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»Kommentar«: sämtliche Stellenkommentare der Bände I–V der Printausgabe
»Hörspiele«: 15 von Koflers insgesamt 23 produzierten Hörspielen zum Anhören, zwei davon zusätzlich als Hörspieledition
»Film«: Video und »Partitur« von Werner Koflers Film Im Museum (1991)
»Forschung«: zwei Hörspieleditionen sowie drei Tools zu Koflers Textwelten (»Geografie«, »Ereignisse« und »Textnetzwerke«)

Kommentar



Werk 1

Werk 2

Werk 3

Werk 4

Werk 5

Die Streichquartette Joseph Haydns (1732–1809) der Opus-Nummer 76 werden »Erdödy«-Quartette genannt: »Der Entstehungshintergrund von op. 76 liegt weitgehend im Dunkeln, aber ein Brief von [Fredrik] Silverstolpe [Haydn-Freund und Sekretär der schwedischen Gesandtschaft in Wien] deutet darauf hin, daß Graf [Joseph] Erdödy die Quartette ›für 100 Ducaten‹ bestellt hat und die Hauptarbeit daran im Jahre 1797 erfolgt sein dürfte« (Zilkens 1997, 28). Das zweite »Erdödy«-Quartett setzt im ersten Satz mit einer Quinte ein, das Intervall wird zum variierten und mutierten »motivischen Urgedanken« (Zilkens 1997, 40) und damit Namensgeber des Werks.

PersonMusikerIn

Ludwig van Beethovens (1770–1827) sechste Symphonie wurde, gemeinsam mit der fünften, 1808 uraufgeführt. Der »Name« der Symphonie stammt vom Komponisten selbst, was zu Beginn des 19. Jahrhunderts sehr ungewöhnlich war – »Tonmalerei« stieß damals auf rigorose Ablehnung (vgl. Kirillina 2013, 131). Beethoven gab der »Pastorale« den Untertitel »Erinnerung an das Landleben«.

PersonMusikerInMedienMusik

»Rashomon – Das Lustwäldchen« (1950), japanischer Spielfilm (R: Akira Kurosawa); »Rashomon« machte die japanische Filmproduktion auch in Europa bekannt. Formale Auffälligkeit in der Darstellung der Handlung, auf die Kofler hier Bezug nimmt: »Vor einem Gericht, das unsichtbar bleibt, das die Kamera oder der Zuschauer ist, werden vier Versionen angeboten« (Krusche 1993, 469).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Alice Cooper (* 1948, eigentl. Vincent D. Furnier), US-amerikanischer Rockmusiker, der für seine aufwändigen Bühnenshows bekannt wurde. Auf seinen bis 1973 erschienenen Alben gibt es keine 18 Minuten lange Nummer.

PersonMusikerIn

»Die vier Jahreszeiten« (ital. »Le quattro stagioni,« 1725), bekanntes Werk von Antonio Vivaldi (1678–1741), das vier Violinkonzerte umfasst, die von außermusikalischen Programmen begleitet werden; jedes Konzert porträtiert eine Jahreszeit. Jedem Konzert ist ein Sonett vorangestellt.

PersonMusikerInMedienMusik

Die vielfach kolportierte »Aslan-Anekdote« kommt in der biographischen Literatur zu Raoul Aslan (vgl. Aslan 1953, Buschbeck 1946) nicht vor, ist aber seit langem fixer Bestandteil des Schreibens und Redens über die »Theaterwelt« (vgl. u.a. Steiner 2009).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Kofler gibt hier exakt die von Beethoven selbst gewählten Satzbezeichnungen wieder (vgl. Rexroth 2005, 105).

PersonMusikerIn

Dietrich Buxtehude (1637–1707), dänisch-deutscher Komponist (s. Eintrag ›Dietrich Buxtehude‹); seine sieben Triosonaten op. 2 erschienen 1696 im Druck.

PersonMusikerIn

Vivaldis»Vier Jahreszeiten« sind die ersten vier Werke einer Sammlung von insgesamt 12 Violinkonzerten, die zwischen 1725 und 1727 als op. 8 unter dem Sammeltitel »Die Bewährungsprobe von Harmonie und Erfindung« (»Il cimento dell’ Armonia e dell’ Invenzione«) in Amsterdam verlegt wurden.

PersonMusikerInMedienMusik

Stentorstimme: kräftige Stimme, benannt nach Stentor, einer mythologischen Figur in Homers »Ilias«, die über eine übermenschlich laute Stimme verfügte

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Beethovens Streichquartette setzt Godard vor allem in dem Film »Vorname Carmen« (1983) ein: In der Schlussszene spielen die vier Musiker eines Streichquartetts in einer Pariser Hotelhalle unbeirrt Beethoven, während dahinter/daneben eine Schießerei stattfindet.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ludwig van Beethovens (1770–1827) 7. Sinfonie in A-Dur op. 92 entstand 1811/1812, Uraufführung 1813 im Redoutensaal der Wiener Hofburg. Arnold Werner-Jensen verweist auf Interpretationen des Zweiten Satzes als »Trauermarsch« und »Ausdruck des Leids« (Werner-Jensen 1998, 324). s. S. I/286

PersonMusikerIn

Das »Leihwort« »mundhoch« taucht nicht wortwörtlich bei Celan auf, Kofler bezieht sich auf das Gedicht »In Mundhöhe« aus dem Band »Sprachgitter« (1959; vgl. Celan 2005, 105).

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Eventuell Anspielung auf die Jazzinterpretationen von Jacques Loussier (1934–2019), deren bekannteste ist die ab Ende der 1950er Jahre entstandene Reihe »Play Bach« (aus dem Jahr 1997 – und damit viele Jahre nach der ORF-Produktion von Koflers »Vier Jahreszeiten« im Jahr 1981 – existiert eine Aufnahme »Jacques Loussier plays Vivaldi«).

PersonMusikerInMedienMusik

Der Titel spielt auf Uwe Johnsons Roman »Mutmaßungen über Jakob« (1959) an. Die Königin der Nacht ist eine zentrale Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Die Zauberflöte« (Uraufführung 1791 im Freihaustheater in Wien; Libretto: Emanuel Schikaneder). Sie steht als personifizierte Macht des Dunkels der Kraft des Lichts – verkörpert in Sarastro– gegenüber, wandelt sich allerdings erst im Verlauf der Handlung, u.a. mit der Weigerung Taminos, die geraubte Tochter Pamina zurückzubringen, in dessen rachsüchtige Gegenspielerin. Assmann betont die wechselhaften Gefühle und Werturteile, die beim Zuseher evoziert werden; zu fragen sei nicht, »wer oder was die Königin ist, sondern wie sie erscheint. Sie wird uns einmal so, einmal anders gezeigt, weil wir zusammen mit Tamino einen Perspektivwechsel vollziehen sollen.« (Assmann 2008, 28) Bereits in »Am Schreibtisch « brachte Kofler die »Zauberflöte « und die Zeit des Nationalsozialismus zusammen (s. Eintrag ›Grenzlandtheaterzauberflöte‹).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Kofler bezieht sich hier auf Samuel Becketts Theaterstück »Glückliche Tage« (»Happy Days«, uraufgeführt 1961, s. Eintrag GLÜCKLICHE TAGE). In dem Stück steckt eine »Frau um die Fünfzig« (Winnie), im ersten Akt bis über die Taille eingebettet, in einem Hügel auf der Bühne fest, ihr Partner, ein »Mann um die Sechzig« (Willie), liest, hinter ihr am Boden, Todesanzeigen und Annoncen aus einer Zeitung vor. Die zweite Wortmeldung Willies: »Chance für fixen Jungen« (Beckett 1964, 161). Entweder griff Kofler auf eine andere, nicht eruierbare Übersetzung dieser Annonce zurück (»Opening for smart youth«, Beckett 1964, 160), oder er komprimierte die Annonce mit der nächsten Wortmeldung Willies: »Heller Knabe gesucht« (»Wanted bright boy«, Beckett 1964, 162f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich hier auf einen populären, mehrfach überlieferten Spruch – mittlerweile als »moderne Sage« verbreitet (die Quelle Koflers ist nicht auszumachen). Im Netz findet sich folgende Version: »Eine wahre Begebenheit. [/] So um die 1960 stand in einem Gästebuch der ›Sahne-Alm‹ in Hollersbach, Österreich, folgender Eintrag: Alpenrose schöne Rose, [/] schöne Rose Alpenrose. [/] Gezeichnet Silbernagel. [/] Zwei Seiten weiter stand geschrieben: Silbernagel blöder Nagel, [/] blöder Nagel Silbernagel.« (Keif 2013) Eine Version, in der der Spruch in einem Gipfelbuch zu finden gewesen sei, findet sich als Kommentar unter dem Foto einer Alpenrose in einer »Internetgemeinschaft« für Hobbyfotografen (Margowski 2004), zwei lassen sich gedruckt finden (vgl. Schubert 2006, 114; Prenner 2016). In der Prosa »Furcht und Unruhe« setzt Kofler den Spruch als Kennwort, als Parole ein, die dem (im Konjunktiv) Eintritt begehrenden »Lieblingsmassenmörder« Globocnik, so er den zweiten Teil des Spruchs wüsste, die Türe öffnete (s. Eintrag ›Globotschnigg‹).

PersonNationalsozialistIn

Pongo: Protagonist in »Rolf Torring’s Abenteuer.« Pongo ist der wissenschaftliche Name für den Orang-Utang. Die Orang-Utans gelten als die gutmütigen, die Gorillas als die angriffslustigen Menschenaffen – daher diese Namensgebung in »Rolf Torring’s Abenteuer«, wo die »gefährlichen Schwarzen« mit Gorillas verglichen werden.

PersonZitate

Das »Requiem« in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 ist Mozarts letzte Komposition, er starb während der Arbeit daran. Das Fragmentarische und die Nähe zu Mozarts Tod befeuerte Interpretationen und Spekulationen (vgl. u. a. Schick 2005, 240ff., s. Eintrag ›Mozart-Requiem‹). »Ein deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift«, op. 45, von Johannes Brahms entstand zwischen 1861 und 1868; es ist keine Totenmesse im Sinne der lateinischen kirchenmusikalischen Tradition, die entlang der katholischen Liturgie komponiert wurden. Brahms wählte die ihm entsprechenden Texte aus dem Alten und Neuen Testament selbst aus.

PersonMusikerInMedienMusik

Samuel Beckett (1906–1989), irischer Schriftsteller, auf den Kofler mehrfach Bezug nimmt, etwa auf dessen Roman »Molloy« (1951) in »Am Schreibtisch« (s. Eintrag »Es ist Mitternacht.«)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Sturm über Kreta«: Titel einer 24-teiligen Artikelserie in der Kärntner »Volkszeitung«, einem 1945–1990 erschienenem Blatt der ÖVP. Autor war ein Mitarbeiter der Zeitung, Ingomar Pust (1912–1998), ein Weltkriegsteilnehmer, der in mehreren Büchern über die »Heldentaten« der Deutschen Wehrmacht und die »totgeschwiegenen« Tragödien schrieb. In »Sturm über Kreta« schreibt Pust über offensichtlich persönliche Erinnerungen an »das erste große Luftlandeunternehmen der Kriegsgeschichte«, die Okkupation der Insel durch die Wehrmacht 1941 – zuvor geht es Pust allerdings in den ersten drei Serien darum, aus aktuellem Anlass (genau 35 Jahre später) die Zerstörung der italienischen Abtei Monte Cassino als »Barbarenakt der Alliierten« zu brandmarken und die Rettung von Kulturgütern aus den Ruinen durch Fallschirmjäger der Wehrmacht als »kulturelle Großtat« zu feiern (Pust 1979). Elf Jahre nach dem »Serienbericht« (1979) nahm Pust die Erinnerungen unter selbem Titel als Kapitel in sein Buch »Österreicher im Feuer« auf (vgl. Pust 1988).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Möglicherweise eine Anspielung auf das Gedicht »Herbstfreiheit« von Friedrich Rückert, das allerdings keine inhaltlichen Bezüge zu Koflers Text aufweist (vgl. Rückert 1841 , 641f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Das Land des Lächelns«: »Romantische Operette« von Franz Lehár (1870–1948), 1929 in Berlin uraufgeführt; die Texte stammen von den beiden jüdischen Librettisten Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda. Ihre Vorlage war das Textbuch Victor Léons zu Lehárs Operette »Die gelbe Jacke« (Uraufführung 1923 im Theater an der Wien). Nachdem Léon bereits die Nachricht über eine chinesisch-österreichische Heirat in Wiener diplomatischen Kreisen 1905 zu einem Libretto hatte ausgestalten wollen, führte erst der anhaltende Erfolg von Puccinis»Madame Butterfly« (1904) sowie das Wissen Lehárs um die Arbeit seines Komponistenfreundes an einem chinesisch-europäischen Stoff (»Turandot«) zur Arbeit an der »Gelben Jacke« (vgl. Mailer 1985, 45). Das Stück war kein Erfolg. Erst die Neubearbeitung und die Berliner Uraufführung mit Richard Tauber in der Hauptrolle verhalf dem Stück zum Durchbruch. In Wien erreichte Lehár Anfang 1938 das Ziel, »das er immer schon im Auge gehabt hatte« (Mailer 1985, 48): »Das Land des Lächelns« wurde in den Spielplan der Staatsoper aufgenommen. s. Eintrag ›Franz Lehar‹

PersonMusikerInMedienMusik

The Mothers of Invention war eine amerikanische Rockband 1964–1976 unter der Leitung von Frank Zappa. »Help, I’m a Rock« ist ein Song – eigentlich Geräuschcollage – von Frank Zappa und Kim Fowley, mit The Mothers of Invention aufgenommen, erstmals auf »Freak Out!« (1966), dem Debütalbum der Band, erschienen, ebenso wie »It Can’t Happen Here«.

PersonMusikerInMedienMusik

»Toute une Nuit« (1982, dt. »Eine ganze Nacht«): Spielfilm der belgischen Regisseurin Chantal Akerman (1950–2015), der mosaikartig kleine Episoden in der Atmosphäre einer schwülen Sommernacht in einer Großstadt zusammensetzt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich in diesem keinem Urheber zugedachten Zitat auf den seit 1977 jährlich abgehaltenen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (seit 2001 »Tage der deutschsprachigen Literatur«) in Klagenfurt. Bezeichnet sich in Österreich sonst gerne Graz als »heimliche Hauptstadt der Literatur« (vgl. Straub 2019, 5f.), bezieht Klagenfurt dieses Signet im Rahmen des medialen Trubels um diese Veranstaltung auf sich. Der Spruch kann als Allgemeingut gelten, von Humbert Fink (s. Eintrag ›Humbert Fink‹) ist er überliefert (vgl. Liepold-Mosser 2005, 318).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Opfer der Pflicht« (»Victimes du devoir«, 1953): »Pseudodrama« von Eugène Ionesco (1912–1994)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mit diesen Worten eröffnet die Figur Winnie – vor dem Prospekt einer »ununterbrochenen Ebene« und eines »ununterbrochenen Himmels«, bis »über die Taille eingebettet« – Samuel Becketts Theaterstück »Glückliche Tage« (Beckett 1964, 149).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Patrice Lumumba (1925–1961), kongolesischer Politiker und 1961 erster Premierminister der unabhängigen Republik Kongo, wurde im Zuge des Putschversuchs von Armeechef Joseph Mobutu im Januar 1961 ermordet.

PersonPolitikerIn

Frédéric Chopin (1810–1849), polnisch-französischer Pianist und Komponist; anders als etwa bei Schubert wird im Werk Chopins kein explizites Todesmotiv ausgemacht (vgl. u.a. Kildea 2019, Eigeldinger 2000, Lotz 1995). Kofler könnte sich hier auf die »meistgespielte, von Blaskapellen bei Begräbnissen vorgetragene[], Trauermusik der Musikgeschichte« (Kaiser 1997, 31) beziehen, den »Marche Funèbre«, den dritten Satz der Klaviersonate Nr. 2, b-moll, op. 35 (der Trauermarsch gab der gesamten Sonate ihre populäre Bezeichnung »Trauermarsch-Sonate«).

PersonMusikerInMedienMusik

Gerhard Lampersberg (1928–2002), österr. Komponist, Autor und Mäzen. Lampersberg war Vorlage für die Figur des Komponisten Auersberger in Bernhards Roman »Holzfällen« und löste, weil Lampersberg juristisch gegen das Erscheinen des Buches vorging und eine Beschlagnahme erwirkte, 1984 einen der prominentesten Literaturskandale Österreichs aus. s. Eintrag ›Lampersberg‹

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInZitate

Richtige Benennung: Ludwig-Boltzmann-Institut zur Erforschung der Missbildungen des Nervensystems – 1968 ins Leben gerufene Institution zur neuropathologischen Beforschung des in der Prosektur des psychiatrischen Krankenhauses der Stadt Wien vorhandenen weltweit größten »Materialbestandes« an Gehirnen »mit angeborenen Entwicklungsstörungen und frühzeitig erworbenen Schäden« (Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft 1968). In diese Sammlung integriert waren Präparate von Kindern, die 1940–1945 in der »Jugendfürsorgeanstalt« »Am Spiegelgrund« im Zuge der »Euthanasie« und medizinischer Versuche (unter Beteiligung von Heinrich Gross) ermordet wurden. Gross, Leiter dieses Boltzmann-Instituts seit seiner Gründung, trat 1989 von dieser Funktion zurück. Die Gehirnpräparate der getöteten Kinder wurden 2002 bestattet.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Die zehn ›Figurationen‹ verwenden bulgar. ›eins‹ bis ›zehn‹ als Ordnungszahlen. Bei der Verwendung des Bulgarischen könnte es sich um eine biographische Spur handeln: In »Herbst, Freiheit« ist von »der aus Bulgarien mir nachgereisten Ehefrau« zu lesen (s. S. III/22), im Briefwechsel mit Ingeborg Teuffenbach schreibt Kofler tatsächlich von der Heirat mit einer Bulgarin: »ich war jetzt einen monat in bulgarien. [...] aber das wichtigste, merkwürdig sich anhörende, unter anführungszeichen zu setzende, mir eher unglaubwürdig –: ›wir werden heiraten‹. im juni oder juli«. Werner Kofler, o.O., an Ingeborg Teuffennach, Innsbruck, 19. 12. [1967?]. Nachlass Ingeborg Teuffenbach, Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Universität Innsbruck, NL Nr. 29, Kass. 27, M50.

PersonAutorIn/JournalistIn

Ab März 1943 wurden an der Loiblpassstraße Lager als Außenstellen des Konzentrationslagers Mauthausen für den Bau des Loibltunnels errichtet, um die Verbindung zwischen Kärnten und Slowenien zu verbessern. Kofler folgt, teils wortwörtlich, der Darstellung von Walzl: »Beide Lager befanden sich in unmittelbarer Nähe der Stollenausgänge, das Südlager davon etwas weiter entfernt als das Nordlager« (Walzl 1985, 49).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Orchesterprobe« (»Prova d’orchestra«, 1979): Film (Drehbuch, Regie) von Federico Fellini(1920–1993)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Hans Pfitzner (1869–1949), deutscher Komponist und Musikschriftsteller. Fred K. Prieberg schreibt davon, dass Pfitzner bereits in den 1920er Jahren Verschwörungstheorien gegen linke Positionen vertrat, antisemitisch eingestellt war und damit »aus äußerster rechter Ecke […] eine scheinbar moralische Position [verfocht], die den Mythos von ›Blut und Ehre‹ vorwegnahm« (Prieberg 1982, 35). Pfitzners Musik war dann allerdings wenig »brauchbar« für den NS-Staat, die Zahl der Aufführungen seiner Werke ging nach 1933 zurück, Pfitzner hatte »das Gefühl der Enttäuschung über das Dritte Reich« (Kater 2004, 220). Das bedeutet aber nicht, dass er gar mit Repressalien zu kämpfen hatte: Er erhielt etwa von Goebbels eine persönliche Ehrengabe von 50.000 RM (vgl. Prieberg 1982, 131) und stand auf der Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der »Gottbegnadetenliste« (vgl. Klee 2009, 413). Als sein Hauptwerk gilt die Oper »Palestrina« (1917). s. Eintrag ›Hans Pfitzner‹

PersonMusikerInMedienMusik

Keuner: Protagonist der parabelhaften »Geschichten vom Herrn Keuner« von Bert Brecht; die in der Folge verwendete Abkürzung »K.« ist wiederum eine Referenz an Kafkas Protagonisten.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gerhard Kofler (1949–2005), Südtiroler Schriftsteller, der in Wien lebte. In einer Rezension von Werner Koflers» Am Schreibtisch« in der »Zeit« wurde er mit Gerhard Kofler verwechselt (vgl. Klier 1988), s. Eintrag ›Südtiroler Extravaganzen‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kurt Krenn (1936–2014), österr. Geistlicher, ab 1987 Wiener Weihbischof, 1991–2004 Bischof der Diözese St. Pölten; Krenn war während seiner Amtstätigkeiten medial sehr präsent (Kolumne in der »Kronen Zeitung«, vielfache Auftritte bei Fernsehdiskussionen), zugleich aufgrund seiner erzkonservativen, restaurativen Positionen innerhalb der katholischen Kirche umstritten. Anlass für Koflers 1994 veröffentlichtes Dramolett könnten die Rücktrittsaufforderung aus seiner eigenen Domgemeinde gewesen sein, die sich 1993 aus dem Konflikt um Krenns strikter Ablehnung der Einbeziehung von Ministrantinnen in die Messe ergab (vgl. Stanzel 1999, 93). Darauf weist Krenns Bestemm im Text hin: »Ich gehe NICHT!«

PersonReligiöse/r WürdenträgerInMedienZeitung/Zeitschrift

Verweis auf eine frühe Arbeit Koflers mit diesem Titel, ein im Nachlass erhaltenes melancholisches Prosagedicht, datiert mit 1966, mit hs. Anm. überschrieben: »überarbeiten« (NL 11/W4). In »Aus der Wildnis« tritt der Protagonist Kirschals Urheber dieses Gedichts auf, Kofler zitiert daraus: »beethoven im hohen herbst schweigender aufzeichnungen, trauriger herbst anno 1927 … [/] nein kein morgen für liedersänger da das auge erkrankte am rosten der blätter« (s. Eintrag ›in jenem Herbst, »da das Auge erkrankte am Rosten der Blätter«).

PersonMusikerIn

Die Übersetzerin und Italienischlehrerin Anna Santini (?–2021), mit der Kofler eine Zeit lang liiert war, übersetzte zwei Texte Koflers ins Italienische: »Mutmaßungen über die Königin der Nacht« / »Congetture sulla Regina della notte« (2000) sowie »Nach Bernhard«»/ Dopo Bernhard« (1996).

PersonAutorIn/JournalistIn

In Lehárs Operette ist der Husarenoberleutnant Graf Gustav von Pottenstein der Verehrer von Lisa von Lichtenfels.

PersonMusikerIn

Rudi Carrell (1934–2006), holländischer Schauspieler und Showmaster, bekannt wurde er durch die Moderation der im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Unterhaltungssendung »Am laufenden Band« 1974–1979. s. Eintrag ›Rudi Carell‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Sergej Alexandrowitsch Jessenin (1895–1925), russischer Lyriker; im Nachlass hat sich ein Zettel mit zwei aufgeklebten Zeitungsausschnitten (125/S1, ohne Datum) zu Koflers Lesung in der Innsbrucker »galerie junge generation« erhalten, auf den Kofler das Wort »JESSENIN« notiert hat. In den Besprechungen findet sich dieser Bezug nicht, in derselben Notationsphase hob Kofler folgende Passagen der Rezensionen hervor: »Sprachschöpfer von Geltung«, »eine einzigartige Begabung«, »der anscheinend recht selbstbewusste junge Autor«.

PersonAutorIn/JournalistIn

Koflers Titel bezieht sich parodierend auf den Film »Deutschland, bleiche Mutter« (1980) von Helma Sanders-Brahms – die sich mit diesem Titel wiederum auf den ersten Vers des Gedichts »Deutschland« (1933) von Bert Brecht bezog: »O Deutschland, bleiche Mutter!« (Brecht 2016, 256) In dem Film spielt Eva Mattes eine Mutter, die ihre Tochter durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs bringt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Kofler lehnt sich mit dem Titel an Kafkas Text »Ein Bericht für eine Akademie« an. Koflers Text erschien im Herbst 1978 – durch den Begriff Jury und die Widmung an Bachmann ist der Bezug zum Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis von Beginn an klar. 1977 fand der von Ernst Willner und Humbert Fink initiierte, im Fernsehen übertragene Bachmann-Preis (s. S. I/226) erstmals statt, damals noch unter dem Label der 1969 gegründeten Klagenfurter »Woche der Begegnung«. Die Jury des ersten »Wettlesens« 1977 bestand aus 12 Männern und einer Frau: Marcel Reich-Ranicki, Ernst Willner, Humbert Fink, Rolf Becker, Gertrud Fussenegger, Peter Härtling, Alfred Kolleritsch, Rudolf Walter Leonhardt, Kuno Raeber, Marcel Reich-Ranicki, Manès Sperber, Friedrich Torberg, Heinrich Vormweg, Hans Weigel (vgl. [red.] 2020).

PersonAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Helmut Horten erwarb in der Ortschaft Sekirn am Wörthersee das ehemalige Schloss Windischgraetz und ließ es nach seinen Vorstellungen umbauen.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

»Week-end« (1967), Film von Jean-Luc Godard (* 1930); der Regisseur »verzichtet hier auf die übliche Dramaturgie der Folgerichtigkeit und reiht stattdessen schockierende Szenen aneinander, die durch eine ›innere Logik‹ verbunden sind« (Krusche 1993, 612).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Der Stille Ozean« (1980): Roman von Gerhard Roth aus dem Zyklus »Archive des Schweigens«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Roberto Cazzola (* 1953), Schriftsteller und Übersetzer, s. Eintrag ›Cazzola‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Pezi: Figur des Wiener Urania-Puppentheaters, die Bärenfamilie Petz bestand aus Großvater, Vater und Mutter Petz sowie dem Kind Pezi, s. Einrag ›Pezi-Bär‹

Person

Figur aus William Shakespeares Stück »Der Kaufmann von Venedig« (»The Merchant of Venice«, Erstveröffentlichung: 1600)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Bezeichnung »Nachtstück« existiert in verschiedenen Kunstrichtungen, in der Malerei (v.a. im 15.–17. Jahrhundert), in der Literatur (etwa bei E.T.A. Hoffmann) oder in der Musik (etwa bei Schubert), wobei hier der Ausdruck »Nocturne« oder » Notturno« gebräuchlicher ist.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerIn

Günter Grass (1927 – 2015), deutscher Schriftsteller (s. Eintrag Grass), der 2006 mit seinem späten Eingeständnis, gegen Kriegsende Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, an die Öffentlichkeit ging.

PersonAutorIn/JournalistIn

Elias Canetti (1905–1994), bulgarisch-britischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich auf den Aufsatz »Betrachtungen über einen Unpolitischen« von Helmut Scharf(1915–2001), Pädagoge und Schriftsteller, Gründungs- und Vorstandsmitglied der 1963 gegründeten (und 2010 aufgelösten) Josef-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft. Scharf, der durchaus Kritik übt an der weiterhin gepflogenen Heldenverehrung im Rahmen des Kärntner »Abwehrkampfes«, beschreibt Perkonig darin als sensiblen Zeitgenossen, der »vom Vater her das slowenische Bluterbe in sich« trage (Scharf 1980, 95) und daher auf Ausgleich aus sei – etwa in seinem Roman »Patrioten« (1950), der für eine Überwindung von Nationalismen plädiere. Perkonig fühle sich als ein »zwischen den Lagern hin- und herwechselnder Parlamentär«, und dass er aus dem deutschnationalen Lager komme, gebe »seinem Bericht doppelten Wert. Vielleicht hat es dieser sieben Jahre nationalsozialistischer Herrschaft und des daraus erwachsenen Krieges bedurft, um dem Dichter vollends die Augen zu öffnen und seine Werk eine letzte Überzeugungskraft zu geben« (Scharf 1980, 107).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ioan Holender (* 1935), rumänisch-österreichischer Sänger und Künstleragent; von 1992 bis 2010 Direktor der Wiener Staatsoper und der Volksoper Wien (bis 1996)

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Es ist überliefert, dass Humbert Fink (1933–1992) diese Aussage getätigt hat (vgl. Liepold-Mosser 2005, 318). Fink, Kärntner Schriftsteller, Verfasser von Reise- und Sachbüchern, kulturkonservativer, gegen Ende seiner Tätigkeit auch xenophober Feuilletonist und Kolumnist, interviewte 1968 den jungen Kofler für die Radiosendung »Die literarische Werkstatt«. In »Guggile« (s. Eintrag ›Humbert Fink‹) verewigte Kofler den im Kärntner Literaturbetrieb Einflussreichen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Lübeck: Geburtsort des Schriftstellers Thomas Mann (1875–1955). Thomas Mann schrieb sein Leben lang Tagebücher. Die noch vorhandenen und heute veröffentlichten Tagebücher umfassen die Zeiträume von September 1918 bis Dezember 1921 und von März 1933 bis Juli 1955. Sie wurden – entsprechend einer Verfügung des Autors – erst 20 Jahre nach seinem Tod, ab 1975, veröffentlicht und bestehen neben Ausführungen zur Entstehung seiner Werke und Einblicken in sein Privatleben aus zahlreichen lapidaren Vermerken zu alltäglichen Rahmenbedingungen (Wetter) und eigenen (körperlichen) Befindlichkeiten. Zwischen Notizen über Korrespondenzen, Lektüren und gesellige Zusammenkünfte vermerkt Mann auch Hochzeiten und Todesfälle. Diese Mischung inspirierte Kofler wohl zu seiner Persiflage.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Christoph Fälbl (* 1966), österr. Schauspieler und Kabarettist

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Christoph Hein (* 1944), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Das »Streichquartett in G« ist Franz Schuberts letztes Werk dieser Gattung, es wird als Teil einer Bewegung hin zum Symphonischen betrachtet – Schuberts Arbeit an der C-Dur-Symphonie befand sich 1826 in der Endphase (vgl. Dürr/Krause 1997, 493; Dürr/Feil 1991, 253). Die Bezeichnung »D 887« meint: Deutsch-Verzeichnis Nr. 887. Der Musikwissenschaftler Otto Erich Deutsch (1883–1967) erstellte ein thematisches Verzeichnis sämtlicher Werke Schuberts, das 1951 veröffentlicht wurde.

PersonMusikerIn

Kofler zitiert Ernst Blochs»Philosophische Grundfragen«: »Das, was ist, kann nicht wahr sein« (Bloch 1961, 65; s. Eintrag »aber was ist, kann nie wahr sein!«). Auch Herbert Marcuse, auf den Kofler später im Hörspiel Bezug nimmt, zitiert jene Stelle Blochs und sieht darin »die Idee der Vernunft, von der die Logik jener (abendländischen, Anm.) Tradition sich leiten ließ« (Marcuse 2014, 139).

PersonPhilosophInZitate

Hendrik Nikolaas Theodoor »Hein« Simons (* 1955), niederländischer Schlagersänger, wurde als Kinderstar unter dem Namen Heintje in Deutschland bekannt, nachdem er 1967 seinen Hit »Mama« in der ZDF-Fernsehshow »Der goldene Schuß« präsentiert hatte.

PersonMusikerInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

Michael Krüger (* 1943), Schriftsteller, 1968–1986 Verlagslektor beim Münchner Hanser-Verlag, 1986–2013 Leiter des Verlags, 1973 Mitbegründer der Münchner Autorenbuchhandlung; Krüger und Kofler haben einander über Klaus Wagenbach kennengelernt, Kofler wohnte bei seinen München-Aufenthalten in den 1970er Jahren manchmal bei Krüger. Das an Krüger gerichtete »Buchexposé« spricht dafür, dass Kofler an eine Veröffentlichungsmöglichkeit bei Hanser dachte. Michael Krüger meint im Rückblick, dass eine solche Veröffentlichungsoption durchaus bestanden hätte, sich die Freundschaft aber nicht so lange halten konnte (vgl. Krüger 2021).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Jakob Mörtl (1924–2016), 1976–1981 Villacher Bürgermeister (SPÖ)

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Die zweite Arie der Königin der Nacht in Mozarts»Zauberflöte«, in d-Moll gesetzt, im achten Auftritt des zweiten Aufzugs: »Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen [/] Tod und Verzweiflung flammet um mich her! Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen [/] So bist du meine Tochter nimmermehr.« (Assmann 2012, 92) s. Eintrag »Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen«

PersonMusikerInMedienMusik

Die angesprochene Serie nannte sich »Literatur-Landschaft Österreich«, gedacht als SchriftstellerInnen-Porträts, mit je einem Text eines/r schreibenden KollegIn und eines/r LiteraturkritikerIn. Jonkes Beitrag über Kofler erschien am 19. 9. 1995 (vgl. Jonke 1995).

PersonAutorIn/JournalistIn

Namenskontamination von Ottokar Kernstock, nationalistischer Pfarrer-Dichter (s. Eintrag ›Ottokar Kernstock‹), und dem Aktionskünstler Otto Muehl (1925–2013), s. Eintrag »ein Mühl, der hieß Otto«

PersonAutorIn/JournalistIn

Lied, vom deutschen Komponisten Werner Richard Heymann (1896–1961) 1930 für die Tonfilm-Operette »Die drei von der Tankstelle« geschrieben; Text: Robert Gilbert

PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Mit der Verbindung der Begriffe tot/Tod und Ackermann dürfte Kofler auf das bekannte spätmittelhochdeutsche Werk »Der Ackermann aus Böhmen« (1400/1401) von Johannes von Tepl (um 1350–1414) anspielen – und von Böhmen nach Mähren, nach Ostrava, die zweitgrößte Stadt Mährens, transponieren (s. Eintrag ›Der Ackermann aus Böhmen!‹).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller, Nobelpreis 2019, »genius loci« bezieht sich auf die gemeinsame Herkunft aus dem Bundesland Kärnten, zur Zeit der Entstehung des Hörspiels war Handke längst ein Starautor, zu Beginn der 1970er Jahre erschienen seine damaligen Bestseller »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1970) und »Wunschloses Unglück« (1972).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johann Carl Ditters von Dittersdorf (1739–1799), österr. Komponist

PersonMusikerIn

»Orchesterprobe« (1979), Film des italienischen Regisseurs Federico Fellini (1920–1993), der in einem Proberaum für klassische Musik spielt und eine Allegorie auf die gesellschaftspolitischen Zustände Italiens darstellt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Richard Wagner (1813–1883), deutscher Komponist, s. Eintrag ›Richard Wagner‹

PersonMusikerIn

Michael Scharang (* 1941), österr. Schriftsteller, veröffentlichte 1992 den Roman »Auf nach Amerika«, s. Eintrag ›Scharang‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Michael Krüger (* 1943), deutscher Schriftsteller und Verleger, ab 1968 beim Carl Hanser Verlag tätig, zuerst als Lektor, ab 1986 als literarischer Leiter, 1995 bis 2013 als Geschäftsführer

PersonAutorIn/JournalistIn

»Das kleinere der beiden Lager war das Nordlager. Sein Kommandant unterstand dem eigentlichen Lagerkommandanten [Jakob] Winkler .« (Walzl 1985, 49) Unter Winkler kam es wie unter seinem Vorgänger Rudolf Ludolf zu Gewaltexzessen an den Häftlingen. (vgl. Tišler/Tessier 2007)

PersonNationalsozialistIn

Otto Scrinzi (1918 – 2012), Studium der Medizin, ab 1940 Mitarbeit am Innsbrucker »Institut für Erb- und Rassenbiologie«. Seit 1950 arbeitete er als Nervenfacharzt und war von 1955 bis 1983 Primararzt an der psychiatrischen Männerabteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt; Scrinzi war SA- und NSDAP-Mitglied, 1949 – 1956 Landtagsabgeordneter und Landesobmann des »Verbandes der Unabhängigen«, der Vorgängerpartei der FPÖ, 1966 bis 1979 Nationalratsabgeordneter der FPÖ, 1986 Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl. s. Eintrag »der Irrenarzt und Erbgesundheitspfleger Scrinzi«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Namenskontamination von Aleister Crowley und C. G. Jung. Aleister Crowley (1875–1947): britischer Okkultist,Verfasser von sexualmagischen Schriften, Gründer von Geheimgesellschaften; in den 1970er Jahren gab es ein Revival einiger seiner Schriften, die in der New-Age-Bewegung und der Popmusik einigen Einfluss hatten. Carl Gustav Jung (1875–1961), Schweizer Psychiater, Begründer der analytischen Psychologie

PersonAutorIn/JournalistIn

»Die drei von der Tankstelle«: eine »Tonfilmoperette« aus dem Jahr 1930 (R: Wilhelm Thiele, D: Heinz Rühmann). 1955 folgte ein Remake (R: Hans Wolff). Die Lieder erlangten über die Filme hinaus Bekanntheit, u. a. »Ein Freund, ein guter Freund«. s. Eintrag ›Die drei von der Tankstelle‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik

Seit 1972 war das Ehepaar Gretl und Franz Metschl aus Rothenburg ob der Tauber als Gesangsduo aktiv, sie hatten vor allem volkstümliche Lieder und Heimatlieder aus Siebenbürgen im Repertoire.»Im Jahr 1985 hatte eine Nonne dem Ehepaar Metschl bei einer Wallfahrt in Passau den Auftrag gegeben, geistliche Lieder zu produzieren« (Beyerlein 2004). 2007 erschien noch die Langspielplatte »35 Jahre Gretl & Franz« (Koch International).

PersonMusikerIn

Paolo Chiarini (1931–2012), italienischer Germanist, hatte den Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität »Rom I« inne und war Leiter des Istituto Italiano di Studi Germanici, Übersetzungen von Schnitzler, Heine, Lessing, Brecht und Heym ins Italienische, Buchpublikationen u.a. zu Robert Walser, Bertolt Brecht, Goethe.

PersonAutorIn/JournalistIn

»Drachenfisch«, »Mond« und »Traumstation« waren so genannte »Flugskulpturen« André Hellers, riesige Ballons in Form von Phantasiefiguren (s. Eintrag ›Drachenfisch‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Franzobel (* 1967, eigentl. Stefan Griebl), österr. Schriftsteller, der Gewinn des Ingeborg-Bachmann-Preises 1995 verschaffte seiner literarischen Karriere starken Auftrieb; Koflers Persiflage zielt auf Franzobels rege Publikationstätigkeit in allen Genres hin (s. Eintrag ›Du Franzobel? Du Krautflut?‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Die Schriftsteller Ernst Jandl (1925–2021), Friederike Mayröcker (* 1924) und Konrad Bayer (1932–1964) bildeten keinen »Kreis«, die von Kofler ›zitierte« Nähe zu einem Dichterkreis bezieht sich wohl auf die sogenannte Wiener Gruppe.

PersonAutorIn/JournalistIn

Sigmund Freud, in dessen Schriften Penisneid und Kastrationskomplex zentrale Paradigmen menschlicher Entwicklung sind, erwähnte den Gebärneid im Rahmen »früher Sexualwünsche« (Freud 1969, 551); auch andere Psychoanalytiker konstatierten einen Neid des Mannes auf die weibliche Gebärfähigkeit. Zur Zeit der Entstehung von Koflers Text dürfte das Thema medial präsent gewesen sein (vgl. [red.] 1980a), es waren vor allem die Ausführungen des Psychoanalytikers Bruno Bettelheim, die damals diskutiert wurden. Bettelheim hatte bereits 1954 in seiner Studie »Symbolische Wunden« einen Gebärneid namhaft gemacht und bei Urgesellschaften Rituale männlicher Geburtsimitation beobachtet (vgl. Bettelheim 1954).

PersonPhilosophIn

Leonard Bernstein (1918–1990), US-amerikanischer Dirigent; er dirigierte die Neuinszenierung von Beethovens »Fidelio« in der Regie von Otto Schenk im Theater an der Wien (Premiere: 24. 5. 1970, vgl. [red.] 1970).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

Reimmichl (1867–1953, eigentl. Sebastian Rieger), österr. Volksschriftsteller, Priester; mit seinen Texten für Bauernkalender, die eine erzkonservative, mitunter antisemitische Ideologie transportieren, erreichte er eine große Leserschaft, s. Eintrag ›Reimmichl‹.

PersonAutorIn/JournalistIn

Ingeborg Bachmann (1926–1973), österr. Schriftstellerin; auf Bachmann bezieht sich Kofler selten: In »Aus der Wildnis« wird auf den Umgang der Medien mit dem Tod Bachmanns Bezug genommen (s. Eintrag ›Vom Tod Ingeborg Bachmanns‹); in »Der Hirt auf dem Felsen« steht Bachmann, die ›andere Ingeborg‹, als literarische Autorität der Schriftstellerin Ingeborg Teuffenbach gegenüber (s. Eintrag ›Bachmann‹); in »Manker« und »Kalte Herberge « stellen zwei Erwähnungen Bezüge her zur Bachmann-Erzählung »Unter Mördern und Irren« (s. Eintrag ›unter Mördern und Irren‹).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Helmut Horten (1909–1987), der Unternehmer übernahm 1936 das Warenhaus Gebr. Alsberg, dessen jüdischer Inhaber zur Emigration gezwungen worden war. Im selben Jahr eröffnete er ein zweites Kaufhaus in Wattenscheid. Bis 1939 kamen sechs weitere Neugründungen hinzu. Während des Kriegs war Horten »Reichsverteiler für Textilien«. Wegen seiner engen Kontakte zum NS-Regime wurde er 1947/48 für siebzehn Monate inhaftiert. Die Horten-Kette entwickelte sich zum viertgrößten Warenhauskonzern in der Bundesrepublik, blieb stets in Besitz Hortens. Beim 50-jährigen Firmenjubiläum 1986 wurde die »Arisierung« verschwiegen und historische Reklameinserate entnazifiziert. Horten vermachte seiner Ehefrau Heidi ein riesiges Privatvermögen (vgl. [red.] 1987b).

PersonUnternehmerIn

Kofler bezieht sich auf Peter Handkes Theaterstücke »Publikumsbeschimpfung«, »Weissagung«, »Selbstbezichtigung« (1966 uraufgeführt) und »Kaspar« (1968) – alle erstmals 1972 in Buchform publiziert (»Stücke 1«, vgl. Handke 1972).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Spionageroman »Der Spion, der aus der Kälte kam« (1963) des britischen Schriftstellers John le Carré, der 1965 unter demselben Titel auch verfilmt wurde

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Schindel (* 1944), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Martin Walser (* 1927), deutscher Schriftsteller, erhielt 1981 den Georg-Büchner-Preis

PersonAutorIn/JournalistIn

1978 erschien Gerhard Roths »Winterreise« ohne Gattungsbezeichnung. In »Aus der Wildnis« zitiert, paraphrasiert und verändert Kofler Auszüge daraus (s. Eintrag ›WINTERS REISEABENTEUER‹.). Im Nachlass befindet sich der erste Teil des Roman-Vorabdrucks in der Zeitschrift »manuskripte« (Heft 57/1977) mit Annotationen Koflers.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Johann Friedrich Perkonig (1890–1959), österr. Schriftsteller; mit deutschnationalem Gedankengut kam Perkonig während seines Besuchs der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt (bis 1912) in Kontakt, als 16-Jähriger trat er der Burschenschaft »Normannia« bei (er blieb lebenslang Mitglied, vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 187). Er war aktiv am Kärntner »Abwehrkampf« 1918–1920 beteiligt; ab 1922 war er in der Lehrerausbildung tätig (in dieser Funktion war er 1944/45 einer der Lehrer von Ingeborg Bachmann), im Austrofaschismus wurde ihm 1935 der »Große österreichische Staatspreis« zuerkannt, er hatte politische Ämter inne, zugleich sympathisierte er mit dem Nationalsozialismus, was etwa der von ihm herausgegebenen Publikation »Deutsche Ostmark. Zehn Dichter und hundert Bilder lobpreisen Österreich« (1936) abzulesen war. Nach dem »Anschluss« wurde er Obmann der Kärntner Teilorganisation der Reichsschrifttumskammer und hatte publizistisch Erfolg, sein Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft wurde allerdings trotz mehrfachen Anlaufs abgelehnt. (s. Eintrag ›Johann-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft‹)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Otto Hans [sic] Böhm (1919 – 1996), österr. Schauspieler und Theaterleiter, 1940 Schauspiel-Staatsprüfung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, danach verschiedene Engagements in Deutschland und Österreich (vgl. Rudan 1960, 140); 1959 – 1968 Intendant des Klagenfurter Stadttheaters, brachte den gesamten Ring-Zyklus Richard Wagners zur Aufführung; 1969 – 1985 Intendant des Landestheaters Detmold; s. Eintrag ›Otto Hans Böhm‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerIn

In seiner Prosa »Eine Reise nach Klagenfurt« (1974) gibt Uwe Johnson Ausschnitte aus Briefen Ingeborg Bachmanns an ihn wieder. Aus einem laut Johnson mit 25. Juli 1970 datieren Brief zitiert Johnson mehrmals den Satz »Man müßte ein Fremder sein, um einen Ort wie K[lagenfurt] länger als eine Stunde erträglich zu finden […]« (Johnson 1974, 8, 13, 15).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Michael Niavarani (* 1968), österr. Kabarettist und Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Christian Johann Heinrich Heine (1797–1865), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Barbara Frischmuth (* 1941), österr. Schriftstellerin; Frischmuth bestätigte in einem Telefonat mit den Hg. im März 2021 die von Kofler hier geschilderten Umstände.

PersonAutorIn/JournalistIn

In Mozarts»Zauberflöte« kündigen die Drei Knaben, die Führer Taminos und Papagenos durch die Prüfungen im Tempel, in ihrem Terzett im 26. Auftritt des Zweiten Aufzugs den Sieg der Vernunft an: »Bald prangt, den Morgen zu verkünden [/] Die Sonn auf goldner Bahn – [/] Bald soll der Aberglaube schwinden [/] Bald siegt der weise Mann! –« (Assmann 2012, 116f.) Im Anschluss verhindern sie Paminas Selbstmord.

PersonMusikerInMedienMusik

Klaus Amann, österr. Germanist, Begründer der Kofler-Forschung, s. Eintrag ›Klaus Amann‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Chris Lohner (* 1943), österr. Schauspielerin, Sprecherin, Autorin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Robert Menasse (* 1954), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Heinrich Gross (1915–2005), österr. Psychiater, 1939 Promotion zum Dr. med., ab November 1940 Tätigkeit am »Spiegelgrund«, wo er an medizinischen Experimenten und Tötungen beteiligt war, dazwischen Kriegseinsätze, 1945–1947 sowjetische Kriegsgefangenschaft, 1948 Verhaftung, die beim Prozess 1950 ausgesprochene Haftstrafe hatte er mit der Untersuchungshaft verbüßt, 1953 SPÖ-Mitglied, Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, 1955 Rückkehr auf den »Steinhof«, 1957 Primar der 2. Psychiatrischen Abteilung am Steinhof, ab 1960 gerichtlich beeideter Sachverständiger für Neurologie und Psychiatrie, bis 1979 laut eigenen Angaben 12.000 Gutachten (u.a. im Prozess 1968 gegen Oswald Wiener, Otto Muehl und Günter Brus nach der Aktion »Kunst und Revolution«). s. Eintrag »Doktor Groß«

PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

Luigi Boccherini (1743–1805), ital. Komponist

PersonMusikerIn

1951 in Rom gegründetes, italienisches Kammerorchester, auch als I Musici bekannt

PersonMusikerIn

Daniel Kehlmann (* 1975), deutsch-österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Die von Kofler hier ›zitierten‹ Bezüge seiner Lyrik nennen die 1972 wahrscheinlich bekanntesten Schriftsteller des Landes, Ingeborg Bachmann (1926–1973), Ernst Jandl (1925–2000), H.C. Artmann (1921–2000) sowie die nicht für ihre Lyrik, sondern ihre Prosa bekannten Autoren Thomas Bernhard (1931-1989) und Peter Handke (* 1942).

PersonAutorIn/JournalistIn

Martin Schwab (* 1937), deutscher Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Die Farmersfrau Trenk und deren Tochter sind Protagonisten in Rolf Torrings Abenteuer »Der Höllenbote« von Hans Warren; sie begrüßt in der Vorlage wie bei Kofler/Fian die Gäste herzlich (Warren 1958, 7), den Rest der Szene verändern Kofler/Fian allerdings

PersonZitate

»Die Schlafwandler« (1930–1932): Romantrilogie von Hermann Broch (1886 –1951), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Wiener Literaturzeitschrift »wespennest« wurde 1969 von den beiden Schriftsteller Helmut Zenker und Peter Henisch gegründet und hatte von Beginn an einen gesellschaftskritischen Anspruch, der sich im Untertitel widerspiegelt: »zeitschrift für brauchbare texte und bilder«, Kofler war von Beginn an (Nr. 2, 1970) Stammautor der Zeitschrift, mit dem Ausscheiden Gustav Ernsts aus der Redaktion (1997) folgte er diesem zur Neugründung »kolik«; s. Eintrag ›Wespennest‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler gibt ein in religiösen Kreisen populäres Lied wieder, das Manfred von Glehn (1867–1924) zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Schwedischen übersetzte; Text von Carl Boberg (1859–1940), Melodie nach einer schwedischen Volksweise (vgl. Koch 2019, 24f.)

PersonAutorIn/JournalistIn

Luigi Cherubini (1760–1842), italienischer Komponist

PersonMusikerIn

Die für den Protagonisten in Hellers (autobiographischem) Roman »Schattentaucher« neben Lissabon wichtigste Gegend ist das Salzkammergut, wo er als Kind viele Sommer bei der Großmutter verbracht hat (Heller 2003, 75).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Black Jack«: 2003 uraufgeführtes Theaterstück von Franzobel, von der Lebensgeschichte Jack Unterwegers inspiriert

PersonAutorIn/JournalistInVerbrecherInZitate

Arnold Schwarzenegger (* 1947), österreichisch-US-amerikanischer Schauspieler und Politiker; Anfänge als Bodybuilder, 1967 »Mister Universum«, 1969 Debüt als Schauspieler, 2003–2011 Gouverneur von Kalifornien, wegen seiner Herkunft trägt er den Spitznamen »steirische Eiche«. s. Eintrag ›Arnold Schwarzenegger‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Helma Sanders-Brahms (1940–2014), deutsche Drehbuchautorin und Filmemacherin, begann als Fernsehansagerin beim WDR; ein Interview mit Pier Paolo Pasolini 1969 führte sie zum Filmemachen (vgl. [red.] 2010), ihre Filme setzen sich mit der Arbeits- und Lebenswelt von Frauen auseinander, »Unter dem Pflaster ist der Strand« (1975), der die Nachwirkungen der Studentenrevolten von 1968 in Deutschland thematisiert, beeinflusste die deutsche Frauenbewegung.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Arena 70: Programmschiene der Wiener Festwochen 1970, Ort: Museum des 20. Jahrhunderts, Organisator: Wolfgang Lesowsky, Präsentator der AutorInnen: Alfred Treiber; jeden Abend gab es ein Nonstop-Programm in den Bereichen »Musiktheater und Ballett«, Schauspiel (u.a. Artmanns »Off to Liverpool«, Unger/Thurnhers »Stoned Vienna«), Musik sowie »Österreichische Autoren« (dabei kamen insgesamt 55 AutorInnen zum Zug, von Achleitner, Adrian, Altmann und Artmannüber De Christel [sic] und Prießnitz [sic] bis Weibel und Wiener). Die »Arena« wurde in der Folge zu einem festen Bestandteil der Wiener Festwochen, berühmte wurde sie 1976 durch die Besetzung des »Auslandsschlachthofes«.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitate

Das Gesangsduo »Gretl und Franz« spielt bereits im Dramolett »Im Pfarrhaus« eine zentrale Rolle. Gemeint ist damit das Ehepaar Metschl aus Rothenburg ob der Tauber, das ab 1972 als Gesangsduo aktiv war. Sangen sie zu Beginn in erster Linie volkstümliche Lieder, wechselten sie 1985 – im geistigen Auftrag einer Passauer Nonne (Beyerlein 2004) – zu religiösen Liedern. s. Dramolett »Im Pfarrhaus«

PersonMusikerIn

Kofler variiert im ersten Absatz den Beginn von Kafkas »Ein Bericht für eine Akademie«: »Hohe Herren von der Akademie! [/] Sie erweisen mir die Ehre, mich aufzufordern, der Akademie einen Bericht über mein äffisches Vorleben einzureichen. [/] In diesem Sinne kann ich leider der Aufforderung nicht nachkommen. Nahezu fünf Jahre trennen mich vom Affentum, eine Zeit, kurz vielleicht am Kalender gemessen, unendlich lang aber durchzugaloppieren, so wie ich es getan habe, streckenweise begleitet von vortrefflichen Menschen, Ratschlägen, Beifall und Orchestralmusik, aber im Grunde allen, denn alle Begleitung hielt sich, um im Bilde zu Bleiben, weit vor der Barriere« (Kafka 2003, 50).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Koflers Text erschien erstmals 1978. Ob – wie der Konjunktiv insinuiert – und aus welcher Zeitung Kofler hier zitiert, konnte nicht eruiert werden. Helmut Horten hatte am 8. Jänner Geburtstag – weder in einer der Kärntner Tageszeitungen (»Kleine Zeitung«, »Kärntner Tageszeitung«, »Volkszeitung«) noch in der »Kronen Zeitung« konnte in zeitlicher Nähe zu diesem Ereignis eine Berichterstattung aufgefunden werden.

PersonUnternehmerIn

Möglicherweise Anspielung auf die Erzählung »Schatten über Innsmouth« (1926 erstmals erschienen) des US-amerikan. Schriftstellers Howard Phillips Lovecraft (1890–1937); zu Treuchtlingen siehe auch den Abschnitt »In Treuchtlingen« in »Am Schreibtisch«, wo Kofler unter anderem auf den 1946 in Treuchtlingen geborenen deutschen Schriftsteller Ludwig Fels anspielt (s. Eintrag »Treuchtlingen, Fels«)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Ital. Verlag, 1933 gegründet, seit 1994 zur Verlagsgruppe Mondadori gehörend, Teil des Medienimperiums des Politikers Silvio Berlusconi

PersonPolitikerIn

Zitat aus dem Gedicht »Es ist was es ist« (1983) von Erich Fried (»Es ist Unsinn [/] sagt die Vernunft [/] Es ist was es ist [/] sagt die Liebe […]«, Fried 1993, 35) – Anspielungen auf diesen Text gibt es mehrfach, s. Eintrag »es ist, was es ist«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ernst Haeusserman (1916–1984), österr. Regisseur, nach seiner Rückkehr 1946 aus dem US-amerik. Exil, wo er die Schreibweise seines Nachnamens geändert hatte, war er als Kulturoffizier tätig, 1953–1959 und 1970–1977 Codirektor des Theaters in der Josefstadt, 1959–1968 Burgtheaterdirektor

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Robert Menasse (* 1954), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Glavinik und Kukaka« tauchen als »Firma« im Hörspiel »Aufstellungen« auf (s. Eintrag ›Aufstellungen‹), möglicherweise Anspielung auf den österr. Schriftsteller Thomas Glavinic (* 1972) sowie den ÖVP-Politiker Helmut Kukacka (* 1946)

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

Engelbert Dollfuß (1892–1934), österr. Politiker, 1932–1934 Bundeskanzler; Begründer des austrofaschistischen Ständestaates

PersonPolitikerIn

Anspielung auf Ernst Lerch (1914–1997), der als Adjutant von Odilo Globocnik an zentraler Stelle an der »Aktion Reinhard«, der Vernichtung der polnischen Juden, beteiligt war und ab 1950 das Klagenfurter Tanzcafé Lerch betrieb (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Sarah Kane (1971–1999), britische Dramatikerin, Autorin von fünf Theaterstücken, die durch ihre Direktheit und den Einbau von vulgären Stoffen und Schockelementen Aufsehen erregte. Der Theaterkritiker Aleks Sierz prägte für diese Art des Londoner Theaters der 1990er Jahre, das neben Kane noch Mark Ravenhill und Anthony Neilson umfasste, den Begriff des »In-yer-face-Theatre« (»In-dein-Gesicht-Theater«; vgl. Sierz 2001).

PersonAutorIn/JournalistIn

Mozarts»Zauberflöte«, zweiter Aufzug, 30. Auftritt (Schlussszene): »»Man hört den stärksten Akkord [Donner, Blitz, Sturm]. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne. « […] Königin, Damen, Monostatos: Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht [/] Wir alle gestürzet in ewige Nacht! – [/] »Sie [versinken]«« (Assmann 2012, 135). Die folgenden beiden Stimmen (»unter Feuer und Rauch der Verdammnis überantwortet«, »vom Orkus verschlungen«) sind Paraphrasen dieses »Abgangs« der Königin der Nacht

PersonMusikerInMedienMusik

Wortwörtlich findet sich diese Formulierung nicht in den Tagebüchern Thomas Manns, »aber eines ist sicher: gehustet wird beängstigend viel in diesen Tagebüchern, und das vor allem nachts, was das Schlafen nicht leichter macht« (Spahr 2021). Dass Kofler den Zusammenhang von Husten und Schlaflosigkeit aufgreift, liegt also durchaus auf der Hand. In 157 Einträgen tauchen die Stichworte »gehustet« oder »Husten« auf, nur bezogen auf Thomas Mann selbst. Koflers Formulierung am nächsten kommt der Eintrag vom 11. 2. 1953: »Nachts öfters erwacht. Gehustet« (Mann 1995, 25).

PersonAutorIn/JournalistIn

Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008), österr. Germanist, ab 1980 Lehrstuhlinhaber für neuere deutsche Literatur an der Universität Wien, s. Eintrag ›Professor Schmidt-Dengler‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Samuel Beckett (1906–1989), irischer Schriftsteller; Anspielungen auf den Autor und sein Werk finden sich mehrfach in Koflers Arbeiten, s. Eintrag »Es ist Mitternacht.«

PersonAutorIn/JournalistIn

Gerhard Rühm (* 1930), österr. Schriftsteller und Komponist

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Jandl (1925–2000), österr. Dichter; »der einzige ›Experimentelle‹ unter den Dichtern, der wirklich populär wurde und als Klassiker den Sprung in die Lesebücher schaffte« (Drews 1995). Jandl war nie Juror des Kleist-Preises, s. Eintrag ›Ernst Jandl‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Lied von Franz Schubert (1814, D 118), in dem er die 15. Szene aus Goethes Faust vertont, in der Gretchen am Spinnrad sitzt und sinniert: »Meine Ruh’ ist hin, [/] Mein Herz ist schwer, [/] Ich finde sie nimmer [/] und nimmermehr.« Goethes Lied besteht aus zehn vierzeiligen Strophen, Schubert nahm Veränderungen am Text vor. Einzigartig mache die Komposition die »gesteigerte Unruhe, die durch die Überlagerung gleich dreier rhythmischer Schichten entsteht« (Dürr/Krause 1997, 184).

PersonMusikerIn

Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller; zahlreiche Referenzen bei Kofler, s. Eintrag ›Peter Handke‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Klaus Wagenbach (* 1930), deutscher Verleger, promovierter Germanist, 1964 Gründung des eigenen Verlags, in dem 1975 Koflers »Guggile« erschien. Wagenbach verstand sich als explizit linker Verlag, zu Beginn der 1970er Jahre war der Verlag als Kollektiv organisiert. (Unter anderem) durch die Herausgabe von Texten Ulrike Meinhofs wurde er – in der Presse, durch polizeiliche Überwachung und durch Prozesse – zum ›Staatsfeind‹, im »bürgerlichen Lager« galt der Verlag damals als »Baader-Meinhof-Verlag« (vgl. Wagenbach 1989, 111).

PersonVerbrecherIn

Brian Eno und David Byrne sampelten die starke Stimme einer »Lebanese mountain singer«, genannt Dunya Yusin, für die Nummer »Regiment« auf ihrem Album »My life in the bush of ghosts« (1981). Die Stimme entstammt dem Doppelalbum »The Human Voice in the World of Islam« (1976). Über Yunis’ Lebensweg im Libanon ist nichts bekannt.

PersonMusikerIn

Brunswick ist eine (männliche) Figur in Kafkas Roman »Das Schloß«, ein Dorfbewohner (»Schwager von Lasemann«, Kafka 1986, 108), der – in der Erzählung des Dorfvorstehers – die umstrittene Einladung eines Landvermessers lauthals befürwortete.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»SA-Mann Brand«: der erste nach Hitlers »Machtergreifung« veröffentlichte nationalsozialistischer Propagandafilm (1933, R: Franz Seitz), s. Eintrag ›SA-Mann Brand‹

PersonNationalsozialistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Alfredo Alfredo«: ital.-franz. Spielfilm (1972) mit Dustin Hoffman (R: Pietro Germi), Adriano Celentano spielt nicht mit.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Das Geschäft »Moden und Trachten Fian« existiert heute noch in Millstatt. Es besteht keine verwandtschaftliche Beziehung zur Familie des Schriftstellers Antonio Fian.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Die Akelei gehört (wie die Türkenbund-Lilie) in Österreich zu den mittels Verordnungen der Landesregierungen »vollkommen geschützten« Wildpflanzen. Bei Koflers Schreibweise »Ackeley« dürfte es sich um einen Bezug auf das Kräuterbuch von Adam Lonitzers. Eintrag ›Kräuterbuch‹ handeln: »Ackeley […]. Ist ein bekannt kraut/hat bletter gleich d’Schelwurtz […] Heylet behend den bösen Grind am leib/mit Weyzenmehl unnd Weinsteinöl angestrichen. [/] Der safft mit essig vermischet/unnd das haupt damit gesalbet/vertreibt die schupen.« (Lonicerum 1573, CLXV verso)

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Kofler bezieht sich hier auf den Artikel» Ein Arzt aus der NS-Mörderklinik«, mit dem der »Kurier« -Reporter Wolfgang Höllrigl – auf einem Interview mit dem in der Haftanstalt Krems-Stein einsitzenden Friedrich Zawrel fußend – Ende 1978 den Stein ins Rollen brachte. Gross wurde nicht »von Reportern befragt«, sondern nur von Höllrigl und gebe diesem, wie im Artikel zu lesen, »gerne in Stenogrammform Auskunft«: »Ich habe 1934 maturiert, wurde fünf Jahre später mit dem Medizinstudium fertig, kam dann in russische Gefangenschaft und wurde 1957 Primararzt am Krankenhaus Rosenhügel« (Höllrigl 1978), s. Eintrag »Doktor Groß«

PersonNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

Gert Jonke (1946–2009), österreichischer Schriftsteller, Freund Koflers

PersonAutorIn/JournalistIn

Mathilde Hedwig von Platen-Hallermund (1873–1950, Geburtsname: Schmeckebier, Pseudonym: Hedwig Erlin), deutsche Schriftstellerin, Verfasserin von Trivialliteratur

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Chucky, die Mörderpuppe: US-amerikanischer Horrorfilm (Child’s Play, 1988, R: Tom Holland), s. Eintrag ›Chucky, die Mörderpuppe‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Vladimir Vertlib (* 1966), österr. Schriftsteller russ.-jüdischer Herkunft

PersonAutorIn/JournalistIn

Am Nationaltheater in Prag gab es von Mai 1939 (Premiere) bis Februar 1944 30 Aufführungen von Mozarts »Zauberflöte« .( Panenková 2016)

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Der Song »Civilization« (1947), geschrieben von Bob Hilliard und Carl Sigman, wurde auch bekannt unter dem Titel »Bongo bongo bongo (I don’t want to leave the Congo)«, der ersten Zeile des Refrains. Der satirische Song wurde – u.a. von The Andrew Sisters und Danny Kaye gesungen – zum kommerziellen Hit und in der Folge in mehrere Sprachen übersetzt. Horst Winter (1914–2001), Unterhaltungsmusiker der Kriegs- und Nachkriegszeit, der nicht nur mit Schlagern, sondern auch mir Jazzinterpretationen reüssierte, nahm in den 1950ern eine deutsche Version auf (erschienen auf der LP: »Originalaufnahmen 1939–57«).

PersonMusikerInMedienMusik

Peter Bamm (1897–1975), deutscher Arzt und Schriftsteller, Feuilletonist, in den 1950er und 1960er Jahren verstärkt Reiseschriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Text für das Marienlied »Segne Du Maria« (1870) stammt von der Konvertitin und religiösen Schriftstellerin Cordula Wöhler (1845–1916), die Melodie vom Priester Karl Kindsmüller (1876–1955), eine »eingängige, wunderbar schmachtende, romantische Melodie« (Neumann 2018). Drei Strophen wurden in das Gottesdienst-Liederbuch »Gotteslob« aufgenommen (Lied Nr. 535). Die Textquelle Koflers konnte nicht eruiert werden.

PersonAutorIn/JournalistInReligiöse/r WürdenträgerInMedienMusik

Der vierte Satz der »Fantastischen Symphonie« op. 14, im Original »Épisode de la vie d’un artiste«,»symphonie fantastique en cinq parties«von Hector Berlioz(Uraufführung 1830) ist mit »Marche au supplice«(»Der Gang zum Richtplatz)« betitelt.

PersonMusikerInMedienMusik

Johann Peter Eckermann (1792–1854), deutscher Schriftsteller, Vertrauter Goethes, gab 1836 die »Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens« heraus. Daraus stammt das bekannte Zitat, auf das sich Kofler hier wahrscheinlich bezieht: »Es liegen im Wein allerdings productivmachende Kräfte sehr bedeutender Art; aber es kommt dabei Alles auf Zustände und Zeit und Stunde an, und was dem einen nützet, schadet dem Andern« (Eckermann 1848, 236).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Diese Aufzählung erinnert an Koflers Notiz »Kleist, Kraus, Beckett, Bernhard – das kann nur ich«

PersonAutorIn/JournalistIn

In den 1980er Jahren machte André Heller mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. Eintrag ›André Heller‹).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Mozarts Vision«: 2003 vom Wiener Volkstheater uraufgeführtes Theaterstück von Franzobel

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Autoren spielen hier möglicherweise auf das etwas gestelzt wirkende Standarddeutsch an, das der Wiener Sänger und Entertainer Peter Alexander (1926–2011) in diesem Lied pflegt (»die Krämersfrau«); es existiert auch eine Wiener Version: »Das kleine Beisl in unserer Straße« (in der Alexander dieselbe Sprachfärbung pflegt, allerdings mit Austriazismen versetzt).

PersonMusikerIn

André Heller (* 1947), österr. Künstler, Autor, Kulturmanager; 1972, zur Zeit der Entstehung des Hörspiels, machte er vor allem als Sänger und Liedermacher von sich reden, er gestaltete im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?«), Heller wird nach dieser chronologisch ersten Erwähnung eine Konstante der Kofler’schen Satire bleiben. »starker poetischer muskel« verweist auf den Schabernack, den Hellers Freund, der Schauspieler Helmut Qualtinger, für die Covers von Hellers Alben erfand: erfundene Zitate berühmter Zeitgenossen. Auf dem zweiten Album war zu lesen, dass Bob Dylan Heller einen »starken poetischen Muskel« nenne. Die Zitate wurden als bare Münze genommen, »Der Spiegel« etwa oder »Die Zeit« erwähnten die Adelung durch Dylan/Qualtinger (vgl. [red.] 1972, [red.] 1973).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMusikerIn

Kofler legt den Aussagen Helma Sanders-Brahms ein Interview zugrunde, das sie mit den Herausgeberinnen der Publikation »FrauenBilder LeseBuch« (1980) – einer mit vielen Illustrationen versehenen Bestandsaufnahme historischer und aktueller feministischer Positionen – geführt hat. Kofler zitiert wortwörtlich, die Hervorhebungen in Majuskeln sind von ihm (vgl. Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 154)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Gertrude Fröhlich-Sandner (1926–2008), österr. Kommunalpolitikerin (SPÖ), ab 1965–1979 Wiener Kulturstadträtin und Präsidentin der Wiener Festwochen, 1969–1984 Vizebürgermeisterin, seit ihrer Heirat mit dem ÖVP-Politiker Josef Fröhlich 1971 trug sie den Doppelnamen.

PersonPolitikerIn

Else Lasker Schüler (1869–1945), expressionistische deutsche Schriftstellerin

PersonAutorIn/JournalistIn

1969 beziffert der »Spiegel« das Privatvermögen Hortens auf 875 Millionen Mark ([red.] 1969); das Zitat konnte nicht eruiert werden.

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

»Das Parfum« (1985), Roman des deutschen Schriftstellers Patrick Süskind (* 1949), der mit Übersetzungen in 49 Sprachen und weltweit über 20 Millionen verkauften Exemplaren zum internationalen Bestseller wurde (vgl. ScreenShot 2015), s. Eintrag »Süskind-Syndrom«; »die Ratte«: Anspielung auf den Roman »Die Rättin« (1986, im Produktionsjahr des Hörspiels, erschienen) von Günther Grass

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Das Glück beim Händewaschen« (1976), Roman von Joseph Zoderer

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Walter Felsenstein (1901–1975), österr. Schauspieler und Regisseur, 1947 Gründung der Komischen Oper in Ost-Berlin, Intendanz ebenda bis zu seinem Tod.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Satirikerduo, bestehend aus Dirk Stermann (* 1965) und Christoph Grissemann (* 1966); seit 1999 in eigenen Kabarettprogrammen, seit 2007 ORF-Fernsehshow »Willkommen Österreich«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Peter Handke (* 1932), österr. Schriftsteller, zahlreiche Bezüge zu Handke in Koflers Werk, s. Eintrag ›Peter Handke‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Johann Friedrich Perkonig schrieb im Essay »Leben an der Grenze«»–« 1935 als Nachwort der Erzählung »Der Guslaspieler« erschienen (1942 neu aufgelegt) – als »Deutscher in Kärnten« über das Leben »zwischen Deutschland und Slawenland« (Perkonig 1965, 41). Er schreibt über das intensive Heimweh, das er im Juni 1919 empfunden habe, als er sich nach dem Vorstoß der »Südslawen« bis Klagenfurt (gemeint sind die Truppen des SHS-Staats) im Drautal verschanzen musste und voller Todesgedanken auf seine »verlorene Heimat« blickte. Dieses Heimweh ist die »Glut«, von der er in der Folge spricht: »Man muß durch solche Glut hindurch, man muß selber geglüht haben, um später dann kühl und bedächtig zu bleiben. Solche Kühle ist dann etwas völlig anderen als eine Kälte von Anbeginn. Es lebt in ihr nämlich geheimnisvoll die Erinnerung an der Feuer« (Perkonig 1965, 45).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Mozart-Oper ist einer der zentralen Bezugspunkte des Kofler’schen Œuvres, angefangen von der »Grenzlandtheaterzauberflöte« in »Am Schreibtisch« (s. Eintrag »Grenzlandtheaterzauberflöte«) über das Hörspiel »Was geschah mit der Königin der Nacht?« und den Abschnitt »Mutmaßungen über die Königin der Nacht« in »Hotel Mordschein« bis zu späteren Spuren in »Manker« (s. Eintrag ›Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden‹) und »ZU SPÄT« (s. Eintrag ›nur stille/ stille/ stille/ stille‹).

PersonMusikerIn

Nachdem sich der Prinz Sou-Chong und Lisa ihre Liebe gestanden haben und bevor sie sich »innig und lang« küssen, singen die beiden: »Ein Lied will ich von Seligkeit singen [/] Und meine Laute soll wie Silber klingen [/] In einer Mondnacht im April. Ah ––« (Lehár 1929, 35).

Person

Kofler folgt hier der Abkürzungspraxis Thomas Manns (Kürzel K. für Katia Mann) und spielt mit »A« wohl auf seine Lebensgefährtin Auguste Kronheim an.

PersonAutorIn/JournalistIn

Gert Jonke (1946 – 2009), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Jonke‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Robert Schumann (1810 – 1856), deutscher Komponist, s. Eintrag ›Schumann‹

PersonMusikerIn

Peter Rühmkorf (1929–2008), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Heinrich von Kleist (1777–1811), deutscher Schriftsteller, s. Eintrag »Wo Kleist...«

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Album »My Life in the Bush of Ghosts« (1981), eine Gemeinschaftsproduktion des britischen Musikers und Musikproduzenten Brian Eno (* 1948) und des Frontman der Talking HeadsDavid Byrne (* 1952), wurde vor allem für den innovativen Einsatz von Samples (damals in Analogtechnik) bekannt. In die Nummer »Mea Culpa« spielten, wie auf der LP angegeben, die beiden Elemente einer 1979 in New York ausgestrahlten Radiosendung ein, in deren Verlauf der Studiogast, ein »smooth politician«, auf einen Anrufer, einen »inflamed caller«, reagiert.

PersonMusikerIn

»Forvm« war eine von Friedrich Torberg ab 1954 herausgegebene kulturpolitische Monatszeitschrift, die – mit CIA-Geldern finanziert – eine antikommunistische Ausrichtung hatte. Unter Günter Nenning als Herausgeber (1965–1986) erschien die Zeitschrift unter dem Titel »Neues Forvm« und wurde für kommunistische, später auch für Umweltschutz-Themen geöffnet.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kurt Neubauer (1922–2012), deutscher Politiker (SPD), 1952–1963 Bundestagsabgeordneter, 1963–1967 Berliner Senator für Jugend und Sport, 1967–1977 Berliner Innensenator

PersonPolitikerIn

Sein umfassendstes Streichquartett schuf Schubert im Sommer 1826 innerhalb von nur elf Tagen. Die Uraufführung des gesamten Werks erfolgte erst postum 1850, ebenso die Drucklegung durch den Diabelli-Verlag 1852. Brandis-Quartett: 1976 vom deutschen Geiger Thomas Brandis (1935–2017), Mitglied der Berliner Philharmoniker, gegründetes Ensemble

PersonMusikerIn

Klamm: hoher Beamter in Kafkas Roman »Das Schloß«, der zum Mittelpunkt von K.s Überlegungen und Bestrebungen wird. Zu Beginn des Romans kann K. durch ein Guckloch im Gasthaus einen Blick auf den in einem Nebenzimmer arbeitenden Klamm werfen (ein »mittelgroßer, dicker, schwerfälliger Herr«, Kafka 1986, 110), eine Kontaktaufnahme gelingt ihm jedoch nicht.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bei der Wiedergabe dieser »Aufstellung« haben sich Kofler/FIan höchstwahrscheinlich am Gedicht der österr. Schriftstellers Peter Handke (* 1942) orientiert, der in seinem Buch »Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt« (1969) die identische Liste der beim Spiel des FC Nürnberg am 27. Jänner 1968 im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen eingesetzten Spieler (samt dem Hinweis »Spielbeginn: [/] 15 Uhr«) als Gedicht präsentierte, das in seiner Anordnung die taktische Aufstellung der Mannschaft nachzeichnet (Die Aufstellung des 1. FC Nürnberg vom 27. 1. 1968, Handke 1969, 59).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Allen Ginsberg (1926–1997), US-amerikanischer Dichter, s. Eintrag ›Ginsberg‹

PersonAutorIn/JournalistIn

So wie Kofler den Namen Gross’ nicht ausschreibt, verwendet er hier einen Decknamen: Gemeint ist Friedrich Zawrel (1929–2015). Zawrel wuchs meist bei Pflegeeltern und in Heimen und Erziehungsanstalten auf, ab 1941war er immer wieder in der »Fürsorgeanstalt« »Am Spiegelgrund« untergebracht. Er konnte mithilfe einer Schwester von dort fliehen und überlebte, teilweise in Jugendstrafvollzugsanstalten, den Krieg. Danach schlug er sich mit verschiedenen Arbeiten und Kleinkriminalität durch. Als er zu Beginn der 1970er Jahre vermehrt Diebstähle beging, kam er Ende 1974 in Untersuchungshaft.

PersonNationalsozialistIn

Frank Michael »Mickey« Spillane (1918–2006), US-amerikanischer Krimiautor

PersonAutorIn/JournalistIn

Gustav Klitscher (1868–1910), deutscher Schriftsteller, Verfasser von Trivialliteratur

PersonAutorIn/JournalistIn

Dimitré Dinev (* 1968), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Mozarts »Zauberflöte«, zweiter Aufzug, 30. Auftritt (Schlussszene): »»Man hört den stärksten Akkord [Donner, Blitz, Sturm]. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne.« […] KÖNIGIN, DAMEN, MONOSTATOS : Zerschmettert, zernichtet ist unserer Macht [/] Wir alle gestürzet in ewige Nacht! – [/] »Sie [versinken]««. (Assmann 2012, 135)

PersonMusikerInMedienMusik

»Rieserferner Buam«, auch »Die Rieserferner«: Südtiroler Volksmusikgruppe aus Antholz; das Lied »Sauguat« ist auf der Audio-CD »Das Beste der Rieserferner – ihre Erfolge aus zehn Jahren« (1998) enthalten; die Gruppe benannte sich nach der Rieserferner-Gruppe, einem Südtiroler Gebirgsstock der Hohen Tauern nördlich des Antholzer Tales.

PersonMusikerIn

Anspielung auf den Titel von Rainer Werner Fassbinders Theaterstück »Die Stadt, der Müll und der Tod« (1975)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Lothar-Günther Buchheim (1918–2007), vielfältig tätiger deutscher Künstler (Maler, Autor, Fotograph, Filmemacher), Verleger, bekannt geworden als Autor von »Das Boot« (1973)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kehlkopf: Anspielung auf den österr. Regisseur Michael Kehlmann (1927–2005); bei dem dreiteiligen Fernsehfilm »Hiob« (1978) nach einer Romanvorlage von Joseph Roth führte Kehlmann Regie und schrieb das Drehbuch.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler montiert ein weiteres Marienlied in das Dramolett: »Ich gehe, wenn ich traurig bin« wird auch als Wallfahrtslied bezeichnet; Melodie: Pater Viktor Eder (1863–1933). Die Textquelle Koflers konnte nicht eruiert werden.

PersonReligiöse/r WürdenträgerInMedienMusik

Hector Berlioz (1803–1868), franz. Komponist und Musikkritiker

PersonMusikerIn

Anspielung auf Regina Agnesini, eine Mailänder Musikerin und Dichterin, von der in der für Koflers Schreibanfänge wichtigen Villacher Literaturzeitschrift »Der Bogen« regelmäßig Gedichte (jeweils zweisprachig) abgedruckt wurden (Heft 13 u. 14/1964). Dem ersten Abdruck (Mappe 12/1963, Heft 9) ist eine Übersetzung der Einleitung Salvatore Quasimodos für ihren Gedichtband »La città atonale« (1962) vorangestellt, Quasimodo war zuvor Autor des »Bogen« (Mappe 10/1963 u. 11/1963).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Karl Moik (1938–2015), österreichischer Musiker und Entertainer, Bekanntheit erlangte er durch die Moderation der erfolgreichen Fernsehsendung »Musikantenstadel«, die er 1981–2005 innehatte.

PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Gertrud Scholtz-Klink (1902–1999), 1934–1945 »Reichsführerin« der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks, damit »mächtigste, politisch einflussreichste Frau« im NS-Herrschaftsapparat (Livi 2005, 16), rege publizistische Tätigkeit, Scholtz-Klink brachte 1978 die »Dokumentation« »Die Frau im Dritten Reich« heraus, in der sie kritiklos ihr Engagement für den Nationalsozialismus darlegt, s. Eintrag ›Gertrud Scholtz-Klink‹. Mit der Gegenüberstellung feministischer Positionen zur Mutterschaft und dem Mutterkult des Nationalsozialismus stand Kofler zur Zeit der Publikation seines Textes (1981) nicht allein. Marion Schmid etwa sprach von einem»Emanzipationsfanal« der NS-Politik, dem der »von der heutigen Frauenbewegung wiederbelebte Mutterkult« folge, ohne etwa »das Geschichtsbild der Reichsfrauenführerin Gertrud Scholz-Klink« zu kennen (Schmid 1984, 30).

PersonNationalsozialistIn

Der von Kofler zum Vorlesen vorgesehene Brief Sandners ist im Kofler-Nachlass nicht vorhanden.

PersonPolitikerIn

Robert Schneider (* 1961), österr. Schriftsteller, der seit seinem in 36 Sprachen übersetzten Bestseller »Schlafes Bruder« (1992) zu den zentralen Figuren der Kofler’schen Polemik und Satire zählt; mit »Zerstörung der Schneiderpuppe« widmet er Autor und Werk eine literarische Invektive. s. Eintrag ›Robert Schneider‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Franz Innerhofer (1944–2002), österr. Schriftsteller; zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Koflers »Bericht« (1978) hatte Innerhofer seine Herkunfts-Trilogie (»Schöne Tage«, 1974; »Schattseite«, 1975; »Die großen Wörter«, 1977) abgeschlossen und sich damit einen Namen gemacht.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Horten »lebt in eigenen Besitzungen mal im Tessin, mal am Wörther See, manchmal auf dem Cap d’Antibes oder auf den Bahamas« ([red.] 1984).

PersonUnternehmerIn

Heinz von Cramer (1924–2009), deutscher Autor und Hörspielregisseur; führte Regie bei Koflers Hörspiel »Örtliche Verhältnisse« (Bayerischer Rundfunk/Hessischer Rundfunk, Erstsendung 11. 2. 1972)

PersonAutorIn/JournalistIn

Joseph Zoderer (* 1935), Schriftsteller aus Südtirol

PersonAutorIn/JournalistIn

Volksstück von Ludwig Anzengruber (1871 uraufgeführt), s. Eintrag ›Meineidbauer‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Oswald Wiener (* 1935), österr. Schriftsteller, Sprachtheoretiker, Kognitionswissenschaftler, in den 1950er Jahren Teil der sogenannten Wiener Gruppe (s. Eintrag ›Wiener Gruppe‹); Wienerwald: Dieses Naherholungsgebiet ist der östlichste Ausläufer der Nordalpen in Niederösterreich und Wien, zugleich ist Wienerwald der Name einer 1955 in München gegründeten Fast-Food-Restaurantkette, bekannt für ihre Brathühner. Zu Beginn der 1980er Jahre beendeten wirtschaftliche Probleme die rasche Expansion (s. Eintrag ›Wienerwald‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Franz Morak (* 1946), österr. Schauspieler und Kulturpolitiker, 2000–2007 Staatssekretär für Kunst und Medien der Regierung Schüssel, s. Eintrag ›Kunststaatssekretär‹

PersonPolitikerIn

Anspielung auf Theodor W. Adornos »Minima Moralia«. »Reflexionen aus dem beschädigten Leben« (1951): In »Kalte Herberge« (Aphorismus 75) zeigt Adorno am Beispiel des – seiner Ansicht nach – Verfalls der Gastlichkeit in Wirtshäusern, wie in einer Gesellschaft, die von Sachlogik erfasst wird, Kälte oder nur eine Fassade von Wärme die Beziehung zwischen Individuen dominiert. »Zug um Zug […] vernichten die Mittel den Zweck«, kehrten sich die Mittel des Gastgewerbes gegen das Wohl des Gastes. »Die Arbeitsteilung, das System automatisierter Verrichtungen, bewirkt, dass keinem am Behagen des Kunden etwas gelegen ist« (Adorno 1994, 132). Die aus ökonomischen Gründen rationalisierte Organisation des Wirtshauses mache dieses zur »Kalten Herberge« und bewirke kulturelle Entfremdung. 2004 griff Kofler den Begriff für seinen Roman »Kalte Herberge« auf.

PersonPhilosophInZitate

Wahrscheinlich spielt Kofler hier auf Volkmar Haselbach (1909–1976) an, einen Kärntner Schriftsteller, der ab 1938 einige Veröffentlichungen aufzuweisen hat, aber eher eine Außenseiterposition in der lokalen Literaturszene der NS-Zeit eingenommen haben dürfte (vgl.Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 143). 1954 wurde er Landesschulinspektor für Volks-, Haupt- und Sonderschulen. Sein Bruder, Harald Haselbach, war Koflers Lehrer an der Klagenfurter Lehrerbildungsanstalt (s. Eintrag ›Harald Haselbach‹).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Als Geburtsjahr des Stadttheaters Klagenfurt gilt das Jahr 1737, als das Ballhaus in ein Theater umgewandelt wurde. 1811 erfolgte ein Neubau. 1910 wurde das Klagenfurter »Jubiläums-Stadt-Theater« (zum 60. Regierungsjubiläum Franz Josephs 1908 begonnen) in dem heute bestehenden klassizistischen Neubau eröffnet. Das Theater musste 1931 wegen mangelnder Rentabilität geschlossen werden. Im Sommer 1938 wurde das Theater mit einer Subvention, einem »Geschenk des Führers«, wiederbelebt und in »Kärntner Grenzlandtheater« umbenannt (vgl. Jamritsch 2010, 585). Als »Grenzlandtheater« bezeichnete man im »Dritten Reich« Theater in den an damaligen Reichsgrenzen gelegenen Städten (z.B. Bautzen, Hof, Flensburg, Saarbrücken, Trier). »Nun wird [das Kärntner Grenzlandtheater] also im Großdeutschen Reich, seiner Bestimmung gemäß, Träger und Künder deutscher Kultur an der Südostgrenze des Reiches werden« (Kärntner Grenzruf, 1.9.1938; s. Eintrag »Grenzlandtheaterzauberflöte«). Das Theater wurde im Oktober 1938 mit dem »chauvinistischen Tendenzstück« (Jamritsch 2010, 600) »Der 18. Oktober 1932« von Walter Erich Schäfer eröffnet.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Am Nationaltheater in Prag gab es von Mai 1939 (Premiere) bis Februar 1944 30 Aufführungen von Mozarts»Zauberflöte« (vgl. Panenková 2016).

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf den franz.-ital. Spielfilm »Letztes Jahr in Marienbad« (1961, »L’Année dernière à Marienbad«, R: Alain Resnais; B: Alain Robbe-Grillet); Franzensbad (Františkovy Lázně) ist wie Marienbad und Karlsbad ein Kurort im böhmischen »Bäderdreieck«. s. Eintrag ›letzte Jahre in Marienbad‹

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Reinhard Priessnitz (1945–1985), österr. Dichter, mit Kofler befreundet, Priessnitz war Redakteur der Zeitschrift »Neues Forum«, in der Kofler in den 1070er Jahren mehrfach publizierte, s. Eintrag ›Priessnitz‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Der Futurismus war eine avantgardistische Bewegung, die auf Filippo Tommaso Marinettis 1909 auf Französisch veröffentlichtes »Manifeste du Futurisme« zurückgeht. s. Eintrag ›Futurismo‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Friedrich Frosch kritisiert mit ironisch-bissigem Unterton in einer Aneinanderreihung von Zitaten und Anspielungen Koflers »Am Schreibtisch«: »Ob Waldheim oder Turrini und die obligaten Ka-lau-er Drittes Reich und Zweite Republik – die Bedeutungssülze lässt Solides, Schwabbliges und Über-flüßiges zur Einheitspresswurst gelieren« (Frosch 1988). Kofler nahm darauf in dem auf »Am Schreibtisch« folgenden Buch »Hotel Mordschein « Bezug: s. Eintrag »Friedrich Frosch von der Zeitschrift Falter, bitte kommen, ein Kalauer«.

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

Rolf Dieter Brinkmann (1940–1975), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Irrenhaus Österreich«: Essay von Karl Kraus, in dem er sich mit der »Affaire Coburg« auseinandersetzt; 1904, zur Entstehungszeit des Essays, wurde Louise von Coburg, die mit Philipp von Sachsen-Coburg verheiratete Tochter des belgischen Königs Leopold II., in mehreren Gutachten für geisteskrank erklärt, darunter Einschätzungen der beiden führenden klinischen Psychiater in Deutschland und Österreich, Friedrich Jolly und Julius Wagner-Jauregg. Coburg war bereits 1899 in einem Gutachten von Richard von Krafft-Ebing für »schwachsinnig« erklärt worden, Kraus hält die Aristokratin, die durch Affären Aufsehen erregte und daher als »sittlich minderwertig« eingestuft wurde, für voll zurechnungsfähig und das Ganze für eine entlarvende Irrenhauskomödie (vgl. Kraus 1904).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Sordini: ein »wegen seiner Gewissenhaftigkeit berühmte[r] Referent[]« in Kafkas »Das Schloß« (Kafka 1986, 101)

PersonZitate

Rainer René Graf Adelmann von Adelmannsfelden (eigentl. René Freiherr von Godin, * 1948), deutscher Jurist, 1982 Entzug der Zulassung, »Geschäftsmann ohne Skrupel« (Kleine-Brockhoff 1988), sorgte in den 1980ern für Schlagzeilen. Zu seinen Geschäftsideen gehörte eine Agentur zur Anwerbung von Legionären aus Deutschland zum Einsatz in asiatischen und afrikanischen Ländern, die Vermittlung der Adoption ungeborener Kinder und Handel mit Organspenden. »Adelmanns Projekte klingen so unglaublich, daß der Verdacht naheliegt, es handle sich lediglich um Phantasien eines Aufschneiders. Wohl wünscht sich Adelmann nichts sehnlicher als eine Gesellschaft zu provozieren, deren Moral er für verlogen hält« (Kleine-Brockhoff 1988). Obwohl sich zahlreiche Gerichte und Staatsanwälte mit seinen zwielichtigen Aktionen befassten (vgl. [red.] 1985), konnte er – teils aufgrund von Gesetzeslücken – häufig nicht strafrechtlich belangt werden. Erst 1992 wurde er aufgrund des Menschenhandels mit Asylbewerbern zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

PersonUnternehmerIn

Ezra Pound (1885–1972), US-amerikanischer Dichter, s. Eintrag ›Pound‹

PersonAutorIn/JournalistIn

1928 stellte die AEG (Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Berlin) ein Großprojekt vor, in dem die abfließenden Gletscherwässer der Hohen Tauern durch ein 1200 km langes Hangkanalsystem gefasst und in Großspeichern gefasst werden. 1938 wurde dieses Projekt zu sechs Speichern erweitert, wobei der größte im Dorfertal bei Kals in Osttirol vorgesehen war. Von den in einer weiteren Variante vorgesehenen sieben Großspeichern wurde von der verantwortlichen Gesellschaft, den Alpenelektrowerken (AEW), während der NS-Zeit nur die Anlage in Kaprun begonnen. (vgl. Arbter 1987) Ab den 1950er Jahren wurden verschiedene Varianten projektiert und bis zum Bewilligungsverfahren vorbereitet, zuletzt ein von weitverzweigten »Beileitungen« versorgter Wasserspeicher im Dorfertal mit Kraftwerk in Matrei (»Projekt 1986«, vgl. Baier 1989). Das Projekt ließ sich politisch nicht durchsetzen, 1989 erklärte Wirtschaftsminister Robert Graf (ÖVP) das »Aus«. Das Kraftwerksprojekt Dorfertal-Matrei war mit ein Grund, warum Tirol als letztes der drei beteiligten Bundesländer den Nationalpark Hohe Tauern verwirklichte.

TopographieBergOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Am 25. 5. 1976 fand die Gerichtsverhandlung gegen Friedrich Zawrel statt, der das Gutachten von Gross zugrunde gelegt wurde. Gross berief sich, ohne dass das vor Gericht beanstandet wurde, in seinem Gutachten offen auf ein jugendpsychiatrisches Gutachten aus dem Jahre 1944, das Gross’ Vorgesetzter während seiner Tätigkeit am »Spiegelgrund«, der 1946 zum Tode verurteilte Ernst Illing, verfasst hatte. Zawrel wurde (wegen eines Eigentumsdelikts) zu sechs Jahren Haft mit anschließender Einweisung auf zehn Jahre in eine Anstalt für gefährliche Rückfalltäter verurteilt (vgl. Lehmann/Schmidt 2001, 16). Koflers Angaben in diesem Absatz beziehen sich auf den Artikel Höllrigls (vgl. Höllrigl 1978).

PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistInEreignis

Arno Geiger (* 1968), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

1941 gab es in Salzburg zum 150. Todestag des Genius loci zahlreiche Aktivitäten: »Am Vorabend des 185. Geburtstages ertönte im Landestheater die »Zauberflöte« . Der Gauleiter, Reichsleiter [Martin] Bormann u.a. NS-Größen nahmen an dieser Festveranstaltung teil.« (Kerschbaumer 1988, 251)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienMusikEreignis

Johann Sebastian Bach (1685–1750) zählt, gleich nach Schubert, zu Koflers Lieblingskomponisten. s. Eintrag ›Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten‹ und Eintrag ›die Hohe Messe von Bach, die sogenannte h-Moll-Messe‹

PersonMusikerIn

Möglicherweise eine Anspielung auf das Duett »O sink’ hernieder, Nacht der Liebe« aus Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde«.

PersonMusikerInMedienMusik

Rudolf Hagelstange (1912–1984), deutscher Schriftsteller, breit gefächertes Œuvre (Lyrik, Romane, Essays, Herausgeberschaften)

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Text des Kirchenlieds »Maria Maienkönigin« (1843) stammt von dem deutschen katholischen Publizisten Guido Görres (1805–1852), es existieren verschiedene Melodien und Abweichungen in der Textüberlieferung: Heißt es bei Kofler »oh segne ihn mit holdem Sinn« und »die laß kein’ Sturm entlauben«, so überliefert Josef Dirnbeck »O segne seinen Anbeginn« und »die soll kein Sturm entlauben« ( Dirnbeck 1983, 26). Die Textquelle Koflers konnte nicht eruiert werden.

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller, wichtiger Bezugspunkt im Werk Koflers

PersonAutorIn/JournalistIn

Das von Kofler wortwörtlich wiedergegebene Gedicht Agnesinis entstammt dem Band »La città atonale« (1962), Quelle Koflers war »Der Bogen« (Heft 15/1964, unpag.). Die dort abgedruckte Übersetzung von Alexander Grubissich lautet: »Westwärts. Die Eiszapfen einer Hyazinthe, [/] wo meine Heimat im Dunkel [/] ihres alten Frostes [/] die Knie nordischer Madonnen zudeckt. [/] Wenn beim Hupenton [/] zugleich in der roten Luft der Kamine [/] Polizisten den Arm heben, [/] in Erwartung des Schrittes [/] eines schwermütigen Zebras, [/] wird aus der gewaltsamen Einsamkeit, [/] beim Schlaf der Kranken, [/] bei Dudelsackmusik geboren [/] die noch schuldige Natur. [/] Und im Blondhaar der Jugend [/] zerstieb einer treuen Liebe Zeit.«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Nach dem Ersten Weltkrieg bezieht Elisabeth Heller (1914–2018), die Mutter André Hellers, eine von Adolf Loos umgebaute Villa im Wiener Stadtteil Hietzing. »Mein Großvater Scholdan hat sie meiner Mutter geschenkt, damit wir auch in der Stadt in guter Luft aufwachsen können« (von Mersi 2014). Im Gespräch mit Hermi Löbl 1988 erwähnt sie, dass sie ihrem Sohn das Haus überlassen habe (vgl. Löbl 1990, 90). s. Eintrag »Hietzinger Villa«

PersonAutorIn/JournalistIn

Dieser Satz findet sich wortwörtlich in dem von Horst Kurnitzky und Marion Schmid herausgegebenen Band »Deutsche Stichworte« (vgl. Schmid 1984, 30). Obwohl »Deutsche Markenbutter« drei Jahre früher erschien, ist durchaus denkbar, dass Kofler den Satz von Kurnitzky (s. Eintrag ›Kurnitzky‹) bezog. Kurnitzky war Herausgeber der Publikation »Nachstellungen« (1981), in die »Deutsche Markenbutter« aufgenommen wurde. Für diese Provenienz spricht auch der Umstand, dass sich der Satz nicht in Texten Scholtz-Klinks findet. Ein Bezug besteht zum Begriff »Geburtenkrieg«, den der Journalist und Autor Paul Danzer, Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amts der NSDAP, prägte (vgl. Danzer 1936). Hitler sagte bei einer Rede auf dem Reichsparteitag 1934 über die Rolle der Frau: »Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein und das Nichtsein ihres Volkes« (Hitler/Scholtz-Klink 1934, 4). Und »Reichsorganisationsleiter« Robert Ley schreibt in einem Vorwort 1942: »Jedes Kind, das durch eine deutsche Mutter zur Welt gebracht wurde, war eine gewonnene Schlacht für unser Volk« (Ley 1942).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInZitate

Die Wiener Festwochen 1970 setzten wegen seines 200. Geburtstages einen Beethoven-Schwerpunkt: Neben der Neuinszenierung des »Fidelio« fand eine Beethoven-Ausstellung statt, ein Ballett nach Beethoven-Streichquartetten, das Ballett »Die Geschöpfe des Prometheus«, die Uraufführung des Films »Ludwig van« von Mauricio Kagel, daneben gab es Beethoven-Schwerpunkte bei allen Konzerten (vgl. [red.] 1970).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/RadioEreignis

Zitat aus dem Klappentext von Robert Schneiders Roman »Schlafes Bruder« (1992), der einen Sonderling im Vorarlberg der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Protagonisten hat. Dieser Elias Alderist mit übersinnlichem Gehörsinn und großem musikalischem Talent ausgestattet. Aus unglücklicher Liebe beschließt er, seinem Leben durch Schlafentzug ein Ende zu setzen. s. Eintrag ›Bruder Schlafe‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Marcel Proust (1871–1922), franz. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Heidi Horten (* 1941), ab 1966 mit Helmut Horten verheiratet

PersonUnternehmerIn

Pink Floyd: 1965 gegründete, britische Popband; »Cirrus Minor«, erster Song auf dem Album »Soundtrack from the Film More« (1969)

PersonMusikerInMedienMusik

»Die Zürcher Verlobung« (1957): deutscher Spielfilm (R: Helmut Käutner, D: Liselotte Pulver, Paul Hubschmid, Bernhard Wicki) nach dem gleichnamigen Unterhaltungsroman (1955) von Barbara Noack, s. Eintrag ›Zürcher Verlobung‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler spielt hier womöglich auf die »Berichte von Hinze und Kunze« (1983) des deutschen Schriftstellers und Dramatiker Volker Braun (* 1939) an (s. Eintrag ›Dichtern Hintze und Kunze‹), wahrscheinlich aber – worauf die Schreibweise der Namen hindeutet – »adaptiert« er die Redewendung »Hinz und Kunz« parodistisch auf den österreichischen Schriftsteller Christian Ide Hintze (1953–2012) sowie auf Reiner Kunze (* 1933), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bauernschwank des in Graz tätigen Schauspielers, Autors und Rundfunkgestalters Franz Streicher (1887–1943, eigentl. Anton Hamik), 1940 im Münchner Volkstheater uraufgeführt, mehrmals verfilmt, u.a. 1962 mit Hans Moser und Harald Juhnke (R: Hans Albin)

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurIn

Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin; 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, 1938 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«), s. Eintrag ›Frau Riefenstahl‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Wolfgang Schüssel (* 1945), 2000– 2007 österr. Bundeskanzler, s. Eintrag ›Dr. Schüssel‹

PersonPolitikerIn

Franzobel (* 1967, eigentl. Stefan Griebl), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Franzobel‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Psychiater Heinrich Gross, mit dem sich Kofler im Text »Der Kriminalfall G.« ausführlich beschäftigt, s. Eintrag »Doktor Groß«

PersonNationalsozialistIn

Das Gedicht Gustav Bartelmus’ entstammt dem Programmheft des »Kärntner Grenzlandtheaters« für die Spielzeit 1939/1940 und ist hier wortwörtlich wiedergegeben (Kärntner Grenzlandtheater 1939, o.S.). Auch das von Kofler für die »Projektionsleinwand« vorgeseheneFoto Bartelmus’ dürfte dieser Quelle entstammen, der Seite mit dem Gedicht gegenüberliegend ist ein Foto mit der von Kofler angegebenen Bildunterschrift »Gustav Bartelmus [/] Intendant« abgedruckt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Filippo Tommaso Marinetti (1876–1944), italienischer Schriftsteller und Begründer des Futurismus, politisches Engagement für den Faschismus.

PersonAutorIn/JournalistIn

Von Annunzio Paolo Mantovani (1905–1980) geleitetes Orchester

PersonMusikerIn

In einer von Innensenator Kurt Neubauer initiierten Reform führte die Berliner Polizei 1974 »Kontaktbereichsbeamte« ein. Diese einzeln agierenden Beamten sollten den direkten Kontakt mit den Bürgern pflegen, der sich durch die im Zuge der Reform forcierten motorisierten Streifen stark zu dezimieren drohte. Die von der beauftragten Schweizer Unternehmensberatungsfirma (Kofler: »ein ideenimport aus der schweiz«) vorgeschlagenen Revierauflösungen führten zu ingesamt 722 »Kontaktbereichen«. Mit der Reform war auch eine Verbesserung des Polizei-Images, das sich im Zuge der Studentenunruhen stark verschlechtert hatte, intendiert: Die Polizisten führten Visitenkarten mit sich, sollten niederschwellig zu Fuß Präsenz zeigen und hatten ein striktes Alkoholverbot einzuhalten (vgl. [red.] 1973). Bei der kritischen Linke verfing diese Imagepolitur nicht, man sah in der ›Volksnähe‹ der Beamten die Gefahr des Ausspionierens. Die mit der Reform eingeführte martialisch anmutende neue Schutzausrüstung (Helm, Knüppel, Schutzschild), die vor allem DemonstrantInnen zu Gesicht bekamen, war einem Vertrauens- oder Sympathiegewinn auch nicht zuträglich (später im Text: ungetüme mit helm, visier, schild und schlagstock«).

PersonPolitikerIn

Im Gegensatz zu Sordini, einem »der fleißigsten Beamten, von dem viel gesprochen wird«, sei der Beamte Sortini, so die Erzählung Olgas in Kafkas»Das Schloß«, »sehr zurückgezogen und den meisten fremd« (Kafka 1986, 295). »Es ist ein kleiner schwacher nachdenklicher Herr« (Kafka 1986, 295).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!«, auch bekannt als »Königin-Kantate«, ist eine weltliche Kantate (BW 214) von Johann Sebastian Bach.

PersonMusikerInMedienMusik

Kurt Schuschnigg (1897–1977) übernahm nach der Ermordung von Engelbert Dollfuß (1892–1934), dem Begründer des austrofaschistischen Ständestaats, die Regierungsspitze, s. Eintrag ›Schuschnigg‹

PersonPolitikerIn

Epikur (um 341–um 270 v.u.Z.), griechischer Philosoph

PersonPhilosophIn

Tobias Reiser d. Ä. (1907–1974), Salzburger Volksmusiker und Brauchtumspfleger, »die herausragende Gestalt in der Geschichte der Volksmusik Österreichs im 20. Jahrhundert« (Deutsch 1997, 6), der ausgebildete Fleischhauer und Selcher musizierte von früh an in verschiedenen Formationen, gilt als Erfinder der »Stubenmusik«, er entwickelte ein chromatisches »Salzburger Hackbrett«; 1939 NSDAP-Mitgliedschaft, 1938–41 Beauftragter für die Volksmusik der Salzburger »Landesbauernschaft Alpenland«, in dieser Tätigkeit versuchte er, das »deutsche Wesen«, die Idee der »Volksgemeinschaft« mit der Pflege der Volksmusik zu verbinden (vgl. Deutsch 1997, 76f.), 1941–45 Kriegsdienst, Freistellungen für die Arbeit an »Kulturfilmen« über die Musik am Land und für Gastspielreisen. 1946 gründete er das heute noch bestehende »Salzburger Adventsingen« (damals noch nicht unter diesem Namen), 1946 übernahm er die Leitung des »Salzburger Heimatwerks« (1942–45 bestand bereits eine gleichnamige Institution).

PersonMusikerIn

Die hier wiedergegebenen Erinnerungen Zawrels entstammen nicht dem Artikel Höllrigls (vgl. Höllrigl 1978), die Quelle Koflers ließ sich nicht eruieren.

PersonAutorIn/JournalistIn

Julien Green (1900–1998), franz. Schriftsteller mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit, der auf eigenen Wunsch in Klagenfurt (Stadtpfarrkirche St. Egyd) begraben wurde

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Klaus Nüchtern (* 1961), österr. Literaturkritiker

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Mozarts »Zauberflöte«, Monostatos, 30. Auftritt: »Nur stille! stille! stille! Stille! [/] Bald dringen wir in den Tempel ein!« (Assmann 2012, 133)

PersonMusikerInMedienMusik

Beginn von Friedrich Hölderlins »Abendphantasie« (1799): »Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sizt [/] Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Heerd.« (Hölderlin 1992, 230). Es handelt sich um die Negation einer Passage aus »Am Schreibtisch«: »Abendlicht, bläulicher Dunst, Rauch aus den Hütten, »Dem Genügsamen raucht sein Herd«« (s. Eintrag »Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd«)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wilhelm Hengstler (* 1944), österr. Schriftsteller und Regisseur, verfilmte 1989 unter dem Titel »Fegefeuer« den Roman »Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus« (1983) von Jack Unterweger

PersonAutorIn/JournalistInVerbrecherInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

»Der Untergang der Titanic« (1953): US-amerikanischer Film (Originaltitel: »Titanic«, R: Jean Negulesco)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Marino Freschi (* 1942), italienischer Germanist, Lehrstuhl an der Universität »Roma III«, Bücher u.a. über Joseph Roth, die Utopie in der deutschsprachigen Literatur des 18. Jahrhunderts und Goethe und Italien.

PersonAutorIn/JournalistIn

»Drachenfisch«, »Mond« und »Traumstation« waren so genannte »Flugskulpturen« André Hellers, riesige Ballone in Form von Phantasiefiguren (s. Eintrag ›Drachenfisch‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert hier aus einem Artikel einer Mitarbeiterin der »Reichsfrauenführerin« Gertrud Scholtz-Klink, Erna Köpke (»Hauptabteilungsleiterin des Deutschen Frauenwerks, Mütterdienst«), im Muttertagsheft 1939 der Zeitschrift »NS-Frauen-Warte« (Ausgaben dieser Zeitschrift lieferten auch Material für »Am Schreibtisch«, s. Eintrag ›NS-Frauenwarte‹): »Zum fünfzigsten Geburtstag des Führers hat so manche Mutter ihren Jungen oder ihr Mädel ihm begeistert entgegengestreckt, weiß sie doch, daß er erst die Voraussetzungen schuf, daß manche Kinder das Licht der Welt erblicken konnten!« (Köpke 1939, 722f.)

PersonNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

Titel der Beethoven-Ausstellung der Wiener Festwochen in der Volkshalle des Rathauses (26.5.–30.8.1970); Ziel der Ausstellung war es, das »Leben und Schaffen Beethovens möglichst als Einheit zu erfassen« (Racek 1970, 11). Den Titel entnahm die Ausstellung dem »Opferlied«Friedrich von Matthissons, das Beethoven zur Abfassung mehrerer Werke inspiriert habe (Racek 1970, 12).

