht. (vgl. www.nitschmuseum.at/de/hermann-nitsch/werk , 5.9.2016)
Kofler zitiert Ernst Blochs »Philosophische Grundfragen«: »Das, was ist, kann nicht wahr sein.« (Bloch 1961, 65)
Kofler bezieht sich hier wohl auf Friedrich Nietzsches »Lehre von der ewigen Wiederkunft«, einem zyklische Zeitverständnis, das auf der Annahme basiert, dass alles schon einmal existierte, »aber in jedem Moment trotzdem Neues entsteht« (Skirl 2000, 222). Im Gegensatz zum einfachen Nihilismus, der in seiner Wertnegation noch wertbezogen sei, führe jedoch erst die Umwertung aller Werte in der Wiederkehr bzw. Wiederkunft (Nietzsche gebraucht beide Begriffe) des Gleichen zur »Überwindung des Menschen im Übermenschen« (Mittelstraß 1996, 691). Trotz unterschiedlichster Interpretationen scheint sich die Forschung darin einig, dass Nietzsche mit diesem Gedanken »eine Synthese aus antiken (kreisenden) herakliteisch-pythagoreischen Lehren und dem neuzeitlichen Zeitpfeil der modernen Physik« anstrebte – »auf daß diese Versöhnung von Antike und Neuzeit in die Welt- und Wertvorstellung der Menschen gelange«. (Skirl 2000, 222).
Die Zeitschrift »Villacher« berichtet in dem oben zitierten Artikel, dass sich Sigmund Freud 1908 am Nordufer des Ossiacher Sees zur Sommerfrische aufhielt und mit dem Boot die Familie Berg auf eine Jause besucht habe. Der Neffe Alban Bergs erinnert sich an den »häufige[n] Jausengast«, der »seine Konsumation stets mit einem ›scharfen Stamperl‹ abzuschließen pflegte« und den man daher als »Professor Slibowitz« tituliert habe (Berg 1985, 74).
Wörtliches Zitat aus Herbert Marcuses Aufsatz »Ethik und Revolution« (1964), in dem er die Frage stellt, ob und wann eine Revolution sowohl im politischen als auch ethischen Sinne als notwendig gerechtfertigt werden kann (Marcuse 1984, 104).
»Die Sprache ist das Haus des Seins«, schreibt der deutsche Philosoph Martin Heidegger in »Über den Humanismus«: »In ihrer Behausung wohnt der Mensch. Die Denkenden und Dichtenden sind die Wächter dieser Behausung« (Heidegger 1949, 5). s. Eintrag ›hinaus aus dem Haus des Seins‹
Anspielung auf Adornos Aphorismus »Kalte Herberge« in »Minima Moralia« (1951): Adorno verweist auf den Verfall der Gastlichkeit in Wirtshäusern und setzt diese Beobachtung in Bezug zur Sachlogik, zur »Kälte« in den Beziehung zwischen Individuen. s. Eintrag ›kalte Herberge‹
Variation des (meist falsch zitierten) bekannten Nietzsche-Spruchs »Wenn Du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht«. Das Originalzitat aus »Also sprach Zarathustra« (Kapitel »Von alten und jungen Weiblein«) lautet: »›Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!‹ –« (Nietzsche 1980, 86).
Ein beredtes Beispiel der Kofler’schen Anspielungspraxis: Für das (vermeintliche) Zitat kann kein wörtlicher Beleg ausgemacht werden, die assoziierten »marxistischen Philosophen« reichen von Adorno über Marcuse und Haug bis Debord. Wenn man das Bild der Spiegelung heranzieht und mit ›Reklame‹ in Beziehung setzt, kommt man auf ein Zitat aus Walter Benjamins Aphorismensammlung »Einbahnstraße« (1928) – ohne sicher gehen zu können, dass es dem Kofler’schen Satz zugrundeliegt: »Was macht zuletzt Reklame der Kritik so überlegen? Nicht was die rote elektrische Laufschrift sagt – die Feuerlache, die auf Asphalt sie spiegelt« (Benjamin 1991, 132).
Abgewandeltes Zitat aus Adornos»Minima Moralia« (1951): »Seit aber aus dem Gastgewerbe, dem ehrwürdigsten Zirkulationsberuf, die letzte Vieldeutigkeit vertrieben ward, wie sie dem Wort Verkehr noch anhaftet, ist es ganz schlimm geworden. Zug um Zug, und stets mit unwiderleglichen Gründen, vernichten die Mittel den Zweck« (Adorno 1994, 151).
Anspielung auf »Das Kapital« von Karl Marx: »Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.« Jenseits davon beginne »die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühen kann« (Marx 1988, 828).
Abgeändertes Karl-Marx-Zitat aus seinen Ausführungen zur entfremdeten Arbeit: »Die Natur ist der unorganische Leib des Menschen, nämlich die Natur, soweit sie nicht selbst menschlicher Körper ist« (Marx 2009, 89).
Marx und Engels schreiben verschiedenen gesellschaftlichen Klassen ein jeweils eigenes Klassenbewusstsein zu. Lediglich das »klassenbewusste« Proletariat habe kein »falsches Bewusstsein« mehr. Da es über keine Rechte und keinen Besitz verfügt, ist sein Bewusstsein nicht mehr auf die Verteidigung partikularer Vorrechte gerichtet, sondern auf die Verwirklichung von Menschlichkeit und die »Wiedergewinnung des Menschen« (Marx/Engels 1976, 390).