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler zitiert wörtlich aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 86).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Thomas Wolfe (1900–1938), US-amerikanischer Schriftsteller, seine umfangreicher Familienchronik »Look Homeward, Angel« erschien 1929 (dt. 1932, »Schau heimwärts, Engel«, Untertitel: »Eine Geschichte vom begrabenen Leben«). Der Satz »Plötzlich war das Haus wieder bewohnt« kommt, auch in übersetzungsbedingten Varianten, im Roman nicht vor.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Hubertuskirche in Sekirn wurde 1975/76 als Mausoleum für Helmut Horten errichtet. Sie ist öffentlich zugänglich und befindet sich nicht auf dem Seegrundstück der Hortens.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Das »Ospedale della Pietà« (»Ospedale«, ital. für: Hospital), 1346 gegründet, war eine von vier wohltätigen Einrichtungen für Waisen- oder Findelkinder in Venedig, die man wegen der Bedeutung, die die musikalische Erziehung in ihr genoss, »als eine Art Konservatorium bezeichnen« kann (Talbot 1985, 32). Vivaldi war zwischen 1703 und 1740 (mit Unterbrechungen) an der »Pietà« tätig, er unterrichtete als Violinlehrer, dirigierte und komponierte für die wöchentlich stattfindenden Aufführungen und wurde zum »Renommierstück« (Talbot 1985, 38) für die Institution.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Bobby Pirron (1918–2007) und Joseph Knapp (1917–1999) wurden als Musikerduo unter dem Namen »Pirron und Knapp« im Österreich der Nachkriegszeit mit kabarettistischen Texten bekannt

PersonMusikerIn

Lustspiel von Carl Zuckmayer, 1925 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt

PersonAutorIn/JournalistIn

Lisa Spalt (* 1970), österr. Schriftstellerin

PersonAutorIn/JournalistIn

»Das Verhör« (1981), Thriller des franz. Regisseurs Claude Miller (D: Michel Serraut, Romy Schneider), basierend auf dem Roman »Brainwash« (1979) von John William Wainwright; Remake aus dem Jahr 2000 (»Under Suspicion – Mörderisches Spiel«, R: Stephen Hopkins) mit Gene Hackman, Morgan Freeman und Monika Bellucci

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

»Der Umweg« (2001), Spielfilm der holländischen Regisseurin Frouke Fokkema, beruhend auf einigen Begegnungen der Regisseurin mit Thomas Bernhard, den im Film der Schauspieler Joachim Bissmeier verkörpert

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Gustav Bartelmus (1898–1984), »Sohn eines Regierungsrates am Verwaltungsgerichtshof, humanistisch gebildet« (Kosch 1953, 77), arbeitete in Beuthen am Oberschlesischen Landestheater als Regisseur, 1933 stürzte er den damaligen Leiter des Theaters (der daraufhin Selbstmord begann; vgl. Trapp 1999, 445) und wurde Direktor. 1938 wurde Bartelmus von Goebbels’ Ministerium zum Intendanten des »Kärntner Grenzlandtheaters« in Klagenfurt ernannt. Er war auch Leiter der örtlichen Stelle der Reichstheaterkammer. Im Sommer 1941 verließ er aus nicht mehr rekonstruierbaren Gründen Klagenfurt (vgl. Jamritsch 2010, 589), ab 1942 führte er in Berlin gemeinsam mit dem Schauspieler Richard Handwerk die Gastspielbühne »Bartelmus & Handwerk« (vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 43). Nach 1945 Rückkehr nach Klagenfurt, editorische Tätigkeit, u. a. Bearbeitung und Herausgabe von Stücken Ludwig Anzengrubers (1947/48), und Leitung der Abteilung Hörspiel und Literatur von Studio Kärnten (vgl. Schmitz-Mayr-Harting 1977, 354). S. Eintrag ›Gustav Bartelmus‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

1941 war ein »Mozart-Jahr«, man feierte den 150. Todes- und den 185. Geburtstag – in Salzburg gab es zahlreiche Aktivitäten: »Am Vorabend des 185. Geburtstages ertönte im Landestheater die »Zauberflöte«. Der Gauleiter, Reichsleiter Bormann u.a. NS-Größen nahmen an dieser Festveranstaltung teil.« (Kerschbaumer 1988, 251)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienMusik

Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Diana Kempff (1945–2005), deutsche Schriftstellerin, s. Eintrag ›Diana Kempff‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Rainald Goetz (* 1954), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Vom deutschen Sänger und KomponistenGünther Kalmann (1927–2016) 1961 in Köln gegründeter Chor

PersonMusikerIn

Dante Gabriel Rossetti (1828–1882), britischer Schriftsteller und präraffaelitischer Maler

PersonAutorIn/JournalistIn

Schlagerstar Heintje wurde »Goldjunge« genannt; Titel eines Best-of-Albums: »Goldjunge – Heintje’s schönste Lieder« (1989)

PersonMusikerInMedienMusik

Das Hörspiel »örtliche verhältnisse« wurde in drei Produktionen realisiert: Süddeutscher Rundfunk 1970 (Regie: Hans Bernd Müller), Österreichischer Rundfunk 1971 (Regie: Alfred Treiber) und in einer Koproduktion aus Bayerischem und Hessischem Rundfunk 1972 (Regie: Heinz von Cramer)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Am 27. Februar 1975 wurde der Politiker Peter Lorenz (1922–1987), CDU-Spitzenkandidat des gerade stattfindenden West-Berliner Wahlkampfs, bei einem fingierten Autounfall von der »Bewegung 2. Juni« entführt. In der kollektiven Erinnerung ist diese Geiselnahme von den Geschehnissen des »deutschen Herbsts« 1977 überdeckt. Die Entführung wurde in einem »breiteren Kreis von Sympathisanten« mit Wohlwollen wahrgenommen, darauf deuten mehrere Bekenntnisse und Drohungen gegen andere Politiker, die bei den Behörden eingingen, hin (vgl. Dahle 2007, 648). Ein Spezifikum dieser Entführung ist, dass Entführer und Behörden über die Medien Kontakt hielten. Am 5. März wurde Lorenz unversehrt freigelassen, man war – auch auf Betreiben des politischen Kontrahenten Lorenz’, Bürgermeister Klaus Schütz – auf die Bedingungen der Entführer eingegangen: fünf inhaftierte »Genossen« wurden in den Südjemen ausgeflogen. Es war der letzte (und in der Ära Helmut Schmidt der einzige) Anschlag in der BRD, bei dem die Forderungen der Terroristen erfüllt wurden.

PersonPolitikerInEreignis

Erlanger: »Er ist einer der ersten Sekretäre Klamms. Ein schwacher kleiner Herr, er hinkt ein wenig« (Kafka 1986, 376).

Person

Die h-Moll-Messe (BWV 232), 1733 entstanden, ist Johann Sebastian Bachs letztes großes Vokalwerk und seine einzige Komposition, der das vollständige Ordinarium des lateinischen Messetextes zugrunde liegt. Gelegentlich wird sie auch als »Hohe Messe« bezeichnet.

PersonMusikerInMedienMusik

Francesco Petrarca (1304–1374), italienischer Dichter

PersonAutorIn/JournalistIn

Robert Menasses Romandebüt »Sinnliche Gewißheit«erschien 1988 im Rowohlt Verlag (im selben Jahr hatte Kofler nach dem Wechsel von Wagenbach mit »Am Schreibtisch« ebenfalls seine erste Veröffentlichung bei Rowohlt). Im Begriff der Sinnlichkeit gibt es eine Schnittmenge mit Nitsch, der seine Aktionen als eine »instinktive suche nach sinnlich intensiven erlebnissen« beschreibt (Nitsch 2015a). Menasse übernahm den Titel allerdings von Hegels »Phänomenologie des Geistes« und dessen gleichlautendem ersten Kapitel (»Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und das Meinen«, vgl. Hegel 1970)

PersonAutorIn/JournalistInPhilosophInZitate

Florian Köll (1934–2007), 1974–1989 ÖVP-Bürgermeister von Matrei in Osttirol

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

1940 wurde auf dem Gelände der »Heil- und Pflegeanstalt der Stadt Wien Am Steinhof« die städtische »Fürsorgeanstalt« »Am Spiegelgrund« eingerichtet. »Der Spiegelgrund war eine der 37 Kinderfachabteilungen im Deutschen Reich, in denen ›unwertes Leben‹ vernichtet wurde«. Dort starben zwischen 1940 und 1945 knapp 800 Kinder, davon bis zu 250 mit »Nachhilfe« der Ärzte (Lehmann/Schmidt 2001, 12). Heinrich Gross war an den Tötungen beteiligt.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Ital. für: Konzertmeister, Dirigent; Vivaldi hatte diese Position in der »Pietà« (vgl. Talbot 1985, 38).

PersonMusikerIn

Kofler zitiert hier aus der »meditation über das kleine du« seines Innsbrucker Freundes Georg Decristel, ein Gedicht mit Versen aus ein bis vier Wörtern, in denen die Buchstaben d und u jeweils in Fettschrift gedruckt sind, beginnend mit »absUD«, endend mit »zünDhUt« (Decristel 1967).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Jean Luc Godard (* 1930), franz. Regisseur; u.a. in »Aus der Wildnis« Anspielung auf seine Filme, s. Eintrag ›Jean-Luc‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Der Verein Wort-Werk ist ein Kärntner Autorenkollektiv, bestehend aus Simone Schönett, Siegfried Ortner und Harald Schwinger.

PersonAutorIn/JournalistIn

Eine Firma dieses Namens in der Kärntner Gemeinde Treffen gab es nicht. (vgl. Zernatto 2016) Kofler spielt hier auf Kriemhild Trattnig (* 1937) an, die aus deutschnationaler Familie in Einöde bei Treffen stammt und nach der Heirat mit einem ebenfalls deutschnational Eingestellten aus der Nachbargemeinde ihre politische Karriere als Gemeinderätin begann. Trattnig wurde Landtagsabgeordnete und war langjährige Präsidentin des Kärntner Landtags. Sie gilt als politische »Ziehmutter« Jörg Haiders.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Anspielung auf den Titel des Theaterstücks »Am Ziel« (1981) von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise eine Anspielung auf den Drehbuchautor und Feuilleton-Redakteur Thomas Pluch (1934–1992)

PersonAutorIn/JournalistIn

Peter Paul Wiplinger (* 1939), österr. Schriftsteller; Kofler bezieht sich auf das Gedicht »Der Golfkrieg«, das Wiplinger während des zweiten Golfkriegs (Jänner/Februar 1991) in der katholischen Wochenzeitung »Die Furche« veröffentlichte (vgl. Wiplinger 1991), s. Eintrag ›Peter Paul Wiplinger‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Buchveröffentlichung von André Heller (1987), Untertitel: »61 Beschreibungen aus dem Leben des Ferdinand Alt«, s. Eintrag ›Schattentaucher‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Der vorangehende Satz ist ein wortwörtliches Zitat aus dem Sanders-Brahms-Interview, dieser ist leicht abgeändert: »Dies [die Erfahrung der Geburt] kann ein Mann nicht haben, wenn sicherlichFreudunrecht hat mit seiner Theorie des Penisneides, so glaube ich, daß Männer einen ganz starken Gebärneid haben, d.h. daß sie eine große Sehnsucht nach dieser Erfahrung haben, die das totale Auslöschen des Selbst bedeutet« (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 154).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInPhilosophIn

Herbert von Karajan (1908–1989), österr. Dirigent, s. Eintrag »Aachener Generalmusikdirektor von Karajan«

PersonMusikerIn

Leicht abgewandeltes Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder«: »glart auf den Zunderpilz, und seine Hand fingert am losen Glied« (Schneider 1994, 79)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler dürfte sich hier auf Marcel Reich-Ranicki beziehen, in den ersten Jahren des Bachmann-Preises Vorsitzenden der Jury. Reich-Ranicki lancierte dieses Bonmot in seiner Laufbahn als öffentlicher Literaturkritiker des öfteren (vgl. Borchardt 2020), führte es mitunter auch auf seinen angeblichen »Urheber«, den Regisseur Fritz Kortner, zurück (vgl. [red.] 2002).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurIn

»Am 14. Dezember 1725 zeigte die »Gazette d’Amsterdam« Vivaldisop. 8 an, zwölf Konzerte unter dem Sammeltitel»Il cimento dell’armonia e dell’inventione«, ›Der Wettstreit zwischen der Harmonie (der rationalen Seite des Komponierens) und der Invention (Eingebung)‹« (Talbot 1985, 94).

PersonMusikerIn

Ludwig Zwickl (1906–1975) und Ferdinand Wondra (1905–1976) traten von 1928 bis 1975 als erfolgreiches Gesangsduo mit humoristischen Doppelconférencen (»Wondralitäten & Zwickeleien«) auf.

PersonMusikerIn

Der Schriftsteller Samuel Beckett ist eine der zentralen Bezugsgrößen im Œuvre Koflers (s. Eintrag »Es ist Mitternacht.«). In dem 1963 in deutscher Sprache uraufgeführten Drei-Personen-Stück »Spiel« (Originaltitel: »Play«) treten zwei Frauen und ein Mann auf. Man sieht nur die Köpfe der SchauspielerInnen, die aus großen Urnen ragen. Die SchauspielerInnen sprechen nur, wenn sie vom Scheinwerfer angeleuchtet werden

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Linda Stift (* 1969), österr. Schriftstellerin

PersonAutorIn/JournalistIn

Bevorzugter Wohnort Thomas Bernhards im oberösterr. Traunviertel. Dort erwarb Bernhard 1965 einen Vierkanthof und renovierte ihn aufwändig. Seit 1990 ist das so genannte Bernhard-Haus der Öffentlichkeit zugänglich, s. Eintrag »Kaspar aus Ohlsdorf«

PersonAutorIn/JournalistIn

Hildegard Knef (1925–2002), deutsche Sängerin und Schauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Oswald Wiener (* 1935), österr. Schriftsteller, Sprachtheoretiker, Kognitionswissenschaftler, in den 1950er Jahren Teil der sogenannten Wiener Gruppe (s. Eintrag ›Wiener Gruppe‹); ab 1986 lebte Oswald Wiener mit seiner Frau, der Gobelinkünstlerin Ingrid Wiener, in Dawson City, Kanada, 2013 endgültige Rückkehr nach Österreich

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Eventuell Anspielung auf den Debütroman »Irre«(1983) von Rainald Goetz

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Musil (1880–1942), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Eigentlich Kurt Drössler (1917–1994), österr. Unterhaltungskünstler, der in den 1960er und 1970er Jahren in einigen Sendungen des ORF als Zauberer auftrat

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Kofler bezeichnet die Aufführung später im Stück auch als »Kriegswinterzauberflöte«. Im November 1939 stand Mozarts»Zauberflöte« auf dem Programm des »Kärntner Grenzlandtheaters«, eine Übernahme der Inszenierung aus der Spielzeit 1913/14. Im Oktober 1943 wurde das Stück unter der Regie des damaligen Intendanten Willy Meyer-Fürst neu inszeniert (vgl. Rudan 1960, 318 u. 328; s. Eintrag »Grenzlandtheaterzauberflöte«).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikEreignis

Vergil (70–19 v.u.Z.), römischer Dichter

PersonAutorIn/JournalistIn

»Mama«: Titel des ersten Hits von Kinderstar Heintje; 1966 hatte Heintje einen niederländischen Talentwettbewerb mit der niederländischen Version des Schlagertitels gewonnen, 1976 den Hit im deutschen Fernsehen gesungen, 1986 war die Single »Mama« die meistverkaufte in Deutschland.

PersonMusikerInMedienMusik

»Ich bin Momus, der Dorfsekretär Klamms«, stellt sich diese Figur in Kafkas Roman »Das Schloß« vor. Die Wirtin ergänzt: »Herr Momus besorgt die im Dorfe nötig werdenden schriftlichen Arbeiten Klamms und empfängt alle aus dem Dorf stammenden Ansuchen an Klamm als Erster« (Kafka 1986, 174f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der Filmproduzent Carl Spiehs (s. Eintrag ›Carl Spiehs‹) sowie der Schauspieler Otto Retzer (s. Eintrag ›Kahlkopf Retzer‹) gelten in der Regenbogenpresse als »Wörtherseebotschafter«, weil sie seit der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992) indirekt Fremdenverkehrswerbung für die Region betreiben.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Sechsteiliges Oratorium von Johann Sebastian Bach (BWV 248), uraufgeführt 1734/35 in Leipzig; ein großer Teil besteht aus Parodien, d.h. wiederverwendeten Kompositionen, darunter »Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!« (vgl. Blankenburg 1982, 12).

PersonMusikerInMedienMusik

Diese Aufforderung kommt in Shakespeares »König Lear« nicht vor.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gert F. Jonke (1946–2009), österreichischer Schriftsteller; für den jungen »Beatnik« Kofler war der zur angegebenen Entstehungszeit des Gedichts (1965) noch in Klagenfurt wohnhafte Jonke eine wichtige Bezugsperson für seine dichterischen Ambitionen, Jonke leistete 1965 den Wehrdienst ab. Im Text »Zwei ungleiche Brüder« im vorliegenden Band erinnert sich Kofler an die Zeit beider Schreibanfänge. s. Eintrag ›Jonke‹

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Der aus Menasses Dissertation hervorgegangene »Essay zum österreichischen Geist« »Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik« erschien 1990.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Knulp heißt der Protagonist in den »Drei Geschichten aus dem Leben Knulps« (1915), so der Untertitel, von Hermann Hesse. Knulp, so auch der Haupttitel des Buches, ist ein »arbeitsloser Landstreicher« (Hesse 1974, 14), der mit tadellosem Auftreten und einigen künstlerischen Begabungen zu bestechen weiß, dem aber die auf Dauer ungesunde Wanderschaft noch in seinen Vierzigern das Leben kostet. Mag sein, dass Kofler hier einen Bezug zu seinen damaligen »Wanderungen« und Fahrten durch Europa sah.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Briefe an Hartmut«: Korrespondenz des deutschen Schriftstellers Rolf Dieter Brinkmann (1940–1975) mit einem in den USA lebenden deutschen Studenten aus den Jahren 1974/75, 1999 postum herausgegeben

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf »Singin’ in the Rain«»,« ein von Arthur Freed und Nacio Herb Brown geschriebener Filmschlager aus dem Jahr 1929, der vor allem mit Gene Kellys Performance im gleichnamigen Tonfilm von 1952 assoziiert wird.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

Anspielung auf das Theaterstück »Happy Days« (1960) von Samuel Beckett

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat bzw. leichte Abwandlung der Schilderung von Fräulein Trenk aus »Der Höllenbote«: »›Allerdings, denn im Schlangeneck trafen sich früher oft die Neger der umliegenden Farmen. Wir glaubten zuerst, daß sie geheime Zusammenkünfte veranstalteten, aber als wir sie beobachteten, stellte es sich heraus, daß sie nur zu ihremVergnügen dort zusammentrafen. Sie sangen und musizierten, brachten auch manchmal ihre Frauen mit‹« (Warren 1958, 10).

PersonZitate

Ennio Morricone (* 1928), ital. Komponist und Dirigent, der v.a. durch seine Filmmusiken für Italowesterns bekannt ist, u.a. für die von Kofler/Fian genannten Filme: »Für ein paar Dollar mehr« (orig. »P«»er qualche dollaro in più«, 1965; R: Sergio Leone), »Zwei glorreiche Halunken« (internat. Titel: »The Good, the Bad and the Ugly«, 1966; R: Sergio Leone), »Leichen pflastern seinen Weg« (orig.: »Il grande Silencio«, 1968; R: Sergio Corbucci), »Die gefürchteten Zwei« (orig.: »Il Mercenario«, 1968; R: Sergio Corbucci)

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zur Zeit der Publikation des Textes (1979) war Gerald Szyszkowitz (* 1938) Leiter der ORF-Hauptabteilung Fernsehspiel.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Nähe der Nahrungsmittelfirma Dr. Oetker zu den Machthabern des »Dritten Reichs« – worauf Kofler vielfach Bezug nimmt: so bezeichnet er etwa in »Amok und Harmonie« Bielefeld als »Backpulver-Straflager« und »Oetker-KZ« (s. Eintrag ›Backpulver-Straflager, in diesem Oetker-KZ‹) und führt »Oetker Käse-Cracker und Oetker Gewürz-Cracker« an, im Hörspiel »Der Erlöser« ist vom »Oetker-KZ« die Rede (s. Eintrag ›Oetker-KZ‹), in »Am Schreibtisch« vom »Herr Wehrwirtschaftsführer Oetker« (s. Eintrag »Wehrwirtschaftsführer Oetker«).

PersonUnternehmerIn

Sigrid Löffler (* 1942), österr. Literaturkritikerin , s. Eintrag ›Löffler‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Sylvester Stallone (* 1946), US-amerikanischer Filmschauspieler, Durchbruch 1976 mit dem Boxer-Drama »Rocky« (Drehbuch, Hauptdarsteller) s. Einrag ›Rambo‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der gesamte Absatz ist ein wortwörtliches Zitat aus dem Artikel »Die Kraft der mütterlichen Liebe« des Schriftstellers Hermann Gerstner (1903–1993) im »Muttertagsheft« der »NS-Frauen-Warte« 1939 (Gerstner 1939).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 113)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Marcel Marceau (1923–2007), Pantomime, der in Frankreich für seine Figur des »Bip« bekannt war, eines Clowns mit weißem Gesicht, Ringelhemd, zerbeultem Hut und roter Blume

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Josef Friedrich Perkonig (1890 – 1959), Schriftsteller und Lehrer, »der Dichter Kärntens« (Aufschrift auf dem Grabstein am Klagenfurter Friedhof Annabichl), bereits im Austrofaschismus hoch dekoriert (Staatspreis 1935), NS-Sympathisant, Obmann der Kärntner Landesstelle der Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer (s. Eintrag »Johann-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft« und den Text »Johann Friedrich Perkonig, der große Kärntner Dichter«)

PersonAutorIn/JournalistIn

»Capriccio über die Abreise des sehr beliebten Bruders« (»Capriccio sopra la lontananza de il fratro dilettissimo«), mehrsätziges Frühwerk für ein Tasteninstrument von Johann Sebastian Bach (BWV 992)

PersonMusikerInMedienMusik

In Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (»To be or not to be«, USA 1942) probt das Theater in Warschau 1939 ein Anti-Nazi-Stück, das abgesetzt werden muss. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen spielen die Schauspieler in den Kostümen des Stücks und führen in Rollen der deutschen Besatzer die Gestapo in die Irre (vgl. Krusche 1993, 565). s. Eintrag »Sein oder Nichtsein!«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf das Theaterstück »Der Ignorant und der Wahnsinnige« von Thomas Bernhard (1972 uraufgeführt)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johnny Cash (1932–2003), US-amerikanischer Countrysänger und Songschreiber

PersonMusikerIn

Kofler meint vermutlich »Käre John (Lieber John)« (1964), eine schwedische Filmromanze (R: Lars-Magnus Lindgren) mit Christina Schollin, Jarl Kulle und Helena Nilsson

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Lilli Palmer (1914–1986), deutsche Schauspielerin, ab 1933 in Paris, London und den USA tätig, 1954 Rückkehr nach Deutschland

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Der Prozeß«: 1914/15 entstandener, unvollendeter und postum (1925) erschienener Roman von Franz Kafka, s. Eintrag ›Kafkas »Prozeß«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Figur eines Frauenmörders in Musils »Mann ohne Eigenschaften«, s. Eintrag »Eine Dirne der niedersten Sorte,...‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler spielt auf Manfred Bielers autobiografisches Buch »Still wie die Nacht. Memoiren eines Kindes« (1989) an; darin schildert Bieler die wechselnden Affären seiner Mutter und die durch sie erfahrene sexuelle Gewalt

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Frederic Chopin (1810–1849), französischer Komponist

PersonMusikerIn

Die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus fand am 2. März 1975 statt. Es waren wegen der Entführung Lorenz’ »Krisen-Wahlen« (Schmollinger 1975, 446).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Auf der Suche nach dem Beamten Erlanger, bei dem er eine nächtliche Vorladung hat, stößt K. auf Bürgel, den Sekretär des Beamten Friedrich: »›Ich z. B. bin Verbindungssekretär. […] ich bilde die stärkste Verbindung [...] zwischen Friedrich und dem Dorf, ich bilde die Verbindung zwischen seinen Schloss- und Dorfsekretären« (Kafka 1986, 407f.).

Person

Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, war Lehrling im bei Kofler einschlägig bekannten Klagenfurter Tanzcafé Lerch, bekannt wurde er durch seinen Auftritt in der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992); in »Üble Nachrede« und »Manker« Ziel der koflerschen Satire (s. Eintrag ›Kahlkopf Retzer‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?«: Terzett in Bachs»Weihnachtsoratorium« (Blankenburg 1982, 13)

PersonMusikerInMedienMusik

Da über Jakob Winkler, den in »Hotel Mordschein« (s. Eintrag »dieser eigentliche Lagerkommandant heißt Winkler«) erwähnten Kommandanten des Konzentrationslagers am Loiblpass, wenig biographische Details greifbar sind, bleibt unklar, ob er hiermit gemeint ist. Winkler dürfte 1938 bereits SS-, nicht SA-Mitglied gewesen sein.

PersonNationalsozialistIn

Christine Lavants Gedicht »So eine wildfremde Sonne!« entstammt der Gedichtsammlung »Spindel im Mond« 1959): »So eine wildfremde Sonne! [/] die war wohl noch nie in unserem Dorf, [/] sie weiß ja nicht einmal den Hühnersteig [/] zu den Sonnenrosen hinüber« (Lavant 2014, 260).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Quelle für Koflers Angaben ist erneut der Artikel Wolfgang Höllrigls (vgl. Höllrigl 1978). Den SA-Rang Gross’ gibt Kofler anders wieder. Höllrigl berichtete im Mai 1979 auch von der Zeugenaussage Gross’ im Prozess gegen Werner Vogt (s.u.): »›Es ist richtig. Ich bin schon im Jahre 1932 der Hitlerjugend beigetreten, wurde dann zur SA überstellt, wo ich den Rang eines Obertruppenführers bekleidete.‹« Er gab an, kein Luminal verordnet und sich sogleich an die Front gemeldet zu haben, als er vom »Euthanasie«-Programm am »Spiegelgrund« erfahren habe (Höllrigl 1979b).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

Wörtliches Zitat aus Becketts Theaterstück »Spiel«; in der Szene kommt es zu einer Konfrontation zwischen der Partnerin und der Geliebten eines Mannes (Beckett 1963, 10).

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bezieht sich auf die Erzählung Tullipan von Christoph Meckel (1935–2020), 1965 als zweite Publikation (»Quartheft 2«) des neu gegründeten Wagenbach-Verlags erschienen. Meckel schreibt darin von einem Erzähler-Ich, das damit umgehen muss, dass eines Tages Tullipan, eine »große und breite«, alterslose männliche Figur, die bis dahin in seiner Vorstellungswelt gelebt hat, vor ihm steht: »Ich hatte nicht damit gerechnet, daß du je aus meinem Kopf springen könntest« (Meckel 1965, 9). Auf Meckel bezieht sich Kofler auch in »Der Hirt auf dem Felsen«, s. Eintrag »Monolog von der melancholischen Freiheit«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Rom, Blicke«: postume Publikation (1979) von Rolf Dieter Brinkmann, der ein Rom-Aufenthalt zugrunde liegt; der Verlag setzte das collagierte Text-Bild-»Materialalbum« (Brinkmann) neu; Aufzeichnungen, Briefe, Notizen, fortlaufender Text wechseln sich mit Bildmaterial (Ansichtskarten, Bustickets, Zeitungsausschnitten, etc.) ab (vgl. Schönborn 2020, 241).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Harald Schwinger (* 1964), in Villach geborener Autor und Mitglied des Vereins Wortwerk

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die früher Bezeichnung jenes Abschnitts der Wiener Ringstraße, an der das Hauptgebäude der Universität liegt (heute Universitätsring), benannt nach Karl Lueger (1844–1910), 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister, berüchtigt für seinen Antisemitismus; laut mündlicher Mitteilung von Antonio Fian liegt hier eine von Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008), Lehrstuhlinhaber an der Wiener Germanistik, mitgeteilte Anekdote zugrunde, in der er vom Erhalt eines Briefes mit dieser Anschrift berichtete

PersonPolitikerIn

Erneutes Zitat aus Warrens »Der Höllenbote«: »›Also eine kleine Revolution, Fräulein Trenk, nicht wahr?‹ ›Ja, ganz recht, er wollte sich zum König der Neger ausrufen lassen und der Regierung heftigen Widerstand leisten‹« (Warren 1958, 10).

PersonZitate

In Kafkas Roman »Der Proceß« fordert K. die nach seiner Verhaftung ihm »zur Verfügung gehaltenen« Kollegen auf, mit ihm in die Bank zurückzukehren: »›Ich habe Sie gar nicht erkannt. Nun werden wir also an die Arbeit gehen, nicht?‹ Die Herren nickten lachend und eifrig, als hätten sie die ganze Zeit über darauf gewartet« (Kafka 1990, 27).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

André Heller kündigte seinen Jahrmarkt in Hamburg (»Luna Luna«) 1987 als »Rummelplatz der Skurrilitäten und Sensationen« und als »Territorium der Überraschungen« an ([red.] 1987).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Die Autoren beziehen sich hier auf Verse des »Häfenpoeten« Jack Unterweger. Unterweger (1950–1994) wurde 1976 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Während der Haftzeit in der Justizanstalt Stein begann Unterweger zu schreiben, ab Anfang der 1980er Jahre veröffentlichte er seine Texte, die innerhalb des Literaturbetriebs einiges Aufsehen erregten. Sein autobiographischer Roman »Fegefeuer« wurde 1988 verfilmt. 1990 wurde er aus der Haft entlassen und galt – nicht zuletzt aufgrund seiner künstlerischen Tätigkeit – als Musterbeispiel geglückter Resozialisierung. Nach einer Serie von Frauenmorden wurde er 1992 in den USA verhaftet und 1994 wegen neunfachen Mordes neuerlich zu lebenslanger Haft verurteilt. Da Unterweger nach dem Urteil Selbstmord beging, erlangte es nie Rechtskraft. Der erste Vers, »Antwortloser Fels«, stammt aus Unterwegers Veröffentlichung »Mare Adriatico«: »URFRAGE! [/] WARUM? [/] Versteinertes Schweigen in der sinnlosesten Frage aller Fragen. Antwortloser Fels. Wie ist es, so verrückt zu sein, daß man nichts mehr spüren und erleben kann?« (Unterweger 1990, 45) Die anderen drei Verse zitieren die letzte Strophe des Gedichts »Besatzungskind« aus der Sammlung »Kerker« (»prosaische Lyrik«), das die Rolle der Mutter behandelt: »ein nervliches Wrack und was kam [/] in Haßliebe hervorgepreßt [/] unreif für die Mutterrolle [/] so blieb ich als ihr Sohn zurück« (Unterweger 1984, 94).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Der gesamte Satz ist ein wortwörtliches Zitat aus dem Sanders-Brahms-Interview (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 154).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Abgewandeltes Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder«: »›Halt ein!‹ rief er plötzlich. ›Da kömmt mir eine Melodie!‹« (Schneider 1994, 116)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Am Ende variiert Kofler erneut Kafkas »Ein Bericht für eine Akademie«: »Man sage nicht, es wäre der Mühe nicht wert gewesen. Im übrigen will ich keines Menschen Urteil, ich will nur Kenntnisse verbreiten, ich berichte nur, auch Ihnen, hohe Herren von der Akademie, habe ich nur berichtet« (Kafka 2003, 60).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Volkslied des Kärntner Komponisten Karl Josef Zill (1861–1928)

PersonMusikerIn

Abgewandeltes Zitat aus Becketts»Spiel«: »Irgendein Idiot mähte Gras« (Beckett 1963, 12)

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich hier auf einen Bericht der Journalistin Trude Polley (1912–1992) im »Getreuen Eckart« aus dem Februar 1940: »Erst Ende November hat in dieser Spielzeit das Kärntner Grenzlandtheater mit drei einander folgenden glanzvollen Premieren – desEgmont, derZauberflöteund desZigeunerbaron – seine Tore geöffnet« (Polley 1940; s. Eintrag »glanzvolle Premiere«).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftMusik

»Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand«: 1774 uraufgeführtes Theaterstück von Goethe

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Blixa Bargeld (* 1959, eigentl. Christian Emmerich), deutscher Musiker, Frontman der Band Einstürzende Neubauten (s. Eintrag ›Einstürzende Neubauten‹) und Gründungsmitglied der Band Nick Cave and the Bad Seeds

PersonMusikerIn

»Pünktchen und Anton« (1931), Roman von Erich Kästner

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variation des ersten Satzes aus »Der Prozeß« von Franz Kafka: »Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet« (Kafka 1990). s. Eintrag »Jemand mußte die Sängerin verleumdet haben, denn ohne daß sie etwas Böses getan hätte, wurde sie von den Männern verhaftet«‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Diese »höchste Auszeichnung, die unser allergnädigster Herrscher vergeben kann« (Lehár 1929, 37), ist ein Motiv, das bereits Lehárs Operette »Die Gelbe Jacke« (1923) bestimmt. In der Reihung der Szenen, der Nummerierung der Lieder und aller folgenden Zitate folgt Kofler exakt dem Textbuch der Operette.

PersonMusikerInMedienMusik

Peter Rosegger (1843–1918), österr. Heimatschriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Christoph Ransmayr (* 1954), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Herkömmlicher Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert seinem Lied »Der Wanderer« (1816) entnahm, s. Eintrag ›Wandererphantasie‹

PersonMusikerInMedienMusik

William Shakespeare (1564–1616), englischer Dramatiker

PersonAutorIn/JournalistIn

Titel eines Romans (1967) der deutschen Unterhaltungsschriftstellerin Utta Danella (1924–2015, s. Eintrag ›Uta Danella‹); die folgende Passage ist allerdings nicht aus diesem Buch, es könnte sich um eine Pastiche Koflers handeln.

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Kärntner Architekt, Grafiker und Schriftsteller Hans Leb (1909–1961) gründete 1961 die Zeitschrift »Der Bogen«. Dokumente neuer Dichtung. Die Einzelnummern in Kleinoktav-Format bestanden aus einem Druckbogen – was acht Seiten ergab – und waren jeweils einem einzelnen Autor gewidmet, die Einzelnummer wurden (bis zur 13. Nummer) zu einer Mappe zusammengefasst. Nach dem Tod Lebs übernahm Heinz Pototschnig die Herausgeberschaft. Neben Kärntner Autoren erschienen immer wieder überregionale Beiträge, in Mappe 4 etwa H. C. Artmann und Felix Braun. Die Schüler Gert Jonke und Kofler waren »Stammbeiträger« der bis 1965 bestehenden Zeitschrift (Gausterer 2010, 6).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Möglicherweise Bezug auf Walter Benjamins »Illuminationen«, eine von Theodor W. Adorno1955 herausgegebene Sammlung von Schriften, deren Titel auf einen Hinweis Adornos zurückgeht, und zwar auf die Veröffentlichung einer Auswahl durch Siegfried Kracauerin der »Frankfurter Zeitung« unter dem Titel »Kleine Illuminationen«, der Benjamin zugestimmt habe; er verweise auf die seinem Schreib- und Denkstil charakterisierenden Komponenten des Erleuchtens und Aufklärens (Benjamin 1969, 444f.).

PersonAutorIn/JournalistInPhilosophInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Felix Pappalardi (1939–1983), US-amerikanischer Sänger, Bassist und Musikproduzent (u.a. von »Cream«); Mellotron: elektromechanisches Tasteninstrument, die Erzeugung der Klänge basiert auf Tonbändern

PersonMusikerIn

Eduard Wallnöfer (1913–1989), 24 Jahre lang (1963–1987) Tiroler Landeshauptmann

PersonPolitikerIn

Der Erlass auf Adolf Hitlers persönlichem Briefpapier lautet: »Berlin, den 1. Sept. 1939 [/] Reichsleiter Bouhler [/] und Dr. med. Brandt [/] sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann. [/] A. Hitler« (Hitler 1989).

PersonNationalsozialistIn

Franz Fuchs (1949–2000), österr. Terrorist und Bombenattentäter; zwischen 1993 und 1997 verübte er im Namen einer »Bajuwarischen Befreiungsarmee« rassistisch motivierte Brief- und Rohrbombenattentate; vier Personen kamen ums Leben, 15 wurden zum Teil schwer verletzt.

PersonVerbrecherIn

Während der Zeit des Austrofaschismus war die NSDAP in Österreich verboten (ab Juni 1933), nationalsozialistisch Gesinnte bzw. Organisierte wurden mit dem Kürzel »Illegaler« bezeichnet. Nach dem »Juliabkommen« 1936 mit Hitler-Deutschland blieb die NSDAP zwar weiterhin verboten, die Regierung Schuschnigg machte den Nationalsozialisten aber Konzessionen, es wurde für die gut organisierten »Illegalen« leichter, mit den Restriktionen zu umzugehen.

PersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf die 1956 in Kopenhagen gegründete »Papa Bue’s Viking Jazzband«

PersonMusikerIn

»Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches, denk ich, ist mir fremd« (lat.: »homo sum; humani nil a me alienum puto«, Terence 1988, 48), zum geflügelten Wort gewordenes Zitat aus der Komödie »Heautontimorumenos« (»Der Selbstquäler«, »Der Selbsträcher«) des römischen Dichters Terenz

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Dieser Segen war als Abendgebet fixer Bestandteil des Tagesablaufs von Kindern in gläubigen Haushalten. In der auf katholische Traditionen besonders rekurrierenden Literatur des wie Kofler und Fian in Kärnten aufgewachsenen Josef Winkler kommt das Gebet gleich zweimal vor (vgl. Winkler 1984, 14; Winkler 1998, 15).

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler lehnt sich hier an einen Satz aus Kafkas »Proceß« an: »Diese so uncharakteristischen blutarmen jungen Leute [...] waren tatsächlich Beamte aus seiner Bank, nicht Kollegen, das war zu viel gesagt und bewies eine Lücke in der Allwissenheit des Aufsehers, aber untergeordnete Beamte aus der Bank waren es allerdings« (Kafka 1990, 27).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mövenpick: 1948 gegründete Schweizer Unternehmensgruppe, vornehmlich in der Lebensmittel- und Tourismusbranche tätig

PersonUnternehmerIn

Hans Magnus Enzensberger (* 1929), deutscher Schriftsteller; bei »Luna Luna« las ein Roboter, der in ein Objekt des britischen Künstlers Jim Whiting integriert war, Gedichte Enzensbergers vor

PersonAutorIn/JournalistIn

Im oberösterreichischen Mattighofen gründete Hans Trunkenpolz 1934 eine Schlosserwerkstatt, die er in eine Motorrad- und Automobil-Reparaturwerkstatt ausbaute. 1951 begann die Werkstätte mit der Produktion von Leichtmotorrädern, mit dem Einstieg des Gesellschafters Ernst Kronreif 1955 lautete der offizielle Firmenname »Kronreif, Trunkenpolz, Mattighofen« . Ab 1964 konzentrierte sich die Firma in der Motorradproduktion auf den Geländesport. 1970 erreichte man auf einer KTM-Motocross-Maschine den ersten österreichischen Staatsmeister-, 1974 den ersten Weltmeistertitel.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Der gesamte Absatz ist ein wortwörtliches Zitat aus Hermann Gerstners »Muttertagsartikel «(Gerstner 1939). Der Bindestrich zeigt an, dass die beiden Sätze aus unterschiedlichen Absätzen stammen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders»Schlafes Bruder«, der darauffolgende, durch den Bindestrich getrennte Satz steht bei Schneider etwa eine halbe Seite weiter (Schneider 1994, 119)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In einschlägigen Liederbüchern (vgl. Anderluh 1976) ist dieses Lied nicht nachgewiesen. Es gibt ein Kärntner Volkslied, an das die Zeilen angelehnt sein könnten: »Da Pfårra håt g’sågg und håt dabei glåcht: Unsa Herrgott håt gsungan, wia an Karntner håt gmåcht« (Drewes/Mittergadnegger 1983, 10). Dieses Lied wiederum erinnert an das in Kärnten bekannte Gedicht »Unser Landle« von Primus Lessiak (1878–1937): »Und d’r Herrgott håt g’låcht, [/] Wie er ’s Landle håt g'måcht« (zit. n. Amann 2002, 330).

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Ausspruch »mein Waterloo« steht in der Regel für eine schwere (persönliche) Niederlage und bezieht sich auf die Schlacht bei Waterloo, die Niederlage Napoleon Bonapartes am 18. Juni 1815 gegen die englischen Truppen, die Napoleons Herrschaft der Hundert Tage beendete.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Das Klagenfurter Café Lerch war vor 1938 ein beliebter Treffpunkt für Anhänger und Mitglieder der während des Austrofaschismus verbotenen NSDAP. Auch Ernst Lerch (1914–1997), der Sohn des Lokalbetreibers, war ein »Illegaler«. Nach seiner NS-Karriere, seiner Beteiligung an der Judenvernichtung im »Generalgouvernement« Polen und einiger Zeit in Verstecken nach 1945 konnte Lerch 1950 das Lokal seines Vaters übernehmen und als beliebtes »Tanzcafé« etablieren. Das Lokal bestand bis in die 1970er Jahre, heute ist dort eine McDonald’s-Filiale untergebracht (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Die Tage der deutschsprachigen Literatur sind ein seit 1977 jährlich stattfindender Literaturwettbewerb in Klagenfurt, im Rahmen dessen der von der Stadt Klagenfurt gestiftete Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben wird. s. Eintrag ›wetteifern wie die Dichter in den Klagenfurter Literaturwettkämpfen‹

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

»Torquato Tasso« (1790), »Stella« (1806), »Clavigo« (1774): Theaterstücke von Goethe

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Im Abschnitt» In Treuchtlingen« in »Am Schreibtisch« bezieht Kofler sich auf den Autor Ludwig Fels, der 1946 in Treuchtlingen, Fränkische Alb, geboren wurde, s. Eintrag »Treuchtlingen, Fels«

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Was Kofler hier als »Premiere« bezeichnet, dürfte er auf die erwähnte Festaufführung der »Zauberflöte« am 26. 1. 1941, dem Vorabend des 185. Geburtstags des Genius loci, beziehen (vgl. Kerschbaumer 1988, 251). Salzburger Gauleiter war zu dieser Zeit Friedrich Rainer (1903–1947), Ende 1941 wurde er »Reichsstatthalter« in Kärnten und Krain, ab 1943 machte ihn Hitler zusätzlich zum Leiter der Zivilverwaltung in der »Operationszone Adriatisches Küstenland«.

PersonNationalsozialistInMedienMusik

Am 9. Parteitag der Kommunistischen Partei China 1969, der Mao in seiner wiedererrungenen Macht festigen sollte, wurde sein innerparteilicher Gegner Liu Schao-Tschi als »absolut besserungsunwilliger Machthaber auf dem kapitalistischen Weg« bezeichnet (vgl. Kraus 1979, 350). s. I/356

PersonPolitikerIn

Carl Zuckmayer (1896–1977), deutscher Schriftsteller, lebte von 1933 bis 1938 in Österreich, danach Flucht in die USA, 1957 Übersiedelung in die Schweiz

PersonAutorIn/JournalistIn

Es gibt einige Anspielung auf Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) in Koflers Werk, s. Eintrag ›Goethe‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Ern(e)st Bornemann (1915 – 1995), deutscher Anthropologe und Sexualwissenschaftler, 1933 – 1960 Exil in Großbritannien und Kanada, lebte ab 1970 in Österreich, Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg, s. Eintrag ›Bornemann‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Bloch (1885–1977), deutscher Philosoph

PersonPhilosophIn

François Villon (1431–um 1463), französischer Dichter und Vagant

PersonAutorIn/JournalistIn

Giuseppe Verdi (1813–1901), italienischer Opernkomponist

PersonMusikerIn

Heinz Pototschnig (1923–1995), österr. Schriftsteller, im Brotberuf praktischer Arzt in Villach, 1961–1965 Herausgeber der Literaturzeitschrift »Der Bogen«, seine Lyrikpublikationen der 1960er Jahre erschienen in regionalen Kleinverlagen, in den 1970er Jahren veröffentlichte der Wiener Zsolnay-Verlag drei Romane Pototschnigs, 1977 Teilnahme am ersten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, seit 2020 Gedenktafel am Haus Anton-Tuder-Straße 28 in Villach-Maria Gail.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Adolf Hitler machte im Vorfeld der Volksabstimmung am 10. April 1938über den »Anschluss« ans Deutsche Reich eine Österreich-Tournee, am 2. April war er in Graz, am 4. April in Klagenfurt, tags darauf in Innsbruck, wohin ihn Sonderzug, der durch Villach kam, brachte. Am 6. April ist er in Salzburg(vgl. Bruppacher 2018, 31f.).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

Papadopoulos ist ein häufiger griechischer Name, bekanntester Namensträger in der griechischen Geschichte war Georgios Papadopoulos (1919–1999), der 1967 während des Militärputschs zum starken Mann der regierenden Junta und 1973 zum Staatspräsident wurde, bevor er nach einem neuerlichen Putsch 1973 und einem Prozess 1975 den Rest seines Lebens in Gefangenschaft verbrachte

PersonPolitikerIn

Zitat aus Schillers Gedicht »Die Künstler«: »Der Menschheit Würde ist in Eure Hand gegeben, [/] Bewahret sie!« (Schiller 1999, 261)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den zentralen Handlungsort in Menasses Roman »Sinnliche Gewissheit« (vgl. Menasse 1988): die »Bar jeder Hoffnung« in São Paulo, einen Treffpunkt europäischer Emigranten

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Becketts Theaterstück »Spiel«, in dem der Mann den folgenden Satz spricht: »Nie zusammen erwachten, an einem Morgen im Mai, wer zuerst erwacht, weckt die beiden anderen« (Beckett 1963, 17).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Vor allem im so genannten Ortstafelstreit, der jahrzehntelangen politischen Debatte um zweisprachige Ortstafeln in Südkärnten, schürten Jörg Haider und die FPÖ Ängste vor einer »Slowenisierung« Kärntens. In einer Aussendung der APA wird Haider 2001 folgendermaßen zitiert: »›Mit mir kann man keinen Weg gehen, der zu einer schleichenden Slowenisierung in Unterkärnten führt‹, sagte er [...] bei einer Veranstaltung [...], die vom Kärntner Heimatdienst und vom Kärntner Abwehrkämpferbund organisiert wurde« (APA 2001).

PersonPolitikerIn

Variation des ersten Satzes aus »Der Prozeß« von Franz Kafka: »Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.« (Kafka 1958, 7)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Pseudonym des deutschen Dichters Friedrich Hölderlin (1770–1843)

PersonAutorIn/JournalistIn

In André Hellers Song »Die wahren Abenteuer sind im Kopf« (1975) heißt es »Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo«. ; zu André Heller siehe u.a. Eintrag ›Flugskulpturen‹.

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Anspielung auf einen der drei Bankbeamten (s.o.) in Kafkas Roman »Der Proceß«: »den blondenKullich mit den tiefliegenden Augen« (Kafka 1990, 27).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

André Heller lud 30 internationale Künstler ein (u.a. Salvador Dalí, Roy Lichtenstein, Jörg Immendorf, Christian Ludwig Attersee), sich an »Luna Luna« zu beteiligen. Der Schweizer KünstlerDaniel Spoerri (* 1930) gestaltete die Toilettenhäuschen und hielt sich dabei an die »Imponier-Architektur des Nazi-BaumeistersAlfred SpeerfürHitlers Reichskanzlei« (Michaelis 1987).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

Das 1899 von Johann Puch in Graz gegründete Unternehmen stellte bereits vor dem Ersten Weltkrieg Motorräder her. 1928 kam es zur Fusion mit Austro-Daimler zur Austro-Daimler-Puchwerke AG, sechs Jahre später mit den Steyr-Werken zur heute noch bestehenden Steyr-Daimler-Puch AG. Das erste Motor(drei)rad baute Puch 1900, 1903 begann man für das »Motorzweirad« zu werben, 1906 feierte man einen ersten Sieg bei einem Wettrennen. In der Zwischenkriegszeit wurde die Motorradsparte erfolgreich ausgebaut, vor allem die »Puch 250« erfreute sich (auch bei Rennfahrern) großer Beliebtheit. Ab den 1950er Jahren stieg Puch auch in den Motocrosssport ein (vgl. Ehn 1989). 1987 wurde die Puch-Motorradsparte an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Wortwörtliches Zitat aus dem Sanders-Brahms-Interview (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 156)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Abgewandeltes Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder«: »Dann beugte sie sich vor, die Röcke zu fassen, und dabei gingen ihre Brüste nieder und formten sich zu zwei vollen, reif gewordenen Birnen.« Der darauffolgende Satz ist wortwörtlich wiedergegeben (Schneider 1994, 139)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Dafür, dass Horten für die Kirche in Reifnitz ein neues Dach gespendet hat, gibt es keinen Beleg. An der Kirche in Maria Wörth wurde eine Gedenktafel angebracht, die dem »großen Wohltäter«, der die Kirchenglocken stiftete, dankt ([red.] 1984).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

»Zeichen« und »Bedeutung« sind zwei Begriffe, die in ihrer Beziehung zueinander zentral sind für den linguistischen Strukturalismus: Nach dessen Begründer, Ferdinand de Saussure (1857 – 1913), kommt einem Zeichen keine Bedeutung aus sich heraus zu, Bedeutung ist vielmehr ein Effekt der Verwendung der Zeichen durch die Sprachgemeinschaft. Sprache als ein System von Zeichen setzt sich laut de Saussure aus zwei Komponenten zusammen: dem Ausdruck (»signifiant«) und dem Inhalt (»signifié«), d. h. einer Lautgestalt und einer Bedeutungsvorstellung (vgl. Nünning 2004, 634), s. Eintrag »Zeichen und Bedeutung«

PersonPhilosophIn

Max Reinhardt (1873–1943), vor allem in Berlin erfolgreicher österr. Regisseur, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, 1938 Flucht in die USA

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Schauplatz in Thomas Bernhards Erzählung »Beton«

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

»Mein Jahr in der Niemandsbucht. Ein Märchen aus den neuen Zeiten« (1994) von Peter Handke

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Konrad Adenauer (1876 – 1967), erster Bundeskanzler der BRD (1949 – 1963), s. Eintrag ›Adenauer‹

PersonPolitikerIn

Bernhard Rust (1883–1945), Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung

PersonNationalsozialistIn

Giacomo Puccini (1858–1924), ital. Komponist

PersonMusikerIn

Karl Kraus(1874 – 1936), österr. Schriftsteller und Publizist; Herausgeber der Zeitschrift »Die Fackel«; einflussreiche sprach- und medienkritische Position, s. Eintrag ›Schriften von Kraus und Tucholsky‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler zitiert an dieser Stelle Herbert Marcuses»Der eindimensionale Mensch« (1967; orig. »One-Dimensional Man«, 1964): »Die Welt der unmittelbaren Erfahrung – die Welt, in der lebend wir uns vorfinden – muß begriffen, verändert, sogar umgestürzt werden, um zu dem zu werden, was sie wirklich ist« (Marcuse 2014, 139).

PersonPhilosophInZitate

»Ein feste Burg ist unser Gott«: Kirchenlied aus dem 16. Jahrhundert nach einem Text von Martin Luther

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Elizabeth »Liz« Taylor (1932–2011), US-amerikanisch-britische Schauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Matthias Walden: Pseudonym von Eugen Wilhelm von Saß (1927–1984), deutscher Journalist, 1950 Flucht aufgrund seiner konservativen, in der DDR nicht opportunen Ansichten in die BRD, Annahme des Pseudonyms, Arbeit in West-Berlin für die Sender RIAS und SFB, Kolumnen für »Quick« und »Die Welt«. Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus Anfang März 1975 unterstützte er den Bund Freies Deutschland.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Giacomo Puccini (1858–1924), italienischer Komponist; »La Bohème« (1896) und »Madama Butterfly« (1904) sind seine bekanntesten Opern

PersonMusikerInMedienMusik

Oskar Kraus (1887–1972), Beteiligung am Kärntner »Abwehrkampf« 1919, 1929 NSDAP-Beitritt, Bürgermeister von Villach 1938–1945, Inhaftierung 1945–1947; Kraus blieb dem nationalsozialistischen Gedankengut bis zu seinem Tod treu (vgl. Rettl/Koroschitz 2006).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Abgewandeltes Zitat aus der ersten Arie des Tamino (»Dies Bildnis ist bezaubernd schön«) in Mozarts»Zauberflöte«: »Ich würde – würde – warm und rein – [/] Was würde ich! – Sie voll Entzücken [/] An diesen heißen Busen drücken, [/] Und ewig wäre sie dann mein« (Assmann 2012, 29).

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler verlässt immer wieder die explizit bairischen Toponyme, hier begibt er sich in ein tirolerisches Umfeld: Aldrans, Sistrans und Lans sind drei Ortschaften südlich von Innsbruck im sogenannten Südöstlichen Mittelgebirge. Die Tiroler Toponymen dürften Sedimente seiner »Innsbrucker Zeit« sein, wo er bei den Innsbrucker Jugendkulturwochen sowie aus den Bekanntschaften mit Georg Decristel, Peter Weiermair und Ingeborg Teuffenbach wichtige Inspirationen bezog.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Möglicherweise bezieht sich Kofler damit auf den Titel einer Rede von Chinas Vizeaußenminister und UNO-Delegationsleiter Ch’iao Kuan-hua auf der Plenartagung der 26. UNO-Vollversammlung im November 1971: »Die Welt wird unbedingt zum Fortschritt, zum Licht vordrängen und keinesfalls zur Reaktion, zur Finsternis« (Kuan-hua 1972). Kofler bezog zu dieser Zeit die »Peking Rundschau«, das offizielle deutschsprachige Organ der Kommunistischen Partei Chinas - die im Nachlass befindlichen Ausgaben beinhalten die Rede nicht (125/S17).

PersonPolitikerIn

Quelle Koflers für diese Angabe ist der Artikel Höllrigls (vgl. Höllrigl 1978). Das Totenbuch der nationalsozialistischen »Nervenklinik für Kinder« verzeichnet 789 Tötungen für die Zeit ihres Bestandes (vgl. Czech 2014, 197).

PersonAutorIn/JournalistIn

Christian Seiler versammelt in seiner so genannten »Polemik« Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Werner Kofler und Franzobel als stilistisch misslungene Epigonen von Charles Bukowski, »die uns mit jeder Schimpftirade seine Schimpftiraden unmöglich machen, unmöglich machen« (Seiler 1999). Er zitiert Koflers» Wie ich Roberto Cazzola plötzlich und grundlos drei Ohrfeigen versetzte.«

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den Residenz-Verlag in Salzburg und dessen Leiter Wolfgang Schaffler (1980 veröffentlichte Kofler die Polemik »Über den Scheffel-Verlag in S«.); mit der »Art Bibliothek der besten Drehbücher« spielt Kofler auf die zwischen 1978 und 1985 bestehende »Fernsehspiel-Bibliothek« des Verlags an, in der insgesamt elf Publikationen erschienen, etwa die »Alpensaga« von Wilhelm Pevny und Peter Turrini (1980, 3 Bde.)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Michail Sergejewitsch Gorbatschow (* 1931), russ. Politiker, 1985–1991 KPdSU-Generalsekretär, 1990–1991 Staatspräsident der Sowjetunion

PersonPolitikerIn

»In diesem Jahr nun wird die Frau als Erhalterin des Lebens und als mitverantwortliche Staatsbürgerin einen besonderen Platz in Nürnberg einnehmen« (Scholtz-Klink 1939, 136). Zitat aus Gertrud Scholtz-Klinks Text »Frau und Mutter – Lebensquell des Volkes« zur gleichnamigen geplanten Ausstellung in der Nürnberger Noris-Halle (der »Reichsparteitag des Friedens« und die Ausstellung im September 1939 wurden wegen des Kriegsbeginns abgesagt)

PersonNationalsozialistIn

Gekürztes Zitat aus Schneiders»Schlafes Bruder«, nach »Tabakrauch« fehlt bei Kofler »betrachtete ihren Gottfried und war vergnügt« (Schneider 1994, 143).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In den 1980er Jahren machte André Heller mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. S. I/227, II/415f., 485f., 488f.).

PersonAutorIn/JournalistIn

Variation des Beckett-Zitats »Irgendein Idiot mähte Gras« (Beckett 1963, 12), s. Eintrag ›Ein Idiot mähte Gras‹.

PersonAutorIn/JournalistIn

Verballhornung des Namens Ernst Haeusserman (s.o.). casa: ital. für Haus; Homunculus: im Zusammenhang der Alchemie geschaffene Vorstellung eines künstlich geschaffenen Menschen

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Protagonistin in Thomas Bernhards Erzählung »Beton«, s. S. XXX

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Cesar Bresgen (1913–1988), österr. Komponist, 1936–1939 Tätigkeit beim »Reichssender München«, ab 1939 Leiter der »Mozartspielschar der HJ« und Professor für Kompositionslehre am Salzburger Mozarteum (1941 »Reichsmusikschule«). Aufgrund seiner NS-Vergangenheit war Bresgen erst ab 1950 wieder am Mozarteum tätig. s. Eintrag ›Cesar Bresgen‹

PersonMusikerIn

Wahrscheinlich die bekannteste Arie aus Léhars Operette: »Dein ist mein ganzes Herz! Wo du nicht bist, kann ich nicht sein. [/] So, wie die Blume welkt, wenn sie nicht küsst der Sonnenschein!« (Lehár 1929, 55), s. Eintrag »Wo du nicht bist, kann ich nicht sein!«

PersonMusikerIn

Thomas Koschat (1845–1914), Komponist und Chorleiter; der gebürtige Kärntner ging 1865 zum Studium nach Wien, wo er bei mehreren Chören Mitglied wurde und später bis zum Leiter des Hofopernchores aufstieg. Mit einer Sängergruppe bereiste er Europa und Amerika und popularisierte durch seine Programme das »Kärntner Lied«.

PersonMusikerInMedienMusik

Helmut Qualtinger (1928 – 1986), österr. Schauspieler und Kabarettist

PersonAutorIn/JournalistIn

In »Der eindimensionale Mensch« schreibt Marcuse davon, »daß die fortgeschrittene Industriegesellschaft der Möglichkeit einer Materialisierung der Ideale gegenübersteht« (Marcuse 2014, 78).

PersonPhilosophInZitate

»A Little Night Music« (1977, dt.: »Das Lächeln einer Sommernacht«), amerikanisch-deutsche Verfilmung (R: Harold Prince, D: Elizabeth Taylor) des gleichnamigen Musicals von Hugh Wheelers und Stephen Sondheims (1973)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienMusik

Im Rahmen der mehrseitigen Berichterstattung zur Lorenz-Entführung stellt die Ausgabe der »Bild«-Zeitung vom 28. Februar 1975 die Frage: Würde die ›DDR‹ die Terroristen aufnehmen? Im Anschluss wird die Meldung der »Zonenagentur« ADN wiedergegeben, die verlautet, dass die zuständigen Organe der ›DDR‹ [die Zeitung verwendet hier stets Anführungszeichen] die erforderlichen Fahndungsmaßnahmen veranlaßt hätten. Die »Bild«-Zeitung weist darauf hin, dass man Kontakte zur PLO habe und 1970 Mitglieder der »Baader-Meinhof-Bande« über den Ost-Berliner Flughafen in ein Trainingslager nach Jordanien geflogen seien, die »Anarchisten« hätten dennoch »nichts Gutes« zu erwarten, würde man sie in der »Zone« fassen ([red.] 1975b).

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Hugo Wolf (1860–1903), österr. Komponist

PersonMusikerIn

Heinz Stritzl (* 1921), österr. Journalist, ab 1954 bei der »Kleine Zeitung«, die damals die Kärnten-Ausgabe aufbaute, in Klagenfurt tätig, ab 1959 Chefredakteur; konservativer, parteipolitisch nicht festlegbarer Journalist, Mitglied der »Konsensgruppe«, die 2005 einen Kompromiss im Kärntner Ortstafelstreit herbeiführen konnte; mit seinem ideologischen Engagement für den Nationalsozialismus während seiner Zeit bei der Wehrmacht ging er stets offen um, er bereute dies nach Kriegsende und brach etwa mit Jörg Haider nach dessen Ausspruch von der »ordentlichen Beschäftigungspolitik« im »Dritten Reich« (vgl. Stritzl 2016).

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Uwe Johnson schreibt, Hitler verlässt am (5. April 1938) »das Parkhotel zuGrazund begibt sich zu seinem Sonderzug nach Klagenfurt. […] in allen durchfahrenden Bahnhöfen sind die Bahnsteigedicht bestellt mit jubelnden Menschen […]. Noch kurz vor 14 Uhr war der Bahnhof Klagenfurt erfüllt vom Jubel der Verehrer«(Johnson 1974, 37).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInEreignis

Franz Lehár (1870–1948), österr. Operettenkomponist; im Werk Koflers gibt es zahlreiche Lehár-Bezüge, das Hörspiel »Zwei Versuche, das Land des Lächelns kaputtzumachen« widmet sich seinen Verstrickungen in den Nationalsozialismus.

PersonMusikerIn

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Zitat aus dem Volkslied »Kein schöner Land in dieser Zeit«: »Nun Brüder eine gute Nacht! [/] Der Herr im hohen Himmel wacht, [/] In seiner Güten [/] Uns zu behüten, [/] Ist er bedacht«; Text und Musik 1838 von Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio, als Volkslied im zweiten Band der Volksliedersammlung »Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen« (1840) publiziert (Bauer 1961, 18).

PersonMusikerInMedienMusik

Die »Deutsche Kantate« von Fidelio F. Finke war laut Prieberg dessen »erster Dank für die hohen Ehren, mit denen der NS-Staat ihn ausgezeichnet hatte«. (Prieberg 1982, 233)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

1989 wurde Jörg Haider (1950–2008) zum Kärntner Landeshauptmann gewählt. Haider war kein Kärntner, er wuchs im oberösterreichischen Salzkammergut auf, studierte in Wien, mit 26 Jahren wurde er FPÖ-Parteisekretär in Kärnten.

PersonPolitikerInEreignis

Möglicherweise eine Anspielung auf Gernot Wolfgrubers Drehbuch zum Film »Der Jagdgast«, das 1978 in der »Fernsehspiel-Bibliothek« des Residenz-Verlags erschien.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus Scholtz-Klinks Text »Frau und Mutter – Lebensquell des Volkes«, die den oben genannten »besonderen Platz« der Frau beim bevorstehenden (wegen des Kriegsbeginns abgesagten) Reichsparteitag 1939 begründet: »Einmal war es die tapfere Haltung österreichischer Frauen, die unter persönlichstem Einsatz mithalfen, die Ostmark auf ihren großen Tag der Vereinigung vorzubereiten« (Scholtz-Klink 1939, 136).

PersonNationalsozialistIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 150)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

1964 kaufte sich Helmut Horten bei der Firma British Aircraft Corporation ein Flugzeug des Typs BAC 1-11 (vgl. [red.] 1964b). Der Flugzeugtyp DC-9 des US-amerikanischen Herstellers McDonnell Douglas war weiter verbreitet.

PersonUnternehmerIn

Hellers Show »Begnadete Körper« mit chinesischen Artisten hat 1985 am Deutschen Theater München Premiere.

PersonAutorIn/JournalistIn

»Mea Culpa«, Song von Brian Eno und David Byrne, 1981 erschienen auf dem Album »My Life in the Bush of Ghosts«; die Angabe zu den Stimmen der Radio-Anrufsendung finden sich auf der LP. Das Konzeptalbum setzt Zufallsgeräusche und Teile bestehender Ton-und Musikaufnahmen ein und gilt heute als Pionierarbeit zur Popularisierung von Samples.

PersonMusikerInMedienMusik

Erik Frey (1908–1988), österr. Schauspieler, ab 1935 Mitglied des Ensembles des Theaters in der Josefstadt. Frey, seit 1934 NSDAP-Mitglied (vgl. Veigl 2009, 120), trat mehreren Überlieferungen nach zur Zeit des »Anschlusses« 1938 gemeinsam mit seinem Kollegen und Gesinnungsfreund Robert Horky in SA-Uniform auf: Ernst Lothar, der von den beiden abgesetzte Direktor des Josefstädter Theaters, schreibt in seinen Erinnerungen von »SA-Uniform und Röhrenstiefel[n]« an den beiden (Lothar 2020, 91). Frey konnte nach 1945 unbehelligt weiter am Theater in der Josefstadt arbeiten.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

In Becketts Theaterstück »Spiel« erinnern sich die drei Figuren an ihre Dreiecksbeziehung.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Karl Springenschmid (1897–1981), österr. Schriftsteller, seit 1932 NSDAP-Mitglied, nach dem »Anschluss« Gauamtsleiter (Leiter des Salzburger Schulwesens und des NS-Lehrerbundes), als solcher Hauptverantwortlicher der Bücherverbrennung am Salzburger Residenzplatz (30.4.1938), ab 1941 Regierungsdirektor bzw. Leiter der Abteilung für Erziehung und Kulturpflege im Reichsgau Salzburg. 1945 bis 1951 entzog er sich der Verhaftung, lebte unter falschem Namen in Verstecken, ab 1953 konnte er wieder publizieren.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

»Rolf Torrings Abenteuer«: seit 1930 bestehende Romanheft-Reihe, die unter einem Sammelpseudonym erschien. Die Figur Pongo, »unser treuer Neger, Diener und Kamerad zugleich« (Torring 1950, 6), spricht in einem »Pidgin-Deutsch«, es fehlen Artikel, Flexionsendungen werden falsch angewendet, Verben erscheinen stets im Infinitiv: »Sein kein gutes Palaver, Massah. [...] Haben gesehen unser Boot mit weiße Massers und wollen Krieg führen« (Torring 1950, 7).

Person

Die Familie Carrington steht im Zentrum der US-amerikanischen TV-Serie »Der Denver-Clan« (Originaltitel »Dynasty«, 1981 – 1989; ab 1983 Ausstrahlung im österreichischen und deutschen Fernsehen), s. Eintrag »Wie war ich entsetzt…«

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich hier auf den Bestsellerroman Christoph Ransmayrs, »Die letzte Welt« (1988), und dessen »Fortschreibung des Mythos« (Schmidt-Dengler 1995, 523), der »Metamorphosen«Ovids, s. Eintrag ›Die letzte Welt‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager, der in den 1980er Jahren mit spektakulären Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« (1984) oder den weltweit gezeigten Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) für Aufmerksamkeit sorgte. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire. In »Am Schreibtisch« findet sich eine ausführlicher Heller-Persiflage, die mit der Kurzprosa »Der Erlöser« sowie dem gleichnamigen Hörspiel korrespondiert. s. Eintrag ›André Heller‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich in dieser Passage auf die Theorien von Karl Marx. Als Warenfetisch (auch Warenfetischismus) bezeichnet dieser in seinem Hauptwerk »Das Kapital« (1867) das quasireligiöse dingliche Verhältnis zu Produkten, die Menschen in arbeitsteiliger Produktion bzw. »gesellschaftlicher Arbeit« füreinander herstellen. »Das Rätsel des Geldfetischs ist daher nur das sichtbar gewordene, die Augen blendende Rätsel des Warenfetischs« (Marx 2004, 103)

PersonPhilosophInZitate

Richard Strauss (1864–1949), deutscher Komponist; in »Am Schreibtisch« weist Kofler auf die Verstrickungen Strauss’ in die NS-Kulturpolitik hin, s. Eintrag ›Richard Strauss‹

PersonMusikerIn

Bodo Kirchhoff (* 1948), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Tobias Reiser‹

PersonMusikerInMedien

»Shining« (1980): britisch-US-amerikan. Horrorfilm des Regisseurs Stanley Kubrick nach Stephen Kings gleichnamigem Roman

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Fidelio Friedrich Finke (1891–1968), böhmisch-deutscher Komponist, 1927–1945 Rektor der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Künste in Prag. Nach Amtsenthebung und Enteignung infolge der Beneš-Dekrete wurde Finke vonAngehörigen der sowjetischen Besatzungsmacht nach Dresden gebracht. Dort gründete er die Staatliche Akademie für Musik und Theater und war bis 1951 ihr Rektor. Während der deutschen Okkupation der Tschechoslowakei komponierte er Werke nationalsozialistischer Gesinnungsmusik. (Handbuch deutsche Musiker)

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PersonMusikerInZitate

Artur Boelderl sieht hierin eine Anspielung auf das Werk Jacques Lacans. (vgl. Boelderl 2009, 200)

PersonPhilosophIn

Abgewandeltes Zitat aus Kafkas»Urteil«, aus einer der Tiraden des Vaters gegen seinen Sohn Georg: »Und mein Sohn ging im Jubel durch die Welt, schloß Geschäfte ab, die ich vorbereitet hatte, überpurzelte sich vor Vergnügen und ging vor seinem Vater mit dem verschlossenen Gesicht eines Ehrenmannes davon!« (Kafka 1994, 58)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Oh Wildnis, oh Schutz vor ihr« (1985): Prosa von Elfriede Jelinek

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler dürfte sich hier weiterhin an Gerald Szyszkowitz anlehnen, der seine Erfahrungen in der Nähe des »Eisernen Vorhangs« an der Grenze zur Tschechoslowakei (ČSSR) etwa in seinen Roman »Der Thaya« (1981) einfließen lässt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf das von André Heller im Rahmen der Bundesgartenschau 1985 geschaffene Bühnenbild aus 40.000 Pflanzen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Wortwörtliches Zitat aus dem Sanders-Brahms-Interview (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 155)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder«(Schneider 1994, 154)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Titel eines »Bühnenfests«, das André Heller 1988 dem Kulturgut der US-amerikanischen Schwarzen widmete (u. a. Spirituals, New Orleans Jazz, Ragtime, Bebop, Blues, Soul). Mit dem Titel bezieht Heller sich auf den gleichnamigen, 1930 von John W. Green komponierten Jazzstandard-Song. s. S. II/242

PersonAutorIn/JournalistIn

Wahrscheinlich eine Anspielung auf den NS-Propagandafilm »Heimkehr« (1941, R: Gustav Ucicky), in dem eine wolhyniendeutsche Minderheit in Polen drangsaliert wird und schließlich in das verheißungsvolle Deutsche Reich auswandert. Die Schauspielerin Paula Wessely (1907–2000) spielte die Hauptrolle, was sie nachträglich bereute (vgl. Glück 2007), was ihr aber lebenslang nachhing und Kritik einbrachte – die bekannteste kritische Stimme dürfte Elfriede Jelineks Theaterstück »Burgtheater« (UA 1985) sein, in das Originalzitate aus dem Film montiert sind.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Die männliche Figur (»M«) in Becketts»Spiel« erinnert sich an das Geständnis der Liaison mit »F2«, das er aus Angst abgelegt habe, die Partnerin »F1« könne sich etwas antun. »M« folgert dann: »Ehebrecher, merkt euch eins, gebt es nie zu!« (Beckett 1995, 216).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus dem »Lied im Grünen« von Franz Schubert (1827, D 917), s. Eintrag ›ins Grüne, ins Grüne‹

PersonMusikerInMedienMusik

Martin Bormann (1900–1945) war ab 1933 einer der 18 »Reichsleiter« der NSDAP und bis 1941 Sekretär von Rudolf Heß, Hitlers Stellvertreter. Bormanns »Ernennung zum Sekretär des Führers im April 1943 war eine späte und von außen kaum wahrgenommene Kaschierung seiner tatsächlichen Position als Stellvertreter des Führers, die er weniger durch eine Vielzahl von Ämtern als über den Zugang zu Hitler regelte« (Weiß 2002, 50). s. Eintrag ›Bormann‹

PersonNationalsozialistIn

»Die Colbys – Das Imperium« war eine Ableger-Serie der Serie »Der Denver-Clan«, die 1985 bis 1987 vom amerikanischen Sender ABC, ab 1987 in Deutschland ausgestrahlt wurde und in deren Mittelpunkt die Familie von Jeff Colby steht.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Heinrich Berté (1857–1924), österr.-ungarischer Komponist, verfasste 1916 das Singspiel »Das Dreimäderlhaus«, dessen Libretto der süßliche, pseudobiedermeierliche Roman »Schwammerl« (1912) des steirischen Schriftstellers Rudolf Hans Bartsch (1873–1952) zugrunde liegt, s. Eintrag ›der Schubert nur aus der Operette, als Operette gekannt hatte‹

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Anspielung auf die Dichterin Christine Lavant (1915 – 1973, eigentl. Christine Tonhauser), s. Eintrag ›Christine‹

PersonAutorIn/JournalistIn

»Machine Gun«, Song von Jimi Hendrix, erstmals auf dem Livealbum »Band of Gypsys« (1970) erschienen; kritisiert den Vietnam-Krieg

PersonMusikerInMedienMusik

Francis Durbridge (1912–1998), englischer Kriminalschriftsteller; die sogenannten Durbridge-Filme, die auf seinen Drehbüchern basierten, erfreuten sich im Deutschland der 1960er Jahre großer Beliebtheit. S. Eintrag ›durbridge‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Otto Schily (* 1932), deutscher Politiker (Die Grünen, SPD) und Rechtsanwalt, ab 1968 Verteidiger von Gudrun Ensslin, einer der Verteidiger im »Stammheim-Prozess« 1975–1977, in den 1970er Jahren vehementer Kritiker einer Politik, die im Namen der Terrorismusbekämpfung Bürgerrechte einzuschränken sucht

PersonPolitikerInVerbrecherIn

Hans Pfitzner (1869–1949), deutscher Komponist, in »Am Schreibtisch« weist Kofler auf die Verstrickungen Pfitzners in die NS-Kulturpolitik hin, s. Eintrag ›Hans Pfitzner‹

PersonMusikerIn

Im März 1964 erschien in der »Volkszeitung« eine Rezension der 14. Folge des »Bogen«. Der Rezensent spricht davon, dass hier zu »den schon vertrauten Namen der Jüngeren«, zu denen er Gert Jonke zählt, diesmal neue träten, darunter eben Werner Kofler, »der nur durch die Satzanordnung auffällt« ([red.] 1964). Ob die Besprechung tatsächlich von Georg Drozdowski stammt, was nicht unwahrscheinlich ist, kann nicht abschließend geklärt werden, der Artikel ist mit dem Kürzel »–i« gezeichnet (Drozdowski ist dort eindeutig eruierbar, wo er das Kürzel »G. D.« verwendet).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Hans (Johann) Rexeisen (1894–?), aus Villach gebürtiger SS-Offizier, bis 1938 Kontorist bei einer Villacher Holzfirma, 1933 NSDAP-Beitritt (vgl. Walzl 2003, 14, 36), während des Austrofaschismus illegale NS-Tätigkeit (Aufbau des SD, »Sicherheitsdienstes«, in Villach), direkt nach dem »Anschluss« provisorischer Stadtkommandant und Leiter des Polizeiamts in Villach, im Herbst 1938 beim SD Klagenfurt (»Grenznachrichtendienst«), 1941 zur »Einsatzgruppe Fuchs« in Kroatien, danach in Belgrad Chef der Abteilung III des SD (vgl. Vukić 2019, 89; Manoschek 1995, 176), ab 1944 verschiedene Einsatzorte, gegen Kriegsende Mitarbeiter Globocniks in Triest (vgl. Ferenc 1989, 219), keine Anzeichen für eine politisch-militärische Karriere (vgl. Walzl 2003, 85), 1945–1948 in Haft (PoW-Camp Wolfsberg).

PersonNationalsozialistIn

»Onkel Toms Hütte« (1852): Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe (1811–1896) über das Schicksal afroamerikanischer Sklaven in den 1840er Jahren

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ernst Illing (1904–1946), 1929 Promotion zum Dr. med., 1933 NSDAP-Beitritt, Ausbildung zum Nervenarzt, Tätigkeit in Psychiatrien in Sachsen und Brandenburg, 1938 Tätigkeit für das »Rassenpolitische Amt« der NSDAP, 1942–1945 ärztlicher Leiter der städtischen »Jugendfürsorgeanstalt« »Am Spiegelgrund«. Im Juli 1946 vor dem Volksgericht Wien zum Tode verurteilt.

PersonNationalsozialistIn

Kofler bezieht sich hier auf die bei Prieberg wiedergegebene Anzeige, mit der der Leipziger Simrock Verlag 1943 Finkes Hymnus ankündigt: »Der Hymnus auf die Befreiung Böhmens von Fidelio F. Finke [...], Hymnus nach dem Gedicht von Herbert Hiebsch [NSDAP-Kulturamtsleiter in Prag]. Orgel, Massenchor, starkes Blasorchester. In der Orgel-Einleitung gibt der Komponist dem deutschen Gedanken Ausdruck, wie er in Böhmen vom mystischen Dunkel der Vorgeschichte bis an die Glanzzeit des deutschen Kaiserreiches immer spürbar war.« (Prieberg 1982, 233)

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PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Es dürfte sich dabei um eine spielerische Anlehnung an die Schreib- und Arbeitsweise Georg Decristels handeln.

PersonAutorIn/JournalistIn

Oper bzw. Satyrspiel von Richard Wagner (Uraufführung 1868 in München)

PersonMusikerIn

Thomas Bernhard (1931-1989), österreichischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler/Fian beziehen sich auf Samuel Becketts Theaterstück »Endspiel«, in dem die Figur Hamm »seine Geschichte« erzählt und dabei das Erzählen inszeniert. Hamm wechselt zwischen »Erzählerton« und »normalem Ton«, dem Modus des Kommentars: Das zuvor ›Erzählte‹ kommentiert Hamm zweimal mit »Schöne Stelle« (Beckett 1995, 131 u. 133), einmal als »Schwache Stelle« (Beckett 1995, 133).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Peter Alexander (eigentl. Peter Alexander Neumayer, 1926 – 2011), österr. Sänger, Schauspieler und Entertainer, s. Eintrag »Peter, oder Alexander«

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wahrscheinlich gemeint: »Hi, Hi, Hazel«, 1966 veröffentlichter Song der britischen Soul-Formation Geno Washington & The Ram Jam Band

PersonMusikerInMedienMusik

Den 1986 erstmals geschaffenen Dichtergarten auf dem Gelände des österreichischen Rundfunks in Graz, in dem auf Anregung André Hellers Kurzepigramme in Blumen gesetzt wurden, Heller bezeichnete ihn »als eine Art Seelenlazarett« ([red.] 1986).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

Ein Zitat Adolf Hitlers – »Worte des Führers an die deutschen Frauen« am Reichsparteitag 1935: »Wir sehen in der Frau die ewige Mutter unseres Volkes und die Lebens-, Arbeits- und auch Kampfgefährtin des Mannes« (Hitler 1935, 3). Kofler zitiert den Satz aus Scholtz-Klinks Text »Frau und Mutter«»– Lebensquell des Volkes« (Scholtz-Klink 1939, 136), die Ausgabe der »NS-Frauen-Warte« ist im Kofler-Nachlass erhalten (11/W7/S1).

PersonNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 168)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Veranstaltung André Hellers, im Rahmen derer er 1987 unter dem Motto »Ein schönes Vergnügen« in Hamburg einen avantgardistischen Vergnügungspark und »Jahrmarkt der zeitgenössischen Kunst« inszenierte

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler könnte sich hier auf eine marxistische Lesart der Theaterstücke von Bert Brecht beziehen, die in den Texten eine Handlungsanleitung erkennen will – in der DDR war diese eine verbreitete (vgl. u.a. Rülicke-Weiler 1966) und etwa am Theater am Schiffbauerdamm in die Aufführungspraxis integrierte (vgl. Koopmann/Stammen 1994, 232) Auslegung.

PersonAutorIn/JournalistIn

Ludwig Herzer (eigentl. Ludwig Herzl, 1872–1939), arbeitete in Wien als Gynäkologe, nebenbei schrieb er Dramen und, meist in Gemeinschaftsarbeit, Operettenlibretti u.a. für Robert Stolz oder Franz Lehár. Ende 1938 gelang ihm die Flucht in die Schweiz, wo er bereits im April 1939 verstarb.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerIn

Mehrere Anspielungen im Werk Koflers auf Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), s. Eintrag »Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage«

PersonMusikerIn

Ingeborg Teuffenbach (1914 – 1992), österr. Schriftstellerin, sie stammte wie Lavant aus dem Lavanttal, war seit 1935 NSDAP-Mitglied, im »Dritten Reich« eine »bekannte Autorin und geschätzte Persönlichkeit«, ab den 1960er Jahren »vollzog [sie] eine Wende hin zur literarischen Moderne« (Moser 2003, 129f.). Sie wurde zu einer Förderin und Kennerin der zeitgenössischen Literatur. Sie war maßgeblich an den »Österreichischen Jugendkulturwochen« (bis 1969), an denen auch Kofler teilnahm, und den »Innsbrucker Wochenendgesprächen« (ab 1977) beteiligt, s. Eintrag »Salzburger Jugendkulturwochen«

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Das Album »Band of Gypsys« wurde als das letzte von vier Konzerten von Jimi Hendrix mit der Formation Band of Gypsys am 31. Dezember 1969 und am 1. Januar 1970 im Fillmore East, einem ehemaligen Theater in New York, aufgenommen.

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Badonviller-Marsch (auch Badenweiler-Marsch): 1914 vom bayerischen Militärmusiker Georg Fürst (1870–1936) für das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment komponiert. Er soll an den Sieg bayrischer gegen französischer Truppen bei Badonviller, Lothingen, zu Beginn des rsten Weltkriegs erinnern. In der NS-Zeit wurde er bei Auftritten Adolf Hitlers häufig gespielt.

PersonMusikerInMedienMusik

Werner Egk (1901–1983), deutscher Komponist, in »Am Schreibtisch« weist Kofler auf die erfolgreiche Karriere Egks während des »Dritten Reichs« hin, s. Eintrag ›Werner Egk‹

PersonMusikerIn

Georg Drozdowski (1899–1987), österr. Schriftsteller und Journalist, bis 1940 in seiner Geburtsstadt Czernowitz tätig, verschlug es ihn gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nach Kärnten, 1945 wurde er Redakteur, später Leiter der Kulturredaktion der »Volkszeitung«, die Erinnerung an Czernowitz und die Czernowitzer Literatur blieb eine Konstante seines publizistischen Schaffens. 1999 wurde in Klagenfurt eine Georg-Drozdowski-Gesellschaft gegründet, die sich der Pflege der Kontakte zwischen Klagenfurt und Czernowitz widmet (vgl. Abret 2007, 40).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Feldherrnhalle: 1844 fertiggestellte klassizistische Loggia am Münchner Odeonsplatz; während des »Hitler-Ludendorff-Putschs« am 8. und 9. November 1923marschierte ein von Hitlerund Ludendorffangeführter bewaffneter Trupp vom Bürgerbräukeller zur Feldherrnhalle, die Polizei hatte den Odeonsplatz abgeriegelt, es kam zu einer kurzen Schießerei, bei der dreizehn Putschisten starben. Die insgesamt 16 getöteten Putschisten wurden nach 1933 zu Märtyrern stilisiert, 1939 erklärte Hitler den 9. November als »Gedenktag für die Bewegung« zum staatlichen Feiertag.

PersonNationalsozialistInEreignis

Marianne Türk (1914–2003), österreichische Kinderärztin, nach dem Medizinstudium ab 1939 Tätigkeit in der Trinkerheilstätte »Am Steinhof«, 1941 Wechsel in die Kinderklinik »Spiegelgrund«, wo sie an der Erfassung und »Behandlung« behinderter Kinder beteiligt war. Türk wurde beim »Steinhof-Prozess« 1946 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, 1948 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen, sie arbeitete fortan als Verkäuferin.

PersonNationalsozialistIn

Hieronymus Brunschwig (um 1450–1512), Straßburger Arzt und Botaniker, veröffentlichte 1500 sein am jungen Buchmarkt erfolgreiches »Kleines Destillierbuch.« 1533 integrierte der Frankfurter »Stadtphysikus« Eucharius Rösslin viele Angaben Brunschwigs in sein ebenfalls vielfach aufgelegtes »Kreutterbuch von allem Erdtgewächs«. Der Naturforscher und Arzt Adam Lonitzer (1528–1586, latinisiert Lonicerus), Rösslins Nachfolger als »Stadtphysikus« in Frankfurt, überarbeitete es und schuf ein über Jahrhunderte beständiges Standardwerk. Lonitzers »Kreuterbuch« (1573) taucht in der Prosa »Am Schreibtisch« auf (s. Eintrag »Kräuterbuch von 1572, einen Lonicerus«). Koflers Bezeichnung »nöthiges destillirbuch anderer theil« ist eine Pastiche – es gibt eine »Nöthige Zugabe zu D. Adami Loniceri Kräuter-Buch« aus 1737.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die 1971–1986 ausgestrahlte Fernseh-Unterhaltsshow »Dalli Dalli« von und mit Hans Rosenthal

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Vielleicht ein Bezug zur Lyrik Christine Lavants: In ihrer Sammlung »Spindel im Mond«(1959) taucht unter den mythischen Tieren der rote Hahn zweimal auf (Lavant 2014, 245 u. 278).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Fußgänger der Lüfte«: Anspielung auf das Theaterstück »Fußgänger der Luft« (orig. »Le piéton le l’air«, 1964) von Eugène Ionesco

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bei Sanders-Brahms lautet die Passage: »Ich glaube, daß die ganze Kultur der Männer sozusagen der Ersatz für den Pfauenschwanz ist, den sie vor den Weibchen ausbreiten, einfach als Gegengewicht zu dieser ungeheuren Fähigkeit der Frauen, neue Menschen zu machen. Die Geburt meiner Tochter hat mir das auch so stark bestätigt, es gibt nichts, was sich mit dem vergleichen läßt. Faschismus und er ganze krieg und was da sonst noch so läuft bei den Männern, das sind ja totale Männererfindungen alles, sind dieser Geburtsfähigkeit total entgegengesetzt« (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 154).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 169)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Michail Sergejewitsch Gorbatschow (* 1931), russ. Politiker, 1985–1991 KPdSU-Generalsekretär, 1990–1991 Staatspräsident der Sowjetunion

PersonPolitikerIn

Franz Pfeffer von Salomon (1888–1968), 1926 von Hitler zum »Obersten SA-Führer« ernannt; s. Eintrag ›FRANZ PFEFFER VON SALOMON‹

PersonNationalsozialistIn

Mit »Bormann – beschnitten!« in »Zu spät. TIEFLAND, Obsession« (s. Eintrag ›Reichsleiter Bormann‹) greift Kofler das Motiv noch einmal auf: Wie bei »Jude Goebbels« (»Manker«, s. Eintrag ›Jude Goebbels‹) dürfte Kofler hier auf die Gerüchte über die jüdische Abstammung von Nazigrößen hinweisen– Gerüchte, die sich etwa in Flüsterwitzen manifestierten. Damit verweist Kofler auf das »historische Problem der Nationalsozialisten« (Bering 1991, 142), das »Jüdische« auf rassistische Weise – etwa über physische Merkmale – zu definieren, weil die meisten Menschen jüdischen Glaubens an ihrem Äußeren nicht zu erkennen waren. Daraus ergaben sich Widersprüchlichkeiten – etwa, dass die »schärfsten Vertreter physiognomischer Diffamierungen selbst zur Zielscheibe der von ihnen popularisierten Stereotype wurden« (Thurn 2015, 141).

PersonNationalsozialistIn

Fritz Löhner-Beda (auch: Fritz Löhner, eigentl. Friedrich Löwy, 1883–1942), ausgebildeter Jurist, Fußballspieler (1909 Mitbegründer des SV Hakoah), ab 1910 freier Schriftsteller (Journalistisches, Libretti, Sketches), schrieb in den 1920er Jahren erfolgreiche Schlagertexte. 1938 verhaftet, Deportation in das KZ Dachau, danach nach Buchenwald, 1942 in Auschwitz erschlagen. Franz Lehár hatte für seinen Textautor »keinerlei Hilfsaktion unternommen« (Rathkolb 1991, 31), auch wenn dies – etwa eine Vorsprache bei Hitler (vgl. Frey 1995, 140) – mitunter behauptet wurde.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMusikerIn

Glenn Gould(1932 – 1982), kanadischer Pianist, Komponist, Musikschriftsteller. Die Einspielung von Bachs »Goldberg-Variationen« im New Yorker Columbia-Records-Studio 1955 – seine erste Plattenaufnahme – begründete seinen Ruhm als eigenwilliger Bach-Interpret. 1982, kurz vor seinem Tod, spielte er die »Goldberg-Variationen« noch einmal ein. s. Eintrag ›Glenn Gould‹

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler widmet dieser zentralen Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Die Zauberflöte«(Uraufführung 1791 im Freihaustheater in Wien; Libretto: Emanuel Schikaneder) ein Prosastück in »Hotel Mordschein«: »Mutmaßungen über die Königin der Nacht,« s. Eintrag »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«. Bei Mozart steht die Königin der Nacht als personifizierte Macht des Dunkels der Kraft des Lichts – verkörpert in Sarastro – gegenüber, wandelt sich allerdings erst im Verlauf der Handlung, u. a. mit der Weigerung Taminos, die geraubte Tochter Pamina zurückzubringen, in dessen rachsüchtige Gegenspielerin. Assmann betont die wechselhaften Gefühle und Werturteile, die beim Zuseher evoziert werden; zu fragen sei nicht, »wer oder was die Königin ist, sondern wie sie erscheint. Sie wird uns einmal so, einmal anders gezeigt, weil wir zusammen mit Tamino einen Perspektivwechsel vollziehen sollen« (Assmann 2008, 28). Bereits in »Am Schreibtisch« brachte Kofler die Zauberflöte und die Zeit des Nationalsozialismus zusammen (»Grenzlandtheaterzauberflöte«, s. Eintrag »Grenzlandtheaterzauberflöte«).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

»New York 1963 – America 1968«, 19-minütiges Stück von Eric Burdon and the Animals, erschienen auf dem Album »Every One Of Us«(1968), thematisiert die gesellschaftspolitischen Verhältnisse in den 1960ern in den USA

PersonMusikerInMedienMusik

»Eine Handvoll Reis« (1966), Song von Freddy Quinn (* 1931), der den Vietnamkrieg glorifiziert, s. S. I/302. S. Eintrag ›Freddy Quinn‹

PersonMusikerInMedienMusik

Teddy Windholz (* 1924), österr. Musiker und Komponist, u.a. von Unterhaltungsmusik und Wiener Liedern; er komponierte für den ORF Background-Musik und Signations

PersonMusikerIn

Am 28. Februar stellten die Entführer in einem Brief an die deutsche Presseagentur ihre Forderungen: Freilassung von Gefangenen, die während einer Protestaktion gegen den Hungertod von Holger Meins (9. 11. 1974) inhaftiert wurden, Freilassung und Ausfliegen von sechs verurteilten Terroristen, Abdruck des Schreibens in den größten Tageszeitungen des Landes und »waffenruhe von seiten der polizei« (vgl. Dahlke 2007, 653). »die auswahl der häftlinge«, die laut Kofler »niemandem so recht klar« war, umfasste Verena Becker, Gabriele Kröcher-Tiedemann, Ina Siepmann und Rolf Heißler, allesamt Mitglieder der »Bewegung 2. Juni«, sowie die RAF-Mitglieder Horst Mahler und Rolf Pohle. Dass etwa Andreas Baader und Ulrike Meinhof nicht auf der Liste waren, verwunderte auch den Innenminister Walter Maihofer (vgl. Dahlke 2007, 654).

PersonVerbrecherInPolitikerInEreignis

Mit der 1935 uraufgeführten »Spieloper« »Die Zaubergeige« gelang Egk der musikalische Durchbruch, »[d]as Werk kam mit seinem volkstümlichen Märchenstoff und einer Musik voller bayerischer Volksmelodien dem neuen Zeitgeschmack sehr entgegen« (Karner 2002, 147), s. Eintrag ›Guldensack‹

PersonMusikerInMedienMusik

Hubert Fabian Kulterer edierte 1961–1971 die Literaturzeitschrift »Eröffnungen« (bis 1964 unter Beteiligung von Konrad Bayer), »die literarisch und graphisch u den interessantesten und auch drucktechnisch besten Zeitschriftenpublikationen der 60er und 70er Jahre in Österreich zählt« (Amann/Strutz 1998, 563). Autoren der sogenannten Wiener Gruppe sowie Kärntner Autoren bildeten die Mehrheit der Beiträger, Kulterer bot eine Mischung aus traditionellen und experimentellen Texten, auch Außenseiter wurden aufgenommen.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Franz Pfeffer von Salomon(1888–1968), Offizier im Ersten Weltkrieg, danach Freikorps-Führer, frühe NSDAP-Mitgliedschaft, 1926 von Hitler zum »Obersten SA-Führer« ernannt, er hatte das Amt nur bis 1930 inne.

PersonNationalsozialistIn

Felix Braun (1885–1973), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Friedrich Eduard Bilz (1842–1922), deutscher Lebensreformer; der gelernte Weber erwarb sich Kenntnisse in Naturheilkunde, die er dann in leicht verständlichen Büchern einfließen ließ. Seine Publikationen wurden Bestseller. Im Dresdner Stadtteil Radebeul eröffnete er eine Heilanstalt (»Bilz Sanatorium«). Bilz war eng mit Karl May befreundet. Ob Kofler mit der »gedankenflucht« (und dem Bezug zu Kalhbaum) eine der Publikation Bilz’ zitiert, ist nicht zu eruieren.

PersonAutorIn/JournalistIn

Bussole: Messinstrument mit Magnetnadel, das vor allem in der Geodäsie Verwendung findet (fand). Als im Februar 1908 in Wien ein leichtes Erdbeben zu bemerken war, druckt die »Neue Freie Presse« Leserbriefe mit persönlichen Erdbeben-Eindrücken ab, darunter denjenigen eines »Zivilingenieur J. Berdach«: »Ich las gerade Ihr hochgeschätztes Blatt, als ich ein Zittern in der Hand verspürte. Da mir diese Erscheinung von meinem langjährigen Aufenthalt in Bolivia, dem bekannten Erdbebenherd, nur zu vertraut war, eilte ich sogleich zu der Bussole, die ich seit jenen Tagen in meinem Hause habe.« (zit. n. Müller 1995, 15) Berdach schreibt pseudowissenschaftlich weiter (»Variabilität der Eindrucksdichtigkeit«), der Leserbrief gipfelt in der Feststellung, dass das Erdbeben sehr unterschiedlich wahrgenommen worden sei in seinem privaten Umfeld, seine Frau habe »drei Stöße« verspürt. Die »Neue Freie Presse« wandelte Letztere allerdings aus Schicklichkeitsgründen in »Erschütterungen« um. Diesen redaktionellen Eingriff kennt die Nachwelt, weil sich am 28. 2. 1908 Karl Kraus in der »Fackel«zur Urheberschaft des Leserbriefs bekannte und sämtliche Details dieses Grubenhunds genüsslich ausbreitete (vgl. Kraus 1908).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Heinrich Gross, der nach seiner Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft Ende 1947 untergetaucht war, wurde im April 1948 in der Steiermark verhaftet und kam in Untersuchungshaft. Beim Prozess 1950 wird er wegen Totschlags, nicht wegen »Meuchelmords« angeklagt, weil das Gericht zu der Erkenntnis gelangte, »dass an Geisteskranken oder -schwachen kein heimtückischer Mord begangen werden könne, weil den Betroffenen ›die Einsicht fehlt‹« (Lehman/Schmidt 2001, 105). Im Prozess glaubt das Gericht Gross, der stets nur das zugibt, was bekannt ist, und den wissenschaftlichen Charakter seiner Tätigkeit betont. Urteil: zwei Jahre Kerker. Bei der Berufungsverhandlung 1951 verzichtete die Staatsanwaltschaft auf eine Neuaufnahme der Verfahrens.

PersonNationalsozialistIn

»Ein Landarzt«: Erzählung von Franz Kafka (1917 entstanden, 1918 veröffentlicht) bzw. Buch mit der Erzählung gleichen Titels und dreizehn weiteren Prosatexten (1920)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Verballhornung des Vornamens Jörg, Anspielung auf Haiders Aufstieg

PersonPolitikerIn

Wahrscheinlich Anspielung auf Ingeborg Bachmanns Gedicht »Böhmen liegt am Meer«: »Grenzt hier ein Wort an mich, so laß ich’s grenzen. [/] Liegt Böhmen noch am Meer, glaub ich den Meeren wieder.« (Bachmann 1978, 167) Dass Böhmen eine Küste haben soll, hat in Shakespeares »Wintermärchen« seinen Ursprung. Neben Bachmann haben auch Franz Fühmann, Volker Braun und Libuše Moníková dieses Motiv in ihrer Literatur verwendet. (vgl. Haines 2005, 179ff.)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Heinz Conrads (1913 – 1986), österr. Schauspieler und Sänger, wurde mit seiner Sendung »Guten Abend am Samstag« zu einer Institution im österr. Fernsehen. s. Eintrag ›Heinz Conrads‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Martin Buber (1878–1965), österr.-israelischer Geschichtsphilosoph

PersonPhilosophIn

Beide Sätze sind ein Zitat aus Hermann Gerstners Muttertagsartikel (Gerstner 1939). »Genau« sowie »Tag für Tag« hat Kofler hinzugefügt.

PersonAutorIn/JournalistIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 220)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Protagonist in Rilkes»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910), s. S. II/194

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Misanthrop: franz. Menschenfeind; hier wohl Anspielung auf das Theaterstück »Der Menschenfeind« von Molière (»Le Misanthrope ou l’Atrabilaireamoureux«, 1666 uraufgeführt)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Deutscher Bühnen-Spielplan«: monatliche Veröffentlichung sämtlicher Spielpläne der Theaterhäuser in Deutschland, bestand seit 1897, war auf die Mitglieder des »Kartells der Deutschen Bühnen- und Orchestermitglieder« beschränkt (vgl. Arnold 1908, 325), das Kartell bestand nach 1934 nicht mehr; in den 1930er Jahren (bis 1944) erschien der »Bühnen-Spielplan« im Neuen Theaterverlag, Berlin, damals brachte man auch »Rundfunkprogramme von Bühnenwerken«. Kofler führt in der Folge aus dem »Deutschen Bühnen-Spielplan« sämtliche Aufführungsorte von Lehárs »Land des Lächelns« im April 1938 an; in Berlin spielte allerdings das Theater am Nollendorfplatz die Operette. Lehárs Werk wurde auch in Oberschlesien aufgeführt: in Neisse [Nysa], in Beuthen [poln. Bytom], Gleiwitz [Gliwice] und Hindenburg [Zabrze], die dem »Oberschlesischen Landestheater« in Beuthen zugeordnet waren. »Wuppertal-Barmen; Wuppertal-Elberfeld« waren zwei Spielorte der »Wuppertaler Bühnen«.

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler zitiert – mit einer Kürzung – den zu Lebzeiten viel gelesenen Heimatdichter und Salzburger NS-Funktionär Karl Heinrich Waggerl (1897–1973). Die Passage in Waggerls Prosa »Wanderung und Heimkehr« (1957) lautet: »Eines wird mir freilich immer unbegreiflich bleiben: daß es doch Menschen gibt, die mich gelten lassen, wie ich bin, und die mir dennoch im Herzen zugeneigt sind. Aber es gäbe wohl wenig Liebe in der Welt, wenn sie nur denen zuteil werden könnte, die sie verdienen« (zit. n. (zit. n. Arens 1962, 15).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Alfred Brendel (* 1931), Klavier- und Kompositionsstudium in Graz und Wien. Brendel beschäftigte sich immer wieder eingehend mit Schuberts Klavierwerk, aus den Jahren 1987/88 stammt eine Schallplattenaufnahme sämtlicher Sonaten. Der Kritiker Joachim Kaiser schrieb bereits 1972, dass Brendel Schubert »nicht als späten Wiener Klassiker ›historisch‹ versteht, sondern ihn aufbricht« (Kaiser 1972, 204). s. Eintrag ›Alfred Brendel‹

PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

John Dowland (1563–1626), englischer Lautenist und Komponist

PersonMusikerIn

»The return of the son of monster magnet«, Song von Frank Zappa auf dem Album »Freak Out!« von Mothers of Invention (s. o.)

PersonMusikerInMedienMusik

André Heller: österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager (* 1947); in den 1970er Jahren vor allem als Sänger und Liedermacher tätig, als 25-Jähriger gestaltete er im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?« 1972). In den 1980er Jahren machte er mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. Eintrag ›André Heller‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Es gab keine eigentliche Gründung der Roten Armee Fraktion – als ihre erste Aktion gilt die Befreiung des inhaftierten Andreas Baaders auf einem bewachten Freigang im Mai 1970. Im Monat darauf veröffentlichte die Gruppe eine erste programmatische Erklärung, in der sie abschließend fordert: »Die Rote Armee aufbauen!« (Hoffmann 1997, 26); im Nachlass Koflers finden sich Ausgaben der Westberliner linksanarchistischen Zeitschrift »Agit 883«, die die Erklärung druckte, allerdings nicht die betreffende Nr. 62. 1971 taucht in »Das Konzept Stadtguerilla« – Kofler verweist in »Am Schreibtisch« auf diese »Untergrundschrift« in seinem Besitz (s. Eintrag ›Das Konzept Stadtguerilla‹) – erstmals die Bezeichnung »Rote Armee Fraktion« auf. Insgesamt spricht man von drei »Generationen« der RAF, 1998 wurde die Selbstauflösung der Gruppe erklärt.

PersonVerbrecherInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Christoph Willibald Gluck (1714–1787), deutscher Komponist; Paul Hindemith (1895–1963), deutscher Komponist; Joseph Haas (1879–1960), deutscher spätromantischer Komponist, seine 1937 uraufgeführte »Volksoper« »Tobias Wunderlich« fußt auf dem gleichnamigen Drama des in der Zwischenkriegszeit vielgespielten österr. Dramatikers (und Nationalsozialisten) Hermann Heinz Ortner.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Hubert Fabian Kulterer (1938–2009), österr. Schriftsteller, gerne als »Original« bezeichnet, 1965 Promotion mit einer sprachwissenschaftlich-dialektologischen Arbeit, daran anschließend bis 1970 Tätigkeiten an Universitäten in Kanada und den USA. Ab 1970 unstetes Leben, zahlreiche Aktivitäten in Wien und Kärnten, gehörte in den frühen 1960er zum Tonhof-Kreis um Gerhard Lampersberg, dort Bekanntschaft mit Thomas Bernhard, der seinen Namen in den Titel seiner Erzählung »Der Kulterer« einfließen ließ.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

Ernst Röhm (1887–1934), Offizier im Ersten Weltkrieg, Freikorps-Mitglied, 1930 »Oberster SA-Stabschef«

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf die österr. Schriftstellerin Marianne Fritz (1948–2007)

PersonAutorIn/JournalistIn

Dem böhmischen Grafen Wenzel von Morzin (1676–1737), Kammerdiener von Kaiser Karl VI., sind die »Die vier Jahreszeiten« gewidmet. In der Widmung schreibt Vivaldi, dass er dem Grafen mehrere Jahre lang als »Maestro di musica in Italia« gedient hätte, wobei Talbot dies so interpretiert, »daß der Graf immer wieder, wenn er es wünschte, von Vivaldi Noten geschickt bekam« (Talbot 1985, 95).

PersonPolitikerInMusikerInMedienMusik

Der Innsbrucker Dichter und Klangkünstler Georg Decristel(1937–1997) war von großem Einfluss auf Koflers Schreibanfänge, er dürfte ihn bei den »Jugendkulturwochen« kennengelernt haben und besuchte ihn mehrmals in Innsbruck. Innsbruck, mit seiner Ausrichtung nach Deutschland, entwickelte sich in den 1960er Jahren im Umfeld des Künstlers Heinz Gappmayr sowie des Kurators, Verlegers und Publizisten Peter Weiermair zu einem »Zentrum der künstlerischen Avantgarde« (Riccabona 2015, 476). Beeinflusst von der Konkreten und Visuellen Poesie Gappmayrs sind Decristels Arbeiten der späten 1960er Jahre »Ergebnis der Rezeption theoretischer und praktischer Positionen der Konkreten« (Riccabona 2015, 479). Koflers Bezeichnung der »concreten mechanismen« Decristels bezieht sich wohl auf diesen Hintergrund. Der ironische Neologismus »duduismus« könnte sich auf die Hervorhebung des »du« in allen verwendeten Wörter sowie die Bevorzugung von Wörtern, in denen die Buchstaben d und u enthalten sind, beziehen – wie es in der von Kofler anzitierten »meditation über das kleine du« Decristels (»absUD – zünDhUt«) gehandhabt wird. Decristel selbst erwähnt den Begriff in einer maschinschriftlichen »bibliogr. bis 1976«: »eine schrift zur propagierung des einwortgedichtes (duduismus) 1967« (Decristel 2003, 151) – die »Schrift« hat sich, wie die allermeisten Texte Decristels, nicht erhalten.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Gerhart Harrer (1917–2011), österr. Psychiater, 1935 Mitglied der illegalen SS, gehörte »der SS-Standarte 89 (mit der SS-Nr. 303.067) an« (Pinwinkler 2020, 126), während des Zweiten Weltkriegs Arbeit als neurochirurgischer Assistenzarzt, 1940 NSDAP-Mitglied, nach 1945 als »minderbelastet« eingestuft, wie bei Gross funktionierte seine Wiedereingliederung in ein erfolgreiches Berufsleben über den Bund Sozialistischer Akademiker (BSA), 1960–1984 ärztlicher Leiter der Salzburger Landesnervenklinik.

PersonNationalsozialistIn

Trawniki ist eine Ortschaft südöstlich von Lublin. Hier wurde im Mai 1942 von der SS ein Ausbildungs- und Arbeitslager in einer ehemaligen Zuckerfabrik errichtet, in dem Kriegsgefangene für eine paramilitärische Polizeieinheit ausgebildet wurden. Das Lager diente zur »Ausbildung ›fremdvölkischer Einheiten‹ des SS- und Polizeiführers Lublin,Odilo Globocnik« (Jäckel/Longerich/Schoeps 1993, 1426). Die Hauptaufgaben der »Trawniki-Männer« waren Bewachung und Partisanenbekämpfung, sie kamen auch in Auschwitz und bei der »Aktion Reinhard« zum Einsatz, etwa beim Betrieb der Gaskammern oder der Leichenverbrennung.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Joseph Haydn (1732–1809), Komponist der Wiener Klassik

PersonMusikerIn

Anspielung auf die Anzeige für Finkes Hymnus »O Herzland Böhmen«: »In der 2. Strophe erlebt man die weltgeschichtliche Tat des Führers, die Hissung der Reichsfahne auf der Prager Burg« (Prieberg 1982, 233). s. Eintrag ›O Herzland Böhmen‹

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller. Bernhard ist neben Kafka und Beckett der wichtigste literarische Bezugspunkt für Kofler, s. Eintrag ›Th. Bernhard‹

PersonAutorIn/JournalistIn

André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager; zentrale Figur der Kofler’schen Satire (Fian/Kofler widmeten ihm ein ganzes Hörspiel, »Der Erlöser«; s. Eintrag ›André Heller‹

PersonAutorIn/JournalistIn

»Anlehnung an ein absurdes Theaterstück«: Damit ist Samuel Becketts»Warten auf Godot« (UA 1953) gemeint.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bei Sanders-Brahms lautet der Satz: »Und trotz der genannten Widersprüche sehe ich in der Figur meiner Mutter die Gegenkraft zum Faschismus, insofern, als das Leben zu erhalten und zu geben letztenendes wenigstens garantiert, daß es nach allem Schrecken doch weitergeht« (Tühne/Olfe-Schlothauer 1980, 156).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wörtliches Zitat aus Schneiders »Schlafes Bruder«: »Da trat Cosmas, der Älteste, zur Mutter hin und frag [sic] mit verstellt erwachsener Stimme: ›Frau Mutter, was meint Liebe?‹« Auch das Folgende gibt Kofler wörtlich wieder (Schneider 1994, 224)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf »Die Billigesser« (1980), Erzählung von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Titel von Peter Handkes Erzählung »Der kurze Brief zum langen Abschied« (1972)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gemeint: Alois Maier-Kaibitsch (1891–1958), Offizier im Ersten Weltkrieg, Beteiligung am »Kärntner Abwehrkampf«, ab 1921 Leiter des »Kärntner Heimatdienstes«, der eine strikt slowenenfeindliche Politik verfolgte; über die »Kärntner Bodenvermittlungsstelle« betrieb Maier-Kaibitsch die Ansiedlung »deutscher« Siedler im slowenischsprachigen Gebiet Kärntens (Danglmaier/Koroschitz 2015, 426); 1934 NSDAP-Beitritt, unmittelbar nach dem »Anschluss« SS-Mitgliedschaft, Leitung der »Volkstumsstelle«, Hauptverantwortlicher der Deportation der Kärntner Sloweninnen und Slowenen; 1947 Verurteilung zu lebenslanger Haft.

PersonNationalsozialistIn

Wörtliches Zitat aus Becketts Theaterstück »Spiel«, Satz der Figur »F2« – aus einer Passage, in der die beiden Frauenfiguren unzusammenhängende, nicht aufeinander bezogene Sätze sprechen (Beckett 1995, 222).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Es gibt zahlreiche Bezugnahmen auf Franz Schuberts Kompositionen in Koflers Werk (vgl. Straub 2021), s. Eintrag ›Wandererphantasie‹

PersonMusikerIn

Johann Sebastian Bach brachte 1741 in einem Erstdruck eine »Clavier Ubung« heraus, die aufgrund einer Anekdote postum in »Goldberg-Variationen«umbenannt wurde. Mit der Einspielung der »Goldberg-Variationen« 1955 begründete Gould seinen Ruhm als eigenwilliger Bach-Interpret.

PersonMusikerInMedienMusik

Karl Moik(1938–2015), öster. Moderator und Entertainer, der ab 1981 v.a. durch die Moderation der TV-Sendung »Musikantenstadl« einem größeren Publikum bekannt wurde

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»It was a lover and his lass« ist der Titel des bekanntesten Lieds aus Shakespeares»Wie es euch gefällt« (»As you like it,« 1623), vertont von Thomas Morley (1557/58–1602): »It was a lover and his lass, [/] With a hey, and a ho and a hey nonino, [/] That o’er the green cornfield did pass, [/] In the spring-time, the only pretty ring-time, [/] When birds do sing, hey ding a ding a ding, [/] Sweet lovers love the spring« (Shakespeare 2006, 328f.). In der Schlegel-Tieck’schen Übersetzung: »Ein Liebster und sein Mädel schön, [/] Mit heisa und ha und juchheisa trala! [/] Die thäten durch das Kornfeld gehen [/] Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, [/] Wann Vögel singen tirlirelirei: [/] Süß’ Liebe liebt den Mai« (Shakespeare 1897, 173). s. Eintrag ›It was a lover and his lass, In springtime‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler paraphrasiert Goethe: »Was bringt zu Ehren? [/] Sich wehren«, lautet ein Vers im »West-östlichen Divan« (Goethe 1820, 67).

PersonAutorIn/JournalistIn

Möglicherweise ein Bezug auf die in Ernst Blochs Philosophie zentralen Begriffe Sinn und Hoffnung. Auf Bloch verweist Kofler in seinem Œuvre mehrfach, s. Eintrag ›Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt‹.

PersonPhilosophIn

Die Adresse Kulterers stand im Impressum der »Eröffnungen«, Aich ist eine kleines Dorf im Kärntner Jauntal. Im gegenständlichen Heft der »Eröffnungen« wird der aus Villach gebürtige, in Wien lebende Schriftsteller und Bibliothekar Hannes Schneider (1939–2004) als Mitredakteur angegeben.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

In der Nacht vom 30. 6. auf 1. 7. 1934wurden jene SA-Mitglieder, die als feindlich eingestuft und verhaftet worden waren, von SS-Mitgliedern ermordet. Die Geschehnisse wurden auch »Niederschlagung des Röhm-Putsches«, die »Juni-Morde« genannt (vgl. u.a. Hermanns 2018, 256).

PersonNationalsozialistInEreignis

Rudolf Heß (1894–1987), NSDAP-Politiker, von Hitler 1933 zu seinem Stellvertreter in der Parteileitung ernannt, Reichsminister ohne Geschäftsbereich. 1941 flog er auf eigene Initiative nach Großbritannien, um seine Idee, durch Friedensverhandlungen mit Churchill die Kräfte Deutschlands auf den Krieg gegen die Sowjetunion bündeln zu können, umzusetzen. Er wurde gefangen gesetzt und im Nürnberger Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt.

PersonNationalsozialistInPolitikerIn

Der Arbeitskreis für Forensische Psychiatrie und Neurologie veranstaltet im Jänner 1979 in der Landesnervenklinik Salzburg eine Tagung zum Thema »Tötungsdelikte von Geisteskranken«. Neben Harrer ist auch Gross als Referent vorgesehen, Gross lässt seinen Vortrag dann allerdings verlesen.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Thomas Cook (1808–1892), baptistischer Geistlicher und britischer Tourismuspionier; er gilt als einer der Pioniere des Pauschaltourismus; der 2019 in Konkurs gegangene Tourismuskonzern Thomas Cook Group geht auf sein Unternehmen zurück.

PersonUnternehmerIn

Unter der Regie von Gustav Ucicky und mit Paula Wessely in der Hauptrolle stellt der Film »Das Herz muß schweigen« (1944) das Schicksal zweier Röntgen-Pioniere in den Mittelpunkt, die ein »Leben im Dienste einer großen Idee« führen und deren Forschungsarbeit, bei der sie ungeschützt Strahlung ausgesetzt waren, ihnen das Leben kostet – der Film »zeigt Vorbilder altruistischen Verhaltens« . ( Brecht/Loacker/Steiner 2014 , 378) Ob dies im Sinne des Regimes interpretiert wurde, blieb den Zuschauern überlassen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Robert Schumann (1810–1856), deutscher Komponist

PersonMusikerIn

Karl Dönitz (1891–1980), Marineoffizier, ab 1943 Admiral; von Hitler persönlich dazu auserwählt, wurde er im Mai 1945 der letzte Regierungschef des Deutschen Reichs.

PersonNationalsozialistIn

Anneliese Rothenberger (1924 – 2010), deutsche Opern- und Operettensängerin, s. Eintrag ›Anneliese Rothenberger‹

PersonMusikerIn

»Der Himmel über Berlin« (1987): Film des deutschen Regisseurs Wim Wenders (* 1945).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus Hermann Gerstners »Muttertagsartikel« (Gerstner 1939)

PersonAutorIn/JournalistIn

Letzter Satz von Schneiders »Schlafes Bruder« (Schneider 1994, 224)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Bernhards Titelgebung

PersonAutorIn/JournalistIn

Eines der bekanntesten Kaufhäuser in Wien, 1879 von Alfred Abraham und Hugo Gerngroß als Stoffgeschäft gegründet

PersonUnternehmerIn

Ernst Röhm (1887–1934), 1930 »Oberster SA-Stabschef«; s. Eintrag ›Röhm […] Ernst Röhm, SA-Stabschef, der Dicke‹

PersonNationalsozialistIn

»Die Liebe, die Liebe [/] Ist eine Himmelsmacht«: Schlussvers des Liedes »Wer uns getraut« aus der Operette »Der Zigeunerbaron« (1885) von Johann Strauß Sohn (Strauss/Schnitzer 1950, 27). s. Eintrag ›Wer uns getraut‹

PersonMusikerInMedienMusik

Elfriede Jelinek (* 1946), österr. Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin

PersonAutorIn/JournalistIn

»Der Feuerreiter«, Gedicht von Eduard Mörike (1804–1875), erstmals im Roman »Maler Nolten« (1832) publiziert; 1842 um eine dritte Strophe erweitert

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erich Fried (1921–1988), österr. Schriftsteller, nach der Flucht 1938 nach England lebte er bis zu seinem Tod in London. Fried engagierte sich in verschiedenen Protestbewegungen, marschierte etwa 1968 in erster Reihe neben Rudi Dutschke auf einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg in Berlin. Fried setzte sich ab 1971 gegen den »bewaffneten Kampf« der außerparlamentarischen Opposition ein, bereits 1968 warnte er seine GesinnungsgenossInnen vor schematischen Vereinfachungen und einer Eingleisigkeit der revolutionären Propaganda (Lampe 1998, 133). Sein ausgleichendes Naturell hinderte ihn nicht vor klaren Stellungnahmen, in Gedichten, Artikeln und anderer Form: So bezeichnete Fried etwa in einem Leserbrief im Magazin »Spiegel« 1972 die Erschießung Georg von Rauchs als »Vorbeugemord« (in dem von Kofler beobachteten Prozess gegen Wagenbach 1975 ging es ebenfalls um diesen »Tatbestand«), Berlins Polizeipräsident Klaus Hübner verklagte Fried daraufhin. Der Prozess 1974 endete mit einem Freispruch. Mit dem Wagenbach-Verlag war Fried seit 1966, seit dem Gedichtband »und vietnam und …«, verbunden. Bis zur Abfassung von Koflers »berliner notizen « Anfang 1975 erschienen insgesamt zehn Bücher Frieds bei Wagenbach (inklusive seiner Shakespeare-Übersetzungen). s. Eintrag ›Erich Fried‹

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

In dem Karl-May-Roman »Durch die Wüste« (1892), dem ersten Band des »Orientzyklus«, ist Abu Seif ist der Anführer der Dscheheïne, einer gefürchteten Seeräuberbande am Roten Meer. Zahlreiche Anspielungen auf Karl-May-Romane in Koflers Werk (s. Eintrag ›Karl-May-bilder‹)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Das titellose Gedicht Kulterers in den »Eröffnungen« erstreckt sich, wie Kofler schreibt, über eine ganze Zeitschriftenseite, es ist in großen Frakturlettern gesetzt. »Milch [/] für [/] den Kaiser [/] an den Zitzen [/] seiner Krone [/] saugt [/] das Volk« (Kulterer 1963).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Viktor Lutze (1890–1943), nationalsozialistischer Politiker und SA-Führer. Er war an der Niederschlagung des so genannten Röhm-Putsches beteiligt und wurde auf Vorschlag Himmlers Röhms Nachfolger als Stabschef der SA (vgl. Weiß 2002, 310).

PersonNationalsozialistIn

Gertrud Scholtz-Klink (1902–1999), 1934–1945 »Reichsführerin« der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks, s. Eintrag ›Gertrud Scholtz-Klink‹

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf Ern(e)st Bornemann (1915–1995), deutscher Anthropologe und Sexualwissenschaftler, der ab 1970 in Österreich lebte. Kofler zitiert in »Am Schreibtisch« aus seiner Kolumne »Bornemanns Box«, in der Bornemann wöchentlich Leserzuschriften beantwortete (s. Eintrag ›Bornemann‹).

PersonAutorIn/JournalistIn

Die »Arbeitsgemeinschaft kritische Medizin« war eine Gruppe junger Mediziner, Schwestern und Pfleger, die sich mit gesundheitspolitischen Themen beschäftigte. Die AG beschließt, Heinrich Gross mit den im »Kurier«-Artikel im Dezember 1978 veröffentlichten Vorwürfen seiner Beteiligung an der »Euthanasie« zu konfrontieren (vgl. Pinwinkler 2019, 228) und druckt ein Flugblatt als Anlass des Salzburger Vortrags von Gross mit dem Titel »Tötungsdelikte Schizophrener«: »Nun also macht sich Gross, der selbst an der Tötung hunderter Kinder beteiligt war, über die Tötungsdelikte Geisteskranker her« (zit. n. Lehmann/Schmidt 2001, 159). Als Autor fungiert das AG-Mitglied Werner Vogt. Gross verklagt Vogt wegen übler Nachrede. Das Urteil in erster Instanz ergeht nach der Veröffentlichung von Koflers Artikel im Februar 1980: Vogt wird verurteilt. In der Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Wien wird 1981 der Wahrheitsbeweis Vogts anerkannt, Vogt freigesprochen und der Staatsanwaltschaft vom Richter empfohlen, ein Verfahren wegen Beihilfe zum Mord einzuleiten – diese sieht aber erneut nur Totschlag vorliegen (vgl. Lehmann/Schmidt 2001, 64).

PersonNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

Der norwegische Schriftsteller Trygve Gulbranssen (1894–1962) veröffentlichte 1933–1935 die sogenannte »Björndal-Trilogie«, die zu einem der meistverkauften und -übersetzten Werke der norwegischen Literatur wurde. Der erste Teil wurde unter dem Titel »Und ewig singen die Wälder«von Paul May1959 verfilmt. Nach dem Erfolg dieses Films produzierte die Wiener Mundus-Film unter der Regie von Gustav Ucicky auch den zweiten Teil der Gulbranssen-Trilogie. »Das Erbe von Björndal« gilt als »unspektakuläre, aber effektive filmische Umsetzung«der literarischen Vorlage (Brecht/Loacker/Steiner 2014 , 491).

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PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

s. Eintrag ›Mendelssohn-Bartholdy‹

PersonMusikerInMedien

Verweis auf Mozarts »Zauberflöte«, Synopsis, Zweiter Aufzug: Die drei Knaben erblicken Pamina, die sich das Leben nehmen will, rufen sie ins Leben zurück »und bringen sie zu Tamino, der vor der ,Schreckenspforte‘ steht, bereit zur letzten und äußersten Prüfung, dem Gang durch Feuer und Wasser.« ( Assmann 2012, 13)

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf »Alte Meister. Eine Komödie« (1985), Roman von Thomas Bernhard; einen eigenen, nach dem Renaissancemaler Paris Bordone (ca. 1500 – 1571) benannten Saal gibt es im Wiener Kunsthistorischen Museum nicht (vgl. Steiner 2011; s. S. II/91). Der »Kunstmaler« Titorelli ist eine Figur in Kafkas»Prozess« (Kafka 1990, 192), der Name ist eine Kontamination aus Tintoretto, Tizian und Signorelli.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Der Jasager« (UA: 1930): Schuloper von Elisabeth Hauptmann und Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik). In einer zweiten Fassung hat Brecht dem Jasager einen »Neinsager« zur Seite gestellt.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Adaptiertes Zitat aus Hermann Gerstners »Muttertagsartikel« (Gerstner 1939)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anita Pollak: Kulturjournalistin, lange Jahre vornehmlich bei der österr. Tageszeitung »Kurier«, aber auch für den ORF-Hörfunk, u.a. Zusammenarbeit mit Konrad Holzer bei der Regie für das Hörspiel »Das schweigsame Paar« (1991) nach Michel Tournier; s. Eintrag ›Anita Pollak‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/Radio

Herbert von Karajan (1908–1989), österr. Dirigent (s. S. I/227)

PersonMusikerIn

Willy Scharnow (1897–1985), deutscher Reiseunternehmer, Pionier von Pauschalreisen; 1925 gründete er sein erstes Reisebüro, 1968 war er an der Gründung und Ausgestaltung der Touristik Union International (TUI) beteiligt (vgl. [red.] 1985).

PersonUnternehmerIn

Ermordung feindlicher SA-Mitglieder von SS-Mitgliedern (»Niederschlagung des Röhm-Putsches«, »Juni-Morde«); s. Eintrag ›der sogenannte Röhm-Putsch, die Nacht der langen Messer‹

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf das »Zauberstück« Der Alpenkönig und der Menschenfeind (1828) von Ferdinand Raimund

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich auf Heinrich Gross (1915–2005), österr. Arzt, der als Stationsleiter der »Reichsausschuß-Abteilung« an der »Euthanasie«-Klinik »Am Spiegelgrund« in Wien während der NS-Zeit behinderte Kinder für Forschungszwecke missbrauchte und an ihrer Ermordung beteiligt war. 1948 wurde er verhaftet, er saß zwei Jahre in Untersuchungshaft. Der Prozess 1950 brachte ein mildes Urteil. 1955 kehrte er auf den »Steinhof«, an den Ort der von ihm begangenen Verbrechen, zurück, er war vollständig rehabilitiert. Ein zweiter Prozess im Jahre 2000, diesmal mit Mordanklage, wurde wegen eines Gutachtens eingestellt. s. Eintrag »Doktor Groß«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Alois Mock (1934–2017), ÖVP-Politiker, nachdem er 1969–1970 bereits Unterrichtsminister war, übernahm er 1987–1995 das Amt des Außenministers und war maßgeblich für die Vorbereitung des EU-Beitritts Österreichs verantwortlich. s. Eintrag ›Dr. Mock‹

PersonPolitikerIn

Roman (1989) von Elfriede Jelinek

PersonAutorIn/JournalistIn

Figur in Shakespeares Stück »Othello«, s. Eintrag »Nieder, mit dir, auf den Boden (Othello).«)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus der bekannten Arie der Titelrolle in Mozarts Oper »Figaro« (in deutscher Übersetzung des ital. Originals), in der Figaro seine erfolgreiche und ermüdende berufliche Omnipräsenz besingt

PersonMusikerIn

Peter Alexander (eigentl. Peter Alexander Neumayer, 1926–2011), österr. Sänger, Schauspieler und Entertainer. s. Eintrag »Peter, oder Alexander«

PersonMusikerIn

Ernest Hemingway (1899–1961), US-amerikanischer Schriftsteller, der zweimal Safaris in Ostafrika unternahm (und literarisch verarbeitete)

PersonAutorIn/JournalistIn

»Forum Stadtpark« meint sowohl die 1959 von Künstlern gegründete Kulturinitiative als auch den Veranstaltungsort im Grazer Stadtpark (zu Beginn ein leerstehendes Café, seit 2000 ein Neubau). Kofler bezieht sich hier wohl auf die Zeitschrift »manuskripte«, 1960 vom Forum-Mitbegründer Alfred Kolleritsch ins Leben gerufen und über diesen eng an die Kulturinitiative gebunden. Kofler veröffentlichte nur einmal in den »manuskripten«, 1981 das »Kärntner Triptychon« (bestehend aus »Landeshauptstadt Klagenfurt«, »Im Eichholzgraben« und »JOHANN FRIEDRICH PERKONIG, der große Kärntner Dichter«).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler bezieht sich auf den Film Die Verdammten (I/D 1969, orig. La Caduta degli Dei, R: Luchino Visconti), in dem die deutsche Industriellenfamilie von Essenbeck sich den Nationalsozialisten anbiedert und dadurch in eine vernichtende Gewaltspirale gezogen wird, bei der auch der »Röhm-Putsch« eine Station darstellt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Knickerbocker: altmodische Kniebundhose zum Wandern; »Knickerbocker-Bande«: Titel einer seit 1990 erscheinenden Kinderkrimi-Reihe des österr. Autors und Fernsehmoderators Thomas Brezina (* 1963)

PersonAutorIn/JournalistIn

Gustav Ucicky (1899–1961), Sohn von Gustav Klimt und seinem zeitweiligen Modell Maria Učická, österreichischer Kameramann und Regisseur, der als »routinierter Handwerker […] die Qualität seiner Arbeiten über alle Zäsuren und Systembrüche hinweg an die Anforderungen seiner Auftraggeber«anpasste. (Brecht/Loacker/Steiner 2014, 8) In der NS-Zeit führte er bei insgesamt 16 Filmen Regie (vgl. Klee 2009, 561f.), darunter viele eindeutige Propagandafilme – berüchtigt ist der nationalsozialistische Hetzfilm »Heimkehr« (1941) mit Paula Wesselyin der Titelrolle. Nach 1945 drehte er vornehmlich Heimatfilme, beginnend mit »Singende Engel « (1947), einem Film über die Wiener Sängerknaben.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Heinrich Heine (1797–1856), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Pinocchio: Kinderbuchfigur des ital. Autors Carlo Collodi (1826–1890)

PersonAutorIn/JournalistIn

»was du ererbt von deinen Vätern hast, [/] erwirb es, um es zu besitzen. [/] Was man nicht nützt, ist eine schwere Last, [/] Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen«, heißt es in Goethes»Faust«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Furcht und Elend des Dritten Reiches«: Bertolt Brecht verfasste von dem Theaterstück ab 1935 mehrere Fassungen und verschiedene Szenen, 1938 wurden erste Szenen in einer Pariser Uraufführung gezeigt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Abgewandeltes Zitat aus André Hellers Roman »Schattentaucher«, in dem den Protagonisten während der Zeit im Internat »Furunkel, Abszesse und Gerstenkörner aller Art und Größe« quälen. »Sein Blut war damals vergiftet von Heimweh und Angst, und auch die zahllosen nächtlichen Gebete zu Maria, der mater admirabilis, konnten es nicht reinigen« (Heller 2003, 192). Der Ehrentitel »Mater Ter Admirabilis« (»Dreimal wunderbare Mutter«) für die Gottesmutter Maria wurde 1604 vom Jesuitenpater Jakob Rem geprägt, s. Eintrag »Unter Trennungen von ihr,...‹

PersonAutorIn/JournalistInReligiöse/r WürdenträgerInZitate

Untertitel (ohne »aber«) des Textes »Frau und Mutter – Lebensquell des Volkes« von Gertrud Scholtz-Klink (Scholtz-Klink 1939, 136)

PersonNationalsozialistIn

Konrad Holzer: ab 1966 Kulturjournalist, später Abteilungsleiter beim ORF-Hörfunk, 2001 Pensionierung, s. Eintrag ›Konrad Holzer‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Astor Piazzolla (1921–1992), argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist

PersonMusikerIn

»Der Jäger von Fall« (1883): Heimatroman von Ludwig Ganghofer, in Deutschland insgesamt fünfmal verfilmt

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Singspiel in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart, Uraufführung 1782

PersonMusikerIn

Paul Lincke (1866–1946), Komponist und Kapellmeister; was Strauß in Wien und Offenbach in Paris für die Operette bedeutete, war Lincke vergleichbar in Berlin. Lincke »war weder Nationalsozialist noch Antisemit. Jedoch […] ließ er sich nicht nur die Vereinnahmung durch die nationalsozialistischen Machthaber gefallen, sondern [...] verwendete eine nicht unbeträchtliche Energie darauf, von ihnen wahrgenommen zu werden« (Kutscher 2016, 271). Lehár und Lincke kannten sich gut, sie trafen sich öfters bei offiziellen Anlässen (Kutscher überliefert etwa einen Goebbels-Empfang 1936 und die Feier des sechsten Jahrestags der Reichstheaterkammer 1939 im Berliner Theater des Volkes; Kutscher 2016, 185 u. 230)

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Dieses »Geschmacksurteil« könnte eine parodierende Anspielung auf Marcel Reich-Ranicki sein (s. Eintrag ›ein wichtiges Prosabuch, ah! Von Reich-Ranicki empfohlen!‹).

PersonAutorIn/JournalistIn

Helmut Kohl (1930 – 2017), deutscher CDU-Politiker, 1982 – 1998 Bundeskanzler der BRD, s. Eintrag ›Kohl‹

PersonPolitikerIn

Salman Rushdie (* 1947), britisch-indischer Schriftsteller; sein Roman »Die satanischen Verse« (1988) erlangte durch die (heute noch gültige) »Fatwa« des iranischen Staatschefs Khomeini, in der er Rushdie zum Tode verurteilte, weltweites Aufsehen. Das Urteil wurde mit dem angeblich islamfeindlichen Inhalt des Buches begründet. s. Eintrag »Rushdie-Bube«

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitate

Thomas Bernhard (1926–1987), österr. Schriftsteller, die Bezüge ziehen sich durch Koflers Werk

PersonAutorIn/JournalistIn

Billy Mo (1923–2004; eigentl. Peter Mico Joachim) war ein in Trinidad geborener Jazztrompeter und Schlagersänger, der 1962 mit dem Nummer-eins-Hit »Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut« seinen kommerziellen Durchbruch erreichte. Der Tirolerhut wurde zu seinem Markenzeichen.

PersonMusikerInMedienMusik

Herbert Eisenreich (1925–1986), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Helmut Berger (* 1944), österr. Schauspieler, spielt in Viscontis Die Verdammten die Figur des Martin von Essenbeck, des am Schluss einzigen Überlebenden der Familie; Berger arbeitete seit Mitte der 1960er Jahre bis zu Viscontis Tod 1976 mit den Regisseur zusammen, am bekanntesten wurde seine Titelrolle in Ludwig II. (1972).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ballett von Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) nach einer Erzählung von E. T. A. Hoffmann, Uraufführung 1892 in St. Petersburg

PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt wurde am 24. 8. 1939 vom deutschen Außenminister Ribbentrop in Moskau unter Anwesenheit Stalins unterzeichnet. Hitler hatte damit freie Hand beim geplanten Angriff auf Polen, weil die Sowjetunion im Pakt Neutralität zusagte und in einem geheimen Zusatzprotokoll das östliche Polen im Angriffsfall der UdSSR zugesprochen wurde.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInNationalsozialistInEreignis

1906 von Alfred Kuoni gegründeter, heute international tätiger Reisekonzern mit Sitz in Zürich

PersonUnternehmerIn

Die Begriffe »Absicht«und »Zweck«spielen in Immanuel Kants Werk in Bezug auf die Natur eine große Rolle. In seiner »Kritik der Urteilskraft« (1790) legt Kant Natur entsprechend der Teleologie so dar, »als ob die Zweckmäßigkeit in ihr absichtlich sei« (Kant 2000a, § 68, 201), wobei diese »Absicht«in Analogie zu einer verstandesgelenkten Absicht gedacht wird: »Naturzweck«sei jene Verknüpfung von Ursache und Wirkung, bei welcher die Ursache, soKant in »Die Metaphysik der Sitten« (1797), »auch ohne ihr dazu einen Verstand beizulegen, doch nach der Analogie mit einem solchen«, als »gleichsam absichtlich«etwas hervorbringend, begriffen wird.(Kant 2000b, MST § 7, 654)

PersonPhilosophInZitate

Peter Henisch (* 1943), österreichischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Chucky, die Mörderpuppe«: US-amerikanischer Horrorfilm (»Child’s Play«, 1988, R: Tom Holland)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Die »Dreigroschenoper« ist Brechts bekanntestes Bühnenstück, die Musik dazu schrieb Kurt Weill (UA 1928 in Berlin), s. Eintrag »des Mondes über Soho«

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

Peter Altenberg (1859–1919, eigentl. Richard Engländer), österr. Schriftsteller, s. Eintrag »meines Freundes Peter Altenberg«

PersonAutorIn/JournalistIn

Helmut Berger (* 1944), österr. Schauspieler, der auch in Viscontis »Die Verdammten« mitspielt; s. Eintrag ›Helmut Berger‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Wahrscheinlich gemeint: »Die Bürger in Wien« (1813), Posse von Adolf Bäuerle

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hugo Wolf (1860–1903), österr. Komponist; s. Eintrag ›Hugo Wolf‹

PersonMusikerIn

Gemeint dürfte damit die »Kleine Geschichte von Völkermarkt« von Karl Dinklage (s. Eintrag ›Dinklage‹) sein (vgl. Dinklage 1960).

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Nixon in China« (Uraufführung Houston Grand Opera 1987) ist eine Oper in drei Akten von John Adams nach einem Libretto von Alice Goodman, die Richard Nixons Besuch in China (1972), dem ersten Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in China überhaupt, zum Anlass zu einer Satire über moderne Helden-Mythen nimmt.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienMusik

Anspielung auf den Roman »Die Liebe in den Zeiten der Cholera« (1985) des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel Garcia Márquez

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johann Pachelbel (1653–1706), deutscher Komponist

PersonMusikerIn

»Uncle Satchmo’s Lullaby« (1959), Song, geschrieben von Erwin Halletz und Olaf Bradtke, gesungen von Louis Armstrong (1901–1971, genannt Satchmo) und der deutschen Sängerin Gabriele (eigentl. Gabriele Clonisch, * 1947), die damals erst 12 Jahre alt war. Der Song kam auch im Musicalfilm »La Paloma« (1959) zum Einsatz. »Conny« dürfte eine Anspielung auf die vier Jahre ältere Cornelia Froboess sein, die als Kinderstar ein Role Model für Gabriele war und 1959 mit ihr gemeinsam bei einigen Konzerten aufrat.

PersonMusikerInMedienMusik

Klaus Schütz (1926–2012), deutscher Politiker der SPD, 1967–1977 Regierender Bürgermeister von Berlin

PersonPolitikerIn

Fritz Kortner (1892–1970), österr. Schauspieler und Regisseur; die von Kofler erwähnte Aussage Kortners wurde noch zu Lebzeiten anekdotisch – aber in anderer Version – überliefert: Der Schauspieler Curt Bois zeigt sich auf einer Probe verwundert, dass eine Szene, die andernorts einen »Riesenlacher« hatte, aus dem Stück gestrichen worden sei, wo doch der Regisseur selbst habe lachen müssen – daraufhin Kortner: »Ja, ja, aber weit unter meinem Niveau. In jedem von uns lauert ein Abonnent« (Landsittel 1967, 184).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Die »»prägende[]« Erfahrung« seiner Komparsentätigkeit am Stadttheater floss mehrfach in Koflers Werk ein. Der dänische Opernsänger Helge Roswaenge (1897–1972) war im »Dritten Reich« führender Tenor an der Berliner Staatsoper, nach 1945 pendelte er vorwiegend zwischen Berlin und der Wiener Staatsoper; s. Eintrag ›Helge Rosvaenge‹

PersonMusikerIn

Josef Dietrich (1892–1966), 1928 Beitritt zur NSDAP und zur SS, 1932 übernahm er den Personenschutz Hitlers (Leiter des SS-Begleitkommandos »Der Führer«), 1934 organisierte er die Ermordung der in München-Stadelheim Inhaftierten SA-Führer, während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Kommandierender verschiedenen SS-Einheiten in ganz Europa eingesetzt, im April 1945 war er Kommandant der »Schlacht um Wien«.

PersonNationalsozialistIn

Im Sommer 1977 unternimmt eine österreichische Delegation auf Einladung Moskaus eine »Studienreise« in die UdSSR. Mit dabei sind neben Heinrich Gross und Gerhard Harrer auch die Psychiater Willibald Sluga und Otto Schiller. Der mit Gross befreundete Schiller wurde 1977 vom Justizministerium beauftragt, ein neuerliches Gutachten zum Geisteszustand Zawrels zu erstellen – was zu einem für Gross günstigen, exkulpierenden Ergebnis führte (Gutachten in Auszügen: Lehmann/Schmidt 2001, 143f.). Die Delegation besuchte psychiatrische Anstalten und trat in ihrem Bericht den Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen entgegen, in den Anstalten würden Dissidenten misshandelt oder gefoltert.

PersonNationalsozialistIn

»Schwarzbraun ist die Haselnuß«, seit Ende des 18. Jh.s überliefertes deutsches Volkslied; der erfolgreiche deutsche Schlagersänger Heino (* 1938) hatte eine Interpretation des Liedes in seinem Repertoire.

PersonMusikerInMedienMusik

Friedrich Hölderlin (1770–1843), deutscher Dichter, wichtige Bezugsgröße in Koflers Literatur, s. Eintrag ›Abendphantasie‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Dass die »Tiroler Kaiserjäger« bei Hortens Geburtstagsparty mit »flotter Marschmusik« aufspielten, daran erinnert der »Adabei« der »Kronen Zeitung«, Roman Schliesser (vgl. Schliesser 2016, 89).

PersonMusikerInUnternehmerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Josef Dietrich (1892–1966), Leiter des SS-Begleitkommandos »Der Führer«) und während des Zweiten Weltkriegs Kommandierender verschiedenen SS-Einheiten in ganz Europa; s. Eintrag ›SS-General Dietrich, Sepp Dietrich‹

PersonNationalsozialistIn

»Faust. Eine Tragödie«: Theaterstück von Johann Wolfgang Goethe (1808 in Druck erschienen); »Iphigenie«: entweder meint Kofler damit das Theaterstück »Iphigenie in Aulis« (ca. 408 v.u.Z.) von Euripides oder Goethes Iphigenie auf Tauris (1787 erschienen)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Deutscher Film (1961, R: Jürgen Roland, D: Klausjürgen Wussow), Verfilmung des gleichnamigen Romans (1923, »The Green Archer«) von Edgar Wallace

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistIn

Josef Marx (1882–1964), österr. Komponist; s. Eintrag ›Joseph Marx‹

PersonMusikerIn

Zitat aus einem Brief Franz Kafkas an Max Brod: »Warum hört die Reue nicht auf? Das Schlußwort bleibt immer: Ich könnte leben und ich lebe nicht« (Kafka 1958, 385). s. Eintrag ›Ich könnte leben und ich lebe nicht‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Das »Requiem« in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 ist Mozarts letzte Komposition, er starb während der Arbeit daran. Das Fragmentarische befeuerte unzählige Interpretationen und Spekulationen.

PersonMusikerInMedienMusik

Das F anstelle des V dürfte auf die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) verweisen, möglicherweise auf Jörg Haiders Versuch, aus der Partei eine (Männer-)Bewegung zu machen: Der 22. Bundesparteitag 1995 beschloss, den Parteinamen in »F-Bewegung« umzubenennen, beim darauffolgenden Parteitag wurde der alte Name wieder eingeführt – Haider war am Widerstand der Funktionäre gescheitert (vgl. Matjan 1998, 258; s. Eintrag ›Ein Folkstreuer? Ein Follkoffer?‹.)

PersonPolitikerIn

»Wetterleuchten um Maria« (1957), deutscher Heimatfilm nach dem gleichnamigen Roman (1955) von Hans Ernst

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Fäustel: schwerer Hammer für Steinmetz- und Maurerarbeiten. Ein 1957 überführter brutaler Serientäter wurde aufgrund des regelmäßig verwendeten Tatwerkzeugs »Mörder mit dem Maurerfäustel« genannt. s. Eintrag ›Maurerfäustel‹)

PersonNationalsozialistIn

Kofler bezieht sich hier auf seinen eigenen Text »Ein Bericht für eine Jury « (1979), den er offensichtlich aus Anlass des seit 1977 in Klagenfurt abgehaltenen Wettlesens um den Ingeborg-Bachmann-Preis verfasst hat. Koflers Text hat Kafkas»Ein Bericht für eine Akademie« (1917) zur Grundlage, Beginn und Schluss beziehen sich wörtlich darauf. »Im übrigen will ich keine Kenntnisse verbreiten, ich will nur – und ich habe es jetzt zu erwarten – Ihr Urteil; Wert oder Unwert, Triumph oder Niederlage, ich sagte es schon« (Kofler 1994, 14).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

St. Veiter Kulturtage: als »Tagung österreichischer Autoren und Komponisten« 1950 erstmals in St. Veit an der Glan durchgeführte Veranstaltung, die von Beginn an über Kärnten hinaus eine Plattform für junge und wenig arrivierte KünstlerInnen sein wollte. Die unregelmäßig stattfindenden Kulturtage (1950, 1952, 1954, 1957, 1960, 1964, 1968) versuchten, »ein Fenster zu öffnen, teilzunehmen an modernen Entwicklungen im Bereich der Musik und der Literatur« (Amann/Strutz 1998, 556). Der Schriftsteller Hermann Lienhard (1922–1999) war in den 1950er Jahren für das literarische Programm zuständig, 1960 und 1964 war dies der Kofler-Lehrer Harald Haselbach, mit dem die traditionelle, heimatverbundene Literatur Oberhand gewann. 1968 lasen wieder Vertreter der Avantgarde (u.a. Jandl, Mayröcker, Handke). Jonke und Kofler waren zu den St. Veiter Kulturtagen 1964 eingeladen, »Jonke als zweitjüngster, Kofler als jüngster Autor« (Amann/Strutz 1998, 565). Seit 2009 werden unter der Leitung von Klaus Amann die »St. Veiter Literaturtage« – im Sinne der »Kulturtage« – veranstaltet.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

Jürgen Horlemann (1941–1995), deutscher Autor und Publizist, war 1970 Mitbegründer der maoistischen »K-Gruppe« KPD/AO – »Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation)« –, die sich von der 1968 neu gegründeten »offiziellen« KPD abgrenzte.

PersonAutorIn/JournalistIn

Im September 1929 erschien in der von Joseph Goebbels herausgegebenen Zeitschrift der Berliner NSDAP, »Der Angriff«, das Gedicht »Die Fahne hoch« von Horst Wessel (1907–1930). Das Gedicht wurde – nach einer überlieferten Melodie gesungen – zu einem »Kampflied« der SA. Nachdem Wessel 1930 bei einem Schussattentat schwer verletzt wurde und bald darauf starb, stilisierte man seinen Tod zu einem »Märtyrertod«, ab 1933 wurde das Lied zur Parteihymne der NSDAP. s. Eintrag ›Horst Wessel‹

PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Rudolf Streicher (* 1939), Manager in der Metall- und Autoindustrie, 1986–1992 Minister der SPÖ für Öffentliche Wirtschaft und Verkehr.

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PersonPolitikerInMedien

Martin Bormann (1900–1945) war ab 1933 einer der 18 »Reichsleiter« der NSDAP und bis 1941 Sekretär von Rudolf Heß, Hitlers Stellvertreter. Bormanns »Ernennung zum Sekretär des Führers im April 1943 war eine späte und von außen kaum wahrgenommene Kaschierung seiner tatsächlichen Position als Stellvertreter des Führers, die er weniger durch eine Vielzahl von Ämtern als über den Zugang zu Hitler regelte.« (Weiß 2002, 50)

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PersonNationalsozialistIn

»Die Wahlverwandtschaften« (1809), Roman von Johann Wolfgang von Goethe

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Titel von Friedrich Nietzsches Schrift »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik« (1872)

PersonPhilosophInZitate

Bevor die Deutsche Wehrmacht am (12. 3. 1938) die österreichische Grenze überschritt, waren bereits deutsche Polizeikräfte in Wien per Flugzeug – mit Heinrich Himmler an Bord – angekommen. »Zu den ersten Aufgaben dieser Polizeieinheit gehörte die Verhaftung von prominenten NS-Gegnern, Mitgliedern und hohen Beamten der Regierung Schuschnigg und Angehörigen der illegalen ArbeiterInnenbewegung. […] Bis Monatsende wurde aus den bis dahin Verhafteten eine Liste von 150 Personen zusammengestellt« (Kuretsidis-Haider/Leo 2019, 11). Am 1. April wurden diese Personen, unter denen sich auch Künstler und Wirtschaftstreibende befanden, mit dem Zug in das Konzentrationslager Dachau überstellt. Kofler entnahm die Liste, der er in Wortlaut und Schreibweise exakt folgt, offensichtlich dem Ausstellungskatalog »Wien 1938« (vgl. Ganglmair 1988, 232f.), den er am Ende des Typoskripts unter den Quellen anführt (die Liste ist als PDF im Netz abrufbar: www.doew.at/cms/download/62o86/532_dachau_liste.pdf). Kofler gibt die Namen von zwanzig Inhaftierten an – eine Publikation 2019 liefert biographische Skizzen zu allen Personen des »Österreichertransports«. Die von Kofler ausgewählten seien hier mit der für ihre Inhaftierung im März 1938 maßgeblichen beruflichen Stellung erwähnt: Walter Adam (1886–1947), Generalsekretär der Vaterländischen Front, 1936–1938 Leiters des Bundespressedienstes; Richard Alexander (1902–?), Kommandant des »Sturmkorps«, einer paramilitärischen Organisation der Vaterländisches Front; Raoul Auernheimer (1876–1948), Schriftsteller; Josef Bick (1880–1952), Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek, Mitglied des »Kulturrats«; Stefan Billes (1909–2002), sozialdemokratischer Parteifunktionär; Wilhelm Blitz (1903–1987), Immobilienbesitzer, Kunstsammler; Friedrich Bock (1911–1993), stellvertretender »Bundeswerbeleiter« der Vaterländischen Front; Josef Langer (1900–1942), Adjutant des steirischen Landesgendarmeriekommandanten; Gabriel Lax (1892–1944), Schauspieler, Kabarettist, Impresario; Hugo Lehrer (1896–1990), Kriminalbeamter; Liebmann Lenk (1874–1939), keine Angaben; Fritz Löhner-Beda (1883–1942), Librettist; Josef Luda (1913–1955), kommunistischer Funktionär; Eduard Ludwig (1883–1967), bis 1936 Leiter des Bundespressedienstes; Joseph [sic] August Lux (1871–1947), Schriftsteller; Rudolf Manda (1882–1958), Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache; Anton Marek (1889–1976), hoher Kriminalbeamter; Viktor Matejka [sic] (1901–1993), Obmann einer Volkshochschulfiliale, Bildungsreferent der Arbeiterkammer; Emil Maurer (1884–1967), sozialdemokratischer Parteifunktionär; Karl Ferdinand Mayer (1891–1946), Antiquitätenhändler (Kuretsidis-Haider/Leo 2019, passim).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInPolitikerInAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInEreignis

Friedrich Flick (1883–1972), deutscher Unternehmer, dessen Industriekonzern zur Zeit des Zweiten Weltkrieges umfangreiche Firmenbeteiligungen, besonders im Rüstungsbereich, hielt, an Arisierungen beteiligt war und Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigte. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Nachfolgeprozesse als Kriegsverbrecher zu sieben Jahren Haft verurteilt und 1950 vorzeitig entlassen. In der Nachkriegszeit begann sein Wiederaufstieg als Industrieller, er wurde zu einem der reichsten Deutschen (s. Eintrag ›Geier, dem Kriegsverbrecher Flick‹).

PersonUnternehmerIn

Kofler/Fian zitieren hier eine bekannt gewordene Aussage, die der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan (1911–1980) in seinem 1964 publizierten Buch »Understanding Media: The Extensions of Man« tätigte und die das Medium, die Beschaffenheit des Kanals, über den eine Nachricht transportiert wird über die Bedeutung oder den Inhalt der Nachricht stellte.

PersonPhilosophInZitate

»Der Stimmenimitator« (1978): Kurzprosasammlung von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistIn

Deutsch-dänischer Kriminalfilm (1960, R: Jürgen Roland, D: Klausjürgen Wussow), Verfilmung des gleichnamigen Romans (1922, »The Crimson Circle«) von Edgar Wallace; die erste deutsche Verfilmung, ein Stummfilm aus dem Jahre 1929, gilt als verschollen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistIn

Es ist vor allem das Adagietto aus Gustav Mahlers (1860–1911) 5. Symphonie, das (in Bearbeitung) als Begleitmusik für Trauerfeiern herangezogen wird, mitunter auch der 3. Satz der 1. Symphonie.

PersonMusikerIn

»Ich bekenne, ich habe gelebt« (1973): Titel der Memoiren des chilenischen Schriftstellers Pablo Neruda (1904 – 1973), s. Eintrag ›Ich habe gelebt.‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kontamination aus »Hitlerjugend«, der NSDAP-Jugendorganisation, und Haider: Jörg Haider (1950 – 2008), österr. Politiker; der ausgebildete Jurist wurde 1976 FPÖ-Landesparteisekretär in Kärnten, 1979 Nationalratsabgeordneter, 1986 – 2000 war er Vorsitzender der FPÖ, 2005 Mitbegründer des »Bündnis Zukunft Österreich« (BZÖ), 1989 – 1991 und 1999–2008 Kärntner Landeshauptmann, s. Eintrag »kein Haider, welchen Vornamens immer«

PersonNationalsozialistInPolitikerIn

Variation des bekannten Spruchs »Neapel sehen und sterben«, der auch in Goethes»Italienische Reise« vorkommt: »Vedi Napoli e poi muori!« sagen sie hier. Siehe Neapel und stirb!« (Goethe 1998, 204)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), deutscher TV-Moderator und Schauspieler, 1964–1969 moderierte er die erfolgreiche Show »Einer wird gewinnen«, danach verschiedene Formate mit unterschiedlichem Erfolg (s. Eintrag ›Hans-Joachim Kulenkampff‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Gioachino Rossini (1792–1868), italienischer Komponist

PersonMusikerIn

Lokal am Heiligengeistplatz inKlagenfurt, galt seit den 1970er Jahren als »Literatencafé«, ein »Kreis von Dichtern umWalter [sic] NowotnyundHumbert Fink« (Baum 2002, 171) traf sich hier; eine Büste erinnerte an den Stammgast Walther Nowotny (s.u.), den Präsident des Kärntner Schriftstellerverbands, nach einem Umbau 2020 ist dieses Relikt nicht mehr vorhanden.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Die hier angeführten SchriftstellerInnen entsprechen exakt der Auflistung, die Klaus Renner in seinem Einladungsschreiben anführt: »Damit Sie wissen, in welchem Umfeld Ihr Beitrag stehen könnte, nenne ich Ihnen hier die Namen der vorgesehenen Beiträger« (Hervorh. i. Orig.). Kofler benützte Renners Schreiben für die Fixierung der Struktur und erster Einfälle zum Gedicht. (Klaus Renner, München, an Werner Kofler, Wien, »im Dezember 1986«. Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv. Universität Klagenfurt. Bestand Kofler. Signatur 11/W7/B2) Die genannten SchriftstellerInnen: H.C. Artmann (1921–2000); Wolfgang Bauer (1941–2005); Konrad Bayer (1932–1964); Peter Bradatsch(* 1950); Pierre Henri Cami (1884–1958); Friedrich Dürrenmatt (1921–1990); Konstanty Gałczyński (1905–1953); Franz Grillparzer (1791–1872); Ludwig Harig (1927–2018); Horst Hussel (1934–2017); Stefan Ineichen (* 1958); Ernst Jandl(1925–2000); Alfred Jarry (1873–1907); »Jonas« könnte sich auf Anna Jonas (1944–2013) oder Erasmus Jonas (1929–1986) beziehen; Ingomar von Kieseritzky (194–2019); Fitzgerald Kusz (* 1944); Friederike Mayröcker (* 1925); Oskar Pastior(1927–2006); »Roth, ich weiß nicht mehr, welchen«: Joseph Roth (1894–1939) oder Gerhard Roth (* 1942); Gerhard Rühm (* 1930); Alexeij Sagerer (* 1944); Paul Scheerbart (1863–1915); Urs Widmer (1938–2014); Paul Wühr (1927–2016)

PersonAutorIn/JournalistIn

Ende August 1977 beginnt die »Volksstimme«, die Zeitung der Kommunistischen Partei Österreichs, eine Serie über den Besuch einer »Delegation namhafter Psychiater« in der UdSSR. Die Delegation habe »die Gelegenheit, sich an Ort und Stelle mit der von der westlichen Propaganda hochgespielten Frage der angeblichen Inhaftierung von politisch mißliebigen Personen, von sogenannten Dissidenten, in psychiatrischen Kliniken der Sowjetunion zu befassen« ([red.] 1977a, 1). Die Führung der Delegation habe »Universitätsprofessor Dr. Harrer« übernommen, »[i]hr gehörten an dessen Frau, die selbst Nervenärztin ist, Primarius DoktorGrossvon Psychiatrischen Krankenhaus der Stadt Wien, Dozent Dr. Sluga, Leiter der Abteilung für gerichtliche Psychiatrie an der Wiener Universitätsklinik […], Gerichtspsychiater Medizinalrat Dr. Schiller und Dr. Waegner, klinischer Psychologe und gerichtlicher Sachverständiger« ([red.] 1977a, 1). Bei den in den Klinken Einsitzenden handle es sich »um schwerkranke Menschen […], die an Depressionen, Psychosen und Schizophrenie (Spaltungsirrsinn) leiden«; Harrer habe in einem abschließenden Gespräch das »Geschrei nichtfachlicher Kreise« verurteilt ([red.] 1977a, 2). Amnesty International warf der Sowjetunion vor, Dissidenten in psychiatrische Kliniken abzuschieben; zusätzlichen Zündstoff erfuhr die Reise durch den in den USA zeitgleich stattfindenden Kongress des »Weltverbands für Psychiatrie«, die »Volksstimme« rückte zur ideologischen Abwehr der »westlichen Hetzer« ([red.] 1977b) und des »Feldzug[s]« der österreichischen Presse gegen die TeilnehmerInnen der Studienreise ([red.] 1977c) aus. Der stellvertretende Chefredakteur der »Volksstimme«, Hans Wolker, begleitete als »Sekretär« die Delegation und veröffentlichte einen zehnteiligen Bericht über die vom sowjetischen Gesundheitsministerium genau getaktete Reise (vgl. Wolker 1977a). Die von Amnesty International beanstandeten Kliniken habe man aus Zeitmangel nicht besuchen können (vgl. Wolker 1977b), in einem Krankenhaus wird der Delegation ein an »Wahnvorstellungen« Leidender vorgeführt, ein Teil seines Wahns sei eben die politische Verfolgung: »Und solche schwerkranke Menschen werden zur politischen Hetze mißbraucht« (Wolker 1977c).

PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Den Bergriff »melancholische Freiheit« entnahm Kofler möglicherweise dem »Bericht zur Entstehung einer Weltkomödie« (1985) des Berliner Grafikers und Schriftstellers Christoph Meckel (* 1935). Darin schildert ein Ich-Erzähler seinen Werdegang als bildender Künstler und erzählt von einer Phase, in der sich für ihn durch seine Unsichtbarkeit als Künstler in der Kunstwelt eine »melancholische Freiheit« auftat. (Meckel 1985, 46) Meckel trennt sein Graphiker-Ich vom »literarische[n] Freund und Gegenspieler« des Ich-Erzählers. (Meckel 1985, 7)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zweite Arie der Königin der Nacht (s. Eintrag ›Mutmaßungen‹) in Mozarts Oper »Die Zauberflöte«. Von Rachsucht getrieben gibt die Königin der Nachtihrer Tochter Pamina ein Messer und trägt ihr auf, ihren Rivalen Sarastrozu ermorden: »Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen [/] Tod und Verzweiflung flammet um mich her! [/] Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen [/] So bist du meine Tochter nimmermehr.« (Assmann 2012, 92)

PersonMusikerInMedienMusik

»Untere Mittelbauern«: Kofler bezieht sich hier auf einen Begriff Mao Tsetungs, der nach der Gründung der Volksrepublik China und zu Beginn der Bodenreform die Gesellschaft in Klassen einteilte und dabei eben auch von »Mittelbauern« mit geringem Landbesitz sprach und diese wiederum in »obere« und »untere« unterteilte (vgl. Mao 1982, 281f.).

PersonPolitikerIn

Encounter: Begegnung, Treffen; Encounter-Training: ein auf der vom österreichischen Psychiater und Schriftsteller Jakob Levy Moreno (1889–1974) entwickelten Gruppenpsychotherapie fußende Form des Sensitivitätstrainings (vgl. Treadwell 2014). Die US-amerikanischen Psychologen Will Schutz und Carl Rogers haben in den 1960er und 1970er Jahren diese Form der Selbsterfahrung in Gruppen als Therapieform etabliert (vgl. Rogers 1970, Schutz 1973).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Der Mann ohne Eigenschaften«, ab 1930 in drei Bänden erschienener Roman von Robert Musil, s. Eintrag ›Mann ohne Eigenschaften‹.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich auf Karl Kraus: In der »Fackel« Nr. 800/805 (Februar 1929) gibt dieser unter dem Titel »Im dreißigsten Kriegsjahr« den Text seiner »300. Wiener Vorlesung« wieder. Kraus macht sich darin unter anderem Gedanken über die satirischen Möglichkeiten des Zitats. In weiterer Folge kritisiert er die in den Zeitungen wirksame bürgerliche Doppelmoral und ihren Umgang mit Prostitution: Ein Massagesalon in Wien-Neubau sei gewerbsmäßiger Kuppelei überführt worden, darüber lasse sich die Presse aus, dabei liege die wahre Prostitution woanders, etwa bei Franz Lehár (den Kraus bei seinen häufigen Bezügen stets germanisiert »Lehar« schreibt): »Prostitution ist Goethe als Operettentenor des Herrn Lehar und das Antlitz dieses Meisters in den illustrierten Blättern mit der Devise: ›Meine besten Einfälle habe ich beim Rasieren – – –‹«. Kraus druckt anschießend das Inserat ab, auf dem neben dem Konterfei Lehárs folgende Einschaltung zu lesen ist: »Der weltbekannte Operettenkomponist Franz Lehár schreibt uns anläßlich der Uraufführung seines neuesten Werkes ›Friederike‹: ›Meine besten Einfälle habe ich beim Rasieren mit Rotbart und Mond-Extra‹« (Kraus 1929, 40) Kraus’ Bezug auf »Goethe als Operettentenor« meint die Figur des jungen Goethe in Lehárs Operette »Friederike«, die Rolle übernahm bei der Berliner Uraufführung 1928 Richard Tauber. »Rotbart« war eine Firma, die Rasierapparate zur Nassrasur erzeugte, »Mond-Extra« ein einfaches Modell zum Einspannen doppelschneidiger Rasierklingen. Die Rasierapparate waren auch im »Dritten Reich« beliebt und wurden mit dem Werbespruch »Gut rasiert – gut gelaunt« beworben (vgl. Schäfer 1981, Abb. 33). Richard Tauber, einer der populärste Sänger seiner Zeit, war einer der Werbeträger der Firma (vgl. Jürgs 2000, 56).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienZeitung/ZeitschriftWerbung/InseratMusik

Anspielung auf Rolf Schwendter (1939–2013), österr. Schriftsteller und Sozialforscher; nach dem Erscheinen seiner Studie »Theorie der Subkultur« (1971) hatte er 1975–2003 die Professur für Devianzforschung an der Universität Kassel inne. Devianzforschung befasst sich mit dem Verständnis und der Bestimmung von Abweichung und »Abnormalität«.

PersonAutorIn/JournalistIn

Rudolf-August Oetker (1916–2007), deutscher Unternehmer, Enkel von August Oetker, Gründer des Nahrungsmittelunternehmens Dr. Oetker mit Sitz in Bielefeld; es wurde 1937 zu einem der ersten nationalsozialistischen Musterbetriebe gekürt. Die NS-Vergangenheit des Unternehmens wurde en détail erst nach dem Tod des Konzernchefs Rudolf-August Oetker erforscht (vgl. Finger/Keller/Wirsching 2013). s. Eintrag ›Backpulver-Straflager, in diesem Oetker-KZ‹

PersonUnternehmerIn

»Egmont« (1788): Trauerspiel von Goethe; Koflers Transposition Brüssels in das provinzielle Augsburg dürfte auf Bernhards Theaterstück »Die Macht der Gewohnheit« (1974) anspielen, in dem viel über einen bevorstehenden Auftritt in Augsburg gesprochen wird.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Edgar Wallace (1875–1932), englischer Schriftsteller, der vor allem durch seine (über 100) Kriminalromane berühmt wurde. Die erste Verfilmung eines seiner Romane gestaltete er als Drehbuchautor und Regisseur selber (»The Squeaker « 1930). s. Eintrag ›Wallace‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Zdeněk Němec (1914–1945), tschechischer Geiger und Musikwissenschaftler; er besprach die Aufführung von Smetanas »Mein Vaterland« durch die Tschechische Philharmonie kurz vor Kriegsende, am 4. Februar 1945 in Prag, an der er mitwirkte, in einer Prager Zeitung positiv (das Werk reiße »das Volk in den schwersten Augenblicken mit sich und bringt ihm Erlösung und Befreiung aus den Fesseln der Sklaverei und des Dunkels«). Er wurde verhaftet und zu Tode misshandelt (Prieberg 1982, 396). s. Eintrag »von den Beamten Müller und Aurich auf das schwerste mißhandelt«‹

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Anspielung auf das Horst-Wessel-Lied, in dem es heißt: »Die Fahne hoch, die Reihen dicht geschlossen.« Horst Wessel (1907 – 1930), »Sturmführer« der SA in Berlin, wurde 1930 bei einem Schussattentat getötet. Er verfasste den Text des nach seinem »Märtyrertod« nach ihm benannten Liedes auf eine populäre Melodie. Das Lied avancierte zum »Kampflied« der SA, ab 1933 wurde es zur Parteihymne der NSDAP und zu einer zweiten Nationalhymne. s. Eintrag ›Horst Wessel‹

PersonNationalsozialistIn

Die Tage der deutschsprachigen Literatur sind ein seit 1977 jährlich stattfindender Literaturwettbewerb in Klagenfurt, im Rahmen dessen der von der Stadt Klagenfurt gestiftete Ingeborg-Bachmann-Preis vergeben wird. s. Eintrag ›wetteifern wie die Dichter in den Klagenfurter Literaturwettkämpfen‹

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»I'll be your baby tonight« (1967), Song von Bob Dylan

PersonMusikerInMedienMusik

Lou van Burg (1917–1986), niederländisch-deutscher Sänger, Showmaster und Entertainer (s. Eintrag ›Lou van Burg‹)

PersonMusikerIn

Terzett der Drei Knaben in Mozarts»Zauberflöte«, 26. Auftritt des Zweiten Aufzugs: »Bald prangt, den Morgen zu verkünden [/] Die Sonn auf goldner Bahn – [/] Bald soll der Aberglaube schwinden [/] Bald siegt der weise Mann! [/] O holde Ruhe steig hernieder, [/] Kehr in der Menschen Herzen wieder, [/] dann ist die Erd ein Himmelreich [/] Und Sterbliche den Göttern gleich« (Assmann 2012, 116f.).

PersonMusikerInMedienMusik

Gaetano Donizetti (1797–1848), italienischer Komponist

PersonMusikerIn

Wilhelm Rudnigger (1921–1984), ausgebildeter Schriftsetzer, während des Zweiten Weltkriegs Beiträger in »Daß wir zusammenstehn ...«»Gedichte aus Kärnten« (1940; der Titel wurde dem Gedicht Rudniggers entnommen) und »Kärnten, Heimatland, Ahnenland. Ein Buch für die Jugend« (1942), nach der Rückkunft aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1947 Arbeit als Post-, später als Finanzbeamter; erlangte große Popularität als Humorist und Conferencier sowie als Autor und Sprecher für den Kärntner Rundfunk, seine humoristischen Gedichte und Geschichten (teilweise in Dialekt) erlangten vielfache Auflagen (vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 235), 1962 war Rudnigger Autor in der Villacher Literaturzeitschrift »Der Bogen«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Kofler paraphrasiert in diesem Absatz, nahe am Wortlaut der Publikation, eine Stellungnahme Heinrich Gross’, die Wolfgang Höllrigl im Februar 1979 im »Kurier« veröffentlichte (und zu der Gross natürlich nicht »gezwungen« wurde). Den Aussagen Gross’ fügt Kofler nur die Ergänzung zu Ybbs in der Klammer sowie den Begriff »Aktion T4« hinzu (vgl. Höllrigl 1979a).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Abwandlung des Spruchs des ehemaligen SPÖ-Bundeskanzlers Bruno Kreisky, dass ihm »einige hundert Millionen mehr Schulden weniger Kopfzerbrechen bereiten als einige tausend mehr Arbeitslose« (Fischer 1994, 8). Die Sentenz wird in mehreren Versionen kolportiert, etwa auch: »Ein paar Milliarden mehr Schulden bereiten mir weniger schlaflose Nächte als ein paar hundert Arbeitslose.« (Dahlke 2011, 173) Oder: »Und wenn mich einer fragt, wie denn das mit Schulden ist, dann sag ich ihm das, was ich immer sage, und zwar, dass mir ein paar Milliarden Schulden weniger schlaflose Nächte bereiten als ein paar hunderttausend Arbeitslose mir bereiten würden.« (profil 2015)

PersonPolitikerIn

In Ludwig van Beethovens Oper »Fidelio« singt Florestan im Verlies, als ihm Leonore in einer Fiebervision als Engel vor Augen tritt: »Ich seh’, wie ein Engel im rosigen Duft [/] sich tröstend zur Seite mir stellet, [/] ein Engel, Leonoren, der Gattin, so gleich, [/] der führt mich zur Freiheit ins himmlische Reich!« (Pahlen 1978, 63) Verweis auf: Ernst Bloch, »Das Prinzip Hoffnung«, Bd.d 1/2, Suhrkamp 1959, S. 1295

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf Eberhard von Brauchitsch (1926–2010), 1965–1982 mit kurzer Unterbrechung Geschäftsführer der Flick AG, Hauptbeteiligter der Parteispendenaffäre um den Flick-Konzern

PersonUnternehmerIn

Für die in der Folge aufgeführten Stationen der Aufführungen von Lehárs»Land des Lächelns« hat Kofler den »Deutschen Bühnen-Spielplan« für September 1938 durchgearbeitet, die Spielstätten stimmen überein: Landestheater Braunschweig, Stadttheater Bremerhaven, Städtische Bühne Breslau, Landestheater Coburg, Olympia-Theater Dortmund, Operetten-Theater Duisburg, Städtische Bühnen Düsseldorf, Städtische Bühnen Freiburg i. Br., Stadttheater Halberstadt, Stadttheater Kiel, Theater der Stadt Koblenz, Stadttheater Kolberg, Opernhaus Nürnberg, Oberschlesisches Grenzlandtheater Ratibor, Stadttheater Rostock, Staatstheater Schwerin, Deutsches Nationaltheater Weimar

PersonMusikerInMedienMusik

Der »Devianzforscher« Rolf Schwendter betätigte sich seit den 1960er Jahren als Liedermacher, 1970 veröffentlichte er »Lieder zur Kindertrommel« auf Schallplatte – wobei er in der Art eines Bänkelsängers oder Protestsängers auf eine Antiästhetik setzte

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Gunter Sachs (1932–2011), deutsch-schweizerischer Industrieller, der im Aufsichtsrat des Familienunternehmens (Fichtel & Sachs, Schweinfurt) tätig war, aber in den Medien als »Playboy« bekannt wurde und später als Fotograf, Kunstsammler und Dokumentarfilmer tätig war.

PersonUnternehmerIn

»Clavigo«: Trauerspiel von Goethe (1774 gedruckt)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Gesang der Geister über den Wassern« (Erstdruck 1789): sechsstrophiges Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, 1817 von Franz Schubert vertont

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

H. C. (Hans Carl) Artmann (1921–2000) erhielt 1974 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur.

PersonAutorIn/JournalistIn

Peter Alexander (eigentl. Peter Alexander Neumayer, 1926–2011), österr. Sänger, Schauspieler und Entertainer (s. Eintrag »Peter, oder Alexander«)

PersonMusikerIn

»Il turco in Italia« (1814), »L’italiana in Algeri« (1830): Opern von Gioachino Rossini

PersonMusikerInMedienMusik

Walther Nowotny (1924–1997), in Kärnten umtriebiger Schriftsteller und Publizist, ab 1969 Präsident des Kärntner Schriftstellerverbands, 1972 Begründer der Fresacher Schriftstellertagung, 1962 Veröffentlichung in der Villacher Literaturzeitschrift »Der Bogen«, 1965 erster Gedichtband in einem Kleinverlag

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus einem Gedicht des DDR-Schriftstellers Armin Müller (1928–2005), einem lebenslangem Anhänger des Staatssozialismus der SED, der mit zahlreichen gereimten Liedtexten für DDR-Jugendorganisationen Erfolg hatte. Die von Kofler erinnerten Verse zur landwirtschaftlichen Sollerfüllung lauten im Original: Mein Liebster ist ein Traktor, [/] Hab ich mein Soll erfüllt, [/] Dann bin auch ich ein Faktor [/] In unser Aufbaubild (zit. n. Kratschmer 1995, 185).

PersonAutorIn/JournalistIn

Viktor Petschnik (1899–1951), österreichischer Politiker (SPÖ), 1945–1951 Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat und Bürgermeister von Villach.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Erste Arie der Königin der Nacht (s. Eintrag ›Mutmaßungen‹) in Mozarts »Zauberflöte«: »O zittre nicht, mein lieber Sohn, [/] Du bist unschuldig weise fromm – [/] Ein Jüngling so wie du, vermag am besten [/] Dies tiefbetrübte Mutterherz zu trösten.« (Assmann 2012, 32)

PersonMusikerInMedienMusik

Wahrscheinlich Anspielung auf Otto Esser (1917–2004), in der Nachfolge des ermordeten Hans Martin Schleyers ab 1978 (bis 1986) Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)

PersonPolitikerIn

Am 23. 9, 1938 wird eine Gruppe Österreicher von Dachau nach Buchenwald überstellt, darunter Fritz Grünbaum und Fritz Löhner (vgl. Schwarberg 2000, 133). Die Häftlingsnummern hat Kofler möglicherweise der bei Schwarberg wiedergegebenen »Kontokarte« Löhners aus dem KZ Buchenwald entnommen, auf der die (in geringer Höhe erlaubten) finanziellen Zuwendungen seiner Frau vermerkt wurden. Auf dieser Karteikarte ist durchgestrichen die Zahl 8504, und direkt darüber die Zahl 3283 handschriftlich notiert (Schwarberg 2000, 136).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Die fröhliche Wissenschaft« (1882, ergänzte Neuausgabe 1887): Schrift von Friedrich Nietzsche

PersonPhilosophInZitate

Guy de Rothschild (1909–2007), franz. Bankier und Industrieller, leitete von 1967 bis 1979 die Familienbank mit Sitz in Paris

PersonUnternehmerIn

Herbert Achternbusch (* 1938 als Herbert Schild), deutscher Schriftsteller und Filmregisseur (s. S. I/373)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler spielt mit dieser Verunglimpfung Salzburgs auf Thomas Bernhards Stück »Die Macht der Gewohnheit« (1974) an, in dem der Zirkusdirektor CaribaldiAugsburg als »Lechkloake« bezeichnet (Bernhard 2005, 102)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf »An American in Paris« (1928), Orchesterstück des US-amerikanischen Komponisten George Gershwin (1898–1937)

PersonMusikerInMedienMusik

In den Tagebüchern Thomas Manns taucht Bruno Bruhn (1872–1958) auf, promovierter Chemiker, der einer Lübecker Familie entstammte und u.a. für die Krupp AG in Essen tätig war. Mann schwärmte für dessen Schwester. Auch seine Frau Eva wird erwähnt, aber es dürfte sich alles in allem doch um eine zufällige Namensübereinstimmung handeln (vgl. Mann 1993, 289).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Publius Ovidius Naso (43 v.u.Z.–17 n.u.Z.): römischer Dichter; Kofler bezieht sich v.a. im Zusammenhang mit Christoph Ransmayrs Bearbeitung der »Metamorphosen« auf ihn, s. Eintrag »Doch ach, keinem bleibt seine Gestalt.«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Georg Coldewey, SS-Zahnarzt im Konzentrationslager Buchenwald, gehört seit »Hotel Mordschein« zum Personeninventar des Kofler’schen Œuvres. Coldewey (1910–?) war SS-Zahnarzt im Konzentrationslager Buchenwald. Er hatte zuvor noch nie praktisch gearbeitet und machte seine ersten Experimente an Häftlingen. »Seiner Unfähigkeit entsprachen seine sadistischen Neigungen« (Kogon 1977, 140). s. Eintrag »ein Zahnarzt und SS-Scharführer Coldewey«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Freddy Quinn (* 1931), österr. Schlagersänger, ab Mitte der 1950er Jahre für ein Jahrzehnt erfolgreichster deutscher Sänger (s. Eintrag ›Freddy Quinn‹), veröffentlichte 1964 eine spanische Version des Weihnachtslieds »Stille Nacht« (»Noche De Paz«)

PersonMusikerInMedienMusik

Harald Haselbach, Dramaturg, Pädagoge und Schriftsteller, in den 1930er Jahren am Klagenfurter Stadttheater tätig (u.a. 1931 Regie beim »Kärntner Totentanz«, Kostüme v. Anton Kolig), 1938/39 Redakteur des »Kärntner Jahrbuchs« (zuvor auch des »Kärntner Kalenders«) mit »ständestaatlichem Gepräge«, verantwortlicher Redakteur der »Anschluss«-Anthologie »Kärnten, des Reiches Südwacht« (1939) (vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 65), blieb nach 1945 in seinem publizistischen Schaffen dem »Kärntnertum« verpflichtet, etwa in dem mit seinem Bruder Volkmar herausgegeben Buch »Gesang aus Kärnten. Die Landschaft – der Mensch« (1953). Unterrichtstätigkeit an der Klagenfurter Lehrerbildungsanstalt, dort Lehrer Koflers (»meinem Professor«). In »Am Schreibtisch« erwähnt Kofler die Tätigkeit der Brüder Haselbach (ohne Namensnennung) für den »Getreuen«»Eckart«. Die Beiträge »Kärntner Kulturberichte« bzw. »Aus dem Kärntner Kulturleben« 1940/41 stammen durchgehend von Trude Polley. Ein Beitrag von Harald Haselbach ist in der »Monatsschrift der Ostmark« (Untertitel) der Jahre 1939 bis 1942 (mit März 1942 eingestellt) nicht nachweisbar. s. Eintrag ›Landesschulinspektor‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Jakob Sereinigg (1887–1964), 1951–1956 Bürgermeister von Villach, Landtagspräsident, Vertreter der sozialistischen Arbeiterbewegung und Eisenbahnergewerkschaft

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Polen wurde unter deutscher Besetzung 1939–1945 als »Generalgouvernement« bezeichnet und in vier Distrikte (Warschau, Lublin, Krakau, Radom; ab 1940 kam als fünfter der Distrikt Galizien dazu) eingeteilt. Odilo Globocnik (s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«) war während der »Aktion Reinhardt«, der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung, »SS- und Polizeiführer für den Distrikt Lublin«.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Die Bezeichnung »sanfter Tourismus«wurde erstmals 1980 durch den Zukunftsforscher Robert Jungkeinem größeren Leserkreis bekannt gemacht, Jungk veröffentlichte in der Zeitschrift »GEO « (Nr. 10/1980) die Kontrastliste »Hartes Reisen – Sanftes Reisen«: »Massentourismus / Einzel-, Familien- und Freundesreisen // Wenig Zeit / Viel Zeit // […] ,Sehenswürdigkeiten‘ // Erlebnisse« (Broggi 1985, 19). Eine der ersten Definitionen stammt vom österreichischen Geograph Arthur Spiegler: »Sanfter Tourismus ist jene Form des Urlaubs- und Reiseverhaltens, bei der sich sowohl der Gast als auch der Gastgeber der Natur gegenüber verträglich verhalten. Mechanische Transportmittel, wie sie für den Massentourismus charakteristisch sind, treten in den Hintergrund, oft wird aus sie gänzlich verzichtet, und die Bewegung aus überwiegend eigener Kraft tritt in den Vordergrund.« (Spiegler 1984)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Georg Coldewey ( 1910–?) war SS-Mitglied und erster SS-Zahnarzt im Konzentrationslager Buchenwald. Er hatte zuvor noch nie praktisch gearbeitet und machte seine ersten Experimente an Häftlingen. »Seiner Unfähigkeit entsprachen seine sadistischen Neigungen« ( Kogon 1977, 140).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Kofler bezieht sich auf die Dichterin Christine Lavant(1915–1973), die mit ihrem Geburtsnamen Thonhauser und nach ihrer Heirat 1939 Habernig hieß. Auf Anraten des Verlegers Viktor Kubczak (Brentano Verlag) nahm sie für ihre Veröffentlichungen ab 1948 das Pseudonym an. Die Bezüge zu Lavant sind zahlreich im Werk Koflers, s. Eintrag ›Christine‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Wahrscheinlich Anspielung auf Rolf Rodenstock (1917–1997), Geschäftsführer des Familienunternehmens, der optischen Werke Rodenstock, 1978–1984 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)

PersonUnternehmerIn

Anspielung auf den Titel des Spielfilms »Dieses obskure Objekt der Begierde« (»Cet obscur objet du désir«, Frankreich 1977) von Luis Buñuel

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Hans-Jürgen Syberberg (* 1935), deutscher Regisseur

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Das Textilkaufhaus von Simon Friedländer am Klagenfurter Neuen Platz (heute Filiale der Textilkette »C & A«) kam bei den Novemberpogromen 1938 nicht zu Schaden, es war vorher bereits von Alois Krischke und Max Kogler, zwei Mitarbeitern Friedländers, »arisiert« worden. Friedländer wurde in das KZ Dachau deportiert, kam frei und konnte mit seiner Familie nach Palästina flüchten (vgl. Danglmaier/Koroschitz 2015, 224; Fransecky 2010, 35).

PersonUnternehmerInEreignis

»Macbeth«: Tragödie von William Shakespeare (»The Tragedy of Macbeth«, Erstdruck 1623)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf einen Doppelselbstmord zweier Jugendlicher, auf den sich der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler vielfach in seinem Werk bezieht, erstmals in »Menschenkind«: »Am 29. September 1976 stiegen in meinem Heimatort K. bei P., Kärnten, der 17jährige Mechanikerlehrling Jakob P. und sein gleichaltriger Freund, der Maurerlehrling Robert L., mit einem drei Meter langen Kalbstrick über eine Holzleiter des Pfarrhofstadels zu einem Trambaum hinauf. Sie schlangen das Seil um ihn und verknoteten die beiden Seilenden hinter ihren linken Ohren [...]« (Winkler 1979, 5).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Als ich noch« [auch: »einst«] »Prinz war in Arkadien« (im Original: »Quand j'étais roi de Béotie«): Lied der Figur John Styx aus der Operette »Orpheus in der Unterwelt« (»Orphée aux enfers«, 1858) von Jacques Offenbach

PersonMusikerInMedienMusik

»Das Parfum« (1985) ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Patrick Süskind (* 1949); er wurde mit Übersetzungen in 49 Sprachen und weltweit über 20 Millionen verkauften Exemplaren zum internationalen Bestseller (vgl. ScreenShot 2015), s. Eintrag »Süskind-Syndrom«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Lulu«: Unvollendet gebliebene Oper von Alban Berg (Uraufführung 1937 im Stadttheater Zürich) und deren Titelheldin; basierend auf den Texten »Erdgeist« (1895) und »Die Büchse der Pandora« (1902) von Frank Wedekind. Wedekind hat beide Stücke später als Bühnenfassung unter dem Titel »Lulu. Tragödie in«»fünf Aufzügen mit einem Prolog« zusammengefasst.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Idi Amin Dada (1928–2003), 1971–1979 das diktatorisch regierende Staatsoberhaupt Ugandas

PersonPolitikerIn

Volkmar Haselbach (1909–1976), Lehrer und Schriftsteller, Themen seiner Texte war meist das »Kärntnertum« und Heimatverbundenheit, ab 1954 Kärntner Landesschulinspektor für Volks-, Haupt- und Sonderschulen. »Parallel zu seinem beruflichen Engagement begann [Ende der 1940er Jahre] sein Aufstieg zu einem der wichtigsten Lyriker Kärntens, darüber hinaus machte er sich auch als Schulbuchautor einen Namen« (Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 143). Den von Kofler angesprochenen Beitrag im »Getreuen Eckart« lieferte Haselbach im Kärnten-Heft 1941 (mit Literatur von Josef Friedrich Perkonig, Herbert Strutz, Emil Lorenz, Johannes Lindner und Ingeborg Teuffenbach) mit dem Gedicht »Die Fremde«, das die titelgebende Befindlichkeit als Wunde darstellt, die nur das Zuhause heilen könne (Haselbach 1941).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Adolf Populorum (1899–1977), österreichischer Politiker (SPÖ) und Oberinspektor der ÖBB, 1945–1949 Mitglied des Bundesrates, 1951–1966 Abgeordneter zum Nationalrat

PersonPolitikerIn

Anspielung auf Giorgio Bassanis Roman »Die Gärten der Finzi-Contini« (orig. »Il Giardino dei Finzi-Contini«, 1962), 1970 von Vittorio De Sica verfilmt.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Kofler spielt hier womöglich auf die »Berichte von Hinze und Kunze« (1983) s. Eintrag ›Dichter Hintze und Kunze‹ des deutschen Schriftstellers und Dramatiker Volker Braun (* 1939) an.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Wahrscheinlich Anspielung auf Otto Wolff von Amerongen (1918–2007), deutscher Unternehmer, übernahm 1940 das von seinem Adoptivvater Otto Wolff 1904 mitbegründete Eisenhandelsunternehmen und baute es in der Nachkriegszeit zu einem Großkonzern aus; Wolff von Amerongen war einer der einflussreichsten Industriellen Deutschlands, 1969–1988 Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages

PersonUnternehmerIn

Was die »Stimme A« hier ausführt, ist zum größten Teil wörtlich (mit wenigen Kürzungen) dem »Franz Lehár-Buch« (Haffner 1998, 146f.) entnommen. Franz Lehár, damals »einer der reichsten Männer Österreichs« (Haffner 1998, 145), kaufte sich 1932 das Anwesen in Wien-Nußdorf (Hackhofergasse 18), um in Zeiten der Depression sein Geld sicher zu veranlagen. Das im Hochbarock umgebaute »Stöckl« zählt Emanuel Schikaneder zu seinen Vorbesitzern.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Hugo Wolf (1860–1903) begründete keine »Musiker-Dynastie«, die Vornamen Johann Sebastian und Philipp Emanuel verweisen auf die Familie Bach, Ermanno Wolf-Ferrari (1876–1948) war ein italienisch-deutscher Komponist – nicht verwandt mit Hugo Wolf.

PersonMusikerIn

Arndt von Bohlen und Halbach (1938–1986), einziges Kind von Anneliese und Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der durch Erbverzicht nicht zum Inhaber des Krupp-Konzerns wurde und von seiner Abfindung ein Party- und Jetset-Leben bestritt

PersonUnternehmerIn

»Drachenfisch«, »Mond« und »Traumstation« waren so genannte »Flugskulpturen« André Hellers, riesige Ballons in Form von Phantasiefiguren (s. S. II/215)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Figur des Ermittlers Harry Klein, Partner von Inspektor Derrick in der deutschen Fernsehkrimiserie »Derrick« (dargestellt von Horst Tappert, Klein von Fritz Wepper); die Serie lief von 1974 bis 1998 im ZDF.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Dieser Sänger mit dem seltenen Vornamen Eitel taucht nur in Dokumenten aus der Zeit des »Dritten Reichs« auf, dem »Deutschen Bühnen-Jahrbuch« 1941 etwa (485), für die Spielzeiten 1939/40 und 1940/41 (unter der Ägide von Gustav Bartelmus) wird er als »Tenorbuffo« des Ensembles des »Kärntner Grenzlandtheaters« genannt (Rudan 1960, 177f.); zwischen den Spielzeiten 1947/48 und 1954/55 wird unter dem Namen »Fritz Fischer« ein »Opernbuffo« als Ensemblemitglied des Klagenfurter Stadttheaters genannt, es dürfte sich um dieselbe Person handeln (Rudan 1960, 185–199); in Kutsch/Riemens’ »Großem Sängerlexikon« (2004) findet sich kein Eintrag unter seinem Namen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Vermutlich Bezug auf einen Zeitungsbericht im Nachlass über den »Berghof am Ossiacher See« (s. Eintrag ›Schönberg und Maler‹)

PersonMusikerInMedien

Jacques Offenbach (1819–1880), französischer Komponist, »Hoffmans Erzählungen« (»Les Contes d’Hoffmann«, postum 1881) ist eine »opéra fantastique« Offenbachs.

PersonMusikerInMedienMusik

Abgewandeltes Zitat aus Christoph Ransmayrs Roman »Die letzte Welt«: »[Dann] trat Naso in dieser Nacht vor einen Strauß schimmernder Mikrophone […] und sagte nur: Bürger von Rom« (Ransmayr 1988, 60). Strauß: Anspielung auf den CSU-Politiker Franz Josef Strauß (1914 – 1988), 1978 – 1988 bayerischer Ministerpräsident, s. Eintrag »Ach du schimmernder Strauß«

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitate

Johann Strauß (1825–1899) und Johann Strauß sen. (1804–1849), österr. Kapellmeister und Komponisten

PersonMusikerIn

Bernhard Kraschl, Kärntner Pädagoge, Chorleiter und Komponist, Obmann des Kärntner Bildungswerks, Funktionär der umstrittenen »Gesellschaft für die Heimkehrergedenkstätte Ulrichsberg«, Gründer des »Kärntner Volksliedhauses« in St. Oswald

PersonMusikerIn

Salvador Guillermo Allende Gossens (1908–1973), 1970–1973 Präsident von Chile. Seine Präsidentschaft war der Versuch, auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile zu etablieren. Allende wurde durch einen Militärputsch im Jahr 1973 gestürzt.

PersonPolitikerIn

Das Programmheft der »6. St. Veiter Kulturtage österreichischer Autoren und Komponisten« (13.–15. 11. 1964) weist die Teilnahme folgender SchriftstellerInnen mit Lesungen aus: Helmut Scharf, Heinz Pototschnig, Egon Geier, Volkmar Haselbach, Otto Bünker, Josef Hofgartner, Christine Busta, Helmut Friedl. Die »»Bogen«-AutorInnen« waren, im Anschluss an einen Vortrag Heinz Pototschnigs (»Wesen und Wege neuer Lyrik«), mit Textproben, die vorgelesen wurden, präsent: Hanns Renger, Hans Leb, Herwig Salar, Michael Kuscher, Dieter Kaufmann, Gerhard Glawischnig, Werner Kofler, Manfred Posch, G. F. Jonke, Ingeborg Pacher, Alexander Cane, Gerhild Serro. Gustav Bartelmus, mit dessen Huldigungsgedicht zur Eröffnung des »Grenzlandtheaters« Koflers Stück »Tanzcafé Treblinka« einsetzt, war als Rezitator von Gedichten Lavants und Bachmanns beteiligt (vgl. Programmheft 1964).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Bezeichnung einer NSDAP-Fahne, die 1923 in Münchenim Zuge des gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putschs beim »Marsch auf die Feldherrnhalle«mitgeführt worden war; »[n]ach Vorstellung der Nationalsozialisten hatte sie durch das Blut der getöteten Putschisten eine besondere Weihe erfahren. Seit 1926 wurden alle neuen Fahnen und Standarten der Partei durch Berührung mit dem Tuch der Blutfahne geweiht«(Lorenz 2017, 308).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

»An der Baumgrenze« : Erzählung von Thomas Bernhard , erstmals 1967 in der Zeitschrift »Jahresring«, 1969 in einem Band mit Erzählungen publiziert

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Johann Nestroy (1801–1862), österr. Dramatiker

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Zitat mit dem Kanarienvogel-Plagiat, das auch im »Franz Lehár-Buch« (Haffner 1998, 147) wiedergegeben ist, entstammt einer Umfrage der Wiener Tageszeitung »Neue Freie Presse« aus dem Jahr 1932, in der »Komponisten populärer Melodien« (Oscar Straus, Emmerich Kálmán, Ralph Benatzky) über die Entstehung ihrer erfolgreichen Schlager Auskunft geben. Franz Lehár erklärt in seinem Beitrag, dass einem oft lange nichts einfalle, und dann gebe es Glückstage, an denen »es ist, als ob ein Zauberstab eine Quelle zum Sprudeln gebracht hätte«. Etwa beim Lied »Immer nur lächeln« habe er die Melodie leicht gefunden. »Als ich diese Noten aufs Papier warf, saß mein kleiner Kanarienvogel auf meiner Schulter und pfiff mir seine schönsten Triller ins Ohr. Vielleicht habe ich unbewußt plagiiert …« (Lehar [sic] 1932) Karl Kraus zitiert in einer Notiz der »Fackel« aus Lehárs Ausführungen und schreibt zum Kanarienvogel-Plagiat: »Ich kenne noch heute nicht den dritten Akt der ›Lustigen Witwe‹. Wenn man mir damals [1905] gesagt hätte, daß er vom Kanarienvogel ist, wäre ich geblieben« (Kraus 1932, 121).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Die vier Grobiane« (»I quattro rusteghi«): Oper von Ermanno Wolf-Ferarri, der mit solchen Goldoni-Bearbeitungen eine Renaissance der Opera buffa zu initiieren versuchte; Wolf-Ferarri hatte damit einigen Erfolg, »Die vier Grobiane« wurden 1906 an der Bayrischen Staatsoper uraufgeführt.

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler bezieht sich hier (vermutlich) auf die Theorien Ernst Blochs (1885–1977). Bei Bloch ist das Noch-Nicht die zentrale utopische Kategorie; nur die Kunst vermittle uns eine Ahnung möglicher Vollendung, darin die unfertige Wirklichkeit überbietend. In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« (erstmals 1954–1959) prägte Bloch den Begriff »Vorschein«, um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. Kunst könne ästhetischer Vor-Schein werden, der im Horizont des Wirklichen stünde (Bloch 1954b). s. Eintrag »Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt«

PersonPhilosophInZitate

Diese »Schule« wird gelegentlich auch als »Zweite Wiener Schule« (ausgehend von der Wiener Klassik als erste »Schule«) bezeichnet und meint im Kern die Komponisten Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern, die maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik ausübten.

PersonMusikerIn

Harry Piel (1892–1963), deutscher Schauspieler, begann 1912 mit eigenen Filmen, 1933 NSDAP-Mitglied, spielte vornehmlich in Abenteuer- und Unterhaltungsfilmen mit

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Bernhard Minetti (1905–1998), deutscher Schauspieler, in den 1970er Jahren Protagonist mehrerer Uraufführungen von Stücken Thomas Bernhards, unter anderem als Titelrolle in dem Stück »Minetti« (1976). Kofler thematisiert Minettis Rolle in Leni Riefenstahls Film »Tiefland« in der Prosa »TIEFLAND, Obsession« (2010)».« s. Eintrag ›Bernhard Minetti‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Franz von Suppé (1819–1895), österr. Operettenkomponist

PersonMusikerIn

Franz Kafka (1883 – 1924), pragerdeutscher Schriftsteller, zahlreiche Anspielungen auf Autor und Werk in Koflers Texten, s. Eintrag ›Kafka‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Friedrich Cerha (* 1926), österr. Komponist

PersonMusikerIn

Josef Friedrich Perkonig (1890–1959), Schriftsteller und Lehrer, »der Dichter Kärntens« (Aufschrift auf dem Grabstein am Klagenfurter Friedhof Annabichl), bereits im Austrofaschismus hoch dekoriert (Staatspreis 1935), NS-Sympathisant, Obmann der Kärntner Landesstelle der Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer. In seinen Texten thematisierte er das einfache bäuerliche Leben sowie seine Liebe zur Kärntner Heimat. Er war Lehrer u. a. von Ingeborg Bachmann und von Landeshauptmann Leopold Wagner. s. Eintrag ›Josef-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft‹

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

Gertrud Fussenegger (1912–2009), österr. Schriftstellerin, wegen ihrer NSDAP-Mitgliedschaft umstritten, in (national)konservativen Kreisen galt sie als »Doyenne« der österreichischen Literatur, s. Eintrag ›Gertrud Fussenegger‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 1975 verlor die SPD ihre absolute Mehrheit (1971: 50,4 %) und kam auf 42,6 % der abgegebenen gültigen Stimmen, die CDU wurde stimmenstärkste Partei (43,9 %). SPD-Bürgermeister Klaus Schütz bildete in der Folge mit der FDP (7,1 %) eine Koalitionsregierung. Der Bund Freies Deutschland (BFD) erreichte 3,4 %, die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW) 1,8 %, die KPD 0,7 %. Die SPD erreichte im Bezirk Kreuzberg 46,9 %, in Wedding 50,3 % der abgegebenen gültigen Stimmen, das waren ein Verlust von 31,7 % bzw. 33,5 % im Vergleich zu 1971. Dieser starke Rückgang kann nur teilweise auf das Antreten des »Bunds freies Deutschland« (BFD) zurückgeführt werden (der BDF erreichte in Kreuzberg 3,9 % und in Wedding 4,2 %), der Anteil der ungültigen Stimmen stieg stark an – in beiden Bezirken um durchschnittlich 17,6 % (vgl. Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit 1975, 10f.). Die SPD musste vor allem bei ihrer Stammwählerschaft, den ArbeiterInnen, Verluste hinnehmen – ein für Landtagswahlen im Vergleichszeitraum singulärer Tatbestand (Schmollinger 1975, 447). Unmittelbar nach der Wahl wurde von einigen Politikern die Ansicht vertreten, dass die Krisensituation das Wahlverhalten beeinflusst habe, inzwischen ist aber unbestritten, daß die Entführung keinen Einfluß auf Gewinne oder Verluste der beiden großen Parteien hatte (Schmollinger 1975, 455).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf Franz Vranitzky (* 1937), SPÖ-Politiker, ab 1976 in diversen österreichischen Banken in leitender Funktion tätig. 1984 Ernennung zum Finanzminister im Kabinett Sinowatz, nach dessen Rücktritt nach der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsident im Juni 1986 wurde er Bundeskanzler, im November des Jahres gab es Neuwahlen, Vranitzky wollte die Koalition mit der FPÖ unter dem neuen Parteiobmann Jörg Haider nicht fortführen. Die Besteigung von Österreichs dritthöchstem Berg, dem Großvenediger (3666 m), Ende August 1986 war Teil einer Imagekampagne im Vorfeld des Wahlkampfes. Ein Reporter der »Kronen Zeitung« war Teil der Seilschaft, Vranitzky erwies sich als »konditionsstarker Bergsteiger«. (Kindermann 1986)

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TopographieBergPersonPolitikerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Wahrscheinlich Anspielung auf André Poniatowski, polnischer Adeliger und »Starkonstrukteur«, Inhaber der 1932 gegründeten Pariser Firma SEAM (Société d'Etudes et d’Applications Mécaniques), die zu Beginn der 1950er Jahre im Auftrag der Firma Hispano Suiza einen Schützenpanzer konstruierte – aus dem Auftrag entwickelte sich ein Rüstungsskandal (»HS-30-Skandal«) um die Beschaffung des Panzers für die Bundeswehr, weil Schmiergeldzahlungen (u.a. an die CDU) flossen. In einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss 1967 kritisierte man die mangelnde Sorgfalt bei der Beurteilung der Expertise von »Fürst Poniatowsk« (vgl. Moersch 1969, 13f.).

PersonUnternehmerIn

Karl Kraus (1874–1936), österr. Schriftsteller und Publizist, Herausgeber der Zeitschrift »Die Fackel«, s. Eintrag ›Schriften von Kraus und Tucholsky‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Otto Wolff von Amerongen (1918–2007), deutscher Unternehmer, übernahm 1940 das von seinem Adoptivvater Otto Wolff 1904 mitbegründete Eisenhandelsunternehmen und baute es in der Nachkriegszeit zu einem Großkonzern aus; Wolff von Amerongen war einer der einflussreichsten Industriellen Deutschlands, saß in einem Dutzend Aufsichtsräten, war Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Berater der Deutschen Bank, von IBM und der Wiener Creditanstalt, er galt als »gieriger Konsument der Droge Macht« ([red.] 1987, 138).

PersonUnternehmerIn

Berthold Beitz (1913–2013), deutscher Manager, einflussreicher Industrieller und Generalbevollmächtigter Alfried Krupps

PersonUnternehmerIn

»Drachenfisch«, »Mond« und »Traumstation« waren so genannte »Flugskulpturen« André Hellers, riesige Ballone in Form von Phantasiefiguren (s. S. II/215)

PersonAutorIn/JournalistIn

»[D]ie Meidlinger Wirtshauskinder und Fleischergesellen Alois und Norbert Schmutzer, genannt die ›Schmutzer-Buam‹« (Marschall 2018), waren bekannte Protagonisten der Wiener Unterweltszene der 1960er Jahre, mit »zahllose[n] Anzeigen wegen Zuhälterei und Gewaltverbrechen« (Geher 1993, 149) und maßgebliche Verantwortliche in der »[b]lutige[n] Silvesternacht in der Wiener Unterwelt« im Jahr 1967, in der eine Gangsterbande in einer Straßenschlacht ihre Widersacher mit tödlichen Folgen niederknallte (vgl. Marschall 2018).

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PersonVerbrecherIn

Anspielung auf die im Bundespräsidentenwahlkampf 1986 virulent gewordene Affäre um die NS-Verstrickungen des ÖVP-Kandidaten Kurt Waldheim, der in biographischen Angaben seine Tätigkeit als Wehrmachtsoffizier am Balkan und in Griechenland nicht erwähnt hatte (vgl. Gehler 1997; s. Eintrag »Waldheim, er ist gerade nicht da«). Die Zeitschrift »profil« brachte die Affäre ins Rollen, indem sie Waldheims Mitgliedschaft in einem NS-Studentenbund sowie der »Reiter-SA« mit Dokumenten belegte (vgl. Czernin 1986).

PersonPolitikerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Gustaf Gründgens (1899–1963), deutscher Film- und Theaterschauspieler, Regisseur, 1936–1945 Generalintendant der Preußischen Staatstheater, 1947–1955 Generalintendant in Düsseldorf, 1955–1963 Generalintendant des Hamburger Schauspielhauses

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Richard Heuberger (1850–1914), österr. Dirigent und Komponist, »Der Opernball« (1898) ist eine Operette Heubergers, die 1939 und 1956 verfilmt wurde

PersonMusikerInMedienMusik

1957 von Paul Simon und Art Garfunkel gegründetes Sängerduo

PersonMusikerIn

Möglicherweise Anspielung auf Hansjörg Waldner (* 1954), Südtiroler Germanist, Journalist und Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Rudolf Hans Bartsch (1873–1952), österr. Schriftsteller, er gehörte zu den in seiner Zeit populärsten Autoren des Landes, ein großer Erfolge war etwa sein Schubert-Roman »Schwammerl« (1912).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Stolz (1880–1975), österr. Operettenkomponist und Dirigent (s. Eintrag »der große Robert Stolz«)

PersonMusikerIn

Helmut Scharf (1915–2001), Pädagoge und Schriftsteller, bis 1975 Professor an der Pädagogischen Akademie in Klagenfurt; er war in erster Linie als Lyriker tätig. Der von Kofler erwähnte Titel »Als Toter leben« war sein erster Gedichtband 1956, zwei Romane wurden zu Lebzeiten publiziert; 1960 Promotor eines Aufrufs zu mehr Förderung von »Kärntner Literatur«, was sich gegen Konkurrenz von außen und gegen die literarische Moderne richtete (vgl. Amann/Strutz 1998, 555f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Bund freies Deutschland«: 1974 in West-Berlin gegründet, der Zeitungsverleger Axel Springer war einer der Geburtshelfer der rechtskonservativen Partei, Vorsitzender war der ehemalige Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes,Ernst Scharnowski, damals 78 Jahre alt. Der BDF wollte u.a. den von der Ostpolitik der SPD Enttäuschten eine politische Heimat geben und wetterte gegen die Linksideologen, die unser demokratisches Haus abbrechen (zit. n. Strothmann 1975). Der BDF erreichte bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 1975 3,4 Prozent der Stimmen. Nach dem verpassten Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus löste sich der BDF bald auf.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

»Lebensborn« war ein 1935 vom »Reichsführer-SS« Heinrich Himmler gegründeter Verein, der im Umfeld vonHimmlers »Germanisierungsphantastereien« (Koop 2007, 5) zu sehen ist. Der Verein betrieb in Deutschland und den besetzten Ländern Heime, in denen Frauen uneheliche Geburten ermöglicht wurden. Die Frauen mussten strengen Aufnahmekriterien entsprechen, also etwa »guten Blutes«, »erbrein« sein. s. Eintrag »Mütter guten Blutes bei der Besamung«

PersonNationalsozialistIn

Odilo Globocnik, ab 1942 Leiter der »Aktion Reinhardt«, der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen, Koflers »Lieblingsmassenmörder« (s. Eintrag ›Globotschnigg‹)

PersonNationalsozialistIn

Die SS-Führung unternahm mehrere Versuchsreihen, um ein Verfahren zu finden, mit dem man Menschenmassen sterilisieren könne. In einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichte die Firma Madaus & Co. entsprechende Experimente an Tieren (vgl. Kogon 1977, 184) mit der südamerikanischen Schweigrohrpflanze. Heinrich Himmler wurde im August 1941 durch den Leiter des Gauamtes Niederdonau für Rassenpolitik, Anton Fehringer, auf diese Idee aufmerksam gemacht. Dieser schlug vor, entsprechende Versuche an Insassen des »Zigeunerlagers« Lackenbach durchzuführen (vgl. Mitscherlich/Mielke 2004, 309f.)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Helene von Damm (* 1938 als Helene A. Winter in Ulmerfeld,Oberösterreich), 1959 Auswanderung in die USA, Assistentin von Ronald Reagan, 1983–1985 US-Botschafterin in Wien, 1985 heiratete sie Peter Gürtler, den Besitzer des Hotels Sacher in Wien.In ihrer Autobiographie wird die Besteigung des Großglockners auf das Jahr 1984datiert. (vgl. Damm 1987, Abb. 18) Ihre mit viel Publizität verbundene diplomatische Tätigkeit bezeichnete Damm als »public diplomacy«, die Ersteigung des Großglocknersfand ihr Echo bis in die »New York Times«. (Markham 1985)

TopographieBergOrtschaftPersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Franz Stangl (1908–1971), der oberösterreichisches Polizist war ab 1941 als Büroleiter der Tötungsanstalt Hartheim an der systematischen Ermordung behinderter Menschen beteiligt, ab 1942 war er unter Globocnik einer der maßgeblichen Verantwortlichen der »Aktion Reinhardt«, zuerst als Lagerleiter in Sobibor, anschließend in Treblinka. 1948 gelang ihm die Flucht aus dem Linzer Untersuchungsgefängnis, bis zu seiner Verhaftung 1967 lebte er in Syrien und Brasilien unter seinem Echtnamen.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Helmut Qualtinger (1928–1986), österr. Schauspieler und Kabarettist

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Eugen Kogon, ab Herbst 1939 Häftling im KZ Buchenwald, führt aus, dass Arthur Rödl, »Erster Schutzhaftlagerführer«, wie »alle anderen Lager […] ein eigenes Lied« gewünscht habe. Der Kapo der Häftlingspoststelle habe sich als Verfasser bezeichnet, das Lied stamme aber von Löhner-Beda und Leopoldi (Kogon 1947, 85). »Text und Melodie mußten in der Freizeit eingeübt werden, bis es eines Abends – es war Ende Dezember 1938, erbärmlich kalt und tief verschneit – am Appellplatz losging: ›Das Buchenwald-Lied!‹ 7000 Menschen« hätten das Lied vier Stunden lange üben müssen, »bis es anhörbar war« (Kogon 1977, 86).

PersonAutorIn/JournalistIn

Curd Jürgens (1915 – 1982), deutsch-österr. Bühnen- und Filmschauspieler, der in zahlreichen internationalen Produktionen mitwirkte (s. Eintrag ›Curd Jürgens‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Heinz Karrer: Protagonist der Wiener Unterwelt in den 1960er Jahren, in diverse blutige Auseinandersetzungen der so genannten »Platten« (Banden) verwickelt, ist er mehrfach »vor der herannahenden Polizei mit derselben Gewandtheit entschlüpft, die ihm später (als er während einer Gerichtsverhandlung im Grauen Haus aus dem Fenster sprang und entwischte) das Epitheton »Ausbrecherkönig« eintrug« (Gehrer 1993, 144).

PersonVerbrecherIn

Peter Cornelius (1824–1874), deutscher Komponist; für seine Oper »Der Barbier von Bagdad«(1858) schrieb er auf der Grundlage der Märchen aus Tausendundeiner Nacht das Libretto selber.

PersonMusikerInMedienMusik

Hugo Portisch (* 1927), österr. Journalist, ab 1954 bei der Tageszeitung »Kurier«, 1958 Chefredakteur ebendort, ab 1967 Tätigkeit beim ORF. Portisch wurde später bekannt durch seine Fernsehserien »Österreich I«(1989) und »Österreich II« (1991–1995), in denen er die Geschichte der Ersten und der Zweiten Republik anschaulich vermittelte.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/Radio

Gustav Fröhlich (1902–1987), deutscher Schauspieler und Regisseur, einer der Stars des nationalsozialistischen Kinos

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Anspielung auf den Flick-Konzern, aufgebaut von Friedrich Flick (1883–1972) seit dem Ersten Weltkrieg mit zahlreichen Firmenbeteiligungen, im »Dritten Reich« Profit durch »Arisierungen« und Zwangsarbeit. Nach kurzer Haft 1947–50 baute Flick seinen Konzern zu neuer Größe aus. Sein Sohn Friedrich Karl Flick (1927–2006) erbte 1972 den Großteil des Familienvermögens. In der sogenannten »Flick-Affäre« wurde aufgedeckt, dass der Konzern in den 1970er Jahren Millionen in verdeckte Parteispenden investiert hatte. Flick selber wurde nicht belangt, sondern sein ehemaliger »Generalbevollmächtigter« Eberhard von Brauchitsch. »Nach der Flick-Affäre versilberte Friedrich Karl Flick das Industrieimperium, das sein Vater in sechs Jahrzehnten mit kaufmännischer Genialität Zug um Zug erobert hatte. [… Er] zog sich sich als Privatier ins steuergünstige Österreich zurück« (Ramge 2004, 14).

PersonUnternehmerIn

Josef Haslinger (* 1955), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Die Formulierung »Grand Hotel Abgrund« prägte Georg Lukács in seiner gleichnamigen Abhandlung (1933, zu Lebzeiten unveröffentlicht). Lukács kritisiert darin, dass die bürgerlichen Intellektuellen in ihren Analysen stets von der Ideologie ausgingen und in ihr stecken blieben, statt das gesellschaftliche Sein in seinen Klassenwidersprüchen zu erkennen; dies brächte eine »Literatur von den Ideologen für die Ideologen« (Lukács 1984, 184) ohne praktisch-politische Konsequenzen hervor. Später münzt Lukács den Begriff auch auf die Philosophie Schopenhauers und kritisiert damit in einer Neuausgabe der »Theorie des Romans« 1963 Adornos Stellung nach 1945: »Ein beträchtlicher Teil der führenden deutschen Intelligenz, darunter auch Adorno, hat das ›Grand Hotel Abgrund‹ bezogen« (Lukács 1963, 17). s. Eintrag »Hotel Abgrund«

PersonPhilosophIn

In »Am Schreibtisch« schreibt Kofler: »Kärnten ist ja das klassische Land der Lehrerdichter, der Schulmänner, die zur Feder greifen …« Bekanntester Vertreter dieses Typus war Josef Friedrich Perkonig, die in diesem Text erwähnten Gebrüder Haselbach sowie Helmut Scharf und Egon Geier weitere Vertreter. Man kann darin ein Indiz für die »Verquickung von literarischer und amtlicher Sphäre in Kärnten« (Amann/Strutz 1998, 555) sehen, waren die Kärntner »Lehrerdichters« doch Vertreter einer traditionellen, antimodernen, dem »Kärntnertum« verpflichteten Literatur. Ein Aufsatz aus dem Jahre 1961 zählt 20 Kärntner »Lehrerdichter« (vgl. Geier 1961, 8).

PersonAutorIn/JournalistIn

Aus dem Reservoir der »Allgemeinen SS« im Frühjahr 1933 entstandene Sondereinheit, die Hitler direkt unterstellt war (Schmitz-Berning 2000, 592)

PersonNationalsozialistIn

Christian Wirth (1885–1944), einer der maßgeblichen Verantwortlichen der 1940/41 durchgeführten »Aktion T4«, der Tötung von Kranken und Behinderten – Volker Rieß spricht vom »Manager der Euthanasie-Aktion« (Rieß 2004, 242). Ab Ende 1941 war er erster Kommandant des Vernichtungslagers Belzec, er wurde danach auch Lagerinspekteur der »Aktion Reinhardt«. Im Herbst 1943 folgte er seinem Vorgesetzten, Odilo Globocnik, nach Nordostitalien. Er wurde 1944 bei einem Partisanenüberfall getötet.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Müller und Aurich sind die Namen zweier Gestapo-Beamter, die für die Ermordung des Geigers und Musikwissenschaftlers Zdeněk Němec (1914–1945) verantwortlich waren. Dieser hatte (unter dem Kürzel »ek«) die Aufführung von Smetanas »Mein Vaterland« durch die Tschechische Philharmonie kurz vor Kriegsende, am 4. Februar 1945 in Prag, an der er mitwirkte, in einer Prager Zeitung positiv besprochen (das Werk reiße »das Volk in den schwersten Augenblicken mit sich und bringt ihm Erlösung und Befreiung aus den Fesseln der Sklaverei und des Dunkels«). Er wurde verhaftet und zu Tode misshandelt. (Prieberg 1982 , 396)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMusikerInMedienMusik

Spitzname von Odilo Globocnik, den sein Vorgesetzter, Heinrich Himmler, mitunter in seinem Dienstkalender verwendete (vgl. Witte 1999, 204, 306, 566), Briefe an Globocnik begann Himmler mit der Anrede »Mein lieber Globus« (vgl. Schwindt 2005, 142 FN 114). s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«

PersonNationalsozialistIn

1939 wurden Teile der »SS-Verfügungstruppe« und Teile der »SS-Totenkopfverbände« zur »SS-Verfügungsdivision« zusammengelegt, 1941 beim Angriff auf die Sowjetunion in die SS-Panzerdivision »Reich« umorganisiert, 1942 in »Das Reich« umbenannt. An all ihren Einsatzorten, in den besetzten Ostgebieten oder in Frankreich, war die SS-Division an Kriegsverbrechen beteiligt. Im Juni 1944 zog die SS-Panzerdivision »Eine«»Blutspur durch Frankreich«, wie der französische Autor und Regisseur Michaël Prazan seine TV-Dokumentation (2015) über den Kriegsterrorismus der Einheit nannte – besonders die Massenexekutionen von Tulle und Oradour-sur-Glane sind ins kollektive Gedächtnis Frankreichs eingeschrieben (online: www.youtube.com/watch?v=-8CJocIyUho).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Thomas Bernhard (1931 – 1989), österr. Schriftsteller. Die Bezüge zu Bernhard ziehen sich durch das gesamte Œuvre Koflers.

PersonAutorIn/JournalistIn

Die Spielstätten von Lehárs»Land des Lächelns« im Oktober 1942 entnahm Kofler erneut exakt dem »Deutschen Bühnen-Spielplan«: Stadttheater Aussig, Stadttheater Brüx, Hessisches Landestheater Darmstadt, Operettenhaus Düsseldorf, Stadttheater Halberstadt, Stadttheater Halle, Harburger Theater Hamburg-Harburg, Theater der Stadt Karlsbad, Badisches Staatstheater Karlsruhe, Stadttheater Kolberg, Staatstheater des Generalgouvernements Krakau, Stadttheater Lübeck, Stadttheater Luzern, Stadttheater Neisse, Opernhaus Nürnberg, Landestheater Schneidemühl, Theater der Stadt Warschau, Stadttheater Wuppertal. Im regulären Spielplan taucht die Lehár-Operette im Harburger Theater statt dem Deutschen Volkstheater in Hamburg-Altona auf, es gab allerdings eine Aufführung der »Gastspieldirektion Alexander Richter« in Hamburg-Altona.

PersonMusikerInMedienMusik

Matthias »Motzl« Unger war ebenso wie die Gebrüder Schmutzer und Heinz Karrer ein im Zuge der Wiener »Platten«-Kriege mehrfach verurteilter Gewalttäter und Totschläger, ein »gefürchteter Messerstecher« (Gehrer 1993, 63).

PersonVerbrecherIn

Anspielung auf Kafkas Roman »Der Proceß«, in dem die »Vorladung« K.s. mehrfach eine Rolle spielt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Curd Jürgens (1905–1982): deutsch-österreichischer Schauspieler, Sigmund Freud (1856–1939): österreichischer Arzt, Tiefenpsychologe, Begründer der Psychoanalyse

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den polnisch-US-amerikanischen Politikberater Zbigniew Brzezinski (1928–2017), 1977–1981 Sicherheitsberater der Regierung Carter

PersonPolitikerIn

»Schrei aus Stein«: Untertitel eines Bergfilms (1991) von Werner Herzog über die Besteigung des Cerro Torre in Patagonien; »Antwortloser Fels«: Zitat aus einer Prosa des »Häfenpoeten« Jack Unterweger (1950–1994), die Kofler gemeinsam mit Antonio Fian im Hörspiel Lombroso in Leibnitz oder Der afrikanische Bruder mehrmals zitiert ( Unterweger 1990, 45), s. Eintrag ›Antwortloser Fels‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInVerbrecherInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Helmut Qualtinger (1928–1986), österr. Schauspieler und Kabarettist

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Glaube Liebe Hoffnung. Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern« (1932), Drama des österr.-ungar. Schriftstellers Ödön von Horváth

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Karl Anton Maly (1913–1981), gelernter Schriftsetzer, Bibliothekar und Zweigstellenleiter bei den Wiener Städtischen Büchereien; die von Kofler memorierten Verse sind in Malys einziger Publikation mit (sozialkritischen) Dialektgedichten nicht vorhanden (vgl. Maly 1964).

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Kaltenbrunner (1903–1946), Jurist (daher der Titel), 1931 SS-Mitglied, 1943 Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes« s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹

PersonNationalsozialistIn

Heinrich Gross (1915–2005), österreichischer Arzt, der als Stationsleiter der »Reichsausschuß-Abteilung« an der »Euthanasie«-Klinik »Am Spiegelgrund« in Wien während der NS-Zeit behinderte Kinder für Forschungszwecke missbrauchte und an ihrer Ermordung beteiligt war. 1948 wurde er verhaftet, er saß zwei Jahre in Untersuchungshaft, der Prozess 1950 brachte ein mildes Urteil. 1955 kehrte er auf den »Steinhof«, an den Ort der von ihm begangenen Verbrechen, zurück, er war vollständig rehabilitiert. Ein zweiter Prozess im Jahre 2000, diesmal mit Mordanklage, wurde wegen eines Gutachtens eingestellt.

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TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Im Vorfeld der Nationalratswahl am 17. November 1986 warben im Rahmen des Personenkomitees »Österreicher für Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky« auch Schriftsteller für eine Fortsetzung der Kanzlerschaft Vranitzkys, der na ch dem Rücktritt von Bundeskanzler Sinowatz im Zuge der »Waldheim-Affäre« seit 16. Juni Regierungschef war. Der Unterhaltungsschriftsteller Johannes Mario Simmel (1924–2009) sowie der im englischen Exil lebende »unorthodoxe Marxist« Erich Fried (1921–1988), der sich auch als Friedensaktivist betätigte (u.a. »Kalender für den Frieden«, Fried 1984), beteiligten sich an dieser Kampagne. Im Kofler-Nachlass sind beide Inserate vorhanden, der Text bezieht sich auf den durch die »Waldheim-Affäre« ramponierten »Ruf Österreichs in der Welt« (Inserat Simmel: »Vranitzky wird den guten Ruf Österreichs in der Welt wieder herstellen. Wer ein offenes, fortschrittliches Österreich will, mußVranitzky wählen.« Inserat Fried: »Nur ein Wahlsieg Vranitzkys und der SPÖ kann den in der Welt schwankenden Ruf Österreichs wieder herstellen und zugleich im Land selbst soliden Fortschritt erleichtern«) (11/W7/1).

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PersonPolitikerInAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Nothung: Name des Schwerts in Richard Wagners Oper »Siegfried« (1876) s. S. II/183

PersonMusikerInMedienMusik

»Johann Wolfgang Bauer«: Anspielung auf Goethe; »Wolfi Bauer«: Anspielung auf den österr. Schriftsteller Wolfgang Bauer (1941–2004); Franz von Suppé (1819–1895), österr. Operettenkomponist, der zu sehr vielen leichten Komödien seiner Zeit Bühnenmusiken schrieb, unter anderem zum Lustspiel »Dichter und Bauer« (1846) von Karl Elmar (eigentl. Karl Swiedack, 1815–1888)

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

US-amerikan. Politiker (1917–2006), Verteidigungsminister der USA in der Regierung Ronald Reagan zwischen 1981 und 1987

PersonPolitikerIn

Spitzname des Wiener Unterweltgangsters Josef Angerler (1917–1967), »verbrachte die Kriegsjahre im Konzentrationslager. Angeblich wegen politischer Delikte. 1947 wurde er erstmals wegen Falschspielens verurteilt. Bis zu seinem blutigen Ende 1967 brachte er es auf 35 Vorstrafen« (Gehrer 1993, 143).

PersonVerbrecherIn

Bruno Ganz (1941–2019), Schweizer Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Maximilian Schell (1930–2014): Schweizer-österreichischer Schauspieler; Georges Danton (1759–1794): französischer Politiker, Justizminister der Ersten Republik, im deutschsprachigen Raum auch durch Georg Büchners Theaterstück »Dantons Tod« (1835) bekannt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInPolitikerInAutorIn/JournalistInZitate

Gegründet wurde die Münchner Firma Krauss-Maffei zur Herstellung von Dampflokomotiven 1838 durch Joseph Anton von Maffei. 1931 von der Konkurrenzfirma von Georg Krauß übernommen. In den 1930er Jahren begann man mit der Produktion von Lastkraftwagen und produzierte verstärkt Waffen für die Wehrmacht. Krauss-Maffei gehörte bis Ende der 1980er Jahre zum Flick-Konzern.

PersonUnternehmerIn

Robert Menasse (* 1954), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Udo Jürgen Bockelmann (1934–2014) veröffentlichte 1956 erstmals eine Platte unter seinem Künstlernamen Udo Jürgens. Wie André Heller gehört der erfolgreiche Schlagersänger zum Personeninventar des Kofler’schen Œuvres.

PersonMusikerIn

»Feieromd«, bekanntes Volkslied im Erzgebirge, 1903 von Anton Günther verfasst; der Refrain lautet: »’s ist feieromd …«

PersonMusikerInMedienMusik

Egon Geier (1904–1976), nach verschiedenen Positionen im Schuldienst in Kärnten ansässig gewordener Schriftsteller und Lehrer, erste literarische Veröffentlichung 1933, 1969 Träger des »Dichtersteinschilds« des rechtsextremen Vereins Dichterstein Offenhausen, sein Kärntner Dichterkollege Volkmar Haselbach bezeichnete Geier 1964 als »eine[n] der seltenen Idylliker in dieser gehetzten Welt« (Haselbach 1964, o.S.).

PersonAutorIn/JournalistIn

Kurt Franz (1914–1998), seit 1937 SS-Mitglied, 1940 Beteiligung an der »Aktion T4«, ab 1941 Mitarbeiter Odilo Globocniks in Lublin, 1942 Stellvertreter Franz Stangls, des Lagerkommandanten von Treblinka, im Herbst 1943 Kommandant von Treblinka. Danach wurde er mit Globocnik in die »Operationszone Adriatisches Küstenland« versetzt. 1965 im Treblinka-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt, 1993 krankheitshalber entlassen. s. Eintrag ›Kurt Franz‹

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

»Ein fröhlicher Morgen beim Friseur«: 1983 in Graz uraufgeführtes surrealistisches Theaterstück von Wolfgang Bauer, das in einem Friseursalon spielt (vgl. Bauer 1983)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wahrscheinlich gemeint: Jakob Fugger (1459–1525), der Ende des 15. Jahrhunderts ein Bergwerk in Bleiberg bei Villach und eines in der Fuggerau bei Arnoldstein als Teil des internationalen Montanunternehmens der Augsburger Familie errichten ließ

PersonUnternehmerIn

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs legte der »Reichsführer SS« Heinrich Himmler den Sicherheitsdienst und die Sicherheitspolizei zum Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammen, es war eines der »Hauptämter« der SS. Leiter war Reinhard Heydrich, nach dessen Tod 1941 und einer halbjährigen Leitung durch Himmler übernahm der Österreicher Ernst Kaltenbrunner 1942 die Leitung. »Einsatztruppen« des RHSA in den besetzten Ostgebieten führten systematische Ermordungen durch; Adolf Eichmanns Referat, das an der »Endlösung der Judenfrage« führend beteiligt war, war ebenfalls dem RSHA unterstellt.

PersonNationalsozialistIn

Maximilian Lamberg, entstammt dem Kitzbühler Zweig der Adelsfamilie, Besitzer und Gestalter des Kitzbühler Golfplatzes, erfolgreicher Golfspieler; nicht zuletzt durch seine Beziehung mit der deutschen Filmschauspielerin Uschi Glas zu Beginn der 1970er Jahre wurde er zum Gast in den Klatschspalten.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Spitzname von Wanda Kuchwalek (1947–2004), Figur der Wiener Unterwelt der späten 1960er und 1970er Jahre und als weibliche Zuhälterin eine Ausnahmeerscheinung. Wegen verschiedener Gewalttaten verbrachte sie insgesamt knapp 20 Jahre im Gefängnis; »ihre Widersacher traktierte sie mit Totschläger, Pistole und Rasierklinge. Offiziell hatte sie zwar niemanden umgebracht, doch zwei ihrer Mädchen verübten in ihrer Wohnung Selbstmord. Aus Verzweiflung« (Marschall 2018).

PersonVerbrecherIn

Paraphrase des Auftakts von Rilkes»Duineser Elegien«»Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel [/] Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme [/] einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem [/] stärkeren Dasein« (Rilke 1927, 259).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Kafkas Roman »Der Proceß«: Mit diesen Worten antwortet K. auf die Vorhaltungen des Untersuchungsrichters, er hätte eine Stunde und fünf Minuten früher erscheinen sollen. Auch die Antwort Klamms entstammt Kafkas Roman: »›Ja‹, sagte der Mann, ›aber ich nicht mehr verpflichtet, Sie jetzt zu verhören […] ich will es jedoch ausnahmsweise heute noch tun‹« (Kafka 1990, 60).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Albers (1891–1960): deutscher Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Caspar Weinberger (1917–2006), 1981–1987 US-amerikanischer Verteidigungsminister der Regierung Reagan

PersonPolitikerIn

Peter Rosei (* 1946), österr. Schriftsteller; ein Buch mit Haikus hat Rosei nicht veröffentlicht

PersonAutorIn/JournalistIn

In Josef Haslingers Roman »Opernball« (1995) trägt die Figur des Führers einer Nationalen Partei den Namen Jup Bärenthal, in Koflers Prosa »Hotel Mordschein« kommt der Bärentaler vor (s. Eintrag ›Abschenkung‹), beides Anspielungen auf Jörg Haider

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Odilo Globocnik (1904–1945), ab 1942 Leiter der »Aktion Reinhard«, der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen. Die eingedeutschte Namensversion wurde wenig verwendet, es existiert auch die Form »Globotschnig«. Die von Kofler erwähnte Anrede »Globus« verwendete sein Vorgesetzter, Heinrich Himmler, manchmal in seinem Dienstkalender (vgl. Witte 1999, 204, 306, 566), Briefe an Globocnik begann er mit der Anrede »Mein lieber Globus« (vgl. Schwindt 2005, 142 FN 114). s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«

PersonNationalsozialistIn

»Der Zigeunerbaron«, Operette in drei Akten von Johann Strauß (Sohn), Libretto von Ignaz Schnitzer, basierend auf der Novelle »Sáffi« von Mór Jókai; Uraufführung 1885 im Theater an der Wien, s. S. III/468

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Ernst Löns (1886–?) ist, wie Kofler schreibt, der jüngste Bruder des deutschen »Heidedichters« Hermann Löns, der wiederum das älteste von insgesamt 14 Kindern war. Ernst Löns schrieb zwei biographische Bücher über seinen bekannten Bruder: »Hermann Löns’ Jugendzeit« (1927) und »Hermann Löns – Mannesjahre. Sein Leben und Schaffen bis zu seinem tragischen Ende« (1929, Neuausgabe 1943).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Nach der Gemeinderatswahl 1997 wurde Walter Gassner (FPÖ) Klagenfurter Kulturstadtrat.

PersonPolitikerInEreignis

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Johann Fercher von Steinwand (1828–1902, eigentl. Johann Kleinfercher), österr. Schriftsteller, bezog sein Pseudonym von seinem Geburtsort, dem Weiler Untersteinwand bei Stall im Mölltal, das »Freiherr« ist eine Zuschreibung Koflers

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Kaltenbrunner(1903–1946), 1931 SS-Mitgliedschaft, 1938 Leiter der SS und Polizei in Österreich, 1943 Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes« – damit stand er u. a. dem Gestapo-Amt vor; im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er zum Tode verurteilt, s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹

PersonNationalsozialistIn

Am 19. Oktober 1942 kam der Zug mit 405 Buchenwald-Häftlingen im Außenlager Auschwitz-Monowitz an, das sich damals in der Endphase seiner Fertigstellung befand. Das Lager wurde zur Ausbeutung der KZ-Insassen für das benachbarte Buna-Werk der IG Farben errichtet. Der sechs Kilometer lange Weg vom Stammlager zur Produktionsstätte hatte für die verantwortlichen IG-Manager die Arbeitsleistung der Häftlinge zu stark reduziert (vgl. Wagner 2000, 91). Das Lager Monowitz wurde am 28. 10. 1942 fertiggestellt. Löhner-Beda dichtet auch hier ein Lied, das »Buna-Lied« (vgl. Schwarberg 2000, 163f.). Sehr wahrscheinlich war Günther Schwarbergs Biographie Koflers Quelle.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Ruhe, schönstes Glück der Erde«: »Vocal-Quartett« für Männerchor von Franz Schubert (Deutsch-Verzeichnis Nr. 657) nach einem anonymen Text, s. Eintrag ›Ruhe, schönstes Glück‹

PersonMusikerInMedienMusik

Herbert von Karajan (1908 – 1989), österr. Dirigent, mit seiner Frau Henriette war er Stammgast in St. Moritz. s. Eintrag »Aachener Generalmusikdirektor von Karajan«

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Nach dem Ersten Weltkrieg bezieht Elisabeth Heller (1914–2018), die Mutter André Hellers, eine von Adolf Loos umgebaute Villa im Wiener Stadtteil Hietzing. »Mein Großvater Scholdan hat sie meiner Mutter geschenkt, damit wir auch in der Stadt in guter Luft aufwachsen können« (von Mersi 2014). Im Gespräch mit Hermi Löbl 1988 erwähnt sie, dass sie ihrem Sohn das Haus überlassen habe (vgl. Löbl 1990, 90). s. S. II/212

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner – dafür verurteilt, er starb in Haft (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe, der Geschäfteerfinder und Gesellschaftsbegründer, ein wildgewordener Zuckerbäcker, der ins Atomgeschäft einsteigen möchte‹).

PersonVerbrecherInAutorIn/JournalistIn

Kofler gibt hier die ganze aus dem Nachlass von Max Brod herausgegebene Skizze »Gibs auf!« von Franz Kafka im Wortlaut wieder (Erstdruck in der Sammlung »Beschreibung eines Kampfes«, 1936). Der zu Jahresende 1922 entstandene Text (vgl. Kafka 1992b, 125) entstammt dem »Ehepaar-Heft«, wo er von Kafka mit dem Titel »Ein Kommentar« versehen wurde (vgl. Kafka 1992a, 530).

PersonAutorIn/JournalistIn

Protagonist des epochalen Romans »El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha« (1605/1615) von Miguel de Cervantes

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hermann Löns(1866–1914), deutscher Heimatdichter und Journalist, seine Geschichten und Lieder erfreuten sich bereits zu Lebzeiten unter Naturschützern und Wandervögeln großer Beliebtheit, zudem wurde er in der Jägerschaft viel rezipiert. Löns gilt als »Heidedichter« und Vorreiter der Umweltschutzbewegung, seine Texte sind aber auch »voll archaischer Blut-und-Boden-Romantik« (Ehlert 2018), sodass er von den Nationalsozialisten leicht instrumentalisiert werden konnte. Seine Popularität zog sich bis in die Nachkriegszeit, im deutschen Heimatfilm finden sich Adaptionen seiner Werke (u.a. »Rot ist die Liebe«, 1956). In seiner engeren Heimat, der norddeutschen Heide, wird sein Andenken bis heute gepflegt.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Das erste Symposion am 1997 neu eröffneten Robert-Musil-Institut für Literaturforschung war dem slowenischsprachigen Kärntner Autor Florjan Lipuš gewidmet. 2000 wurden die Vorträge des Symposiums in einem Sammelband veröffentlicht (vgl. Amann/Strutz 2000).

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Firma für Haarpflegeprodukte (gehörte zu Unilever), für die die Gebrüder Bundy seit 1965 Werbung machten; die Produktlinie wurde Ende der 80er Jahre eingestellt.

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PersonUnternehmerIn

Der Klagenfurter Ernst Lerch (1914–1997) war ab 1934 Mitglied der SS. Nach dem »Anschluss« wurde er Adjutant und Büroleiter Odilo Globocniks und war mitverantwortlich für die Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung des »Generalgouvernements« Polen; 1943 folgte er Globocnik in die »Operationszone Adriatisches Küstenland«. Nach Kriegsende floh Lerch aus britischer Gefangenschaft und versteckte sich. Zwei gegen Lerch angestrebte Prozesse führten zu keiner Verurteilung (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹).

PersonNationalsozialistIn

Auch die Spielstätten von Lehárs»Land des Lächelns« im Dezember 1942 entnahm Kofler exakt dem »Deutschen Bühnen-Spielplan«: Stadttheater Aussig, Stadttheater Bielefeld, Opernhaus Düsseldorf, Stadttheater Freiberg, Landestheater Gotha-Eisenach, Stadttheater Hagen, Stadttheater Halberstadt, Stadttheater Halle, Staatstheater des Generalgouvernements Krakau, Stadttheater Leitmeritz, Stadttheater Münster, Stadttheater Plauen, Landestheater Schneidemühl, Württembergische Musikbühne Stuttgart, Theater der Stadt Warschau.

PersonMusikerInMedienMusik

Heino (* 1938, eigentl. Heinz Georg Kramm), deutscher Schlagersänger und Interpret deutscher Volkslieder

PersonMusikerIn

»Naturgemäß« gilt als »Signalwort« für die Literatur Thomas Bernhards (vgl. u. a. Piechotta 1982). In Koflers Werk kommt diese Anspielung häufig vor, unter anderem S. I/422, S. II/231, S. III/54

PersonAutorIn/JournalistIn

1935 vom »Reichsführer-SS« Heinrich Himmler gegründeter Verein, der in Deutschland und den besetzten Ländern Frauen uneheliche Geburten ermöglichte; s. Eintrag »Mütter guten Blutes bei der Besamung«

PersonNationalsozialistIn

In Kafkas Roman »Der Proceß« wird K. bei der ersten Befragung vom Untersuchungsrichter gefragt, ob er Zimmermaler sei, worauf er ihm antwortet: »›Nein‹, sagte K., ›sondern erster Prokurist einer großen Bank‹« (Kafka 1990, 61).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Carmina Burana« (1936): szenische Kantate von Carl Orff, uraufgeführt 1937 in Frankfurt/M.

PersonMusikerInMedienMusik

Der Kafkas Roman »Der Proceß« entlehnte Begriff Zimmermaler taucht in Koflers Werk immer wieder auf, chronologisch erstmals in »Zell-Arzberg« (s. Eintrag ›Zimmermaler, oder erster Prokurist einer großen Bank‹)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In der Gemeinde Timmendorfer Strand bei Lübeck – Ende des 19. Jahrhunderts zum »Ostseebad« ausgebaut – verbrachte die Familie Mann den Sommerurlaub (vgl. Mann 1979, 814).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Der Ausspruch »Ja, dürfen s’ denn des?« wird Kaiser Ferdinand I. zugeschrieben, der ihn anlässlich der Revolution 1848 getätigt haben soll (vgl. Perterer 2017).

PersonPolitikerIn

»Die Schöpfung« (1798): Oratorium von Joseph Haydn (1732–1809) für drei Solostimmen, Chor und Orchester

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf Jürgen Ponto (1923–1977), deutscher Bankmanager, wurde bei Entführungsversuch der RAF erschossen

PersonUnternehmerIn

Der Hermann-Löns-Verband listet 2014 ingesamt 120 Löns-Gedenkstätten in Deutschland und Österreich auf, eine »Hermann-Löns-Bank« am Ufer des Wörthersees ist nicht darunter, dafür aber ein »Löns-Stein« im niederösterreichischen Pulkau (1932 von Egon Geier gestiftet) und ein weiterer »Löns-Stein« im Privatgarten des 1976 verstorbenen Egon Geier (s.o.) in Klagenfurt (vgl. Löns-Verband 2014).

PersonAutorIn/JournalistIn

Das im Besitz der Stadt Klagenfurt stehende »Musil-Haus« wurde nach Renovierung und Adaption am 7. 11. 1997, dem 117. Geburtstag Musils, eröffnet. Es beherbergt das seit 1994 bestehende Robert-Musil-Literaturmuseum, das neben MusilIngeborg Bachmann und Christine Lavant in den Mittelpunkt stellt, sowie das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung und das Kärntner Literaturarchiv. Zusätzlich fungiert das Institut als literarischer Veranstaltungsort, als Literaturhaus. s. Eintrag »Musil-Archivs in Klagenfurt«

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

1919 wurde der ersten Friseursalon der Familie Bundy in Wien gegründet, 1962 wurden Hans und Georg Bundy, die Enkel des Gründers, Friseurweltmeister. Heute verfügt das Familienunternehmen über rund zwei Dutzend Salons und eine eigene Produktpalette.

PersonUnternehmerIn

Kreuzbergl: hügelartige Erhebung (517 m) nordwestlich der Klagenfurter Innenstadt, auch als »Hausberg« Klagenfurts bezeichnet. Ingeborg Bachmannhat dem Hügel in ihrer Erzählung »Drei Wege zum See« ein literarisches Denkmal gesetzt. s. Eintrag ›Kreuzbergl‹

TopographieBergOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Der Erinnerung eines überlebenden Mithäftlings aus dem Jahre 1947 nach besuchten im Dezember 1942 fünf Direktoren der IG Farben das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz (vgl. Hilberg 1997, 994). Als sie den moribunden Löhner-Beda erblickten, meinte einer von ihnen, dass »der Jude dort« etwas rascher arbeiten könnte. Das sei Löhners Todesurteil gewesen, ein »krimineller« Häftling, der privilegierte »Lagerälteste«, habe ihn abends totgeschlagen (vgl. Schwarberg 2000, 167). »Insgesamt gingen etwa 35.000 Häftlinge durch Buna [KZ Monowitz]. Mindestens 25.000 starben« (Hilberg 1997, 994)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Arno Breker (1900–1991), deutscher Bildhauer und Architekt, ab 1936 einer der prominentesten Künstler des NS-Staates, von Adolf Hitler protegiert; später zeigte sich der mit zahlreichen Privilegien ausgestattete Vorzeigekünstler des »Dritten Reichs« uneinsichtig: »Aber ich habe nichts zu bedauern, nichts zu bereuen, nichts hinzuzufügen« (Witter 1980).

PersonNationalsozialistIn

»Meine Liebe, deine Liebe«, Lied aus »Land des Lächelns«, Operette von Franz Lehár (1929), s. S. I/24

PersonMusikerInMedienMusik

»Zu Straßburg auf der Schanz«: Lied aus der dreibändigen Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«, die Clemens Brentano und Achim von Armin 1805–1808 herausgaben. Sowohl Johannes Brahms (in seinen »Sechzehn deutschen Volksliedern«»für drei- und vierstimmigen Frauenchor«, 1859–1862) als auch Gustav Mahler (in seinem Liederzyklus »Des Knaben Wunderhorn«, 1887–1890) vertonten den Text.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Reinhard Mey (* 1942), deutscher Musiker und Liedermacher; Pseudonyme: Frédérik Mey (in Frankreich), Alfons Yondraschek und Rainer May

PersonMusikerIn

Anspielung auf Erich Ponto (1884–1957), deutscher Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Titel eines Gedichtbands (1961) von Heinz Pototschnig; die Texte wurden in die Sammlung »Lyrik« aufgenommen (vgl. Adel 1973).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Klaus Amann (* 1949), österr. Germanist, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Klagenfurt, 1994–2014 Leiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv (s. Eintrag ›Klaus Amann‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus der »Fackel« von Karl Kraus, der vollständige Satz lautet: »Wenn man dem Wiener, dieser Kreuzung aus einem Wiener und einem Juden, dieser unklaren Lösung des Rassenproblems, diesem perspektivisch verzeichneten Zweifarbendruck, dieser an die Luft geklebten Vordergrundsfigur, diesem Dreizehner am Tisch der Kultur, dieser einzig fühlenden Larve, in deren Brust zwei Seelen, die eines Friseurs und die eines Friseurkunden ein Friseurgespräch führen, diesem stets die Ehre habenden und nie herzeigenden, stets die Ehre nehmenden und nie behaltenden Intimus, diesem Wahrzeichen der Lüge, diesem von den Idealen abschreckenden Beispiel, diesem Bauchjesuiten, dem die Lebensmittel den Lebenszweck heiligen, diesem Gourmand einer Henkersküche, dem noch die Schande mit Mehl eingebrannt ist, diesem Harlekin der Phrase, diesem Spalierbildner der Persönlichkeiten, diesem Sowiesokenner der Kunst und diesem Ehschowisser der Gottheit: wenn man dem Wiener die Uhr der Zeit ans Ohr hielte, er lobte ihren Deckel und nähme sie ins Maul.« (Kraus 1913, 36)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Erich Isselhorst (1906–1948), deutscher Jurist, 1934 Beitritt zur SS, ab 1935 Tätigkeit für die Gestapo, rascher Aufstieg in beiden Organisationen, 1936 Leiter der Gestapo in Köln, nach den »Anschluss« Österreichs einige Monate mit dem Aufbau der Gestapo-Stelle in Klagenfurt betraut

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Titelheldin des Ehebruch-Romans» Lady Chatterleys Liebhaber« (1928) von D. H. Lawrence

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Friedrich Entress (1914–1947), Arzt in mehreren Konzentrations- und Vernichtungslagern, 1941 erste Tätigkeit im Lager Groß-Gosen, danach Lagerarzt in Auschwitz und seinen Außenlagern, pharmakologische Menschenversuche, Tötungen durch Wasserstoffinjektionen, 1942 Doktortitel ohne Doktorarbeit per Sonderverordnung, 1943/44 Arzt im KZ Mauthausen. »Zu den Aufgaben der KZ-Ärzte gehörte die Verschleierung der Verbrechen« durch fingierte Todesursachen (Klee 2013, 109), im Falle Löhner-Bedas war es »Altersschwäche«, Schwarberg gibt die Todesurkunde wieder und erwähnt die Verbrennung im »Stammlager« (Schwarberg 2000, 171f.).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

Mobutu Sese Seko (1930–1997), nach einem Putsch 1965–1997 diktatorischer, vom Westen gestützter Staatspräsident von Zaïre (nach seinem Tod in Demokratische Republik Kongo umbenannt). Mobutu verfügte im Rahmen seines Kulturkampfs gegen die katholische Kirche, dass sich jeder Staatsbürger einen afrikanischen Vornamen zu geben habe – sich selbst nannte er »Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa za Banga« – »Mobutu auf alle Zeit, der mächtige Hahn, der keine Henne unbestiegen läßt«. Peter Scholl-Latour schreibt davon, sich mehrfach abgesichert zu haben, dass es sich bei dieser Namensgebung um keinen plumpen Europäerwitz handle (Scholl-Latour 1991, 13f.).

PersonPolitikerIn

»Sind Sie John Wayne oder bin ich das« (orig.: »Is that you, John Wayne? Is this me?«), ist ein Zitat aus dem brit.-amerikan. Film »Full Metal Jacket« (1987; R: Stanley Kubrick). Der Hauptprotagonist spricht den Satz mehrmals und spielt damit auf die mehrfach von Wayne in Filmen zum Zweiten Weltkrieg verkörperte Rolle des patriotischen Kriegshelden an.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Alban Berg (1885–1935), österr. Komponist der »Zweiten Wiener Schule«, und Gerhard Lampersberg (1928–2002), österr. Komponist, der in der Tradition der »Zweiten Wiener Schule« arbeitete

PersonMusikerIn

»Land des Lächelns« (1929): Operette von Franz Léhar (1870–1948). s. S. I/24 und S. III/173

PersonMusikerInMedienMusik

Heinz Jacobi (* 1944), Münchner Schriftsteller, Aktivist des Anti-Strauß-Komitees und Darsteller des 1980 gegründeten »Anachronistischen Zuges«; Jacobi gehörte in den 1960er und 1970er Jahren zu Koflers Münchner Bekanntenkreis; in der von ihm herausgegebenen literarisch-politischen Zeitschrift »Martin-Greif-Bote« (1973–1976; ab 1977 »Der Bote«) erschien 1977 ein Typoskript-Auszug aus dem Hörspiel »Surrealismus«.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Weiß wie Schnee« (1980), Song von Wolfgang Ambros (* 1952), österr. Liedermacher und Sänger, Anfang der 1970er Jahre einer der Begründer des Austropop

PersonMusikerInMedienMusik

Der Begriff Zimmermaler taucht in Koflers Werk immer wieder auf: in »Am Schreibtisch« in Bezug auf einen Schriftstellerkollegen (s. Eintrag »die tüchtigsten Zimmermaler«), bei den anderen Stellen (»Herbst, Freiheit«; »Üble Nachrede«; »In der Hauptstadt der Literatur«) wird eindeutiger auf Kafka angespielt, s. Eintrag ›Zimmermaler,...‹. Im Roman »Der Proceß« wird der Protagonist K. bei der ersten Befragung durch den Untersuchungsrichter gefragt, ob er Zimmermaler sei, worauf er antwortet: »›Nein‹, sagte K., ›sondern erster Prokurist einer großen Bank‹« (Kafka 1990, 61).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Heimito von Doderer (1896–1966), österr. Schriftsteller; in der Mappe 4 (1961) des »Bogen« druckte Pototschnig einen Brief des berühmten Zeitgenossen mit dessen Leseeindrücken ab: »Ich will frei heraus sagen, daß mir alle Autoren große Freude gemacht haben. [...] Den ›Bogen‹ werde ich jedemKunstfreund nachdrücklich empfehlen.« In der zwölften Mappe des »Bogen« (1963) ist Heimito von Doderer mit der Kurzprosa »Das vergrabene Pfund« vertreten. Das von Kofler zitierte Lob Doderers ist im Brief an Potoschnig vom 8. 9. 1964 enthalten: »Den beiliegenden Satz sagte ich über Sie zu Athen am 8. Mai in einem von mir dort im PEN-Club gehaltenen Vortrage […]: ›Doch ist dem Freunde und Bewunderer lyrischer Dichtung inzwischen noch ein neuer Stern aufgegangen, im südlichen Kärnten, wo zu Villach Hein Pototschnig als Arzt lebt. Seine bisher vorgelegten drei Bände lyrischer Werke halten wir für die derzeitige Spitze österreichischer Dichtung‹« (zit. n. Adel 1997, 7).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Nach der Wahl zum österreichischen Nationalrat im Oktober 1999 gelang es der stimmenstärksten Partei, der SPÖ, in Koalitionsverhandlungen nicht, einen Regierungspakt zu finalisieren. Die zweitstärkste Fraktion (FPÖ) bildete daraufhin im Februar 2000 mit der ÖVP eine Koalition, bei der ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel den Bundeskanzler stellte.

PersonPolitikerInEreignis

Marokkanische Küstenstadt, wichtiger Transitort für Flüchtlinge aus Europa während des Zweiten Weltkriegs. »Casablanca« ist auch der Titel eines Filmklassikers mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen (USA 1942, Regie: Michael Curtiz), der im Flüchtlingsmilieu spielt

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Hans-Jürgen Syberberg(* 1935), Regisseur, Vertreter des Neuen Deutschen Films; bekannt wurde sein Interview mit Winifred Wagner, einer engen Vertrauten Hitlers, die bekannte: Käme Hitler heute zur Tür herein, »ich wäre genauso froh und glücklich, ihn hier zu sehen und zu haben, wie immer«(o.A./dpa 2015). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film Hitler, ein Film aus Deutschland(1977), in dem auch André Hellermitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInPhilosophInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Die drei Schwestern Charlotte Brontë (1816–1855), Emily Brontë (1818–1848) und Anne Brontë (1820–1848) veröffentlichten unter männlichen Pseudonymen ihre Texte, von denen viele bald zu den Klassikern der englischsprachigen Literatur zählten.

PersonAutorIn/JournalistIn

Buchveröffentlichung von André Heller (1987), Untertitel: »61 Beschreibungen aus dem Leben des Ferdinand Alt«, s. S. II/216

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Goethes»Faust«, Faust im Zwiegespräch mit Mephistopheles: »Was kann die Welt mir wohl gewähren? [/] Entbehren sollst du! sollst entbehren! [/] Das ist der ewige Gesang, [/] Der jedem an die Ohren klingt, [/] Den, unser ganzes Leben lang, [/] Uns heiser jede Stunde singt« (Goethe 1998, 53).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gottfried von Einem (1918–1996), österr. Komponist

PersonMusikerIn

Zitat aus dem Auftrittslied des Sou-Chong in »Das Land des Lächelns«: »immer nur lächeln und immer vergnügt, [/] Immer zufrieden, wie’s immer sich fügt, [/] Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen, […] Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand was an« (zit. n. Denscher 2017, 411). Der Text stammt, wie wahrscheinlich die meisten Liedtexte der Operette, von dem 1942 in Auschwitz ermordeten Fritz Löhner-Beda. s. S. I/24

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Anspielung auf den deutschen Musiker und Schlagerkomponisten Max Greger (1926–2015), 1963–1977 war er Leiter einer Big Band bei Fernsehshows des ZDF.

PersonMusikerIn

»Der Tätowierer und die Mondprinzessin«, 1974 erschienenes Album von Georg Danzer (1946–2007), österr. Sänger, Liedermacher und Vertreter des Austropop

PersonMusikerInMedienMusik

Wahrscheinlich eine Anspielung auf die 1959 vom Opernsänger Herbert Alsen (1906–1978) gegründeten »Burgfestspiele« auf der Burg Forchtenstein im Burgenland; sie bestanden bis 1983.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Hanns Renger (1916–1991) führte bis 1969 das elterliche Schuhgeschäft in Wolfsberg; mit dem Band »Eine Nuß voll Pfauenblau« trat er 1963 erstmals als Lyriker an die Öffentlichkeit, s. Eintrag ›ferner wohnte in W.‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Thomas Prinzhorn (* 1943), Spitzenkandidat der FPÖ im Nationalratswahlkampf 1999. Nach der Bildung der Koalitionsregierung mit der ÖVP wurde Prinzhorn als Minister von Bundespräsident Klestil abgelehnt und als Nationalratspräsident eingesetzt. Kofler spielt hier auf eine Äußerung Prinzhorns im Wahlkampf an: »Wenn ein Asylant in dieses Land kommt, kriegt er vom Sozialamt Medikation, die der Inländer nicht bekommt, und zwar alles gratis. Er bekommt zum Beispiel Medikamente zur Hormonbehandlung, um die Fruchtbarkeit zu steigern, vom Sozialamt gratis« (Geden 2006, 146).

PersonPolitikerInEreignis

Robert Rogner (* 1941), Kärntner Baumeister, ab 1969 Ausführung von Großprojekten vor allem in der Fremdenverkehrsbranche (Appartementhäuser, Feriendörfer), 1995 Einstieg in den Thermenbereich, 2004 Übergabe der Unternehmensleitung an die beiden Kinder. Bekannt wurde der »Baulöwe« 1981 auch durch den Erwerb des Mittagskogels, eines markanten Bergs der Karawanken (angeblich ein Geschenk an seine Frau als Jagdrevier; vgl. Grotte 2011). 2014 übergab er diesen Grundbesitz dem Land Kärnten und ließ ihn als Naturschutzgebiet widmen.

TopographieBergPersonUnternehmerIn

Sobibór: Anfang 1942 im Rahmen der »Aktion Reinhard« errichtetes Vernichtungslager im Osten des damaligen »Distrikts Lublin«, strukturell und personell eng verknüpft mit dem Vernichtungslager Belzec; von April bis August 1942 war Franz Stangl Kommandant; von Mai bis Juli 1942 wurden in Sobibór rund 100.000, insgesamt bis zu 250.000 Menschen ermordet (vgl. Muhle 2016, 152). Im Oktober 1943 organisierte eine Häftlingsgruppe einen Aufstand, durch schließlich 47 ehemalige Häftlinge das Kriegsende erleben konnten.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

Die Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik, ÖGS, wurde 1947 von Richard Marek, einem »Schweißpionier der ersten Stunde«, gegründet (https://oegs.org/%C3%BCber-uns/geschichte [19.6.2019]).

PersonUnternehmerIn

Brotherhood of Men: 1969 gegründete britische Popgruppe, größter Erfolg war der Gewinn des Song Contests 1976

PersonMusikerIn

Gegründet wurde der Sicherheitsdienst (SD) als Geheimdienst der NSDAP und der SS, er stand unter der Leitung von Reinhard Heydrich. War die Gestapo für die Bekämpfung der NS-Gegner zuständig, so der SD für ihre Ausforschung. 1939 wurde die Sicherheitspolizei im Reichssicherheitshauptamt dem SD zugeschlagen – es entstand ein effizienter Nachrichtenapparat, 1944 gehörten ihm rund 6400 hauptamtliche Mitarbeiter an. Der SD war eine vielgestaltige Organisation aus Inlands- und Auslandsnachrichtendienst sowie »Einsatztruppen« zum systematischen Massenmord in den besetzten Ostgebieten (vgl. Wildt 2003).

PersonNationalsozialistIn

György Ligeti (1923–2006), österr.-ungarischer Komponist

PersonMusikerIn

Kofler lehnt diese Figur in einigen Details an Karl Lütgendorf (1914–1981) an, 1971–1977 österreichischer Verteidigungsminister. Lütgendorf war Lobbyist für Waffenexporte, personifiziert also die Kofler hier wichtige Verstrickung von Rüstungsindustrie und Politik. Er war mit Udo Proksch (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe,‹) befreundet – eine Verbindung, die Kofler in die Prosa »Traum und Wirklichkeit« der Sammlung »Amok und Harmonie« (1985) hineinnimmt, dort wird auch der Name Mattschacher weiter verwendet. Lütgendorf musste 1977 zurücktreten, weil der Verdacht auf Unterstützung illegaler Waffengeschäfte bestand. Der »mysteriöser Tod« Mattschachers, von dem Kofler weiter unten schreibt, dürfte an den Suizid Lütgendorfs angelehnt sein. Eine auffällige Namensähnlichkeit, die kein Zufall sein dürfte, gibt es zudem mit Hans Malzacher (1896–1974) einen Bezug. Malzacher war am Aufbau der »Hermann-Göring-Werke« in Linz, der späteren Voest, beteiligt (1938–1941 als deren Leiter), er stieg im »Dritten Reich« bis zu einem der vier Stellvertreter von Rüstungsminister Albert Speer auf. In der Zweiten Republik war er u.a. Aufsichtsratsvorsitzender der Steyr Daimler Puch AG, Österreichs führendem Waffenproduzenten.

PersonPolitikerInUnternehmerInNationalsozialistIn

Auf die 1791 im Freihaustheater in Wien uraufgeführte Oper »Die Zauberflöte« von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) nimmt Kofler in seinem Werk vielfach Bezug; eine zentrale Rolle spielt »Die Zauberflöte« in »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«, dem ersten der drei Prosastücke in »Hotel Mordschein «(s. Eintrag »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«).

PersonMusikerInMedienMusik

Falco (1957–1998, eigentl. Johann Hölzl), österr. Musiker, erlangte in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre internationale Bekanntheit. Der Hit »Jeanny« entstammt dem Album »Falco 3« (1985).

PersonMusikerInMedienMusik

Manfred Posch (1943–2016), österr. Schriftsteller, Kritiker und Journalist, aufgewachsen in Klagenfurt, mehrere Bücher über Kärntner Chöre, Brauchtum und Alpinismus, Chefredakteur der »Kärntner Tageszeitung«; die von Kofler erwähnte Lyrik-Publikation »Am Glasweiher« (1963) war sein Debüt im kleinen Badener Weilburg Verlag, dem eine Beteiligung in der Anthologie »Unter dem Kreuz der Begabung« vorangegangen war (in dieser Publikation waren auch die in Koflers Text erwähnten Drozdowski, Pototschnig, Nowotny und Rudnigger vertreten (vgl. Paar 1963).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Anspielung auf Elisabeth Sickl (* 1940), FPÖ-Politikerin, im Jahr 2000 acht Monate lang Sozialministerin im Kabinett »Schüssel I«; »Sicklgruber« spielt zudem auf den Familiennamen von Alois Hitlers Vater an .

PersonPolitikerInEreignis

Hugo Wolf (1860–1903), österreichischer Komponist. Das von Kofler verwendete Epitheton »steirisch« bezieht sich auf seine Geburt im slowenischen Slovenj Gradec (Windischgrätz), zur Zeit seiner Geburt in der »Untersteiermark« gelegen, und seine Schulzeit in Graz. Bekannt wurde er in erster Linie für sein Liedwerk.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Den Begriff Naturreligion bezieht man in der europäischen Philosophiegeschichte in erster Linie auf Spinoza und Rousseau; es ist denkbar, dass Kofler hier an Hölderlin dachte. (vgl. Link 1999)

PersonPhilosophInAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Nach Belzec ab November 1941 und Sobibór ab Februar 1942 wurde in der Nähe des Dorfes Treblinka nordöstlich von Warschau ab Mai ein drittes Vernichtungslager errichtet. »Die meisten der im Generalgouvernement ermordeten Juden starben in den drei neuen Todeslagern« (Wachsmann 2018, 343) – eine Vernichtungsaktion, die in der historischen Literatur als »Aktion Reinhard« (nach einem NS-Codewort, das sich an den 1942 ermordeten Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Richard Heydrich anlehnt) bezeichnet wird. Die drei Vernichtungslager unterstanden dem Kommando von Odilo Globocnik, das Todeslager Treblinka kommandierte zu Beginn Irmfried Eberl, ihm folgten Franz Stangl (wie Globocnik und Eberl Österreicher) und Kurt Franz. Im August 1943 gelang einem Teil der Häftlinge ein Aufstand, es konnten 200–300 Menschen fliehen. Das Vernichtungslager wurde daraufhin geschlossen, die nicht am Aufstand Beteiligten wurden in das Vernichtungslager Sobibór transferiert. Die Spuren des Mordens sollten möglichst vollständig beseitigt werden, das Lager wurde eingeebnet und zur Tarnung ein Bauernhof errichtet. s. Eintrag ›Treblinka‹

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

Möglicherweise eine Anspielung auf den ersten Vers der polnischen Nationalhymne »Mazurek Dąbrowskiego«, 1797 von Józef Wybicki gedichtet (»Noch ist Polen nicht verloren«). Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (1942), auf den Kofler in »Hotel Mordschein« (s. S. II/458) rekurriert, fußt auf dem Theaterstück »Noch ist Polen nicht verloren« des ungarischen Dramatikers Melchior Lengyel (1880–1974).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Ernst Kaltenbrunner (1903–1946), Leiter der SS und Polizei in Österreich, 1943 Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes«; s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹

PersonNationalsozialistIn

»Save Your Kisses for Me«: Titel des Songs der Band Brotherhood of Men, mit dem sie 1976 den Song Contest gewannen

PersonMusikerInMedienMusik

»Schenkt man sich Rosen in Tirol« ist eine der 17 melodiösen Nummern aus der 1891 am Theater an der Wien uraufgeführten Operette »Der Vogelhändler« von Carl Zeller, nach einem Libretto von Moritz West (Moritz Nitzelberger) und Ludwig Held.

PersonMusikerInMedienMusik

Lilian Harvey (1906–1968), britisch-deutsche Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin, die durch Musikfilme wie »Die Drei von der Tankstelle« (1930) und »Der Kongreß tanzt« (1931) in den 1930er Jahren in Deutschland bekannt wurde.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Dieter Kaufmann (* 1941), österr. Komponist, Pionier der Elektroakustischen Musik, der von Kofler erwähnte Text»Vision des Kreuzes« erschien in der Literaturzeitschrift »Der Bogen« (Mappe 16, 1964), zugleich mit Texten Jonkes und Koflers, in der erwähnten Publikation »Lyrik der Kommenden« ist Kaufmann mit acht Gedichten vertreten (vgl. Paar 1964, 25–30).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Anspielung auf Jörg Haider, dessen Vater Robert den Posten des Gaujugendwalters der Deutschen Arbeitsfront in »Oberdonau« (Oberösterreich) inne hatte, s. Eintrag ›Gaujugendwalter des Gaues Oberdonau‹

PersonPolitikerIn

Josef Marx (1882–1964), österreichischer Komponist; der gebürtige Grazer wurde 1914 Professor an der Wiener Akademie für Musik, 1922–1925 war er deren Direktor; wird als »Erbe« der Wolf’schen Liedtradition angesehen. 1938 Aufführung seines Klavierkonzerts »Catelli romani« während der ersten »Reichsmusiktage« in Düsseldorf. 1949 Honorarprofessor für Musik und darstellende Kunst in Wien (Klee 2009, 358)

PersonMusikerInMedienMusik

Historisches Subjekt: Der historische Marxismus postulierte, wie das Jean-Paul Sartre formulierte, die Notwendigkeit, dass das Proletariat Bewusstsein seiner selbst gewinne und damit zum Subjekt der Geschichte werde. (vgl. Sartre 1971, 73) Erst dieses Bewusstsein macht es im Sinne von Marx und Engels möglich, die Entfremdung zu überwinden.

PersonAutorIn/JournalistIn

Die nicht zuletzt durch Auftritte in zahlreichen Hollywood-Filmen weltweit bekannte Waffe wurde von Gaston Glock (* 1929) entwickelt. 1963 gründete er im niederösterreichischen Deutsch-Wagram eine erste Produktionsstätte, der Stammsitz befindet sich in Velden am Wörther See. Glock bestritt stets – teils auf juristischem Weg –, dass er die FPÖ und den Kärntner LandeshauptmannJörg Haider unterstütze. »Klar ist dennoch, dass Glock und Haider ein Naheverhältnis pflegen bzw. pflegten.« (Maierbrugger 2004)

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TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInPolitikerInMedien

Das erste, ab Ende 1941 unter dem Kommando von Christian Wirth errichtete Todeslager der »Aktion Reinhard« im »Distrikt Lublin« des »Generalgouvernements« Polen. Im Vergleich zu Treblinka und Sobibór gibt es weniger Überlieferungen und Dokumente. Im Dezember 1942 waren die Massentötungen abgeschlossen, das Lager wurde aufgelöst, die Spuren – samt der Hunderttausenden Leichen – beseitigt und die verbliebenen Zwangsarbeiter in Sobibór ermordet.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Maria Callas (1923–1977), griech.-amerikan. Opernsängerin

PersonMusikerIn

Im »ORF-Zentralarchiv« (wie es Kofler bezeichnet) findet sich eine (mittlerweile digitalisierte) Kopie des Lehár-Interviews aus dem Jahr 1940. »Meister Lehár«, wie ihn der Interviewer anspricht, redet darin u.a. über seine Beziehung zu seinem »besten Freund« Puccini, über derzeitige Arbeiten, seinen internationalen Erfolg und über die Berliner Aufführung der »Lustigen Witwe« – jener Ausschnitt, den die Haffners in ihrem »Lehár-Buch« (Haffner 1998, 175) wiedergeben und den Kofler zitiert. Die (ausgearbeiteten) Antworten dürfte Lehár, dem akustischen Eindruck nach, abgelesen haben. Der Interviewer, der Deutsche Karl Riebe (1912–2002), hatte 1939 seine Tätigkeit in der Sendeleitung des »Reichssenders Wien« aufgenommen und kurz vor seiner Einberufung zur Wehrmacht 1940 das Lehár-Interview geführt.

PersonMusikerIn

Rainer Maria Rilke (1875–1926), in Prag geborener deutschsprachiger Lyriker (siehe u.a. S. I/390, S. II/193f., S. III/14)

PersonAutorIn/JournalistIn

Hanns Albin Rauter (1895–1949), aus Klagenfurt stammender SS-Offizier, seit 1933 in Deutschland tätig, ab 1940 war er in den besetzten Niederlanden »Generalkommissar für das Sicherheitswesen«, er verantwortete die Deportation der jüdischen Bevölkerung und den Kampf gegen den Widerstand. Er wurde 1948 von einem niederländischen Gericht zum Tode verurteilt und 1949 hingerichtet.

PersonNationalsozialistIn

Donna Summer (1948–2012), US-amerikanische Popsängerin, wird als »Disco-Queen« bezeichnet. 1968–1976 lebte sie in Deutschland und Österreich. Der »Adabei«-Reporter der »Kronen-Zeitung«, Roman Schliesser, schreibt von 30.000 Dollar Gage für ihren 45 Minuten währenden Auftritt an diesem Abend (Schliesser 2016, 89).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Günther Anders (1902–1992), deutsch-österr. Philosoph und Schriftsteller

PersonPhilosophIn

Roman Haubenstock-Ramati (1919–1994), polnisch-israelischerKomponist

PersonMusikerIn

Der in Baden bei Wien beheimatete Weilburg-Verlag (benannt nach dem klassizistischen Schloss Weilburg bei Baden, 1945 ausgebrannt, 1964 gesprengt) wurde von dem Schriftsteller und Redakteur Carl Egmont Paar (1914–unbek.) betrieben und konzentrierte sich auf Lyrik, etwa mit den ambitionierten Anthologien »Lyrik 1965: Prominenz und Nachwuchs« (1965, u.a. mit Doderer) und »Gruppe C.: Österreichische Lyriker – Premiere« (1967).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

August Eigruber (1907–1947), 1928 NSDAP-Beitritt, ab 1935 Gaugeschäftsführer der illegalen NSDAP in Oberösterreich, nach dem »Anschluss« oberösterreichischer Landeshauptmann, nach der Umbenennung Gauleiter, ab 1940 »Reichsstatthalter« von »Oberdonau«.

PersonNationalsozialistIn

Möglicherweise greift Kofler hier auf das »Manifest der Kommunistischen Partei« von Marx und Engels zurück, wo der Begriff Idiotie sinngemäß auftaucht: Die Bourgeoisie habe »die Zahl der städtischen Bevölkerung gegenüber der ländlichen in hohem Grade vermehrt und so einen bedeutenden Teil der Bevölkerung dem Idiotismus des Landlebens entrissen«. (Marx/Engels 1968, 18)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Jean Harlow (1911–1937), US-amerikan. Schauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Österreichische Gesellschaft für Literatur: 1961 gegründete Organisation zur Durchführungen literarischer Veranstaltungen, die Unterstützung von Dissidenten in Osteuropa war eines ihrer Anliegen, bis 1994 war Wolfgang Kraus der Leiter, s. »Doktor Kraus« (I/554) und »Sekretär der österreichischen Gesellschaft der Literatur« (s. Eintrag ›Sekretär der österreichischen Gesellschaft für Literatur‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Der US-amerikanische Germanist Egon Schwarz schrieb 1987 eine Rezension von André Hellers Buch »Schattentaucher« für die »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Es handelt sich um keine »hymnische«, sehr wohl aber um eine sehr positive Kritik. Schwarz, 1939 mit den Eltern aus seiner Geburtsstadt Wien geflohen, schätzt die »jüdische Reminiszenzen« und die Schilderungen eines skurrilen Kaffeehaus-Wien, besonders gut gefallen ihm die »exquisiten Bissigkeiten« jenes Kapitels, in dem ein vergessener Dichter, Holocaust-Überlebender und Remigrant, dem heutigen Österreich seine Vergangenheitsvergessenheit vor Augen führt (vgl. Schwarz 1987).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Disco-Hit von Donna Summer aus dem Jahr 1977

PersonMusikerIn

US-amerikanischer Film (1960, Strangers When We Meet , R: Richard Quine; D: Kim Novak, Kirk Douglas)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Konrad Paul Liessmann (* 1953), österr. Philosoph und Kulturpublizist

PersonPhilosophIn

»Der Herr Karl« (1961): knapp einstündiger Monolog von Helmut Qualtinger und Carl Merz, wurde zuerst mit Qualtinger in der Hauptrolle verfilmt und 1961 im ORF gesendet, anschließend auf zahlreichen Bühnen aufgeführt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Mit dem Schlager »Pack die Badehose ein« hatte die Schauspielerin und Sängerin Cornelia »Conny« Froboess (* 1943) 1951 ihren ersten Fernsehauftritt; das Lied hatte ihr Vater ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben geschrieben.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

Peter Paul Wiplinger (* 1939), lebt seit 1960 als freier Schriftsteller in Wien; Kofler bezieht sich auf das Gedicht »Der Golfkrieg«, das Wiplinger 1991 während des zweiten Golfkriegs (Jänner/Februar 1991) in der katholischen Wochenzeitung »Die Furche« veröffentlichte: »gebrauchsfertig [/] geliefert der tod [//] von allen staaten [/] die reden von frieden [...] doch im geheimen [/] liefern sie waffen [//] die anderen sterben [/] für ihren profit […] die rüstung dient [/] nur dem frieden [//] das sagen stets [/] die todeslieferanten« (Wiplinger 1991).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitateEreignis

Peter Turrini (* 1944), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Turrini‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler schreibt in einem Brief 1967 (?) an Ingeborg Teuffenbach: »ich war jetzt einen monat in bulgarien. [...] aber das wichtigste, merkwürdig sich anhörende, unter anführungszeichen zu setzende, mir eher unglaubwürdig –: ›wir werden heiraten‹. im juni oder juli – sofern die bulgarischen behörden es genehmigen. nicht etwa: verliebte attitüde – nur: legalisieren, sich ringe anstecken, wie man einen hut aufsetzt, auf daß der staat es zufrieden sei. [...] margarita setzt damit alles auf eine karte. gelingt es, wird sie österreichische staatsbürgerin, wir sind drei monate am schwarzen meer, sie absolviert den schlußkurs am konservatorium und kommt 69 nach wien.« Werner Kofler, o.O., an Ingeborg Teuffennach, Innsbruck, 19. 12. [1967?]. Nachlass Ingeborg Teuffenbach, Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Universität Innsbruck, NL Nr. 29, Kass. 27, M50.

PersonAutorIn/JournalistInTopographieOrtschaft

Anspielung auf Peter Westenthaler (* 1967), FPÖ-Politiker, 1996–1999 Generalsekretär der FPÖ, mit der Regierungsbildung 2000 Klubobmann der FPÖ-Parlamentsfraktion.

PersonPolitikerIn

1985 lanciertes Projekt des Bauunternehmers Robert Rogner, in Villach (am Gailspitz bei der Einmündung der Gail in die Drau) eine riesige Kugel zu bauen, in der man eine Liliputbahnfahrt durch die Menschheitsgeschichte (»Geschichte, wie sie wirklich war«, Mnemosyne 1989, 4) unternehmen kann. Das Projekt wurde – auch wegen der von einer Bürgerinitiative getragenen Proteste gegen die »radikal simplistische Aufbereitung von Geschichte« (Mnemosyne 1989, 7) – nicht realisiert. Das »History Land« sollte dann, so Rogners kurzfristiger Plan 1988, in dem nicht in Betrieb genommenen Atomkraftwerk Zwentendorf realisiert werden. Kofler hat das Motiv der »Begehbarkeit von Geschichte« im Abschnitt der Führung durch das »Museum der deutschen Geschichte« verarbeitet.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

Nancy Reagan (1921–2016), US-amerikan. Schauspielerin, Ehefrau von Ronald Reagan (1911–2004), dem 40. Präsidenten der USA

PersonSchauspielerIn/RegisseurInPolitikerIn

Seebühne, auch »Wörtherseebühne«: 1999 auf Betreiben des damaligen Landeshauptmanns Jörg Haider errichtete Konstruktion neben dem Klagenfurter Strandbad, die rund 2000 BesucherInnen Platz bot. Organisatorisch war die Seebühne dem Klagenfurter Stadttheater eingegliedert; von Anfang an war sie defizitär, 2015 erfolgte der Abriss.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Peter Turrini (* 1944), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Turrini‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Modifiziertes Zitat aus Kafkas»Der Proceß«: »›Ihre Frage, Herr Untersuchungsrichter ob ich Zimmermaler bin […] ist bezeichnend für die ganze Art des Verfahrens, das gegen mich geführt wird. […] Aber ich erkenne es also für den Augenblick jetzt an, aus Mitleid gewissermaßen. Man kann sich nicht anders als mitleidig dazu stellen, wenn man es überhaupt beachten will. Ich sage nicht, daß es ein lüderliches Verfahren ist, aber ich möchte Ihnen diese Bezeichnung zur Selbsterkenntnis angeboten haben‹« (Kafka 1990, 62).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Träume der Jugend« (1879), Gedicht von Johann Gottfried von Herder

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Giacomo Meyerbeer (1791–1864), deutscher Pianist, Komponist und Dirigent, bekannt vor allem als Opernkomponist

PersonMusikerIn

Café Sport: ehemaliger »Künstlertreff« in der Wiener Schönlaterngasse 2, »das einzige lokal«, wie sich Reinhard Priessnitz1970 erinnert, »das langhaarige als gäste duldete und nicht andauernd mit lokalverboten zur stelle war« (Priessnitz 1990, 29). Neben den Aktionisten und anderen KünstlerInnen wie Arnulf Rainer, Margot Pilz, Cora Pongracz oder Valie Export frequentierten auch der Schauspieler Helmut Qualtinger und SchriftstellerInnen wie Hermann Schürrer, Elfriede Gerstl, Elfriede Jelinek, Franz Schuhoder Reinhard Priessnitz das Lokal (vgl. Krasny 2008, 207). Das Café Sport bestand nur bis ca. 1968, heute befindet sich an dieser Adresse die Bar »Lukas«. In Robert Menasses Roman »Selige Zeiten, brüchige Welt« (1991) spielt das Café als »auratischer Ort« eine Rolle (Beilein 2008, 146f.), in Elfriede Jelineks Roman »Die Ausgesperrten« (1980) besucht die Schülergruppe das Café, wo »man auf den Plätzen sitzt, um zu schauen, welcher Künstler oder Intellektuelle auf dem Platz oder dem Platz sitzt« (Jelinek 1985, 105).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Anspielung auf die Eingangssequenz des Films »Hiroshima mon amour« (Frankreich/Japan 1959, R: Alain Resnais, B: Marguerite Duras), in welcher die Stimme des japanischen Protagonisten aus dem Off sagt: »Nichts hast du gesehen in Hiroshima. Nichts.« Worauf die Stimme der französischen Schauspielerin antwortet: »Ich habe alles gesehen. Alles.«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Hugo von Hofmannsthals allegorisches Theaterstück »Das Salzburger große Welttheater«, das 1922 unter der Regie von Max Reinhardt bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde. Das »Schauspiel« beruht auf Pedro Calderóns Mysterienspiel »Das große Welttheater.« Koflers Zusammenführung mit den Begriffen Nihilismus und Weltverschwörung dürfte parodistischer Absicht entspringen.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Kofler zog (wahrscheinlich Anfang 1969) zu der Künstlerin Auguste Kronheim und ihren vier Kindern in die »Brunnwies« am Donauufer im Mühlviertel, unweit der Mündung der Großen Mühl in die Donau (Ortsgebiet Kirchberg ob der Donau).

PersonBildende/r KünstlerIn

Pezi: Figur des Wiener Urania-Puppentheaters, kreiert von Hans und Marianne Kraus Anfang der 1950er Jahre, ab 1957 wurde »Kasperl & Pezi« im ORF-Fernsehen ausgestrahlt, später dann als »Betthupferl«-Serie; die Bärenfamilie Petz bestand aus Großvater, Vater und Mutter Petz sowie Pezi; heute tritt Pezi als Begleiter von Kasperl im Urania-Puppentheater auf (vgl. https://kasperlundpezi.at).

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler kehrt hier Marx’ Diagnose vom »Idiotismus des Landlebens« um.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Wilhelm Rudnigger (1921–1984), Kärntner Mundartdichter (s. Eintrag Willi Rudnigger), eine »Fröhliche Urlaubsfibel« Rudniggers ist in Bibliothekskatalogen nicht dokumentiert.

PersonAutorIn/JournalistIn

Paula Wessely (1907–2000), österr. Schauspielerin, s. Eintrag ›Maskerade‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Das Land des Lächelns«: »Romantische Operette« von Franz Lehár (1870–1948), 1929 in Berlin uraufgeführt; Lehárs Stück widmet Kofler das Hörspiel »Zwei Versuche, das Land des Lächelns kaputt zu machen«

PersonMusikerInMedienMusik

Goldenes Rössl: Gabenbringer in der Weihnachtsnacht, der über das Haus springt; in Adalbert Stifters Erzählung »Weihnacht« heißt es etwa, damit die Kinder wüssten, »daß das Schüsselchen gefüllt ist, sendet öfter das Christkindlein eines seiner goldenen Rößlein, mit denen es durch den Himmel fährt, und läßt die geschehene Begabung verkündigen« (Stifter 1949, 67).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Wörter brauchen keine Seiten«: Projekt (1993) von Ferdinand Schmatz und Heimo Zobernig mit Plakaten im Wiener Stadtraum (vgl. Schmatz/Zobernig 2008)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

In Kafkas Roman »Der Prozeß« hält K. eine akklamierte Rede vor dem Untersuchungsrichter, in der er davon spricht, dass er für all jene hier stehe, die ebenfalls mit einem für sie völlig undurchsichtigen Verfahren konfrontiert seien – »irgendwo« aus dem Publikum reagiert jemand mit Klatschen und dem von Kofler zitierten Ausruf (Kafka 1990, 64).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Sartres»Das Sein und das Nichts«. »Versuch einer phänomenologischen Ontologie« (orig. »L’être et le néant. Essai d’ontologie phénoménologique« 1943)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Adieu, mein kleiner Gardeoffizier«, Lied von Robert Stolz, Text von Walter Reisch, erstmals 1930 von Liane Haid gesungen, u.a. im Film »Das Lied ist aus« (1930)

PersonMusikerInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

Gilbert Becaud (1927–2001), französischer Chansonnier, das Liebeslied »Nathalie«veröffentlichte er 1964, es zählt zu seinen größten Erfolgen – 1965 wurde auch eine deutschsprachige Version veröffentlicht.

PersonMusikerInMedienMusik

Abgewandeltes Zitat aus Gerhard Roths Roman Der stille Ozean: »Vor dem Haus lag ein toter Maulwurf mit rosa Pfoten« (Roth 1980, 24).

PersonNationalsozialistIn

Die Titelfigur in Shakespeares »The Tragedy of King Lear« (Erstdruck 1608) wird nicht explizit als Greis bezeichnet. Aber Lear erklärt in der Eröffnungsszene seine Abdankung damit, »all cares and business from our age« nehmen und dadurch ohne Bürde zum Grab wanken zu wollen: »Unburthen’d crawl toward death« (http://shakespeare.mit.edu/lear/lear.1.1.html [25.6.2020]).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Samuel Becketts »Molloy«: »Ich bin im Zimmer meiner Mutter. Ich wohne jetzt selbst darin. Wie ich hierhergekommen bin, weiß ich nicht« (Beckett 1976, 7). Kofler variierte das Zitat auch schon in »Am Schreibtisch «s. Eintrag ›wie ich aus dem Keller‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Möglicherweise ein Rückgriff auf den Begriff der inversen Produktion, wie sie neomarxistische Ansätze der 1970er Jahre vertraten. Bernd Jürgen Warneken etwa vertritt mit Blick auf die Produktion von »Kunstliteratur« die Ansicht, die Rezeption sei Teil der Literaturproduktion, sie sei inverse Arbeit, ein »aktives Reproduzieren von Bedeutungen« (Warneken 1979, 42), eine »innere ,Produktion‘ von Bedeutung«. (Warneken 1979, 43)

PersonAutorIn/JournalistIn

Elisabeth Waldheim (1922–2017), seit 1944 verheiratet mit Kurt Waldheim (1918–2007), der von 1986 bis 1992 österr. Bundespräsident war (zahlreiche Anspielungen in Koflers Werk auf die sogenannte Waldheim-Affäre, s. Eintrag »Waldheim, er ist gerade nicht da«)

PersonPolitikerIn

Josef Mengele (1911–1979), deutscher Mediziner und Anthropologe, von Mai 1943 bis Januar 1945 berüchtigter Lagerarzt im KZ Auschwitz (vgl. Weiß 2002, 316f.). s. Eintrag ›Mengele‹

PersonVerbrecherIn

Hermann Sudermann (1857–1928), deutscher Journalist, Schriftsteller, zu Lebzeiten erfolgreicher Dramatiker

PersonAutorIn/JournalistIn

Werner Egk (1910–1983), deutscher Komponist, passte sich dem NS-Kunstgeschmack an und machte Karriere, etwa als Kapellmeister an der Berliner Oper Unter den Linden und Funktionär in der Reichsmusikkammer. »Die Zaubergeige« (1935), eine »Spieloper«, war sein größter Erfolg, »[d]as Werk kam mit seinem volkstümlichen Märchenstoff und einer Musik voller bayerischer Volksmelodien dem neuen Zeitgeschmack sehr entgegen« (Karner 2002, 147). Die Figur Guldensack ist nicht als Jude bezeichnet, aber allein der Name spricht für sich, Guldensack wird als Wucherer dargestellt. s. Eintrag ›Guldensack‹

PersonMusikerInMedienMusik

»Magneten. Charismatische Meisterinnen undMeister der Roma und Sinti aus zwölf verschiedenen Ländern« war eine Show André Hellers, die 1993/1994 auf Europatournee ging

PersonAutorIn/JournalistIn

Im »Prater blüh’n wieder die Bäume« (1958), österr. Liebesfilm von Hans Wolff, basierend auf dem Bühnenstück »Die Sachertorte« von Siegfried Geyer und Rudolf Österreicher.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

In Kafkas Roman »Der Prozeß« reagiert K. auf die spontane Beifallsbekundung eines Zuhörers seiner Rede vor dem Untersuchungsrichter: »›Ich will nicht Rednererfolg‹, sagte K. aus dieser Überlegung heraus, ›er dürfte mir auch nicht erreichbar sein. Der Herr Untersuchungsrichter spricht wahrscheinlich viel besser, es gehört ja zu seinem Beruf‹« (Kafka 1990, 65).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

1939 vonJosefine und Leopold Hawelka übernommenes Kaffeehaus in der Wiener Dorotheergasse. Nach kriegsbedingter Schließung 1945 wiedereröffnet, entwickelte sich in den 1950er Jahren zu einem »Künstlercafé«. Der Kritiker Hans Weigel schrieb sich die »Entdeckung« des Hawelka um 1950 auf seine Fahnen, die späte Sperrstunde sei ein entscheidender Grund gewesen (vgl. Weigel 1982, 70). Das Café wird heute von Nachfahren der Hawelkas betrieben, die Originaleinrichtung von Rudolf Schindler aus dem Jahre 1913 besteht noch.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInAutorIn/JournalistIn

»Aktion Reinhard« (auch »Aktion Reinhardt« oder »Reinhart«): Tarnname für die in den drei Vernichtungslagern Sobibór, Treblinka und Belzec durchgeführte Vernichtung der jüdischen Bevölkerung des »Generalgouvernements« und Bialystoks. Der Name leitet sich von dem im Mai 1942 in Prag einem Attentat erlegenen Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und Stv. »Reichsprotektor« in Böhmen und Mähren, her. Himmler beauftragte Globocnik (wahrsch. im Herbst 1941) mit der Durchführung.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Karl Marx spricht in »Das Kapital« von der »reinen Form« des Kapitals, für die man von den »eigentümlichen Funktionen des kaufmännischen oder Warenhandlungskapitals« abstrahieren müsse. (Marx 2004, 264)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Realitätsprüfung« ist »ein von Freud postulierter Vorgang, der es dem Subjekt ermöglicht, die aus der Außenwelt stammenden Reize von inneren zu unterscheiden und einer möglichen Verwechslung zwischen dem, was das Subjekt wahrnimmt, und dem, was es sich lediglich vorstellt, zuvorzukommen, einer Verwechslung, die der Halluzination zugrunde liegt«. (Laplanche/Pontalis 1973, 431)

PersonAutorIn/JournalistIn

Maximilian Schell (1930–2014), österr.-schweiz. Schauspieler, Regisseur und Produzent. s. Eintrag ›North Pacific Trading, Hongkong‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Bob Dylan (* 1941, eigentl. Robert Allen Zimmermann), US-amerikan. Musiker, 2016 Nobelpreis für Literatur

PersonMusikerIn

Kofler/Fian imaginieren hier eine autobiographische Veröffentlichung Mengeles. 1985 ging die Meldung, dass man das Grab Mengeles in Brasilien gefunden habe, durch die Welt. Mengele war bereits 1979 gestorben. Sein Sohn Rolf hatte Tagebuchaufzeichnungen 1979 aus Brasilien mitgenommen, 1985 erschienen, neben einem Interview mit Rolf Mengele, Ausschnitte in der Zeitschrift »Bunte« in einer sechsteiligen Serie (vgl. u.a. Byhan 1985).

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Anspielung auf das Theaterstück Das Mündel will Vormund sein (1969) von Peter Handke

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ernst Bloch prägt in seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« (1954–1959) den Begriff »Vorschein«, um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. s. Eintrag »Vorschein, wie der Philosoph B. schreibt«

PersonPhilosophInZitate

Voltaire (1694–1778), franz. Philosoph

PersonPhilosophIn

Das Stück »New York 1963 – America 1968« von Eric Burdon and the Animals (s. Eintrag ›new york 1963 – america 1968‹) behandelt die Frage möglicher Freiheiten, eine Stimme stellt am Ende die von Kofler zitierte Frage.

PersonMusikerInMedienMusik

»Zwei Herzen im Dreivierteltakt«, Operette von Robert Stolz, Uraufführung 1933 in Zürich; Libretto von Paul Knepler, Ignaz Michael Welleminsky und Robert Gilbert, es beruht auf dem Drehbuch zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 1930 von Walter Reisch und Franz Schulz, dessen Filmmusik ebenfalls von Robert Stolz stammte.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

Abgewandeltes Zitat aus Thomas Bernhards im März 1968 gehaltenen Rede zur Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Literatur 1967, Sparte Roman (Erstabdruck in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, 19.3.1968): »Es ist nichts zu loben, nichts zu verdammen, nichts anzuklagen, aber es ist vieles »lächerlich«; es ist alles lächerlich, wenn man an den »Tod« denkt« (Bernhard 2011, 69), s. Eintrag »Alles kunstgemäß, alles lächerlich, Literatur, Gelächter, alles lächerlich im Angesicht des Todes.«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Das »Casanova« in der Dorotheergasse war in den 1920ern Wiens erste Revue-Bar, 1958 stand hier Josephine Baker auf der Bühne, Karl Farkasund Ernst Waldbrunn traten hier mit ihren bekannten Doppel-Conférencen auf, später wurde es ein Erotik-Club.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Mit »Wassermusik« werden drei in Charakter und Besetzung unterschiedliche Suiten von Georg Friedrich Händel zusammengefasst; die komplette Partitur erschien 1743.

PersonMusikerInMedienMusik

André Heller (* 1947), österr. Sänger, Schriftsteller, Impresario, ein zentraler Bezugspunkt der Kofler’schen Satire

PersonAutorIn/JournalistIn

Miles Davis (1926–1991), US-amerikanischer Jazzmusiker

PersonMusikerIn

Richard Wagner (1813–1883), deutscher Komponist

PersonMusikerIn

Königin der Nacht: Protagonistin in Mozarts Singspiel »Die Zauberflöte« – in Koflers Werk eine zentrale Figur, die hier chronologisch zum ersten Mal auftaucht. In »Am Schreibtisch« schließt Kofler erstmals die »Zauberflöte« mit den Verbrechen des Nationalsozialismus kurz, das erste Prosastück in »Hotel Mordschein« sind die »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«, die er in das Hörspiel »Was geschah mit der Königin der Nacht?« (1992) einfließen lässt, auch in »Manker« taucht die Figur auf, s. Eintrag »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«.

PersonMusikerInMedienMusik

Nothung: Name des Schwerts in Richard Wagners Oper »Siegfried«(1876). s. Eintrag »Nothung, Nothung«

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler gibt hier im Wortlaut ein Lied des Wiener Malers Ernst Fuchs (1930–2015) wieder, das unter dem Titel »Ernst Fuchs singt« 1980 in der Nullnummer der Zeitschrift »Sonne« erschien. Günther Nenning, der Herausgeber der Zeitschrift »Neues Forvm« (in der zahlreiche Beiträge Koflers erschienen), betreute die »Sonne « redaktionell. Mitherausgeber waren André Heller, Ernst Fuchs, Freda Meissner-Blau, Friedensreich Hundertwasser und Maria Felsenreich, es war ein Organ der österreichischen Naturschutzbewegung. »Sonne« lag – in identischem Format – dem »Neuen Forvm« bei.

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Nothung: Name des Schwerts in Richard Wagners Oper »Siegfried« (1876). Siegfried singt in einer Arie: »Nothung! Nothung! [/] Neidliches Schwert! [/] Was mußtest du zerspringen?« (Wagner 2007, 81). s. Eintrag »Nothung, Nothung«

PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Die Zauberflöte«, 2. Aufzug, 28. Auftritt: »Die Geharnischten: Der welcher wandert diese Straße voll Beschwerden, [/] Wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden. [/] Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann, [/] Schwingt er sich aus der Erde himmelan! [/] Erleuchtet wird er dann imstande sein [/] Sich den Mysterien der Isis ganz zu weihn. –« (Assmann 2012, 122).

PersonMusikerInMedienMusik

Pyritinol (Handelsname: Encephabol) ist ein Arzneistoff zur Behandlung seniler Demenz. Kofler spielt in dieser Passage immer wieder auf die kolportierte Psychopharmaka-Sucht des »Hotel Mondschein«-Mörders Bernt Burchhart an. (vgl. Kimeswenger 1987, 7)

PersonVerbrecherIn

Erika Pluhar (* 1939), österr. Schauspielerin, Sängerin und Autorin; s. Eintrag ›Ich blättere in meinem Tagebuch.‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Johann Strauß (1825–1899) und Johann Strauß sen. (1804–1849), beide österr. Kapellmeister und Komponisten

PersonMusikerIn

»Die Gespenstersonate«: 1908 uraufgeführtes Theaterstück von August Strindberg (1849–1912)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der genaue Ursprung des für die Ausrottung der europäischen Juden stehenden euphemistischen Begriffs »Endlösung der Judenfrage« ist nicht mehr auszumachen, er könnte von Hitler selber stammen. Belegt ist er in einem Brief Görings an Heydrich aus dem Juli 1941. Bei der sogenannten Wannsee-Konferenz (20. 1. 1942) wurde er von Heydrich als organisationsinternes Verschleierungswort etabliert (vgl. Schmitz-Berning 2000, 175–176).

PersonNationalsozialistInEreignis

Jean Baudrillard (1929–2007), franz. Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe

PersonPhilosophIn

Mit der Oper »Tiefland« (1903) feierte Eugen d’Albert (1864–1832) seinen Durchbruch als Opernkomponist. Die 1940–1944 gedrehte Verfilmung der Oper durch Leni Riefenstahl bildet den Mittelpunkt von Koflers Prosa »TIEFLAND, Obsession « (s. Eintrag ›Tiefland‹).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

»It was a lover and his lass« ist der Titel des bekanntesten Lieds aus Shakespeares»Wie es euch gefällt« (»As you like« it, 1623), vertont von Thomas Morley (1557/58–1602): »It was a lover and his lass, [/] With a hey, and a ho and a hey nonino, [/] That o’er the green cornfield did pass, [/] In the spring-time, the only pretty ring-time, [/] When birds do sing, hey ding a ding a ding, [/] Sweet lovers love the spring« (Shakespeare 2006, 328f.). In der Schlegel-Tieck ’schen Übersetzung: »Ein Liebster und sein Mädel schön, [/] Mit heisa und ha und juchheisa trala! [/] Die thäten durch das Kornfeld gehen [/] Zur Maienzeit, der lustigen Paarezeit, [/] Wann Vögel singen tirlirelirei: [/] Süß’ Liebe liebt den Mai« (Shakespeare 1897, 173).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Odilo Globocnik (1904–1945) kam 1918 mit seiner Familie nach Klagenfurt. Er übernahm in Kärnten führende Tätigkeiten während der Zeit der »Illegalität« im Austrofaschismus. Nach dem »Anschluss« war er Gauleiter in Wien, 1939 wurde er »SS- und Polizeiführer« im Distrikt Lublin und war dort für die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung verantwortlich. 1943 wurde er in die »Operationszone Adriatisches Küstenland« versetzt, auch dort organisierte er Deportationen und verantwortete die Partisanenbekämpfung (s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«.).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Alois Huber (1929–2007), Landwirt und »Urgestein« der Kärntner FPÖ, stellvertretender Landesparteiobmann, hoher Funktionär der Landwirtschaftskammer, 1984–1994 Nationalratsabgeordneter. Gemeinsam mit seiner Schwester Kriemhild Trattnig (s. Eintrag ›Firma Trattnig‹) bildet er den hier apostrophierten »Clan« der FPÖ-Altvorderen.

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PersonPolitikerInMedien

Lilli Palmer (1914–1986), deutsche Schauspielerin, s. Eintrag ›Lilli Palmer‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Der Ackermann aus Böhmen« (1400/1401): wichtiges Werk der spätmittelhochdeutschen Literatur von Johannes von Tepl (um 1350–1414), Notar, Stadtschreiber und Wirt in Prag – eine Wechselrede zwischen einem Bauern und dem Tod. Möglicherweise war Josef Winklers Aneignung des Titels für seinen Roman »Der Ackermann aus Kärnten« (1980) Kofler bei der Arbeit am Stück bekannt. Die Umarbeitung des 1978 erstgesendeten Hörspiels in das 1984 uraufgeführte Theaterstück lässt sich allerdings zeitlich nicht festlegen.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In einer Villa am Berliner Wannsee, dem Gästehaus der Sicherheitspolizei, trafen sich am 20. Jänner 1942 fünfzehn SS- und Regierungsfunktionäre, um unter dem Vorsitz Reinhard Heydrichs organisatorische Details der Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung zu besprechen. Heydrich war daran gelegen, dass die Fäden dafür in dem von ihm geleiteten Reichssicherheitshauptamt zusammenliefen. Protokollant des Treffens war Adolf Eichmann, »Referent für Judenangelegenheiten«. Auf diesem rund zweistündigen Treffen wurde nicht der Beschluss zur »Endlösung der Judenfrage« gefasst, es war ein wichtiges Informations- und Koordinierungstreffen (vgl. Klein 2012).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

Peter Henisch, (* 1943), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Henisch‹

PersonAutorIn/JournalistIn

»Die toten Augen« (1916): Oper von Eugen d’Albert, das Libretto stammt von Hanns Heinz Ewers und Marc Henry.

PersonMusikerInMedienMusik

Deutscher Titel von »Revolutionary Road«, 1961 erschienener Debütroman des US-amerikanischen Schriftstellers Richard Yates (1926–1992)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft im Osten Polens. Von Lublin aus wurde 1942/43 unter der Leitung von Odilo Globocnik die »Aktion Reinhardt« organisiert, die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen. s. Eintrag »Lubliner Sturm, Lerch Globocnik, Pohl« und gehäuft in »Tanzcafé Treblinka«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Eduard Baumgartner (1923–2006), seit 1963 Chef des europaweit tätigen Logistik- und Transportunternehmens Fercam in Bozen (vgl. Erker 2010, 378f.)

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Peter Turrini (* 1944), österreichischer Schriftsteller, der v.a. zur Zeit der Kanzlerschaft Bruno Kreiskys (1970–1983) der Sozialdemokratie nahe stand. Die SPÖ konnte damals u.a. mit kulturpolitischen Maßnahmen, wie etwa der Einrichtung eines Sozialfonds für AutorInnen, viele KünstlerInnen für sich gewinnen, die auch offen für Kreisky und seine Politik auftraten. Turrini verfasste gemeinsam mit Gerhard Roth die Texte zu einem Fotoband aus Anlass von Kreiskys 70. Geburtstag im Jahr 1981. (vgl. Müller 1981)

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInEreignis

Vilja-Lied: bekanntes Lied aus Franz Lehárs Operette »Die lustige Witwe« (1905)

PersonMusikerInMedienMusik

»Die Tragödie von König Richard III.«: Theaterstück von William Shakespeare. Koflers Anspielung auf eine Salzburger Aufführung führt nicht zu den Salzburger Festspielen, bei denen das Drama (bis 2020) nie auf dem Programm stand, sondern zu einer Inszenierung am Salzburger Landestheater im September 1982 (Regie: Hans Joachim Heyse). Ob die Bühne als »öffentliche Garderobe« diente, wie Kofler schreibt, ist nicht mehr rekonstruierbar. Eine Rezension gibt den Hinweis darauf, dass der Hauptdarsteller »am Beginn als Privatmann mit geraden Gliedern auf die Bühne steigt« und dann erst anfange zu »spielen« (Thuswaldner 1982).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Die »schule für dichtung (sfd)« in Wien wurde 1991 als Künstlerprojekt gegründet, 1992 trat sie mit der Organisation erster »Klassen« und einer Tagung zum Thema der Lehr- und Lernbarkeit von Literatur an die Öffentlichkeit. »sie veranstaltet festivalartig organisierte, alljährlich stattfindende ›akademien‹ mit klassen, referaten, lehrgesprächen, lesungen, performances und studentenpräsentationen« (Hintze 2002, 182). Wesentlicher Initiator und langjähriger Leiter war der Dichter Christian Ide Hintze (1953–2012).

PersonAutorIn/JournalistIn

Reinhard Heydrich (1904–1942), 1931 NSDAP- und SS-Beitritt, rascher Aufstieg in Himmlers Einflussbereich, Aufbau des »Sicherheitsdiensts«, 1936 Chef der »Sicherheitspolizei«, 1939 Zusammenfassung der beiden Organisationen im »Reichssicherheitshauptamt« unter Heydrichs Leitung, 1941 stellvertretender »Reichsprotektor« in Böhmen und Mähren, als der er drakonische Maßnahmen gegen die tschechische Bevölkerung durchführte – der »Henker von Prag« wurde bei einem Attentat in Prag am 27. Mai 1942 schwer verletzt und starb acht Tage später.

PersonNationalsozialistIn

»Vom Wunsch, Indianer zu werden: wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete« (1994): Buchpublikation von Peter Henisch, bezieht sich auf die Prosaskizze »Wunsch, Indianer zu werden« von Franz Kafka, 1913 im Sammelband »Betrachtung« erschienen

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hanns Heinz Ewers (1871–1943), Kabarettist, (Reise-)Schriftsteller, Drehbuchautor, Dandy, zeitweise dem Okkultismus zugetan, trug sich den Nationalsozialisten an, die aber mit seinem Werk zwischen Phantastik, Wissenschaft und Erotik wenig anfangen konnten

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich vermutlich auf das von Martha Argerich 1952 aufgenommene Klavierkonzert in a-moll, op. 54 (1854), von Robert Schumann.

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf den in Triest geborenen, in Klagenfurtlebenden Odilo Globocnikund den in Oberösterreich geborenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInPolitikerIn

lat.: So vergeht der Ruhm der Welt. Wahrscheinlich geht der Spruch auf Thomas von Kempens Werk »De imitatione Christi« (»Die Nachfolge Christi«, um 1418) zurück, in dem er schreibt: »O quam cito transit gloria mundi« (»O wie schnell vergeht der Ruhm der Welt.«) (Pöppelmann 2009, 130)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mario Ferrari-Brunnenfeld (1932–2001), Kärntner Arzt und Politiker, ab 1975 Kärntner Landtagsabgeordneter, 1983–1987 Gesundheitsstaatssekretär. 1976machte er als FPÖ-Landesparteiobmann Jörg Haiderzum Kärntner FPÖ-Landesgeschäftsführer, zu einem Zeitpunkt, als der 26-jährige Haider sich als jüngstes Mitglied des Bundesparteivorstands in Wien Feinde gemacht hatte. (vgl. Zöchling 1999, 101) In einer Vorstufe zu »Am Schreibtisch«schreibt Kofler von einer physiologischen Ähnlichkeit zwischen Ferrari-Brunnenfeld und Turrini: »dieser (fette) ferrari [...] mit seinen kritischen glotzaugen etwa, den ich immer mit dem staatssekretär turrini verwechsle, gut, beide haben ein feistes gesicht u kommen aus der klagenfurter gegend (beide haben diese fett(ig)e, erdige stimme)« (11/W7/2).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInAutorIn/JournalistInEreignis

Der Anatom und SS-Hauptsturmführer August Hirt ließ für seine Schädel- und Skelettsammlung an der Universität Straßburg 1943 Häftlinge aus Auschwitz in das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof (s. Eintrag ›Natzweiler‹) bringen und sie dort in einer Gaskammer mit Cyanhydratsalzen ermorden. (vgl. Mitscherlich/Mielke 1997, 227–229)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

Deutsche Opern- und Operettensängerin (1924–2010); einem breiten Publikum wurde sie mit ihren Fernsehauftritten bekannt.

PersonMusikerIn

Büchners »Dantons Tod« wurde 1982 in der Regie von Kurz Josef Schildknecht am Grazer Schauspielhaus inszeniert (Premiere: 29. 9. 1982) und begann, wie Kofler schreibt, im Foyer: »Kaum kommt man zu ebener Erde hinein, werden einem abgeschlagene Köpfe unter die Nase gehalten, und anschließend, im ersten Stock, wird das Publikum unter den Revolutionsmob gemischt« (Wimmer 1982).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gerhard Rühm schreibt 1967 im Vorwort zu dem von ihm herausgegebenen Band mit Arbeit der »Wiener Gruppe« davon, dass man in der Gruppe die »methodische hervorbringung von literatur« diskutiert habe, wichtige Anregungen seien von Marc Adrians »methodischem Inventionismus« ausgegangen (Rühm 1985, 14). Der Konzeptkünstler und Filmemacher Marc Adrian (1930–2008) formulierte 1957 eine »kurzgefasste theorie des methodischem inventionismus«, in der ein zentraler Punkt lautete: »es handelt sich darum, methoden für künstlerische produktionsprozesse zu erarbeiten, welche die individuellen kohärenzfaktoren (k) jedes künstlers in der verschiedensten weise (v) im jeweiligen prozess sichtbar werden lassen. diese methoden müssen darstellbar und vorausplanbar (programmierbar) sein. die erstellung dieser programme ist ebenfalls künstlerische aktivität« (Adrian 2007, 110).

PersonAutorIn/JournalistIn

1977 sank der von Udo Proksch (siehe oben) gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Die fingierte Ladung war eine Uranerzaufbereitungsanlage (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe, der Geschäfteerfinder und Gesellschaftsbegründer, ein wildgewordener Zuckerbäcker, der ins Atomgeschäft einsteigen möchte‹.).

PersonVerbrecherIn

Mit demTheaterstück »Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes« von Hugo von Hofmannsthal wurden 1920 die Salzburger Festspiele eröffnet. Uraufgeführt wurde das Mysterienspiel 1911 in Berlin unter der Regie vonMax Reinhardt.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Lidice: Eine der Racheaktionen nach dem Prager Attentat auf Heydrich war die Ermordung aller männlichen Bewohner sowie der meisten Kinder der Ortschaft Lidice, 20 km westlich von Prag, am9. und 10. Juni 1942, die Frauen wurden in Konzentrationslager deportiert. Oradour-sur-Glane: In der kleinen Stadt im zentralfranzösischen Limousin ermordeten am 10. Juni 1944 Mitglieder der SS-Panzerdivision »Das Reich« (s.o.) über 600 Menschen als Vergeltungsaktion für die bei Kämpfen mit Widerstandskämpfern in der Region um Leben gekommenen deutschen Soldaten; Marzabotto: Auch hier in der Gegend der südlich von Bologna gelegenen Gemeinde im Apennin tötete eine SS-Panzerdivision als Vergeltungsaktion für Partisanenangriffe eine große Zahl an Zivilisten, dem Massaker vom 29. und 30. September 1944 fielen um die 770 Personen zum Opfer.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInEreignis

Karl May (1842 – 1912), deutscher Schriftsteller, berühmt für seine Abenteuerromane und Reiseerzählungen aus dem Orient und den USA; mehrfach Bezüge bei Kofler, siehe u.a. s. Eintrag ›Karl-May-Sammelbildern‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Heinz Kindermann (1894–1985), österreichischer Theater- und Literaturwissenschaftler, berüchtigte für seine NS-Karriere (seit 1933 NSDAP-Mitglied) und die erfolgreiche Reintegration in die Nachkriegsgesellschaft (ab 1954 außerordentlicher, ab 1959 ordentlicher Professor am Wiener Institut für Theaterwissenschaft).

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf das Konzept des »Übermenschen«als einem dem Menschen überlegenen Menschen, das vor allem Friedrich Nietzscheprägte, in seinem Werk »Also sprach Zarathustra« (1883–1885) systematisch ausarbeitete.

PersonPhilosophInZitate

Lied der Gruppe »Die drei Peheiros«, eines Männertrios, das seit den 1950er Jahren im Schlagergeschäft erfolgreich war. 1. Strophe: »Es hängt ein Autoreifen an der Wand, [/] Und der Auspuff liegt gleich nebenan. [/] Fragt ihr mich warum ich traurig bin, [/] Schau ich nur zum Autoreifen hin« (Die drei Peheiros 2016). Das Lied war eine Variation des erfolgreichen Schlagers »Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand« (1953) der holländischen Band »Kilima Hawaiians« .

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PersonMusikerInMedienMusik

Wendelin Schmidt-Dengler (1994, 299) erkennt hier einen Bezug zur Identitätsproblematik in Max Frischs Roman »Stiller« (1954), die bereits im ersten Satz angesprochen wird: »Ich bin nicht Stiller!« (Frisch 1996, 7) Turrinis. Eintrag ›Turrini‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Bekanntes Lied aus Franz Lehárs Operette »Der Zarewitsch« (1927)

PersonMusikerInMedienMusik

Caspar Weinberger (1917–2006), US-amerikan. Politiker, Verteidigungsminister der USA in der Regierung Ronald Reagan zwischen 1981 und 1987

PersonPolitikerIn

»Ruhe, schönstes Glück der Erde«: »Vocal-Quartett« für Männerchor von Franz Schubert (Deutsch-Verzeichnis Nr. 657) nach einem anonymen Text

PersonMusikerInMedienMusik

Heinrich Himmler, Odilo Globocniks Vorgesetzter, verwendete in seinem Dienstkalender manchmal den Spitznamen »Globus« (vgl. Witte 1999, 204, 306, 566), Briefe an Globocnik begann er mit der Anrede »Mein lieber Globus« (vgl. Schwindt 2005, 142 FN 114; s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«.).

PersonNationalsozialistIn

Abgewandeltes Zitat aus Samuel Becketts Roman »Molloy«: »Ein Zahnarzt ist so gut wie der andere, sagte ich.« (Beckett 1976 , 143)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Deutscher Opern- und Operettensänger, lyrischer Tenor (1915–1986), bekannt wurde er durch zahlreiche TV- und Filmauftritte

PersonMusikerIn

Konstantin Tschernjenko (1911–1985), sowjetischer kommunistischer Politiker und von 1984 bis zu seinem Tod Staatsoberhaupt der Sowjetunion

PersonPolitikerIn

1974 von Josef Oberwalder gegründetes österr. Männergesangsquartett, anfänglich mit einem Repertoire traditioneller und neuer geistlicher Volkslieder; internationale Anerkennung mit der Interpretation von Schuberts Männerquartetten

PersonMusikerIn

Reinhold von Mohrenschildt (1915–1990), österr. SS-Hauptsturmführer, höchster Repräsentant der Siedlungspolitik Himmlers im Distrikt Lublin; Mohrenschildt bildete mit Odilo Globocnik, Ernst Lerch, dem SS-Arzt Siegbert Ramsauer und dem Kärntner Gauleiter Friedrich Rainer eine Gruppe von fanatischen Nationalsozialisten, die in Klagenfurt ihren Ausgangspunkt und im Schloss der Mohrenschildts in Freudenberg (südlich des Magdalensbergs) einen Treffpunkt hatte. s. Eintrag »Von Mohrenschild«

TopographieOrtschaftBergPersonNationalsozialistIn

Zwar wurden die ersten Autobahnen in Deutschland in der Weimarer Republik gebaut, mit dem nach Hitlers »Machtergreifung« 1933 erlassenen »Gesetz über die Errichtung eines Unternehmens ,Reichsautobahnen‘« setzte der Ausbau eines Autobahnnetzes – und die Mythisierung als »Straßen des Führers« (vgl. Schütz/Gruber 1996, 18) – ein. Ende 1943 waren rund 3900 km Autobahnen fertiggestellt. Und Adolf Hitler versprach eine künftige Massenmotorisierung, die Deutschen sollten für einen leistbaren »KdF-Wagen« (»Kraft durch Freude-Wagen«, »Volkswagen«) ansparen. 1938 wurde das Volkswagenwerk in der »Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben« (ab 1945 Wolfsburg) errichtet, wo allerdings nur einige Hundert »KdF-Wagen«, vor allem aber Kübel- und Schwimmwagen für die Wehrmacht produziert wurden. (vgl. Schütz 2001)

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TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

»Am Ziel«: Theaterstück von Thomas Bernhard (1981)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Tom Wolfe (1930–2018), US-amerikan. Schriftsteller und Kritiker, Vertreter des New Journalism

PersonAutorIn/JournalistIn

Von 1992 an war Wolfgang Bauer für knapp ein Dezennium Lehrender an der Wiener »schule für dichtung«.

PersonAutorIn/JournalistIn

»Boléro«, Orchesterstück des franz. Komponisten Maurice Ravel, Uraufführung 1928

PersonMusikerInMedienMusik

Im Mai 1943 besuchte Maximilian von Herff (1893–1945), Chef des SS-Personalhauptamtes, die SS-Einrichtungen im »Generalgouvernement Polen«, seine Einschätzung Globocniks hat sich in dessen Personalakte (Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, Ludwigsburg) erhalten. Kofler greift in das Zitat ein: »Sein Draufgängertum läßt ihn oft die gegebenen Grenzen vergessen, jedoch nicht aus persönlichem Ehrgeiz, sondern vielmehr um der Sache wegen. Der Erfolg spricht unbedingt für ihn.« Im folgenden Absatz ist »will zuviel alleine machen« dem Herff-Bericht entnommen (Pucher 1997, 144 – das war auch Koflers Quelle).

PersonNationalsozialistIn

Fritz Wunderlich (1930–1966), deutscher Opernsänger, ab 1960 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper München, ab 1964 internationale Engagements, u.a. an der Wiener Staatsoper, den Salzburger Festspielen. Zwei Wochen vor seinem Tod sang er in Edinburgh jene Rolle, mit der er bekannt geworden war: den Taminoin Mozarts »Zauberflöte«, er starb an den Verletzungen eines Treppensturzes während eines Jagdaufenthaltes in der Nähe von Karlsruhe (vgl. Grieser 1999, 230ff.).

PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus dem Auftrittslied des Sou-Chong aus »Das Land des Lächelns«: »immer nur lächeln und immer vergnügt, [/] Immer zufrieden, wie’s immer sich fügt, [/] Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen, […] Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand was an« (zit. n. Denscher 2017, 411). Der Text stammt, wie wahrscheinlich die meisten Liedtexte der Operette, von dem 1942 in Auschwitz ermordeten Fritz Löhner-Beda.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Jack Unterweger hat während seiner Haftzeit 1976–1990 »den Hauptschulabschluß nachgeholt, einen Schreibmaschinenkurs absolviert und im Fernlehrgang die ›Technik der Erzählkunst‹ studiert.« (Friedrichsen 1994, 152)

PersonAutorIn/JournalistIn

Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller. Die Bezüge zu Bernhard ziehen sich durch das gesamte Œuvre Koflers, s. Eintrag ›Th. Bernhard‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich hier wahrscheinlich auf eine Rezension des Buches »Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege« (1990) von Hans-Jürgen Syberberg (* 1935), in der Helmut Karasek kritisiert, dass ein Buch, das Hitler relativiere, überhaupt einen Verleger und in Günther Nenning und André Heller zwei (positive) Rezensenten gefunden habe: »Syberberg, ein ›engagierter Antifaschist‹? Bestenfalls ein ewiger Hitler-Junge, der sich idealistisch einen netten, sauberen Faschismus wünscht – umweltfreundlich, heimatverbunden und mit einem anständigen, weil prinzipientreuen Antisemitismus« (Karasek 1990, 245). Syberbergs Darstellung des Nationalsozialismus ist seit seinem Film »Hitler, ein Film aus Deutschland« (1977), in dem auch André Heller mitspielt, umstritten, sie fand, etwa in Susan Sontag(Sontag 1980), auch Befürworter.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInNationalsozialistInPhilosophInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Arios: liedhaft, gesanglich; »ariose Bildungen«: in der Musikliteratur früher gebräuchliche Metapher, etwa bei Würz (1986a, 144) über Wolf-Ferraris Oper »Il Campiello«: »Liedhafte Züge, aber kaum ariose Bildungen kennzeichnen die Gesangspartien«.

PersonMusikerInMedienMusik

Daniel Barenboim (* 1942), argentinisch-isrealischer Pianist und Dirigent

PersonMusikerIn

Übertreibungskünstler ist ein Begriff, der einen Aspekt von Thomas Bernhards Poetik zu fassen sucht. Der Germanist Wendelin Schmidt-Denglerbetitelte damit 1986 die Sammlung seiner Aufsätze zu Bernhard, und die Figur Murnauin Bernhards letztem Roman »Die Auslöschung«(1986) bezeichnet sich selbst als solchen – ein Synchronismus in Literatur und Literaturwissenschaft (vgl. Huber 2010, 278)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Freischütz«: 1821 uraufgeführte Oper von Carl Maria von Weber (1786–1826), Libretto von Johann Friedrich Kind (1768–1848). Im »Jägerchor« besingen Jäger die Freuden der Jagd: »Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen? [/] Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich? [/] Beim Klange der Hörner im Grünen zu liegen, [/] Den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich, [/] Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen, [/] Erstarket die Glieder und würzet das Mahl« (von Weber 1872, 18).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Otto Habsburg-Lothringen (1912–2011), österr. Politiker, ältester Sohn von Karl I., dem letzten Kaiser von Österreich

PersonPolitikerIn

Hans Magnus Enzensberger (* 1929), deutscher Schriftsteller und Übersetzer

PersonAutorIn/JournalistIn

Ermanno Wolf-Ferrari (1876–1948), deutsch-italienischer Komponist, von Zeitgenossen mitunter als »Meister einer neuen Form der italienischen opera buffa« bezeichnet (Würz 1986b, 67), s. Eintrag ›ariose Bildungen‹

PersonMusikerIn

Zitat aus Samuel Becketts Roman »Molloy«: »Ein Zahnarzt ist so gut wie der andere,sagte ich« (Beckett 1976, 143). s. Eintrag ›Eine Praxis ist so gut wie die andere‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Anspielung auf das österreichische Boulevardblatt »Neue «»Kronen Zeitung«, die Hans Dichand 1959 unter Rückgriff auf einen bis 1944 vorhandenen Zeitungstitel gründete. 1967–1971 hieß das Blatt »Unabhängige Kronen-Zeitung«, nahm danach wieder den alten Titel an, auf der Titelseite erscheint stets nur der Kurztitel »Kronen Zeitung.«

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Im sogenannten Trinklied in Giuseppe Verdis Oper »Otello« (1887 uraufgeführt) macht Jagoseinen Vorgesetzten, den Hauptmann Cassio, betrunken: »Chi all’esca ha morso [/] Del ditirambo [/] Spavaldo e strambo [/] Bevea con te.« (»Wer in den Köder [/] Des wilden und wundersamen [/] Dithyrambus gebissen hat, [/] Der trinkt mit dir.« (Csampai/Holland 1981, 56f.)

PersonMusikerInMedienMusik

Protagonist in Rilkes»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Alban Berg (1885–1935), österr. Komponist der Zweiten Wiener Schule, s. Eintrag ›in Alban Bergs Leben‹

PersonMusikerIn

Möglicherweise eine Kontamination zweier Zitate von Georg Büchner (1813–1837): »Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht« (»Woyzeck«, Büchner 2005, 19); »Die Welt ist das Chaos« (»Dantons Tod«, Büchner 2000, 486). s. Eintrag »die Welt ist ein Abgrund«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Maurice Ravel (1875–1937), franz., impressionistischer Komponist

PersonMusikerIn

Zitat aus Rilkes»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge«: »Meinem Großvater noch, dem alten Kammerherren Brigge, sah man es an, daß er einen Tod in sich trug. Und was war das für einer: zwei Monate lang und so laut, daß man ihn hörte bis aufs Vorwerk hinaus« (Rilke 1982, 14).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Seit 1930 unter dem Titel »Rolf Torrings Abenteuer« bestehende Romanheft-Reihe, die unter einem Sammelpseudonym erschienen (s. Eintrag ›Rolf Torring‹)

PersonMedienZitate

Udo Jürgens (eigentl. Udo Jürgen Bockelmann, 1934–2014), österr. Komponist und Schlagersänger, s. Eintrag »Udo oder Jürgen«

PersonMusikerIn

»Conan der Barbar«: US-amerikanischer Film (1982, »Conan the Barbarian«); »Terminator«: US-amerikanischer Film (1984); beide mit Arnold Schwarzeneggerin der Titelrolle s. Eintrag ›Conan der Barbar‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der Namen der Mezzosopranistin taucht etwa in Kutsch/Riemens’ »Großem Sängerlexikon« (2004) nicht auf, er findet sich vereinzelt in den Onlinearchiven des Wiener Konzerthauses und Musikvereins (ab 1940), ihre »Soubrettenleichtgewichtigkeit«findet sich in einer von der RAVAG 1944 produzierten Rundfunkaufnahme von Giovanni Bononcinis »Polifemo«(http://operalounge.de/cd/oper-cd/aus-wiener-schatztruhen [20.5.2020]).

PersonMusikerInMedienMusik

»Fußgänger der Luft« (orig. »Le piéton le l’air«): Theaterstück von Eugène Ionesco (1909–1994) (vgl. Ionesco 1964), dem eine gleichnamige Novelle zugrundeliegt (vgl. Ionesco 1985), s. Eintrag ›Professor Podersam, der Fußgänger der Lüfte‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Knappertsbusch (1888–1965), deutscher Dirigent

PersonMusikerIn

Fritjof Capra: »Wendezeit« (1982), s. Eintrag ›WENDEZEIT‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Krankenschwester Waltraud Wagner und drei Komplizinnen ermordeten auf der geriatrischen Station des Krankenhauses Lainz in Wien zwischen 1983 und 1989 mit Insulin- oder Morphiumspritzen oder Rohypnol sowie durch Ertränken eine größere Anzahl von Patienten, das Gericht hielt im Prozess 32 Morde für erwiesen. Im Laufe der medialen Berichterstattung etablierten sich Ausdrücke wie »Mordschwestern« oder »Mundspülung« und »Mundpflege« für die Ertränkungsmethode.

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherIn

Deutsche Band, deren Geschichte 1980 mit einem Auftritt in dadaistischer Manier beginnt. Auf ihren frühen Alben werden etwa eine alte Waschmaschine, ein Vorschlaghammer, eine Bohrmaschine oder Kettensägen zu Instrumenten; mit dieser Geräuschästhetik galt die Band rasch als »Avantgarde«. Auch die etablierte Kunstszene interessierte sich für die Gruppe, sie nahm an der Documenta in Kassel teil und kooperierte in Theaterproduktionen u.a. mit Regisseur Peter Zadek und Autoren wie Heiner Müller oder Werner Schwab.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistIn

Die Formulierung »Grand Hotel Abgrund« prägte Georg Lukács in seiner gleichnamigen Abhandlung (1933, zu Lebzeiten unveröffentlicht). Lukács kritisiert darin, dass die bürgerlichen Intellektuellen in ihren Analysen stets von der Ideologie ausgingen und in ihr stecken blieben, statt das gesellschaftliche Sein in seinen Klassenwidersprüchen zu erkennen; dies brächte eine »Literatur von den Ideologen für die Ideologen« (Lukács 1984, 184) ohne praktisch-politische Konsequenzen hervor. Auf dem Weg von der Loslösung von der Bourgeoisie bis zum Anlangen beim Proletariat gebe es »viele Wendungen des Weges, viele Zwischenstationen. Und diese Zwischenstationen sind so eingerichtet, daß sie einen Teil der Intelligenz– im Zustand der chronischen Verzweiflung, am Rande des Abgrunds – festhalten, zum Stillstand bringen, daß ein Teil der Intelligenz sich hier – im Zustand der chronischen Verzweiflung, am Rande des Abgrunds – häuslich niederläßt und nicht gewillt ist, weiterzugehen.« (Lukács 1984, 183). »Zu diesem Zweck ist das Grand Hotel Abgrund geschaffen: es bietet Raum für Opposition, die nicht nur geduldet, sondern zwecks Energieableitung geradezu – allerdings nur in dem kontrollierbaren Etablissement – erwünscht ist.« (Benseler 1984, 171)

PersonPhilosophInZitate

Kofler/Fian beziehen sich hier vermutlich auf André Hellers Roman »Schattentaucher« (1987); darin beklagt ein Protagonist, »daß der Tod in unserer Gesellschaft ein Tabu sei« (Heller 2003, 83). Zugleich schreibt Kofler in »Der Hirt auf dem Felsen« von der »vielbeschworene[n] Tabuierung des Todes« (S. II/512), hier dürften Jean Baudrillards Überlegungen zum Ausschluss des Todes aus der Gegenwart in »Der symbolische Tausch und der Tod« (»L’ échange symbolique et la mort«, 1976) zugrunde liegen (s. S. II/514, 520).

PersonAutorIn/JournalistInPhilosophInZitate

Sammy Davis jr. (1925–1990), US-amerikan. Unterhaltungskünstler, Schauspieler und Sänger

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Predator«: US-amerikanischer Film (1987) mit Arnold Schwarzenegger in der Titelrolle

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Nachträgliche Bezeichnung für Lastkraftwagen, die in den ab 1939 eroberten ostdeutschen Gebieten zur Ermordung von Juden eingesetzt wurden. »Gaswagen« kamen auch in der »Aktion T4« (s. Eintrag ›Rassehygiene‹) zur Ermordung behinderter Menschen zum Einsatz. Durch die Einleitung von Kohlenmonoxid wurde der LKW, der als Warentransporter getarnt sein konnte (»Kaisers Kaffee«), zu einer »auf Räder gestellte[n] Gaskammer« (Beer 1987, 405), auch Auspuffgase wurden verwendet. Ab Sommer 1941 wurde auf Befehl Himmlers am »Kriminaltechnischen Institut« der Sicherheitspolizei systematisch an einer technischen Weiterentwickelung der »Gaswagen« gearbeitet, die in der Folge hauptsächlich im Vernichtungslager Chelmno eingesetzt wurden.

PersonNationalsozialistIn

Vermutlich Anspielung auf Alfred Hitchcocks Film »North by Northwest« (1959, dt. »Der unsichtbare Dritte«), in dem der Regisseur das Thema der verlorenen Identität variiert, wobei die Verwechslung mit einer fiktiven Person zusätzlich für Irritationen sorgt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler/Fian zitieren erneut Rilkes»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge«, wo es im im ersten Kapitel heißt: »[...] das muß früher anders gewesen sein. Früher wußte man (oder vielleicht man ahnte es), daß man den Tod in sich hatte wie die Frucht den Kern. Die Kinder hatten einen kleinen in sich und die Erwachsenen einen großen. Die Frauen hatten ihn im Schooß und die Männer in der Brust. Den hatte man, und das gab einem eine eigentümliche Würde und einen stillen Stolz« (Rilke 1982, 14).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variation des bekannten Goethe-Aphorismus: »Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann« (Goethe 1993, 40).

PersonAutorIn/JournalistIn

Deng Xiaoping (1904–1997), chin. kommunistischer Politiker, 1979–1997 Staatspräsident der Volksrepublik China

PersonPolitikerIn

Anspielung auf den vom neuseeländischen Psychiater John Macdonald (1920–2007) in den 1960er Jahren behaupteten Zusammenhang von seriellen Straftaten des Erwachsenen mit bestimmten Angewohnheiten in der Kindheit: Bettnässen, Feuerlegen und Tierquälerei (die Onanie kommt dabei nicht vor). Die »Macdonald Triade« galt in der wissenschaftlichen Psychologie nie als seriöses Erklärungsmodell. Dieser kriminologische Mythos dürfte über den US-amerikanischen Krimiautor Andrew Vachss (* 1942) auf Kofler/Fian gekommen sein. In seinem Krimi »Kata« (1988; orig. »Flood«, 1985) liest der Ich-Erzähler ein psychiatrisches Gutachten über einen Straftäter: »Verdacht auf Enuresis, Zündeln, Grausamkeit gegenüber Kleintieren, die klassische Trias« (Vachss 1988, 290f.).

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Alfred Brendel (* 1931), österr. Pianist

PersonMusikerIn

Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim (1493–1541, ab 1529 unter dem Namen Paracelsus), Arzt, Alchemist, Mystiker und Philosoph im schweizerisch-süddeutschen-österreichischen Raum. s. Eintrag ›Böhme, Paracelsus, Novalis‹

PersonPhilosophIn

Die »Kronen Zeitung« schrieb am 23. 4. 1989 davon, dass die im Fall Lainz Hauptverdächtige, die Krankenschwester Waltraud Wagner, als »Geheimprostituierte« in einem »schummrigen Nachtlokal« als »Animierdame« gearbeitet habe, wo sie die »Kunden« als »Trude, das Schweinchen, das alles macht«, bezeichnet hätten. (Hauenstein/Heigl 1989a)

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Wahrscheinlich Verweis auf ein Statement des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl im Rahmen der Waldheim-Affäre, bei dem er im Österreichischen Rundfunk als »Privatmann« Partei für Kurt Waldheim ergriff und von der »Arroganz der Spätgeborenen«, die sich gegen den Präsidentschaftskandidaten gerichtet habe, sprach. Medienberichte fokussierten in der Folge auf den Begriff (vgl. Staberl 1986).

PersonPolitikerIn

Möglicherweise ein Bezug auf den Tod von Uwe Barschel (1944–1987), deutscher CDU-Politiker und Ministerpräsident Schleswig-Holsteins. Er wurde im Oktober 1987 tot und vollständig bekleidet in einer Badewanne des Hotel Beau-Rivage in Genf aufgefunden. Die offiziell festgestellte Todesursache Suizid ist umstritten.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Kofler/Fian kombinieren die Worte Rilkes mit einem in der Reihenfolge der Aussagen leicht veränderten Zitat aus Hellers»Schattentaucher«, wo der Protagonist Ferdinand diese Worte spricht: »Mein Tod ist in mir und wächst mit mir und durch mein Älterwerden. Ich brüte ihn aus und werde eines Tages nicht mehr als seine Schale sein, die er abwerfen muß [...] Ich fände es richtig, wenn jeder seinen Todestag wüßte. Nicht das Jahr, aber den Tag. Und man würde ihn feiern als schöne trostreiche Gewißheit« (Heller 2003, 84).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Maximilian Schell (1930–2014), österr.-schweiz. Schauspieler, Regisseur und Produzent

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Dietrich Fischer-Dieskau (1925–2012), deutscher Lied- und Opernsänger

PersonMusikerIn

Unter seinem Kürzel »Cato« schrieb der Herausgebers Hans Dichand am 2. 7. 1989 in der »Kronen Zeitung« einen kurzen Kommentar zur Verwechslung seiner Lokalreporter, aus dem Kofler zitiert: »Jetzt, da sich unsere Lokalreporter [...] einmal – trotz intensiver Recherchen – geirrt haben, kommen die Neider und Hasser erneut wie Ratten aus dreckigen Hinterhöfen hervor. Mit ihren vom Aas ihrer Gesinnung vergifteten Zähnen versuchen sie uns anzufallen.« (Cato 1989) Am 4. Juli musste die Zeitung eine Entgegnung auf der Titelseite sowie auf vier Seiten im Blattinneren bringen. Die Zeitung »rächte« sich, indem sie der Entgegnung ein Privatfoto hintanstellte, das einen Arzt zeigt, der der lächelnden Waltraud Wagner auf die Brüste greift – zur Unterstützung der These, dass Sex im Lainzer »Todespavillon« eine »eminente Rolle« gespielt habe. (Haunold 1989)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Beginn von Friedrich Hölderlins Hymnus »Patmos«»« (erste Fassung): »Nah ist [/] Und schwer zu fassen der Gott. [/] Wo aber Gefahr ist, wächst [/] Das Rettende auch.« (Hölderlin 1992, 447)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hellers Großmutter lebte im niederösterreichischen Gutenstein, und auch die mondäne Großmutter des Protagonisten in Hellers autobiografisch gefärbtem Roman »Schattentaucher« (Heller 2003, 89) lebt dort; über die kulturellen Aktivitäten der realen Großmutter führte Heller in einer Rede aus: »Meine angebetete, schöne und weltoffene Südtiroler Großmutter hat mir einmal erzählt: ›Weißt du Bub, in der taumelnden Zwischenkriegszeit war mein Haupttrost, dass was ich als unverlierbare Heimat empfand, die Musik vom Mozart und vom Schubert. Und wenn ich die Lotte Lehmann in der Staatsoper singen gehört hab oder den Rilke oder den Hofmannsthal im Gewerbeverein ihre Gedichte vorlesen, war ich wenigstens auf Zeit gerettet und meine Augen und Ohren hatten eine Zuflucht vor dem Groben und Lieblosen‹« (Heller 2018).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

Hans Albers (1891–1960), deutscher Schauspieler und Sänger, s. Eintrag ›Hans Albers‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Kofler/Fian zitieren mit »Bergkameraden« das Lied »Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen«, Text von Erich Hartinger (* 1923), Melodie von Hans Kolesa und Hans Gasser. Der Refrain spricht von »sonnigen«, der erste Vers von »schwindelnden« Höhen, die ersten beiden Strophen von den »Bergvagabunden«, die »Bergkameraden« werden erst in der dritten und vierten Strophe erwähnt (vgl. Natter/Nußbaumer 2007, 185). s. Eintrag ›Lied von den Bergkameraden: Wenn wir erklimmen sonnige Höhen‹

PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus dem ersten Lied (»Gute Nacht«) aus Franz Schuberts»Winterreise«, einem 1827 nach Gedichten Wilhelm Müllers komponierten Liedzyklus: »Fremd bin ich eingezogen, [/] Fremd zieh ich wieder aus« (Schochow 1974, 395). s. Eintrag ›Fremd bin ich eingezogen‹

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Hans Dichand (1921–2010), Anfang der 1950er Jahre Chefredakteur der »Kleine«»n«» Zeitung«»«und des »Neuen «»Kurier«, 1959 gründete Dichand mit Unterstützung des Gewerkschaftsbundes die »Neue «»Kronen Zeitung«, die sich in der Folge zur auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs entwickelte.

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PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Friedrich Nietzschespricht in »Götzendämmerung« von einem »inneren Feind« (Kap. 7, »Moral als Widernatur«): »Nicht anders verhalten wir uns gegen den ,inneren Feind‘: auch da haben wir die Feindschaft vergeistigt, auch da haben wir ihren Werth begriffen.« (Nietzsche 1999, 84)

PersonPhilosophInZitate

Im »Hotel Mondschein« in Klagenfurt ermordete ein Gast, der Wiener Autor Bernt Burchhart den Nachtportier. In der Berichterstattung tauchten verschiedene Bezeichnungen des Hotels auf.

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInEreignis

Kärntner Schriftsteller (1933–1992), Verfasser von Reise- und Sachbüchern, Gestalter von Rundfunksendungen, kulturkonservativer, gegen Ende seiner Tätigkeit auch xenophober Feuilletonist und Kolumnist. In seinem Roman »Die engen Mauern« (1958) beschäftigt sich Fink wie Kofler mit der ›Enge‹ Villachs, allerdings in traditionellen Erzählmustern.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den deutschen Rundfunk-, Zeitungs- und Fernsehjournalisten Johannes Gross (1932–1999); der umtriebige Konservative war u.a. Chefredakteur (ab 1974) und Herausgeber (ab 1980) der Wirtschaftszeitschrift »Capital«, bekannt war er auch für seine Kolumne im Magazin der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus dem Lied »Muth!« aus Schuberts»Winterreise«: »Lustig in die Welt hinein [/] Gegen Wind und Wetter!« (Schochow 1974, 408). s. Eintrag ›Lustig in die Welt hinein‹

PersonMusikerInMedienMusik

Am 2. 7. 1989 bringt die »Kronen Zeitung« die »Dokumentation einer Verwechslung«, durch eine »Verkettung schier unglaublicher Zufälle« hätten die Zeugen Waltraud Wagner mit der ehemaligen Prostituierten Gertrude G., einer »Doppelgängerin« Wagners, die heute verheiratet sei und »völlig zurückgezogen« lebe, verwechselt. (Hauenstein/Geigl 1989b)

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Der Originaltext des Schlagers lautet etwas anders als Kofler im Folgenden zitiert: »Sei zufrieden, sei zufrieden [/] mit dir selbst und was du hast. [/] Jeder Tag hat seine Sorgen, [/] jeder Tag hat seine Last« (Port le roi 1998, 92). Das Lied existiert in verschiedenen Einspielungen und Versionen, ein Liedtexter ist nicht auszumachen, die Melodie geht auf Georges Boulanger, einen Salongeiger der Zwischenkriegszeit, zurück.

PersonMusikerInMedienMusik

Helmuth Froschauer (* 1933), österr. Dirigent und Chorleiter

PersonMusikerIn

Heinz G. Konsalik (1921–1999, eigentl. Heinz Günther), deutscher Bestsellerautor, veröffentlichte unter mehreren Pseudonymen, zu dieser Passage s. Eintrag II/86

PersonAutorIn/JournalistIn

Irmfried Eberl (1910–1948), in Bregenz geboren, in Innsbruck Medizinstudium (1935 abgeschlossen), NSDAP-Beitritt 1931, ab 1936 Tätigkeit in Deutschland, 1940–1942 medizinischer Leiter der Tötungsanstalten Brandenburg und Bernburg (»Aktion T4«), im Sommer 1942 erster Leiter des Vernichtungslagers Treblinka. Ende August wurde er von diesem Dienst suspendiert, weil die Entsorgung der Leichen mit der Tötungsgeschwindigkeit nicht Schritt halten konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg Niederlassung als Arzt in Blaubeuren, 1948 Suizid.

PersonNationalsozialistIn

Zitat aus Schuberts »Winterreise«, »Im Dorfe«»Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten. [/] Die Menschen schnarchen in ihren Betten« (Schochow 1974, 406).

PersonMusikerInMedienMusik

»Hiroshima, mon amour«(1959): Filmdrama von Alain Resnais

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler spielt hier vielleicht nicht nur auf das englische Wort für Verlierer, sondern auch auf Andreas Loser, den Protagonisten in Peter Handkes Roman »Der Chinese des Schmerzes« (1983) an. In der Prosa »Am Schreibtisch« taucht Loser wieder auf (s. Eintrag »Mit einem Loser ins Bett – niemals!«).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt wurde 1940 im psychiatrischen Krankenhaus eine Tötungsanstalt im Rahmen der »Aktion T4« eingerichtet. Vor seinem Antritt als Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka hatte von November 1940 bis August 1941 Irmfried Eberl die Leitung inne.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

»Ich bin zu Ende mit allen Träumen – [/] Was will ich unter den Schläfern säumen?« (Schochow 1974, 406) Zitat aus Schuberts»Winterreise«, »Im Dorfe«

PersonMusikerInMedienMusik

»Auferstanden aus Ruinen« (1949): Lied von Johannes R. Becher(Text) und Hanns Eisler(Musik), entstanden im Auftrag des Politbüros der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Das Lied wurde zur DDR-Nationalhymne. Von etwa 1972 bis Januar 1990 wurde es offiziell nur mehr in einer instrumentalen Fassung ohne Text gespielt, weil die SED von der Idee einer Wiedervereinigung abgerückt war, der vierte Vers sich aber darauf bezieht: »Auferstanden aus Ruinen [/] und der Zukunft zugewandt, [/] laß uns dir zum Guten dienen, [/] Deutschland, einig Vaterland«(Amos 2015, 295).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Begriff der Freud’schen Psychoanalyse, mit dem die Beobachtung des Geschlechtsverkehrs der Eltern durch das Kleinkind bezeichnet wird. (vgl. Lexikon der Psychologie 2000)

PersonAutorIn/JournalistIn

Jolyon Brettingham Smith (1949–2008), britischer Musiker und Komponist, Radiomoderator, ab 1976 unterrichtete er an der Hochschule der Künste in Berlin.

PersonMusikerIn

Franz Lehár (1870–1948), österr. Operettenkomponist, s. Eintrag ›Franz Lehar‹

PersonMusikerIn

Johannes Mario Simmel (1924–2009), österr. Unterhaltungsschriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Wörtliches Zitat aus Schuberts »Winterreise«, »Die Nebensonnen« (Schochow 1974, 409)

PersonMusikerInMedienMusik

Die für die Krimiserie »Tatort«»«verantwortliche Redaktion im Österreichischen Rundfunk startete zu Beginn der 1980er Jahre den Versuch, österreichische Schriftsteller an der Konzeption und Drehbuchgestaltung von »Tatort-«Folgen zu beteiligen. Umgesetzt wurden schließlich nur Drehbücher von Ernst Hinterberger und Alfred Paul Schmidt. Ernst Petz, dem zuständigen Redakteur, gelang es nicht, Werner Kofler zu einer Beteiligung zu überreden. (Petz 2015) Das Ansinnen des ORF floss aber in ein Hörspiel Koflers ein: »Treatment oder (Wie) ein Tatort entsteht. Mein Name ist Schmidt. Ich komme wegen der Miete. Ein Hörspiel 1985. « (11/W29) Das Hörspiel wurde nicht produziert. Der Name Schmidt könnte auch auf Koflersdamaligen Lektor im Rowohlt-Verlag, Delf Schmidt, verweisen.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Protagonist in Heinrich von Kleists Erzählung »Die Verlobung in St. Domingo« (1811). Ried stellt sich seinem Herbergsgeber Huango folgendermaßen vor: »ich bin ein Offizier von der französischen Macht, obschon, wie Ihr wohl selbst urtheilt, kein Franzose; mein Vaterland ist die Schweiz und mein Name Gustav von der Ried« (Kleist 1988, 17).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Stolz (1880–1975), österr. Komponist und Dirigent, s. Eintrag »der große Robert Stolz«

PersonMusikerIn

Hanns Martin Schleyer (1915–1977), 1933 SS-Mitglied, 1938–1939 in Innsbruck, dort an der Universität Leiter des »Studentenwerks« und Promotion zum Dr. jur., 1940 Wehrdienst, im Jahr darauf verletzungsbedingt wehrunfähig, ab 1943 Mitarbeit im »Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren«, der für die »Arisierungen« in der tschechischen Wirtschaft und die Rekrutierung von Zwangsarbeitern zuständig war. Ab 1951 Tätigkeit bei Daimler-Benz, 1973 Wahl zum Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Schleyers Entführung 1977 war das zentrale Ereignis des »Deutschen Herbstes«: Aufgrund seiner NS-Vergangenheit geriet der Arbeitgeberpräsident ins Visier der RAF, die mit seiner Geiselnahme die Freilassung inhaftierter Genossen erpressen wollte. Bis heute ist ungeklärt, welcher der Terroristen Schleyer erschoss (s. S. ›Schleyer‹).

PersonPolitikerIn

Der gebürtige Schweizer Leonardo Conti (1900–1945) wuchs in Berlin auf, 1925 Promotion zum Dr. med., frühe Aktivität in verschiedenen nationalsozialistischen Gruppierungen, nach stetem Aufstieg 1939 »Reichsgesundheitsführer« (Leiter der Reichsärztekammer, des Ärztebundes und des Hauptamts für Volksgesundheit).

PersonNationalsozialistIn

Möglicherweise bezieht sich Kofler hier auf ein Interview, das der Dramatiker Heiner Müller 1990 dem deutschen Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« gab und in dem er – in Bezug auf seine Skepsis gegenüber dem Begriff Volk – auf eine Beobachtung nach der Maueröffnung hinwies: »Da stand auf einem Transparent ›Wir sind das Volk‹, und daneben hat einer geschrieben ›Ich bin Volker‹« (Karasek/Matussek/Schwarz 1990).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Der Münchner Verleger Klaus G. Renner kündigt im Dezember 1986 in einem Brief an Kofler eine für Frühjahr 1987 geplante Sammlung von Texten mit dem Titel »Der wilde Jäger« (einem Libretto Franz Grillparzers folgend) an und lädt Kofler zur Mitarbeit ein. In seinem Schreiben nennt er auch das »Umfeld«, das heißt die Namen der anderen BeiträgerInnen, u.a. H.C. Artmann, Wolfgang Bauer, Konrad Bayer, Franz Grillparzer, Friederike Mayröcker, Gerhard Rühm. Am Brief finden sich Markierungen von Kofler und die Notiz: »ah, ich erledige sie alle«. (11/W7/2) Darauf basiert das mit 17. Dezember 1986 datierte Gedicht »Der Wilde Jäger, prompt«. (Kofler 1994, 7)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Den Namen Korbes entnahm Kofler wohl dem gleichnamigen Grimm-Märchen (s. Eintrag ›Ich, Herr Korbes‹)

PersonMedien

Eduard Macku (1901–1999), österr. Komponist, Dirigent und Intendant, gründete die Operetten-Festwochen von Bad Ischl und war 1961–1995 deren Intendant; 1964 wurde ihm der Professorentitel verliehen

PersonMusikerIn

Im Oktober 1939 wurde eine Verwaltungseinheit eingerichtet, »die diejenigen Teile von Polen umfaßte, die von Deutschland besetzt, aber nicht unmittelbar dem Reich einverleibt worden waren« (Jäckel/Longerich/Schoeps 1993, 511). Das »Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete« war in vier Distrikte unterteilt, Krakau, Warschau, Lublin und Radom. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion kam Ostgalizien als fünfter Distrikt dazu. Dem Gebiet stand der Generalgouverneur (Hans Frank) sowie der »Höhere SS- und Polizeiführer« vor.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

»Die Stunde des Wolfs«(1968), Filmdrama von Ingmar Bergman (mit Max von Sydowund Liv Ullmann), arbeitet mit Elementen des surrealen Films und des Horrorfilms und liefert das Psychogramm eines Künstlers, der sich mit seiner Frau auf eine Insel zurückgezogen hat, wo er von Visionen und Bildern aus seiner Vergangenheit heimgesucht wird.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ruhollah al-Musawi Chomeini (1902–1989), politischer und religiöser Führer der Islamischen Revolution im Iran 1979 und danach Staatsoberhaupt der Iranischen Republik

PersonPolitikerInEreignis

Gerhard Lampersberg (1928–2002), österreichischer Komponist, Autor und Mäzen. Ab Mitte der 1950er Jahre bot der »Tonhof« in Maria Saal (Kärnten), den die Familie seiner Frau Maja erstanden und renovieren lassen hatte, SchriftstellerInnen Wohn- und Arbeitsmöglichkeit, u.a. H.C. Artmann, Peter Turrini (s. Eintrag ›Turrini‹) und Thomas Bernhard (s. Eintrag ›Th. Bernhard‹). Lampersberg war Vorlage für die Figur des Komponisten Auersbergerin Bernhards Roman »Holzfällen« und löste, weil Lampersberg juristisch gegen das Erscheinen des Buches vorging und eine Beschlagnahme erwirkte, 1984 einen der prominentesten Literaturskandale Österreichs aus.

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TopographieOrtschaftPersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZitateEreignis

Kaplan und Pfarrer in der Oststeiermark (1848–1928), deutschnational eingestellter Heimatdichter, Dichter der österr. Bundeshymne 1930–1938, berühmt-berüchtigt für sein »Hakenkreuzlied« (1923). Koflers Zuschreibung »kriegshetzer« bezieht sich wohl in erster Linie auf seine blutrünstige Kriegslyrik, wie er sie im (gemeinsam mit Peter Rosegger verfassten) »Steirischen Waffensegen« (1916) publizierte. Karl Kraus war einer der vehementesten Kritiker des »Kriegsdichters« (Kraus 1919, 51). s. Eintrag ›Kernstock‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Peter Turrini stand v. a. zur Zeit der Kanzlerschaft Bruno Kreiskys (1970–1983) der Sozialdemokratie nahe. Turrini verfasste gemeinsam mit Gerhard Roth die Texte zu einem Fotoband aus Anlass von Kreiskys 70. Geburtstag im Jahr 1981 (vgl. Müller 1981). s. Eintrag ›Turrini‹

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

Helmut Kohl (1930–2017), deutscher CDU-Politiker, 1982–1998 Bundeskanzler der BRD. (s. Eintrag ›Kohl‹)

PersonPolitikerIn

»Hitlerjunge Quex«(1933): Spielfilm von Hans Steinhoff (nach der gleichnamigen Romanvorlage von Karl Aloys Schenzinger). Liedtexte: Baldur von Schirach. Der nationalsozialistische Propagandafilm bezieht sich auf die Biographie des erstochenen Hitlerjungen Herbert Norkus. »Einer der wenigen Filme im ›Dritten Reich‹, die sich deutlich sichtbar politisch engagierten, in denen die Partei und ihre Organisationen in Erscheinung traten«(Krusche 1993, 258f).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der polnische Kardinal Karol Józef Wojtyła (1920–2005) wurde 1978 zum Papst gewählt, er nahm den Namen Johannes Paul II. an.

PersonReligiöse/r WürdenträgerInEreignis

»Auslöschung. Ein Zerfall« (1986): Roman Thomas Bernhards

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Kleists»Die Verlobung in St. Domingo«: »Er beschrieb ihr, welch ein kleines Eigenthum, frei und unabhängig, er an den Ufern der Aaar besitze; eine Wohnung, bequem und geräumig genug, sie und ihre Mutter, wenn ihr Alter die Reise zulasse, darin aufzunehmen; Felder, Gärten, Wiesen und Weinberge« (Kleist 1988, 44).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Schindel (* 1944), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Deutschland, Deutschland über alles«: Zitat aus dem Refrain des »Lieds der Deutschen« (»Deutschlandlied«). Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1841), Musik: Joseph Haydn. Die Melodie stammt ursprünglich aus dem 1797 entstandenen »Kaiserlied«Haydns, der offiziellen Volkshymne »Gott erhalte Franz, den Kaiser«für den damaligen römisch-deutschen Kaiser Franz II. Unmittelbar darauf verwendete Haydn diese Melodie im zweiten Satz des »Kaiserquartetts«. 1922 wurde es vom ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD) zur Nationalhymne bestimmt. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde nur noch die erste Strophe gesungen.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInPolitikerInMedienMusik

Salman Rushdie (* 1947), indisch-britischer Schriftsteller, baute in seinen Roman »Die satanischen Verse« (1988) eine Traumsequenz mit Szenen aus dem Leben des Propheten Mohammed ein. Anfang 1989 rief der iranische Staatsführer Chomeini in einer Fatwa (Rechtsgutachten) wegen Gotteslästerung zur Tötung Rushdies auf.

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitateEreignis

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Zitat aus Kleists»Die Verlobung in St. Domingo«: »Wie ich gerettet worden bin, das weiß ich nicht«. (Kleist 1988, 42). Gleichzeitig Variation des Beckett-Zitats aus »Molloy«, s. Eintrag ›Wie das Messer‹verge

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Kofler spielt hier auf die seit den 1960er Jahren von der Nachkriegsgeneration betriebene kritische Befragung von überkommenen gesellschaftlichen Machtpositionen und ihrer Kontinuität vom Nationalsozialismus her an. Die Auffassung, dass ein Ursprung des Phänomens Faschismus im Privaten zu suchen ist bzw. private Beziehungen ein Hort des Faschismus sein können, wird in verschiedenen künstlerischen Œuvres vertreten, etwa den Filmen Rainer Werner Fassbinders mit ihrer Erkundung der Machtverhältnisse in der Liebe oder dem Spätwerk Ingeborg Bachmanns. Bachmann sagte in einem Interview 1973 mit Bezug auf ihren Roman »Malina«: »[Der Faschismus] fängt an in Beziehungen zwischen Menschen. Der Faschismus ist das erste in der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau« (Koschel/Weidenbaum 1991, 144; vgl. Morrien 1996, 98; Gutjahr 1987). Elfriede Jelinek schließt hier mit ihrer literarischen Analyse eines Faschismus im Privaten an (vgl. Jelinek 1989) – in zeitlicher Nähe zur Entstehung von Koflers Stück vor allem im Roman »Die Ausgesperrten« (1980). Bei Franz Schuh klingt 2019 Koflers Satz (in Variation) wie die Wiedergabe einer Binsenweisheit: »Ich weiß, dass der Faschismus im Bett beginnt« (Schuh 2019).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitate

Robert Schneider (* 1961), österr. Schriftsteller, eine zentrale Figur der Kofler’schen Satire, ihm widmete Kofler u.a. seine auf »Manker« folgende literarische Invektive »Die Zerstörung der Schneiderpuppe «

PersonAutorIn/JournalistIn

Günter Grass (1927–2015), deutscher Schriftsteller (s. Eintrag ›Grass‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Odilo Globocnik (1904–1945), »SS- und Polizeiführer« im Distrikt Lublin; s. Eintrag »die rechte Hand vom Globus, vom Globocnik«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Kofler zitiert aus Schenzingers Roman »Der Hitlerjunge Quex«: »›Deutschland, Deutschland über alles‹, fiel es mit tausend Stimmen wie eine heiße Welle über ihn her. Ich bin auch ein Deutscher, dachte er, und dieses Bewußtsein kam mit solcher Wucht und so unerwartet über ihn wie nie sonst in seinem Leben […]«(Schenzinger 1939, 44f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Akbar Hāschemi Rafsandschāni (* 1934), iranischer Ajatollah, 1989–1997 Staatspräsident

PersonPolitikerIn

s. Eintrag ›Rogner‹

PersonUnternehmerInMedien

Gemeint: Bernhard Gstrein (* 1965), österr. Skirennläufer, Bruder des Schriftstellers Norbert Gstrein

PersonAutorIn/JournalistIn

Protagonist des gleichnamigen US-amerikanischen Actionfilms aus dem Jahr 1982, dargestellt von Sylvester Stallone (s. Eintrag ›Rambo‹ )

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Der Klagenfurter Ernst Lerch (1914–1997), Adjutant und Büroleiter Odilo Globocniks; s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf die Erzählung »An der Baumgrenze« von Thomas Bernhard, s. den gleichlautenden Eintrag

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Hossein Montazeri (1922–2009), iranischer »Großajatollah«, Mitautor der Verfassung der Iranischen Republik, galt lange als Nachfolger Chomeinis.

PersonPolitikerIn

Horst Schiesser (* 1930), ehemaliger Inhaber eines Backwarenunternehmens, das mit der Tochterfirma »Geschi-Brot« u.a. den Discounter Aldi belieferte. 1986, damals Marktführer, sorgte Schiesser für Schlagzeilen mit dem Erwerb des gewerkschaftseigenen Immobilienkonzerns »Neue Heimat« mit rund 190.000 Wohnungen und 17 Milliarden Mark Schulden um den symbolischen Preis von 1 DM. Nach sechs Wochen musste er den Kauf rückabwickeln, da die Banken seine Sanierungspläne nicht unterstützten. Schiesser blieb weiterhin der »bunte Vogel unter den Unternehmern« (»Der Spiegel« 32/1997) mit teils absurden Geschäftsideen, bis das Backwarenunternehmen 1997 Konkurs anmelden musste. (vgl. Austilat 2006)

PersonUnternehmerInEreignis

Schuberts »Streichquartett G-Dur, D 887«, wird mitunter als »geheimnisvoll« charakterisiert. (vgl. Böhmer o.J.)

PersonMusikerInMedienMusik

Der bundesdeutsche Wirtschaftsminister zur Entstehungszeit von »Konsens, Konzerne« war Otto Graf Lambsdorff, er war auch in die Flick-Affäre verwickelt; die Überdeckung mit dem Namen Strittmatter bleibt unklar, sowohl der Bezug zum sorbisch-deutschen DDR-Schriftsteller Erwin Strittmatter (1912–1994) als auch zum Dramatiker Thomas Strittmatter (1961–1995), der zu Beginn der 1980er Jahre mit Dramen im schwäbischen Dialekt einigen Erfolg hatte, ist schwer nachvollziehbar.

PersonPolitikerInAutorIn/JournalistIn

Gemeint: Norbert Gstrein (* 1961), österr. Schriftsteller, s. Eintrag »zu einem gewissen Gstr.«

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Vater von Jörg Haider (s. Eintrag »kein Haider, welchen Vornamens immer«), Robert Haider (1914–2004), war nach dem »Anschluss« Gaujugendwalter der Deutschen Arbeitsfront in Linz. s. Eintrag ›Gaujugendwalter des Gaues Oberdonau‹

PersonPolitikerInNationalsozialistIn

Paul Casimir Marcinkus (1922–2006), der aus den USA stammende Erzbischof war 1971–1989 Direktor der Vatikanbank. Als solcher war er in den Skandal um die Banco Ambrosiano verwickelt, in dem es u.a. um Geldwäsche und Beziehungen zur italienischen Geheimloge P2 ging.

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Wolfgang Antes (* 1944), deutscher CDU-Politiker, war seit 1981 Baustadtrat des Berliner Bezirks Charlottenburg und 1986in einen großen Korruptionsskandal (»Antes-Skandal«) involviert: Antes hatte sich bei der Vergabe der Pacht eines Lokals mit 50.000 DM bestechen lassen (von einem Bordellbetreiber namens Otto Schwanz, s. Eintrag ›Otto Waldemar Schwanz‹) und mit einem Teil des Geldes Beiträge von CDU-Karteileichen ohne deren Wissen bezahlt, um sich zusätzliche Stimmen und somit seine Stellung innerhalb der CDU zu sichern. Im Laufe des Prozesses wurden noch weitere Bestechungen innerhalb der Immobilienbranche aufgedeckt. (vgl. Sontheimer/Vorfelder 1986)

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInVerbrecherInMedienEreignis

»Im Taubenschlag« lautet ein Kapitel in Karl Mays »In den Schluchten des Balkan« (1913); in der titelgebenden Szene versteckt sich der Ich-Erzähler und Hauptprotagonist des so genannten »Orientzyklus«, Kara Ben Nemsi, in einem Taubenschlag, um die Pläne der Feinde zu belauschen. (May 1949, 297–330) Das der Szene entsprechendeKarl-May-Sammelbild im Kofler-Nachlass der »Kiddy«-Kaugummipackungen trägt den Titel »Der Horcher im Taubenschlag«. (Serie 8, Bild 6) (11/W8/1)

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler greift bei diesem fiktiven Firmennamen auf ein Gedicht Ernst Jandls aus dem Band »der künstliche baum« (1970) zurück. Der Text »privater marsch« besteht nur aus den beiden Wörtern »schmackel« und »bunz« (Jandl 1997, 108). Der Firmenname taucht bereits im Hörspiel »Surrealismus« auf.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler/Fian spielen hier wohl auf die Affäre um verdeckte Parteispenden des Flick-Konzerns ( zu Flick siehe Eintrag ›Flick-Gruppe‹ und ›Geier, dem Kriegsverbrecher Flick‹) an, die Helmut Kohl zwischen 1974 und 1980 für die CDU angenommen hat. Nachdem Kohl im Untersuchungsausschuss zur Spendenaffäre die Unwahrheit gesagt hatte, verteidigte ihn CDU-Generalsekretär Heiner Geißler mit den Worten, Kohl habe wohl einen »Blackout« gehabt. (Das von den Autoren in dieser Passage herangezogene Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« berichtete ausführlich (vgl. [red.] 1986a, [red.] 1986b).

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus Bertolt Brechts Gedicht »Es wechseln die Zeiten« (1943), von Brecht für das Stück »Schweyk im Zweiten Weltkrieg« vorgesehen und »Moldaulied« genannt: »Am Grunde der Moldau wandern die Steine. [/] Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. [/] Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. [/] Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag« (Brecht 1993, 92), s. Eintrag ›die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag‹

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Otto Schwanz (1940–2003), Berliner Bordellbetreiber und CDU-Mitglied, wurde im Zuge des Berliner Korruptionsskandals rund um Baustadtrat Wolfgang Antes 1987 wegen Bestechung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherIn

»Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption« lautet These XIII in Walter Benjamins »Die Technik des Schriftstellers in dreizehn Thesen«. (Benjamin 1972, 107)

PersonPhilosophInZitate

Mildred Scheel (1931–1985), deutsche Ärztin, Gründerin der Deutschen Krebshilfe, Gattin des deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel (Amtsperiode 1974–1979)

PersonPolitikerIn

Der österr. Unternehmer Erwin Klein (1924–1983) erfand die Rezeptur der Kräuterlimonade »Almdudler« und ließ sie im väterlichen Betrieb (Sodawassererzeugung), in den er 1947 eingetreten war, produzieren; 1962 wurde ihm der Titel Kommerzialrat verliehen.

PersonUnternehmerIn

Globocnik versteckte sich nach der Befreiung im Mai 1945 mit anderen NS-Größen (darunter sein Adjutant Ernst Lerch und Kärntens Gauleiter Friedrich Rainer) im Gebiet des Kärntner Weißensees, offensichtlich in Vorbereitung der weiteren Flucht nach Italien. Am 31. Mai wurden sie von einer britischen Patrouille verhaftet, Globocnik verübte nach einem ersten Verhör Selbstmord. Seine Leiche wurde am Ufer der Drau auf einem Feld mit dem Flurnamen »Sautratten« verscharrt (vgl. Pucher 1997, 142; Sachslehner 2014, 353). Der SchriftstellerJosef Winkler verarbeitete diesen Umstand in seine Prosa »Laß dich heimgeigen, Vater«, einen Dialog des Ich-Erzählers mit dem toten Vater, der von der Begräbnisstätte Globocniks unter dem Acker, von dem die Familie Getreide bezogen habe, gewusst haben muss, darüber aber nicht gesprochen habe (vgl. Winkler 2018).

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PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistInZitate

»Tief im Süden meines Herzens« (1990), Schlager des deutschen Sängers Stefan Waggershausen (* 1949)

PersonMusikerInMedienMusik

»Der Hirt auf dem Felsen«: Lied von Franz Schubert für Gesangsstimme, Klarinette und Klavier (Deutsch-Verzeichnis 965), 1828, im letzten Lebensjahr Schuberts, komponiert. Der Liedtext setzt sich zusammen aus Ausschnitten aus den Gedichten »Der Berghirt« und »Liebesgedanken« von Wilhelm Müller, »[d]ie beiden mittleren Strophen stammen vielleicht von Helmina von Chézy.« (Schochow 1974, 412)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Dietmar »Lackschuh« Traub (1949–1984), 1984 ermordet von Werner Pinzner , der wegen seiner Auftragsmorde im Hamburg er Rotlichtmilieu als »St.Pauli-Killer« bekannt wurde. Traub betrieb gemeinsam mit dem Kärntner Josef Nusser (»Wiener-Peter«), der als HauptauftraggeberPinzners galt, ein Bordell und war in diverse Rauschgiftgeschäfte verwickelt. Pinzner erschoss schließlich während einer Vernehmung im Hamburger Polizeipräsidium den Staatsanwalt, seine eigene Frau und sich selbst und ging damit in die Geschichte spektakulärer Kriminalfälle der BRD ein. (vgl. Harrich-Zandberg 2004 )

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInEreignis

Deutscher Schlager: »Liesel, Liesel, Köhlerliesel, du bist so schön, du bist so jung«, gesungen u.a. vom deutschen Volksmusiker und Schlagersänger Herbert Roth (1926–1983)

PersonMusikerInMedienMusik

Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin, s. Eintrag ›Frau Riefenstahl‹.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Refrain des Hits »Verdammt ich lieb’ dich« (1990) des deutschen Schlagersängers Matthias Reim (* 1957)

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf Benito Mussolinis Machtergreifung in Italien, die man auch als »Marsch auf Rom« (»Marcia su Roma«) bezeichnet. In den letzten Oktobertagen 1922 mobilisierte Mussolini seine faschistischen Anhänger, wegen des schlechten Wetters machten sich allerdings keine Massen an »Schwarzhemden« auf den Weg nach Rom – Mussolini selbst reiste im Zug an. Am 31. Oktober wurde er als Ministerpräsident vereidigt.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Zitat aus Ernst Blochs »Prinzip Hoffnung«: »denn alles Wirkliche verläuft mit Noch-Nicht in ihm« (Bloch 1954a, 112) (s. Eintrag ›Alles Wirkliche‹)

PersonPhilosophInMedienZitate

Ephraim Kishon (1924–2005), israelischer Schriftsteller ungar. Herkunft, durch die Übersetzungen von Friedrich Torberg wurde er mit seinen satirisch-humoristischen Büchern im deutschen Sprachraum sehr populär

PersonAutorIn/JournalistIn

Marshall McLuhan (1911–1980), kanadischer Philosoph und Medientheoretiker (s. Eintrag ›The medium is the message.‹)

PersonPhilosophIn

Spitzname von Odilo Globocnik (s. S. II/391f.); s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

PersonNationalsozialistIn

Lied des Schlagerstars Freddy Quinn (* 1931), auch unter dem Titel »Heimweh« bekannt

PersonMusikerInMedienMusik

Jörg Haider (s. Eintrag ›Landesverweser‹), auf den hier angespielt wird, war ein Wahlkärntner, stammte aus Oberösterreich. Während des »Dritten Reichs« wurde Kärnten als deutsches Grenzland stilisiert (z.B. »Grenzlandtheater«, s. Eintrag ›Grenzlandtheaterzauberflöte‹).

PersonPolitikerInMedien

Kofler könnte sich bei diesem »Codenamen« auf die Werbefigur »Karin Sommer« beziehen. Unter diesem Namen stellte die österreichische Schauspielerin Xenia Katzenstein (* 1943) zwischen 1974 und 1985 in Fernsehspots und in Printwerbung eine ›gute Hausfrau‹ dar, die mit Kaffee der Marke Jacobs für gute Laune sorgt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Charlie Chaplin (1889–1977), britischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Anspielung auf Thomas Bernhards Dramolett »Der deutsche Mittagstisch« (1978): Darin wird die von der Familie Bernhard gegessene Nudelsuppe wortwörtlich zur »Nazisuppe«: »HERR BERNHARD springt auf [/] Jetzt hab ich aber genug [/] In jeder Suppe findet ihr die [/] Nazis [/] schlägt mit den Händen in den noch vollen Suppenteller und schreit [/] Nazisuppe [/] Nazisuppe [/] Nazisuppe« (Bernhard 1988, 111). s. Eintrag »Der deutsche Mittagstisch«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Beurteilung Globocniks durch Maximilian von Herff (1893–1945), Chef des SS-Personalhauptamtes; s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

PersonNationalsozialistIn

Kärntner Tanzlied, wahrscheinlich Komposition von Thomas Koschat (s. Eintrag ›Koschat‹), Erstveröffentlichung 1887

PersonMusikerInMedienMusik

»Endspiel« (1956): Drama von Samuel Beckett

PersonAutorIn/JournalistInZitate

1986 bekam Jörg Haider vom Südtiroler Unternehmer Wilhelm Webhofer, seinem Großonkel, dessen 1565 Hektar großen Landbesitz im Kärntner Bärental geschenkt (geschätzter Verkehrswert 1986: 150 Millionen Schilling, ca. 11 Millionen Euro; vgl. Weber 1986, 56f.) Das Jagdrecht und den Fruchtgenuss behielt sichWebhofer bis zu seinem Ableben vor. Er hatte das Tal 1941 erworben, einen ehemals jüdischen Besitz, der mit seinem Geld »entjudet« wurde. Die Bedingung der Nationalsozialisten damals war, das »Deutschtum« in diesem slowenischsprachigen Teil Kärntens hochzuhalten. Als Reaktion auf die Aktivität von Partisanengruppen vertrieben die Nationalsozialisten slowenische Familien systematisch aus Südkärnten, diese Aussiedlungsaktionen verhalfen Haiders Großonkel zum Erwerb des Bärentals (vgl. Zöchling 1999, 19 u. 97). Bald nach dem Erhalt des Bärentals beendete im Mai 1986 der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Haider die Zusammenarbeit mit dem damaligen FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Steger. Sowohl in Thomas Bernhards »Auslöschung« als auch in »Ungenach«spielt das Motiv der Abschenkung eine Rolle. Mit dem Beschenken geht der Versuch der Protagonisten einher, das eigene Erbe zu überwinden, sich von der Vergangenheit zu befreien. Die Forschung hat diese Wiedergutmachungsgeste ambivalent beurteilt, die Last der Geschichte, so der Tenor, lasse sich nicht so einfach tilgen. (vgl. Delms-Derfert 1997, 83–85; Judex 2010, 131)

PersonPolitikerInSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Abwandlung von Zeitungsberichten zur Mordtat: »Der Mörder war nach der Tat in die Küche des Hotels geschlichen, um sich etwas zum Essen zu stehlen. Dort wurde er vom Koch ertappt.« (vgl. Luchscheider 1987, 11) Dieser »hatte den Gast Bernd [sic] Burchhart im Eingang überrascht, als er mehrere Plastiksäcke mit verschiedenen Gegenständen bei sich trug, darunter auch Küchentöpfe und Besteck« (Tschernitz 1987, 9).

PersonVerbrecherIn

Ostwall (auch »Panther-Stellung«): Verteidigungslinie im Zweiten Weltkrieg entlang der Ostfront, die nach Hitlers »Führerbefehl Nr. 10« im August 1943 errichtet wurde; da nur wenig Zeit zur Verfügung stand, konnte kein durchgehendes Festungswerk errichtet werden. In erster Linie wurden Zwangsarbeiter zur Errichtung herangezogen

PersonNationalsozialistIn

1966gewann Haiderals 16-Jähriger einen Redewettbewerb im Rahmen eines Bundesturnfests des Österreichischen Turnerbunds in Innsbruck. Dieser erste öffentliche Auftritt wird immer wieder erwähnt, da Haider in seiner Rede die Zugehörigkeit der Österreicher zum deutschen Volk erklärte. Die Rede wurde in der »Deutschen National- und Soldatenzeitung« abgedruckt (29. 7. 1966) und basierte auf den Erläuterungen zum freiheitlichen Parteiprogramm aus dem Jahr 1958. (vgl. Zöchling 1999, 28)

PersonPolitikerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Abgewandeltes Zitat aus dem ersten Lied ( »Gute Nacht«) aus Franz Schuberts »Winterreise«, einem 1827 nach Gedichten Wilhelm Müllers komponierten Liedzyklus: »Fremd bin ich eingezogen, [/] Fremd zieh ich wieder aus. [/] Der Mai war mir gewogen [/] Mit manchem Blumenstrauß.« (Schochow 1974, 395)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Die Erwähnung des »mysteriösen Todes« ist ein starkes Indiz, dass Kofler die Figur Mattschacher an Karl Lütgendorf (s. Eintrag ›Mattschacher‹) anlehnt. Dessen Tod, der offiziell als Suizid gewertet wurde, hinterließ viele Fragen. »Die Gründe für seinen Freitod 1981 sind nicht bekannt geworden, standen aber vielleicht mit seinen Waffengeschäften in Verbindung« (Rauchensteiner 1987, 478). Die Zeitschrift »profil« schreibt im März 1982 von »Indizien, die die These vom gerichtlich festgestellten Freitod des Freiherrn zumindest ins Wanken bringen könnten« (Worm 1982, 19).

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Innozenz III. (1161–1216), von 1198 bis 1216 Oberhaupt der röm.-kath. Kirche

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

»profil« -Chefredakteur Helmut Voskabeginnt 1985 ein Interview mit Jörg Haider, das sich zentral der Haltung Haiders zum Nationalsozialismus widmet, mit folgender Frage: »Sitz’ ich noch jenem Jörg Haider gegenüber, der mir vor Jahren erklärte, ein ehemaliger SS-Mann hätte nichts an der Spitze einer demokratischen Partei zu suchen, einem Haider, denBruno Kreiskyeinen ,echten Liberalen‘ nannte, oder sitzt mir die Reinkarnation eines HJ-Rotzbuben des Jahres 1938 gegenüber?« (Voska 1985, 18)

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Abwandlung eines Zeitungsberichts zur Mordtat: »Burchhart ließ daraufhin sofort die Säcke fallen und verpaßte Bhaget einen gestreckten Faustschlag ins Gesicht. Während die Polizei zu Hilfe gerufen wurde, hielt das Küchenpersonal den randalierenden Burchhart fest« (Tschernitz 1987, 9).

PersonVerbrecherIn

Billy Graham (1918–2018), US-amerikan. Baptistenpastor

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Himmler und Globocnik planten für das »Generalgouvernement Polen« die Absiedlung der polnischen Bevölkerung nach Sibirien und die »Regermanisierung« deutschstämmiger Bevölkerungsteile (»Programm Heinrich«). Um diese Maßnahmen, darunter die »Fahndung nach deutschem Blut« und die Errichtung eines SS-Siedlungssystems, durchführen zu können, sollten im Distrikt Lublin sechs SS- und Polizeistützpunkte und in Lublin selbst ein SS- und Polizeiviertel errichtet werden (vgl. Schwindt 2005, 62).

PersonNationalsozialistIn

Rexona: 1908 in Australien gegründete Hygieneartikelfirma, später vom Unilever-Konzern aufgekauft, der in den 1960er Jahren unter diesem Namen eine Deodorant-Marke lancierte; Odol: 1892 in Dresden auf den Markt gebrachtes Mundwasser; Dalida (1933–1987): französische Sängerin und Schauspielerin

PersonMusikerIn

Ernst Kaltenbrunner (1903–1946) war seit 1931 SS-Mitglied und in der Zeit der Illegalität im Austrofaschismus ein wichtiger Kontaktmann Himmlers in Österreich. Nach dem »Anschluss« machte ihn Himmler zum Leiter der SS und Polizei in Österreich, 1943 wurde er Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes«. Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 hingerichtet. s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹

PersonNationalsozialistInMedien

»Mögliche Anspielung auf Marcel Prousts Roman »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit««

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im Alter von 22 Jahren, als er bereits im »Ring Freiheitlicher Jugend« aktiv war und mediale Inszenierungen für sich entdeckte, begann Haider Pfeife zu rauchen. Es ging ihm dabei um Imagebildung und Unverwechselbarkeit. (vgl. Zöchling 1999, 83)

PersonPolitikerIn

Im bundesdeutschen Verteidigungsministerium wurde unter Helmut Schmidt, Minister von 1969 bis 1972, ein »rüstungswirtschaftlicher Arbeitskreis« eingerichtet, Mitglieder waren die Generaldirektoren von Krupp, Rheinstahl, Rheinmetall, Krauss-Maffei, VFW, Daimler-Benz und MAN; »die Unternehmer Ludwig Bölkow, Claudius Dornierund Karl Diehl; die Vorstandsmitglieder Erhard Löwe(AEG), Josef Schniedermann (Siemens), Alfred Rennert (Dynamit Nobel) und Michael Budczies (Blohm + Voss) sowie Flick-Vertreter Wolfgang Pohle und Quandt-Manager Gerhard Vieweg« ([red.] 1972d).

PersonPolitikerInUnternehmerIn

Martin Luther (1483–1546), Theologe, Augustinermönch, Initiator der Reformation

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Von 1923 bis zu seinem Suizid am 1. Mai 1945 führte Joseph Goebbels Tagebuch, es sammelten sich bis zu 7000 handgeschriebene und 50.000 diktierte Seiten an. Die in der Berliner Reichskanzlei erhalten gebliebenen Dokumente wurden im Mai 1945 auseinandergerissen – nach wechselvoller Auffindungs- sowie Editionsgeschichte von Teilen der Tagebücher liegen mit der 2008 abgeschlossenen Edition des Instituts für Zeitgeschichte (Hg.: Elkre Fröhlich) 98 Prozent der Tagebücher gedruckt vor.

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf FPÖ-Politiker und Kärntner LandeshauptmannJörg Haider (1950–2008), s. Eintrag ›kein Haider‹

PersonPolitikerInMedien

Kofler spielt hier auf Jörg Haider und Hans Haider an. Ersterer (1950–2008) war ein österreichischer Politiker, der ausgebildete Jurist wurde 1976 FPÖ-Landesparteisekretär in Kärnten, 1979 Nationalratsabgeordneter, 1986–2000 war er Vorsitzender der FPÖ, 2005 Mitbegründer des »Bündnis Zukunft Österreich« (BZÖ), 1989–1991 und 1999–2008 Kärntner Landeshauptmann. Hans Haider (* 1946), österreichischer Literaturkritiker, 1974–2008 für die Tageszeitung »Die Presse«tätig, brachte 1984den Skandal um Thomas Bernhards »Holzfällen« ins Rollen, weil er in seinem Rezensionsexemplar noch vor Auslieferung der Bücher bekannte Wiener Persönlichkeiten zu erkennen glaubte, u.a. Gerhard Lampersberg (s. Eintrag ›Lampersberg‹), den er daraufhin kontaktierte und der eine einstweilige Verfügung gegen das Buch erreichte.

PersonPolitikerInAutorIn/JournalistInMusikerInMedienZeitung/ZeitschriftZitateEreignis

Gemeint ist damit der »Freundeskreis Reichsführer SS«, der aus dem sogenannten »Kepplerkreis« um Wilhelm Keppler entstand. Der Industrielle Keppler bekam 1931 den Auftrag Hitlers zur Gründung eines Netzwerks zur Gestaltung des wirtschaftspolitischen Programms der NSDAP. Der »Kepplerkreis« diente dazu, »der Partei unter der Industrie die nötige Resonanz zu verschaffen, die Hitler für seine Kanzlerschaft brauchte« (Vogelsang 1972, 44). Ein Mitarbeiter Kepplers, Fritz Krahnefuß, betrieb den »Freundeskreis« dann für die SS weiter, einerseits um sich zu profilieren (vgl. Vogelsang 1972, 78), andererseits zur Lukrierung von Spenden an die SS. Himmler selbst war bei den ab 1939 monatlich stattfindenden Treffen selten und nur kurz zu Gast, 1941–1943 gar nicht mehr.

PersonNationalsozialistIn

Martin Luther King (1929–1968), US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Kofler hält sich ziemlich genau an den bekannten Tagebucheintrag Goebbels’ vom 27. März 1942, in dem dieser vom Holocaust als einem »Strafgericht«, das die Juden verdient hätten, und der sich nun »auf die furchtbarste Weise« verwirklichenden Prophezeiung des »Führers« spricht. Kofler übernimmt einen Satz nicht: »Aus dem Generalgouvernement werden jetzt, bei Lublinbeginnend, die Juden nach dem Osten abgeschoben. Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig. Im großen kann man wohl feststellen, daß 60 % davon liquidiert werden müssen, während nur noch 40 % in die Arbeit eingesetzt werden können. Der ehemalige Gauleiter von Wien, der diese Aktion durchführt, tut das mit ziemlicher Umsicht und auch mit einem Verfahren, das nicht zu auffällig wirkt« (Goebbels 1994, 561).

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf Heide Schmidt (* 1948), österr. Politikerin, ab 1988 Generalsekretärin der FPÖ, 1990 bis 1993 stellvertretende Bundesparteiobfrau der FPÖ; 1993 Austritt aus der FPÖ und Gründung der Partei Liberales Forum (LIF)

PersonPolitikerIn

Zitat aus Bertolt Brechts Gedicht »Lob der Dialektik« (1934): »Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich! [/] Wer verloren ist, kämpfe! [/] Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein? Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen [/] Und aus Niemals wird: Heute noch!« (Brecht 1988a, 238)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Details Anspielungen auf Ernst Wolf Mommsen (1910–1979), Jurist, ab 1939 im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition, dabei auch Tätigkeit im »Berthawerk« des Krupp-Konzerns bei Breslau (Artilleriewaffen), ab 1946 verschiedene Geschäftsführerposten, 1965–1970 Vorstandsvorsitzender der Thyssen Röhrenwerke AG, 1970–1972 Staatssekretär für Technik und Beschaffung im Verteidigungsministerium, 1973–1975 Vorstandsvorsitzender der Friedrich Krupp AG.

PersonPolitikerIn

Die österreichisch-britische Journalistin Gitta Sereny führte 1971 ausführliche Gespräche mit dem inhaftierten Franz Stangl (s.u.), die sie 1974 mit Zeugenaussagen und Recherchen im Umfeld Stangls veröffentlichte (»Into that Darkness«). Die unter dem Titel »Gespräche mit dem Henker« (1979) erschienene deutsche Übersetzung war eine wichtige Quelle für Kofler, etwa für die Schilderung der ersten Begegnung zwischen Stangl und Globocnik: »›Es war ein wunderschöner warmer Frühlingstag‹, erinnerte sich Stangl. ›[…] Ungefähr zehn Meter von dem Gebäude entfernt fand ich Globocnik. […] Er begrüßte mich sehr herzlich. ›Setzen Sie sich doch her‹, sagte er und klopfte auf die Bank neben sich‹« (Sereny 1995, 117).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

Anspielung auf Kriemhild Trattnig (* 1937) langjährige Präsidentin des Kärntner Landtags. s. Eintrag ›Firma Trattnig‹

PersonPolitikerInMedien

Hans Albers (1891–1960), deutscher Schauspieler (s. Eintrag ›Hans Albers‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Franz Stangl (1908–1971), ab 1931 im Polizeidienst in Linz und Wels tätig, 1939 Übertritt zur Gestapo, ab 1940 Tätigkeit im Rahmen der »Aktion T4« als Büroleiter der Tötungsanstalt Hartheim, Anfang 1942 von Globocnik mit dem Aufbau des Vernichtungslagers Sobibór beauftragt, ab September 1942 Lagerleiter von Treblinka, nach dem Aufstand in Treblinka im August 1943 Versetzung nach Oberitalien, im »Operationsgebiet adriatisches Küstenland« an verschiedenen Stellen mit der Deportation von Juden beschäftigt. 1945 wurde Stangl inhaftiert, 1948 gelang ihm die Flucht über Rom nach Syrien, 1951 emigrierte er nach Brasilien. Erst 1967 wurde er verhaftet und an die BRD ausgeliefert, 1970 Verurteilung zu lebenslanger Haft vor dem Landgericht Düsseldorf. Koflers Quelle von Globocniks Belobigung von Stangl konnte nicht eruiert werden. Überliefert ist Globocniks briefliche Anfrage bei Himmler aus dem November 1943, in der er bittet, Vorschläge für die Verleihung Eiserner Kreuze »für die besonderen Leistungen dieser harten Aufgabe« (gemeint ist die Durchführung der »Aktion Reinhard«) machen zu dürfen (vgl. IMT 1949, 69).

PersonNationalsozialistIn

Gernot Rumpold (* 1957), Kärntner FPÖ-Politiker, 1984–1986 FPÖ-Landesgeschäftsführer, 1990–1996 FPÖ-Bundesgeschäftsführer der FPÖ, gehörte Jörg Haiders »Buberlpartie« – einer Gruppe von engen Vertrauten Haiders – an, zu Sanitätsgefreiter s. Eintrag ›Lied vom Sanitätsgefreiten Neumann‹

PersonPolitikerInMedien

Bezeichnung für Philosophen und Wissenschaftler, die sich um das 1924 (nach dem Zweiten Weltkrieg 1951 erneut) gegründete Frankfurter Institut für Sozialforschung gruppierten. Die beiden zentralen Figuren waren Max Max Horkheimer und Theodor W. Adorno mit der von ihnen begründeten »Kritischen Theorie«.

PersonPhilosophIn

Der Name Pohle dürfte Kofler im Zusammenhang mit Flick untergekommen sein: Wolfgang Pohle (1903–1971), Wirtschaftsjurist, Verteidiger Friedrich Flicks beim Nürnberger Folgeprozess, CDU-, dann CSU-Mitglied, Mitglied des Verteidigungsausschusses im deutschen Bundestag

PersonUnternehmerIn

Sweet Prophet Brown: In dem Krimi »Der Traum vom großen Geld« (1969, orig. »The Big Gold Dream«, 1960) des afroamerikanischen Schriftstellers Chester Himes (1909–1984) taucht die Figur eines Wanderprediger dieses Namens auf (vgl. Himes 1969)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Reinhold von Mohrenschildt (1915–1990), österr. SS-Hauptsturmführer; s. Eintrag »Von Mohrenschild«

PersonNationalsozialistIn

Kofler verwendet »Tabuierung« und »Tabuisierung« wohl synonym. Neben den in der Folge von Kofler erwähnten Ringel und Frankl beschäftigte sich in den 1980er Jahren im deutschen Sprachraum vor allem Norbert Elias mit dem Tod als »weißen Fleck auf der sozialen Landkarte«. (Elias 1982, 46) Kofler dürfte in dieser Passage auf Jean Baudrillards Überlegungen zum Ausschluss des Todes aus der Gegenwart in »Der symbolische Tausch und der Tod« (»L’ échange symbolique et la mort«, 1976) rekurrieren. »[D]ie Verdrängung des Todes in unserer Gesellschaft« (s.u.) geschehe, weil kein symbolischer Austausch mehr zwischen Tod und Leben stattfinde, das führe laut Baudrillard zu einer vom Tod bestimmten Gesellschaft. (vgl. Baudrillard 2011, 225ff.) Baudrillards Werk erschien erstmals 1982 auf Deutsch, bereits 1979 brachte der Merve Verlag in der Reihe »Internationale marxistische Diskussion« eine Übersetzung des 5. Kapitels zur Ökonomie des Todes. Es ist denkbar, dass Kofler diese Ausgabe heranzog. (vgl. Baudrillard 1979)

PersonAutorIn/JournalistInPhilosophInZitate

Der Phantasiename Zunz, der sich an Huntze/Hunz reimend anlehnt, verweist auf Joachim Zahn (1914–2002), 1971–1979 Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz und damit einer der einflussreichsten Rüstungsindustriellen der BRD

PersonUnternehmerIn

Luis Trenker (eigentl. Alois Franz Trenker, 1892–1990), Bergsteiger, Schauspieler, Regisseur, der insbesondere durch seine Filme über die Alpen bekannt wurde (s. Eintrag ›Der verlorene Sohn‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Im Frühjahr 1987 stellte Bundespräsident Dr. Waldheim das Ersuchen an die österreichische Bundesregierung, es möge eine unabhängige Kommission von Militärhistorikern unter internationaler Beteiligung bestellt werden, welche »mit der neuerlichen Prüfung und Evaluierung des gesamten Materials im Lichte der gegen den Herrn Bundespräsidenten erhobenen Vorwürfe betraut« werden solle« (Schmiederer 1988, 1). s. Eintrag ›Waldheim, er ist gerade nicht da‹

PersonPolitikerInMedienEreignis

Erwin Ringel (1921–1994), Wiener Psychiater, Vertreter der Individualpsychologie. Seine zentralen Forschung- und Lehrgebiete waren Selbstmordforschung und Psychosomatik.

PersonAutorIn/JournalistIn

Ferdinand Marcos (1917–1989) war von 1965 bis 1986 Präsident der Philippinen, 1955 heiratete er die Schönheitskönigin Imelda Romualdez (* 1929).

PersonPolitikerIn

Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin, startete ihre Filmkarriere als Schauspielerin in den Bergfilmen Arnold Fancks. Ihr Regiedebüt »Das blaue Licht« (1932), in dem sie auch die Hauptrolle übernahm, begeisterte die NS-Führung. 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, »heroische Reportagefilme«, 1936 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«). Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sie sich, abgesehen von der Fertigstellung des Films »Tiefland«, auf die Fotographie. s. Eintrag ›Frau Riefenstahl‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler gibt hier weiter die Sereny mitgeteilten Erinnerungen Stangls an das erste Zusammentreffen mit Globocnik paraphrasierend wieder. Demnach habe Globocnik von »einige[n] Nachschublagern« (nicht von »eine[r] Art Nachschublager«) gesprochen, die zur Unterstützung der zurückgedrängten Armee im Osten notwendig seien. »Er hatte die Absicht, mir den Aufbau so eines Lagers – es hieß Sobibor – anzuvertrauen. Er rief einen Adjutanten […] und befahl ihm, die Pläne zu bringen. […] Er breitete die Pläne zwischen uns auf der Bank und vor uns auf dem Boden aus«. Stangl gibt auf Nachfrage Serenys an, von Globocnik mit keinem Wort auf »die Juden«, auf den eigentlichen Zweck Sobibórs hingewiesen worden zu sein. (Sereny 1995, 118).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

Das Klagenfurter Café Lerch war vor 1938 ein beliebter Treffpunkt für Anhänger und Mitglieder der während des Austrofaschismus verbotenen NSDAP. Auch Ernst Lerch (1914–1997), der Sohn des Lokalbetreibers, war ein »Illegaler«, ab 1934 war er Mitglied der SS. Nach dem »Anschluss« wurde er Adjutant und Büroleiter Odilo Globocniks (s. Eintrag ›Globotschnigg‹) und war mitverantwortlich für die Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung des »Generalgouvernements« Polen; 1943 folgte er Globocnik in die »Operationszone Adriatisches Küstenland«. Nach Kriegsende floh Lerch aus britischer Gefangenschaft und versteckte sich. Lerch konnte 1950 das Lokal seines Vaters übernehmen und als beliebtes »Tanzcafé« etablieren. Zwei gegen Lerch angestrebte Prozesse führten zu keiner Verurteilung.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

Viktor Frankl (1905–1997), Wiener Psychiater, Begründer der Logotherapie und der Existenzanalyse, er beschäftigte sich intensiv mit der Sinnsuche.

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Anspielung auf Fritz Zimmermann (1925–2012), deutscher Politiker, 1956–1963 CSU-Generalsekretär, 1961–1982 Vorstandmitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 1965–1972 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Bundestag. In den 1950er Jahren war er in die »bayerische Spielbankenaffäre« verwickelt, bei der es um Schmiergeldzahlungen für Spielbankkonzessionen ging. Zimmermann wurde in den Gerichtsverfahren 1959/60 wegen Meineids verurteilt, aufgrund eines medizinischen Gutachtens, das ihm physische Unzurechnungsfähigkeit während der Falschaussage attestierte, wurde das Urteil aufgehoben. Diese Umstände brachten ihm den Spitznamen »Old Schwurhand« ein.

PersonPolitikerIn

Jean-Bédel Bokassa (1921–1996), kam 1966 in der Zentralafrikanischen Republik durch einen Putsch an die Macht, 1976 proklamierte er die Monarchie als Staatsform und erklärte sich zum Kaiser, 1979 wurde er durch einen Putsch abgesetzt. Er ging viele Ehen ein, darunter mit Catherine Denguiadé aus Zentralafrika, mit der er sich gemeinsam krönen ließ.

PersonPolitikerIn

Der Düsseldorfer Flick-Konzern stellte die größte Unternehmensgruppe Deutschlands in Familienbesitz dar. Aufgebaut hat den Konzern Friedrich Flick (1883–1972; s. S. III/12). In den Flick-Unternehmen, besonders im Rüstungsbereich, wurden während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigt. 1972 übernahm sein Sohn Friedrich Karl Flick (1927–2006) die Firmenleitung, 1985 verkaufte er Firmen und Firmenbeteiligungen, 1994 ließ er sich, als österreichischer Staatsbürger, in Kärnten nieder.

PersonVerbrecherIn

Odilo Globocnik (1904–1945) kam 1918 mit seiner Familie nach Klagenfurt. Er übernahm in Kärnten führende Tätigkeiten während der Zeit der Illegalität im Austrofaschismus. Nach dem »Anschluss« war er Gauleiter in Wien, 1939 wurde er »SS- und Polizeiführer« im Distrikt Lublin und war dort für die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung verantwortlich. 1943 wurde er in die »Operationszone Adriatisches Küstenland« versetzt, auch dort organisierte er Deportationen und verantwortete die Partisanenbekämpfung. Im Mai 1945 beging er in britischer Gefangenschaft Selbstmord. Sein Vorgesetzter, Heinrich Himmler, verwendete für Globocnik in seinem Dienstkalender manchmal den Spitznamen »Globus« (vgl. Witte 1999, 204, 306, 566), Briefe an Globocnik begann er mit der Anrede »Mein lieber Globus« (vgl. Schwindt 2005, 142 FN 114).

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TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

Verweis auf Ernst Lubitschs Film »Sein oder Nichtsein« (»To be or not to be«, USA 1942); darin probt das Theater in Warschau 1939 ein Anti-Nazi-Stück, das abgesetzt werden muss. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen spielen die Schauspieler in den Kostümen des Stücks und führen in Rollen der deutschen Besatzer die Gestapo in die Irre. (vgl. Krusche 1993, 565)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Harald Sassak (1948–2013), österreichischer Serienmörder. Er verschaffte sich (im Herbst 1971/Frühjahr 1972) als »Gasmann« – als Mitarbeiter des Gaswerks – bei alleinstehenden alten Personen Zutritt in die Wohnung und raubte sie aus. Wenn er trotz Ablenkungsmanöver beim Raub ertappt wurde, schlug er seine Opfer nieder, sechs Personen starben an den Verletzungen. Bei einigen Überfällen hatte Sassak einen Komplizen.

PersonVerbrecherIn

Heinrich Harrer (1912–2006), österr. Bergsteiger, der mit zwei Kollegen als Erster die Eiger-Nordwand durchstieg. 1952 veröffentlichte er den Bestseller »Sieben Jahre in Tibet« (1952) über seine Flucht 1944 aus britischer Gefangenschaft in Indien nach Tibet und seine Freundschaft zum jungen Dalai Lama. 1997 übernahm der US-amerikan. Schauspieler Brad Pitt die Rolle Harrers in der Verfilmung (R: Jean-Jacques Annaud), s. Eintrag ›Brad Pitt als Heinrich Harrer in Tibet‹

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Ernst Kaltenbrunner (1903–1946) wuchs in Oberösterreich auf und schloss in Graz ein Jusstudium ab, 1931 wurde er SS-Mitglied und war in der Zeit der Illegalität im Austrofaschismus ein wichtiger Kontaktmann Himmlers in Österreich. Nach dem »Anschluss« machte ihn Himmler zum Leiter der SS und Polizei in Österreich, 1943 wurde er Leiter des »Reichssicherheitshauptamtes« – damit stand er u.a. dem Gestapo-Amt vor. Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er zum Tode verurteilt und im Oktober 1946 hingerichtet.

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf die Vorgänge rund um ein neues bayerisches Rundfunkgesetz 1972: Die CSU, eine »rote Unterwanderung in Funk und Fernsehen« befürchtend, setzte ein neues Gesetz durch, das massive Eingriffe in die Strukturen des Bayerischen Rundfunks vorsah – etwa einen stärkeren politischen Einfluss im Rundfunkrat oder die Befristung von Arbeitsverträgen (vgl. [red.] 1972c). Es kam zu Demonstrationen gegen das von Kritikern als Gefährdung der journalistischen Unabhängigkeit angesehene Gesetz sowie gegen die Pläne der CSU, in Bayern Privatradio zu ermöglichen. Im Sommer 1972 hatte das »Volksbegehren Rundfunkfreiheit« viel Erfolg. CSU-Chef Franz-Josef Strauß sah sich veranlasst, auf die Kritiker zuzugehen: 1973 wurde in einer Gesetzesnovelle festgelegt, dass Rundfunk in Bayern nur öffentlich-rechtlich betrieben und maximal ein Drittel Staats- und Parteienvertreter in den Rundfunkrat entsandt werden dürfe. Die Bezeichnung »Rundfunkputsch« bzw. »CSU-Rundfunkputsch« findet sich in der zeitgenössischen linken Publizistik (vgl. u.a. Deumlich 1974, 108).

PersonPolitikerIn

Gitta Sereny schreibt vonStangls Erzählung einer »übergegangenen« Leichengrube in Bezec: Diese Erzählung sei nur in einer von zwei Versionen seines ersten Besuch in Belzec vorgekommen; in Wirths Büro habe man ihm davon erzählt, dass eine Grube übergegangen sei, weil man zu viele Leichen hineingelegt habe – »die Verwesung war so weit fortgeschritten, daß unten alles flüssig wurde. Die Leichen sind übergequollen, aus der Grube hinaus – und den Hang hinuntergerollt« (Sereny 1995, 129).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

Jean Baudrillard, dessen Überlegungen zu Tod und Simulation dieser Passage zugrunde liegen, geht auf Riten der »Wilden«, auf »Stammesgesellschaften« zurück, bei denen es eine Reziprozität zwischen Leben und Tod gebe. (Baudrillard 2011, 243ff.) Kofler könnte der Vorstellung vom Zyklischen (»Wiederkehr«) des Abtauschs zwischen Leben und Tod ein Marx-Zitat hinzugefügt haben, zu Beginn von »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte« schreibt Karl Marx: »Hegel bemerkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.« (Marx 1960, 115)

PersonPhilosophInAutorIn/JournalistInZitate

Panuli: 1921 in Linz von Josef Panuschka gegründete Zuckerwarenfabrik, 1988 von der deutschen Firma Haribo übernommen. Der Firmenname Panuli stand antonomastisch für Fruchtgummi.

PersonUnternehmerIn

Christian Wirth (1885–1944), Kriminalpolizist, 1922 NSDAP-Mitgliedschaft, 1939 Wechsel von der SA zur SS, im Zuge der Aktion »T4« war er als Büroleiter an den Standorten von »Euthanasie«-Tötungsanstalten tätig, u.a. im oberösterreichischen Hartheim; von Dezember 1941 bis Sommer 1942 war Wirth Kommandant des Vernichtungslagers Belzec, danach wurde er von Globocnik zum Inspektor für die Vernichtungslager der »Aktion Reinhardt« berufen, im Herbst 1943 ging er mit Globocnik nach Triest, er wurde im Mai 1944 bei einem Partisanenüberfall getötet.

PersonNationalsozialistIn

Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft im Osten Polens. Von Lublin aus wurde 1942/43 unter der Leitung von Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹) die »Aktion Reinhardt« organisiert, die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienEreignis

Zitat aus Edgar Wallaces (s. Eintrag ›Edgar Wallace‹) Kriminalroman »Der Rächer« (»The Avenger« 1926, dt. 1927). Darin ermordet der so genannte Rächer Kriminelle oder Verdächtige, die vom Gesetz nicht bestraft wurden: »Sie werden in der Hecke an der Eisenbahnunterführung bei Esher eine Kiste finden. Der Kopfjäger.« (Wallace o. J., 7) »Der Rächer «wurde 1960 als dritter deutschsprachiger Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit verfilmt. Roman und Film spielen in der englischen Stadt Esher, Turnbridge Wells kommt in Wallaces Roman »Der Frosch mit der grünen Maske« (»The Fellowship of the Frog« 1925, dt. 1926) vor.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Teilnehmer des »4. Kronberger Dialogs«, auf den Kofler hier anspielt, waren »[n]eben den CDU-Politikern [Gerhard] Stoltenberg und [Alfred] Dregger sowie sonstige[] Mitglieder[] des CDU-Wirtschaftsrates […] u.a. Vertreter der drei Chemiekonzerne BASF, Bayer und Hoechst, der Deutschen Bank, der Deutschen Shell AG, des Versandhauses Quelle, der Quandt-Gruppe, der Firmen Oetker, Reemtsma, Asbach, Hengstenberg, Coca-Cola, Braun AG, Flick AG« (Kulitz 1983, 101). Kofler mischt hier erneut Anspielungen, Realnamen und fiktive Namen. O’Loughlin: s. Eintrag ›O’Loughlin‹; »Bütefisch« spielt auf Heinrich Bütefisch (1894–1969) an, ab 1930 Leiter der Leuna-Werke der IG Farben, »Wehrwirtschaftsführer« und Mitglied des »Freundeskreises Reichsführer SS«, ab 1941 in leitender Funktion im »Lager Buna« (Konzentrationslager »Auschwitz III«) tätig. »Hintze von Shell«: Der Chef der deutschen Shell AG, Johannes Welbergen, war in Kronberg anwesend (vgl. [red.] 1972a), »Hintze« könnte sich auch auf Manfred Hintze beziehen, Geschäftsführer im Bauer-Verlagskonzern – wahrscheinlich konsultierte Kofler hier einen »Spiegel«-Artikel, der Namen und Zusammenhänge sowie die Bezüge zu den Kronberger Treffen nennt (vgl. [red.] 1972a). »Hintze« und »Kuntze« dürften hier nur Ausformungen der Redewendung »Hinz und Kunz« sein, in späteren Werken folgen u.a. Anspielungen auf die Schriftsteller Christian Ide Hintze und Reiner Kunze (s. Eintrag ›Dichtern Hintze und Kunze‹). Bauer-Verlag: Vertreter des Hamburger Heinrich Bauer Verlags (u.a. Zeitschriften »Quick«, »Praline«, »Neue Revue«, »Das Neue Blatt«) waren federführend im »Kronberger Kreis«, allen voran Heinz Bauer, Juniorchef des politisch rechts stehenden Pressekonzerns.

PersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Der Ausschnitt aus dem Herff-Bericht lautet: »Lerch gerhört zu dem Kreis der Ostmärker, die […] Globocnik sich selbst herangezogen hat. Jahrelanger alter Mitkämpfer von Globocnik schon in der Kampfzeit [vor 1938] und völlig sein Mann« (zit. nach Elste 1997, 110).

PersonNationalsozialistIn

Michael Janisch (1927–2004), Schauspieler, bis 1987 am Burgtheater, ab 1984 spielte er in der TV-Serie »Tatort« in Ermittlerrollen (s. Eintrag ›Schauspieler Jaggberg‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der spätere österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky (1911–1990) floh 1938 nach Schweden, 1951 remigrierte er nach Österreich.

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PersonPolitikerIn

Michel Polnareff (* 1944), französischer Chansonnier

PersonMusikerIn

In »Der symbolische Tausch und der Tod« führt Jean Baudrillard die Grundlagen seiner Simulationstheorie aus und spricht von »drei Ordnungen des Simulakrums«: Nach der Ära der »Imitation« und derjenigen der »Produktion« sieht er die heutige Menschheit im Zeitalter der Simulation leben, in dem Zeichen und Wirklichkeit immer schwieriger zu unterscheiden sind. (Baudrillard 2011, 92) Der daraus abgeleitete Begriff »Sterbesimulation« ist Kofler’scher Natur, für Baudrillard ist in Zusammenhang mit dem Tod das Symbolische, das er als sozialen »Tauschakt« versteht, zentral.

PersonPhilosophInZitate

Rudolf Höß (1901–1947), NSDAP-Beitritt 1922, seit 1933 SS-Mitgliedschaft, ab 1934 Tätigkeit im KZ Dachau, ab 1938 im KZ Sachsenhausen, ab Mai Mai 1940 bis November 1943 Kommandant des KZ Auschwitz, 1947 nach Prozess in Polen hingerichtet.

PersonNationalsozialistIn

Maria Winkler schrieb 1990 an der Universität Wien ihre Diplomarbeit über Werner Koflers Roman »Hotel Mordschein«, Betreuer war Wendelin Schmidt-Dengler.

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert hier einen Gassenhauer, der sich in der Weimarer Republik Beliebtheit erfreute. Zur Melodie des »Fehrbelliner Reitermarsch«»es« von Richard Henrion (1854–1940) entstand zu einem unbekannten Zeitpunkt der Text, der sich ironisch auf die »gute, alte Zeit« und auf Kaiser Wilhelm I. (»der mit dem Bart«) – im Gegensatz zu Wilhelm II. – bezieht. Refrain: »Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wiederhaben, [/] Aber den mit dem Bart, mit dem langen Bart.« Das auch als »Kaiser-Wilhelm-Marsch« bekannte Lied wurde u.a. vom deutschen Schlagersänger Heino interpretiert.

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PersonMusikerInMedienMusik

Kofler zitiert hier (variierend) aus Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung (Orig. »The« Taming of the Shrew), er lehnt sich an die Übersetzung von Wolf Graf Baudissin (1831) an, die der Schlegel-Tieck’schen Shakespeare-Ausgabe entstammt: »Herr, wer seid Ihr denn, daß Ihr Euch herausnehmt, meinen Diener zu schlagen?« (Shakespeare 1946, 85)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In den Aufzeichnungen, die Höß während seiner Haft 1946/47 in Polen verfasste, erwähnt er auch einen Besuch Globocniks in Auschwitz: Die Aufzeichnungen Höß’ wurden 1958 vom Münchner Institut für Zeitgeschichte in Ausschnitten publiziert. Kofler dürfte die Passage Puchers Globocnik-Buch entnommen haben (Pucher nahm Einsicht in die Kopie der in Polen aufbewahrten Höß-Aufzeichnungen am Münchner Institut für Zeitgeschichte): »Im Sommer 43 war Glob. auch in Auschwitz, um sich auf Befehl des RFSS [Reichsführer-SS Heinrich Himmler] die Krematorien und die Vernichtung anzusehen. Er fand dies alles aber nichts Besonderes. Seine Stellen arbeiteten vielrascher, und er fing an, mit Zahlen herumzuwerfen über Tagesleistungen und Vernichtungen […] und abgelieferten Werten, die in die Milliarden gingen. Er übertrieb maßlos bei jeder sich bietenden Gelegenheit« (Pucher 1997, 121).

PersonNationalsozialistIn

Karl Schmoll (1852–1936) entwickelte ab den 1880er Jahren in Wien Konservierungsfette. Bekannt wurde er für seine Leder-Putzpasten, die vor allem beim Militär oft eingesetzt wurden.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008), österr. Germanist, ab 1980 Lehrstuhlinhaber für neuere deutsche Literatur an der Universität Wien

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Auch diese Passage aus Höß’ Aufzeichnungen entnahm Kofler sehr wahrscheinlich Puchers Globocnik-Buch: »Globočniks ›fleißige und strebsame‹ Mitarbeiter bezeichnet Höß als ›gescheiterte Existenzen. Sie verstanden es aber, sich bei Glob. unentbehrlich und beliebt zu machen‹« (Pucher 1997, 150).

PersonNationalsozialistIn

Die Sage von der Frau Hitt gibt es in verschiedenen Variationen, immer ist sie eine reiche, geizige Frau, die für ihre Unbarmherzigkeit bestraft (meist: in einen Stein verwandelt) wird. »Weib, bist du rasend?« ist die Antwort von Frau Hitt auf die Bitte einer Bettlerin, für ihr frierendes Kind etwas Leinen zu spenden, in der Ballade »Frau Hitt« von Karl Egon Ebert (Zumbach 2004, 323).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hitler setzte 1941 einen Wehrmachtsbefehlshaber im Südosten ein, »um im besetzten Balkanraum klare und einheitliche Befehlsverhältnisse zu schaffen«. ( Hubatsch 1983, 122) Der Bericht der Historikerkommission zum Fall Waldheim beginnt mit der Darlegung der Situation am Balkan, um zu erläutern, in welche »Befehlslage« Waldheim 1942 gekommen sei, er sei dort mit Fragen der »Bandenkriegführung«, der »Gefangenenbehandlung und der Sühnepraxis bekannt« geworden. (Schmiederer 1988, 5)

PersonNationalsozialistInPolitikerIn

Der in Salzburg lebende Georg Ludwig von Trapp (1880–1947) suchte nach dem Tod seiner Frau (1922) eine Erzieherin für seine sieben Kinder. Er fand sie in Maria Augusta Kutschera (1905–1987), die beiden heirateten 1927 und bekamen zwei Kinder. Nachdem die Familie Trapp 1935 ihr Vermögen in einem Bankkonkurs verlor, gründete sie gemeinsam mit dem Priester Franz Wasner (1905–1992) einen Familienchor. Mit Wasners Arrangements hatte der Chor großen Erfolg, auch nach der Flucht in die USA 1938. Maria Augusta Trapp veröffentlichte 1949 die Geschichte des Familienchors (»The Story of the Trapp Family Singers«; dt. »Die Trapp-Familie. Vom Kloster zum Welterfolg«, 1952).

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PersonReligiöse/r WürdenträgerInAutorIn/JournalistIn

Tag des Militärputsches in Chile: Präsident Salvador Allende beging nach dem Eindringen von Militär in den Präsidentenpalast Selbstmord (eine Obduktion 2011 bestätigte den Suizid und zerstreute Gerüchte über eine Ermordung durch die Putschisten, vgl. red 2011); eine Junta, angeführt von General Augusto Pinochet, übernahm die Regierung.

PersonPolitikerIn

Reinhold Messner (* 1944), Südtiroler Bergsteiger und Autor (s. Eintrag ›Messner‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Udo Jürgens (eigentl. Udo Jürgen Bockelmann, 1934–2014), österr. Komponist und Schlagersänger, im Klagenfurter »Tanzcafé Lerch« hatte er als »Udo Bolán« zu Beginn der 1950er Jahre seine ersten Auftritte (vgl. Postl 2014). s. Eintrag »Udo oder Jürgen«

PersonMusikerIn

»The long Goodbye« (1953, dt. »Der lange Abschied«), Roman von Raymond Chandler (1888–1959)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans-Rudolf Kurz (1915–1990), Schweizer Militärhistoriker und Rechtswissenschaftler, leitender Mitarbeiter des Eidgenössischen Militärdepartements, 1987/88 Vorsitzender der internationalen Historikerkommission zur Untersuchung der Kriegsvergangenheit Kurt Waldheims

PersonPolitikerInEreignis

Hans Holt (1909–2001), österreichischer Schauspieler, spielte in den Verfilmungen der Lebenserinnerungen von Maria Augusta Trapp die Rolle des Baron Trapp (»Die Trapp-Familie«, 1956; »Die Trapp-Familie in Amerika«, 1958).

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, absolvierte im Klagenfurter »Tanzcafé Lerch« eine Koch-/Kellner-Lehre, dort freundete er sich zu Beginn der 1960er Jahre mit Udo Jürgens an (vgl. Lux 2017). s. Eintrag ›Kahlkopf Retzer‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerIn

Kofler zitiert wörtlich den Beginn des 15. Kapitels von »Der lange Abschied« – nicht in der Übertragung von Hans Wollschläger (1975), sondern in jener der deutschen Erstausgabe (vgl. Chandler 1954, 127).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Protagonist des unvollendeten Romans »Der Verschollene« von Franz Kafka, entstanden zwischen 1911 und 1914, 1927 posthum von Max Brod unter dem Titel »Amerika« veröffentlicht. Zu Lebzeiten Kafkas erschien das erste, eigenständige Kapitel »Der Heizer« (1913).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Rolf Torring‹

PersonMedien

Ruth Leuwerik (* 1924), deutsche Schauspielerin, übernahm in den beiden Trapp-Filmen unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner die Rolle der Maria Augusta Trapp.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Die Aktivitäten der CIA in Chile begannen lange vor dem Militärputsch: »The decade between 1963 and 1973 was a period of tremendous activity for the CIA in Chile« (Smith 2003, 54). Bereits im Wahlkampf 1962 mischte sich die CIA mit antisozialistischer Propaganda ein. Nach dem knappen Wahlsieg Allendes 1970 genehmigte US-Präsident Nixon ein geheimes Sonderbudget von 10 Millionen US-Dollar für Aktionen zur Verhinderung des Amtsantritts Allendes. Bis zum Putsch setzte die CIA ihre Propaganda gegen Allende fort, am Putsch selbst war sie nicht beteiligt. Als 1974/75 die Menschenrechtsverletzungen der Junta in der US-amerikanischen Öffentlichkeit bekannt und diskutiert wurden, wurden die »verdeckten Operationen« eingestellt.

PersonPolitikerIn

Klaus Kinski (1926–1991), deutscher Schauspieler, der v. a. durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Werner Herzog (u. a. »Aguirre, der Zorn Gottes«, 1972, »Nosferatu – Phantom der Nacht«, 1979 und »Fitzcarraldo«, 1981) internationale künstlerische Anerkennung erzielte (s. Eintrag ›Kinsky‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Die Gesamtzahl der Mordopfer in Belzec wird auf 600.000 geschätzt« (Jäckel/Longerich/Schoeps 1993, 180). Die von Kofler angegebene Zahl des »Tagesmaximums« entstammt dem »Gerstein-Bericht«: Kurt Gerstein (1905–1945) trat 1941 der Waffen-SS bei und war Mitarbeiter des SS-Hygiene-Instituts. Dort war er für die »technische Desinfektion« zuständig und hatte für den Nachschub an Zyklon B, das man zur Desinfektion von Kleidern und Unterkünften in den Vernichtungslagern und für die Tötungen selbst einsetzte, zu sorgen und »Verbesserungen« bei den Tötungsmethoden auszuarbeiten. Gerstein versuchte einen holländischen Freund dazu zu bewegen, sein Wissen über die Vernichtung der osteuropäischen Juden nach London zu melden. Im April 1945 stellte er sich der französischen Armee und verfasste einen Bericht über seine Zeugenschaft, der eine Grundlage der Nürnberger Prozesse wurde. Gerstein berichtet über einen Besuch beiGlobocnik in Lublin, wo dieser ihm über die drei zu diesem Zeitpunkt (17. 8. 1945) bestehenden »Anlagen« Auskünfte erteilte, darunter bezüglich Belzec: »Maximum täglich 15.000 Personen« (Gerstein fügt hier ein »Gesehen!« hinzu; Joffroy 1995, 510).

PersonNationalsozialistIn

Das »Requiem« in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 ist Mozarts letzte Komposition, er starb während der Arbeit daran. Das Fragmentarische befeuerte unzählige Interpretationen und Spekulationen (vgl. u.a. Schick 2005, 240ff.).

PersonMusikerInMedienMusik

Adam Lonitzer (1528–1586), latinisiert »Lonicerus« (s. Eintrag ›Ackeley‹), deutscher Naturforscher und Arzt, beschäftigte sich u.a. mit den Wirkungen und Anwendungen von Kräutern und verfasste mehrere »Kräuterbücher«. 1573 erschien in Frankfurt am Main folgender Titel: »Kreuterbuch, Kunstliche Conterfeytunge der Bäume, Stauden, Hecken, Kräuter, Getreyde, Gewürtze. Mit eygentlicher Beschreibung derselbigen Namen, Vnderscheyde, Gestalt, Natürlicher Krafft vnd Wirckung. Item von fürnembsten Gethieren der Erden, Vögeln und Fischen. Auch von Metallen, Gummi und gestandenen Säfften, Sampt Distillierens künstlichem und kurzem Bericht. Jetzo gantz fleissig von newem durch gesehen, gebessert und weit ober alle vorige Editiosi gemehret Durch Adamum Lonicerum Medicum Physicum zu Frankfurt. Mit fleissigen vollkommenen Registern in Sechserley Sprachen, Nemlich, Griechisch, Lateinisch, Italianisch, Frantzösisch, Spanisch, Teutsch. Auch besonderem Register der Heylung allerhandt gebresten. «Lonitzers »Kreuterbuch« wurde 1934 (Leipzig, Verlag Hendel) und 1962 (München, Verlag Kölbl) nachgedruckt.

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Bezug zur TV-Serie »Der Leihopa« (ORF, 1985–1989), u.a. mit Hans Holt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Werner Herzog (* 1942), deutscher Filmregisseur und Produzent; 1982 Preis für die beste Regie in Cannes für »Fitzcarraldo« (1981) (s. Eintrag »Eines Tages kamen der Herzog und sein schrecklicher Burgvogt in den Wald geritten«)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Die Enzyklopädie des Holocaust gibt die »Summe der in Sobibor insgesamt ermordeten Juden« mit »annähernd 250.000« an (Jäckel/Longerich/Schoeps 1993, 1333). Die »Tagesleistung« entnimmt Kofler wieder dem »Gerstein-Bericht«, in dem Gerstein davon schreibt, nicht selber in Sobibór gewesen zu sein und von Globocnik die Erläuterung »20.000 Personen täglich« bekommen zu haben (Joffroy 1995, 510).

PersonNationalsozialistIn

Recordare: fünfter Teil des Mozart-Requiems; Kofler führt eine deutsche Übersetzung zweier Verse des lateinischen Textes an (»redemisti crucem passus [/] tantum labor non sit cassus«; Wolff 1998, 67).

PersonMusikerInMedienMusik

Adam Carrington: Figur aus der TV-Serie »Dynasty« (dt. »Der Denver-Clan«, 1981–1989) s. Eintrag ›Wie war ich entsetzt‹

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich hier auf den 11. September 1973, den Tag des Militärputsches in Chile. Seine Quelle dürfte das Hamburger Polit- und Satiremagazin »p«»ardon« gewesen sein, das im Jänner 1982 auf mehreren Seiten die wirtschaftlichen Verstrickungen der BRD in das Pinochet-Chile und die unkritischen Wirtschaftsberichte des Magazins »Capital« über Chile behandelte. »pardon« druckte ein Inserat aus der chilenischen Regierungszeitung »El Mercurio« vom 11. 9. 1977 samt Übersetzung ab: »Die Familie Volkswagen möchte an diesem großen Tag der Regierung Chiles für die ihr gegebene Möglichkeit danken, in dieses schöne Land zu kommen, sich hier aufzuhalten und mit seinen Menschen Freiheit, Schwung und Lebensfreude zu teilen. Es lebe Chile!« (pardon 1/1982, 55) Der Umfang des Engagements von VW in Chile ist schwierig zu eruieren, in einem Rückblick des Vorstandsmitglieds Peter Frerk auf dreißig Jahre Tätigkeit von Volkswagen in Lateinamerika fehlt Chile gänzlich (vgl. Frerk 1986).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Alexander Löhr (1885–1947), österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads (1941) ohne Kriegserklärung und dann auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad hingerichtet wurde. 1943 und vom 25. März 1945 bis zur deutschen Kapitulation war er »Oberbefehlshaber Südost«. Waldheim diente als Ordonnanzoffizier unter Löhr in Saloniki, als dort an die 40 000 Juden nach Auschwitz und Treblinka deportiert wurden, und war danach unter Löhr in Jugoslawien stationiert, »als dort Massaker an Partisanen verübt, ganze Dörfer eingeäschert und ganze Bevölkerungsteile niedergemacht wurden« (Strothmann 1986). s. Eintrag ›Waldheim, er ist gerade nicht da‹eer

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInPolitikerInMedienEreignis

Zitat aus Bertolt Brechts 1943 im Exil entstandenem Gedicht »Es wechseln die Zeiten«, von Brecht für das Stück »Schweyk im Zweiten Weltkrieg« (Fragment) vorgesehen und »Moldaulied« genannt, angeregt durch das französische Chanson »Au fond de la Seine« (»Am Grunde der Seine«): »Am Grunde der Moldau wandern die Steine. [/] Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. [/] Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. [/] Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag« (Brecht 1993, 92) Bald nach Brechts Tod 1956 vertonte Hanns Eisler – mit Textumstellungen – das Lied für den »Schweyk« unter dem Titel »Das Lied von der Moldau«.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Im Nachlass Koflers befindet sich die Einladung zu einem Klavierabend mit dem italienischen Pianisten Rosario Mastroserio (* 1960) am 13. Oktober 1992 im Bösendorfer-Saal in Wien, veranstaltet von der Österreichisch-Italienischen Gesellschaft (11/W10/1–7).

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Artur Martin Phleps (1881–1944), rumänisch-deutscher Offizier im Zweiten Weltkrieg. Seit 1941 war er Angehöriger der Waffen-SS, er befehligte die vor allem am Balkan eingesetzte SS-Division »Prinz Eugen«.

PersonNationalsozialistIn

Möglicherweise spielt Kofler hier auf George Bataille an, wie ihn Baudrillard zitiert: »Sexualität und Tod sind nur Höhepunkte eines Festes, das die Natur mit der unerschöpflichen Vielzahl der Wesen feiert.« (Baudrillard 2011, 281) Wenn es auch eine Anspielung auf den genannten Erwin Ringel sein soll, könnte es sich um eine Parodie seiner Selbstmord-Forschungen handeln. (vgl. u.a. Ringel 1953)

PersonPhilosophInAutorIn/JournalistIn

Kofler/Fian beziehen sich hier auf einen populären, mehrfach überlieferten Spruch – mittlerweile als »moderne Sage« verbreitet (die Quelle ist nicht auszumachen). Im Netz findet sich folgende Version: »Eine wahre Begebenheit. [/] So um die 1960 stand in einem Gästebuch der ›Sahne-Alm‹ in Hollersbach, Österreich folgender Eintrag: Alpenrose schöne Rose, [/] schöne Rose Alpenrose. [/] Gezeichnet Silbernagel. [/] Zwei Seiten weiter stand geschrieben: Silbernagel blöder Nagel, [/] blöder Nagel Silbernagel« (Keif 2013). Eine Version, in der der Spruch in einem Gipfelbuch zu finden gewesen sei, findet sich als Kommentar unter dem Foto einer Alpenrose in einer »Internetgemeinschaft« für Hobbyfotografen (Margowski 2004), zwei lassen sich gedruckt finden (vgl. Schubert 2006, 114; Prenner 2016). In der Prosa »Furcht und Unruhe« setzt Kofler den Spruch als Kennwort, als Parole ein, die dem (im Konjunktiv) Eintritt begehrenden »Lieblingsmassenmörder« Globocnik, so er den zweiten Teil des Spruchs wüsste, die Türe öffnete (s. Eintrag ›Globotschnigg‹).

PersonVerbrecherIn

Fred Bertelmann (1925–2014), erfolgreicher deutscher Schlagersänger und Schauspieler. »Ich bin ein Vagabund« ist eine Textzeile aus seinem Hit »Der lachende Vagabund« (Musik: Jim Lowe, Text: Peter Mösser), der ihn 1957 berühmt machte und der sich weltweit fünf Millionen Mal verkaufte (vgl. [red.] 2014).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Anspielung auf Thomas Bernhards Erzählung »Die Mütze « (1966). Darin versucht ein junger, seit Jahren an Kopfschmerzen und der Angst, verrückt zu werden, leidender Forstwissenschaftler, im ländlich abgeschiedenen Haus seines Bruders an einer Studie zu arbeiten. Um seinen regelmäßig mit der Dämmerung einsetzenden Depressionen zu entkommen, unternimmt er Spaziergänge in die Ortschaften Mondsee, Burgau und Parschallen. (Bernhard 2003a, 19)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Kurt Waldheim gab gegenüber der Historikerkommission an, »wegen hoher Verluste seien bei der Vorausabteilung v. Pannwitz Kavalleristen fallweise auch als Infanteristen eingesetzt worden.« Es sei ihm aber nichts darüber bekannt gewesen, »daß sich neben uns angeblich eine SS-Einheit befand und auch Partisanen in der Gegend waren«. Sein Zug habe aber »zwei Tage in den Pinsker Sümpfen gelegen.« (Schmiederer 1988, 7) Helmuth von Pannwitz (1898–1947), Kommandierender General des XV. Kosaken-Kavallerie-Korps der Wehrmacht

PersonNationalsozialistInPolitikerIn

Kofler parodiert hier die »Sinnsuche«, die Viktor Frankls Werk durchzieht. (vgl. u.a. Frankl 1972)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Samuel Becketts Theaterstück »Warten auf Godot« (1953); der Übersetzer Elmar Tophoven verwandelt die Region Vaucluse des französischen Originals in den »Breisgau«, Becketts »Merdecluse« wegen des Reims in »Scheißgau« ((Beckett XX. XXX).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Zahlen über die Anzahl der in Treblinka Ermordeten differieren. Stangls Verurteilung 1971 liegt die Schätzung von 900.000 zugrunde, Franciszek Zabecki, der während der gesamten Zeit, die das Vernichtungslager in Betrieb war, als Bahnhofsvorstand in Treblinka Dienst verrichtete und Aufzeichnungen führte, meinte gegenüber Gitta Sereny: »Die Zahl der in Treblinka Ermordeten war 1,200.000, und daran besteht nicht der geringste Zweifel« (Sereny 1995, 298). Kofler entnahm die Zahl 870.000 der »Enzyklopädie des Holocaust« (Jäckel/Longerich/Schoeps 1993, 1430). Koflers Quelle für die Angabe des täglichen »Ausstoßes« konnte nicht eruiert werden.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

Möglicherweise Anspielung auf das Lied »Schöner, fremder Mann« (1961) der US-amerikanischen Sängerin Connie Francis (* 1937). Das Lied war eine von Francis selber (in einem Wiener Tonstudio) eingesungene Coverversion von »Someone Else’s Boy«.

PersonMusikerInMedienMusik

Auf einem seiner abendlichen Spaziergänge findet der Ich-Erzähler in Thomas Bernhards Erzählung »Die Mütze«»«eine Schildmütze, wie sie Fleischhauer, Holzfäller und Bauern in dieser oberösterreichischen Gegend tragen; er versucht, den Besitzer der Mütze ausfindig zu machen, trifft allerdings nur auf Menschen, die eine solche Kopfbedeckung bereits tragen. Er behält sie also, setzt sie auf und beginnt mit der Mütze auf dem Kopf, die Erzählung, die der Leser vor sich hat, zu schreiben (vgl. Bernhard 2003).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Durch das Land der Skipetaren« ist wie »In den Schluchten des Balkan« und »Der Schut« Teil von Karl Mays »Orientzyklus«, der 1880–1888 als Fortsetzungsroman in der Wochenzeitschrift »Deutscher Hausschatz in Wort und Bild« abgedruckt wurde.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

»Das Gespenst« (1982): Film von Herbert Achternbusch (* 1938 als Herbert Schild), in dem Jesus in der Gegenwart auf die Erde zurückkehrt; der Film wurde als blasphemisch beurteilt (vgl. Eilmansberger 1987, 36) und in Österreich 1984 nach § 33 Mediengesetz eingezogen (s. Eintrag ›die Freiheit der Kunst ist DAS GESPENST‹).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Bilder einer Ausstellung« (1874): Klavierzyklus des russischen Komponisten Modest Mussorgski (1839–1881)

PersonMusikerInMedienMusik

Der Ich-Erzähler in Bernhards Erzählung »Die Mütze « erträgt die Finsternis nicht, sie ist gleichermaßen in ihm wie außerhalb: »Die Dämmerung und die auf die Dämmerung folgende Finsternis in Ungenach kann ich nicht in meinem Zimmer aushalten, aus diesem Grund laufe ich jeden Tag, wenn die Dämmerung die Finsternis in diese grauenhafte Gebirgsatmosphäre hereinzieht, aus meinem Zimmer hinaus und aus dem Haus hinaus auf die Straße« ( Bernhard 2003a , 19).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Aladschy heißen zwei Protagonisten in Karl Mays »Orientzyklus«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Früher ein Erntehelfer, der das Getreide mäht; gleich dem »Sensenmann« eine Figuration des Todes. Baudrillard, an den Kofler hier möglicherweise anschließt, sieht in diesen mittelalterlichen volkstümlichen Ikonographien Zeichen eines Austauschs innerhalb der Gesellschaft, mit dem 16. Jahrhundert habe die »Abschirmung gegen den Tod« begonnen. (Baudrillard 2011, 263)

PersonPhilosophIn

Kofler zitiert in dieser Passage aus dem »Gerstein-Bericht« (s.o.): Kurt Gerstein bezeugt darin die Ermordung hunderter Menschen in einem Durchgang in der Gaskammer des Vernichtungslagers Belzec. Auf dem Weg zur Gaskammer habe ein SS-Mann den nackten Menschen »mit lauter, salbadernder Stimme« gesagt: »Euch wird nicht das Geringste passieren! Ihr braucht nur tüchtig zu atmen, dieses Inhalieren stärkt die Lungen, es ist nötig gegen ansteckende Krankheiten, es ist eine schöne Desinfizierung!«

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

1946 gab ein Verlagskonsortium »im Auftrage des österreichischen Unterrichtsministeriums« unter dem Titel »Bei uns daheim« ein Buch mit »Lesestoffen für die zweite Schulstufe der österreichischen Volksschulen« heraus. 1962 erschien die in Bibliothekskatalogen letzte nachzuweisende Auflage (die 22.). Die Protagonisten der Geschichten im Buch heißen Anna und Franz. Die Geschichten »vom stockingerferdl und der reiterfanni« kommen ebenso wenig vor wie die Märchen vom Mann im Mond (aus Ludwig Bechsteins Märchensammlung) oder die Grimm-Märchen »Tischlein deck dich« (»ich bin so satt ich mag kein blatt«) oder »Die sieben Raben« (vgl. Bei uns daheim 1946).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ein architektonischer Entwurf für ein Kiewer Stadttor des russ. Architekten Viktor Hartmann – an den Mussorgskis»Bilder einer Ausstellung« erinnern – inspirierte den Komponisten zum 10. Satz »Das Heldentor (in der alten Hauptstadt Kiew)«, der Alternativtitel lautet »Das große Tor von Kiew«.

PersonMusikerInMedienMusik

Ludwig Fels (* 1946 in Treuchtlingen, Fränkische Alb), deutscher Schriftsteller, Malerlehre, danach u.a. Maschinist in verschiedenen Farbwerken und Packer in einer Halbleiterfabrik in Nürnberg ehe er sich ab 1973 ausschließlich der Schriftstellertätigkeit widmete und seither mehrere Gedichtbände und Romane veröffentlichte; lebt seit 1983 in Wien und erhielt neben diversen Förderpreisen 1987 das Villa-Massimo-Stipendium.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Name eines Bandenführers, der das erste Mal in Karl Mays »In den Schluchten des Balkan« auftaucht: »Seinen eigentlichen Namen wusste niemand. El Aßfar, Ssary, Schut, so wurde er genannt, je nach der Sprache, der man sich bediente. Diese drei Wörter bedeuten ,der Gelbe‘.« (May 1949, 20f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler zitiert aus Serenys Buch, hier eine Aussage von Franz Suchomel (1907–1979), Mitglied der SS-Mannschaft in Treblinka, über Stangls erste Zeit im Vernichtungslager. Stangl habe den Vorschlag gemacht, im »Schlauch« Kübel für die Frauen aufzustellen, das habe sich in Sobibór als hilfreich erwiesen, Wirth habe daraufhin geantwortet: »Es schert mich einen Dreck, was Sie in Sobibor mit der Scheiße gemacht haben. Sollen die sich doch anscheißen. Das kann nachher saubergemacht werden« (Sereny 1995, 186).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

»Naturgemäß« gilt als »Signalwort« für die Literatur Thomas Bernhards (vgl. u.a. Piechotta 1982).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Das Kalkwerk« (1970), »Auslöschung. Ein Zerfall« (1986): Romane Thomas Bernhards

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Schauplatz in Karl Mays Roman »In den Schluchten des Balkan« (auch erwähnt in »Durch das Land der Skipetaren«, »Der Schut«). Gemeint ist Melnik, die kleinste Stadt Bulgariens, am Südwestrand des Piringebirges. Die Änderung des Städtenamens beruht nicht auf einem Eingriff des Autors, sondern entspricht der Schreibweise, die er in einer um 1860 publizierten Landkarte der Balkanländer, mit der er regelmäßig arbeitete vorgefunden hat. (vgl. Schönbach 1991, 204, FN1)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler zitiert frei aus Serenys Buch – hier eine Aussage des Adjutanten von Christian Wirth, Josef Oberhauser (1915–1979), im Düsseldorfer Treblinka-Prozess. Laut Serenys Überlieferung habe Oberhauser ausgesagt, dass Globocnik bei einer Inspektion mit Wirth vor Ort den bisherigen Kommandanten Irmfried Eberl entlassen, dabei »an eine Barackentür auf dem Platz gelehnt«, und gesagt habe,»er würde all das am nächsten Morgen von seinem Büro aus organisieren« (Sereny 1995, 187).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistIn

1951 wurde (lt. Gesellschaftsvertrag v. 30. 6. d. J.; Privatbesitz) in Klagenfurt die »Johann Strauss KG« zur Schuherzeugung gegründet. 1962 übernahm Stefan Berg wesentliche Gesellschaftsanteile und errichtete in der Villacherstraße 93 eine Produktionsstätte für Schuhe.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Den Namen dürfte Kofler aus Raymond Chandlers Roman »Der lange Abschied« übernommen haben »›Er heißt Chick Agostino‹, sagte ich. ›Er spielt Leibwächter bei einem Ganoven namens Menendez‹« (Chandler 1975, 173).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Sämtliche Summen und Mengenangaben, die Kofler in diesem Abschnitt erwähnt, entstammen sämtliche exakt einem Dokumentkonvolut, das für den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher aufbereitet und 1949 veröffentlicht wurde. Darin finden sich die Berichte von Globocnik an Himmler aus den Jahren 1943/44 betreffend die wirtschaftliche Seite der »Aktion Reinhard«. Es ist darin nicht wörtlich von einer »Endabrechnung« die Rede, die Überschrift lautet: »Abgelieferte Werte aus der Aktion Reinhard« (IMT 1949, 58). Welcher Publikation Kofler das Dokument entnahm, ist nicht mehr eruierbar.

PersonNationalsozialistIn

Friedrich Hölderlin: »Abendphantasie« (1799)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus dem vierten Vers von Paul Celans Gedicht »Todesfuge«: »wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng« (Celan 2005, 40)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ein Kohlenhändler namens Junak kommt in Karl Mays Roman »Der Schut« vor.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Franz Kafkas »Ein Landarzt«: »Gesang der Kinder: ,Freuet Euch, Ihr Patienten, der Arzt ist Euch ins Bett gelegt!‘« (Kafka 1994, 128)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kreuzbergl: hügelartige Erhebung (517 m) nordwestlich der Klagenfurter Innenstadt, auch als »Hausberg« Klagenfurts bezeichnet. Ingeborg Bachmann hat dem Hügel in ihrer Erzählung »Drei Wege zum See« ein literarisches Denkmal gesetzt.

TopographieBergOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Verknüpfung von »Kaspar«, Sprechstück von Peter Handke (Uraufführung 1968), und Ohlsdorf, dem bevorzugten Wohnort Thomas Bernhards im oberösterreichischen Traunviertel. Dort hat Bernhard 1965 einen Vierkanthof erworben und aufwändig renoviert. Seit 1990 ist das so genannte Bernhard Haus der Öffentlichkeit zugänglich.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Kurt Franz (1914–1998), Kochausbildung, 1932 NSDAP-Beitritt, verschiedene Tätigkeiten, 1937 SS-Beitritt, ab 1939 Mitarbeit in der »Aktion T4«, ab Frühjahr 1942 beim Stab Globocniks in Lublin, ab Sommer 1942 Adjutant von Stangl in Treblinka, nach dessen Abberufung im Herbst 1943 Kommandant von Treblinka; er musste das Lager auflösen und alle Spuren beseitigen; danach mit Globocnik, Lerch, Stangl nach Oberitalien; erst 1959 verhaftet, wurde er 1965 zu lebenslanger Haft verurteilt, 1993 Haftentlassung aus gesundheitlichen Gründen. Franz war berüchtigt für seine Brutalität und seinen Sadismus. Mit den von Kofler erwähnten »Wettkämpfe[n], die erst mit dem Tod des Verlierers entschieden waren«, könnten die in der Literatur erwähnten »Strafläufe« in Treblinka gemeint sein: Kurt Franz und Fritz Küttner hätten diese nach dem Abendappell veranstaltet und dabei Häftlinge mit Peitschenhieben zu Tode gehetzt (vgl. Hoffmann 2008, 44).

PersonNationalsozialistIn

1793 übernahm Christof Neuner (1765–1834), aus Oberfranken eingewandert, einen Riemerbetrieb in Klagenfurt. Der Sohn begann, Pferdegeschirre zu produzieren und Leder zu gerben, er baute den Betrieb maßgeblich aus. Während des Ersten Weltkriegs war man ein wichtiger Heereslieferant. Den durch den Ersatz der Pferde durch Maschinen bedingten Produktionsausfall kompensierte die Firma durch den Beginn einer Schuhfertigung. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg produzierte man bis zu 1500 Paar Schuhe täglich (vgl. Giencke 1968, 18). Das Stammhaus in der St. Veiter Straße wurde zu klein, 1958 verlegte man die Schuhfabrik in die Ebentaler Straße 139.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

Schimin heißt der bulgarische Schmied in Karl Mays »In den Schluchten des Balkans«. Kara Ben Nemsi befreit ihn und seine Frau aus ihrem Keller (vgl. May 1949, 41–78).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Gitta Serenys Buch wird die Erinnerung von Franz Suchomel (1907–1979), Mitglied der SS-Mannschaft in Treblinka, an Kurt Franz wiedergegeben: Franz habe den Hund »Bari« abgerichtet – Sereny ergänzt in einem Einschub, dass es sich dabei um Angriffe auf Menschen, besonders auf ihre Genitalien, gehandelt habe (Sereny 1995, 238).

PersonNationalsozialistIn

Der Literaturwissenschaftler und Kofler-Übersetzer Bernard Banoun sieht darin die Beckett ’sche Formel »Nicht ich«, die »ber das Anekdotische hinweg auf die Eigenartigkeit des Ich, des Ich als Schreibenden, hinweist« (Banoun 2000, 174).

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Malerlehre von Ludwig Fels (s. Eintrag ›Treuchtlingen, Fels‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Protagonist in Karl Mays »In den Schluchten des Balkans«, »Durch das Land der Skipetaren« und »Der Schut«. Kara Ben Nemsi entlarvt seine betrügerische Doppelidentität als Heiliger und bettelnder Krüppel (vgl. May 1949, 498f.). Er ist Mitglied der Verbrecherorganisation rund um den Schut. Im Kofler-Nachlass findet sich dasKarl-May-Sammelbild »Der ,Heilige‘ ist ein Schwindler«. (11/W8/1)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bei der Verhaftung Kurt Franz’ 1959 wurde in seiner Wohnung ein Fotoalbum sichergestellt, in dem auf einer Doppelseite Fotos aus seiner Zeit in Treblinka mit der Überschrift »Schöne Zeiten« versehen waren. 1988 gab dieser Eintrag den Buchtitel einer Sammlung aus Texten und Dokumenten von Mördern, Mittätern und Beobachter des Judenmords, die Doppelseite aus dem Album (eine Seite zeigt sechs Fotos eines Fuchses aus dem »Lagerzoo« in Treblinka) wurde abgedruckt (Klee/Dressen/Riess 1988, 206f.).

PersonNationalsozialistIn

Horst H. Vollmer (* 1935), deutscher Germanist und Übersetzer zahlreicher englischer Theaterstücke; seit 1964 Regisseur am Hessischen Rundfunk; führte Regie bei Koflers Hörs piel »Oliver « ( 1980 ORF, 1982 HR; 1983 wurde das Hörspiel mit dem »Prix Futura« ausgezeichnet).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»In den Schluchten des Balkans«: Titel von Karl Mays Roman

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Nach einer ersten, nur knapp gescheiterten Expedition zur Erstbesteigung des Großglockners 1799 startete im Sommer 1800 der »Fürstbischof« von Gurk, Franz Xaver von Salm-Reifferscheid, eine zweite Mannschaft aus: Am 29. Juli erreichten vier einheimische Zimmerleute und ein Pfarrer den Gipfel, drei der »prominenten« Teilnehmer – Wissenschaftler, Publizisten – erstiegen den Kleinglockner.

TopographieBergPersonReligiöse/r WürdenträgerInEreignis

Der Song »Communication Breakdown« erschien 1969 auf dem Debütalbum der britischen Rockband Led Zeppelin.

PersonMusikerInMedienMusik

In dieser Passage persifliert Kofler den repetitiven, zwei Subjekt- bzw. Objektpositionen gegenüberstellenden Stil Thomas Bernhards, wie er ihn etwa am Anfang der Erzählung »Gehen« pflegt (vgl. Bernhard 1971, 7).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Schauplatz in Mays»In den Schluchten des Balkans«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Abgewandeltes Zitat aus Bert Brechts Rede »Der Rundfunk als Kommunikationsapparat«, in der Brecht die gegenwärtige (1932) Funktion des Rundfunks kritisch betrachtet: »Aber ganz abgesehen von seiner zweifelhaften Funktion (wer vieles bringt, wird keinem etwas bringen), hat der Rundfunk »eine« Seite, wo er zwei haben müßte«, er sollte sich von einem Distributions- zu einem Kommunikationsapparat entwickeln (Brecht 1967, 134). Brecht bezieht sich hierbei offensichtlich auf Goethes»Faust«: »Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; [/] Und jeder geht zufrieden aus dem Haus« (Goethe 1986, 11).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im Zuge der Besetzung Italiens durch die Deutsche Wehrmacht nach dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 wurde im Nordosten Italiens die »Operationszone adriatisches Küstenland« als Verwaltungseinheit installiert. Sie umfasste das heutige Friaul, Istrien und Teile Westsloweniens samt Ljubljana. Chef der Zivilverwaltung mit Sitz in Triest wurde der Kärntner Gauleiter Friedrich Rainer, Globocnik wurde als »Höherer SS- und Polizeiführer in der Operationszone adriatisches Küstenland« u.a. mit der »Bandenbekämpfung« betraut.

PersonNationalsozialistIn

Wahrscheinlich Anspielung auf den Tod des österreichischen Schauspielers Oskar Werner (1922–1984), der auf einer Rezitationstournee 1984 in Marburg an der Lahn nachts im Hotel einen Herzinfarkt erlitt. »Ein Notarztwagen wurde gerufen, der Oskar Werner zum Städtischen Krankenhaus bringen sollte. Doch er starb […] auf dem Weg in die Klinik.« ( Georg 2016, SEITE???)

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInEreignis

Protagonist in Mays »In den Schluchten des Balkans«, Bäcker und Färber im Ort Dschnibaschlü sowie ein Mitglied der Bande des Schut. »Der Färber war Boschak genannt worden und boschak heißt träge, faul. Es war wohl sein Spitzname.« (May 1949, 76)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise deutet Kofler hiermit die Interview-Aussage Elfriede Jelineks an, Kunst machen zu wollen, sei ein »phallische[r] Anspruch«, um (Löffler 1989, 84).

PersonAutorIn/JournalistIn

Wahrscheinlich ein Verweis auf die unter der Bezeichnung »Krefelder Krawalle« bekannten Demonstrationen im Zuge des Besuchs von US-Vizepräsident George Bush am 25. Juni 1983 in Krefeld. Die Teilnehmer der (teilweise gewalttätigen) Kundgebung demonstrierten gegen das Wettrüsten und den NATO-Doppelbeschluss (atomare Aufrüstung in Westeuropa und zugleich Forderung nach Verhandlungen über Atomwaffenbeschränkungen).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Kofler bezieht sich hier auf eines der Sammelbilder zu den Romanen Karl Mays (11/W8/1), das Bild 2 der Serie 22 zeigt unter dem Titel »Bei Boschak, dem Färber und Bäcker« wie Kara Ben Nemsi »gastlich aufgenommen« wird.

PersonAutorIn/JournalistIn

Konstantin Hierl (1875–1955) baute ab 1931 den »Arbeitsdienst« der NSDAP auf, ab 1934 leitete er den »Reichsarbeitsdienst« (RAD), 1935 erhielt er den Titel »Reichsarbeitsführer«. Ab 1935 musste jeder junge Mann, ab 1939 auch jede junge Frau eine halbjährige Arbeitspflicht im RAD ableisten.

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf Kurt Waldheim (s. Eintrag ›Waldheim, er ist gerade nicht da‹), der 1937/38 externer Hörer an der Wiener Konsularakademie (Diplomatische Akademie) war

PersonPolitikerInMedien

»Wehrwirtschaftsführer« war ein Titel, den das Wehrwirtschaftsamt im Oberkommando der Wehrmacht ab 1935 an Leiter rüstungswichtiger Betriebe, ab 1940 auch an kriegswirtschaftlich wichtige Betriebe verliehen. Die Firma Dr. Oetker, als »Nationalsozialistischer Musterbetrieb« ausgezeichnet, war für die Nahrungsmittelversorgung von Bedeutung. Ab 1920 leitete Richard Kaselowsky, mit der Firmenerbin Ida Oetker verheiratet, das Unternehmen, nach dessen Tod 1944 sein Stiefsohn Rudolf-August Oetker. Sowohl Kaselowsky als auch Oetker waren NSDAP- und SS-Mitglieder, die Zuerkennung des Titels »Wehrwirtschaftsführer« an Rudolf-August Oetker ist in der einschlägigen Literatur nicht belegt. (vgl. Finger/Keller/Wirsching 2013)

PersonNationalsozialistIn

In Karl Mays »In den Schluchten des Balkans«-befiehlt Kara Ben Nemsi dem befreiten Dorfschmied, ein Feuer zu machen, um einen Verbündeten jener Bande, die den Schmied und seine Frau überfallen hatte, in eine Falle zu locken. »Bald brannte auf dem Herd ein Feuer, das seinen Schein weit in die Nacht hinauswarf.« (May 1949, 50)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Archäologin Sibylle von Cles-Reden (1910–2001), deren Buch hier Kofler das Material geliefert hat, bringt in Bezug auf das angesprochene Ritual die Bretagne und Sardinien zusammen. (vgl. Cles-Reden 1960, 260)

PersonAutorIn/JournalistIn

»Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes«: Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal, Uraufführung 1911 unter der Regie von Max Reinhardt in Berlin; seit 1920 jährlich Bestandteil der von Reinhardt und Hofmannsthal begründeten Salzburger Festspiele

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

In dieser Szene warten Kara Ben Nemsi und der Schmied auf den Feind. »Es ließ sich von fern her der Schritt eines Pferdes vernehmen. ,Hörst du?‘, fragte der Schmied. ,Ja.‘ ,Vielleicht ist es der Erwartete!‘ ,Sehr wahrscheinlich.‘« (May 1949, 65)

Person

s. Eintrag ›Löhr‹s. Eintrag ›Löhr‹

PersonNationalsozialistInMedien

Kofler wandelt einen Ausspruch Elfriede Jelineks ab, den sie in einem Interview mit der Literaturkritikerin Sigrid Löffler im Umfeld des Erscheinens des Romans Lust (1989) tätigte: »Ich mag sie [die Männer] nicht, [...]. Aber ich bin sexuell auf Männer angewiesen [...].« (Löffler 1989 , 84)

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PersonAutorIn/JournalistIn

Otto Wilhelm Fischer (1915–2004), österr. Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Karl May (1842–1912), deutscher Schriftsteller, berühmt für seine Abenteuerromane und Reiseerzählungen aus dem Orient und den USA. Im Klagenfurter Kofler-Nachlass (11/W8/1) finden sich Sammelbilder zu Szenen aus d en Karl-May- Romanen. Solche Bilder wurden bereits im 19. Jahrhundert als Kaufanreiz Süßigkeiten beigelegt. Die Firma Stollwerck war hier Vorreiterin, nach 1945 waren die Bilder u.a. eine Beilage zu Kaugummipackungen. In »Hotel Mordschein « (s. Eintrag ›wenn ich gar ein Bild hervorzöge‹) rekurriert Kofler darauf.

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Axel Munthe – Der Arzt von San Michele« (1962): deutsch-ital.-franz. Spielfilm, basierend auf Munthes autobiografischem Roman »The Story of San Michele« (1929) mit O.W. Fischer in der Hauptrolle

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bezeichnung des »geweihten Hammers« laut Cles-Reden (Cles-Reden 1960, 260)

PersonAutorIn/JournalistIn

Gertrud Kückelmann (1929–1979), deutsche Schauspielerin, war an den Münchner Kammerspielen tätig; in den 1950er Jahren spielte sie bei mehreren Unterhaltungsfilmen pro Jahr mit.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Sibylle von Cles-Reden gibt ein »Protokoll« aus dem Jahre 1830 an, das eine solche Tötung schildert. Ein gebrechlicher Greis habe in einem Dorf der Bretagne selbst den Mel Beniguet bestellt. Die Dorfälteste habe unter anderen die Worte »hier ist, was Dich vom Schrecken des Todes und der Last des Lebens befreien wird« gesprochen, mit »gellender Stimme« gerufen »Du hast gut gelebt!« und dabei den Stein »ohne Gewalt« gesenkt. (Cles-Reden 1960, 263)

PersonAutorIn/JournalistIn

Wolf Albach-Retty (1906–1967), österr. Schauspieler, Vater von Romy Schneider; seine beeindruckende Filmographie führt ab 1927 bis zu seinem Tod jedes Jahr (auch während der NS-Zeit; bis auf 1946/47) mindestens einen Filmauftritt an. Paradefilmrollen des ehemaligen Burgtheatermimen waren der Liebhaber und der elegante Herr (vgl. Trunk 1977, 45).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Rudolf Prack (1905–1981), österr. Schauspieler, der ab 1950 zu einem Star des Heimatfilms wurde

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Hans Albers (1891–1960), deutscher Schauspieler und Sänger

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedien

Das in einem Gebäude aus dem 17 Jahrhundert befindliche Schriftstellerhaus in Stuttgart entstand 1983 auf Initiative des Lyrikers Johannes Poethen und des Architekten Johannes Wetzel, die den Abriss des Baus verhinderten. (www.stuttgarter-schriftstellerhaus.de/haus/geschichte, 10.8.2016) Die zwei Gästezimmer des Hauses wurden aufgrund der Farbe der Einrichtung »blaues Zimmer« und »braunes Zimmer« genannt. Kofler war im Herbst 1988 während einer Lesereise im Schriftstellerhaus Stuttgart zu Gast. (Albrecht 1989)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

Sigmund Freud entwirft in »Das Unbehagen in der Kultur«»die Formel vom Kampf zwischen Eros und Todestrieb«. (Freud 1930, 125f.) Die Bezeichnung Thanatos für den Todestrieb stammt vom Freud-Schüler Ernst Federn.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Otto Wilhelm Fischer (1915–2004), österr. Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Das Nachtlager in Granada«: Oper von Conradin Kreutzer (1780–1849), Libretto: Karl Johann Braun von Braunthal (1802–1866), Bearbeitung nach dem Schauspiel »Das Nachtlager von Granada« (1818) von Johann Friedrich Kind.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Anspielung auf Thomas Bernhards Rede 1968 zur Verleihung des »Kleinen Staatspreises«: »es ist nichts zu loben, nichts zu verdammen, nichts anzuklagen, aber es ist vieles lächerlich; es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt« (Bernhard 2009, 121).

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Der »Slawische Marsch« b-Moll op. 31, auch bekannt unter dem Titel »Serbisch-Russischer Marsch« ist eine Komposition von Peter I. Tschaikowski (1840–1893), uraufgeführt 1876 in Moskau.

PersonMusikerInMedienMusik

»Also sprach Zarathustra« (1883 – 1885) von Friedrich Nietzsche, s. Eintrag ›Wenn du zum Hofer gehst‹

PersonPhilosophInMedienZitate

1948 nach US-amerikanischem Vorbild gegründete Organisation zur Leseförderung an Österreichs Schulen, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben wird. Der Gründer Richard Bamberger (1911–2007) schrieb 1950 programmatisch davon, dass es um eine »Erziehung zum guten Buch und die Erziehung zum richtigen Lesen gehe«, was besonders »in einer Zeit, in der Schmutz und Schund die geistige und seelische Entwicklung gefährdet«, wichtig sei (Bamberger 1950, 2).

PersonAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Jolyon Brettingham Smith‹

PersonMusikerInMedien

»Verräterspalte«nennt Karl Mayin »Der Schut« eine Felsspalte, in die der Bandenführer stürzt. »Das war ein gerechtes Gericht! Der Schut hatte genau den Tod gefunden, den er andern bereiten wollte« (May 1962, 470).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Michael Jeannée (* 1943), Boulevardjournalist, ab 1967 für den Wiener »Express« tätig, 1970 Wechsel zur »Kronen Zeitung«. 1973–1985 Chefreporter bei »Bild am Sonntag«, 1985 als Chefreporter Rückkehr zur »Kronen Zeitung«, 1993–2003 »Adabei«-Reporter des Blattes

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Die Hallstatt-Buben. Erzählung aus dem Salzkammergut«: Jugendbuch (1953) von Edmund Josef Bendl (1914–1984)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Spitzname des Hamburger Bordellpächters Friedrich Schroer (wegen seiner schräg stehenden Augen), der 1981 in seinem Stammlokal (»Ritze«) auf der Hamburger Reeperbahn von einem Fremden erschossen wurde; der Mord wurde bis heute nicht geklärt und war Auftakt einer blutigen Mordserie zwischen zwei Zuhältergruppen am Kiez. (vgl. Eckelsberger/Skrabal 2011)

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherIn

Docteur Morgentodt heißt ein Arzt im Film »La belle captive« (Frankreich 1983, Regie: Alain Robbe-Grillet). Dieser basiert auf dem gleichnamigen Roman ( 1975, dt. 1984) von Alain Robbe-Grillet mit/nach Bildern von René Magritte. Im Roman bleibt der Arzt namenlos.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Die Kinder von La Salette« ist eine Erzählung für die Jugend (1956) der österr. Kinder- und Jugendbuchautorin Alma Holgersen (1896–1976); sie behandelt die Marienerscheinung zweier Kinder 1846 im französischen Alpendorf La Salette-Fallavaux.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Giuseppe di Giorgio, der vor seiner Ausweisung aus den USA Fahrer des legendären Mafiabosses »Lucky« Lucianogewesen sein soll und in den 1970ern für ein paar Jahre in Hamburglebte, ließ sich »Mr. Joe« nennen; im »Hamburger Abendblatt« schaltete der Kiez nach seinem Tod 1979 eine Anzeige: »Nach Deinem Kodex woll’n wir streben«, auf dem Grab seien Dutzende von Kränzen, einer mit der Aufschrift »Farewell, Wilfrid Schulz «gelegen. (Der Spiegel 34/1986)

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Kawass, auch Kawasse (türkisch: kavas): historische Bezeichnung für einen osmanischen Polizeidiener; v.a. bekannt aus den Werken Karl Mays, in denen die Kawassen in den im Orient lokalisierten Erzählungen an zahlreichen Stellen aufscheinen. Auch auf einem der »Kiddy«-Sammelbilder im Kofler-Nachlass »reitet Kara Ben Nemsi mit seinem treuen Hadschi Halef Omar […] und einem Khawassen (Soldaten) als Diener« (Bild 2, Serie 4: »Kein Nemdsche fürchtet einen Türken«). (11/W8/1)

PersonAutorIn/JournalistIn

Stefanija Meyer, Maria Gruber und Irene Leidolf waren die Komplizinnen Waltraud Wagners bei ihren Morden. Kofler bezieht sich auf den Bericht einer ehemaligen Kollegin in der »Neue«»n«» Revue«: »,Das war wie beim Militär: Sie war der General, die Mayer der Feldwebel, die Gruber der Unteroffizier, und die Leidolf hat getan, was ihr gesagt wurde.‘ […] Wenn auf Nachtwachen ein Patient klingelte, befahl die Wagner: ,Klingeln lassen. Net glei hinrennen.‘« (Sünder 1989, 7)

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus Paul van Ostaijens»Ode an Singer«: »SINGER’S NÄHMASCHINE IST DIE BESTE« (Ostaijen 1966, passim); Singer: 1851 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, weltweit größter Produzent von Nähmaschinen. s. Eintrag ›Singers Nähmaschinen sind die besten?‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Dabei dürfte es sich um die Sammlung von Nacherzählungen (1955; »für Jugend und Haus erzählt«) von Auguste Lechner (1905–2000) handeln, Lechner adaptierte in zahlreichen Sammlungen Sagen und Mythen der Antike und des Mittelalters für ein junges Lesepublikum.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wilfrid Schulz (?–1992), Hamburger »Unterweltskönig«, Besitzer diverser Etablissements im Rotlichtmilieu St. Paulis, wurde in den 70er Jahren dort »der Pate« genannt, weil man ihm Kontakte bis in die höchsten Mafiakreise nachsagte. 1982 wurde im Zuge einer polizeilichen Großaktion gegen organisierte Kriminalität gegen ihn ermittelt. Man konnte ihm allerdings nur kleinere Delikte wie Steuerhinterziehung, Anstiftung zur Falschaussage und Förderung der Prostitution nachweisen. (vgl. Zand-Vakili 2006)Kofler dürfte durch Lektüre des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel«, das in den 1980er Jahren über Schulz berichtete, auf ihn gestoßen sein.

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Kim Il-sŏngs Buch »Über Dschutsche in unserer Revolution« erschien 1979 in Pjongjang auch auf Deutsch. s. Eintrag ›Die Einführung in das Dschutsche‹

PersonPolitikerInMedien

Illustriertes Kinderbuch (1950) von Irene Stemmer (1909–2006); 1955 erhielt sie dafür den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (vgl. Bindel 1958, 45).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Tomaso Albinoni (1671–1751), venezianischer Komponist. Der Schwerpunkt seines Schaffens lag auf Opern und Instrumentalmusik (vor allem Concerti und Sonaten).

PersonMusikerIn

Der Satz »la propriété c’est le vol«– zunächst übersetzt mit »Eigentum ist Raub« (1844), bald darauf mit »Eigentum ist Diebstahl« (1845, vgl. Kramer 1992, 11) – findet sich in der Schrift »Was ist das Eigentum?« (1840) des französischen Soziologen Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865). Mehrere marxistische und anarchistische Theoretiker beriefen sich darauf. Proudhon sah die Grundlagen der wirtschaftlichen Ausbeutung im Eigentumsrecht verankert; seine Kritik richtet sich gegen arbeitsloses Eigentum aus Zins, Grundrente oder Pacht. Er gilt als einer der ersten Vertreter eines solidarischen Anarchismus. (vgl. Halmer 2009)

PersonPhilosophInZitate

Wahrscheinlich bezieht sich Kofler auf die von Alois Pischinger besorgte zweibändige Sammlung (1949/50).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus dem Roman »Molloy« von Samuel Beckett (1906–1989): »Es ist Mitternacht. Der Regen peitscht gegen die Scheiben. Ich bin ruhig. Alles schläft. Doch ich stehe auf und gehe zu meinem Schreibtisch. Ich bin nicht schläfrig.« (Beckett 1976, 128) Kofler variiert das Zitat in der Folge häufig – und hebt dabei ebenso wie Beckett die Verschachtelung der Erzählebenen und die Unzuverlässigkeit des Erzählers hervor.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Dieser, dem altdeutschen Gemeinderecht entsprechende Grundsatz wurde Bestandteil des 1920 von Hitler verkündeten Parteiprogramms der NSDAP: Die Partei »bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und außer uns und ist überzeugt, daß eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage: Gemeinnutz geht vor Eigennutz« (zit nach. Schmitz-Berning 2000 , 260). Bereits der franz. Schriftsteller und Staatstheoretiker Montesquieu (1689–1755) schrieb in seinem Hauptwerk »Vom Geist der Gesetze«: »Le bien particulier doit céder au bien public« (wörtlich übersetzt: »Das Wohl des Einzelnen muss dem öffentlichen Wohl weichen«, Montesquieu 1967, 302f.)

PersonNationalsozialistInPhilosophInZitateEreignis

Figuren aus der seit 1946 erscheinenden Comicserie »Lucky Luke« des belgischen Zeichners Morris (1923–2001). Den vier Brüdern im Comics liegt ein echtes Bankräuber-Brüderpaar zugrunde.

PersonMedienZeitung/Zeitschrift

Heinar Kipphardt (1922–1982), deutscher Schriftsteller, Vertreter des Dokumentartheaters; posthum wird sein Stück »Bruder Eichmann« (s. Eintrag ›Bruder Eichmann‹) uraufgeführt

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Akim: eine 1950 von Augusto Pedrazza (1923–1994) geschaffene Comicfigur, die sich als »figlio della giungla« an Tarzan anlehnte; Sigurd: vom Schweizer Zeichner Hansrudi Wäscher (1928–2016) 1953 geschaffener Comic-Ritterheld, ursprünglich eine Adaption des Nibelungen-Stoffs. Beide Comics wurden im deutschsprachigen Raum über den Verlag Walter Lehning vertrieben, Wäscher zeichnete ab 1955 auch die »Akim«-Reihe. 1959 verlor der Verlag die Rechte an »Akim« an den italienischen Lizenzgeber, benannte die Reihe kurzerhand in »Tinor« um. Lehning war für den Comic-Boom in den 1950er Jahren mitverantwortlich, er führte erfolgreich »Piccolo«-Hefte ein (auch von »Akim« und »Sigurd«), kleinformatige, billige Heftchen (in Deutschland für 20 Pfennige) (vgl. Dolle-Weinkauff 1990, 89).

Person

Möglicherweise eine Kontamination zweier Zitate von Georg Büchner (1813–1837): »Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht« (»Woyzeck«, Büchner 2005, 19); »Die Welt ist das Chaos«. (»Dantons Tod«, Büchner 2000, 486)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der Begriff »Doubling« stammt von Robert Jay Lifton (* 1926), einem US-amerikanischen Psychiater. In »The Nazi Doctors« (1986) beschreibt er die mentalen Strategien von Überlebenden und Tätern. Eine seiner Vermutungen war, dass etwa die NS-Ärzte aus Selbstschutz ihr Ich verdoppelten »in das mörderische Auschwitz-Ich und das ,gute‘ Ich, das den tüchtigen Arzt, liebevollen Vater und verläßlichen Kameraden [...] stabilisiert.« (Halter 1988)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Elisabeth. Die seltsame Frau« (1934), biographischer Roman über Kaiserin Elisabeth (»Sisi«) von Egon Caesar Conte Corti (1886–1953)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Eventuell Anspielung auf Hans-Peter Hasenöhrl (* 1946), Mitarbeiter im Lokalteil der »Kronen Zeitung«, ab 1986 Chefredakteur der »Salzburg Krone.«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zur doppelten Wortbedeutung von »verlegen« vgl. auch Ernst Jandls Gedicht »haiku in wien«, in dem er auf die Publikation seines ersten Lyrikbands »Andere Augen« (1956) Bezug nimmt: »beim bergland verlag [/] hab ich mein erstes [/] buch verlegt [/] und futsch wars« (Jandl 1973, 115).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Unter den Kindern Richard von Weizsäckers (1920–2015), deutscher Bundespräsident 1984–1994, gibt es keine Corinna.

PersonPolitikerIn

Deutsche Version des Liedes »Ta pedia tou Pirea« (»Die Kinder von Piräus«) des griechischen Komponisten Manos Hadjidakis. Das Lied wurde durch den Film »Never on Sunday« (»Sonntags ... nie! «1960) von Jules Dassin berühmt und erhielt einen Oscar. Im Film singt die Hauptdarstellerin Melina Mercouri das Lied. Die deutsche Version, die parallel zum Kinostart des Films 1960 ein Nummer-eins-Hit wurde (Text: Josefine Busch), sang Lale Andersen. Weitere erfolgreiche Coverversionen gab es von Caterina Valente und Nana Mouskouri.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

»[D]ie Hölle, das sind die andern«, sagt Garcin, ein Journalist, der für den Tod seiner Frau verantwortlich ist, in Sartres 1944 uraufgeführtem Stück »Geschlossene Gesellschaft« (Sartre 1986, 59). ( Sartre 1986 , 59) Gemeinsam mit zwei anderen toten Mördern ist er für alle Ewigkeit in einem Zimmer eingesperrt. Alle drei wollen vom anderen die Anerkennung ihres Selbstbildes, aber alle verweigern einander eben diese. (vgl. Honneth 1990)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Melina Mercouri (1920–1994), griechische Sängerin; in den 1960er Jahren feierte sie als Filmschauspielerin große Erfolge, nach dem Ende der Militärdiktatur war sie als Kulturpolitikerin tätig.

PersonMusikerIn

Patrick Süskind (* 1949), deutscher Schriftsteller, veröffentlichte 1985 den Roman »Das Parfum«, der mit Übersetzungen in 49 Sprachen und weltweit über 20 Millionen verkauften Exemplaren zum internationalen Bestseller wurde. (vgl. ScreenShot 2015)

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PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

»Ist denn kein Stuhl da für meine Hulda«ist ein Schlager aus dem Jahr 1895, komponiert vom Berliner Komödien- und Coupletautor Wilhelm Wolff (1851–1912).

PersonMusikerInMedienMusik

Michael Kühnen (1955–1991), Gottfried Küssel (* 1958) und Rainer Sonntag (1955–1991), drei Schlüsselfiguren der Neonazi-Szene der 1980er Jahre.

PersonNationalsozialistIn

Zitat des Gedichts »Weihnachten« (1837) von Joseph von Eichendorff (1788–1857): »Markt und Straßen steh’n verlassen, [/] Still erleuchtet jedes Haus, [/] Sinnend geh’ ich durch die Gassen, [/] Alles sieht so festlich aus. [//] An den Fenstern haben Frauen [/] Buntes Spielzeug fromm geschmückt, [/] Tausend Kindlein steh’n und schauen, [/] sind so wunderbar beglückt« (Eichendorff 2006, 382f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Michelangelo Antonioni (1912–2007), italienischer Filmregisseur, u.a. »Blow Up« (1966) und »Zabriskie Point« (1970), letzterer enthält eine filmtechnisch auffällige Sequenz, die die Explosion einer Villa in Zeitlupe und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Auf den US-Präsidenten Ronald Reagan wurde in Washington am 30. März 1981 ein Schussattentat verübt.

PersonPolitikerInEreignis

Zitat aus Edgar Wallaces Roman »Der Rächer«: »Er holte aus seiner Tasche einen Zeitungsausschnitt. Mike nahm ihn und las: ,Sind Ihre geistigen und körperlichen Beschwerden unheilbar? Zögern Sie noch am Rande des Abgrundes? Fehlt Ihnen Mut? Schreiben Sie dem Wohltäter. Fach ...‘« (Wallace o. J., 98f.)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›kein Haider‹

PersonPolitikerInMedien

»Verstörung« (1967): Roman von Thomas Bernhard, Tod und Krankheit sind die beiden zentralen Themenkomplexe des Textes.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Truta mora: Figur der kärntnerisch-slowenischen Sagenwelt, seit dem Mittelhochdeutschen bezeugt. (vgl. Spamer 1958, 99) »Die Trut ist ein nächtliches Gespenst, das sich schlafenden Leuten auf die Brust setzt, wodurch diese an heftigen Atembeschwerden und Lähmung des Körpers leiden.« (Graber 1944, 140) Die »Truta mora« stellt eine Korrespondenz zu Christine Lavants Literatur her: In der Erzählung »Das Krüglein« etwa ist von Träumen die Rede, »die schlimmer waren als die Truta mora«. (Lavant 2015, 721)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

August Hirt (1898–1945), deutscher Anatom, führte Versuche mit Senfgas an Häftlingen des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof durch und war maßgeblich an der Ermordung von 86 jüdischen Häftlingen aus dem KZ Auschwitz beteiligt, die zur Anlage einer Skelettsammlung am Anatomischen Institut in Straßburg dienen sollten.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Kärntnerlied des regional erfolgreichen Duos Justinus Mulle (1891–1966; Lehrer, Komponist) und Gerhard Glawischnig (1906–1995; Pfarrer, Mundartdichter)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Morbus Boeck: nach einem norwegischen Dermatologen benannte Bindegewebeerkrankung (auch: Sarkoidose), die meist Lunge oder Lymphsystem angreift. Thomas Bernhard litt an Morbus Boeck in Verbindung mit einer Herzschwäche. (vgl. Mittermayer 2015, 433)

PersonAutorIn/JournalistIn

In einem Schreiben vom 9. 2. 1942 an Himmler schlägt August Hirt die »Sicherstellung der Schädel von jüdisch-bolschewistischen Kommissaren zu wissenschaftlichen Forschungen in der Reichsuniversität Straßburg« vor. Dort sollten vergleichende anatomische Studien, Forschungen über Rassenzugehörigkeit, über pathologische Erscheinungen der Schädelform, über Gehirnform und -größe durchgeführt werden. (vgl. Mitscherlich/Mielke 1997, 225f.)

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Der antisemitische »Sinnspruch« spielt auf Wilhelm Müllers Gedicht »Der Lindenbaum« (1823) an, das durch Schuberts Vertonung in seiner »Winterreise« bekannt wurde (»Am Brunnen vor dem Thore, [/] Da steht ein Lindenbaum. [/] Ich träumt' in seinem Schatten [/] So manchen süßen Traum« (Müller 1826, 83).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Der Schweizer Schriftsteller Hermann Burger (1942–1989) gewann mit einem Ausschnitt aus der Erzählung »Die Wasserfallfinsternis von Bad Gastein« 1985 den Ingeborg-Bachmann-Preis.

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Firma Wernicke aus dem bayrischen Ainring (Nachbargemeinde von Freilassing bei Salzburg) hat sich auf Autobusausflugsfahrten mit inkludierter Verkaufsveranstaltung (»Kaffeefahrten«) spezialisiert. Der deutsche Schriftsteller Michael Rutschky erwähnt in seiner »Ethnographie des Inlands« ebenfalls das Unternehmen Wernicke mit seinen »Werbeverkaufsveranstaltungen«. (Rutschky 1984, 96) Eine Bezugnahme Koflers hierauf ist nicht eindeutig nachweisbar, es ist auch ein Synchronismus denkbar.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bajazzl: nach Bajazzo, ital. Clownfigur, bekannt geworden durch die Oper »Der Bajazzo « (»Pagliacci«, 1892) von Ruggero Leoncavallo

PersonMusikerInMedienMusik

Eine popularisierte, häufig in dieser Form auftretende Verkürzung eines 1940 entstandenen Epigramms aus Bertolt Brechts »Kriegsfibel«. Brecht schrieb in diesem Werk prägnante Vierzeiler zu gesammelten Fotografien, er nannte sie im »Arbeitsjournal« »Fotoepigramme«. (vgl. Kienast 2001, 7) Das betreffende Epigramm entstand zu einem Foto eines Hauses, das nach einem Bombentreffer zu einem Trümmerhaufen zusammengefallen ist, auf dem eine Frau herumirrt: »Such nicht mehr, Frau: du wirst sie nicht mehr finden! [/] Das Schicksal aber, Frau, beschuldige nicht! [/] Die dunklen Mächte, Frau, die dich da schinden [/] Sie haben Name, Anschrift und Gesicht.« (Brecht 1988b, 172) Erst 1955 kam eine Buchausgabe der »Kriegsfibel« heraus, der westdeutsche Reprint 1978 bescherte dem Werk »eine ungeahnte Karriere in der westdeutschen Friedensbewegung« (Kienast 2001, 8).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Edgar Wallaces Roman »Der Rächer«: »In Sorge. Endgültige Instruktionen brieflich unter der bekannten Adresse. Nur Mut. Wohltäter.« (Wallace o. J., 18)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Paul Celan (1920–1970), aus Czernowitz stammender, deutschsprachiger Lyriker, ab 1948 in Paris lebend

PersonAutorIn/JournalistIn

Franz Schuhbetitelte seine Laudatio zur Verleihung des Bremer Förderpreises an Werner Kofler 1981 mit »Werner Kofler und die Sprengkraft der österreichischen Literatur.« Er bezog sich dabei kritisch auf die Wahrnehmung österreichischer Literatur im deutschen Feuilleton, die etwa zu der Artikel-Überschrift »Das Gedicht als Molotowcocktail« geführt habe. (Schuh 1981)

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Edgar Wallace (1875–1932), englischer Schriftsteller, der vor allem durch seine (über 100) Kriminalromane berühmt wurde. Die erste Verfilmung eines seiner Romane gestaltete er als Drehbuchautor und Regisseur selber (»The Squeaker« 1930).

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PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus Jean Baudrillards »Der symbolische Tausch und der Tod«: »Das Leben ist eine Art von »Verbrechen«, wenn es nicht durch ein kollektives Simulakrum des Todes wieder genommen und gesühnt wird.« (Baudrillard 2011, 237) Baudrillard bezieht sich damit auf eine in unserer Gegenwart unterdrückte »symbolische Ordnung«, in der das Leben so lange als Verbrechen bestehe, bis es dem Tod »zurückgegeben« werde. (Baudrillard 2011, 237) In primitiven Gesellschaften – Baudrillard spricht von »Wilden« – werde der Tod als »soziale Beziehung« anerkannt und der Gegensatz von Leben und Tod rituell in einem gesellschaftlichen Tauschakt aufgelöst.

PersonPolitikerInZitate

Achim Schwarze veröffentlichte 1991 »Fremdgehen. Heimliche Liebschaften und was Sie daraus lernen können« im Frankfurter Eichborn Verlag.

PersonAutorIn/JournalistIn

In dieser Passage, einer »hommage à Paul Celan«, liefert Kofler eine Pastiche von Celans »Gespräch im Gebirg« (1959 entstanden) und ahmt sowohl den Inhalt als auch den repetitiven Stil voller Parenthesen nach: »Eines Abends, die Sonne, und nicht nur sie, war untergegangen, da ging, trat aus seinem Häusel und ging der Jud, der Jud und Sohn eines Juden [...]« (Celan 2000, 169).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich auf das Jelinek-Interview in der Zeitschrift »profil«. Sigrid Löffler paraphrasiert in einer ihrer Fragen eine Aussage Jelineks: »Sie sprachen von der phallischen Anmaßung des Kunst-Machens. […] Sie haben sich in der männlichen Kunstwelt auf phallische Art eine Stellung erschrieben« (Löffler 1989, 84).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

s. Eintrag ›Süskind-Syndrom‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Verkürztes Zitat aus Lexers »Kärntischem Wörterbuch«: »fut f. […] Grundform zu foutze«. (Lexer 1862, Sp. 106)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erich Hackl (* 1954), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Matthias Lexer (1830–1892) stammte aus Liesing im Lesachtal, begann während seines Germanistikstudiums in Graz den Dialektwortschatz Kärntens zu untersuchen, 1860 an der Uni Erlangen Promotion mit dem »Kärntischen Wörterbuch«. Seine ab 1868 erarbeiteten mittelhochdeutschen Wörterbücher wurden zu bis heute verwendeten Standardwerken.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Krista Fleischmann (* 1942), Kulturjournalistin beim ORF, die beiden Interviewfilme mit Thomas Bernhard in Spanien (»Monologe auf Mallorca«, 1981; »Die Ursache bin ich selbst«, 1986) sind ihre bekanntesten Veröffentlichungen.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Thomas Bernhards Protagonisten »treten immer als Leser eines Werkes auf, dessen unmittelbare Bedeutung im Text vom Autor nie explizit gemacht wird.« (Schmidt-Dengler 1986, 44) In »Frost« etwa ist es Henry James ( Bernhard 2003b , 95); in »Alte Meister« spricht der Protagonist Regervon »meine[m] geliebten Montaigne oder meine[m] vielleicht noch mehr geliebten Pascal oder meine[m] noch viel mehr geliebten Voltaire« (Bernhard 2008, 26). In einer Vorstufe zu »Am Schreibtisch« rechnetKofler mit dieser Praxis Bernhards ab: »dieser unfug muß ja einmal abgestellt werden mit dem sei[n]en … u[nd] dem seinen .. u[nd] dem seinen .. […] außer den ja nur als bedrohung eingesetzten namen findet sich ja nichts, das auf tatsächliche beschäftigung, auf versthenen [sic], verstehen wollen schließen ließe«. (11/W7/3)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise ein Bezug zu Frank Wedekinds Liedentwurf »O Ruhe, o süße Ruhe« (Wedekind 2007, 301)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variation des Lieds »Heimweh« (1956) von Freddy Quinn, einer Cover-Version des Dean-Martin-Songs »Memories are made of this« (1955): »Dort, wo die Blumen blüh’n, [/] dort, wo die Täler grün, [/] dort war ich einmal zuhause. [/] Wo ich die Liebste fand, [/] da liegt mein Heimatland – [/] wie lang bin ich noch allein?« (Quinn o.J.)

PersonMusikerInMedienMusik

Mit dem Objekt-Begriff dürfte Kofler hier auf Jean Baudrillards Ausführungen zum »sexuellen Objekt« in »Die fatalen Strategien« (»Les stratégies fatales«, 1983, dt. 1985) rekurrieren. Darin gesteht er dem Objekt entgegen landläufiger Vorstellungen gegenüber dem Subjekt die Handlungshoheit zu: »geht die Initiative nicht insgeheim vom Objekt aus?« (Baudrillard 1991, 148)

PersonPhilosophInZitate

»ZETTEL’S TRAUM«: 1970 publiziertes Monumentalwerk des deutschen Schriftstellers Arno Schmidt (1914–1979)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Josef Friedrich Perkonig (1890–1959), Schriftsteller und Lehrer, »der Dichter Kärntens« (Aufschrift auf dem Grabstein am Klagenfurter Friedhof Annabichl), bereits im Austrofaschismus hoch dekoriert (Staatspreis 1935), NS-Sympathisant, Obmann der Kärntner Landesstelle der Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer. In seinen Texten thematisierte er das einfache bäuerliche Leben sowie seine Liebe zur Kärntner Heimat. Er war Lehrer u.a. von Ingeborg Bachmann und von Landeshauptmann Leopold Wagner.

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PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedien

In einem Interview mit dem Germanisten Klaus Amann antwortet Kofler auf die Frage, welche Einwände gegen seinen Stil ihn stören: »Viel zu rhetorisch und die Wut fehlt. Mein Lektor bei Rowohlt hat das schon – ich glaube – über »Der Hirt auf dem Felsen« gesagt« (Amann 2000, 221). Koflers Lektor bei Rowohl war Delf Schmidt, s. Eintrag ›lieber Schmidt‹.

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Konrad Adenauer (1876–1967), erster Bundeskanzler der BRD (1949–1963)

PersonPolitikerIn

Kofler bezieht sich hier auf das Attentat auf Leopold Wagner (1927–2008), SPÖ-Politiker und Kärntner Landeshauptmann (1974–1988), am 6. Oktober 1987. Bei der Feier des 40-jährigen Maturajubiläums im »Volkskeller« in Klagenfurt folgte sein ehemaliger Klassenkollege, der Lehrer Franz Rieser, Wagner mit einem Revolver auf die Toilette und stellte ihn zur Rede, weil er sich bei einer Postenvergabe übergangen fühlte. Als Wagner ihm die Waffe entreißen wollte, feuerte Rieser. Der Politiker überlebte schwer verletzt, zog sich aber ein Jahr darauf aus der Politik zurück. Rieser wurde wegen schwerer Körperverletzung verurteilt und kam nach knapp drei Jahren frei.

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TopographieOrtschaftPersonPolitikerInVerbrecherInEreignis

Verweis auf den Film »Sein oder Nichtsein« von Lubitsch, s. S. II/XXX

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Julius Raab (1891–1964), österr. Bundeskanzler 1953–1961

PersonPolitikerIn

Abgewandeltes Zitat aus Schuberts »Winterreise«, aus dem Lied »Der greise Kopf«: »Vom Abendroth zum Morgenlicht [/] Ward mancher Kopf zum Greise. [/] Wer glaubt’s? Und meiner ward es nicht [/] Auf dieser ganzen Reise!« (Schochow 1974, 404) s. Eintrag ›fremd bin ich eingezogen‹

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler bezieht sich in diesem Satz auf die Ausführungen Georg Grabers zur »Truta mora« in seinen »Sagen aus Kärnten«: »Die Trut erscheint als kleines Faß (Panzile), als zottige Wolldecke (Kotze), in der Gestalt eines Kuhwampens mit dicken, spannenlangen Füßen und Händen […]. [...] Sie kriecht durch das Schlüsselloch, setzt sich dem im selben Augenblick Erwachenden auf die Brust, drückt ihn und saugt ihm das Blut aus« ( Graber 1944 , 140).

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Leopold Figl (1902–1965), erster österr. Bundeskanzler der Zweiten Republik (1945–1953), danach bis 1959 Außenminister

PersonPolitikerIn

»Ein feste Burg ist unser Gott«: bekanntes Kirchenlied nach einem Text von Martin Luther. (vgl. Mawik 2008, 62)

PersonReligiöse/r WürdenträgerInMedienMusik

Gottfried von Einem (1918–1996), österreichischer Komponistmit ähnlich weiß gelocktem Kopfhaar und Bart wie Franz Rieser

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PersonMusikerInVerbrecherIn

Signifikant, Signifikat: Begriffe aus dem von Ferdinand de Saussure (1857–1913) begründeten linguistischen Strukturalismus: Signifikant (franz. signifiant) meint die Ausdrucksseite eines sprachlichen Zeichens, das Lautbild, »das Bezeichnende« – Signifikat (franz. signifié) meint »das Bezeichnete«, die Bedeutung des Zeichens. s. Eintrag ›Zeichen und Bedeutung‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Josef Klaus (1910–2001), 1949–1961 Salzburger Landeshauptmann, danach bis österr. 1963 Finanzminister, 1964–1970 Bundeskanzler

PersonPolitikerIn

Zentraler Begriff der Geschichtsphilosophie von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831)

PersonPhilosophIn

Franz Rieser (1927–2007), Lehrer in Klagenfurt, der im Herbst 1987 ein Attentat auf den Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner verübte

PersonVerbrecherInPolitikerIn

Alfons Gorbach (1898–1972), 1961–1964 österr. Bundeskanzler

PersonPolitikerIn

Mehrfach Verweise auf Beckett, etwa s. Eintrag ›Es ist Mitternacht‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Die Wahlverwandtschaften« (1809), Roman von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Otto Schulmeister (1916–2001), Journalist, Publizist, 1961–1976 Chefredakteur der österr. Tageszeitung »Die Presse«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Anspielung auf Schillers Antrittsvorlesung in Jena 1789: »Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?« (Schiller 1970)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Oswald Wiener (* 1935), österr. Schriftsteller, Sprachtheoretiker, Kognitionswissenschaftler, in den 1950er Jahren Teil der sogenannten Wiener Gruppe (s. Eintrag ›Gerhard Rühm‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Zitat aus dem Lied »Muth!« aus Schuberts »Winterreise«: »Lustig in die Welt hinein [/] Gegen Wind und Wetter! [/] Will kein Gott auf Erden sein, [/] Sind wir selber Götter.« (Schochow 1974, 408) (s. Eintrag ›Lustig in die Welt hinein‹)

PersonMusikerInMedienMusik

»die verbesserung von mitteleuropa. roman«: Hauptwerk Oswald Wieners, zunächst in Folgen in der österr. Literaturzeitschrift »manuskripte« erschienen, 1969 als Buch

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Ikonischer österr. Heimatfilm (1947) von Hans Wolff mit den Publikumslieblingen Paul Hörbiger und Hans Moser, das Lied »Mariandl« wurde zu einem Evergreen. Dieser »berühmteste und finanziell erfolgreichste Film der ersten Nachkriegsjahre in Österreich kreierte einen neuen Stil im Heimat-Film«, besonders durch die »hohe Durchdringung mit Musikalität: das ›Mariandl‹-Motiv, das immer an den entscheidenden Stellen erklingt, dominiert das Geschehen« (Steiner 1987, 69).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik

Zitat aus der »Kurier«»-«Berichterstattung zum Mord im Hotel Mondschein: Der Mörder habe »im Zug bei Bruck/Mur Reisende bestohlen. [...] In Bernt Burchharts Handkoffer fanden sich neben Wäsche rund 20 verschiedene Führerscheine und Klubkarten.« (Gabriel 1987)

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Otto Hans Böhm (1919–1996), österreichischer Schauspieler und Theaterleiter, 1940 Schauspiel-Staatsprüfung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst inWien,danach verschiedene Engagements in Deutschland und Österreich. (vgl. Rudan 1960, 140) 1959–1968 Intendant desKlagenfurterStadttheaters, brachte den gesamten Ring-Zyklus Richard Wagners zur Aufführung; 1969–1985 Intendant des Landestheaters Detmold

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerIn

Salman Rushdie (* 1947), britisch-indischer Schriftsteller, sein Roman »Die satanischen Verse« (1988) erlangte durch die (heute noch gültige) »Fatwa« des iranischen Staatschefs Khomeini, in der er Rushdie zum Tode verurteilte, weltweites Aufsehen. Das Urteil wurde mit dem angeblich islamfeindlichen Inhalt des Buches begründet.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gerhard Roth (* 1942), österr. Schriftsteller; zu »Winterreise«s. Eintrag ›Nagel‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Weitere Bezüge auf widersprüchliche Berichterstattung: Laut »Kleine Zeitung« brach der Mörder in Pörtschach ein Auto auf (Kleine Zeitung 1987), laut »Kronen Zeitung« gestand Burchhart»in der Nacht vor dem Mord einem Arzt in Krumpendorf die Tasche gestohlen zu haben.« (Meissnitzer 1987) Zudem habe er zuvor versucht »ein Auto zu stehlen, ein Zimmer zu plündern«. (Gabriel 1987)

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Udo Jürgens (eigentl. Udo Jürgen Bockelmann 1934–2014), österr. Komponist und Schlagersänger

PersonMusikerIn

Es gibt alle drei möglichen Schluss-s-Varianten, z.B. Richard Strauss (1864–1949), Johann Strauß sen. (1804–1849), Oscar Straus (1870–1954).

PersonMusikerIn

Verballhornung von Johannes Mario Simmel (1924–1988), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›der Simmelkitsch‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Abgewandeltes Zitat aus der »Kurier«-Berichterstattung zum Mord im Hotel Mondschein: »Mit dem dabei erbeuteten Koffer saß er wenig später im ,Kärntner Keller‘ in Pörtschach und unterhielt sich mit seinen Freunden Otto Retzner und Johann Kowalczyk über den angeblichen ,Fund‘.« (Grolig/Wrussnig 1987)

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/Zeitschrift

Richard Strauss, s. Eintrag ›Richard Strauss‹

PersonMusikerInMedien

»Der Mann ohne Eigenschaften« (1943), Roman von Robert Musil (1880–1942)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johann Kowalczyk, Bekannter des Mörders, wird im »Kurier« zitiert: »Ich wollte schon die Gendarmerie informieren, als Burchhart dann aber zusammen mit Retzner ,Stellts meine Roß in Stall‘ sang, dacht ich nicht mehr an den Koffer. Wir alle hatten Tränen der Rührung in den Augen ...«. (Grolig/Wrussnig 1987)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

»Das Reich der Zeichen« (»L’empire des signes« 1970, dt. 1981), literaturtheoretischer Essay von Roland Barthes

PersonPhilosophInZitate

1922 erschienener Roman von James Joyce (1882–1941); in einem Brief an seinen Lektor Delf Schmidt spricht Kofler von seinem Roman »Der Hirt auf dem Felsen« als »meinem Ulysses« (Brief vom 24. 1. 1989, Abdruck in Amann 2000, 189).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wahrscheinlich Anspielung auf den Roman »Die Giftmörderinnen « (1991) von Elfriede Czurda (* 1946)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Sir Clement Raphael Freud (1924–2009), Enkel von Sigmund Freud, Schriftsteller, TV-/Radio-Moderator, einer der ersten »Promi-Köche« Englands; politisch aktiv

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler paraphrasiert eine Aussage Jelineks aus dem »profil«-Interview: »Ich wollte zeigen, daß die Frau in dem Augenblick, wo sie aktiv ein Objekt für ihre Begierde sucht – mit Freud gesagt: im Augenblick der phallischen Anmaßung der freien Objektwahl –, damit das Begehren des Mannes am sichersten auslöscht« (Löffler 1989, 83). s. Eintrag ›Männer stoßen mich ab‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Roberto Cazzola (* 1953), Schriftsteller und Übersetzer; Protagonist in Koflers 1992 in der Zeitschrift »Wespennest« erschienenem Text »Wie ich Roberto Cazzola in Triest plötzlich und grundlos drei Ohrfeigen versetzte «

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Hier bezieht sich Kofler auf Baudrillards Vorstellung, dass die Frau (das verführende Objekt) die Macht über das Subjekt (den Mann) hat. Die Frau sei in der »überlegeneren Position eines begehrten Objekts«. Dieses »Vorrecht« verliere sie, wenn sie auf das Begehren setze. (Baudrillard 1991, 151) »Wenn sie will, braucht die Frau nicht mehr verführen. Wenn die Frau will, muß der Mann sie immer verführen.« (Baudrillard 1991, S. 152)

PersonPhilosophIn

Udo Jürgens (eigentl. Udo Jürgen Bockelmann 1934–2014), österreichischer Komponist und Schlagersänger

PersonMusikerIn

Vermutlich Anspielung auf den Kärntner Schriftsteller Josef Winkler (* 1953)

PersonAutorIn/JournalistIn

»Baumeister Anton Bulfon (1885–1961) war der bedeutendste Bauunternehmer seiner Zeit in Kärnten. In seiner Veldener Firma waren zeitweise bis zu 2000 Arbeiter beschäftigt« (Feyertag o.J.). Gemeinsam mit dem Architekten Franz Baumgartner prägte er das Bild Veldens, sie planten zahlreiche Veldener Hotels seit der Jahrhundertwende. Das Hotel Carinthia (1924) sowie das »Strandhotel Bulfon« (aus dem 1898 errichteten Hotel Ulbing hervorgegangen) betrieb Bulfon selber. 1924 errichteten Bulfon/Baumgartner die Badeanstalt Bulfon. Sprungturm und Rutsche wurden zu einem Wahrzeichen der Veldener Bucht.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Gottfried Hornik (* 1940), Bariton, Gesangsstudium in Wien, erstes Engagement in Klagenfurt, ab 1965 an der Grazer Oper, ab 1976 für mehr als 25 Jahre an dieWiener Staatsoper, wo er 45 Rollen sang, weltweite Gastspiele, gefeierter Wagner-Sänger

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TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Burchhart»hatte die letzten Stunden vor dem Mord in der Tabaris-Bar bei Sekt und mit Frauen verbracht.« (Gabriel 1987)

PersonVerbrecherIn

Margarita Kyriaki (* 1942), Sopran, Musikausbildung in Athen, danach Musikhochschule inWien. Bühnendebüt als Paminain der Klagenfurter »Zauberflöte«1964/65. Danach Engagements in Wiesbaden und Graz, 1971–80 Mitglied der Wiener Volksoper, Gastauftritte an der Wiener Staatsoper und an Opernhäusern weltweit. »Ihr Repertoire für die Bühne war umfangreich und enthielt vor allem lyrische Sopranpartien, darunter auch Werke zeitgenössischer Komponisten.« (Kutsch/Riemens 2003, 2561)

PersonMusikerInMedienMusikEreignis

Der »Kurier« schreibt etwa von Burchhart als dem »angeblich schon 20mal psychiatrierte[n] Mörder«. (Gabriel 1987)

PersonVerbrecherInMedienZeitung/Zeitschrift

Titel eines 1981 erschienenen Gedichtbandes von Gerhard Kofler (1949–2005), Südtiroler Schriftsteller, der in Wien lebte. In einer Rezension von Werner Koflers »Am Schreibtisch« in der »Zeit« wurde er mit Gerhard Kofler verwechselt (vgl. Klier 1988).

PersonAutorIn/JournalistIn

Österr. Spielfilm (1956), Regie: Josef von Báky. Dem Drehbuch liegt das gleichnamige Theaterstück Gerhart Hauptmanns zugrunde.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Das Programmheft im Nachlass gibt den Namen Rotraud Völkelan. (11/W7/1)

PersonMusikerIn

Anspielung auf Wilhelm Pfannenstiel (1890–1982), Bakteriologe, SS-Sturmbannführer und »beratender Hygieniker« der Waffen-SS, war an der von Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹p) geleiteten »Aktion Reinhard« beteiligt. (vgl. Kogon 1986 , 172) Kofler bezieht sich auf den Brauch des Räucherns, bei dem man in den sogenannten Raunächten (ab der Wintersonnenwende) mit einem metallenen Räuchergeschirr (Pfanne), in das Holzglut mit Weihrauch gestreut wird, durch das Bauernhaus geht.

PersonNationalsozialistInMedien

Gerhard Kofler: »Neue Südtiroler Extravaganzen. Gedichte 1982–1984« (1984)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Nadja Tiller (* 1929), österr. Schauspielerin, 1949 Wahl zur »Miss Austria« , im selben Jahr Filmdebüt. Sie spielt in »Fuhrmann Henschel« die Rolle der Magd Hanne.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Elisabeth Erfurt, laut Programmheft Gast vom Opernhaus Graz (11/W7/1)

PersonMusikerIn

Bekanntes Zitat Sartres: »Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein. Verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, anderweit aber dennoch frei, da er, einmal in die Welt geworfen, für alles verantwortlich ist, was er tut.« (Sartre 1960, 16). Der Essay »Ist der Existenzialismus ein Humanismus?« wurde 1946 erstmals publiziert und steht in enger Verbindung zu Sartres Hauptwerk »Das Sein und das Nichts oder Was ist Existenzialismus?« (1943): Auch dort vertritt er die These, dass der Mensch, dazu verurteilt, frei zu sein, das Gewicht der gesamten Welt auf seinen Schultern trage: Er sei für die Welt und für sich selbst als Seinsweise verantwortlich. (Sartre 1991, 950)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Titel der Erzählung »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1970) von Peter Handke

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Die letzte Welt« (1988), Bestsellerroman des österreichischen Schriftstellers Christoph Ransmayr (* 1954)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die 1992 im Wieser-Verlag erschienene Anthologie »Prosa-Land Österreich«, die die Gründe ihres Entstehens und die Art der Auswahl nicht erklärt, bringt den Abschnitt »Im Verbrauchermarkt « aus »Amok und Harmonie« ( Pittler 1992, 196–197). Im Autorenverzeichnis steht fälschlicherweise unter dem Namen Werner Kofler die Biographie Gerhard Koflers, wobei das Werkverzeichnis auch vier Bücher, die von Werner Kofler stammen, anführt (Pittler 1992, 354).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hubert Trattnig, Ensemblemitglied des Stadttheaters

PersonMusikerIn

Protagonist in Karl Mays»Im Tal des Todes« (bzw. »Deutsche Herzen, Deutsche Helden«) s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Alfred Kolleritsch (* 1931), österr. Schriftsteller und Begründer der Literaturzeitschrift »Manuskripte«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Heidelinde Weis (* 1940), österr. Schauspielerin, aus Villach gebürtig

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Das Programmheft der »Zauberflöte«-Inszenierung am Klagenfurter Stadttheater der Spielzeit 1964/65v erzeichnet vier Besetzungen für die Partie des Tamino: Sowohl Anton Dermota (s. Eintrag ›Anton Dermota‹), der die Premiere sang, als auch William Blankenship (s. Eintrag ›William Blankenship‹) sind mit dem Kürzel »a.G.« versehen (»als Gast«), Hermann Rungewird genannt, der »junge Schwede« ist Curt Malm. Malm (* 1935) begann, nachdem er in Schweden 1957 einen Gesangswettbewerb gewonnen hatte, inWieneine Gesangsausbildung. 1989–2003 unterrichtete er »Musikdramatische Darstellung« an der Wiener Musikuniversität. (vgl. Hasitschka 2003, 215)

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusikEreignis

Marie-Thérèse Kerschbaumer (* 1936), österr. Schriftstellerin

PersonAutorIn/JournalistIn

Edgar Wallace (1875–1932), englischer Kriminalschriftsteller, Drehbuchautor, Journalist

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Wachtelkönig gehört, zoologisch gesehen, zur Ordnung der Kranichvögel und ist nicht mit den Wachteln (Ordnung: Hühnervögel) verwandt. Da er etwas größer ist als die Wachtel, bezeichnete man ihn als König der Wachteln. Kofler bezieht sich wahrscheinlich auf das Gedicht »Dir untertänig durchs Mondgehör« von Christine Lavant, 1962 in einer Literaturzeitschrift erschienen. Die zweite Strophe lautet: »Du, wenn die dritte Saatfolge keimt [/] und das Enkelglied nachwächst im Hungerhalm, [/] bei Sonnenaufgang erwartet dich dann [/] der Wachtelkönig und ruft und verruft [/] jeden Tritt deiner herrischen Hufe [/] und verquert dir die Lichter« (Lavant 2014, 603).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

May beschreibt in »Im Tal des Todes«, wie die Reiter sich einer Schlucht nähern, »die tief zwischen zwei hohen, steilen Felswänden einschnitt« und sich dann zu einem Talkessel erweiterte. ( May 1953 , 304) Der Talkessel »wurde von schwarzen Felswänden gebildet, die beinah lotrecht abfielen [...]. [...] Grad in der Mitte des öden Kessels erhob sich ein Berg« ( May 1953, 305).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Die Fremde«, 1992 im Wieser-Verlag erschienener Roman von Marie-Thérèse Kerschbaumer, erstes Buch eines vierteiligen Romanzyklus

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Dominik (1872–1945), deutscher Science-Fiction- und Sachbuchautor

PersonAutorIn/JournalistIn

Slavo Aljinovic und Franz Josef Nagl, Ensemblemitglieder des Stadttheaters

PersonMusikerIn

Das »Schlagen« (Lautgeben) der Wachtel ist ein Motiv in Christine Lavants Gedichtband »Spindel im Mond« (1959), Lavant bringt es mit Herz und Herzschlag in Verbindung: »mein Herz, die Wachtel«. (Lavant 2014, 276) »Kornfeld« bezieht sich auf folgenden Gedichtanfang: »Der Südwind rührt sich im Wald [/] und die Wachtel im Weizen.« Später im Gedicht das »Wachtelschlagen«: »Aber ich habe Gottvater bestürmt [/] um einen leibhaftigen Beistand [/] beim Läuten des Winds, [/] beim Schlagen der Wachtel [/] und dem Schwund meines Herzschlags« (Lavant 2014, 333).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler dürfte hier u.a. auf Kerschbaumers 1980 erschienenes Buch »Der weibliche Name des Widerstands. Sieben Berichte« anspielen, in dem sich die Autorin mit dem antifaschistischen Widerstand von Frauen in Österreich beschäftigte.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ludwig Ganghofer (1855–1920), deutscher Heimatschriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Programmheft gibt den Namen Karl Sekera an. (11/W7/1)

PersonMusikerIn

Im Roman »Im Tal des Todes« ist ein Quecksilberbergwerk mit wie Sklaven gehaltenen Arbeitern – darunter Martin von Adler(horst), seine Schwester und Mutter – Schauplatz. Das Bergwerk kann nur über eine Zisterne erreicht werden (vgl. May 1953, 333). s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹

PersonMedienZitate

Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Reimmichl (eigentl. Sebastian Rieger, 1867–1953), Priester, Heimatdichter; seine Kalendergeschichten ( »Tiroler Kalender« ab 1920, »Reimmichlkalender« ab 1925) waren – und sind es in beschränkterem Maße immer noch – bei der bäuerlichen Bevölkerung beliebt und weit verbreitet (vgl. www.reimmichlkalender.at). Darin wird das urwüchsige, katholische, gläubige Volk als Ideal dargestellt, der Autor schlägt mitunter antisemitische Töne an (vgl. Hoiß 2006, 22).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Rudolf Christ (1916–1982), Tenor, Gesangsstudien in Wien, Debüt 1941 als Solist am Innsbrucker Stadttheater, 1946–49 in Zürich, danach Wiener Volksoper, zahlreiche Gastauftritte u.a. in Deutschland, an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, verfügte über ein »schön gebildete, lyrische Stimme« (Kutsch/Riemens 2003, 822).

PersonMusikerIn

Anspielung auf Christine Lavant (1915–1973, eigentl. Christine Tonhauser), blieb die überwiegende Zeit ihres von Krankheiten gezeichneten Lebens in St. Stefan im Lavanttal wohnhaft.

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PersonAutorIn/JournalistIn

Johannes Trojer (1935–1991), österr. Schriftsteller, ab 1964 Leiter der Volksschule Innervillgraten in Osttirol, bekannt als profunder Kenner der Regionalgeschichte und Volkskunde, Verfasser gesellschaftskritischer Aufsätze und Glossen, Herausgeber der Kulturzeitschrift »Thurntaler« (1977–1987)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Dolores Visèr (eigentl. Wilhelmine Aichbichler, 1904–2002), österr. Heimatschriftstellerin, bereits als 22-Jährige hatte sie ihr erfolgreiches Romandebüt »Das Singerlein«. Sie konzentrierte sich auf christliche und historische Themen. Der erwähnte Roman »Licht im Fenster« erschien 1953.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

William Blankenship (* 1928), texanischer Tenor, Gesangslehrer, Schauspieler, Ausbildung an der New Yorker Juilliard School sowie der Wiener Musikakademie, 1956 hatte er am Stadttheater Klagenfurt sein europäisches Debüt, Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper bis 1979.

PersonMusikerIn

Anspielung auf die Schriftstellerin Ingeborg Teuffenbach (1914–1992). Sie stammte ebenfalls aus dem Lavanttal, war seit 1935 NSDAP-Mitglied, im »Dritten Reich« eine »bekannte Autorin und geschätzte Persönlichkeit«, ab den 1960er Jahren »vollzog [sie] eine Wende hin zur literarischen Moderne«. (Moser 2003, 129f.) Sie wurde zu einer Förderin und Kennerin der zeitgenössischen Literatur. Sie war maßgeblich an den »Österreichischen Jugendkulturwochen« (bis 1969), an denen auch Kofler teilnahm, und den »Innsbrucker Wochenendgesprächen« (ab 1977) beteiligt.

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PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat aus dem May-Roman: »Hieran stieß ein zweiter Raum, auf dessen Tisch verschiedne Bücher, Hefte und Schreibereien lagen. Eines der Hefte führte die Aufschrift: ,Arbeiter-Nachweis‘. Es enthielt eine genaue Aufzeichnung, wieviel jede einzelne Person täglich geschafft hatte.« (May 1953, 334) Das Quecksilber in der Mine wird als Zinnober gefördert.

PersonAutorIn/JournalistIn

Norbert Conrad Kaser (1947–1978), Südtiroler Dichter, s. Eintrag ›Frater Kaser‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Helge Roswaenge (1897–1972), dänischer Opernsänger, 1930–1944 führender Tenor an der Berliner Staatsoper, 1933 NSDAP-Beitritt in Graz, 1935 Gast bei Görings Hochzeit, auf der »Gottbegnadeten-Liste« (Führerliste) der wichtigsten Künstler des »Dritten Reichs«, nach 1945 pendelte er vorwiegend zwischen Berlin und der Staatsoper in Wien. (vgl. Klee 2009, 453f.)

PersonMusikerIn

Abgewandeltes Zitat aus dem May-Roman: »Eine alte Wirtschafterin versorgt ihm den Haushalt.« (May 1953, 304)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anton Dermota (1910–1989), Tenor, gebürtiger Slowene, 1937 Debüt an der Wiener Staatsoper unter Bruno Walter in der »Zauberflöte«, auf der »Gottbegnadeten-Liste« (Führerliste) der wichtigsten Künstler des »Dritten Reichs«, er entwickelte sich an der Wiener Staatsoper zum Publikumsliebling und war bis ins Alter ohne Unterbrechung, auch während des Nationalsozialismus, an der Staatsoper tätig. (vgl. Klee 2009, 98)

PersonMusikerInMedienMusik

Gemeinde im oberen Lavanttal in der Nähe der Pack. Kofler bezieht sich hier auf Teuffenbachs Bericht, sie habe in der Korrespondenz mit Christine Lavant den Dorfnamen Ettendorf für freundliche Umstände, Preitenegg für feindliche verwendet. Diese Privatnomenklatur (»Geheimsprache«) habe sich auf einen guten und einen schlechten Dienstplatz einer Verwandten Lavants bezogen. (Teuffenbach 1989, 129)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Die Köchin im Märchen »Fundevogel« der Gebrüder Grimm wird »Alte Sanne« genannt. (vgl. Grimm 1985, 229)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich auf die Passage aus »Der Hirt auf dem Felsen«, in der ein Kustode durch den »Hattischen Kreis« und dessen Projektionen an Felswände führt und vom »Bildnis des Sensationsreporters Jeanee« spricht, »wie er während des Zusehens einem rumänischen Kleinkind sein gewaltiges Glied in den Mund steckt« (s. Eintrag ›Wie war ich entsetzt‹). Michael Jeannée, Reporter der »Kronen-Zeitung«, fühlte sich angesprochen und klagte Kofler und den Rowohlt-Verlag sowie den Literaturwissenschaftler Klaus Kastberger, über dessen Rezension in der Wochenzeitung »Falter« Jeannée auf die Passage aufmerksam (gemacht) wurde, auf üble Nachrede. Die Rechtssache endet mit einem Freispruch für Kofler und Kastberger am 1. 7. 1993; das Oberlandesgericht Wien gibt der darauffolgenden Berufung des Privatklägers in seiner Verhandlung am 9. 5. 1994 nicht recht (im Nachlass, 11/W14/S1, 2).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

1950/51 errichtete die der SPÖ nahestehende Organisation »Volkshilfe« im Hörndlwald (Wien-Hietzing, zwischen Krankenhaus Lainz und Lainzer Tiergarten) ein Heim, das in erster Linie »der Jugend« als »internationale Kulturstätte« zur Verfügung stehen sollte. 1965 wurde es nach dem Gründer der Volkshilfe, dem SPÖ-Politiker Josef Afritsch (1901–1964), benannt. Das »ungewöhnliche Bauwerk« habe, so der Architekturkritiker Friedrich Achleitner, »architektonische Träume der fünfziger Jahre [vermittelt]: Naturverbundenheit, Öffnung zu Luft, Sonne und Landschaft, aber auch zu den Kulturen der Welt« (Achleitner 1995, 16). 2013 wurde es abgerissen.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInAutorIn/JournalistInEreignis

Nachdem im März 1945die Wiener Staatsoper durch Bombentreffer großteils zerstört wurde, nahm der Wiederaufbau zehn Jahre in Anspruch. Die Wiedereröffnung fand mit Beethovens »Fidelio« am 5. November 1955statt. Dirigent war Staatsoperndirektor Karl Böhm, die Inszenierung leitete Heinz Tietjen – der Uraufführungsregisseur von Egks »Joan von Zarissa« 1940 –, Anton Dermota sang die Partie des Florestan.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikEreignis

Wörtliches Zitat aus »Im Tal des Todes« (May 1953, 420)

PersonZitate

Die Kunstsektion des österr. Bundeskanzleramts vergibt seit 1990 di eses Langzeitstipendium, das jeweils drei SchriftstellerInnen über drei Jahre hinweg durch monatliche finanzielle Zuwendungen das kontinuierliche Arbeiten an einem größeren Projekt ermöglichen soll. Zu Beginn der Aktion wurde ein Stipendium mit monatlich 15.000 Schilling ausgelobt (vgl. Goubran 1997, 117).

PersonAutorIn/JournalistIn

Figur aus Thomas Bernhards Roman »Alte Meister«, Musikkritiker der »Times«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Paula Grogger (1892–1984), österreichische Schriftstellerin, hatte mit ihrem Roman »Das Grimmingtor« (1926) großen Erfolg. 1929 aufgrund der labilen Gesundheit in den Ruhestand versetzt, widmete sie sich ganz ihrer im Regionalen verwurzelten Dichtung. Ihr Volksschauspiel »Die Hochzeit« (1936) wird heute noch alle fünf Jahre in ihrem Heimatort Öblarn im Ennstal von Laienschauspielern aufgeführt. Grogger vermittelte die ihr zugesandten Gedichte Christine Lavants an den Verleger des Stuttgarter Brentano Verlags, wo ab 1948 ihre ersten Bücher erschienen.

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PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Gesuchter Verbrecher in »Im Tal des Todes«s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹

PersonMedienZitate

Erzählerfigur des Romans »Alte Meister«

PersonZitate

Otto Scrinzi (1918–2012), Studium der Medizin, ab 1940 Mitarbeit am Innsbrucker »Institut für Erb- und Rassenbiologie«, bereits vor dem »Anschluss« in NS-Kreisen aktiv, SA- und NSDAP-Mitglied, 1949–1956 Landtagsabgeordneter und Landesobmann des »Verbandes der Unabhängigen«, der Vorgängerpartei der FPÖ, 1966 bis 1979 Nationalratsabgeordneter der FPÖ, 1986 Kandidatur bei der der Bundespräsidentenwahl. Als Neurologe am Landeskrankenhaus Klagenfurt lernte er Lavant in den 1960er Jahren als Patientin kennen, es entwickelte sich eine Freundschaft. Scrinzi betätigte sich auch als Lavant-Exeget (»Die furchtbare Geißel ihrer körperlichen Leiden und ihrer seelischen Not waren die Morgengabe ihrer Kunst.«Scrinzi 1975 , 170)

PersonNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

Kofler paraphrasiert in dieser Passage eine Unterhaltung zwischen den Protagonisten Adler(horst) und Winter (resp. Old Firehand) aus Mays»Im Tal des Todes«. Der ehemals Gefangene erzählt: »Ich weigerte mich natürlich, hier zu arbeiten, und erhielt die Peitsche. […] Gleich beim ersten Hieb, den er mir gab, unterschrieb ich im stillen sein Todesurteil. Aber ich war ja an eine Eisenstange gefesselt«. (May 1953, 357)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Claus Peymann (* 1937), deutscher Regisseur, 1974–1979 Schauspieldirektor des Schauspielhauses Stuttgart, 1979–1986 Intendant des Schauspielhauses Bochum, 1986–1999 Burgtheaterdirektor, 1999–2017 Leiter desBerliner Ensembles im Theater am Schiffbauerdamm

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Josef (auch: Jozej) Strutz (* 1952), Studium der deutschen und slowenischne Literatur und Philosophie an der Universität Klagenfurt. Strutz ist als Schriftsteller, Herausgeber und als Übersetzer tätig. Er war von 1987 bis 1992 Leiter des Robert-Musil-Archivs, 1978 bis 2010 als Lehrer an der HAK Klagenfurt tätig.

PersonAutorIn/JournalistIn

Lippencreme gegen Fieberblasen und zum Schutz in großer Höhe, vom Wiener Apotheker Johann Kretschmann zu Beginn der 1930er Jahre entwickelt und 1936 als Marke eingetragen

PersonUnternehmerIn

Gustav Bartelmus (1898–1984), »Sohn eines Regierungsrates am Verwaltungsgerichtshof, humanistisch gebildet« (Kosch 1953, 77), leitete in Beuthen das Oberschlesische Landestheater, bevor er 1938 von Goebbels’ Ministerium zum Intendanten des »Kärntner Grenzlandtheaters« in Klagenfurt berufen wurde. Er war Leiter der örtlichen Stelle der Reichstheaterkammer. Im Sommer 1941 verließ er aus nicht mehr rekonstruierbaren Gründen Klagenfurt (vgl. Jamritsch 2010, 589), ab 1942 führte er in Berlin gemeinsam mit dem Schauspieler Richard Handwerk die Gastspielbühne »Bartelmus & Handwerk«. (vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 43) Nach 1945 Rückkehr nach Klagenfurt, editorische Tätigkeit, u.a. Bearbeitung und Herausgabe von Stücken Ludwig Anzengrubers (1947/48), und Leitung der Abteilung Hörspiel und Literatur von Studio Kärnten (vgl. Schmitz-Mayr-Harting 1977, 354).

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInPolitikerInAutorIn/JournalistIn

Möglicherweise parodiert Kofler hier die Lavant-Exegese Josef Strutz’, der in seiner Arbeit »Poetik und Existenzproblematik« (1979) u.a. Spuren des Indogermanischen, der tantrischen Philosophie, des Mythischen im Lavant’schen Werk untersucht.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wörtliches Zitat aus »Im Tal des Todes« (May 1953, 425)

PersonZitate

Wahrscheinlich eine Anspielung auf den Schlager »Schön ist die Liebe am Königssee« aus dem gleichnamigen deutschen Schlagerfilm (1960), gesungen von den Geschwistern Fahrnberger

TopographieBergPersonMusikerInMedienMusik

Erste Strophe des Gedichts »So eine wildfremde Sonne!« aus dem Gedichtband »Spindel im Mond« (1959) von Christine Lavant (Lavant 2014, 260)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wolfgang Georg Fischer (* 1933), österreichischer Schriftsteller, ging 1963 nach London, wo sein Vater die Kunsthandelsfirma »Marlborough Fine Art« gegründet hatte. 1972 übernahm er die Leitung der Galerie. Daneben veröffentlichte er literarische Texte. Seit 1995 lebt Fischer wieder in Wien.

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Archivar des Kärntner Landesarchivs, Karl Dinklage, gründete 1961 den Verein Robert-Musil-Archiv, 1980 wurde das Musil-Museum eröffnet. Auf Betreiben Dinklages gelangte der persönliche Nachlass Musils nach Klagenfurt. 1987 erwarb die Stadtgemeinde Klagenfurt das »Musil-Haus«. Nach dem Tod Dinklages 1987 leitete Josef Strutz das Musik-Archiv. Heute beherbergt das »Musil Haus« auch das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung sowie das Kärntner Literaturarchiv und ist der Universität Klagenfurt angeschlossen.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

»Wohnungen« (1969), Roman von Wolfgang Georg Fischer

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Robert Musils Opus magnum »Der Mann ohne Eigenschaften«». « Zu Lebzeiten veröffentlichte Musil zwei Teile des Romans (1930, 1933), das Werk blieb unabgeschlossen

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Arie des Sarastroin der »Zauberflöte«: »In diesen heil’gen Hallen [/] Kennt man die Rache nicht! [/] Und ist ein Mensch gefallen [/] Führt Liebe ihn zur Pflicht. [/] Dann wandelt er an Freundeshand [/] Vergnügt und froh ins bessre Land.« (Assmann 2012, 97)

PersonMedienMusik

Herbert Strutz (1902–1973), Journalist und Schriftsteller, nach verschiedenen Ausbildungen ab 1923 Journalist in Wien, ab den 1930er Jahren auch Schriftsteller, 1933 (illegales) NSDAP-Mitglied, 1945 nach kurzer Kriegsgefangenschaft nach Klagenfurt, bis 1955 Kritiker bei der »Volkszeitung«. 1941 erschien Strutz’ »Gnade der Heimat«, ein Band mit vordergründig unpolitischen Gedichten zum Lob der Scholle und des Bauerntums.

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

»Möblierte Zimmer« (1972), Roman von Wolfgang Georg Fischer

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise ist damit Fritz Mauthners zweibändiges »Wörterbuch der Philosophie« (1910) gemeint, die Exemplare sind in der Universitätsbibliothek Klagenfurt vorhanden.

TopographieOrtschaftPersonPhilosophInZitate

Anspielung auf Erich Fried s Gedicht »Herrschaftsfreiheit« (1984): »Zu sagen [/] ,Hier herrscht Freiheit‘ [/] ist immer [//] ein Irrtum [/] oder auch [//] eine Lüge: [//] Freiheit herrscht nicht«. ( Fried 1993 , 25)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Josef Friedrich Perkonig (1890–1959), Schriftsteller und Lehrer, »der Dichter Kärntens« (Aufschrift auf dem Grabstein des Ehrengrabs am Klagenfurter Friedhof Annabichl), bereits im Austrofaschismus hoch dekoriert (Staatspreis 1935), NS-Sympathisant, Obmann der Kärntner Landesstelle der Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer. In seinen Texten thematisierte er das einfache bäuerliche Leben sowie seine Liebe zur Kärntner Heimat.

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Kofler paraphrasiert hier den Mord Moosbruggers an einer Prostituierten in Robert Musils Roman »Der Mann ohne Eigenschaften«: »bei der eisernen Brücke sprach ihn das Mädchen an. Es war so ein Mädchen, wie sie sich unten in den Auen an Männer vermieten«. (Musil 1974, 73) Sie folgt ihm, er kann sie nicht abschütteln, und hat plötzlich eine Idee. »Hinter der Planke, längs der jetzt der Weg führte, lag ein Sportplatz; da war man ganz ungesehen, und er bog ein. In dem engen Kassenhäuschen legte er sich nieder […]; das weiche verfluchte zweite Ich legte sich neben ihn. […] Da fühlte er etwas Hartes in ihrer oder seiner Tasche; er zerrte es hervor. Er wußte nicht recht, war es ein Messer oder eine Schere; er stach damit zu.« (Musil 1974, 74)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Werner Kofler verfügte zur Arbeit an »Furcht und Unruhe « über eine Kopie der Schriftsätze zur Rechtssache Jeannée-Kofler. Der Beweisantrag des Privatklägers vom 27. 1. 1992, verfasst von Jeannées Anwalt Alfred Boran, enthält den »Antrag aus Ausforschung der Stellen, die den ›Österreichischen Würdigungspreis für Literatur‹ und den ›Großen Preis der Stadt Wien‹ vergeben und zeugenschaftliche Vernehmung von informierten Vertretern der ausgeforschten Dienststellen darüber, […] ob diese nur für Kunstwerke oder auch für andere Werke vergeben werden, die nicht als Kunst einzustufen sind […], ob auch die inkriminierten Passagen, insbesondere die Behauptung, der Privatankläger habe sein Glied in den Mund eines Kleinkindes gesteckt, als Kunstwerk von der Preisverleihung und damit einer zweifachen öffentlichen Auszeichnung umfasst waren« (im Nachlass, 11/W14/S1, 2).

PersonAutorIn/JournalistIn

Jean-Paul Sartre (1905–1980), französischer Schriftsteller, Philosoph

PersonAutorIn/JournalistIn

Ein in der Literaturgeschichtsschreibung etablierter Begriff für die lose Vereinigung von fünf Künstlern im Wien der 1950er Jahre, die, beeinflusst von früheren Avantgarden, eigenständige Wege fernab klassisch-realistischer Kunstpraktiken gingen. Die Aktivitäten der Beteiligten (H.C. Artmann, Konrad Bayer, Friedrich Achleitner, Gerhard Rühm, Oswald Wiener) wurden von den Zeitgenossen kaum wahrgenommen; Artmann distanzierte sich früh (um 1958), spätestens mit dem Tod Bayers (1964) zerfiel die Gruppe. Der Begriff etablierte sich erst durch die von Gerhard Rühm besorgte Publikation »Die Wiener Gruppe« (1967). Um diese Setzung zu betonen, sprechen Li teraturwissenschaftler auch von der »sogenannten Wiener Gruppe« (vgl. u.a. Schmidt-Dengler 1995, 379) oder verwenden den Begriff unter Anführungszeichen (vgl. u.a. Zeyringer/Gollner 2012, 629).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Albert Camus (1913–1960), französischer Schriftsteller, Philosoph

PersonAutorIn/JournalistIn

Udo Jürgens (s. Eintrag ›Udo oder Jürgen‹) war von 1964 bis 1989 mit dem ehemaligen Fotomodell Erika Meier, genannt Panja, verheiratet.

PersonMusikerInMedien

Richtung der Lyrik, »die von den sprachlichen Elementen als konkretem Material ausgeht, sie von ihrer Funktionalität zu erlösen sucht« (Wilpert 1979, 425) und dabei akustische, optische, ornamentale Qualitäten von Wort, Schrift(bild) und deren Anordnung am Blatt (oder an anderen Unterlagen) in den Mittelpunkt stellt. Im deutschen Sprachraum gilt Eugen Gomringer mit seinen Arbeiten zu Beginn der 1950er Jahre als Begründer der Konkreten Poesie; in Österreich zählen Heimrad Bäcker, Heinz Gappmayer, Friedrich Achleitner, Gerhard Rühm oder Ernst Jandl zu den wichtigsten Vertretern.

PersonAutorIn/JournalistIn

Der im Folgeabsatz erwähnte Thomas Bernhard wird hier stilistisch herbeizitiert, die Fügung »durch und durch« sowie der Superlativ sind typische Bernhard-Versatzstücke; vgl. etwa »ein durch und durch philosophisches Thema«; »[er] ging durch und durch peinigungssüchtig weg« (beide: »Verstörung«; Bernhard 2003b, 45 u. 90); »[w]as uns durch und durch deprimieren muß« (»Gehen«; Bernhard 2006c, 146).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Köll‹

PersonPolitikerInMedien

Das heutige Saarländische Staatstheater in Saarbrücken wurde 1938 von Adolf Hitler als »Gautheater Saarpfalz« eröffnet.

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TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienEreignis

Der Ehe von Udo Jürgens (s. Eintrag ›Udo oder Jürgen‹) und »Panja« entstammen zwei gemeinsame Kinder: John (* 1964) und Jenny (* 1967).

PersonMusikerInMedien

Alois Mock (1934–2017); ÖVP-Politiker, nachdem er 1969–1970 bereits Unterrichtsminister war, übernahm er 1987–1995 das Amt des Außenministers und war maßgeblich für die Vorbereitung des EU-Beitritts Österreichs verantwortlich. Nach dem Zerfall Jugoslawiens 1991 war Mock einer der ersten europäischen Politiker, die auf eine Anerkennung der Unabhängigkeit der Teilstaaten drängte. Seine Kritiker sahen in diesem Engagement »Kriegstreiberei«, Mock war auch nach den Jugoslawien-Kriegen der Meinung, dass eine größere Zurückhaltung Österreichs das Blutvergießen nicht hätte verhindern können (vgl. [ORF] 2011).

PersonPolitikerIn

Thomas Bernhard (1931–1989), österr. Schriftsteller. Die Bezüge zu Bernhard ziehen sich durch das gesamte Œuvre Koflers.

PersonAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Tobias Reiser‹

PersonMusikerInMedien

Anspielung auf Peter Alexander (eigentl. Peter Alexander Neumayer, 1926–2011), österreichischer Sänger, Schauspieler und Entertainer

PersonMusikerIn

Hans Haider (* 1946), österr. Kulturjournalist, seit 1974 Mitarbeiter der Tageszeitung »Die Presse« (s. Eintrag ›kein Haider, welchen Vornamens immer‹). Haider hatte vom Suhrkamp Verlag Druckfahnen von Bernhards»Holzfällen« erhalten und bei der Lektüre in einigen Figuren reale Personen wiederzuerkennen geglaubt, etwa in der Figur Auersberger den Komponisten Gerhard Lampersberg, den er daraufhin kontaktierte.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Erster veröffentlichter Roman Bernhards (1963)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Theodor W. Adorno s »Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben« (1951): In »Kalte Herberge« (Aphorismus 75) zeigt Adorno am Beispiel des – seiner Ansicht nach – Verfalls der Gastlichkeit in Wirtshäusern, wie in einer Gesellschaft, die von Sachlogik erfasst wird, Kälte oder nur eine Fassade von Wärme die Beziehung zwischen Individuen dominiert. »Zug um Zug [...] vernichten die Mittel den Zweck«, kehrten sich die Mittel des Gastgewerbes gegen das Wohl des Gastes. »Die Arbeitsteilung, das System automatisierter Verrichtungen, bewirkt, dass keinem am Behagen des Kunden etwas gelegen ist.« ( Adorno 2003 , 132) Die aus ökonomischen Gründen rationalisierte Organisation des Wirtshauses mache dieses zur »Kalten Herberge« und bewirke kulturelle Entfremdung. 2004 griff Kofler den Begriff für seinen Roman »Kalte Herberge « auf.

PersonPhilosophInZitate

In Musils »Mann ohne Eigenschaften« ersticht Moosbruggerdie Prostituierte Hedwig in einem Kassenhäuschen am Sportplatz (vgl. Musil 1974, 74) s. Eintrag ›Mann ohne Eigenschaften‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

»Holzfällen. Eine Erregung« (1984): Roman von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Musils »Mann ohne Eigenschaften« stellt ein Richter mehrere Fragen an Moosbrugger, u.a.: »Warum haben Sie das Messer weggeworfen? – Warum haben Sie nach der Tat frische Kleider und Wäsche angezogen? [...] – Weshalb sind Sie zu einer Unterhaltung gegangen?« (Musil 1974, 75)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gerhard Lampersberg (1928–2002), österr. Dichter und Komponist, ab den frühen 1950er Jahren kompositorische Tätigkeit in der Nachfolge Anton Weberns. Von Hans Haiders Leseprotokoll der Druckfahnen von Bernhards»Holzfällen« ausgehend erreichte Lampersberg eine einstweilige Verfügung gegen die Auslieferung des Romans. Das Gericht begründete dies damit, dass ein »nicht unbeträchtlicher« Teil der Leserschaft die »ehrverletzenden Beschreibungen und Wertungen des ›Auersberger‹« auf Lampersberg beziehen könne (vgl. Straub 2015, 180). Die Bücher wurden von Polizisten in Buchhandlungen beschlagnahmt. Ende 1984 wurde die Beschlagnahme aufgehoben, Anfang 1985 zog Lampersberg seine Klage au f üble Nachrede und Beleidigung zurück, es kam zu einer außergerichtlichen Einigung. s. Eintrag ›Lampersberg‹

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienZitate

Beginn des »Weihnachtsoratorium« von Johann Sebastian Bach (Uraufführung Leipzig 1734/35)

PersonMusikerInMedienMusik

»Der deutsche Mittagstisch« (1978): Dramolett von Thomas Bernhard, in dem sich eine achtundneunzig Personen umfassende Familie zur Nudelsuppe versammelt, die sich als »Nazisuppe« erweist. s. Eintrag ›Nazisuppenzauberflöte‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

»Die Verwirrung des Zöglings Törless« (1906), erster Roman Robert Musils

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Maja Weis-Ostborn (1919–2004): Die aus adeligem Haus stammende Sopranistin (Ausbildung am Salzburger Mozarteum) heiratete 1954 Gerhard Lampersberg; sie spezialisierte sich auf moderne Musik und sang Stücke der am Tonhof verkehrenden Komponisten wie Kölz, Rühm oder Cerha.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Figur in Musils Roman »Mann ohne Eigenschaften«(s. Eintrag ›Frauenmörder Moosbrugger‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Zitat aus Bernhards Roman »Holzfällen«: »Der Auersberger, der geile Schriftstellerverschlinger, dachte ich jetzt und ich hätte über diese meine Wortschöpfung im Augenblick auflachen können, wäre ich nicht zu müde gewesen dazu« (Bernhard 2007, 167)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die bedeutendste literarische Veranstaltung in der NS-Zeit, organisiert von Goebbels’ Ministerium. Das erste der alljährlichen »Großdeutschen Dichtertreffen« fand 1938 statt, aus Österreich waren Franz Tumler und Gertrud Fussenegger dreimal eingeladen (vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2014, 35), der von Kofler erwähnte Karl Heinrich Waggerl einmal.

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Tonhof: Gutshof in der Kärntner Gemeinde Maria Saal, bis Anfang des 19. Jahrhunderts Sitz des Salzburger Landgerichts. Als Mitgift brachte Maja Weis-Ostborn 1954 den Besitz in die Ehe mit Gerhard Lampersberg ein. Das Musiker-Ehepaar machte den Tonhof sommers zu einem Treffpunkt junger KünstlerInnen, hier waren u.a. die SchriftstellerInnen H.C. Artmann, Gerhard Fritsch, Jeannie Ebner, Christine Lavant, Gert Jonke, Konrad Bayer, Thomas Bernhard, Peter Turrini, die Musiker Ernst Kölz, Anestis Logothetis und Friedrich Cerha zu Gast (vgl. Amann/Kanzian 1992).

TopographieOrtschaftPersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›meinen geliebten Beckett‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Anspielung auf die »Österreichischen Jugendkulturwochen«, die 1950–1969 jährlich in Innsbruck stattfanden. Der junge Werner Kofler nahm bereits 1965 an der Veranstaltung bei, 1969, als Elfriede Jelinek den Lyrikpreis erhielt, ein weiteres Mal. Ingeborg Teuffenbach wurde hier zu einer Verfechterin avancierter Richtungen, ab den sechziger Jahren nahm sie die Rolle der »Gastgeberin« ein. (vgl. Riccabona/Wimmer/Meller 2006)

PersonAutorIn/JournalistIn

In dem 1867 von Christian Placeriano errichteten Haus gegenüber dem Hauptbahnhof in Klagenfurt verbrachte Robert Musil (1880–1942) die ersten elf Monate seines Lebens. Mitte der 1990er Jahre wurde das Haus von der Stadt Klagenfurt zu einem Zentrum für Literatur ausgebaut und beherbergt seither ein Literaturmuseum, das Robert Musil-Institut für Literaturforschung der Universität Klagenfurt, das auch die Funktion des Kärntner Literaturarchivs hat – und die Nachlässe u.a. von Gert Jonke und Werner Kofler besitzt – sowie eine Arbeitsstelle für digitale Edition und ein Büro der Interessengemeinschaft österreichischer Autoren und Autorinnen.

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Der Ich-Erzähler in Thomas Bernhards»Holzfällen« bezeichnet die Figur Auersberger mehrmals als »Novalis der Töne« (Bernhard 2007, 25, 162, 197).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Das psychiatrische Krankenhaus im Bundesland Vorarlberg befindet sich in Rankweil (bis 1993 als »Landes-Nervenkrankenhaus Valduna«). Stammheim ist das berüchtigte Gefängnis bei Stuttgart, in dem die »erste Generation« der RAF-Terroristen inhaftiert war und wo 1977 die »RAF-Anführer« Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe Suizid begangen. Warum Kofler diese Kontamination nach Götzis verlegt, konnte nicht eruiert werden.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Ina Seidel (1885–1974), deutsche Schriftstellerin, Hauptwerk war der Roman »Das Wunschkind« (1930). Nach der »Machtergreifung« Hitlers beteiligte sie sich am Führerkult, nach 1945 veröffentlichte sie ohne Zäsur.

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInZitate

Anspielung auf den den Dichter H.C. [Hans Carl] Artmann (1921–2000), der ebenfalls zeitweilig zum »Tonhof-Kreis« gehörte

PersonAutorIn/JournalistIn

Als »Grenzlandtheater« bezeichnete man im Nationalsozialismus Theater in den an damaligen Reichsgrenzen gelegenen Städten; sie wurden entweder neu errichtet oder bestehende Theater (renoviert und) umbenannt. Das »Kärntner Grenzlandtheater« ging 1938 aus dem Stadttheater Klagenfurt hervor: »Nun wird es also im Großdeutschen Reich, seiner Bestimmung gemäß, Träger und Künder deutscher Kultur an der Südostgrenze des Reiches werden.« (Kärntner Grenzruf, 1.9.1938) Im November 1939 sowie im Oktober 1943 stand Mozarts »Zauberflöte« auf dem Programm, eine Übernahme der Inszenierung aus der Spielzeit 1913/14. (vgl. Rudan 1960, 318 u. 328)

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TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusikEreignis

Agnes Miedel (1879–1964), deutsche Schriftstellerin, lebte bis 1945 in Königsberg, Anhängerin des Nationalsozialismus.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Gerhard Rühm (* 1930), österr. Schriftsteller und Komponist. Rühm beteiligte sich in den 1950er Jahren an Gemeinschaftsarbeiten der sogenannten Wiener Gruppe und schuf Lautgedichte im Wiener Dialekt (u.a. »Hosn, rosn, baa«», «1959, gem. m. F. Achleitner u. H.C. Artmann); als Komponist stellte der ausgebildete Musiker (Klavier- und Kompositionsstudium in Wien) die Strukturen der Musik in den Vordergrund; 1972 bis 1996 war er Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Thomas Bernhard s Dramolett »Der deutsche Mittagstisch« (1978); darin wird die von der Familie Bernhard gegessene Nudelsuppe wortwörtlich zur »Nazisuppe«: »HERR BERNHARD springt auf [/] Jetzt hab ich aber genug [/] In jeder Suppe findet ihr die [/] Nazis [/] »schlägt mit den Händen in den noch vollen Suppenteller und schreit« [/] Nazisuppe [/] Nazisuppe [/] Nazisuppe« ( Bernhard 1988 , 111).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Gertrud Fussenegger (1912–2009), österreichische Schriftstellerin, ab 1933 NSDAP-Mitglied, ihre vom Katholizismus geprägte Literatur fand auch im »Dritten Reich« Verleger und Publikum, nach 1945 war sie bis zu ihrem Tod fixer (wenn auch nicht unumstrittener) Bestandteil des konservativen Teils des Literaturbetriebs

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Oswald Wiener (* 1935), österr. Schriftsteller und Kybernetiker, Gemeinschaftsarbeiten im Rahmen der sogenannten Wiener Gruppe. Er war 1958–1967 in der Wiener Niederlassung der Firma Olivetti tätig, zuletzt leitete er die Abteilung Datenverarbeitung. Wiener, der während seiner Berliner Zeit (1969–1986) Mathematik und Informatik studiert hatte, beschäftigte sich nach seiner Auswanderung nach Kanada (1986) mit Fragen der Künstlichen Intelligenz.

PersonAutorIn/JournalistIn

Karl Heinrich Waggerl (1897–1973), österreichischer Schriftsteller, sein Debüt, der Roman »Brot« (1930), im Leipziger Insel Verlag war ein großer Erfolg, seit 1923 im Salzburger Wagrain wohnhaft, 1938 NSDAP-Mitglied, Salzburger Landesobmann der Sektion Schriftsteller der Reichsschrifttumskammer, nach 1945 reüssierte er als vielgelesener und umtriebiger Heimatdichter.

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Bezug zum »anstatt-daß-Song« aus Bertolt Brechts »Dreigroschenoper«: »Das ist der Mond über Soho« (Brecht 1988c, 134f.)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Peter Turrinis Text »Der liebe Gott und die Vagina«, in dem er davon erzählt, mit anderen Buben in seinem Heimatort Maria Saal während des Gottesdiensts unter den Bänken in die vorderen Reihen, wo Klosterschülerinnen saßen, geschlichen und dann »zwischen ihren Beinen« gelandet zu sein. »Der Priester redete von der Kanzel von Gott, in der Kirche roch es nach Weihrauch, und vor meiner Nase roch es nach Fut. Es war wunderbar. Bis heute sind der Futgeruch und der Weihrauchgeruch für mich auf das herrlichste miteinander verbunden« (Turrini 1996, 45; der Text ist Auszug aus einem Radiointerview mit Peter Huemer, »Im Gespräch«, Ö1, 25. 2. 1993). Seine Erfahrungen am Tonhof flossen in Turrinis Stück »Bei Einbruch der Dunkelheit« (2006) ein (vgl. Amann 2007).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Das Krankheitsbild der Paralyse (Dementia paralytica) dürfte zur Zeit der Abfassung von »Ida H.« demjenigen in Bleulers»Lehrbuch der Psychiatrie« entsprochen haben: »Syphilitische Hirnkrankheit mit den allgemeinen Symptomen der organischen Psychosen und charakteristischen körperlichen Erscheinungen«, z.B. Pupillenstarre, beeinträchtigte Koordination des Muskelspiels, schlechte Sprachartikulation (Bleuler 1969, 217).

PersonAutorIn/JournalistIn

Den Begriff Vorschein prägt Ernst Bloch (1885–1977) in seinem Hauptwerk »Prinzip Hoffnung« (erstmals 1954–1959), um den Zusammenhang von Kunst und Utopie darzulegen. Kunst könne ästhetischer Vor-Schein werden, der im Horizont des Wirklichen stünde. (Bloch 1954b)

PersonPhilosophInZitate

»Saat und Reife. Bekenntnisse der Liebe und des Glaubens« (1938): Buchveröffentlichung von Ingeborg Teuffenbach, die sie Adolf Hitler widmete. Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹), 1938 Wiener Gauleiter, schrieb in seiner Vorbemerkung, dass hier eine »junge Nationalsozialistin« schreibe, die »Streiterin« der »Kampfzeit vor der Machtergreifung in Österreich« gewesen sei. (Teuffenbach 1938, 7) Im ersten Zitat gibt Kofler die ersten und die letzten beiden Verse des titelgebenden Gedichts wieder (Teuffenbach 1938, 9), im zweiten – unter Auslassung eines Verses – die mittlere Strophe des Gedichts »Kärntner Gelöbnis«: »Blut und Erbe der Germanen [/] ist in unserem Geschlecht; [/] Blut und Erbe läßt uns ahnen: [/] Nur des Führers heilige Fahnen [/] schützen unser heilig Recht!«

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedienZitate

Der Begriff wurde vom Schweizer Psychiater Eugen Bleuler (1857–1939) geprägt. In seinem » Lehrbuch der Psychiatrie« (1916), das bis 1983 aufgelegt wurde, bezeichnet er als das grundsätzliche Kennzeichen der Krankheit, dass »das Gesunde dem Schizophrenen erhalten« bleibe, sich nicht auflöse, sondern verstecke. »Das schizophrene Leben ist weiter gekennzeichnet durch Mangel an Einheitlichkeit und Ordnung aller psychischen Vorgänge.« Im Schizophrenen überwiege »die Tendenz, sich – unbekümmert um die Realität – ein Bild der Welt nach dem eigenen Wesen und den eigenen Wünschen und Ängsten zu schaffen. Es resultieren als primäre Störungen die Zerfahrenheit des Denkens und des Gefühlslebens und die Unmöglichkeit, sich als einheitliche Person zu empfinden (Depersonalisation)« (Bleuler 1969, 369).

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Blochs »Prinzip Hoffnung«: »Wobei die großen, also realistischen Kunstwerke durch die Notierung der Latenz, ja durch den – wie immer ausgesparten – Raum des Überhaupt nicht weniger realistisch werden, sondern mehr; denn alles Wirkliche verläuft mit Noch-Nicht in ihm. Bedeutende Tagtraumphantasiegebilde machen keine Seifenblasen, sie schlagen Fenster auf, und dahinter ist die Tagtraumwelt einer immerhin gestaltbaren Möglichkeit« (Bloch 1954a, 112).

PersonPhilosophInZitate

Kofler zitiert hier aus der »Einführung«Hilde Spiels in den von ihr herausgegebenen Band der Kindler-Literaturgeschichte zur zeitgenössischen Literatur Österreichs (1976): »Im ›Thonhof‹ von Maria Saal […] hatte sich um diese Zeit [um 1960] ein Kreis zusammengefunden, der in die gesunde kärntnerische Landschaft einen Hauch verräucherter Bohème trug« (Spiel 1976, 92).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Im Kapitel »Prunk, Elysium in Oper und Oratorium « in »Das Prinzip Hoffnung«»« beschäftigt sich Bloch mit den Opern Mozarts und deren Ursprüngen im Barock: »auch die ,Zauberflöte‘ (mit der Regie-Anweisung zuletzt: ,Das ganze Theater verwandelt sich in eine Sonne‘) endet in dem Triumphton, Triumphland, dem die Barockoper verschworen war« (Bloch 1959, 971).

PersonPhilosophInMusikerInZitate

Österr. Schriftstellerin und Kulturjournalistin (1911–1990), emigrierte 1936 nach Großbritannien, erst 1963 endgültige Rückkehr nach Österreich. Spiel war eine einflussreiche Netzwerkerin im Literaturbetrieb, als »grande dame« der österr. Literatur betrieb sie eben auch Literaturgeschichtsschreibung.

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert den Titel eines Kapitels aus Blochs »Prinzip Hoffnung«: »Tagtraum in entzückender Gestalt: Pamina oder Das Bild als erotisches Versprechen« (Bloch 1954a).

PersonPhilosophInZitate

Österreichische Gesellschaft für Literatur (ÖGfL): 1961 gegründete Organisation zur Durchführung literarischer Veranstaltungen, die Unterstützung von Dissidenten im Osteuropa war der ÖGfL von Anfang an ein Anliegen; bis 1994 war Wolfgang Kraus (s. Eintrag ›Doktor Kraus‹) der Leiter. Hans Haider (s. Eintrag ›kein Haider, welchen Vornamens immer‹) war vor dem Beginn seiner Mitarbeit bei der Tageszeitung »Die Presse« 1972–1974 Mitarbeiter der ÖGfL, er übernahm die Agenden von Otto Breicha, der 1972 als Leiter des Kulturhauses nach Graz ging. In einem Zeitungsartikel bezeichnete sich Haider selbst als »Dritten Sekretär« der ÖGfL (vgl. Haider 1992).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Hinter der Figur des »Undergroundfilmers« Fallenbigl steht der Avantgarderegisseur Ernst Schmidt Jr. (1938–1988). In einer Sequenz in Schmidts »Wienfilm 1896–1976« (1977) taucht kurz Werner Kofler in personam auf – zu Beginn einer Passage, die die im Buch beschriebenen Außenaufnahmen von »Steinhof« zeigt und O-Ton-Ausschnitte aus einem Interview mit einer Frau bringt, die über Erfahrungen mit der Psychiatrie auf der Baumgartner Höhe verfügt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Am 9. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas 1969, der Mao in seiner wiedererrungenen Macht festigen sollte, wurde sein innerparteilicher Gegner Liu Schao-Tschi als »absolut besserungsunwilliger Machthaber auf dem kapitalistischen Weg« bezeichnet (vgl. Kraus 1979, 350).

PersonPolitikerInEreignis

Protagonist in Alfred Hitchcocks Film »Rear Window « (1954)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Heimito von Doderer (1896–1966), österr. Schriftsteller; mit dem »gewaltigen Roman« könnte »Die Strudlhofstiege« (1951) oder »Die Dämonen« (1956) gemeint sein.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variation und Umkehrung des (u. a. von Otto Bauer 1929) Victor Adler zugeschriebenen Ausspruchs: »Lieber mit den Arbeitern irren, als gegen sie Recht haben!« (Bauer 1961, 206)

PersonPolitikerIn

Zauberschwert in Richard Wagners »Ring der Nibelungen« (s. Eintrag ›Nothung, Nothung‹)

PersonMusikerInMedienMusik

»Leonce, Lenz und Lena« war der Name einer Buchhandlung am Fasanenplatz in Berlin. »Leonce und Lena« ist eine 1836 entstandene und erst 1895 uraufgeführte Komödie von Georg Büchner, »Lenz« eine postum 1839 erschienene Erzählung Büchners.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Eine vom gebürtigen Klagenfurter Karlheinz Miklin (* 1946) im Jahr 1978 gegründete Jazz-Formation. Miklin ist einer der einflussreichsten österr. Jazzmusiker, 1983–2000 leitete er die Jazzabteilung der Musikhochschule Graz.

PersonMusikerIn

Fridjof Capra (* 1939), Sohn von Ingeborg Teuffenbach und dem SS-Offizier Heinz Capra, einem zeitweisen Assistent von Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹). Capra promovierte 1966 in Theoretischer Physik in Wien, er lebt und lehrt seit Ende der 60er Jahre in den USA. Er vertritt einen ganzheitlichen Ansatz, der das westlich-analytische Denken durch östliche Philosophie und Spiritualität ergänzt sehen möchte.

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedien

Anspielung auf den Kulturjournalisten der »Süddeutschen Zeitung«Karl Heinz Kramberg (1923–2007)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Fridjof Capras populärwissenschaftliches Buch »Wendezeit« (1983) war ein Schlüsselwerk der »New Age«-Bewegung.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Fridjof Capra ging nach seiner Promotion zuerst nach Paris und London, danach nach Kalifornien, wo er an den Universitäten Stanford (Stanford Linear Accelerator Center, Palo Alto) und Berkeley arbeitete.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

In seiner viel diskutierten Rede »In den Kämpfen dieser Zeit« auf dem VIII. Schriftstellerkongress der DDR im Jahr 1978 kritisierte Stephan Hermlin (1915–1997) die einschränkende Orientierung der offiziellen DDR-Kulturpolitik und beschrieb seine Vorstellung der Rolle des Schriftstellers mit den Worten: »Es ist das Vorrecht der Dichter, vernunftlos zu träumen. Es ist das Vorrecht der Vernünftigen, sie zu verlachen. Aber die Träume gehen weiter, unbeschadet des Gelächters, das um sie her erschallt [...].« (Hermlin 1983, 388)

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Wahrscheinliche gemeint: Eduard Zimmermann (1929–2009), 1967–1997 Moderator (»Wohnzimmerfahnder«, Graff 2009) der Fernsehsendung »Aktenzeichen XY … ungelöst«, s. Eintrag ›Eduard Zimmermann‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Der getreue Eckart«: Nach einer Goethe-Ballade benannte völkische Wiener Zeitschrift, zeitweise mit dem Untertitel: »Halbmonatsschrift für das deutsche Haus«, 1923 von Adolf Lusergegründet, bestand bis 1955

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Letzte Strophe des 3. Teils des Gedichts »Die deutsche Mutter spricht «aus Teuffenbachs »Saat und Reife«. (Teuffenbach 1938, 79)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Fast ein Poet«: deutscher Titel des Theaterstücks »A touch of the poet« von Eugene O’Neill (1888–1953), Uraufführung 1957 postum in Dänemark, im selben Jahr deutschsprachige Erstaufführung im Rahmen der Salzburger Festspiele

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bruno Brehm (1892–1974) war ein »ausgesprochener NS-Propagandaautor« (Hillesheim 1993, 85), dessen vor 1938 geschriebene Bücher erst nach dem »Anschluss« reüssierten; so bekam er für seine Weltkriegstrilogie (1931–33 entstanden) den »Nationalen Buchpreis« 1939 zuerkannt. Den »Anschluss« seiner Heimat an NS-Deutschland begrüßte er mit der Publikation Glückliches Österreich (Brehm 1938), von 1938 bis 1942 gab er die Zeitschrift »Der getreue Eckart« heraus.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Stadtgemeinde im Kärntner Lavanttal, Bezirkshauptstadt. Christine Lavant stammte aus dem südlich benachbarten Ort St. Stefan, Ingeborg Teuffenbach aus Wolfsberg selbst.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Das Wandern ist des Müllers Lust« lautet die erste Zeile des Gedichts »Wanderschaft« (1821) von Wilhelm Müller (1894–1927). Es wurde 1823 von Franz Schubert unter dem Titel »Das Wandern« als Teil des Liederzyklus »Die schöne Müllerin« vertont. (Müller 1906, 4f.)

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Peter Alexander (eigentl. Peter Alexander Neumayer, 1926–2011), österr. Sänger, Schauspieler und Entertainer, s. Einträge ›Peter Alexander‹ und ›Peter oder Alexander‹

PersonMusikerInMedien

Der Begriff Gulag steht für das sowjetische Zwangsarbeitssystem, das vor allem in Gefangenenlagern umgesetzt wurde. Der 1973 erschienene Roman »Archipel Gulag«Alexander Solschenizyns (1918–2008) wurde als »künstlerische Bearbeitung« des Themas zum Inbegriff der Kritik an diesem System.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Journalistin Trude Polley (1912–1992) berichtet im »Getreuen Eckart«im Februar 1940: »Erst Ende November hat in dieser Spielzeit das Kärntner Grenzlandtheater mit drei einander folgenden glanzvollen Premieren – des Egmont, Der Zauberflöteund des Zigeunerbaron– seine Tore geöffnet, nachdem es [...] eine modernen Ansprüchen genügende technische Ausgestaltung erfahren hatte, die ihm das nötige Rüstzeug gibt, seine bedeutende kulturelle Aufgabe als einzige Bühne des Landes Kärnten zu erfüllen« (Polley 1940).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftMusik

Abgewandeltes Zitat aus Ingeborg Teuffenbachs Buch über ihre Freundschaft zu Christine Lavant: »[...] aber in diesem schönen Wolfsberger Sommer, in dem ich mich mit den Gedichten Rupert Brookes beschäftigte [...]« . ( Teuffenbach 1989 , 44) Rupert Brooke (1887–1915), englischer Lyriker, »who for most of the past century has ranked among Britain’s best-known and most beloved cultural figures [...]. […] He was a minor celebrity before he died and a monstrous one afterward« . ( Scutts 2015 )

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Schlagwort Chile bezieht sich auf den Militärputsch 1973, der den Diktator Augusto Pinochet an die Macht brachte. Für die Linke Europas war die Unterstützung der konservativen Opposition während der »Volksfrontregierung« Allende durch den US-Geheimdienst CIA, die 1974 von der Regierung bestätigt wurde, Stein des Anstoßes. Durch Aktenöffnungen 1998 wurden die Gerüchte, die CIA habe die Putschvorbereitungen unterstützt, bestätigt (vgl. Capdepón 2015, 94).

PersonPolitikerInEreignis

Hanns Gobsch (1883–1957), Offizier im Ersten Weltkrieg, »seit 1922/23 in Oberbayern tätiger Kämpfer für Hitler« (Klee 2009, 168), ließ sich in Murnau nieder, erfolgreicher Bühnenautor der NS-Zeit, Werkliste ohne Unterbrechung von 1927 bis 1948, vor allem historische Stoffe (vgl. Kosch 1953, 567). »Maria von Schottland. Drama der Leidenschaft in fünf Akten« liefert die »Vorgeschichte« zu Schillers »Maria Stuart«, das Stück wurde – zugleich mit Chemnitz und Augsburg – am 7. Februar 1940am »Kärntner Grenzlandtheater« uraufgeführt. (vgl. Rudan 1960, 101 u. 318)

PersonAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Teuffenbach berichtet mehrfach von den seherischen Fähigkeiten Lavants, etwa indem sie den Tod Ludwig von Fickers vorausgesehen habe (vgl. Teuffenbach 1989, 135)

PersonAutorIn/JournalistIn

In Paraguay putschte sich 1954 General Alfredo Stroessner an die Regierung. Seine strikt antikommunistisch ausgerichtete Diktatur hatte bis 1989 Bestand und wurde von den USA gestützt (vgl. Potthast 2008, 486).

PersonPolitikerInEreignis

Hans Sittenberger (1863–1943), aus Klagenfurt gebürtiger Pädagoge, Theaterkritiker und konservativer Schriftsteller, Autor literaturhistorischer Studien sowie historischer Prosa, lebte in Wien und Lednice/Eisgrub. Sein Drama »Sturm überm Land« thematisiert eine Kärntner Episode des NS-Putsches 1934, 1940 erhielt er dafür den »Kärntner Literaturpreis«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Morris Berman (* 1944), US-amerikanischer Historiker und Kulturkritiker, rief 1981 mit dem Buch »The reenchantment of the world « das »Ende des Newton’schen Zeitalters« aus (so der Untertitel der dt. Ausgabe 1983). Ingeborg Teuffenbach bezieht Bermans Aussage, die neuzeitliche Geschichte sei auf geistiger Ebene von Entzauberung geprägt, auf Lavant, auf deren Denken das nicht zutreffe ( vgl. Teuffenbach 1989, 44).

PersonAutorIn/JournalistIn

Ab 1943 war Odilo Globocnik in der »Operationszone Adriatisches Küstenland« für Deportationen und Partisanenbekämpfung verantwortlich. s. Eintrag ›Globus‹

PersonNationalsozialistInMedien

1847 wurde im 3. Wiener Gemeindebezirk das Sophienbad, ein großes Schwimmbad, eröffnet, winters wurden im »Sophienbad-Saal« Bälle und Konzerte veranstaltet, hier fanden zahlreiche Uraufführungen von Werken Johann Strauß’ Sohn statt. Der Badebetrieb wurde 1909 eingestellt, mehrere Erweiterungen führten zum Begriff Sophiensäle. Bis zum Brand 2001, der den Großteil des Gebäudes zerstörte, fanden hier Bälle, Ausstellungen und in den 1990ern vermehrt »Clubbings« statt.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Bolivien war das Land, in dem eine der wenigen »authentischen und nachhaltigen lateinamerikanischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts« (Pampuch 1987, 67) stattfand und von 1952 bis 1964 Regierungen des Movimiento Nacionalista Revolucionario an der Macht waren. Danach folgte eine 18-jährige Periode, in der sich Militärjuntas abwechselnd aus dem Amt putschten. Der erste Putsch-General, René Barrientos, konnte mit der Unterstützung der USA rechnen. Die Vorgänge in Bolivien wurden in Europa nicht zuletzt durch den Kampf Che Guevara gegen die »imperialistische« Regierung Boliviens bekannt.

PersonPolitikerIn

Neben Hans Sittenberger, der in Lednice/Eisgrub unterrichtete, spielt Kofler hier u.a. auf Josef Friedrich Perkonig (1890–1959, s. Eintrag ›Josef-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft‹), ein Lehrer Ingeborg Bachmanns, an.

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Teuffenbach spricht von den »Nachmittagsunterhaltungen« mit Lavant, ein Foto im Buch trägt den Titel »Gesprächsplatz der Lavantnachmittage«. ( Teuffenbach 1989 , 83)

PersonAutorIn/JournalistIn

Nothung: Name des Schwerts in Richard Wagners Oper »Siegfried« (1876). Siegfried singt in einer Arie: »Nothung! Nothung! [/] Neidliches Schwert! [/] Was mußtest du zerspringen?« (Wagner 2007, 81)

PersonMusikerInMedienMusik

s. Eintrag ›meinen geliebten Beckett‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Dieses Kleindenkmal in Wolfsberg war ursprünglich mitten in der Lavant auf einem Felsen aufgestellt, 1986 wurde es in einen Teich neben der umgeleiteten Lavant umgesiedelt. Es erinnert der Sage nach an die Vertreibung der Juden aus Wolfsberg 1338 – Kofler gibt die bei Teuffenbach (Teuffenbach 1989, 51) erwähnte falsche Jahreszahl 1339 wieder. Das Wolfsberger Progrom ist historisch belegt, es wurden auch Personen ermordet. (vgl. Wiedl 2010, 3) Wie meist stützte sich die Vertreibung/Ermordung auf das Gerücht einer Hostienschändung. Beim »Judenstein« sollen sich die geschändeten Hostien von selbst im Fluss gereinigt haben. (vgl. Graber 1944, 331f.) Dass Kofler in mehreren Passagen des Buches auf die »Sagen aus Kärnten« von Georg Graber zurückgreift, ist kein Zufall: Graber gab das Buch 1944 heraus, laut einer Aussage Koflers war er Mitglied im Bereich »Ahnenerbe« der SS. (vgl. Corrêa 2004, 62)

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Dichand (1921–2010), Gründer und Herausgeber der »[Neuen] Kronen Zeitung«, s. Eintrag ›Hans Dichand‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Der Ammann-Verlag schrieb im Klappentext zu Teuffenbachs Buch »Christine Lavant – Zeugnis einer Freundschaft« (1989) von einem »Dokument einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, einer Freundschaft, die durch alle Höhen und Tiefen hindurchgegangen ist.«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Lavant und Teuffenbach nutzten ein Papiergeschäft als eine Art Mittlerstation, wo sie Briefe füreinander deponierten. Dieses lag, wie ein Brief Lavants an Teuffenbach vermerkt, neben dem Schuhgeschäft Renger: »dann geben Sie halt die Schuhe u. den Gedichtband bei der Papierhandlung ,Kunter‘ (neben Renger) für mich ab.« (Brief vom 6.8.1948; Steinsiek 1997, 26)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Märchen für Erwachsene« erreichten Anfang der 1980er v.a. durch das Auftreten des österreichischen Autors Folke Tegethoff (* 1954) eine große Öffentlichkeit; er verknüpfte klassische Märchenelemente mit einem neuen, »modernen« Stil.

PersonAutorIn/JournalistIn

Richard Nimmerrichter (* 1920), 1964–2001 als »Staberl« Kolumnist der »Kronen Zeitung«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Zeugnis einer Freundschaft « ist der Untertitel der Publikation »Christine Lavant – »Gerufen nach dem Fluß«« von Ingeborg Teuffenbach, die 1989 im Zürcher Ammann-Verlag erschien und viele bis dahin unveröffentlichte Gedichte und Briefe Christine Lavants enthält. Teuffenbach verwischt in dieser »poetischen Biographie« unreflektiert und ungenau Sachinformationen, Dokumente, Erinnerungen, Imaginationen, Zitate. (vgl. Steinsiek 1998, 217)

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Alois Mock, s. Eintrag ›Minister und Kriegstreiber Mock‹

PersonPolitikerInMedien

Wörtliches Zitat aus Teuffenbachs Lavant-Buch, in dem sie aus Briefen Lavants zitiert. (Teuffenbach 1989, 76)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die österr. Literaturkritikerin Sigrid Löffler, s. Eintrag ›Löffler‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Ern(e)st Bornemann (1915–1995), vor allem autodidaktisch gebildeter deutscher Anthropologe und Sexualwissenschaftler, 1933–1960 Exil in Großbritannien und Kanada, lebte ab 1970 in Österreich, Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg

PersonAutorIn/JournalistIn

1987 erschien in der »Bibliothek Suhrkamp« eine von Thomas Bernhard zusammengestellte Auswahl von Gedichten Christine Lavants, eine Auswahl, die, so Bernhard, »nur meinem Verstand« folge. (Lavant 1987, 91) Die Gedichtauswahl umfasst 88 Seiten, daher Koflers Correctio »noch so wenige Gedichte«.

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Teuffenbachs Lavant-Buch: Es habe Leser gegeben, die der Lavant Wahnsinn vorgeworfen hätten, »besonders dort, wo von den aufsteigenden Wurzelenergien die Rede war.« (Teuffenbach 1989, 124)

PersonAutorIn/JournalistIn

Wahrscheinlich Anspielung auf den Regisseur, Schriftsteller und führenden Funktionär der ORF-Fersehspielproduktion Gerald Szyszkowitz (* 1938)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

In der Beantwortung obiger Anfrage (»Meine Freundin spritzt ab«) klärt Bornemann den Leser über den »G-Punkt«, der auch Gräfenberg-Zone genannt werde, auf. Erogener Bereich in der Vagina, den der deutsche Arzt Ernst Gräfenberg 1950 in einem Artikel beschrieb. Sie wurde in Zusammenhang mit der »weiblichen Ejakulation« gebracht und war in den 1970er und 80er Jahren Teil des Aufklärungs- und weiblichen Selbstbestimmungsdiskurses.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den Film »Herz aus Glas« (BRD 1976) von Werner Herzog (Regie und Produktion; Drehbuch gem. mit Herbert Achternbusch), der im 19. Jahrhundert in einem bayrischen Dorf spielt, wo in einer Glashütte das wertvolle »Rubinglas« gefertigt wird. Mit dem Tod des Glasbläsermeisters verliert die Firma das Geheimnis zur Herstellung des Rubinglases. Der Hüttenbesitzer engagiert den Hellseher Hias (basierend auf der Figur des »Mühlhiasl«, s. Eintrag ›Hias‹), um das Produktionsverfahren aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Doch Hias empfängt apokalyptische Visionen – er prophezeit die Schrecken im Europa des 20. Jahrhunderts.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Werner Schwab (1958–1994), österr. Dramatiker, schuf in seinen Theaterstücken eine eigene Sprachwelt, einen mitunter als »Schwabisch« bezeichneten verstümmelten Kleinbürgerjargon (vgl. Meurer 2007, 71).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Bornemann verweist in der Erklärung der »Gräfenberg-Zone« (unter Angabe von Adresse und Telefonnummer) auf den »Wiener Sexualtherapeut[en] Dr. Karl Stifter«, der seit Jahren an einem Forschungsprojekt zum Thema arbeite. Dr. Stifter hat viele Laborproben der ausgeschiedenen Flüssigkeit sammeln und analysieren lassen. Karl Stifter (* 1951) spezialisierte sich »als erster Psychologe in freier Praxis auf die ,Sexualtherapie‘«, war in Forschung und Lehre tätig und entwickelte die »Urkraftmethode« und die Methode der »Transzendenten Resonanz«. (www.drstifter.com/person.htm, 24.11.2015)

PersonAutorIn/JournalistIn

Montiertes Zitat aus Teuffenbachs Lavant-Buch: »Bei den Schamanen markiert die Lichterfahrung den Übergang vom Ego zum Selbst. Sie ist ein Wesensmerkmal der Erleuchtung. […] Die Lavant war eine Lampe, die viel zu hoch brannte, Auch Blitz- und Kristallerfahrungen sind in ihrem Werk zu finden.« (Teuffenbach 1989, 156)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Werner Herzog (* 1942), deutscher Filmregisseur und Produzent mit internationalem Erfolg; 1982 Preis für die beste Regie in Cannes für »Fitzcarraldo« (s. Eintrag ›blonder Hunne‹). Die Figur des Burgvogts kommt im Film »Herz aus Glas« nicht vor.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Reinhart Gaugg (*1953), Kärntner FPÖ-Politiker, 1991–1997 Klagenfurter Vizebürgermeister, 1992–1994 Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

s. Eintrag ›Wie war ich entsetzt‹

PersonMedien

»Italo-Western« (I/USA 1968, »C’era una volta il West«), der in den Siebzigern zu einem populären »Kultfilm« wurde; inszeniert von Sergio Leone mit den Filmstars Henry Fonda, Claudia Cardinale und Charles Bronson

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Martin Strutz (* 1961), Kärntner FPÖ-Politiker, ab 1989 Landtagsabgeordneter, 1991 Klubobmann

PersonPolitikerIn

s. Eintrag ›Wie war ich entsetzt‹

PersonMedien

Die beiden ersten Verse des Lavant-Gedichts »Reiß mich los« (Lavant 2014, 276)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Während der Dreharbeiten zu »Herz aus Glas« waren laut Werner Herzog (Audio-Kommentar zur DVD) fast alle beteiligten Schauspieler unter Hypnose. Herzog wollte damit dem Film eine metaphysische, entrückte Atmosphäre verleihen. Viele der mysteriösen Dialoge des Films wurden demnach von den Schauspielern unter Hypnose improvisiert.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Wörtliches Zitat aus Teuffenbachs Lavant-Buch. (Teuffenbach 1989, 18f.)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den Film »Fitzcarraldo« (BRD 1981, Regie: Werner Herzog) und dessen blondhaarigen Hauptdarsteller Klaus Kinski als Exzentriker Brian Sweeney Fitzgerald (»Fitzcarraldo«). Dieser will unter abenteuerlichen Bedingungen im südamerikanischen Urwald ein Opernhaus bauen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, bekannt wurde er durch seinen Auftritt in der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee« (1990–1992).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Per-Albin-Hansson-Siedlung: Mehrere ab 1947 gebaute Siedlungen in Wien-Favoriten tragen den Namen des schwedischen Ministerpräsidenten Per Albin Hansson (1885–1946), was auf schwedische Hilfslieferungen nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Der Bauteil West der Siedlung war der erste große Wohnhausbau Wiens der Nachkriegszeit.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Kurt Jaggberg (1922–1999), Michael Janisch (1927–2004), Miguel Herz-Kestranek (* 1948), österreichische Schauspieler, die häufig für das Fernsehen arbeite(te)n, alle drei verkörperten Ermittler der TV-Serie »Tatort«: Jaggberg und Janisch zwischen 1984 und 1986 die Figuren Hirth und Fichtl, Herz-Kestranek den Kommissar Ullmann (1986).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus einem unveröffentlichten Gedicht, das Lavant an Teuffenbach gesandt hatte (Teuffenbach 1989, 98)

PersonAutorIn/JournalistIn

»Cobra Verde« (»grüne Cobra«, BRD 1987) war die letzte gemeinsame Produktion von Werner Herzog und Klaus Kinski.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Namen der österreichischen Ermittler der TV-Serie »Tatort« in den Jahren 1984–1986: Oberinspektor Hirth (dargestellt von Kurt Jaggberg ) Inspektor Fichtl (Michael Janisch), Inspektor Schulz (Heinz Zuber)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Jakob Böhme (1575–1624): deutscher Mystiker, Vertreter des Pantheismus. Böhme beeinflusste Paracelsus – und umgekehrt. Paracelsus (1493–1541): Arzt, Alchemist, Mystiker, Philosoph, wegen seiner umstrittenen angewandten Methoden viel auf Wanderschaft, einige Zeit hielt er sich auch in Kärnten auf. Novalis (1772–1801): deutscher Dichter der Frühromantik

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Werner Herzogs Bearbeitung des Dracula-Stoffes mit Klaus Kinksi als Nosferatu in »Nosferatu – Phantom der Nacht« (BRD 1979).

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Evelyn Künneke (1921–2001), deutsche Sängerin, Tochter des deutschen »Operettenkönigs« Eduard Künneke (1885–1953), begann ihre musikalische Karriere 1939, die bis Mitte der 1950er Jahre erfolgreich anhielt. Mitte der 1970er Jahre hatte sie ein Comeback als Schauspielerin (bei Rainer Werner Fassbinder und Rosa von Praunheim).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹

PersonMedien

Wörtliches Zitat aus Teuffenbachs Lavant-Buch. (Teuffenbach 1989, 165)

PersonAutorIn/JournalistIn

Werner Herzog drehte mit Kinski den Film »Wo die grünen Ameisen träumen« (BRD 1984).

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Tiny Tim (1932–1996, eigentl. Herbert Khaury), skurriler US-amerikanischer Sänger und Entertainer, in den 1960er Jahren eine feste Größe der Subkultur, in den 1970er Jahren erlangte er auch in Europa Bekanntheit.

PersonMusikerIn

Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel, wo er in der Folge seinen vor allem von sozialistischer Prominenz frequentierten »Club 45« betrieb. Von hier aus habe sich für Prokscheine »ideale Drehscheibe für den illegalen Waffenhandel« (Pretterebner 1987,88) ergeben, der Verteidigungsminister und ein leitender Geheimdienstbeamter waren Mitglieder in der »roten Loge«. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner– dafür verurteilt, er starb in Haft.

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PersonVerbrecherInAutorIn/JournalistInEreignis

Teuffenbach spricht von den »typischen lavantschen Doppelwörter[n]«, Kofler zitiert diese anschließend in anderer Reihenfolge als bei Teuffenbach. (Teuffenbach 1989, 164f.)

PersonAutorIn/JournalistIn

Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792), Schriftsteller des Sturm und Drang

PersonAutorIn/JournalistIn

Ingeborg Bachmann (1926–1973), österreichische Schriftstellerin, in Klagenfurt aufgewachsen

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Eduard von Schenk (1788–1841), bayrischer Dichter

PersonAutorIn/JournalistIn

André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager; eine der wiederkehrenden Figuren der Kofler’schen Satire, s. Eintrag ›André Heller‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

s. Eintrag ›Jolyon Brettingham Smith‹

PersonMusikerInMedien

Vollständiges Zitat der ersten sieben Verse des Lavant-Gedichts »Der Südwind rührt sich im Wald« (Lavant 2014, 333)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Christian Dietrich Grabbe (1801–1836), Dramatiker des Vormärz

PersonAutorIn/JournalistIn

Erste Strophe des Lavant-Gedichts »Ich höre kommen den schweren Mond« aus der Sammlung »Spindel im Mond« (Lavant 2014, 376)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ernst August Friedrich Klingemann (1777–1831), deutscher Schriftsteller der Romantik und Theaterregisseur; ab 1818 Direktor des Braunschweiger Nationaltheaters

PersonAutorIn/JournalistIn

Werbespruch auf einem Plakat der FPÖ (1994), das das Konterfei Jörg Haiders vor einem Gemälde des Malers Werner Lössl (s.u.) zeigt. Jörg Haider lud im Jänne r 1994 zu einer Ausstellung der Werke Lössls, die den Titel »Die Dritte Republik« trug (vgl. [red] 1994).

PersonPolitikerInPersonPersonMedienWerbung/Inserat

Song von Paul Simon (1965). Bekannt wurde er in der Version von Simon & Garfunkel, jenes Folkrock-Duos, das Simon gemeinsam mit Art Garfunkel bildete. Für das Album »Sound of Silence« (1966) nahmen die beiden den Song erneut auf.

PersonMusikerInMedienMusik

Kleist beging mit Henriette Vogel, die er erst kurz zuvor kennenlernte, am 21. November 1811 am Wannsee mit einer Pistole Selbstmord.

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Titelsong des Albums »Sound of Silence« (1966) von Simon & Garfunkel

PersonMusikerInMedienMusik

Kurz bevor er Desdemona tötet (5. Aufzug, 2. Szene), befiehlt OthelloDesdemona auf den Boden: »Nieder mit dir, Metze!« (Shakespeare 1897, 388; Metze: leichtfertige Frau)

Person

Im Juli 1945 wurde in Villach die Firma »Dachpappenfabrik und Bauunternehmen Ing. Alfred Kofler« gegründet. 1950 schied Kofler aus, von nun an nannte sich die Firma »Villacher Dachpappenfabrik Geissler u. Pehr«, ab 1953 »Villacher Asphaltgesellschaft Geissler u. Pehr«, kurz: »Villas« (unter dem Namen Villas Austria besteht die Firma heute noch). (vgl. Kohl 2010) Die Firma Villas war Ende der 1980er Jahre Hauptsponsor des Villacher Eishockeyvereins VSV.

PersonUnternehmerIn

Der evangelische Pfarrer Johann Friedrich Oberlin (1740–1826) ging in die Literaturgeschichte ein, weil Büchner in Straßburg auf einen Bericht stieß, den Oberlin über den Aufenthalt des Dichters Lenz bei ihm in Waldersbach für seine Vorgesetzten verfasst hatte. Auf Basis dieser Aufzeichnungen entstand Büchners Erzählung »Lenz « (s. Eintrag ›Lenz im Gebirg‹). Oberlin wirkte als Pädagoge und Sozialreformer und gilt als der »Erfinder« des Kindergartens. (vgl. Riebsamen 2013)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Der Theaterkritiker Roland Koberg schrieb in der Wiener Wochenzeitung »Falter« in den 1990er Jahren eine Kolumne, in der er Telefoninterviews aus aktuellem Anlass wiedergab.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Dieter Roth (1930–1998), Schweizer Dichter und Künstler (er verwendete verschiedene Schreibweisen seines Namens), schuf vielfältige Werke zwischen Konkreter Poesie, Eat Art, Fluxus und Happening. Roth zertrampelte in der Düsseldorfer Kunsthalle 1979 ein Kunstwerk von Beuys. »Warum hast du das denn nur gemacht, fragte Beuys [...]. Er sei halt neidisch gewesen, sagte Roth. Neben Beuys’ martialischer Installation in der Kunsthalle habe er seine eigene Arbeit gestellt, einen albernen Campingtisch mit Plastikeimer, als ironischen Kommentar. Die Besucher hätten sich nun auf Roths Campingstühle gesetzt, um sich in die Arbeit von Beuys zu vertiefen. Nach dem Gespräch erklärte Beuys die Zerstörung zum Gemeinschaftskunstwerk Beuys/Roth« (Müller 2008).

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Ab Ende der 1960er Jahre versuchten eine Reihe von Autorinnen und Autoren das traditionelle literarische Hörspiel für neue Formen zu öffnen. Das später so genannte »Neue Hörspiel« integrierte dabei auch Originalton. Eines der ersten »Originalton-Hörspiele>« war Paul Wührs »Preislied« (1971), das der Autor-Regisseur aus eigenen Aufnahmen bei einem Streifzug durch München zusammensetzte (vgl. Krug 2008, 96).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹

PersonMedien

Bei seinem Aufenthalt in Wetzlar lernt Goethe Charlotte Buff (1753–1828) kennen und fasst »eine tiefe Zuneigung zu Lotte, der er sich nur durch überstürzte Flucht entziehen kann«; er hält den Kontakt allerdings aufrecht, ist er doch mit Johann Christian Kestner, Charlotte Buffs Verlobten, befreundet. Die Ähnlichkeiten mit dem Personal in Goethes Briefroman »Die Leiden des jungen Werther « (1774) sind auffällig (vgl. Jeßing 1999, 65).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Werner Lössl (* 1929), bildender Künstler regionaler Bedeutung, u.a. Tätigkeit als Bühnenbildner für das Stadttheater Klagenfurt

TopographieOrtschaftPersonPersonPerson

s. Eintrag ›Detektive‹ (Veränderung des Namens Schulz in Schmutz)

PersonMedien

Christiane Goethe (geb. Vulpius, 1765–1816) war Goethes drittes Ehefrau. Er verliebte sich 1788 in die Tochter aus armen Verhältnissen, die Beziehung wurde ein Jahr später öffentlich, im selben Jahr Geburt des einzigen überlebenden Kindes. Die unstandesgemäße Liaison galt als Skandal, erst 1806 heirateten die beiden. Von Goethes Zuneigung bezeugen ihr zugeeignete oder durch sie inspirierte Dichtungen (»Christiane-Gedichte«).(vgl. Jeßing 1999, 184)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Held der Romanheft-Reihe »Rolf Torring’s Abenteuer«, verfasst von Autoren unter dem Sammelpseudonym Hans Warren; erschien zunächst zwischen 1930 und 1939 mit insgesamt 445 Ausgaben; ab 1950 wurde die Reihe fortgesetzt, aber bald stark verändert, sodass sie abgesehen von den handelnden Personen kaum noch etwas mit der Vorkriegsserie gemeinsam hatte. 1961 wurde sie eingestellt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise Bezug auf die Tochter Klaus Kinskis (s. Eintrag ›Kinsky‹), die Schauspielerin Nastassja Kinski (* 1961).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedien

Variation der Kapitelüberschrift »Erlebnisse in der Höhle« aus einer »Rolf Torring«-Episode. Die betreffende Einzelseite im Nachlass weist keine bibliographischen Angaben auf (11/W7/1). Zugleich bezieht sich Kofler damit auf den einzigen Roman Peter Turrinis (1972), ein experimentelles Frühwerk.

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Person

Kofler bezieht sich in dieser Passage auf Bernhards»In Flammen aufgegangen«, einen Text, der erstmals im Programmheft zur Uraufführung des Stücks »Der Schein trügt« (1983, Schauspielhaus Bochum) erschien: Bernhards Ich-Erzähler spricht von Oslo als einer »langweilige[n] Stadt«, »die Menschen dort sind ungeistig, […] wie möglicherweise alle Norweger« (Bernhard 2010, 91); er spricht vom »widerwärtigen Brügge« (92) und von Österreich als »dem häßlichsten und lächerlichsten Land der Welt« (95). In einem Traum sitzt Bernhards Erzähler auf einem »Konglomeratblock auf dem Salzburger Haunsberg« (97). Danach habe er sich im Wienerwald wieder gefunden, mit Blick auf Wien und auf das »bestialisch stinkende Österreich« (97). Sowohl die Beschreibung der österr. Regierung (97f.) als auch den Satz nach »[h]insichtlich der Kirche« übernimmt Kofler wörtlich (94).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Franz Kafka (1883–1924), pragerdeutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Leo Frank (Geburtsname: Leo Maier, 1925–2004), bis 1948 Gendarm in Braunau (Oberösterreich), danach Staatspolizist in Linz, beobachtete 1961 als offizieller Berichterstatter den Eichmann-Prozess. 1967 wurde er in seiner erneut aufgenommenen Tätigkeit als Kriminalbeamter in Linz in eine Informationsaffäre um den Voest-Konzern verwickelt. Strafversetzung nach Wien, schließlich nach Zypern, wo er begann, unter dem Namen Leo Frank seine ersten Kriminalromane zu schreiben. Ab 1974 leitete er verschiedene Referate in Linz. Bekannt wurde er v.a. durch seine Radio-Serie »Alles klar, Herr Kommissar« und Drehbuchvorlagen für die TV-Serie »Tatort«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

In eine vom ORF produzierten Folge der TV-Serie »Tatort«mit dem Titel »Alleingang« (Ausstrahlung 1986) baute der Drehbuchautor Ernst Hinterberger die Figur des »Zuhälterkönigs« Jellinekein. Dieser will groß ins Waffengeschäft einsteigen, einer seiner Leibwächter versucht dabei einen »Alleingang«. Dabei kommt es zu drei Mordfällen, eines der Opfer ist eine alte Bekannte des ermittelnden Inspektors Fichtl.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Charlotte Ernestine Albertine, Freifrau von Stein (1742–1827) war Goethes engste Vertraute von 1775 bis 1788. Goethe lernte sie im Alter von 26 Jahren 1775 in Weimar kennen.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Friedrich Schiller (1759–1805), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Hinterberger (1931–2012), Schriftsteller und Drehbuchautor, ging bis zu seiner Pensionierung 1991 verschiedenen Lohnarbeiten nach (Bücherei-Angestellter, Expedient). Seine Herkunft aus dem Arbeitermilieu war die zentrale Quelle für sein Schreiben. Er wohnte bis zu seinem Tod in einer kleinen Gemeindebauwohnung (die Wohnanlage am Wiener Margaretengürtel wurde 2013 nach ihm benannt). Seinen größten Erfolg hatte er mit den Drehbüchern für die Fernsehserie »Ein echter Wiener geht nicht unter« (produziert vom ORF 1975–79).

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Im Sommer 1770 lernte Goethe die 18-jährige Pfarrerstochter Friederike Elisabeth Brion (1752–1813) kennen, ein Jahr später bricht Goethe den Kontakt ab. Zu dieser (wahrscheinlichen) Liebesaffäre sind keine Briefe erhalten, nur der literarische Niederschlag in den Büchern 10 und 11 von »Dichtung und Wahrheit« sowie die »Friederiken-Lieder«. (vgl. Jeßing 1999, 63)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Herbert Achternbusch (* 1938), deutscher Filmemacher, Schriftsteller, Maler (s. Eintrag ›Achternbusch‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm (Grimm 1819a, 148–155)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Koflers »Treatment « (s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹): »B: Hirth, Fichtlund Schulz ermitteln da und dort. Viel Milieu.« (11/W29)

PersonMedien

»Naturgemäß« gilt als »Signalwort« für die Literatur Thomas Bernhards. (vgl. u.a. Piechotta 1982)

PersonAutorIn/JournalistIn

Hermann Faltis, Schauspieler, u.a. in den Filmen »Die Wette« (1969, H.C.-Artmann-Übersetzung von Alfred de Musset), »Der unwiderstehliche Don Diego« (1970, R: Georg Madejy, H.C.-Artmann-Übersetzung von Augustín Moreto), »Die Reise des Herrn Perrichon« (1972, H.C.-Artmann-Übersetzung von Eugène Labiche) und in der ARD-Sendereihe »Denkste« (1981).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Das Gespenst« (1982): Film von Herbert Achternbusch, in dem Jesus in der Gegenwart auf die Erde zurückkehrt. Nachdem der Film in Deutschland in die Kinos gekommen war und Anzeigen zu keiner gerichtlichen Beschlagnahme geführt hatten, agitierten in Österreich 1983 Privatpersonen gegen den Film und erreichten eine Beschlagnahme. Die weiteren gerichtlichen Instanzen änderten diesen ersten Beschluss nicht mehr ab und konzedierten dem Film – unter Bezug auf den »religiös normal empfindliche[n] Durchschnittsmensch« (zit. n. Eilmansberger 1987, 36) – Blasphemie. 1984 wurde der Film nach § 33 Mediengesetz (»Einziehung«) eingezogen.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis

Schwank aus der Märchensammlung der Brüder Grimm (Grimm 1819a, 173–177)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler wandelt hier das Gedicht »Rheinischer Bundesring« aus der von Clemens Brentanound Achim von Arnim herausgegebenen Sammlung »Des Knaben Wunderhorn« (1806) ab: »Bald gras’ ich am Neckar, [/] Bald gras’ ich am Rhein, [/] Bald hab ich ein Schätzel, [/] Bald bin ich allein.« (Grisebach 1806, 337f.)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Ilja Ehrenburg (1891–1967), russischer Schriftsteller und Journalist, veröffentlichte zeitlebens rund hundert Bücher, nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 agitierte er in hunderten Artikeln und Frontberichten, um den Hass gegen die deutschen Soldaten zu schüren, zugleich stellte er das Leid der Menschen in einfacher Sprache in den Mittelpunkt, das machte ihn zu einer »nationale[n] Berühmtheit« (Marcou 1996 , 208). Nach Stalins Tod (1953) wurde sein Roman Tauwetter (1954) zum »Symbol für eine neue Etappe in der Geschichte seines Landes« (Marcou 1996, 300).

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitate

Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm (Grimm 1819a, 57–66)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der im Schweizer Exil lebende deutsche Schriftsteller Kurt Kläber (1897–1959) veröffentlichte unter dem Pseudonym Kurt Held 1941 den Jugendroman »Die rote Zora und ihre Bande«, inspiriert von einer Jugoslawien-Reise des Autors im Jahr davor. Um 1974organisierte sich in der BRD unter diesem Namen eine linksextreme Frauengruppe (eine Abspaltung der »Revolutionären Zellen«), die mit terroristischen Formen (Anschläge auf Institute und Wirtschaftsunternehmen) gegen das Patriarchat und ,strukturelle Gewaltverhältnisse‘ (u.a. Gentechnik, Ausbeutung von Arbeitern in der Dritten Welt) protestierten.

PersonAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Ottokar Kernstock (1848–1928), Dichter und Priester, Tätigkeit als Kaplan und Pfarrer in der Oststeiermark, deutschnational eingestellter Heimatdichter, Dichter der österreichischen Bundeshymne 1930–1938, berühmt-berüchtigt für sein »Hakenkreuzlied« (1923)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus Friedrich Hölderlins »Abendphantasie«, s. Eintrag ›Vor seiner Hütte‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Ilja Ehrenburg gelangte während seiner Reisen an die deutsch-sowjetische Front zur Überzeugung, dass »die Hitlerarmee in ihrer Gesamtheit« – und nicht nur SS und Gestapo – »verseucht ist«. Er reagiert mit der Parole »Töte den Deutschen!«, die er in vielen appellhaften Artikeln 1942 variiert. Mord und Schändung sind Verbrechen, die Ehrenburg den Deutschen zuordnet und die er als Rechtfertigung für seine Tötungsaufrufe heranzieht (vgl. Marcou 1996, 210).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Das eigensinnige Kind«: Sage aus der Märchensammlung der Brüder Grimm (Grimm 1819b, 152)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Fred Bertelmann (1925–2014), deutscher Schlagersänger, kam während seiner Kriegsgefangenschaft 1944–46 in den USA mit Swing in Berührung, in Deutschland erlangte er 1957 mit »Der lachende Vagabund« einen großen Hit (weltweit 3,5 Mio. verkaufte Singles).

PersonMusikerInMedienMusik

»Jud Süß« (1940): nationalsozialistischer Propagandafilm um die historische Figur des jüdischen württembergischen Finanzbeamten Joseph Süß Oppenheimer, der als ruchloser Karrierist und Vergewaltiger dargestellt wird, der Film wurde von Goebbels 1939 in Auftrag gegeben (vgl. Koch 2011, 102). Lion Feuchtwanger behandelte den Stoff in seinem Roman »Jud Süß« (1925), die erste literarische Bearbeitung war die gleichnamige Novelle (1827) von Wilhelm Hauff, in der Oppenheimer gar nicht im Mittelpunkt steht und er nur durch »wenige antisemitische Klischees« beschrieben werde: »Geldgier, Gewissenlosigkeit, Hinterlist, Arroganz, Lüsternheit« (Mojem 2004, 152).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Im Vergleich zur Grimm’schen Märchensammlung von 1819 (2. Aufl.) teilweise abgewandeltes Zitat aus »Die kluge Else« (die Änderungen können auch einer späteren Druckversion entstammen): »Endlich erwachte die kluge Else, wie es schon ganz dunkel war und als sie aufstand, rappelte es um sie herum, bei jedem Schritt den sie that. Da erschrak sie und ward irre, ob sie auch wirklich die kluge Else wäre und sprach: ›bin ichs, oder bin ichs nicht?‹ Sie wußte aber nicht, was sie darauf antworten sollte und stand eine Zeitlang zweifelhaft, endlich dachte sie: ›ich will nach Haus gehen und fragen, ob ichs bin oder nicht, die werdens ja wissen‹« (Grimm 1819a, 176f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der österr. Schauspieler Marian (1902–1946, eigentl. Haschowetz), der die Titelrolle in »Jud Süß« innehatte, hatte sich nach seinem Vater, einem Opernsänger, benannt. Die Karriere des Autodidakten ging mit der NS-Herrschaft einher, 1938 kam er ans Deutsche Theater in Berlin. Marian versuchte die Rolle des Jüd Süß abzulehnen, war sich ihrer Exponiertheit bewusst und gab dann klein bei (vgl. Knilli 2000, 17).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Udo Proksch und die »Lucona«-Affäre. (s. Eintrag ›Industrieideologe‹)

PersonVerbrecherInMedien

Werner Krauß (1884–1959), nach dem Ersten Weltkrieg einer der bekanntesten deutschen Theater- und Filmschauspieler, u.a. am Deutschen Theater Berlin und am Wiener Burgtheater. Seine Karriere ging nach 1933 unbeschadet weiter. Zeitgenossen beschrieben ihn als nicht sonderlich intellektuellen Kopf, als antisemitisch, dabei unpolitisch und als Schauspieler mit faszinierender Wirkmacht (u.a. Zuckmayer 2004, 150f.)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Kofler zitiert aus einer Rezension von Christoph Ransmayrs Romans »Die letzte Welt« von Harald Wieser: »Der Sprachart ist Christoph Ransmayr hat sich mit der ,Letzten Welt‘ einen Logenplatz in der deutschen Literatur erschrieben« (Wieser 1988).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Harlan (1899–1964) arbeitete bis 1933 erfolgreich als Schauspieler, zuletzt an der Seite Gustav Gründgens ’ am Preußischen Staatstheater Berlin. 1934 erfüllte er sich seinen Traum und führte erstmals Regie; er hatte mit Volkskomödien Erfolg, 1935 folgte die erste Filmregie, mit »Der Herrscher« (1937) wurde er zum erfolgreichsten Regisseur des »Dritten Reichs«. Er war einerseits »Werkzeug der NS-Kriegs- und Durchhaltepropaganda«, setzte sich andererseits für Verfolgte ein (Buchloh 2010, 173).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Detektive‹

PersonMedien

Reinhold von Mohrenschildt (1915–1990), österreichischer SS-Hauptsturmführer, als Beauftragter des »Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums« (Himmler) der höchste Repräsentant der Siedlungspolitik Himmlers im Distrikt Lublin. Mohrenschildt bildete mit Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹), Ernst de (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹), dem SS-Arzt Siegbert Ramsauer und dem Kärntner Gauleiter Friedrich Rainer eine Gruppe von fünf fanatischen Nationalsozialisten, die in Klagenfurt ihren Ausgangspunkt hatte. (vgl. Riess 2015 )

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TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

Steirischer Herbst: 1968 gegründetes Grazer Festival für zeitgenössische Kunst, maßgeblicher Initiator war der Volkskundler und ÖVP-Politiker Hanns Koren. Wichtig war von Beginn an das Spartenübergreifende und Provokante, es kam immer wieder zu Konfrontationen mit dem Publi kum, zu »Skandalen«, etwa 1975 zur Aufführung des Theaterstücks »Gespenster« von Wolfgang Bauer (vgl. Behr u.a. 2017, 375).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInAutorIn/JournalistInZitate

Von Lublin aus wurde 1942/43 unter der Leitung von Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹) die »Aktion Reinhardt« organisiert, die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen. In hohen Funktionen daran beteiligt waren Ernst Lerch (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹) und der Oswald Pohl (1892–1951), General der Waffen SS, der ab 1942 das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshautamt leitete, dem die »Generalinspektion Konzentrationslagerwesen« unterstand.

PersonNationalsozialistInMedienEreignis

»Die Sprache ist das Haus des Seins«, schreibt der deutsche Philosoph Martin Heidegger (s. Eintrag ›Martin Heidegger‹) in »Über den Humanismus« : »In ihrer Behausung wohnt der Mensch. Die Denkenden und Dichtenden sind die Wächter dieser Behausung.« (Heidegger 1949, 5)

PersonPhilosophInMedienZitate

Der Kulturjournalist Karl Heinz Kramberg schrieb eine Rezension zu Koflers »Am Schreibtisch«, in der er ein Zitat aus dem Buch folgendermaßen kommentiert: »schmeckt wie verdünnter Céline, ist aber Kofler« (Kramberg 1988). Louis-Ferdinand Céline (1894–1961): franz. Schriftsteller, berühmt für seinen Roman »Reise ans Ende der Nacht« (1932), umstritten wegen seines Antisemitismus

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹

PersonMedien

Zitat aus Carl Maria von Webers Oper »Freischütz « (Uraufführung 1821, Libretto von Johann Friedrich Kind): »Triumph! die Rache gelingt«(1. Akt, Arie 6; Weber 1872, 10).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Kardinal Franz König (1905–2004), 1956–1985 Erzbischof von Wien

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Nicolae Ceauşescu (1918–1989) war 1965–1989 Generalsekretär der Rumänischen KP, Vorsitzender des Staatsrats (ab 1967) und Staatspräsident (ab 1974), er regierte in stalinistischer Ma nier als Diktator, baute um sich und seine Familie »extreme Formen des Personenkults« auf (Kunze 2000, 234) und lebte im Gegensatz zu anderen Ostblockführern ein luxuriöses Leben wie ein absolutistischer Fürst. Michael Jeannée, Reporter der »Kronen-Zeitung«, berichtete in einer spektakulär aufgemachten Artikelserie Ende 1989 vom Umbruch in Rumänien. In einer Folge bringt die Zeitung »exklusiv« die »ersten Bilder aus dem privaten Fotoalbum des Tyrannen-Paares« (31. 12. 1989, 6–9), das Fotoalbum sei im Bukarester Palast gefunden worden (6).

PersonPolitikerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus einer Anzeigenkampagne der Tageszeitung »Kurier« gegen Sonntagszeitungsdiebe. Der Anzeigentext bezieht sich auf das beliebte Lied »So ein Tag, so wunderschön wie heute«, das als Auf- und Abtrittslied beim Mainzer Fasching 1952 erstmals zu hören waren und das u.a. der deutsche Schlagersänger Heino interpretierte. Der Text stammt von Walter R. Rothenburg (1889–1975), die Melodie von Lotar Olias (1913–1990).

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PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienWerbung/Inserat

(Sir) Galahad: Ritter der Tafelrunde in der Artussage. Kid Gallahad: Bezieht sich auf den Boxerfilm »Kid Galahad« (1937), in dem unter der Regie von Michael CurtizEdward G. Robinson, Bette Davis und Humphrey Bogart die Hauptrollen spielen. Der Film erfuhr 1962 als Musical mit Elvis Presley (dt. Titel: »Kid Galahad Harte Fäuste, heiße Liebe«) ein Remake.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler gibt mehr oder weniger wörtlich die Bildunterschriften zur Fotostrecke der »Kronen Zeitung« (31. 12. 1989, 6–9) mit den Bildern aus Ceauşescus »privatem Fotoalbum« wieder: »Billard nur mit vergoldeten Kugeln« (6); »Der Herrscher – [...] ›Brunnen der Weisheit‹« (6); »Kronprinzensöhnchen Nicu war Mamas Liebling. Er hatte im Palast sogar ein Vergewaltigungszimmer für die römischen Orgien« (6); »Der Schlächter in seinem Element: Ochsengrill auf einem der 43 (!) Landschlösser« (7); »Erinnerungen an die Kindheit, als Ceausescu ein ganz gewöhnlicher Straßenräuber war und nach einem bewaffneten Überfall ins Kittchen wanderte. Er ließ es später ›antifaschistischen Widerstand‹ nennen« (8); »Die ›Genossin‹ und ihre Hofdamen vergnügten sich beim Kartenspiel. SIE mußte immer gewinnen« (9).

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Berliner Unterweltfigur, die Hinweise zur Aufdeckung des Schussattentats auf den Immobilienmakler Günter Schmidt im Jahr 1985 gab und damit die Korruptionsaffäre rund um Baustadtrat Antes (s. Eintrag ›Antes‹) ins Rollen brachte. Das Attentat auf Schmidt, das dieser schwer verletzt überlebte, wurde im Auftrag seines ehemaligen Geschäftspartners, des Rechtsanwalts Christoph Schmidt-Salzmann, verübt. Beide waren Kern einer berüchtigten »Sanierungsmafia« in Berlin (vgl. Rott 2009, 378).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInVerbrecherInMedien

Nicu Ceauşescu (1951–1996) wurde in den 1980er Jahren als Nachfolger des rumänischen Diktators Nicolae Ceauşescu aufgebaut. »Sein Image als Frauenheld, seine mangelnde geistige Beweglichkeit und die Unbeliebtheit, auf die der aggressive junge Mann in der Bevölkerung stieß, sollten dieses Vorhaben beträchtlich erschweren« (Kunze 2000, 244). Er erlag 1996 in Wien den Folgen seines Alkoholismus.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Name eines gesuchten Verbrechers in Karl Mays Roman »Im Tal des Todes« (s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Der Wiener Aktionskünstler Otto Muehl hatte 1970 in seiner Wiener Wohnung eine Kommune gegründet, die 1972/73 auf den sogenannten Friedrichshof in der Parndorfer Heide zwischen Zurndorf und Weiden nordöstlich des Neusiedlersees übersiedelte. »Insgesamt verlief die Entwicklung der ersten Jahre recht spontan und chaotisch, die Kommune verstand sich als Stammeshorde, die sich um einen charismatischen Häuptling/Schamanen versammelt« (Schär 2015, 1). Die Kommune radikalisierte sich ab Mitte der 1970er Jahre nach der »Aktionsanalytischen Organisation« und setzte ihre Prinzipien fest: »›Selbstdarstellung, freie Sexualität, Gemeinschaftseigentum, gemeinsame Arbeit und Produktion, gemeinsames Kinderaufwachsen, direkte Demokratie.‹ Diese Vorstellungen waren nicht besonders originell, sondern wurden zu jener Zeit in der linksalternativen Szene vielfach diskutiert. Das Neue an der AAO war weniger die Ideologie, als ihre radikale und – wie sich später zeigen sollte – zunehmend auch rücksichtslose Umsetzung« (ebd.).

TopographieOrtschaftPersonPersonPersonEreignis

s. Eintrag ›Rolf Torring‹

PersonMedien

Friedrich Rainer (1903–1947), 1923 SA-Mitglied, 1930 NSDAP-Mitglied, arbeitete als Notar in Klagenfurt, 1938 Gauleiter von Salzburg, 1941 Gauleiter von Kärnten, 1943 zusätzlich Leitung der Zivilverwaltung in der »Operationszone Adriatisches Küstenland«, wo Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹), Rainers Freund, aufseiten der SS die Partisanenbekämpfung und Judendeportationen leitete.

PersonNationalsozialistInMedien

Robert Schneider war einer der drei Autoren, dem das Robert-Musil-Stipendium 1993–1996 zugesprochen wurde.

PersonAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹

PersonMedien

Peter Demetz (* 1922), Literaturwissenschaftler, 1956–1991 an der Yale University tätig (s. Eintrag ›Hier schreibt sich ein Autor‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Anspielung auf Norbert Gstrein, dem ebenfalls das Robert-Musil-Stipendium zugesprochen wurde

PersonAutorIn/JournalistIn

Christoph Ransmayr (* 1954), österreichischer Schriftsteller, er gehört seit dem Roman »Die letzte Welt« (1988) zu dem meistgelesen Autoren des Landes (s. Eintrag ›Die letzte Welt‹).

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PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Fliedl (* 1955) war ab 1991 Assistenzprofessorin am Institut für Germanistik der Universität Wien, seit 2007 Ordinaria ebenda, Tätigkeit als Literaturkritikerin und Jurorin.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Der späte Gast«: Gedicht von Willibald Alexis (1798–1871), bekannt als Lied durch die Vertonung Carl Loewes (1796–1869). Der späte Gast bringt bei Alexis den Tod.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

Giacomo Puccini (1854–1924), italienischer Komponist, bekannt ist er vor allem für seine Opern (»La Bohème«,»«»Tosca«, »Madame Butterfly«,»«»Turandot«).

PersonMusikerInMedienMusik

Pollak war zur Zeit ihrer Jury-Tätigkeit Kulturjournalistin bei der österr. Tageszeitung »Kurier«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Adebar: Seit den 1950er Jahren wichtig als Aufführungsort von Jazz (Annagasse 3, Wien-Innere Stadt), Treffpunkt aber auch der Avantgarde aus Architekten, Malern und Schriftstellern; der Avantgardefilmer Peter Kubelka drehte 1957 den Kurzfilm »Adebar«.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf das 1939 gegründete »Reichssicherheitshauptamt«, eines der 12 »Hauptämter« innerhalb der SS-Organisationsstruktur. Ab 1943 war Ernst Kaltenbrunner der Leiter (s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹).

PersonNationalsozialistInMedien

Holzer war von 1966 bis zur Pensionierung im Jahr 2001 Kulturjournalist und Abteilungsleiter beim ORF-Hörfunk.

PersonAutorIn/JournalistIn

Karl (Karel) Schwarzenberg (* 1937), seit 1960 Oberhaupt der Familie Schwarzenberg, eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter Österreichs, er war seit jungen Jahren Teil der Wiener Gesellschaft, politisch im Umkreis der ÖVP tätig.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

s. Eintrag ›Mein Name ist Schmidt‹

PersonMedien

Christoph Hein (* 1944), deutscher Schriftsteller, lebte in der DDR. Heinrich Heine (1797–1856): deutscher Schriftsteller, oft als »letzter Dichter der Romantik« tituliert. Mit »Heiner« ist möglicherweise Heiner Müller (1929–1995), deutscher Dramatiker, gemeint.

PersonAutorIn/JournalistIn

Gerhard Rühm (* 1930), österr. Musiker, bildender Künstler und Schriftsteller, er absolvierte ein Klavier- und Kompositionsstudium in Wien, war als Pianist tätig, bevor er Mitte der 1950er Jahre mit schriftstellerischen Arbeiten gemeinsam mit Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Konrad Bayer und Oswald Wiener die sogenannte Wiener Gruppe bildete. Mit der Anthologie »Die Wiener Gruppe «(1967) wurde er zu deren »Archivar« und Propagator.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erneut greiftKoflerhier auf die »Kurier«-Kampagne gegen Sonntagszeitungsdiebe zurück: »Ob’s stürmt oder schneit [/] ob die Sonne scheint oder Nebelschwaden ziehen, [/] an jedem Ort [/] in den kleinen Gemeinden und in den großen [/] im Dickicht der Städte und im Unterholz des freien Landes [/] in aller Herrgottsfrüh [/] oder im Zwielicht der Dämmerung [/] kann‹s passieren. [/] Keiner weiß die Stunde, [/] keiner weiß wie. [/] Aber eins ist sicher: [/] einmal erwischt’s jeden. [/] Jeden Zeitungsdieb.« (Kurier, 6. 12.1986, 11/W7/1) Der Anzeigentext bezieht sich auf das Brecht-Stück »Im Dickicht der Städte«»« (UA 1923).

PersonAutorIn/JournalistInMedienWerbung/InseratZitate

Protagonist in Karl Mays»Im Tal des Todes« (s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Franz Kafka wohnte während seines Kuraufenthaltes in Meran vom 6. April bis zum 28. Juni 1920 in der Pension Ottoburg in Untermais. (vgl. Kafka 2013, 506) In seinem Brief an Max Brod und Felix Weltsch am »ersten Abend in meinem neuen Zimmer« schreibt Kafka, er habe bislang in »einem der ersten Hotels gewohnt oder überhaupt in dem ersten«, womit er das Hotel Emma meint, und berichtet von Zimmer (»es scheint recht gut zu sein«) und Gesellschaft in der jetzigen Pension. (Kafka 2013, 116ff.)

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Arnold Schwarzenegger (* 1947), österr.-US-amerikanischer Bodybuilder, Filmschauspieler und Politiker

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Heinz G. Konsalik, eigentlich Heinz Günther (1921–1999), deutscher Bestsellerautor, veröffentlichte unter mehreren Pseudonymen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Gert Jonke (1946–2009), österreichischer Schriftsteller

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Während seiner Kur in Meran hatte sich Kafka zunächst im »Gasthof Frau Emma« am Schillerplatz einquartiert, ein Haus »ersten Ranges«. In einem Brief an Ottla Kafka am 5. April, dem dritten Tag seines Aufenthaltes, kündigte Kafka an, in die preisgünstigere Pension Ottoburg umzuziehen. (Kafka 2013, 114f.) Vgl. seinen Brief an Max Brod und Felix Weltsch [Meran, 6., 7., 8. April 1920, Kafka 2013, 116ff.)] Zu jener Zeit war Kafka Beamter der Arbeiter-Unfalls-Versicherungs-Anstalt in Prag.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Am 17. Februar 1986 erschien das deutsche Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« mit der Titelgeschichte »Menschentausch. Wann kommt Sacharow?« (Der Spiegel 8/1986). Andrei Dmitrijewitsch Sacharow (1921–1989), Atomphysiker, war maßgeblich an der Entwicklung der ersten sowjetischen Wasserstoffbombe beteiligt, Regimekritiker und Friedensnobelpreisträger wurde nach Protesten gegen die sowjetische Intervention in Afghanistan 1980 verhaftet und nach Gorki (heute: Nischni Nowgorod) verbannt, wo er unter Aufsicht des Staatssicherheitsdienstes KGB leben musste. Dort arbeitete er am Entwurf einer neuen sowjetischen Verfassung, bis Parteichef Michail Gorbatschow 1986 die Verbannung aufhob.

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PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Wörtliches Zitat aus einem Brief Kafkas an Minze Eisner aus Prag, vermutlich Ende Januar, Anfang Februar 1920. (Kafka 2013, 99) Kafka deutet an, den geplanten Kuraufenthalt aus Kostengründen von Meran vielleicht in die Bayrischen Alpen zu verlegen. Grund der Reise – die ihn Anfang April 1920 doch nach Meran führt – ist im weitesten Sinn Kafkas Lungenkrankheit. Die damals 19-jährige Minze lernte Kafka im November 1919, unmittelbar nach Scheitern des Heiratsversuchs mit Julie Wohryzek, während eines Aufenthaltes in Schlesien kennen; im Anschluss unterhielten sie bis zu Minzes Heirat 1923 einen freundschaftlichen Briefwechsel.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Joseph Vilsmaier (* 1939): deutscher Regisseur, verfilmte 1995 Schneiders Roman »Schlafes Bruder«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitate

Johannes Mario Simmel (1924–2009), österreichischer Bestsellerautor

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Franz Fernolendt kam 1831 nach Wien, um Apotheker zu werden, und erfand 1832 eine Glanzwichse. 1901 wurde der Markenname Nigrin für Lederpflegemittel beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragen (Fa. Carl Friedrich Gentner, Göppingen).

PersonUnternehmerIn

Eschbach: Handlungsort von Robert Schneiders Roman »Schlafes Bruder« (1992)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Entführung von Hanns Martin Schleyer (1915–1977) war das zentrale Ereignis des »Deutschen Herbstes« im Jahr 1977: Aufgrund seiner NS-Vergangenheit geriet der Arbeitgeberpräsident ins Visier der RAF, die mit seiner Geiselnahme die Freilassung inhaftierter Genossen erpressen wollte. Bis heute ist ungeklärt, welcher der Terroristen Schleyer erschoss.

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PersonPolitikerInMedienEreignis

Karl Schmoll (1852–1936) entwickelte ab 1892 in Wien Leder-Putzpasten, die vor allem beim Militär viel eingesetzt wurden. s. Eintrag ›schmollpasta‹

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PersonUnternehmerInMedien

Kafkabeendet Briefe häufig mit dieser Formulierung. (Kafka 2013, passim)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich auf das erste große wissenschaftliche Symposion zum Werk Thomas Bernhards im Jänner 1977, zu dem auch der Autor und sein Verleger Siegfried Unseld nach Triest kamen (vgl. Mittermayer 2015, 293). Die wissenschaftliche Leitung hatte der Germanist Claudio Magris inne.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Vom »deutschen Disney« Rolf Kaulka (1917–2000) geschaffene Comic-Figuren, die 1953 erstmals in einem der gleichnamigen Heftchen auftraten

Person

In der erwähnten Rezension von Ransmayrs »Die letzte Welt« (s. Eintrag ›Die letzte Welt‹) wird Kafkas »Verwandlung« als Nachfahre der »Metamorphosen« bezeichnet: »Zwischen den Zeilen des Romans nämlich irrlichtert diese Erkenntnis: Die angstvollen Tagträume der antiken Ahnen sind die Nachtträume unserer Zeit. Auch dies ist eine Verwandlungskunst: die Verwandlungskunst der Zivilisation« (Wieser 1988).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Scheichl (* 1942) war ab 1992 bis zu seiner Emeritierung 2000 Ordinarius für Germanistik an der Universität Innsbruck.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Textteil der Arie »Dein ist mein ganzes Herz« aus Franz Léhars Operette »Das Land des Lächelns« (1929): »Dein ist mein ganzes Herz! Wo du nicht bist, kann ich nicht sein. [/] So, wie die Blume welkt, wenn sie nicht küsst der Sonnenschein!« (zit. n. Frey 1995, 159)

PersonMusikerInMedienMusik

Helmut Kohl (1930–2017), deutscher CDU-Politiker, 1982–1998 Bundeskanzler der BRD

PersonPolitikerIn

Fidel: wahrscheinlich Anspielung auf Fidel Castro (1927–2016), 1959–2011 kommunistischer Staatschef Kubas

PersonPolitikerIn

Von den Sigurd Paul Scheichl in den Mund gelegten Aussagen auf dem TriestinerBernhard-Symposion trifft nur die erste zu: »Wenn man Thomas Bernhards Werke nicht nur auf ihren existentiellen Gehalt hin liest [...], sondern in ihnen auch die Rücksichtslosigkeit, die Provokation als Selbstzweck findet, hat man auch einen Schlüssel zur Rezeption« (Scheichl 1979, 118).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Günter Grass (1927–2015), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Kinder-Fernsehserie »Meister Eder und sein Pumuckl« (BRD 1978–1981, 1984–1987).

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Die Berühmten« (1976): Theaterstück von Thomas Bernhard. Kofler zitiert hier wörtlich die Besprechung des »Kurier« zur Uraufführung des Stücks bei den Wiener Festwochen (zit. n. Bernhard 2005, 401f.)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Protagonist des gleichnamigen US-amerikanischen Actionfilms aus dem Jahr 1982, dargestellt von Sylvester Stallone

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedien

Uwe Koch (* 1954), deutscher Schriftsteller, mit dem Roman »Der Mann aus Sand« (1989) war er Verlagskollege Koflers bei Rowohlt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Victor Klemperer (1881–1960), deutscher Romanist und Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Der unweit des Rheins gelegene Herrensitz Schloss Berg am Irchel (Kanton Zürich) wurde Rainer Maria Rilke von den Besitzern 1920/1921 rund ein halbes Jahr lang überlassen. Für den Dichter war es eine produktive Zeit, die bekanntesten Texte dieser Zeit sind die Gedichte »Aus dem Nachlaß des Grafen C.W.« und das Elegienfragment »Laß dir, daß Kindheit war«. (vgl. Engel/Fülleborn 1996, 420)

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Carl Schuricht (1880–1967), deutscher Komponist und Dirigent

PersonMusikerIn

Falco, eigentlich Johann Hölzl (1957–1998), österreichischer Musiker, der in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre internationalen Durchbruch erlangte mit Hits wie »Rock me >Amadeus«und »Jeanny«

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PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus Rilkes »Aus dem Nachlaß des Grafen C.W.«: »Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; – [/] aber auch in ihnen flimmert Zeit. [/] Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt [/] obdachlos die Unvergänglichkeit.« (Rilke 1950, 22)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Theodor W. Adorno (1903–1969), deutscher Soziologe und Philosoph

PersonPhilosophIn

André Heller (* 1947), österreichischer Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager: In den 1980er Jahren machte er mit spektakulären Großevents wie dem "Theater des Feuers" (1983), dem "Sturz durch Träume" (1984), einem "Feuerspektakel" vor 650.000 zahlenden Zuschauern, oder den weltweit gezeigten Heißluftballon-Skulpturen "Himmelszeichen" (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler‹schen Satire.

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus einem Brief Rilkes an Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe während seines Aufenthalts in Schloss Berg am Irchel (datiert mit 19.11.1920): »Ich hause allein in dem festen, Jahrhunderte alten Steinhaus, allein mit einer Wirtschafterin, die mich ebenso schweigsam versorgt, wie ich mich schweigsam versorgen lasse […].« (Rilke 1937, 325)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Hans Knappertsbusch (1888–1965), deutscher Dirigent

PersonMusikerIn

Der Protagonist in Samuel Becketts »Molloy« kann sich nicht daran erinnern, wie er an den entsprechenden Ort gelangt ist: »Ich bin im Zimmer meiner Mutter. Ich wohne jetzt selbst darin. Wie ich hierhergekommen bin, weiß ich nicht« (Beckett 1976, 7).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Rilkebeschreibt die Entstehung des Gedichtzyklus »Aus dem Nachlaß des Grafen C.W.« als ein Hineinschreiben in einen produktiven Zustand mit Hilfe von Rollenfiktion: »ich wünschte mir so etwas wie die Spur eines bergischen Vorwohners, z.B. ein Heft im Bücherschrank (,zu eigener Produktion noch nicht eigentlich fähig und aufgelegt, mußte ich mir, scheints, eine Figur gewissermaßen ,vorwändig‘ machen, die das, was sich etwa doch schon, auf dieser höchst unzulänglichen Stufe der Concentration, formen ließ, auf sich nahm: das war Graf C.W. ….‘« (Brief vom 30.11.1920 an Frau Wunderly, zit. nach Schnack 1996, 712)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hilde Güden (1917–1988), österr. Sopranistin

PersonMusikerIn

Richard Ziegler (1872–1844), Oberst, Chef der Eidgenössischen Remontenanstalt (Militärpferdegestüt), 1911–1922 Besitzer von Schloss Berg am Irchel. Das Ehepaar Ziegler lud Rilke auf seinen Besitz – »diese außerordentliche ja wunderbare Zuflucht« (Rilke) – ein. (Schnack 1996, 705)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Kritikerin Sigrid Löffler (* 1942) sowie auf Margot Löffler (* 1954), eine Diplomatin, die 1998 den damaligen Bundespräsidenten Thomas Klestil heiratete

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

»Achtung Sprachpolizei! «war der Titel einer ORF-Radiosendung des Journalisten und »Presse«-Kolumnisten Karl Hirschbold (1908–1994), die von 1952 bis 1978 produziert wurde und – teils humoristisch – inkorrekte Sprachverwendungen kritisierte. Die charakteristische Kennmelodie klang wie das Folgetonhorns eines Polizeiautos.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Bezug zu Rilkes »Aus dem Nachlaß des Grafen C.W.«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Edith Klestil (1932–2011), Gattin des österr.Bundespräsidenten Thomas Klestil (Trennung 1994, zwei Jahre nach dem Beginn seiner ersten Amtszeit), sowie Edith Mock (* 1928), Ehefrau des ÖVP-Politikers Alois Mock (s. Eintrag ›Minister und Kriegstreiber Mock‹)

PersonPolitikerInMedien

Anne-Sophie Mutter (* 1963), deutsche Geigerin. Herbert von Karajan gilt als ihr »Entdecker«, unter seinem Dirigat spielte sie als 13-Jährige 1977 bei den Salzburger Pfingstfestspielen ein Mozart-Violinkonzert. Das erwähnte Violinkonzert von Brahms spielte sie mit Karajan und den Berliner Philharmonikern als 19-Jährige 1983 ein.

PersonMusikerIn

»Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge « (1910), Roman in Tagebuch-Form von Rainer Maria Rilke

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler zeichnet André Heller (s. Eintrag ›André Heller‹) als Erlöserfigur: »Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.« (Lukas 18, 16) Zwischen 1983 und 1986 inszenierte Heller diverse Freiluftaufführungen mit Feuer und Ballons (etwa 1983 »Theater des Feuers« in Lissabon, 1984 »Feuertheater mit Klangwolke« vor dem Berliner Reichstag, 1986 »Himmelszeichen« genannte Heißluftballon-Skulpturen).

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Zitat aus dem Gedicht »In Karnak war’s« aus Rilkes Zyklus »Aus dem Nachlaß des Grafen C.W.«: »In Karnak wars. Wir waren hingeritten[/] Hélène und ich, nach eiligem dîner.« (Erstdruck im »Insel-Almanach«1923; Rilke 1996, 174f.)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mao Zedong oder Mao Tse-tung (1893–1976), chinesischer Politiker, 1943–1976 Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas

PersonPolitikerIn

In der Forschung ist von einer Grimm’schen Redaktion des »Kärntischen Wörterbuch«»s «nicht die Rede; Ingo Reiffenstein (Reiffenstein 1993, 85) erwähnt nur das briefliche Lob Jacob Grimms für das Wörterbuch. Lexer arbeitete ab 1881 am »Deutschen Wörterbuch« mit (N–Quurren, T–Tölp), das war allerdings lange nach Jacob Grimms Tod 1863. (vgl. Schlaefer 1993)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Abwandlung eines Zitats aus dem historischen Roman »Elisabeth Wandscherer, die Königin« von Joseph von Lauff (1855–1933): »Die Stadt lag ihm zu Füßen, und in Kraft seines Willens sandte er [der »König des neuen Jerusalem«] noch in selbiger Stunde seine Apostel nach allen Seiten der Windrose, um die neue Lehre auch in die äußersten Ecken seines ihm vorschwebenden Reiches zu tragen. Nach Soest oder der Mittagsgegend zu: Joachim Kosser, den Weber, Philippus Butendick, Lorenz Vischer und Thyß Ummegrove.« (Lauff 1931, 153) Dieser 1931 erschienene Roman handelt von den Wiedertäufern im Münsterland, vom sogenannten »Täuferreich von Münster« im 16. Jahrhundert. Lauff war ein zu Lebzeiten vor allem im deutschnationalen Lager vielgelesener Autor, der mit bis zu zwei veröffentlichten Trivialromanen pro Jahr die Geschichte seiner niederrheinischen Heimat behandelte.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Eventuell eine Anspielung auf Rilkes Gedicht »Damen-Bildnis aus den Achziger Jahren«: »daß man etwas erst in die Schatullen [/]legen dürfte, um sich im Geruch [/] von Erinnerungen einzulullen«. (Rilke 1908, 94).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ernst Fuchs (1930–2015), österr. Maler, Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus

PersonPersonPerson

Die Herkunft des Adjektivs »entrisch« führt Lexer nicht aus, Kofler kombiniert und paraphrasiert hier Lexers Ausführungen zum Lexem »ent«. Den Bezug zu »ante« sieht Lexer nicht bei »entrisch«, sondern bei »entern« (Furcht empfinden) (Lexer 1862, Sp. 86).

PersonAutorIn/JournalistIn

Tibor Foco (* 1956), ehemaliger Nachtklubbesitzer, 1987 wegen Mord zu lebenslanger Haft verurteilt, begann während der Haft ein Jusstudium. 1995 flüchtete Foco während eines Studienausgangs aus der Haft in Linz, er lebt seitdem an einem unbekannten Ort und ist zur Fahndung ausgeschrieben. Das Bundeskriminalamt hat (Stand 2015) eine Belohnung von EUR 2900 für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung Focos führen. Foco flüchtete mit Motorrad, das ihm Komplizen zur Verfügung stellten. Foco war früher Motorrad-Straßenrennen gefahren, allerdings ohne nennenswerten Titel.

PersonVerbrecherInEreignis

Hermann Nitsch (* 1938), österr. Maler und Aktionskünstler

PersonPersonPerson

Elfriede Hochgatterer, Prostituierte, mutmaßliches Mordopfer Focos

PersonVerbrecherIn

»Der Meineidbauer«: Volksstück von Ludwig Anzengruber (Uraufführung 1871)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf das Grimm-Märchen »Der Teufel Grünrock« (s. Eintrag ›nicht der Grüne‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

August Pepöck (1887–1967), österreichischer Komponist, die Operetten »Hofball in Schönbrunn« (1937) sowie »Der Reiter der Kaiserin« (1941) waren zeitgenössische Erfolge, nach 1945 geriet Pepöck in Vergessenheit.

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf den Einsatz von Eingeweiden und Blut in den Aktionen im Rahmen von Hermann Nitschs»Orgien Mysterien Theater «

PersonPersonPerson

Abschnitt 7 von Ludwig Wittgensteins »Tractatus logico-philosophicus« (1922): »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.« (Wittgenstein 1963, 115)

PersonPhilosophInZitate

Im Grimm-Märchen »Herr Korbes« machen ein Hühnchen und ein Hähnchen eine Reise mit einem Wagen, vor den sie vier Mäuse spannen: »Nicht lange, so begegnete ihnen eine Katze, die sprach: ,Wo wollt ihr hin?‘ Hähnchen antwortete: ,Als hinaus [/]nach des Herrn Korbes seinem Haus‘« (Grimm 1980, 223). Die Katze steigt zu, ebenso des Weiteren ein Mühlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Nähnadel. Alle verstecken sich, als sie Herrn Korbesnicht anwesend finden, im Haus. Als Korbes zurückkommt, wirft ihm die Katze Asche ins Gesicht, sticht ihn die Nähnadel im Polster usw., bis den aus dem Haus fliehenden Mann schließlich der Mühlstein erschlägt, der über der Tür lag. Ab der 6. Auflage von 1850 wurde den vorher abrupt endenden, willkürlich erscheinenden Gewalttaten ein Satz angefügt: »Der Herr Korbes muß ein recht böser Mann gewesen sein« (Grimm 1980, 224).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

1971 erwarb Hermann Nitsch Schloss Prinzendorf im niederösterr. Weinviertel. Dort verwirklichte er – etwa im »Drei Tage Spiel« 1984 – seine Vorstellungen des »Orgien Mysterien Theaters.«s. Eintrag ›Prinzendorf‹

TopographieOrtschaftPersonPersonPersonMedienEreignis

Herkömmlicher Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert aus seinem Lied »Der Wanderer« (1816) bezog.s. Eintrag ›Wandererfantasie‹

PersonMusikerInMedienMusik

Franz Josef Murau: Protagonist in Thomas Bernhards Roman »Auslöschung«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Schriftsteller Robert Schneider (* 1961) und seinen Roman »Schlafes Bruder« (1992). Der in 36 Sprachen übersetzte Bestseller hat einen Sonderling im Vorarlberg der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Protagonisten. Dieser Elias Alder ist mit übersinnlichem Gehörsinn und großem musikalischem Talent ausgestattet, aus unglücklicher Liebe beschließt er, seinem Leben durch Schlafentzug ein Ende zu setzen.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Alfred Brendel (* 1931), wuchs in Kroatien und in Graz auf, Klavier- und Kompositionsstudium in Graz und Wien. Brendel beschäftigte sich immer wieder eingehend mit Schuberts Klavierwerk, aus den Jahren 1987/88 stammt eine Schallplattenaufnahme sämtlicher Sonaten. Der Kritiker Joachim Kaiser schrieb bereits 1972, dass Brendel Schubert »nicht als späten Wiener Klassiker ,historisch‘ versteht, sondern ihn aufbricht«. (Kaiser 1972, 204)

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PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Glenn Gould (1932–1982), kanadischer Pianist, Komponist, Musikschriftsteller. Die Einspielung von Bachs »Goldberg-Variationen« im New Yorker Columbia-Records-Studio 1955 – seine erste Plattenaufnahme – begründeten seinen Ruhm als eigenwilliger Bach-Interpret. 1982, kurz vor seinem Tod, spielte er die »Goldberg-Variationen« noch einmal ein.

PersonMusikerIn

Georg Hauptfeld (* 1954), Studium der Geschichte und Publizistik in Wien, Abschluss am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Lektor und dann Verlagsleiter bei den Verlagen Löcker, Böhlau, Bohmann, Ueberreuter, 1993 eigene Textdesignfirma, 2014 Gründung des Verlags »Edition Konturen«. Hauptfeld, ein Freund Elfriede Jelineks, war mit Koflernur entfernt bekannt.

PersonAutorIn/JournalistIn

Obwohl die Schriftstellerin Ilse Tielsch (* 1929, geb. Felzmann) seit 1948 in Wien lebt, wird ihr immer wieder ein starker Bezug zu Niederösterreich nachgesagt – begründet wahrscheinlich im Umstand, dass sie zu den Mitbegründern des »Literaturkreises Podium« gehört, der sich 1970 in der Wienerwaldgemeinde Neulengbach konstituierte und der es sich zur Aufgabe macht, für Niederösterreich eine eigene Literaturplattform zu schaffen.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Beginn der vierten Strophe der »Abendphantasie« (1799) von Friedrich Hölderlin; Kofler zitiert mehrfach daraus, u.a. s. Eintrag ›Vor seiner Hütte‹s. Eintrag ›Wie verscheucht‹.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Michael Köhlmeier (* 1949), österr. Schriftsteller mit Wohnsitz in Vorarlberg

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Schuberts Lied »Der Hirt auf dem Felsen«, 5. Strophe: »In tiefem Gram verzehr’ ich mich, [/] mir ist die Freude hin, [/] Auf Erden mir die Hoffnung wich, [/] Ich hier so einsam bin.« (Schochow 1974, 412)

PersonMusikerInMedienMusik

Beginn der 3. Strophe von Friedrich Hölderlins »Abendphantasie«: »Wohin denn ich? Es leben die Sterblichen [/] Von Lohn und Arbeit; wechselnd in Müh’ und Ruh’ [/] Ist alles freudig; warum schläft denn [/] Nimmer nur mir in der Brust der Stachel?« (Hölderlin 1992, 230) Zugleich Titel eines 1963 erschienenen Bandes mit autobiografischen und theoretischen Reflexionen der Lyrikerin Marie Luise Kaschnitz. (vgl. Kaschnitz 1963)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Reinhold Bilgeri (* 1950), österr. Musiker und Schriftsteller, mit Michael Köhlmeier gründete er 1972 das Kabarett-Musik-Duo »Bilgeri & Köhlmeier«.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Margaret Price (1941–2011), britische Sopranistin, Studium am Trinity College in London, Operndebüt bereits mit 21 Jahren, erste Erfolge vor allem in Mozart-Opern. Ab 1971 lebte sie in München.

PersonMusikerIn

Namen von Protagonisten aus der US-amerikanischen TV-Serie »Der Denver-Clan« (Originaltitel »Dynasty«, 1981–1989; ab 1983 Ausstrahlung im österreichischen und deutschen Fernsehen): Adam Carrington, der verlorene Sohn, Öl-Magnat Blake Carrington und Krystle (bei Kofler: Krystina) Jennings, seine ehemalige Sekretärin

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Kaltenbrunner‹

PersonNationalsozialistInMedien

Kofler bezieht sich hier auf »Kohlhiesels Töchter«, ein Stoff, der mehrmals verfilmt wurde und auf einen Bauernschwank zurückgeht. Ernst Lubitsch verfilmte 1920 als Erster die Geschichte des Dorfwirts Mathias Kohlhiesel, der seine beiden Töchter verheiraten will; 1930 kam es unter dem Regisseur Hans Behrendt zu einem Tonfilm-Remake. »Kohlhiesels Töchter« (1962) unter der Regie von Axel von Ambesser, mit Liselotte Pulver und Dietmar Schönherr in den Hauptrollen, war die bekannteste filmische Umsetzung.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus dem »Weihnachsoratorium« von Johann Sebastian Bach (s. Eintrag ›Jauchzet‹)

PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus dem Schlager »Melancholie im September«: »Melancholie im September, das ist alles, was mir blieb von dir. Die Melodie im September, [sic] ist ein letzter Gruss [sic] von mir.« (Laktis o.J., 2) Bekannt wurde das Lied durch Die Bambis, eine der in den Sechzigern erfolgreichsten Schlagerbands Österreichs, Text und Musik stammen wie bei den meisten Songs vom Bandmitglied Konrad Fuchsberger. 1959 fanden sich die vier Musiker zusammen und traten im Lokal »Tenne« in der Wiener Innenstadt auf. 1964 hatten sie mit »Melancholie im September« einen Nummer-1-Hit. Das Lied wurde in 82 Sprachen übersetzt. (Mandy von den Bambis live 2007)

PersonMusikerInMedienMusik

»Alte Meister. Eine Komödie« (1985): Roman von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Reinhard Priessnitz (1945–1985), österr. Dichter

PersonAutorIn/JournalistIn

»Buddenbrooks. Verfall einer Familie« (1901), Roman von Thomas Mann (1875–1955)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Rolf Michaelisbetitelt seine Rezension zu Thomas Bernhards »Auslöschung«mit »Vernichtungsjubel«und betont darin mehrfach die sprachlichen Strategien des Vernichtens: »Hier soll Erzählen einmal nicht nur etwas retten, für die Vergangenheit aufbewahren, sondern im Erzählen, im atemlos wütenden Reden vor allem vernichten, kaputtmachen, auslöschen.« (Michaelis 1986)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich hier auf Kants in der »transzendentalen Logik« der »Kritik der Vernunft«dargestellten Prinzipien des Denkens. Darin entwirft Kant zwölf Urteilsformen unter vier »Titeln«: Quantität, Qualität, Relation und Modalität, wobei jedes Urteil eine der zum jeweiligen Titel gehörenden Formen annehmen müsse. Kant ging es jedoch nicht um eine Klassifizierung der Urteile, sondern um eine Erfassung elementarer logischer Funktionen (Handlungen und Momente des Verstandes), die in den einzelnen Urteilen ausgeübt werden und darin zum Ausdruck kommen. »Die Tafel der zwölf Urteilsformen ist für Kant erschöpfend. Sie gibt ein vollständiges Bild der Leistungen des Verstandes«. (Wenzel 2011, 2287)

PersonPhilosophInZitate

1937 von Karl Kolarik und Jaromir Buben gegründetes Unternehmen zum Vertrieb des Budweiser Biers in Wien, das auch das Schweizerhaus im Wiener Prater betrieb

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Anspielung auf den damaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (s. Eintrag ›Landesverweser ein Zugewanderter‹). s. Eintrag ›Landesverweser‹

PersonPolitikerInMedien

Thomas Bernhards Stil wird mit diesem Begriff charakterisiert, vgl. etwa: »Eine Prosa, die von Tiraden und Schimpfkanonaden gekennzeichnet ist, wird im Ausland längst als bernhardesk rezipiert; in Österreich ist diese besondere Art des Räsonierens nichts Außergewöhnliches« (Betz 2003, 76).

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat der Figur Reger aus »Alte Meister«: »Wohin immer wir heute in diesem Land schauen, wir schauen in eine Senkgrube der Lächerlichkeit« ( Bernhard 2008 , 76). Bernhard zitiert diese Metapher im September 1985 in einer »Erwiderung« der kurz davor getätigten öffentlichen Aussage des damaligen Finanzministers Franz Vranitzky, dass Bernhards Theaterstück »Der Theatermacher«, das Österreich-Beschimpfungen enthalte, mit Steuergeldern finanziert sei: »Der Herr Vranitzky ist [...] genau einer von jenen dubiosen Nadelstreifsozialisten à la Kreisky, die unseren österreichischen Staat als die Zweite Republik dorthin gebracht haben, wo er heute ist, in der Senkgrube der Lächerlichkeit ( Alte Meister!), an seinem Ende.« (Bernhard 1985b)

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitate

Wahrscheinlich Anspielung auf »Um Mitternacht« (1901), eines der sogenannten Rückert-Lieder von Gustav Mahler (s. Eintrag ›Nach Mitternacht‹)

PersonMusikerInMedienMusik

Zitat aus Bernhards »Alte Meister«: »An jedem Morgen steigt uns die Schamröte ins Gesicht vor soviel Lächerlichkeit, mein lieber Atzbacher, das ist die Wahrheit.« (Bernhard 2008, 76)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Egon Kapellari (* 1936), römisch-katholischer Bischof, 1982–2001 Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt

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PersonReligiöse/r WürdenträgerInMedien

Der Kritiker Rolf Michaelis (1933–2013) wurde nach seiner leitenden Tätigkeit bei der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«1973 Leiter des Literaturteils der Wochenzeitung »Die Zeit«, 1985–1998 war er dort Feuilletonredakteur.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler meint wahrscheinlich den Germanisten Peter Demetz (* 1922 in Prag), der ab 1974 für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« rezensierte.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus Thomas Bernhards »Alte Meister«: »Sie leben in einer durch und durch lächerlichen und in Wirklichkeit verkommenen Welt, sagte er« (Bernhard 2008, 76).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Vinzenz Ludwig Ostry (1897–1977), österr. Journalist. Neben seiner Tätigkeit für verschiedene Tageszeitungen bzw. die »Austria Presse Agentur« hatte er eine beliebte samstägliche Radiokolumne, in der er das Weltgeschehen kommentierte (»Man steht am Fenster«).

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Mia Zabelka (* 1963), österreichische Komponistin, Studium der Komposition und elektroakustischen Musik in Wien, sie arbeitet mit interdisziplinären Improvisationstechniken.

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PersonMusikerInMedien

Weiteres Zitat aus Michaelis’ Bernhard-Rezension: »In diesen in Vernichtungswut kreisenden, sich aufschichtenden Sätzen ist – erstem Anschein entgegen – kein Wort zuviel und jeder Hinweis wichtig« (Michaelis 1986).

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat aus Ovids »Metamorphosen«: »Seine Form blieb keinem erhalten« (Ovid 1996, 7) Ransmayrs Protagonist Cotta findet diese Worte in »Die letzte Welt« auf der Suche nach Ovid: »Die Steine kollerten einige […] Stufen hinab, und Cotta las: Keinem bleibt seine Gestalt.« (Ransmayr 1988, 15)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus dem Comic »It’s the Ruff Tuff Creampuff« von Robert Crumb (* 1943). Crumb war in den 1960er und 1970er Jahren der bedeutendste Vertreter der US-amerikanischen »underground comics«. Die Comics, die wegen ihrer sexuellen Explizitheit, politischen Inkorrektheit und ihres legeren Umgangs mit dem Thema Drogenkonsum anstößig wirkten, wurden in Europa als »gegenkulturelle« Angriffe auf das Establishment in der Alternativszene breit rezipiert. Mit »Fritz the Cat« schuf Crumb seine bekannteste Figur, die auch in Filmen Verbreitung fand. Die Figur des »Ruff-Tuff Creampuff«, ein übermannshoher, nackter, tumber Muskelprotz, taucht in einem Heft der Reihe »Despair« 1970 auf. Dem Grobian stellt sich ein normal großer Mensch mit den von Kofler zitierten Worten in den Weg. Natürlich wird er kurz darauf mit einem Faustschlag aus dem Weg geräumt (Crumb 1991, 104). Die Bezeichnung »Ruff-Tuff Creampuff« bezeichnet einen Schlägertyp (»rough«, »tough«), der eigentlich ein Softie – jemand, der Süßigkeiten (Windbeutel, Brandteigkrapfen) liebt – ist. Bei »banana oil« dürfte es sich um einen Euphemismus, um eine Umschreibung von »bullshit« handeln (Howes 2018); »terd« ist eine ugs. Variante von »turd«, vulg.: Scheiße, Scheißhaufen.

PersonMedienZeitung/Zeitschrift

Sofia Gubaidulina (* 1931), russische Komponistin, Studien in Kazan und Moskau, unterstützt von Dmitri Schostakowitsch, in ihrer Musik spielt Spiritualismus eine große Rolle, aber auch Elektroakustik und Improvisationstechniken. Beim Festival »Wien Modern« 1989 war ihr ein Schwerpunkt gewidmet. (vgl. Feyrer 2013, 83)

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PersonMusikerInMedien

Zitat aus Thomas Bernhards »Alte Meister«: »Die ganze Welt ist heute eine lächerliche und DAZU ZUTIEFST peinliche und kitschige, das ist die Wahrheit« (Bernhard 2008, 80).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Vincent van Gogh (1853–1890), holländischer Maler. Auf dem berühmten »Selbstbildnis« von 1887 trägt er einen gelben Strohhut.

PersonPersonSchauspielerIn/RegisseurInPerson

»Wien Modern« ist ein 1988 auf Initiative von Claudio Abbado gegründetes Festival zeitgenössischer Musik, das sich zu Beginn auf die Präsentation zentraler Komponistenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts konzentrierte. Über ein eigenes Ensemble verfügt(e) das Festival nicht.

PersonMusikerIn

Zitat aus »Alte Meister«: »Ein so schönes Land, sagte Reger, und ein so abgrundtiefer moralischer Morast, sagte er [...]« (Bernhard 1985a , 264).

PersonZitate

Hermann Hesse (1877–1962), deutscher Schriftsteller. Im Tessin ging er seinem Hobby, der Plein-air-Malerei, nach und trug dabei Hut. Er kenne, schreibt Hesse, von seinen malenden Streifzügen die Gegend wie kein anderer, »[d]azu ist der Maler mit dem Strohhut da, mit seinem Rucksack und seinem kleinen Klappstuhl>« (Unseld 1973, 84).

PersonAutorIn/JournalistIn

Rolf Michaelis schreibt in seiner Rezension von » Thomas Bernhards Kunst der Fuge« (Michaelis 1986). Die Kunst der Fuge ist ein Zyklus von Fugen und Kanons von Johann Sebastian Bach (1685–1750), Erstdruck 1751.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerIn

Variation des »Einheitsfrontlieds« von Bertolt Brecht, einem der bekanntesten Lieder der deutschen Arbeiterbewegung (Musik: Hanns Eisler), entstanden 1934. Die ersten beiden Strophen beginnen jeweils mit »Und weil der Mensch ein Mensch ist«; Brecht variiert den Vers in der dritten Strophe: »Und weil der Prolet ein Prolet ist [/] Drum wird ihn kein andrer befrein.« (Brecht 1988b, 26)

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

Abgewandeltes Zitat aus Karl Mays »Im Tal des Todes«: » Bill Newtons Augen glühten heimtückisch auf.« (May 1953, 420; s. Eintrag ›Im Tal des Todes‹)

PersonMedienZitate

Kofler bezieht sich hier auf die Besprechung von Thomas Bernhards »Der Untergeher«»«von Peter Demetz (s. Eintrag ›Peter Demetz‹) in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und deren Untertitel: »Thomas Bernhard schreibt sich energisch und unbeirrt in die Weltliteratur hinein«. (Demetz 1983) Demetz nützt die Rezension zu einem Rundblick auf das Œuvre, dessen Wiederholungen und in seinen Augen schematisches Figureninventar er durchaus kritisch sieht, das er jedoch mit dem »Untergeher« und seinen Vorgängern »Die Billigesser«und »Wittgensteins Neffe« auf dem unbeirrbaren Weg in die Weltliteratur sieht.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

»Zeichen« und »Bedeutung« sind zwei Begriffe, die in ihrer Beziehung zueinander zentral sind für den linguistischen Strukturalismus: Nach dessen Begründer, Ferdinand de Saussure (1857–1913), kommt einem Zeichen keine Bedeutung aus sich heraus zu, Bedeutung ist vielmehr ein Effekt der Verwendung der Zeichen durch die Sprachgemeinschaft. Sprache als ein System von Zeichen setzt sich laut de Saussure aus zwei Komponenten zusammen: dem Ausdruck (»signifikant«) und dem Inhalt (»signifié«), d.h. einer Lautgestalt und einer Bedeutungsvorstellung. (vgl. Nünning 2004, 634)

PersonAutorIn/JournalistIn

s. Eintrag ›Atzbacher‹

PersonMedien

Populärer Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur (1822) von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert seinem Lied »Der Wanderer« (1816) entnahm.

PersonMusikerInMedienMusik

Jean-Baptiste Grenouille: Protagonist des Bestsellers »Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders« (1985). Der im Paris des 18. Jahrhunderts angesiedelte Roman von Patrick Süskind (s. Eintrag ›Süskind-Syndrom‹) erzählt die Geschichte eines Parfumeurs mit außergewöhnlichem Geruchssinn.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Zitat aus Mozarts»Zauberflöte«; mit diesen Worten begleiten Monostatos und die Königin der Nacht in der letzten Szene der Oper ihr Eindringen in den Tempel Sarastros: »Nur stille! stille! stille! stille! [/] Bald dringen wir in den Tempel ein!« (Assmann 2012, 133)

PersonMusikerInMedienMusik

Variiertes Zitat aus Süskinds »Das Parfum«: »Es stanken die Flüsse, es stanken die Plätze, es stanken die Kirchen, es stank unter den Brücken und in den Palästen.« (Süskind 1985, 6)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variiertes Zitat aus Süskinds »Das Parfum«: »Es stanken die Straßen nach Mist, es stanken die Hinterhöfe nach Urin, es stanken die Treppenhäuser nach fauligem Holz und nach Rattendreck, die Küchen nach verdorbenem Kohl und Hammelfett; die ungelüfteten Stuben stanken nach muffigem Staub, die Schlafzimmer nach fettigen Laken, nach feuchten Federbetten und nach dem stechend süßen Duft der Nachttöpfe. Aus den Kaminen stank der Schwefel, aus den Gerbereien stanken die ätzenden Laugen, aus den Schlachthöfen stank das geronnene Blut. Die Menschen stanken nach Schweiß und nach ungewaschenen Kleidern; aus dem Mund stanken sie nach verrotteten Zähnen […]« (Süskind 1985, 5–6).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variiertes Zitat aus Süskinds »Das Parfum«: »Der Bauer stank wie der Priester, der Handwerksgeselle wie die Meistersfrau, es stank der gesamte Adel [...]« (Süskind 1985, 6).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mögliche Anspielung auf den ersten Satz von Adalbert Stifters 1857 erschienenem Roman »Der Nachsommer«: »Mein Vater war ein Kaufmann.« (Stifter 1977, 7)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Fahrstuhl zum Schafott« (1958): franz. Spielfilm (»Ascenseur pour l’échafaud«, R: Louis Malle, D: Jeanne Moreau, Lino Ventura)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Ach Himmel, es ist verspielt«: anonymes Tiroler Volkslied auf den Tod des »Volkshelden« Andreas Hofer (1810): »Ach Himmel, es ist verspielt [/] ich kann nicht mehr lange leben, [/] der Tod steht vor der Tür [/] will mir den Abschied geben, [/] meine Lebenszeit ist aus [/] ich muss aus diesem Haus.« Es gibt die Legende, dass Hofer das Lied während seiner Gefangenschaft selbst verfasste. (vgl.Pizzinini 2008, 297)

PersonPolitikerInMedienMusik

Wörtliches Zitat aus Süskinds »Das Parfum«: »Die Luft war schwer vom süßen Schweißgeruch der Lust [...]« (Süskind 1985, 303).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variiertes Zitat aus »Das Urteil« (1913) von Franz Kafka: »Aber den Vater muß glücklicherweise niemand lehren, den Sohn zu durchschauen.« (Kafka 1994, 56)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Fenster zum Hof« (1954): US-amerikanischer Spielfilm (»Rear Window«, R: Alfred Hitchcock ; D: Grace Kelly, James Stewart)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bezug zur Rezension Peter O. Chotjewitz’ von Koflers »Am Schreibtisch «in der »Deutschen Volkszeitung«, in der er einigen Passagen den Rang »literarischer Kabinettstückchen« zugesteht (Chotjewitz 1989)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Variiertes Zitat aus Süskinds »Das Parfum«: »Männer stolperten mit irren Blicken durch das Feld von geilem aufgespreiztem Fleisch […] kopulierten in unmöglichster Stellung und Paarung, Greis mit Jungfrau, Taglöhner mit Advokatengattin, Lehrbub mit Nonne, Jesuit mit Freimaurerin, alles durcheinander, wie’s gerade kam« (Süskind 1985, 303).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Friedrich Frosch verfasste für die Wiener Wochenzeitung »Falter« eine Rezension zu »Am Schreibtisch, « in der er »die obligaten Kalauer Drittes Reich und Zweite Republik« kritisiert. (vgl. Frosch 1988)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Am 12. September 1976 kündigte die »Kronen-Zeitung« die Durchführung der »Volksbefragung-Fernsehen« an. Dabei würde einerseits der »Hans-Moser-Fernsehpreis aus purem Gold« für den größten »Fernsehliebling« gewählt, andererseits sollen mit der Befragung die »geheimen TV-Wünsche aller Österreicher und aller Altersstufen« offengelegt werden (31). Der von der Kronen-Zeitunggestiftete »Hans-Moser-Fernsehpreis aus purem Gold« soll jener Persönlichkeit zuerkannt werden, die »die meisten Stimmen als beliebtester Fernsehstar erhalten wird« (31).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

»Liebesgrüße aus der Lederhose« (1973): deutscher Erotikfilm (R: Franz Antel)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich auf ein Porträt anlässlich des Erscheinens von »Hotel Mordschein «in der Zeitschrift »profil«; Ruth Rybarski schreibt in Bezug auf »Am Schreibtisch«: »In genialen Worttiraden kultiviert er die Feinderlwirtschaft«. (Rybarski 1989, 116)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Anspielung auf die ORF-Fernsehserie »Mütter« (ab 1982), in der die Journalistin Hermi Löbl mit Müttern und ihren Kindern sprach, überwiegend bekannten Persönlichkeiten aus dem Kulturbetrieb, etwa aus prominenten Schauspielerfamilien (Schell, Hörbiger, Sochor/Manker). Ein Teil der Gespräche wurde in Buchform veröffentlicht – etwa jenes mit André Heller (s. Eintrag ›André Heller‹) und seiner Mutter, das im Frühjahr 1988 stattfand und auf das sich Kofler in der folgenden Passage mehrfach bezieht. (vgl. Löbl 1990)

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PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Planet der Affen« (1968): US-amerikanischer Science-Fiction-Film (»Planet of the Apes«, R: Franklin J. Schaffner, D: Charlton Heston)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf die Rezension Renate Miehes von »Hotel Mordschein «in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« , der sie – Koflers Selbst-Etikettierungen aus dem Roman zitierend – den Titel »Hohe Schule der Anspielung« gab. (vgl. Miehe 1989)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler meint hier möglicherweise nicht nur das englische Wort für Verlierer, sondern dürfte auch auf Andreas Loser, Protagonist in Peter Handkes Roman »Der Chinese des Schmerzes« (1983), anspielen.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mutter André Hellers (1914-2018)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den KlagenfurterIngeborg-Bachmann-Preis, der zur Zeit der Abfassung von »Ida H«. – 1977 – zum ersten Mal ausgetragen wurde.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Anton Thuswaldner (* 1956), Germanist, Literaturkritiker. Er verfasste Rezensionen von »Am Schreibtisch «sowie »Der Hirt auf dem Felsen« für die »Salzburger Nachrichten«. Der Begriff »Exilgailtaler« bezieht sich, ev. einer Verwechslung aufsitzend, auf seinen Onkel, Werner Thuswaldner (* 1942), der in Kötschach-Mauthen geboren wurde und das Kulturressort der »Salzburger Nachrichten «ein Vierteljahrhundert leitete.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Naglist der Name des Protagonisten in Gerhard Roths Roman »Winterreise« (1978), der seinen Lehrerberuf aufgibt und sich mit seiner Freundin Annaauf eine Italienreise macht. In Koflers »Aus der Wildnis« spielt die »Winterreise« eine stärkere Rolle, u.a. persifliert Kofler eine Sexszene aus dem Roman (s. Eintrag ›Winters Reiseabenteuer‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Der Wiener Rechtsanwalt Alfred Boran vertrat den Privatkläger Michael Jeannée in der Rechtssache der Klage wegen übler Nachrede.

PersonAutorIn/JournalistIn

Figur in der Oper »Der Rosenkavalier. Komödie für Musik« (op. 59) von Richard Strauss, Libretto von Hugo von Hofmannsthal, Uraufführung 1911

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

»In der Maske des Narren tut er wie ein Berserker«: Titel der Besprechung Thuswaldners von »Der Hirt auf dem Felsen « (vgl. Thuswaldner 1989)

PersonAutorIn/JournalistIn

Nach dem Ersten Weltkrieg bezieht Elisabeth Heller das Haus in Hietzing, eine von Adolf Loos umgebaute Villa. »Mein Großvater Scholdan hat sie meiner Mutter geschenkt, damit wir auch in der Stadt in guter Luft aufwachsen können«. (von Mersi 2014) Im Gespräch mit Hermi Löbl 1988 erwähnt sie, dass sie ihrem Sohn das Haus überlassen habe. (vgl. Löbl 1990, 90)

PersonAutorIn/JournalistIn

Michael Schrott (* 1949), österreichischer Radiojournalist, ab 1984 u.a. für Ö1; seine erfolgreichste und mit Preisen ausgezeichnete Produktion war die 1986 in der »Ö3-Musicbox« ausgestrahlte 50-teilige Radioserie »Italienische Reisen – Goethe 1786 – Schrott 1986«

PersonAutorIn/JournalistIn

Die »Kronen-Zeitung« veranstaltete am 3. 10. 1976 die Leser-Abstimmung zum »Hans-Moser-Fernsehpreis«, nachdem sie zuvor über ein Monat verteilt 84 KandidatInnen vorgestellt hatte. Auf einer Doppelseite wurden die Kandidaten mit Fotos noch einmal präsentiert, darüber die Überschrift: »Heute ist Wahltag: Jede Stimme zählt. Das sind die 84 von uns vorgestellten Kandidaten für den Hans-Moser-Fernsehpreis in alphabetischer Reihenfolge« (Kronen-Zeitung, 3. 10. 1976, 18f.).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/Zeitschrift

Getauft wurde André Heller 1947 auf die Namen Francis Charles Georges Jean André, sein Rufname war Franz. (vgl. Weinzierl 2012) Zu Beginn seiner Karriere Ende der 1960er Jahre wählte er seinen letzten Vornamen als Künstlernamen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Der 1956 von Wolfgang Schaffler in Salzburg gegründete Residenz-Verlag stieg Ende der 1960er Jahre zu Österreichs führendem Literaturverlag auf, u.a. mit H.C. Artmann, Peter Rosei, Peter Handke und Thomas Bernhard als Autoren.

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat aus Becketts Roman »Molloy«, s. Eintrag ›Eine Praxis ist so gut wie die andere‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Auf einer Doppelseite der »Kronen-Zeitung« vom 3. 10. 1976 wurden die KandidatInnen zur Wahl des Publikumslieblings mit Fotos dargestellt: »Das sind die 84 von uns vorgestellten Kandidaten für den ›Hans-Moser-Fernsehpreis‹ in alphabetischer Reihenfolge« (18f.).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus der bekannten Arie der Titelrolle in Mozarts Oper »Figaro« (in deutscher Übersetzung des ital. Originals), in der Figaro seine erfolgreiche und ermüdende berufliche Omnipräsenz besingt

PersonMusikerInMedienMusik

Die für den Protagonisten in Heller s (autobiografischem) Roman »Schattentaucher« neben Lissabon wichtigste Gegend ist das »Salzkammergut mit seinem Allerheiligsten, einem am Schnittpunkt zwischen Nord- und Westufer des Wolfgang- oder Abersees gelegenen Flecken Brunnwinkel. Er gehörte zum Markt St. Gilgen, wo Ferdinand als unfreiwilliger Ballast für Mutters Leichtlebigkeit den Großteil seiner Kindheitssommer verbracht hatte« (Heller 2003, 75).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Koflers Aufzählung bezieht sich auf drei real existierende Firmennamen. Bilderland war eine von 1967 bis 2002 bestehende Grazer Firma für Fotoausarbeitung, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in Wien auch Kultursponsoring betrieb. Der Wiener Unternehmer Horst Jeschek gründete 1971 die Firma Teppichland, die er zu einer Handelskette mit Fachmärkten ausbaute, 1999 ging die »Holz-Steiner Teppichland und Fliesencity AG« in Konkurs. Die Bezeichnung Grabsteinland für Steinmetzbetriebe, die sich auf Grabsteine spezialisiert haben, findet sich an mehreren Orten, u.a. in Wien-Simmering in der Nähe des Zentralfriedhofs. Die Bezeichnung Pizzaland trat und tritt im deutschsprachigen Raum ebenfalls mehrmals auf, vornehmlich für Gastronomiebetriebe und Restaurantketten, die einen Pizza-Lieferdienst oder -Gassenverkauf anbieten.

PersonUnternehmerIn

»Der 9. März 1969 war für das Fernsehen im deutschsprachigen Raum ein sensationelles Ereignis. Als der Wiener Peter Alexander […] mit seiner Spezialitätenshow zum erstenmal [sic] auf den Bildschirm kam, brach er sofort alle Rekorde: Das Publikum hatte einen neuen Superstar. Der charmante Sänger und perfekte Unterhalter, der heuer 50 wurde, macht sich im TV aber rar. Pro Saison produziert er höchstens zwei Shows, für eine umso höhere Gage« ( Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 73«, 30. 9. 1976, 19).

PersonMusikerIn

Wahrscheinlich eine Anspielung auf Jörg Haiders gescheiterten Versuch 1995, die Partei FPÖ in eine »Bewegung« umzuwandeln (s. Eintrag ›Ein Folkstreuer‹).

PersonPolitikerInMedien

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), deutscher Komponist, Pianist und Organist

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PersonMusikerIn

Christoph Willibald Gluck (1714–1787), deutscher Opernkomponist, der viele Jahre seines Lebens in Wien verbrachte. 1750 heiratete er hier und wurde einige Jahre später Kapellmeister, nach seinen Pariser Jahren (1770–1779) lebte er bis zu seinem Tod wieder in Wien.

PersonMusikerIn

Guido Baumann (1926–1992), Schweizer Journalist, populärer Mitwirkender am Fernsehquiz »Was bin ich?« (s. Eintrag ›Robert Lembke‹) sowie Moderator der Unterhaltungssendung »Sag die Wahrheit« (1959–1971; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 19«, 16. 9. 1976, 17)

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Komposition des norwegischen Komponisten Christian August Sinding (1856–1941). 1896 erschienen die »Sechs Stücke für Pianoforte« im Druck, die Nr. 3 »Frühlingsrauschen« wurde in kürzester Zeit sehr populär.

PersonMusikerInMedienMusik

David Carradine (1936–2009), US-amerikanischer Schauspieler, in den 1970ern bekannt durch die Mitwirkung an der TV-Serie »Kung Fu« – dort avancierte er »im wahrsten Sinne des Wortes mit einem TV-Schlag zum Publikumsheld« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 24« , 17. 9. 1976, 13).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Begriff der Freud’schen Psychoanalyse (s. Eintrag ›Urszene‹); Kofler spielt auf seine erzählerische Urszene – den Zeitungsausschnitt »Witz war tödlich« (s. gleichlautender Eintrag) – an.

PersonPhilosophInMedien

Robert Stolz (1880–1975), österreichischer Komponist und Dirigent

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PersonMusikerIn

»Am 31. Juli 1890 erkletterte Purtscheller den Hauptgipfel«. (Böhm/Noßberger 1925, 142) Ludwig Purtscheller (1849–1900), österreichischer Bergsteiger, Tätigkeit in einem Kärntner Bergwerksunternehmen, ab 1874 Turnlehrer in Salzburg. Gemeinsam mit Heinrich Heß und den Gebrüdern Zsigmondy zahlreiche Erstbegehungen in den Ostalpen. 1889 gelang ihm gemeinsam mit dem deutschen Geographen Hans Meyer die Erstbesteigung des Kilimandscharo. Purtschellers Reise- und Bergführer erreichten zahlreiche Auflagen.

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistIn

»Die amerikanische Nacht« (1973): Kinofilm des französischen Regisseurs Francois Truffaut, der ein spezielles technisches Verfahren – einen Filtertrick (nach dem Film »Amerikanische Nacht« oder »Day-for-Night« genannt) – anwendet, um dem Zuschauer zu suggerieren, es sei Nacht, obwohl die jeweilige Szene am Tag gedreht wurde.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Rudi Carell (1934–2006, eigentl. Rudolf Kesselaar), holländischer TV-Moderator und Schauspieler, 1974–1979 moderierte er die beliebte Show »Am laufenden Band« (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 53« , 25. 9. 1976, 13).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Das F anstelle des V dürfte auf die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) verweisen, möglicherweise auf Jörg Haiders Versuch, aus der Partei eine (Männer-)Bewegung zu machen: Der 22. Bundesparteitag 1995 beschloss, den Parteinamen in »F-Bewegung« umzubenennen, beim darauffolgenden Parteitag wurde der alte Name wieder eingeführt – Haider war am Widerstand der Funktionäre gescheitert (vgl. Matjan 1998,258).

PersonPolitikerInEreignis

Der »Himmel voller Geigen« ist ein sprichwörtlicher, von Musik begleiteter Zustand der Glückseligkeit, als Topos vielfach in Werken der Literatur, Musik und des Films herangezogen. In Operettentexten von Robert Stolz kommt er allerdings nicht vor, bekannt war das Duett aus der Operette »Der liebe Augustin« (1912) des österreichischen Komponisten Leo Fall (1873–1925): »und der Himmel hängt voller Geigen, wenn der Flieder blüht in den Zweigen«.

PersonMusikerInMedienMusik

Zusammen mit »Schwarzfriedrich« alter Name des Georgskopfs in der Schobergruppe, (vgl. Böhm/Noßberger 1925, 142) bei Purtscheller nur diese Bezeichnung (vgl. Purtscheller 1891, 326–330).

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistIn

Heinz Conrads (1913–1986), österr. Schauspieler und Sänger, mit seiner Sendung »Guten Abend«»am Samstag«wurde er zu einer Institution im österr. Fernsehen. 1976, zum Zeitpunkt der Abstimmung zum »Hans-Moser -Fernsehpreis«, war er bereits seit 20 Jahren beim Fernsehen (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 77«, 1. 10. 1976, 19).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Sir Gregory und Mr. Longvale sind Figuren in dem Roman »Der Rächer« von Edgar Wallace (s. Eintrag ›Edgar Wallace‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Der Schweizer Schriftsteller Hermann Burger (s. Eintrag ›Wasserfallfinsternis‹) setzte sich im Oktober 1985 in einem Artikel für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« kritisch mit Koflers Roman »Konkurrenz « auseinander. Nachdem Ulrich Weinzierl im März des Jahres das Werk positiv besprochen hatte (vgl. Weinzierl 1985), hebt Burger zu einer Fundamentalkritik an: Das Juristendeutsch sei naiv nachgebildet, die Spannung sabotiert, Klischee folge auf Klischee, Kofler habe sich »hoffnungslos verrannt«, der Roman strotze vor Geschmacklosigkeiten. Der Artikel ist nicht als »kritische Anmerkung« ausgewiesen, Burger spricht einmal von der »Quintessenz meiner Kritik« am Roman (Burger 1985).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Fritz Eckhardt (1907–1995), österr. Schauspieler, populär durch Auftritte in TV-Serien wie »Hallo – Hotel Sacher … Portier!« (1973/74) oder als Inspektor Marek im »Tatort « (1971–1987). »Fast alles, was er auf dem Bildschirm spielte, hat Fritz Eckhardt sich selbst auf den Leib geschrieben« (Kronen-Zeitung, 12. 9. 1976, 32).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Abu Seïf (arab. »Vater des Säbels«), Figur aus Karl Mays Abenteuerroman »Durch die Wüste« (1892), Anführer einer Seeräuberbande am Roten Meer

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im Interview mit Hermi Löbl spricht André Heller (s. Eintrag ›André Heller‹) von der »Kardinalsbesessenheit« seines Vaters, er habe in seinem Sohn einen zukünftigen Kardinal gesehen. Sein Vater habe einen Tischler »beauftragt, mir einen Altar zu zimmern, […] und hat mir von der Hausschneiderin ein paar Bischofs- und Kardinalsutensilien verfertigen lassen«. (Löbl 1990, 79)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Peter Frankenfeld (1913–1979), deutscher Schauspieler, Schöpfer der erste Spielshow im deutschen Fernsehen (»1:0 für Sie« , 1954/55). »Der erfolgreichste Witzeerzähler im TV feierte mit 61 Jahren das größte Comeback in unserer Fernsehgeschichte. ›Musik ist Trumpf‹ erreichte schon beim erstenmal [sic] Einschaltzahlen, die niemand für möglich gehalten hätte« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 26«, 18. 9. 1976, 9).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kanada Bill (eigentl. William Jones, 1837–1877), aus England stammender legendärer Trickbetrüger und Falschspieler in den USA und Kanada. Karl May schrieb zwei Erzählungen mit Episoden aus Jones’ Leben: »Ein Self-man« (1878) und »Three carde monte« (1879).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager; in den 1970er Jahren vor allem als Sänger und Liedermacher tätig, als 25-Jähriger gestaltete er im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?«, 1972). In den 1980er Jahren machte er mit Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« vor 650.000 zahlenden Zuschauern (1984), oder den Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) von sich reden. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire (s. u.a. Eintrag ›ihres Sohnes Franz‹, Eintrag ›Body and Soul‹ oder Eintrag ›lasset‹). In die »Auswahl« aus der Kandidatenliste der »Kronen-Zeitung« montiert Kofler auch Namen hinein, die, wie Heller, nicht nominiert waren.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift

»I’m Sitting on Top of the World«: 1925 veröffentlichter Song von Ray Henderson (Musik), Sam Lewis und Joe Young (Text), der durch Dutzende Coverversionen bekannt wurde.

PersonMusikerInMedienMusik

Bezug zu dem von Joseph Goebbels geführten Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, 1918 existierte in Österreich ein »Ministerium für Volksgesundheit«.

PersonNationalsozialistIn

Herbert von Karajan (1908–1989), österr. Dirigent; war kein Kandidat für den Hans-Moser-Fernsehpreis.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

»Der stumme Frühling« (im Original: »Silent Spring« , 1962): Sachbuchbestseller der Biologin Rachel Carson (1907–1964), die darin den Einsatz von Pestiziden scharf kritisiert. Das Buch gilt als ein Auslöser der amerikanischen Umweltbewegung und als Klassiker der ökologischen Literatur.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Georg Coldewey, SS-Zahnarzt im Konzentrationslager Buchenwald, ein dem Buch »Hotel Mordschein« Entsprungener, s. Eintrag ›Zahnarzt und SS-Scharführer Coldewey‹

PersonNationalsozialistInMedien

Zitat aus André Hellers »Schattentaucher«: »Auf dem oberen Lid des rechten Auges fehlten Ferdinand einige Wimpern. [...] Er empfand die geringfügige Verunstaltung als eine Art Denkmal für seine Internatszeit […]« (Heller 2003, 192).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die angeblich der Regionalzeitung entnommene Namenserklärung (ein Beleg im »Osttiroler Boten« konnte nicht nachgewiesen werden) entspricht nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eva-Maria Pyrker (Pyrker 1971) fasst die Überlieferungen und die wissenschaftlichen Deutungsversuche des Namens »Venediger« zusammen. Für sie kommt ein Bezug zu den »Welschen« oder »Wenden« etymologisch nicht in Frage. Sie leitet ihn von der spätmittelalterlichen/frühneuzeitlichen Bezeichnung für die Venedig und Oberitalien besuchenden süddeutschen Kaufleute her, der Felber Tauern zwischen Osttirol und dem Pinzgau sei eine wichtige Handelsroute gewesen.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), deutscher TV-Moderator und Schauspieler, 1964–1969 moderierte er die erfolgreiche Show »Einer wird gewinnen« , danach verschiedene Formate mit unterschiedlichem Erfolg (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 70«, 29. 9. 1976, 19).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Marsch von Johann Strauß Vater (1804–1849), den er Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz widmete, 1848 in Wien uraufgeführt

PersonMusikerInMedienMusik

Robert Lembke (1913–1989), deutscher TV-Moderator; von 1955 bis zu seinem Tod 1989 (Unterbrechung 1959/60) moderierte er die Ratesendung »Was bin ich?« (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 44«, 22. 9. 1976, 15)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Martin Heidegger (1889–1976), deutscher Philosoph, studierte in Freiburg im Breisgau, wo er ab 1928 bis zu seinem Tod lebte.

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PersonPhilosophIn

Paul Löwinger (1904–1988), österr. »Volksschauspieler« einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Wanderbühne; die »Löwinger-Bühne« machte sich 1928 in Wien sesshaft. In den 1950er Jahren »machte das Fernsehen Paul zu einem der populärsten Darsteller des deutschen Sprachraums. Der heute 71jährige wirkte in mehr als 200 TV-Aufzeichnungen mit« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 68«, 28. 9. 1976, 19).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

s. Eintrag ›Peter oder Alexander‹

PersonMusikerInMedien

Bruce Low (1913–1990), holländischer Sänger und Schauspieler; er wurde im deutschen Sprachraum mit seinen Schlagern bekannt, sein größter Hit war »Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand«. Vorstellung in der Kronen-Zeitung (»Kandidat Nummer 83«, 2. 10. 1976, 17): »Eines ist gewiß: Der Präsentator des Western-Saloon (seit April 1975) ist der einzige Star im ORF-Programm, der aus Südamerika kommt.« Low wurde in der niederländischen Kolonie Surinam geboren.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

Odilo Globocnik, ab 1942 Leiter der »Aktion Reinhardt«, der systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung im »Generalgouvernement« Polen (s. Eintrag ›die rechte Hand vom Globus‹). Die eingedeutschte Namensversion wurde wenig verwendet, es existiert auch die Form »Globotschnig«,

PersonNationalsozialistInMedien

Elvis Presley (1935–1977), US-amerikanischer Sänger und Schauspieler, wegen seines Erfolgs und Einflusses »King« genannt.

PersonMusikerIn

Christa Ludwig (* 1928), deutsche Konzert- und Opernsängerin, war keine Kandidatin für den »Hans-Moser-Fernsehpreis«.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Von Lublin aus organisierte Globocnik die »Aktion Reinhardt«, s. Eintrag ›Lublin‹

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

Die Klimazonentheorie erklärt die Diversität des Verhaltens der Menschen in verschiedenen Erdregionen damit, dass das Klima über seine Einwohner bestimme. In Hellers Roman »Schattentaucher« wird behauptet, dass »der Einfluß der Temperatur auf den Lauf der Dinge unerforscht sei« und es einen Zusammenhang zwischen bestimmten theoretischen Entwürfen, Welterklärungen oder Religionen und dem Klima gebe (Heller 2003, 72f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Süskind-Syndrom‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Inge Meysel (1910–2004), deutsche Schauspielerin, im Fernsehen populär durch ihre Auftritte in der Serie »Die Unverbesserlichen« (1965–1971). »Im Fernsehen avancierte die kinderlose Schauspielerin zur TV-Mutter der Nation« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 30«, 19. 9. 1976, 15), u.a. durch den Film »Eine geschiedene Frau« (1974).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Im Dorf Todtnauberg, im Südschwarzwald gelegen, schrieb Martin Heidegger in einer 1922 bezogenen Hütte zahlreiche seiner Werke.

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TopographieOrtschaftPersonPhilosophIn

Utta Danella (1924–2015), deutsche Unterhaltungsschriftstellerin (bürgerl. Name: Utta Denneler), die Gesamtauflage ihrer Bücher wird auf 70 Millionen geschätzt. Seit 2000 werden ihre Bücher von der ARD in einer nach der Autorin benannten Reihe verfilmt.

PersonAutorIn/JournalistIn

Erik Ode (1910–1983), deutscher Schauspieler, im Fernsehen populär durch seine Auftritte in der Serie »Der Kommissar« (1968–1976). Die »Kronen-Zeitung« schrieb (»Kandidat Nummer 81«, 2. 10. 1976, 17), Ode aufgrund von Leserzuschriften in die Kandidatenliste aufgenommen zu haben, die Redaktion habe ihn, weil seine Auftritte im »Kommissar« mit Jänner 1976 zu Ende gegangen seien, nicht mehr zu den »Publikumslieblingen« gezählt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift

In der Nähe des Dorfes Treblinka nordöstlich von Warschau wurde im Rahmen der »Aktion Reinhardt« ein Vernichtungslager errichtet. Hier wurden nach Schätzungen 1942/43 bis zu einer Million Menschen ermordet. In der Nähe befand sich 1941–1944 das Arbeitslager Treblinka. 2001 gab Kofler seinem Theaterstück über Ernst Lerch, den Adjutanten Globocniks, den Titel »Tanzcafé Treblinka «(s. Eintrag ›Tanzcafé Treblinka‹).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienEreignis

In der Erzählung »Lenz« (postum 1839) schildert Georg Büchner einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792), seinen Aufenthalt »im Gebirg«, im Steintal (Vogesen), bei Pfarrer Oberlin.Der Text hat einen der bekanntesten Anfänge der deutschsprachigen Literatur: »Den 20. ging Lenz durch’s Gebirg.« (Büchner 1986, 5) Lenz gehört zu den von Kofler geschätzten Außenseitern.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»1914 in Posen geboren, studierte sie Schauspiel in Berlin, um in Paris, London und New York eine Weltkarriere zu machen. 1954 kehrte Lilli Palmer wieder nach Deutschland zurück […]. 1971 spielte Lilli Palmer in einem ›Kommissar‹, nach 50 Filmen ihre erste TV-Rolle. Dabei war sie so erfolgreich, daß man ihr die Personality-Serie ›Eine Frau bleibt eine Frau‹ mit einer Supergage anbot« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 50«, 24. 9. 1976, 13). s. Eintrag ›Lilli Palmer‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der Lokalhistoriker August Walzl schildert die Vorkommnisse Anfang Mai 1945 folgendermaßen: Die britischen Angriffseinheiten seien erst nach der deutschen Kapitulation in Villach eingerückt, ihnen seien »Gruppen der Royal Engineers und des Royal Corps of Signals gemeinsam mit den ersten Verwaltungsgruppen« gefolgt – letzteren habe sich der spätere Bürgermeister »Viktor Petschnik als Führer des schon bestehenden kommissarischen Stadtrates« vorgestellt (Walzl 2005, 14).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

Bezug zum Schlusskapitel von Ernst Blochs »Prinzip Hoffnung«, Bloch schreibt darin, der Weg zum neuen »regnum humanum « könne nur durch »Sucher des aufrechten Gangs« gewiesen werden. (Bloch 1959, 1618) »Der aufrechte Gang ist das für Bloch im Prinzip Hoffnung intendierte Endstadium« (Thiergen 2010, 22). Zu Bloch s. auch Eintrag ›Vorschein‹

PersonPhilosophInMedienZitate

Hermann Prey (1929–1998), deutscher Bariton, moderierte in den 1970er Jahren die der Oper gewidmete Fernsehsendung »Schaut her, ich bin’s«. Er war ein »männliches Gegenstück zu Anneliese Rothenberger« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 59«, 26. 9. 1976, 27).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Martin Mordechai Buber (1878–1965), jüdischer Religionsphilosoph, bis 1938 Tätigkeit in Österreich und Deutschland, 1938 Flucht nach Palästina. Sein Hauptwerk »Ich und Du« (1923) legt der Welt ein dialogisches Prinzip zugrunde.

PersonPhilosophInZitate

Heinz Prüller (* 1941), österr. Sportjournalist; ab 1965 moderierte er Ski- und Formel-1-Rennen für den ORF (vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 32«, 19. 9. 1976, 15).

PersonAutorIn/JournalistIn

Heidegger knüpfte den Prozess des Selbstwerdens an den aufrechten Gang des Menschen. (vgl. Weidmann 2015, 375f).

PersonPhilosophIn

Freddy Quinn (* 1931), österr. Schlagersänger mit Hamburger Wahlheimat, ab Mitte der 1950er Jahre für ein Jahrzehnt erfolgreichster deutscher Sänger. Quinn war kein Kandidat für den »Hans-Moser-Fernsehpreis«.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Invention: »sowohl, dem Wortsinn entsprechend, ein Kompositionsprinzip, dessen Neuartigkeit hervorgehoben werden soll, als auch ein nicht an eine bestimmte Form oder Kompositionsweise gebundener Werktitel« (Hübsch 2005, 562); Johann Sebastian Bach war zwar nicht der Erste, der die Bezeichnung verwendete, seine Verwendung (in Lehrwerken) prägt jedoch bis heute den Begriff.

PersonMusikerIn

1983 realisierte Heller (s. Eintrag ›André Heller‹) in Lissabon als Abschluss seiner so genannten »Trilogie der Wunder« nach dem Vorbild barocker Licht- und Farbspiele ein Groß-Feuerwerk. Zwischen 1986 und 1990 ließ er Heißluftballon-Skulpturen, die er »Himmelszeichen« nannte, über Städten schweben.

PersonAutorIn/JournalistInMedien

» An American in Paris« (1928): Orchesterwerk von George Gershwin (1898–1937)

PersonMusikerInMedienMusik

Hans Rosenthal (1925–1987), deutscher Fernsehmoderator, erlangte Popularität vor allem durch die Sendung »Dalli Dalli« (1971–1986). »Seit seinem Radiodebüt hat er rund 40.000 Fragen gestellt. Das gilt als Weltrekord« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 82«, 2. 10. 1976, 17).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Paulus Manker (* 1958), österr. Schauspieler. Manker war der Sprecher in der Produktion des Hörspiels »Unruhe« von Werner Kofler (Erstsendung: 28. 1. 1997; R: Robert Matejka). Das Hörspiel beruht auf Koflers Prosa »Furcht und Unruhe«.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Zitat aus André Hellers»Schattentaucher« (1987): »,Jeder von uns hat eine verschleppte Kränk.‘ ,Eine was?‘ fragte Ferdinand. ,Eine verschleppte Kränk. Eine Sehnsucht, die einen traurig macht. Etwas, das hätte sein sollen, aber nicht hat sollen sein‘« (Heller 2003, 6).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anneliese Rothenberger (1924–2010), deutscher Opern- und Operettensopran, ab 1971 moderierte sie die TV-Unterhaltungssendung »Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre«. Die »Kronen-Zeitung« stellt ihre »Kandidatin Nummer 17« für den »Hans-Moser-Fernsehpreis« folgendermaßen vor: »Die Kammersängerin der Staatsoper Wien ist ein Phänomen: Als einzige Frau ist die geborene Mannheimerin, die vor 33 Jahren ihre Karriere als Sopranistin begann, imstande, mit den Männern im Spitzenfeld des TV-Geschäfts mitzuhalten« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 17«, 16. 9. 1976, 17). s. Eintrag ›Rothenberger‹

PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift

Musikalische Tempo- und Interpretationsangabe: ital. »langsam, leidenschaftlich«. Das bekannteste Largo appassionato der Musikgeschichte ist wahrscheinlich der zweite Satz von Beethovens Klaviersonate Nr. 2 A-Dur.

PersonMusikerIn

»Drachenfisch«, »Mond« und »Traumstation« waren so genannte »Flugskulpturen« André Hellers, riesige Ballons in Form von Phantasiefiguren.

PersonAutorIn/JournalistIn

Die nordkoreanische Chuch’e-Ideologie versteht sich als Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus, sie stellt die Interessen Nords über jene der internationalen kommunistischen Bewegung. Kim Il-sŏngs Buch »Über Dschutsche in unserer Revolution« erschien 1979 in Pjongjang auch auf Deutsch.

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PersonPolitikerInZitate

Telly Savalas (1922–1994), US-amerikanischer Schauspieler, bekannt geworden durch die Fernsehserie »Kojak – Einsatz in Manhattan« (1973–1978; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 33«, 20. 9. 1976, 15).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Roman des irischen Schriftstellers Flann O’Brien (1911–1966), Originaltitel »At Swim-Two-Birds «(1939). Kofler zieht den Titel der deutschsprachigen Ausgabe von 1989 (»In Schwimmen-Zwei-Vögel oder Sweeny auf den Bäumen«) heran, die erste Übersetzung trug den Titel »Zwei Vögel beim Schwimmen« (1978).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erster Roman von André Heller (1987)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mao Tse-tung (1893–1976), Vorsitzender der KP Chinas ab 1943, prägende Figur der chinesischen Geschichte im 20. Jahrhundert, auch »Großer Vorsitzender« genannt. Der Maoismus, der sich aus seinen Schriften herleitete, war in der linken europäischen Studentenbewegung der späten 1960er und frühen 1970er Jahre populär. Kofler meint hier wohl die »Ausgewählten Werke« in vier Bänden, 1955 im Ostberliner Dietz-Verlag und 1968/69 im Pekinger Verlag für fremdsprachige Literatur erschienen. Band 1 dieser Ausgabe befindet sich in der Nachlassbibliothek.

PersonPolitikerInZitate

Friedrich Torberg (1908–1979), österr. Schriftsteller, sein Buch »Die Tante Jolesch« (1975), eine Sammlung Wienerischer Anekdoten, verhalf ihm zu Popularität, er war zudem der Übersetzer der zeitgenössischen Bestseller von Ephraim Kishon. Torberg war kein Kandidat für den »Hans-Moser-Fernsehpreis«.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Musikalische Tempo- und Interpretationsangabe: ital. für »ein wenig bewegt«. Bekannt ist die Angabe »Adagio poco mosso« für den zweiten Satz von BeethovensKlavierkonzert Nr. 5 Es-Dur.

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf eine Publikation Mao Tse-tungs: »Vom Kriege « (1969)

PersonPolitikerInZitate

Vico Torriani (1920–1998), Schweizer Schlagersänger, er moderierte 1967–1970 die erfolgreiche deutsche Fernsehshow »Der goldene Schuss«. »Mit Schmalz und schöner Stimmer wurde er zuerst im Film und später auch im Fernsehen ein jugendfreier Star« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 40«, 21. 9. 1976, 17).

PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf die Publikation Mao Tse-tungs »Über den Widerspruch« (1954)

PersonPolitikerInZitate

Österr. Sängerduo aus Hans Kreuzmayr (* 1945) und Josef Krassnitzer (* 1947), das ab Beginn der 1970er Jahre bis zu ihrer Trennung 1981 zahlreiche erfolgreiche (englischsprachige) Schlager einspielte und oftmals Gast im deutschen Fernsehen war. Die beiden waren keine Kandidaten für den »Hans-Moser-Fernsehpreis«.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Fritz Wepper (* 1941), deutscher Schauspieler, im Fernsehen bekannt als Assistent »HarryKlein« in der Serie »Der Kommissar« (1969–1974) sowie »Derrick« (1974–1998; vgl. Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 49«, 24. 9. 1976, 13)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bruno Ganz spielt in dem deutsch-österr. Fernsehfilm Schwarz und weiß wie Tage und Nächte(1978, R: Wolfgang Petersen) den genialen deutschen Schachspieler Thomas Rosenmund, der den russischen Großmeister Koruga besiegt und Weltmeister wird. Als ein Rückkampf angesetzt wird, verfällt er zusehends einer Paranoia. So bezichtigt er seine Frau, ihn mit kleinen Dosen Arsen zu vergiften. Er behauptet, seine Portionen schmeckten – als Hinweis auf das Gift – stets bitter, diejenigen seiner Frau seien nicht bitter. Schlussendlich landet Rosenmund in der Psychiatrie.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bartolo Musil (* 1974), aus Klagenfurt gebürtiger Sänger und Komponist

PersonMusikerIn

General Tschu Teh (auch: Zhu De, 1886–1976), Oberbefehlshaber der kommunistischen Truppen im chinesischen Bürgerkrieg.

PersonPolitikerIn

Helmut Zilk (1927–2008), österr. Politiker und Journalist, seit den 1960er Jahren Moderator verschiedener ORF-Sendungen. »Am 12. März 1963 präsentierte er die ersten Stadtgespräche, die einen neuen Stil von Publikumssendungen einleiteten. Ein weiterer revolutionärer Schritt in diese Richtung ist ›In eigener Sache‹, das der Ex-TV-Chef seit 1972 leitet« (Kronen-Zeitung, »Kandidat Nummer 72«, 29. 9. 1976, 19). Seine Popularität steigerte er zusätzlich als »Ombudsmann« der »Kronen-Zeitung«. Nach dem Erscheinen von »Ida H« . wechselte er in die Politik (1979), heute ist Zilk in erster Linie als Wiener Bürgermeister (1984–1994) in Erinnerung.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Abgewandeltes Zitat aus André Hellers »Schattentaucher«, in dem den Protagonisten während der Zeit im Internat »Furunkel, Abszesse und Gerstenkörner aller Art und Größe« quälen. »Sein Blut war damals vergiftet von Heimweh und Angst, und auch die zahllosen nächtlichen Gebete zu Maria, der mater admirabilis, konnten es nicht reinigen.« (Heller 2003, 192) Der Ehrentitel »Mater Ter Admirabilis« (»Dreimal wunderbare Mutter«) für die Gottesmutter Maria wurde 1604 vom Jesuitenpater Jakob Rem geprägt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Formulierung »Grand Hotel Abgrund« prägte Georg Lukács, s. Eintrag ›Hotel Abgrund‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Titel einerin den 1970er Jahren in China beliebten »Peking-Oper«, ein »revolutionäres Musterstück«, das den Sieg von Maos Partisanenarmee über eine Räuberbande, die sich am »Tigerberg« verschanzt hat, feiert.

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PersonPolitikerIn

Eduard Zimmermann (1929–2009), deutscher Fernsehmoderator, 1967–1997 moderierte er die Sendung »Aktenzeichen XY … ungelöst«. Vorstellung in der »Kronen-Zeitung« (»Kandidat Nummer 15«, 15. 9. 1976, 19): »Immer wieder (vor allem von links) angegriffen, blieb er Publikumsfavorit.«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift

1935 wurde in der Villacher Italienerstraße das »OMI Büromaschinenhaus Oskar Mikula« eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg Wiederaufbau und Erweiterung um eine kleine Hausdruckerei, 1963 Eröffnung eines neuen Geschäftsgebäudes in der Nikolaigasse. Das Geschäft wird seit 1998 als »Druckbörse« betrieben (vgl. www.druckboerse.at/historie, 25. 6. 2018).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Paraphrase einer Passage inHellers »Schattentaucher«, in der der Protagonist schildert, wie unangenehm es ihm gewesen sei, die Mutter mit fremden Verehrern beim Tanz zu sehen.»Einmal habe ich geschrien ,Dreckstück du!‘ und ,Mutter, hör auf! Laß dich nicht anfassen, deine Haut ist heilig, der Sonne gehört sie und Papa und mir!‘« (Heller 2003, 202)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Karl May schrieb 1888 für die Knabenzeitung »Der gute Kamerad« die Erzählung »Der Geist des Llano Estacado«. Darin treibt eine Bande, die »Die Geier« genannt wird, ihr Unwesen. Zwei Jahre später wurde die Erzählung gemeinsam mit »Der Sohn des Bärenjägers« (1887) mit geringen Änderungen zum ersten »Jugendroman« Mays zusammengeführt (»Unter Geiern«). »Unter Geiern« wurde 1964 mit angepasstem Drehbuch und in der bekannten Besetzung mit Pierre Brice als Winnetou verfilmt.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Kofler bezieht sich hier auf das »Sprechstück« »Hilferufe« von Peter Handke (UA 1967), in dem »das bedürfnis nach hilfe, losgelöst von einer bestimmten, wirklichen lage, akustisch den zuhörern« vorgespielt werden soll. Das Auffinden des Wortes »Hilfe« bzw. sein Aussprechen sei dabei der wichtigste Schritt für die Sprecher: »wenn sie dann aber endlich das wort hilfe gefunden haben, haben sie keine hilfe mehr nötig« (Handke 1972, 91). Finden die Sprecher in Handkes kurzem Stück das Wort »Hilfe« erst am Schluss, baut Kofler statt Handkes »Nein«, das er auf die jeweiligen »Versuche«, Hilfe zu finden, in immer kürzen Abständen stakkatoartig antworten lässt, die Hilferufe ein.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die 1967 ins Leben gerufene TV-Sendung »Aktenzeichen XY … ungelöst« (Moderation: Eduard Zimmermann, s. Eintrag ›Eduard Zimmermann‹) beruht auf einer Zusammenarbeit der Sendungsredaktion mit Ermittlungsbehörden. »Die Polizei bittet um Mithilfe« war kein offizielles Motto der Sendung, aber ein oft verwendeter Aufruf, da für die in der Sendung präsentierten Fälle mitunter die Öffentlichkeitsfahndung eine letzte Hoffnung auf Aufklärung war.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Elisabeth Heller erzählt im Interview mit Hermi Löbl, dass ihr Sohn sie nicht besuche, sondern stets sie ihn, aber: »Am Muttertag kommt er immer. Jedes Jahr, da hat er noch nie vergessen« (Löbl 1990, 91).

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Süßwarenfabrik von André Hellers Eltern (s. Eintrag ›André Heller‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Ernst Fuchs (1930–2015), österr. bildender Künstler, Vertreter des Phantastischen Realismus. Der »berühmte Maler und Künstler Ernst Fuchs« entwarf den »Hans-Moser-Fernsehpreis aus purem Gold« und modellierte ihn selbst (Kronen-Zeitung, 12. 9. 1976, 33).

PersonPersonSchauspielerIn/RegisseurInPerson

»Landvermesser« verweist auf den Protagonisten in Kafkas Roman »Das Schloß.« (vgl. Kafka 1982, 7)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

1971 von der RAF (Roten Armee Fraktion) verfasstes 14-seitiges Positionspapier, das den bewaffneten Kampf aus der Illegalität heraus rechtfertigt. Teile tragen die stilistische Handschrift Ulrike Meinhofs. (vgl. Colvin 2009, 94f.) Das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« brachte am 26. April 1971 Ausschnitte. In der Nachlassbibliothek findet sich ein Exemplar der Flugschrift (125/S1/9).

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PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Ernst Fuchs schuf seine Skulpturen meist aus Bronze. Hier spielt Kofler auf den von Fuchs gestalteten »Hans-Moser-Fernsehpreis« an, der aus einem Goldguss auf Edelserpentin bestand – darüber berichtete die Kronen-Zeitungam 25. 10. 1976 (13).

PersonPersonSchauspielerIn/RegisseurInPerson

Abgewandeltes Zitat aus dem »Steyrischen Hausmärchen« »Der tapfere Soldat«, das der Grazer Volkskundler Viktor Geramb in seine »Kinder- und Hausmärchen der Steiermark« (1942) aufnahm: »Es war einmal ein Schloß, in dem es nicht geheuer war. Unter diesem Schloß stand ein Wirtshaus.« (Geramb 1980, 94)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Fritz Teufel (1943–2010) und Rainer Langhans (* 1940) waren Gründer der »Kommune I«, die ab 1967 aus der Studentenbewegung und als Gegenmodell zur bürgerlichen Kleinfamilie entstand. Die Kommunarden lebten in unterschiedlichen Wohnungen in Berlin, u.a. in den leerstehenden Wohnungen von Hans Magnus Enzensberger und Uwe Johnson. Beteiligungen an politischen Aktionen (gegen konservative Gesellschaftsbedingungen, gegen den Vietnam-Krieg, etc.) in den 1960er Jahren, auch im Umfeld von Andreas Baader und Gudrun Ensslin, die 1970 gemeinsam mit Ulrike Meinhof die linksextremistische terroristische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) gründeten.

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TopographieOrtschaftPersonPolitikerInAutorIn/JournalistInMedien

Leicht abgewandeltes Zitat der Titelseite der »Kronen-Zeitung«: »Die Schlacht um den Hans-Moser-Fernsehpreis der ›Kronen-Zeitung‹ ist zwar noch nicht ganz geschlagen, aber unser Computer läßt keinen Zweifel offen: Der Sieger wird Peter Alexander heißen« (Kronen-Zeitung, 25. 10. 1976, 1).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Ottokar Kernstock (1848–1928), Priester, deutschnational eingestellter Heimatdichter, Text der österreichischen Bundeshymne 1930–1938, berühmt-berüchtigt für sein »Hakenkreuzlied« (1923).

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Montage zweier wörtlicher Zitate von der Titelseite der »Kronen-Zeitung« (25. 10. 1976, 1). Auch das von Kofler beschriebene Foto Alexanders mit »von sich gestreckten« Armen entstammt dieser Titelseite.

PersonMusikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Name einer Protagonistin in Kafkas »Das Schloß«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Alfred Döblin (1878–1957), deutscher Schriftsteller, 1929 erschien sein Großstadtroman »Berlin Alexanderplatz«. Im einem Brief an seinen Lektor Delf Schmidt schreibt Kofler über »Am Schreibtisch« als »eine Art Überleitung, Vorformen zum dritten Buch (meinem Ulysses, meinem ALEXANDERPLATZ – ein 200-Seiten-Werk zeichnet sich ab« (Amann 2000, 188f.)

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Kofler zitiert Teile des Artikels zu Alexanders Gewinn des »Hans-Moser-Fernsehpreises« (Kronen-Zeitung, 25. 10. 1976, 13).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Reinhold Messner (* 1944), Südtiroler Bergsteiger und Autor, die von Kofler erwähnte Ortschaft Naturns im Vintschgau ist Messners Wohnsitz, dort kaufte er 1983 Schloss Juval.

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TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedien

Albert Ehrenstein (1886–1950), Lyriker und Erzähler, Sohn jüdisch-ungarischer Eltern, verfolgt, emigriert, Kontakt zu Vertretern des Expressionismus wie Werfel, Benn, Lasker-Schüler; publizierte u.a. in Karl Kraus’ »Fackel«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Franz Josef Hödlmoser: Protagonist in Reinhard P. Grubers »Anti-Heimatroman« »Aus dem Leben Hödlmosers. Ein steirischer Roman mit Regie« (1973): »und dann trinkt er zum frühstück 2 krügel most« (Gruber 1999, 25)

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Die Abkürzung steht für Norbert Gstrein (* 1961), österreichischer Schriftsteller, wuchs im hinteren Ötztal auf.

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Österreichischer Operettenfilm (1934), typisches Beispiel des so genannten Wiener Films, der in den 1930er Jahren seine Hochphase erlebte, Elemente der Genres Komödie, Liebesfilm, Melodram und Historienfilm verquickte und das historische Wien als Schauplatz der Handlung inszenierte. Regie führte Willi Forst, der gemeinsam mit Walter Reisch auch das Drehbuch verfasst, für die weibliche Hauptrolle wählte ForstPaula Wessely, die hier erstmals vor der Kamera stand.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anton Prestele (* 1949), deutscher Komponist, vertonte Grubers »Heimatlos – eine steirische Wirtshausoper in einem Rausch« (Uraufführung beim »steirischen herbst «1985).

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PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZitate

Drago Jancar (* 1948), slowenischer Schriftsteller

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Willi Forst (1903–1980), österreichischer Schauspieler, Sänger, Drehbuchautor und Regisseur, ab 1934 war er als Eigner der Will-Forst-Film auch Produzent. Während der NS-Zeit drehte Forst für die »Wien-Film«, der seine Produktionsfirma unterstellt wurde, vier leichte Unterhaltungsfilme (»Operette«, »Wiener Blut«, »Frauen sind keine Engel«, »Wiener Mädeln«). Nach 1945 wird er diese Arbeiten als Statements für »das Österreichische« bezeichnen, es sei darum gegangen, schreibt er 1946 in einem seiner Leitartikel für die Zeitschrift »Film«, »das letzte Österreichische […] vor den langen Fingern der braunen Herren zu verbergen«. (Heiss 2003, 112) Nach 1945 betätigte er sich am Heimatfilm-Sektor, 1947 produzierte er »Der Hofrat Geiger«.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZeitung/Zeitschrift

Deutscher Komponist (um 1637–1707)

PersonMusikerIn

Anspielung auf den Text »Vom Dach der Welt« aus Reinhard P. Grubers Sammlung an »Schicksalsnovellen«. Gruber leitet dort in einem an wissenschaftliche Argumentationsketten angelehnten Vergleich Dachstein-Großglockner den Umstand her, dass »der Dachstein mit größter Wahrscheinlichkeit der höhere Berg ist«. (Gruber 1987, 56)

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInZitate

Drago Jancar schrieb ein auf Becketts »Warten auf Godot« basierendes Theaterstück, »Zalezujoč Godota « (1989). Das Stück hatte unter dem Titel »Vis-à-vis Godovsky« im Jänner 1990 in Wien (Theater im Konzerthaus) seine österreichische Erstaufführung. (Wiener Gesellschaft für Theaterforschung 1990, 89)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus einer Rede Mao Tse-tungs am 26. Mai 1939, das »Konzept Stadtguerilla« zitiert es am Titel. (Rote Armee Fraktion 1971, 1)

PersonPolitikerIn

Das 1904 nach Plänen des Wiener Secessionisten Josef Hoffmann errichtete Kurhaus in der Wienerwaldgemeinde Purkersdorf gilt als »Hauptwerk der kubisch-geometrischen Phase des Wiener Jugendstils. […] Das Klientel des Sanatoriums setzte sich durchwegs aus den elegantesten Wiener Gesellschaftsschichten zusammen [...]. Josef Hoffmann entwarf unter Mitarbeit der Wiener Werkstätte auch die Einrichtung des Sanatoriums, deren Einzelstücke zu den bedeutendsten Möbeldesigns der Periode zählen.« (Architekturzentrum Wien 2003) Nach dem »Anschluss« 1938 fand eine »Übernahme unter Zwang« (Enderle-Burgel 2018, 97) von der Erbengemeinschaft statt. Nach 1945 diente das Gebäude bis 1975 als Pflegeheim. In der Folge ließ man es verfallen, bis 1995 eine Renovierung stattfand. Zwischen 1996 und 2001 fand hier die Uraufführung von Joshua Sobols Theaterstück »Alma« unter der Regie von Paulus Manker statt.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Von Studentenführer Rudi Dutschke (1940–1979) geprägte Formulierung in seiner Forderung an die sozialrevolutionären Kräfte Deutschlands, das seiner Meinung nach repressive und manipulative gesellschaftliche und politische System durch die berufliche Praxis in Behörden, Schulen und anderen Institutionen zu verändern. Anspielung auf den historischen »Langen Marsch« Mao Tse-tungs 1934/35, bei dem er die kommunistischen Truppen der chinesischen Roten Armee über rund 12.000 Kilometer von Kiangsi nach Schensi führte und der als Symbol für den Sieg der Revolution gilt.

PersonPolitikerInEreignis

»Jetzt, Brüder, eine gute Nacht, [/] Der Herr im hohen Himmel wacht, [/] In seiner Güten [/] Uns zu behüten, [/] Hat er bedacht« (Zuccalmaglio 1840, 495). Erster Vers der fünften Strophe des »Abendlieds« von Anton von Zuccalmaglio (1803–1869), einem deutschen Heimatschriftsteller. Seit der Verbreitung des Lieds durch die Wandervogel-Bewegung firmiert es unter dem Titel »Kein schöner Land in dieser Zeit«, der den ersten Vers wiedergibt. In späteren Sammlungen werden meist nur drei Strophen wiedergegeben. Zuccalmaglio gab 1840 die Sammlung »Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen« heraus, worin er auch – ohne Kennzeichnung – selbst Komponiertes aufnahm, etwa das »Abendlied«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Alma Mahler-Werfel (1879–1964), Tochter des Malers Emil Schindler, kompositorische Ausbildung, 1902 Heirat mit Gustav Mahler, 1938–1940 Flucht aus Österreich in die USA mit Franz Werfel. Das Bild des »Phänomens« Alma Mahler-Werfel (Seele 2001 , 7) wird von ihren Ehen und Liaisons mit großen Künstlern geprägt (Zemlinsky, Pfitzner, Kokoschka, Gropius, Mahler, Werfel), woran ihre Selbststilisierung als genial veranlagte Muse, die ihr eigenes künstlerisches Schaffen zugunsten der Familie und der jeweiligen Genies zurückstellte (vgl. Mahler-Werfel 1960; Marchl 2009), gewichtigen Anteil hatte. Der israelische Dramatiker Joshua (Jehoschua) Sobol (* 1939) goss die Lebensbeschreibung Mahler-Werfels in ein Stationendrama: »Alma – A Show Biz ans Ende« (1999, ungedruckt). Das Stück trug die Alma-Legende international weiter. Nach der ersten Station, dem Sanatorium Purkersdorf, durchwanderte die Inszenierung eine weltweite Tournee: Berlin, Semmering, Wien, Lissabon, Los Angeles, Prag. 2015 feierte die Inszenierung in Wiener Neustadt ihr 20-jähriges Jubiläum.

TopographieOrtschaftPersonPersonMusikerInAutorIn/JournalistInPersonPersonPersonZitate

Zitat aus Lies Katós Besprechung derErstaufführung von Jancars »Vis-à-vis Godovsky«: »,I bin vom Scheitel bis zum Schwanzl / Da guade, oide Kafka-Franzl‘ trällerten da nicht von ungefähr die Geheimpolizisten mit den literarisch vorbelasteten Namen in der Übersetzung des zweisprachigen Kärntner Jungschriftstellers Fabjan Hafner.« (Kató 1990)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wilhelm Zobl (1950–1991), österreichischer Komponist und Musikwissenschaftler, Studien in Wien, Warschau und Ost-Berlin, ab 1987 Lehrer für elektroakustische Musik an der Musikhochschule Wien; stark beeinflusst von Bert Brecht und Hanns Eisler. »Musik ist für mich ein Mittel zur Kommunikation, zur ungeschminkten Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.« (Goertz 1989, 237) Das KPÖ-Mitglied Zobl (daher »Genosse) war mit Elfriede Jelinek, mit der ihn 1969 eine Liaison verbunden hatte (vgl. Mayer/Kober 2006, 54), und mit Werner Kofler befreundet.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Gustav Mahler (1860–1911), österr. Dirigent und Komponist, 1897–1907 Direktor der k.k. Hofoper

PersonMusikerIn

Theaterstück (1983 postum uraufgeführt) von Heinar Kipphardt (1922–1982), das Adolf Eichmann, den Chefkoordinator der Judendeportationen im »Dritten Reich«, als Mensch in den Mittelpunkt stellt

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInZitate

Anspielung auf den Umstand, dass Jancars Stück, entgegen Lies Katós Annahme, auf Deutsch verfasst, nicht übersetzt wurde

PersonAutorIn/JournalistIn

Wilhelm Reich (1897–1957), austro-amerikanischer Psychiater, Sexualforscher und Soziologe. Der besonders in den 1970er Jahren gebräuchliche Ausdruck »sexuelle Revolution« bezieht sich auf den Titel von Reichs 1945 veröffentlichtem Werk »The Sexual Revolution« (dt. 1966), in dem er die Doppelmoral der Gesellschaft kritisierte und die negativen Folgen der Unterdrückung sexueller Triebe (Frustration, Aggression, Lust an Herrschaft und Unterwerfung) betonte. »Die Funktion des Orgasmus. Zur Psychopathologie und zur Soziologie des Geschlechtslebens« erschien 1927.

PersonAutorIn/JournalistIn

1976 beschäftigte ein Fall von Exorzismus die Öffentlichkeit: eine 23-jährige Studentin starb, weil katholische Priester und gläubige Eltern Dämonen beschworen und Ärzte zur Behandlung der psychotischen Störung verschmähten. Unter den Wesen, von denen die Frau angab, besessen zu sein, waren nicht nur Lucifer und Judas, Kain, Nero und Hitler, sondern auch ein »Pfarrer Fleischmann«, der im 16. Jahrhundert ein Mädchen verführt und umgebracht haben soll. (vgl. Der Spiegel 1978)

PersonNationalsozialistInEreignis

Thomas Bubendorfer (* 1962), österreichischer Bergsteiger und Autor, der mit extremen »Free-Solo«-Klettertouren Furore machte

PersonAutorIn/JournalistIn

»M « (1931): Fritz Langs erster Tonfilm mit Peter Lorre in der Hauptrolle, ursprünglich mit dem Titelzusatz »Mörder unter sich « versehen, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg als »M. Dein Mörder sieht dich an « wieder aufgeführt (vgl. Knoll 2002, 324), erst später verwendete man den heute gebräuchlichen Titel »M – Eine Stadt sucht einen Mörder.«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der Wachtelkönig gehört, zoologisch gesehen, zur Ordnung der Kranichvögel und ist nicht mit den Wachteln (Ordnung: Hühnervögel) verwandt. Da er etwas größer ist als die Wachtel, bezeichnete man ihn als König der Wachteln. Kofler bezieht sich wahrscheinlich auf das Gedicht »Dir untertänig durchs Mondgehör« von Christine Lavant, 1962 in einer Literaturzeitschrift erschienen. Die zweite Strophe lautet: »Du, wenn die dritte Saatfolge keimt [/] und das Enkelglied nachwächst im Hungerhalm, [/] bei Sonnenaufgang erwartet dich dann [/] der Wachtelkönig und ruft und verruft [/] jeden Tritt deiner herrischen Hufe [/] und verquert dir die Lichter« (Lavant 2014, 603).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise Bezug zur Umweltorganisation »Bruder Baum«, 1984 von Kary Nowak (* 1943, eigentl. Karl Walter Nowak, österr. Autor) gegründet

PersonAutorIn/JournalistIn

Johannes Leppich (1915–1992), deutscher römisch-katholischer Priester, wurde in den 1950er und 1960er Jahren durch seine mit drastischen Äußerungen gespickten Massenpredigten bekannt und war wegen seiner politischen Aussagen (etwa gegen Kapitalismus, Kommunismus und Sozialismus) umstritten. Sein Auftreten brachte ihm den Spitznamen »Maschinengewehr Gottes« ein. (Brenner 2014)

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

»Gier unter Ulmen«, Theaterstück des US-amerikanischen Dramatikers Eugene O’Neill (1888–1953), 1924 entstanden (Originaltitel: »Desire under the Elms«); Liebesdrama um eine Kindsmörderin im ländlichen New England um 1850, mit Versatzstücken griechischer Tragödien. 1958 wurde das Stück mit Sophia Loren und Anthony Perkins verfilmt (dt. »Begierde unter Ulmen«).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

David Funck (1648–1701), aus Jáchymov gebürtiger Komponist, vor allem in Oberfranken und Thürigen tätig

PersonMusikerIn

Beginn von Friedrich Hölderlins »Abendphantasie« (1799): »Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sizt [/] Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Heerd. [/] Gastfreundlich tönt dem Wanderer im [/] Friedlichen Dorfe die Abendgloke« (Hölderlin 1992, 230).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erlebnisse in der Mundhöhle: Variation der Kapitelüberschrift »Erlebnisse in der Höhle« aus einer »Rolf Torring« -Episode sowie Anspielung auf Peter Turrinis Roman (1972), s. Eintrag ›Erlebnisse in der Mundhöhle‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Anspielung auf Paul Celans »Todesfuge«: »Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland [...]« (Celan 2003, 40f.) Zugleich in dieser Schreibweise Bezug zu Fritz Todt (1891–1942), bis zu seinem Tod führender NS-Funktionär für die Bau- und Kriegswirtschaft.

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInZitate

Kofler meint entweder Alessandro Scarlatti (1660–1725), einen einflussreichen italienischer Barockkomponist, oder seinen Sohn, Domenico Scarlatti (1685–1757), neapolitanischer Komponist, ab 1719 in Portugal und Spanien tätig.

PersonMusikerIn

Anspielung auf den ersten Satz von Adalbert Stifters 1857 erschienenem Roman »Der Nachsommer«: »Mein Vater war ein Kaufmann« (Stifter 1977, 7; s. Eintrag ›mein Vater‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Oskar Paul Dirlewanger (1895–1945), deutscher SS-Offizier, ab 1940 Kommandeur einer nach ihm benannten SS-Sondereinheit, die auf der Idee Himmlers beruhte, »anständigen« Wilderern Frontbewährung und Straferlass zu gewähren; die wegen zahlreicher Verbrechen berüchtigte »Sturmbrigade Dirlewanger« wurde in Osteuropa eingesetzt. (vgl. Weiß 2002, 92 ff.)

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PersonNationalsozialistInMedien

Boris Blacher (1903–1975), deutsch-baltischer Komponist, sein »Blues, Espagnola und Rumba philharmonica« (1973) ist ein für die »12 Cellisten der Berliner Philharmoniker« geschriebenes Stück.

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf zwei zentrale Ereignisse der jüngeren Geschichte Österreichs, in denen der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) eine Rolle spielte. 1) Ende September 1950 kam es zu Streiks mit Ausschreitungen wegen geplanter Preissteigerungen. Da kommunistische Betriebsräte maßgeblich an der Organisation der Streiks beteiligt waren, wurde der »Oktoberstreik« – in einer Hochphase des Kalten Kriegs – auch als kommunistischer Putschversuch interpretiert. (vgl. Rathkolb 1991) Der Chef der Bau- und Holzarbeitergewerkschaft, Franz Olah, mobilisierte »Schlägertrupps«, um gegen die kommunistischen Anführer der Streiks vorzugehen und den Streik zu beenden. 2) Als es vor Baubeginn eines Donaukraftwerks bei Hainburg1984 zu Protesten von Umweltschützern kam, trat ÖGB-Chef Anton Benya vehement für den Bau ein. Als Kraftwerksgegner im Dezember 1984 den Baubeginn durch die Besetzung der Stopfenreuther Au verhinderten, kündigte Benya die Bereitschaft der Gewerkschaft zu einer gewaltsamen Räumung des Baugeländes an. Eine angekündigte Großdemonstration der Bau- und Holzarbeitergewerkschaft vor Ort, die wahrscheinlich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt hätte, wurde auf Betreiben von Bundeskanzler Sinowatz abgesagt. Benya erreichte aber eine Räumung des Geländes am 19. Dezember durch die Polizei. Die Besetzung konnte dadurch allerdings nicht längerfristig verhindert werden, Regierung und ÖGB mussten schlussendlich einlenken. (vgl. Kriechbaumer 2008, 308–310)

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Klaus Wüsthoff (* 1922), deutscher Komponist, sein »Cellodrom« (1983) wurde ebenfalls für die »12 Cellisten der Berliner Philharmoniker« komponiert.

PersonMusikerInMedienMusik

Vor allem in der historischen Schule der Nationalökonomie und in der marxistischen Theorie gebräuchliche Bezeichnung für das angenommene Endstadium des Kapitalismus. Die Autoren der Frankfurter Schule (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno) verwendeten diesen Begriff für den nachliberalen, monopolistischen Kapitalismus. Jürgen Habermas’ »Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus« (1973) trug dazu bei, dass der Begriff ein »berüchtigtes Reizwort aus den Theoriekämpfen der siebziger Jahre [wurde]. Gemeint war damit, dass Demokratie und Kapitalismus keine natürlichen Verbündeten sind.« (Asshauer 2012)

PersonPhilosophInZitate

Paul Casimir Marcinkus (1922–2006), der aus den USA stammende Erzbischof war 1971–1989 Direktor der Vatikanbank. Als solcher war er in den Skandal um die Banco Ambrosiano verwickelt, in dem es u.a. um Geldwäsche und Beziehungen zur italienischen Geheimloge P2 ging.

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Bruno Wechner (1908–1999), der Vorarlberger wurde 1955 zum Weihbischof von Feldkirch geweiht, 1968 Diözesanbischof der neu gegründeten Diözese Feldkirch.

TopographieOrtschaftPersonReligiöse/r WürdenträgerIn

Schuberts Leben und Wirken war vielfach Stoff für Theaterstücke, Filmdrehbücher und Operetten. Den Anfang der Operetten, die allesamt die Musik Schuberts integrierten, machte »Franz Schubert« (1864), ein »Liederspiel« von Franz von Suppé (1819–1895) nach einem Libretto von Hans Max. Gustav Burchardt (1844–1919) brachte 1896 das »musikalische Festspiel« »Franz Schubert« heraus. 1916 folgte das Singspiel »Das Dreimäderlhaus« von Heinrich Berté (1857–1924), dessen Libretto der süßliche, pseudobiedermeierliche Roman »Schwammerl« (1912) des steirischen Schriftstellers Rudolf Hans Bartsch (1873–1952) zugrunde liegt. Den erfolgreichen »Dreimäderlhaus«-Stoff bearbeiteten in der Folge Carl Lafite (1872–1944) in dem Singspiel »Hannerl« (1918) und M.[?] Dannenberg in »Hannerl und Schubert« (1919). 1927 folgte noch die Operette »Franz Schuberts erste Liebe« von Ernst Bethge (1878–1944), ein Jahr später Julius Bittners (1874–1939) »Der unsterbliche Franz« (vgl. Jary-Janecka 2000).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Josef Mengele (1911–1979), deutscher Mediziner und Anthropologe, von Mai 1943 bis Januar 1945 berüchtigter Lagerarzt im KZ Auschwitz. Er nahm Selektionen vor, überwachte die Vergasung der Opfer und führte menschenverachtende medizinische Experimente an Häftlingen durch (Weiß 2002, 316f.).

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PersonNationalsozialistInMedien

»Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker«: 1972 gegründetes, bis heute bestehendes Ensemble der Berliner Philharmoniker, das in jenem Jahr ein Stück von Julius Klengel (1859–1933) für zwölf Celli aufführte und in der Folge Komponieraufträge für diese spezielle Besetzung erteilte.

PersonMusikerIn

Paul Watzlawick (1921–2007), österreichisch-amerikanischer Kommunikationswissenschaftler. Im deutschsprachigen Raum wurde er vor allem durch seine populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Kommunikationstheorie und über den radikalen Konstruktivismus einem größeren Publikum bekannt.

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die Theorien der französischen Feministin, Psychoanalytikerin und Kulturtheoretikerin Luce Irigaray (* 1930). Sie kritisiert in ihren Schriften den Statuts der Frau als Ware, diese sei »in zwei unversöhnliche Körper geteilt: ihren ,natürlichen‘ Körper und ihren gesellschaftlich wertvollen, austauschbaren Körper: (mimetischer) Ausdruck männlicher Werte« (Irigaray 1979», «187). Die Frau habe »Wert nur, sofern sie getauscht werden kann«, so Irigaray – und unter expliziter Bezugnahme auf Marx: »Die Wirtschaft, im engen und allgemeinen Sinn, wie sie in unseren Gesellschaften besteht, erfordert also, daß die Frauen sich zur Entfremdung durch Konsumtion und zu den Tauschhandlungen, an denen sie nicht teilhaben, hergeben, und daß die Männer dem Gebrauch und ihrer Zirkulation als Waren entzogen werden.« Die Zirkulation der Frauen unter Männern sichere die patriarchale Gesellschaftsordnung (Irigaray 1979, 179).

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerIn

Möglicherweise eine Anspielung auf den deutschen Autor Bodo Kirchhoff (* 1947) mit ironischer Note (»Pater«)

PersonAutorIn/JournalistIn

Gemeint ist Helmut Zilk (1927–2008), mediengewandter Bürgermeister von Wien 1984–1994

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

Elfriede Jelinek (* 1946), österr. Schriftstellerin, s. u.a. Einträge ›Europas bestangezogene Dichterin‹, Männer stoßen mich ab‹ und Jelinek‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Norbert Conrad Kaser (1947–1978), Südtiroler Dichter, 1968/69 Frater im Kapuzinerkloster Bruneck

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Kurt Waldheim (1918–1907): Kofler impliziert aus dem physiologisch-antisemitischen Vorurteil der Hakennase eine Antithese zu Waldheims Kampagne zur Bundespräsidentenwahl 1986, in deren Verlauf es zu einem Aufwallen des Antisemitismus in Österreich kam (s. Eintrag ›Waldheim, er ist gerade nicht da‹).

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PersonPolitikerInMedienEreignis

Zitat aus dem Gedicht »Es ist was es ist« (1983) von Erich Fried: »Es ist Unsinn [/] sagt die Vernunft [/] Es ist was es ist [/] sagt die Liebe […]« (Fried 1993, 35)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Paulus Manker spielte in dem Film »Die Ausgesperrten« (1982, nach dem gleichnamigen Roman von Elfriede Jelinek) einen Maturanten, dem mit seiner Schwester (D: Emmy Werner) ein inzestuöses Verhältnis verbindet und der am Ende die gesamte Familie umbringt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen«: Novelle von Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise bezieht sich Kofler auf Akira Ichikawa, einen japanischen Germanisten, der ab 1979 in Ost-Berlin Studien zu Heiner Müller betrieb (vgl. Idenawa 2015, 136).

PersonAutorIn/JournalistIn

Franz Novotny (* 1949), österr. Filmregisseur, führte bei »Die Ausgesperrten« Regie

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Wohltäter der Menschheit«: »Schauspiel in drei Aufzügen« (1895) des Berliner Journalisten und Dramatikers Felix Philippi (1851–1921), der mit Unterhaltungsdramen einigen Erfolg hatte. »Sein Sonderfach ist die dramatische Zurichtung Aufsehen erregender Tagesbegebenheiten« (Engel 1912, 436).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bezug zu Immanuel Kants »Vernunft der reinen Kritik«: Kant spricht vom »Ding an sich«, der absoluten Realität, die dem Menschen aber nicht zugänglich sei – »[w]ir erkennen das Wirkliche nur in den Formen der Anschauung (Raum und Zeit) und des Denkens (Kategorien)«. (Eisler 1930) Wir können über die Dinge nur etwas in Form ihrer »Erscheinungen« sagen: »was die Dinge an sich sein mögen, weiß ich nicht und brauche es auch nicht zu wissen, weil mir doch niemals ein Ding anders als in der Erscheinung vorkommen kann.« (Kant 1911, 178) Das Kofler’sche »Ding ohne Erscheinung« gibt es also in der für uns möglichen Erfahrungswelt nicht, es ist gleichzusetzen mit Kants »Ding an sich«.

PersonPhilosophInZitate

Hans Schamberger (* 1942), Dirigent, Musikpädagoge, 1965–1985 Direktor der Musikschule Murau, 1985–2003 Musiklehrer am BRG Spittal/Drau, seit 1975 Dirigent des Villacher Sinfonieorchesters

PersonMusikerIn

Anspielung auf »Die Physiker«, 1962 in Zürich uraufgeführtes Theaterstück von Friedrich Dürrenmatt (1921–1990)

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Lied in Walzerform aus Ziehrers»Landstreicher«; in Ödön von Horváths Stück »Geschichten aus dem Wienerwald « (1931) singt eine Figur (Oskar) das Lied während einer Verlobungsfeier, Horváth setzt das Lied als Kitsch- und Surrogat-Marker ein: »Sei gepriesen du lauschige Nacht, [/] Hast zwei Herzen so glücklich gemacht. [/] Und die Rosen im folgenden Jahr [/] Sahn ein Paar am Altar« (Horváth 1986, 127).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Anspielung auf Goethes »West-östlicher Divan« (entstanden ab 1814, Erstdruck um 1819)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Brigitte Bardot (* 1934), französische Filmschauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Die Landstreicher«: Operette (1899) des Wiener Komponisten und k.k. Hofballmusikdirektors Carl Michael Ziehrer (1843–1922)

PersonMusikerInMedienMusik

Elisabeth von Gall: Protagonistin in dem Film »Und ewig singen die Wälder« (s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹), »Borgland« ist der Name des Gutshofes in der »Björndal«-Trilogie.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Demonstrationsslogan, der sich auf den US-Präsidenten Ronald Reagan (1911–2004) und das vom libyschen Staatschef Muammar el Gaddafi (1942–2011) eingeführte »Volksgericht« – eine Nachfolgeinstitution der »Revolutionsgerichte«, die außerhalb der restlichen Judikative stand – bezieht.

PersonPolitikerIn

Saint-Tropez: kleiner Hafenort an der französischen Côte-d’Azur; in den 1950er Jahren wurde der Ort zum Treffpunkt des internationalen Jet-Set, Brigitte Bardot lebt hier seit 1958.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Duett der Figuren Barinkay und Saffi aus dem 2. Akt der Operette »Der«»Zigeunerbaron« (1885) von Johann Strauß Sohn: »Barinkay: ›Wer hat uns getraut? [/] Ei sprich!‹ [/] Saffi: ›Sag du’s!‹ [/] Barinkay: ›Der Dompfaff, der hat uns getraut!‹ Alle: ›Der Dompfaff, der hat uns getraut! Ja, ja!‹« (Strauss/Schnitzer 1950, 27)

PersonMusikerInMedienMusik

Bezug zu Arthur Millers Theaterstück »Tod eines Handlungsreisenden« (1949)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kärntnerischer Diminutiv von »Tögl«, dem hochdeutschen Tiegel entsprechend, Matthias Lexers »Kärntisches Wörterbuch« (1862) liefert zwei Begriffserklärungen: »ein irdenes Gefäss, schmalztögl, dann auch ein unbehülflicher, ungeschickter Mensch« (Lexer 1862, 61f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In der von Kofler angesprochenen Ausgabe des Wochenmagazins »News« (22/1997) findet sich kein Interview mit Robert Schneider. Vielleicht bezieht sich Kofler auf das »Stern«-Interview, in dem der Interviewer Schneider nach den Widmungen der Bücher fragt, die Schneider seiner »zweiten großen Liebe [...], einer jungen Schweizerin, die Sie vor drei Jahren im Zenit Ihres Ruhms verlassen hat«, zugeeignet habe, worauf Schneider antwortet: »Das ist grandios. Mein Erfolg hat Pascalle nie beeindruckt« (Michaelsen 1997, 94).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Vogel Bülow hat sich als Bezeichnung für den Singvogel Pirol in Anleihen an den Namen des deutschen Adelsgeschlechts Bülow in deren mecklenburgischer Heimat etabliert. Der Künstlername des Humoristen Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, Loriot, ist die französische Bezeichnung für diesen Vogel.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Bezug zum »News«-Beitrag über Paulus Manker: »Als Peymann sein bevorstehendes Wiener Finale verkündete, kam Manker [...] in halbwegs ernsthaften Nachfolgediskussionen vor: Karlheinz Hackl […] empfahl ihn öffentlich als seinen Kodirektor« (Sichrovsky/Stroh 1997, 145).

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/Zeitschrift

s. Eintrag ›Firma Trattnig‹

PersonPolitikerInMedien

Gedicht von Heinrich Pfeil (1835–1899), Musikschriftsteller und Redakteur, komponierte und dichtete volkstümliche Weisen für Chöre. »Still ruht der See« war sein populärstes Lied, Kofler gibt die 1. und 3. Strophe wieder: »Still ruht der See! Die Vöglein schlafen. [/] Ein Flüstern nur, du hörst es kaum! [/] Der Abend naht, nun senkt sich nieder [/] Auf die Natur ein süßer Traum. [...] Still ruht der See! Vom Himmelsdome [/] Die Sterne friedsam niederseh’n. [/] O Menschenherz, gib dich zufrieden, [/] Auch du, auch du wirst schlafen geh’n« (Pfeil o.J. ).

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

Zitat aus dem »Wolgalied« der Operette »Der Zarewitsch« (1927) von Franz Lehár (1870–1948): »Es steht ein Soldat am Wolgastrand, [/] Hält Wache für sein Vaterland, [/] In dunkler Nacht, allein und fern [/] Es leuchtet ihm kein Mond, kein Stern.« (Lehár 1927, 9). Der Text stammt, wie meist bei Lehár, von jüdischen Librettisten, von Bela Jenbach (1871–1943) und Heinz Reichert (1877–1944).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

s. Eintrag ›Vor seiner Hütte‹

PersonMedien

»Die kluge Else«: Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm. Elses Vernachlässigung der Bewirtung wurde sprichwörtlich: Else soll einen Freier, der um ihre Hand anhält, bewirten und aus dem Keller Bier holen. Sie kommt nicht wieder, weil sie im Bierkeller eine Axt über dem Bierfass im Holz stecken sieht und über dem Gedanken, die Axt könnte auf ihr zukünftiges Kind fallen, zu jammern anfängt (vgl. Grimm 1819a, 173–177).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Es dürfte das Feuermotiv gewesen sein, das Kofler an der in der Folge mehrmals zitierten Passage aus Thomas Bernhards Roman »Frost« interessiert hat. Hier ein abgewandeltes Zitat: »Der Brandstifter stammt aus Kärnten, ,wo alle Verderbten herkommen‘, wie die Wirtin sagt«. (Bernhard 2003b, 198)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Comic-Geschichte des kleinen Nemo, der in seinen Träumen große Abenteuer erlebt, erschien erstmals 1905 unter dem Titel »Little Nemo in Slumberland« in der New Yorker Zeitung »Herald«. Nemo besucht im Nachthemd das Reich Slumberland von König Morpheus. Die von Winsor McCay kunstvoll in Art deco gestalteten Traumlandschaften erschienen durchgehend bis 1912 im »Herald«, 1924–1927 für den »Herald Tribune«. Der Stuttgarter Melzer Verlag brachte 1974 eine Auswahl der Comics in deutscher Übersetzung heraus. Der Fischer Taschenbuch-Verlag legte 1975 in Lizenz diese Auswahl in sieben Bänden auf.

PersonMedienZeitung/Zeitschrift

sKofler bezieht sich auf Clay Wilson (* 1941), einem US-amerikanischen »underground cartoonist«, der Robert Crumb (s. Eintrag ›Banana oil t’you ya big terd‹) stark beeinflusste (vgl. Rosenkranz 2014, 188). Wilson schuf in seinen »expliziten« Comics die Figur des »Captain Pissgums and his Pervert Pirates«. In einem Comic für das Magazin »ZAP« aus dem Jahr 1968 unterhält sich »Käpt’n Pißgaumen«, wie er in der deutschen Übersetzung genannt wird, mit einem Matrosen, der über einen überdimensionalen Penis verfügt (»Der größte an Bord … wenn ich komme, das füllt Eimer!«; Brummbär 1970, 46)

PersonMedienZeitung/Zeitschrift

Abgewandeltes Zitat aus Bernhards »Frost«: »er sei erst im Spätherbst auf den Hof gekommen« (Bernhard 2003b, 198)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ballsirenen-Walzer: Duett im dritten Akt der Operette »Die lustige Witwe « (1905) von Franz Lehár

PersonMusikerInMedienMusik

Ausschnitt aus Hölderlins »Abendphantasie«, 5. Strophe: »In Licht und Luft zerrinnen mir Lieb’ und Laid! – [/] Doch, wie verscheucht von thöriger Bitte, flieht [/] Der Zauber; dunkel wirds und einsam [/] Unter dem Himmel, wie immer, bin ich –« (Hölderlin 1992, 231).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Figur Jack Frost führte McCay im Jahre 1907 in die Serie ein, die beschriebenen Bilder entstammen der Ausgabe vom 24. Februar 1907. Kofler gibt das Bild von Jack Frost auf seinem von Eisbären flankierten Eisthron mit den davor schlittschuhlaufenden Harlekinen exakt wieder, ebenso die Szene, in der zuvor Nemos Begleiter, dem Clown Flip, das Rauchen verboten wird. Beide Zitate aus dem Comic sind wortwörtliche Wiedergaben (McCay 1975, o.S.).

Person

Der Begriff »Pfefferschuh« kommt in den Lavant-Gedichten nicht vor, aber »Pfefferholzschuh« (aus dem Gedicht »Kämme mich schnell mit den Hahnenkamm«, Lavant 2014, 499); »Schlüsselblick«: aus dem Gedicht »Im Rückgrat aufwärts glimmt ein Licht« (Lavant 2014, 450); »Findlingsschlaf«: aus dem Gedicht »Durst und Hunger sind zurückgegangen« (Lavant 2014, 438), »Würgholz«: aus dem Gedicht »Fremdblütig im Herzen der Nacht« (Lavant 2014, 453)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Variation der Hölderlin’schen »Abendphantasie«: »Gastfreundlich tönt dem Wanderer im [/] Friedlichen Dorfe die Abendgloke« (Hölderlin 1992, 230).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Name der Titelfigur der reichen jungen Witwe in Lehárs»Die lustige Witwe«

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf den zweiten Teil von Thomas Bernhards Autobiografie »Der Keller. Eine Entziehung« (1976)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johannes Heesters (1903–2011), niederländisch-deutscher Schauspieler und Sänger

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wörtliches Zitat aus Bernhards Roman »Frost«. Im Original fehlt allerdings der Nachsatz »so der Maler«. (Bernhard 2003b, 198)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Georg Trakl schrieb in den Wochen vor seinem Tod am 3. 11. 1914 Gedichte, in die Eindrücke von der galizischen Front, an der sich Trakl Anfang September 1914 als Sanitäter befand, einflossen, darunter sein wahrscheinlich letztes Gedicht »Grodek«, das sich auf die Schlacht von Gródek (heute: Horodok, westlich von Lemberg/Lwiw) bezieht.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Textfragment in Franz Kafkas »Amerika« (bzw. »Der Verschollene«, entstanden zwischen 1911 und 1914, postum publiziert 1927)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Dein ist mein ganzes Herz«: Arie des Sou Chong im 2. Akt von Lehárs »Das Land des Lächelns«

PersonMedienMusik

Protagonist in Bernhards Roman »Frost«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Namen der Zechen und Stollen sind wortwörtlich der »Geschichte des Kärntner Bergbaues« (Wießner 1950) entnommen. Die bayrischen Raubzüge sind eine Erfindung Koflers, die Fugger waren im 16. Jahrhundert selber im Bergbau im oberen Lavanttal und in Oberkärnten aktiv.

PersonUnternehmerInZitate

James Joyce (1882–1941), irischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert hier aus dem im Nachlass erhaltenen Programmheft zur feierlichen Verleihung des Kulturpreises der Stadt Villach 1997 an den DirigentenHans Schamberger (11/W15/S1). 1991 hatte Kofler den Kulturpreis erhalten.

TopographieOrtschaftPersonMusikerInEreignis

Auch in dieser Passage stammen Namen und Toponyme (»stran hinter den vleißpenkh«) aus Wießner (Wießner 1950).

PersonAutorIn/JournalistIn

Horst Kurnitzky (* 1938), deutscher Philosoph, Religionswissenschaftler und Architekt, lebt in Mexiko und Berlin. Er publizierte in den 1970er Jahren wie Kofler beim Berliner Verlag Wagenbach (u.a. »Triebstruktur des Geldes: Ein Beitrag zur Theorie der Weiblichkeit«, 1974), war auch als Filmregisseur tätig (u.a. gem. mit Marion Schmid: »Niemanns Zeit. Ein deutscher Heimatfilm«, 1984/85). Gemeinsam mit Schmid war er 1986 Gast des von Werner Kofler organisierten Autorenprojekts »Ohne Motto, ohne Konzept« in der Alten Schmiede, Wien. Er beteiligte sich ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre (u.a. mit Rudi Dutschke) an sozialrevolutionären Initiativen. (vgl. Holmig o.J.) 1968 gab er Guevaras Schriften zur Guerilla-Methode heraus. (vgl. Guevara 1968)

TopographieOrtschaftPersonPhilosophInPolitikerInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Marcel Proust(1871–1922), französischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Tono Hönigmann (* 1960), Sportreporter beim ORF Kärnten

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler dürfte sich für dieses Bild an der Walhalla bei Regensburg orientiert haben. Am 6. Juni 1937 kam es dort zu einem großen Festakt anlässlich der Aufstellung einer Büste Anton Bruckners in der Ruhmeshalle – die vom Münchner Bildhauer Adolf Rothenburger geschaffene Büste blieb die einzige während der NS-Zeit in der Walhalla installierte. Ein Foto, das einen in Ehrbezeugung die Uniformmütze ziehenden Adolf Hitler vor der frisch enthüllten Büste auf einem schwarzen Postament mit Hakenkreuz zeigt, ziert das Cover des Standardwerks »Musik im NS-Staat « von Fred K. Prieberg, das Kofler offensichtlich für diese Passage konsultierte.

TopographieOrtschaftPersonMusikerInNationalsozialistInAutorIn/JournalistIn

Wahrscheinlich gemeint ist das Lied »La barchetta in mezzo al mare« (»Das Schiff auf hoher See«), interpretiert vom ital. Schlagersänger Natalino Otto (1912–1969)

PersonMusikerInMedienMusik

Hans Pfitzner (1869–1949), deutscher Komponist und Musikschriftsteller. Fred K. Prieberg schreibt davon, dass Pfitzner bereits in den 1920er Jahren Verschwörungstheorien gegen linke Positionen vertrat und antisemitisch eingestellt war und damit »aus äußerster rechter Ecke […] eine scheinbar moralische Position [verfocht], die den Mythos von ,Blut und Ehre‘ vorwegnahm.« (Prieberg 1982 , 35) Pfitzners Musik war dann allerdings wenig »brauchbar« für den NS-Staat, die Zahl der Aufführungen seiner Werke ging nach 1933 zurück, Pfitzner hatte »das Gefühl der Enttäuschung über das Dritte Reich« (Kater 2004, 220). Das bedeutet aber nicht, dass er gar mit Repressalien zu kämpfen hatte: Er erhielt etwa von Goebbels eine persönliche Ehrengabe von 50.000 RM (vgl. Prieberg 1982, 131) und stand auf der Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der »Gottbegnadetenliste« (vgl. Klee 2009, 413). Als sein Hauptwerk gilt die Oper »Palestrina« (1917).

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PersonMusikerInAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedienMusik

»Esti dal«: »Abendlied« von Zoltán Kodály (1882–1967), komponiert für dreistimmigen Chor

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler bezieht sich hier auf Berichte über die Dreharbeiten der Tobis-Filmproduktionsgesellschaft am Iselsberg. Gedreht wurde allerdings nicht »Und ewig singen die Wälder« (s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹), sondern der Film »Jugendliebe« nach Gottfried Kellers Novelle »Romeo und Julia auf dem Dorfe«: »Zimmerleute trafen ein. […] sie gaben sogar dem ,Iselsberger Hof‘ ein völlig neues Gesicht.« (Osttiroler Heimat 1944)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftFilm/Fernsehen/RadioZitate

Norbert Schultze (1911–2002), deutscher Komponist und Dirigent, war als Kabarettist, Opernkapellmeister, Aufnahmeleiter einer Schallplattenfirma tätig, ab 1937, durch den Erfolg der Oper »Schwarzer Peter« (1936) ermutigt, freier Komponist, schrieb Filmmusiken sowie Kampf- und Soldatenlieder. Im Juni 1941 erhielt er von Goebbels den Auftrag für ein »Lied vom Feldzug im Osten«, das den Angriff auf die Sowjetunion propagandistisch begleitete (»Vorwärts nach Osten«, Refrain: »Von Finnland bis zum Schwarzen Meer, vorwärts, vorwärts! Vorwärts nach Osten, du stürmend Heer. Freiheit das Ziel, Sieg das Panier! Führer, befiehl, wir folgen Dir!« (Schultze 1941)

PersonMusikerInNationalsozialistInMedienMusik

Rhythmisches Lied aus dem Banat, interpretiert etwa von der beliebten serbischen Sängerin Anđjelka Govedarović

PersonMedienMusik

Richard Strauss (1864–1949), deutscher Dirigent und Komponist, neben Hans Pfitzner der letzte Vertreter der musikalischen Spätromantik . Strauss’ Werk war »für das Ansehen des NS-Regimes von immenser kulturpolitischer Bedeutung, da schon bald nach der Machtübernahme die meisten bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten Deutschland verlassen hatten« (Karner 2002 , 82). Er wurde als »unpolitischer Botschafter« instrumentalisiert. Strauss wurde 1933 von Goebbels zum Präsident der Reichsmusikkammer ernannt, 1935 des Amtes enthoben, weil er am Libretto »Die schweigsame Frau« des »Nicht-Ariers« Stefan Zweig festhielt und ein kritischer Brief an Zweig ab gefangen wurde. Seine Werke erfreuten sich im NS-Staat ungebrochen großer Beliebtheit, er konnte ungestört in Garmisch-Partenkirchen komponieren, aber seine Bedeutung schwand, er galt in Berlin zusehends »als Fossil aus einer anderen Epoche« (Prieberg 1982, 210).

PersonMusikerInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInZitate

John Wayne (1907–1979), US-amerikanischer Filmschauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Sigrid Löffler (* 1942), österreichische Literaturkritikerin

PersonAutorIn/JournalistIn

Lehár (1870–1948), österreichischer Operettenkomponist. Die Libretti seiner Operetten wie »Die lustige Witwe« (1905) stammten durchwegs von jüdischen Schriftstellern. Da sich Goebbels für ihn einsetzte, konnten die Werke nach 1933 weiterhin aufgeführt werden. Seine jüdische Gattin wurde 1938 zur »Ehrenarierin« erklärt (eine umgangssprachliche Bezeichnung für die von Hitler persönlich genehmigten Ausnahmen vom Nürnberger »Reichsbürgergesetz« 1935). 1942 wurde am Linzer Landestheater »Das Land des Lächelns« in einer »Führerausstattung« inszeniert, der Librettist dieser Operette, Fritz Beda-Löhner wurde im selben Jahr in Auschwitz ermordet. (vgl. Goldberger/Sulzbacher 2008, 91)

PersonMusikerInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienMusik

»…und ewig lockt das Weib«: deutscher Titel des französischen Films »Et Dieu … créa la femme « (1956, R: Roger Vadim) mit Brigitte Bardot und Curd Jürgens in den Hauptrollen

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anton Bruckner (1824–1896) gehörte zu den im Nationalsozialismus am stärksten vereinnahmten Komponisten, Hitler schätzte seine Musik. Albert Speers Pläne für den Ausbau von Linz umfassten auch eine »Brucknerhalle«. Das Stift St. Florian, wo Bruckner drei Jahre in die Schule ging und 1845–1855 als Lehrer und Stiftsorganist tätig war, sollte als Sitz der Deutschen Bruckner-Gesellschaft und der Reichsrundfunkgesellschaft sowie mit einer Musikhochschule »den angemessenen Rahmen für die Bruckner-Verehrung bieten« (Goldberger/Sulzbacher 2008, 90). Das »1.Großdeutsche Brucknerfest«1939 in Linz, St. Florian und Wien war Ausdruck dieser nationalsozialistischen Vereinnahmung. Die Wiener Philharmoniker waren beteiligt, unter den Dirigierenden waren Eugen Jochum und Wilhelm Furtwängler, Letzterer hielt die Festrede. (vgl. Deutsche Bruckner-Gesellschaft 1939)

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PersonMusikerInNationalsozialistIn

Uniformmütze. Kofler beschreibt hier detailgenau das Coverfoto von »Musik im NS-Staat «von Fred K. Prieberg.

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PersonAutorIn/JournalistIn

Jozip Bros Tito (1892–1980), 1945–1980 kommunistischer Staatschef Jugoslawiens

PersonPolitikerIn

Carl Orff (1895–1982), deutscher Komponist und Musikpädagoge. Über seine Rolle im »Dritten Reich« gibt es unterschiedliche Auffassungen, Orff selbst habe nach 1945 darauf beharrt, »dass sein Werk, besonders die szenische Kantate »Carmina Burana« ,von den Nazis geächtet worden und er ihnen als Komponist und Bürger suspekt gewesen sei« (Kater 2004, 151), meist wird er als »Mitläufer« eingestuft. Die 1937 in Frankfurt/M. uraufgeführte »Carmina Burana« wurde trotz kritischer Stimmen in der NS-Zeit zu einem großen Erfolg. 1938 übernahm Orff den Auftrag, seine früheren Kompositionen zu Shakespeares »Sommernachtstraum« zu überarbeiten, als Ersatz für das Stück des »Juden Mendelssohn-Bartholdy« (Wagner-Régenys »Sommernachtstraum«-Musik betrachtete man als der Dichtung nicht ebenbürtig). Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass Orff dieNS-Ideologie guthieß (vgl. Kater 2004, 176), aber für das Regime war er politisch offensichtlich ohne Makel.

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PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

»Bruder Eichmann« : Theaterstück (1983 postum uraufgeführt) von Heinar Kipphardt (1922–1982), das Adolf Eichmann, den Chefkoordinator der Judendeportationen im »Dritten Reich«, als Mensch in den Mittelpunkt stellt (s. Eintrag ›Heinar Kipphardt‹).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedienZitate

Bezeichnung für den »Staatsführer« des faschistischen kroatischen Ustascha-Staates (1941–1945) Ante Pavelić (1889–1959)

PersonPolitikerIn

Rudolf Wagner-Régeny (1903–1969), deutscher Komponist, beeinflusst u.a. von Kurt Weill und Hanns Eisler. Im Zentrum seines Schaffens stand die Oper; »Der Günstling oder Die letzten Tage des großen Herrn Fabiano« (1935) mit einem Libretto von Caspar Neher wurde zu einem großen Erfolg. Den Nationalsozialisten stand er anfangs »hilflos bis ablehnend« gegenüber (Karner 2002, 177), aber er nahm Aufträge an. 1934 lud die »NS-Kulturgemeinde« mehrere Komponisten ein, eine neue Instrumentalmusik zu Shakespeares »Sommernachtstraum« zu schaffen. Wagner-Régeny nahm, im Gegensatz etwa zu Hans Pfitzner und Werner Egk, die mit einem Honorar von 2000 Reichsmark verbundene Einladung an. (vgl. Prieberg 1982, 150f.) Seine Oper »Johanna Balk« führte bei der Uraufführung 1941 an der Wiener Staatsoper zu Tumulten zwischen Gegnern und Befürwortern dieser Musik. Wagner-Régeny arbeitete in der NS-Zeit als freischaffender Komponist und gab Kompositions- und Theorieunterricht, 1943–45 Militärdienst. Nach 1945 lebte er in der deutschen Sowjetzone bzw. DDR.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Anspielung auf Kurt Waldheim, s. Eintrag ›Waldheim, er ist gerade nicht da‹

PersonPolitikerInMedien

Stunde: »einer der 24 Theile, in welche der Kreis des Grubenkompasses getheilt ist« (Veith 1871 , 480); streichen: »die Richtung der Längsausdehnung einer Lagerstätte in einer horizontalen Durchschnittslinie […] gegen die Mittagslinie des Beobachtungsortes«. (Veith 1871, 475) Kofler entnahm dieses Vokabular wohl Wießners »Geschichte des Kärntner Bergbaues«, wo u.a. von Erzgängen zu lesen ist, die »regelmäßig nach Stunde 3« streichen. (Wießner 1950, 26)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Cesar Bresgen (1913–1988), österreichischer Komponist, Studium in München, 1936–1939 Tätigkeit beim »Reichssender München«, ab 1939 Leiter der »Mozartspielschar der HJ« und Professor für Kompositionslehre am Salzburger Mozarteum (1941 »Reichsmusikschule«). »Seine Arbeitsberichte zeigen das Bild einer engen Verzahnung von Musikunterricht und politischer Instrumentalisierung je nach Anlass.« (Nußbaumer 2013) 1944 gab das SS-Hauptamt eine »Bläserfanfare« >in Auftrag, die zur Eröffnung der Schau »Deutsche Künstler und die SS« in Salzburg ertönte. (vgl. Klee 2009, 71; Prieberg 1982, 15) Als Leiter der »Musikschule für Jugend und Volk« war er gemeinsam mit Tobias Reiser (s. Eintrag ›Tobias Reiser‹) Vorreiter der Musikerziehung in Salzburg. Das Orchesterstück »Totenfeier« (1937) wurde in der NS-Zeit viel gespielt ;Bresgens »Bläsermusik op. 17« umfasst einen »Festlicher Ruf« benannten Teil und ist für Blechbläser und Pauken notiert. Aufgrund seiner NS-Vergangenheit war Bresgenerst ab 1950 wieder am Mozarteum tätig.

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TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Gert Fröbe (1913–1988, eigentl. Karl Gerhart), deutscher Schauspieler. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört die des Kindsmörders in »Es geschah am hellichten Tag« (1958) und jene des Schurken in »Goldfinger« (1964). In » Und ewig singen die Wälder« verkörperte er den Großbauern Dag, der die von Kofler zitierten Worte ruft.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Werner Egk (1910–1983), deutscher Komponist, von seinem Freund Carl Orff beeinflusst, stilistisch lehnte er sich an Strawinsky und Weill an, was nicht der orthodoxen NS-Kunstauffassung entsprach. Nach 1933 passte er sich an und machte Karriere, er war etwa Kapellmeister an derBerliner Oper Unter den Linden und Funktionär in der Reichsmusikkammer. Mit der 1935 uraufgeführten »Spieloper« »Die Zaubergeige« gelang Egk der musikalische Durchbruch, »[d]as Werk kam mit seinem volkstümlichen Märchenstoff und einer Musik voller bayerischer Volksmelodien dem neuen Zeitgeschmack sehr entgegen.« (Karner 2002, 147) Für die Olympischen Spiele 1936 erhielt Egk einen Auftrag zu einer »Festmusik«, die am Eröffnungstag im Berliner Olympiastadion uraufgeführt wurde. Seine Kompositionen waren in der NS-Zeit nicht unumstritten, aber seitdem sich Hitler von seiner Oper »Peer Gynt« (1938) begeistert zeigte, war er sakrosankt, er stand auf der »Gottbegnadeten-Liste«. Im Jänner 1945 kam er der Einberufung zum Volkssturm nicht nach und setzte sich ab. Das ermöglichte ihm nach der Befreiung die Einstufung als »Antifaschist«. Egk zählte zu den bekanntesten Komponisten Nachkriegsdeutschlands und hatte zahlreiche öffentliche Positionen inne.

PersonMusikerInNationalsozialistInMedienMusik

»Das Schloß« (1997): österr. Film nach dem Roman von Franz Kafka (R, B: Michael Haneke; D: Ulrich Mühe, Susanne Lothar); Manker spielte die Figur des Momus.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Sidney Greenstreet (1879–1954), britischer Schauspieler, der zwischen Bühnen in England und den USA pendelte, bevor er 1941 sein Filmdebüt gab, das ihn berühmt machte: Er spielte in der Verfilmung des Dashiel-Hammett-Romans »Der Malteser Falke« unter der Regie von John Huston einen Gangsterboss. Der Film, in dem in weiteren Rollen Humphrey Bogart, Peter Lorre oder Mary Astor zu sehen sind, wurde zu einem Klassiker des Film Noir. Greenstreet lacht jeweils kurz und laut auf in einem sonst grummeligen Gesprächston.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Diese Figur in Werner Egks Oper »Die Zaubergeige« wird – der sprechende Name deutet es an – als Wucherer dargestellt: »So ein Sack voll Geld ist doch das beste Skapulier [Überwurf eines Ordensgewandes]. Ich weiß, was das Geld gilt und halt’s für meinen Gott!« (Egk 1935, 87f.) Die »verschwiegene Quelle« des Stücks »ist das berüchtigte Grimm-Märchen vom Juden im Dorn , der in der Oper als Wucherer Guldensack auftritt und den des Kaspars Geige so lange zum Tanzen zwingt, bis der ,unchristliche Geldwolf‘ bewusstlos zusammenbricht.« (Braunmüller 2001)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Michael Haneke (* 1942), österr. Filmregisseur

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Nachdem Josef Weinheber (1892–1945) mit dem Gedicht »Dem Führer« bereits eine Eloge zu Hitlers 50. Geburtstag 1939 geschrieben hatte, entstand – offensichtlich bei einem Treffen mit dem Intendanten des Reichssenders, Veit Roßkopf – im Jänner 1939 die Idee einer »Fleißaufgabe« (Berger 1999, 300). Das »Hörspiel« »Die Hohen Zeichen«, für das Werner Egk Fanfaren- und Orgelmusik komponierte, bezieht sich auf die Übersiedlung der Reichsinsignien von Wien nach Nürnberg. Im ersten Teil rufen Schwert, Krone, Zepter und Reichsapfel chorisch nach dem »Einen«, der zweite thematisiert die »Wanderschaft« der Insignien, der dritte sei, so Weinheber, »als Apotheose der endlich vollzogenen Einheit des Reiches und des Mannes zu verstehen, der sie schuf« (zit. n. Berger 1999, 299). Das Stück wurde am 19. April 1939, am Vorabend des »Führer-Geburtstags«, im Rundfunk gesendet, Egk dirigierte die Ursendung in Leipzig selber. (vgl. Herbort 1970)

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMusikerInMedienMusikZitateEreignis

Verkürzte, populäre Form eines Epigramms von Bert Brecht

PersonAutorIn/JournalistIn

Anna Smolik (* 1928), österreichische Theaterschauspielerin, die gelegentlich Filmrollen, übernahm, etwa jene der jungen Aristokratentochter Elisabeth von Gall in »Und ewig singen die Wälder«. Kofler beschreibt eine Einstellung des Films.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Das Lied im Grünen« von Franz Schubert (1827, D 917, Text: Friedrich Reil) beginnt und endet alle seine Strophen entweder mit dem Vers »Ins Grüne, ins Grüne« oder »Im Grünen, im Grünen«. (Schochow 1974, 464)

PersonMusikerInMedienMusik

1941 vertonte Werner Egk einen Text von Hans Fritz Beckmann zum »Marsch der deutschen Jugend«, eine Komposition im Rahmen von Egks Filmmusik für »Jungens«, einen UFA-Propagandafilm (Regie: Robert A. Stemmle), der sich direkt an Kinder und Jugendliche richtete. Egks Marsch erlangte in der Folge innerhalb der Hitlerjugend große Beliebtheit. Der Refrain lautet: »Fahren, Fahren wir! Die Fahne weht voran! [/] Groß-Deutschland heißt unser stolzes Schiff, [/] drauf steh’n wir, Mann für Mann!« (zit. nach Prieberg 1982, 26)

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

Friedrich Joloff (1908–1988, deutscher Schauspieler), in den 1960er Jahren v.a. Fernsehproduktionen. Oberst von Gall wurde allerdings von Curt Lange (1909–1999) gespielt. Den Dialog aus »Und ewig singen die Wälder« gibt Kofler originalgetreu wieder, nur das »Ich friere« der Tochter fehlt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus Schuberts Lied »Der Hirt auf dem Felsen«, die ersten beiden Strophen: »Wenn auf dem höchsten Fels ich steh’, [/] In’s tiefe Thal hernieder seh’, [/] Und singe, [//] Fern aus dem tiefen dunklen Thal [/] Schwingt sich empor der Wiederhall [/] Der Klüfte.« ( Schochow 1974 , 412)

PersonMusikerInMedienMusik

Ballett in vier Bildern von Werner Egk, uraufgeführt im Jänner 1940 unter der Regie des Intendanten Heinz Tietjen an der Berliner Staatsoper. Egk verfasste das Libretto selber, es handelt im Spanien des 16. Jahrhundert und stellt eine Variation des Don-Juan-Themas dar.

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurInMedienMusik

Ellen Schwiers (* 1930), deutsche Schauspielerin, Darstellerin der Magd Gunvor in »Das Erbe von Björndal«. Kofler beschreibt eine Einstellung des Films. s. Eintrag ›Das Erbe von Björndal‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Margaret Price‹

PersonMusikerInMedien

Herbert von Karajan (1908–1989), österreichischer Dirigent, war von 1935 bis 1942 Generalmusikdirektor am Stadttheater Aachen, ab 1938 hielt er sich aber vorwiegend in Berlin auf. Karajan selbst gab an, deshalb NSDAP-Mitglied geworden zu sein, um die Stellung in Aachen antreten zu können: »Es ist kein Geheimnis, ich war Parteimitglied, und zwar bin ich es 1935 in Aachen geworden, als ich Generalmusikdirektor werden sollte.« (Haeusserman 1968, 81) Oliver Rathkolb wies nach, dass der Beitritt früher erfolgte: »Karajan trat am 8. April 1933 in Salzburg unter der Nummer 1.607.525 der NSDAP bei«. (Rathkolb 2013, 144)

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TopographieOrtschaftPersonMusikerInAutorIn/JournalistIn

Karl Kraus (1874–1936), österr. Schriftsteller und Publizist; Herausgeber der Zeitschrift »DieFackel«; einflussreiche sprach- und medienkritische Position. Kurt Tucholsky (1890–1935), deutscher Journalist und Schriftsteller. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel; zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift »Die Weltbühne«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Joachim Hansen (1930–2007, eigentl. Joachim Spieler), deutscher Schauspieler, wurde mit seiner Hauptrolle in »Der Stern von Afrika« (1957) zum Filmstar, spielte den jungen Dag in beiden »Björndal«-Filmen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler inszeniert hier eine Art Nachklang des Schubert-Liedes »Der Hirt auf dem Felsen«, er zitiert damit jeweils den letzten Vers der dritten und vierten Strophe. (Schochow 1974, 412)

PersonMusikerInMedienMusik

Gedichtband von Baldur von Schirach (s. Eintrag ›Baldur von Schirach‹), 1929 im »Deutschen Volksverlag zu München« erschienen. Dem Band, den er »Adolf Hitler, dem Führer«, zueignete, stellte er ein Motto voran: »Die neue Front! Das ist kein Schlagwort, sondern das Symbol einer Jugend, die sich ihres gewaltigen Erbes bewußt ist. Diese Front der Wollenden, Sehnsüchtigen und Brennenden kennt nur Freunde oder Feinde, weil ihre Ziele die des Volkes sind. Man mag sie darum bekämpfen oder bejahen: immer bleibt sie das Deutschland, das da kommt!« (Schirach 1929, 4)

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PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedienZitate

Ludwig van Beethovens7. Sinfonie in A-Dur op. 92 entstand in den Jahren 1811–1812; Uraufführung 1813 im Redoutensaal der Wiener Hofburg

PersonMusikerInMedienMusik

Wörtliches Zitat aus dem Film »Das Erbe von Björndal«, Ausspruch der Magd Gunvor zu Dag

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Sibylle von Cles-Reden bezeichnete die Menhire von Le Menec in der Bretagne als »steinernes Heer«. (Cles-Reden 1960, 260)

PersonAutorIn/JournalistIn

Richard Trunk (1879–1968), deutscher Komponist; im Mai 1933 wurden zwei Sätze seiner kleinen Serenade zur Bücherverbrennung in München gespielt (vgl. Klee 2009, 559), der 1931 der NSDAP beigetretene Komponist war bis 1945 Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises nationalsozialistischer Komponisten. Trunk vertonte den Gedichtband »Feier der neuen Front «von Baldur von Schirach (s. Eintrag ›Baldur von Schirach‹dresde) als »Zyklus für Männerchor«, op. 65 (Teile: "1. Hitler"; "2. Des Führers Wächter"; "3. O, Land"; "4. Horst Wessel"). 1934 wurde das Stück vom Berliner Lehrergesangsverein Hitler in der Reichskanzlei vorgetragen (vgl. Prieberg 1982, 193).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienZitate

Im 17. Auftritt des Ersten Aufzugs in Mozarts»Zauberflöte« hindert MonostatosPamina und Papageno daran, zu Tamino in den Tempel zu gehen, indem er die ihm untergebenen Sklaven herbeiruft: »Nur herbei mit Band und Stricken, [/] He ihr Sklaven kommt herbei!« (Assmann 2012, 62)

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler verknüpft hier zwei Szenen aus »Das Erbe von Björndal«: In einer Winternacht schickt DagGunvors Mann mit den Worten »Die Grenze ist Richtung Osten, geh … geh sofort, verstanden?« vom Hof. Gunvor fordert er ebenfalls auf zu gehen. Als sie sich weigert, droht er ihr: »Dann hetz ich dich mit den Hunden«.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus Friedrich Hölderlins »Hyperion«: »Und wenn ich oft des Morgens, wie die Kranken zum Heilquell, auf den Gipfel des Gebirgs stieg, durch die schlafenden Blumen, aber vom süßen Schlummer gesättiget, neben mir die lieben Vögel aus dem Busche flogen, im Zwielicht taumelnd und begierig nach dem Tag, und die regere Luft nun schon die Gebete der Thäler, die Stimmen der Heerde und die Töne der Morgengloken herauftrug, und jezt das hohe Licht, das göttlichheitre den gewohnten Pfad daherkam […], so stand ich Einsamer dann auch über den Ebnen und weinte Liebesthränen zu den Ufern hinab und den glänzenden Gewässern und konnte lange das Auge nicht wenden.« (Hölderlin 1992, 758)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Baldur von Schirach (1907–1974), Germanistik- und Kunstgeschichtestudium in München, dabei auch literarisch mit NS-Panegyrik tätig, Führer des NS-Studentenbundes, ab 1931 »Reichsjugendführer« der NSDAP, nach kurzem Kriegsdienst 1940 »Reichsstatthalter« und Gauleiter in Wien, hier für die Deportation der jüdischen Bevölkerung mitverantwortlich. Nach dem Nürnberger Prozess von 1946 bis 1966 in Haft.

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PersonAutorIn/JournalistIn

Die Namen Emanuel Löw und Slavo Aljinovic nennt das im Nachlass erhaltene Programmheft des Klagenfurter Stadttheaters (Spielzeit 1964/65) als Mitglieder des Chors (11/W7/1), der Name Kratochwil taucht nicht auf.

PersonMusikerIn

Horst Wessel (1907–1930), »Sturmführer« der SA in Berlin ,wurde 1930 bei einem Schussattentat getötet. Er verfasste den Text des nach seinem »Märtyrertod« nach ihm benannten Liedes auf eine populäre Melodie. Das Lied avancierte zum "Kampflied" der SA, ab 1933 wurde es zur Parteihymne der NSDAP und zu einer zweiten Nationalhymne.

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PersonNationalsozialistInMedien

Curt Malm (* 1935), schwedisch-deutscher Sänger, s. Eintrag ›der Tamino‹

PersonMusikerInMedien

Bezug zum Titel des »Spiegel« -Beitrags von Harald Wieser über Ovid und Christoph Ransmayrs »Die letzte Welt«: »Eine Flaschenpost aus der Antike«. Wieser meint mit »Flaschenpost« einerseits Ovids »Metamorphosen« (eine »antike […] Flaschenpost an die Nachgeborenen«), andererseits Ransmayr, der in Zukunft vielleicht »in bleibenden Bildern die Gegenwart« behellige, »mit einer literarischen Flaschenpost über die Moderne« (Wieser 1988).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Gottfried Hornik (* 1940), österr. Opernsänger, erstes Engagement a m Klagenfurter Stadttheater in der Spielzeit 1964/65, seit 1976 Mitglied der Wiener Staatsoper

PersonMusikerIn

Hanns Martin Schleyer (1915–1977), 1933 SS-Mitglied, 1938–1939 in Innsbruck, dort an der Universität Leiter des »Studentenwerks« und Promotion zum Dr. jur., 1940 Wehrdienst, im Jahr darauf verletzungsbedingt wehrunfähig, ab 1943 Mitarbeit im »Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren«, der für die »Arisierungen« in der tschechischen Wirtschaft und die Rekrutierung von Zwangsarbeitern zuständig war. Ab 1951 Tätigkeit bei Daimler-Benz, 1973 Wahl zum Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. 1977 Entführung und Ermordung durch die RAF

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PersonPolitikerInMedienEreignis

Günter Lehmann, Musiklehrer und Opernkapellmeister, 1962–1966 einer der vier »musikalischen Leiter« am Stadttheater Klagenfurt (vgl. Rudan 1979, 285f.)

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

Beginn eines Schlagers von Werner Scharfenberger (Musik) und Kurt Feltz (Text), den die italienische Sängerin Mina 1962 zum Hit machte: »Heißer Sand und ein verlorenes Land, [/] und ein Leben in Gefahr. [/] Heißer Sand und die Erinnerung daran, [/] daß es einmal schöner war.« (Faulstich 2003, 178)

PersonMusikerIn

Variation des bekannten Goethe-Aphorismus: »Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist; weiß ich, womit du dich beschäftigst, so weiß ich, was aus dir werden kann.« (Goethe 1993, 40)

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Name taucht im Programmheft der Klagenfurter Spielzeit 1964/65 als Opern-Ensemblemitglied auf (Nachlass Kofler, 11/W7/), Rudan erwähnt sie für die Jahre 1962–1966 als Mitglied des Opernensembles, was sich mit dem Engagement von Günter Lehmann deckt (vgl. Rudan 1979, 285f.).

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

St. Stefan – wo Christine Lavant (s. Eintrag ›Christine‹) geboren wurde und lebte – war bis 1973 eine eigenständige Gemeinde, gehört seither zur Stadtgemeinde Wolfsberg.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedien

Zitat aus Harald Wiesers Rezension (1988) von »Die letzte Welt«, dort wird eine Passage aus dem Roman verkürzt wiedergegeben. Das Originalzitat lautet: »Zwischen verkrusteten Töpfen, Teegläsern und Brotresten rannten Ameisenzüge. Auf den Borden, auf den Stühlen, auf einem Bett lag feiner, weißer Sand [...].« (Ransmayr 1988, 16).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Ern(e)st Bornemann (s. Eintrag ›Bornemann‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Anspielung auf die Waldheim-Affäre: Kurt Waldheim, österreichischer Bundespräsident 1986–1992, hatte in biographischen Angaben seine Tätigkeit als Wehrmachtsoffizier am Balkan und in Griechenland nicht erwähnt und nach deren Bekanntwerden im Wahlkampf 1986 eine Beteiligung an sowie eine Kenntnis von NS-Verbrechen dementiert. (vgl. Gehler 1997)

PersonPolitikerInEreignis

Figur der Oper »Otello « (1887) von Giuseppe Verdi

PersonMusikerInMedienMusik

Anspielung auf Hanns Renger (1916–1991), der nach seiner Ausbildung in Dresden bis 1969 das elterliche Schuhgeschäft in Wolfsberg führte. Mit dem Band »Eine Nuß voll Pfauenblau« trat er 1963 erstmals als Lyriker an die Öffentlichkeit (vgl. Kuehs 2017).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus »Die letzte Welt«: »[Dann] trat Naso in dieser Nacht vor einen Strauß schimmernder Mikrophone […] und sagte nur: Bürger von Rom.« (Ransmayr 1988, 60). Kofler zitiert die leicht abweichende Version der »Spiegel«-Rezension. (Wieser 1988) »Münchener«: Anspielung auf den CSU-Politiker Franz Josef Strauß (1914–1988), 1978–1988 bayerischer Ministerpräsident.

PersonPolitikerInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

PersonNationalsozialistInMedien

Das Programmheft der Klagenfurter Spielzeit 1964/65 nennt den venezolanischen Tenor Gonzalo Betancourt als Gast der Opernabteilung (Nachlass Kofler, 11/W7/); Betancourt sang etwa Rollen in Giacomo Puccinis»Das Mädchen aus dem Goldenen Westen« oder in Verdis»Otello« (vgl. Rudan 1979, 273f.).

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

»Die Schrecken des Eises und der Finsternis « (1984), Roman von Christoph Ransmayr

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Roman »Die Liebe in den Zeiten der Cholera« (»El amor en los tiempos del «cólera, 1985) von Gabriel Garcia Márquez

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels, Oberösterreich, geboren. Worauf sich das »Doppel« bezieht, bleibt unklar.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Aus Anlass der drei Produktionen, in denen er während der Wiener Festwochen 1997 zu sehen war (u.a. in seiner »Alma« -Inszenierung), brachte die Zeitschrift »News« einen ausführlicher Beitrag über Paulus Manker, der mit Interviewpassagen durchzogen ist. »Ich will manchen Menschen Böses. […] Und ich bin geduldig und kann warten. Das kann einen ehemaligen Musiklehrer betreffen oder einen, der mich in der Schule nicht abschreiben hat lassen, einen Kollegen oder einen Journalisten. Siebzehn Jahre später habe ich ihn plötzliche auf dem Tablett« (Sichrovsky/Stroh 1997, 144).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

s. Eintrag ›meinen geliebten Beckett‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Salome, schönste Blume des Morgenlands« (1920): Orchesterstück (»Orientalischer Foxtrott«) des österr. Komponisten Robert Stolz (1880–1975)

PersonMusikerInMedienMusik

Möglicherweise Anspielung auf Heimito von Doderers Romantitel »Ein Mord, den jeder begeht« (1938)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Salome« (1905): Oper von Richard Strauss (1864–1949), nach dem gleichnamigen Theaterstück (1893) von Oscar Wilde

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

Luigi Pirandello (1867–1936), italienischer Schriftsteller und Dramatiker, Nobelpreis für Literatur 1934

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PersonAutorIn/JournalistIn

Ian Hamilton Finlay (1925–2006), Schriftsteller und Gartenkünstler, veröffentlichte ab Ende der fünfziger Jahre Lyrikbände, bekannt wurde er dafür, kurze Gedichte auf Steine zu schreiben, 1987 war er auf der documenta VIII vertreten.

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PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Gustav Klimt (1862–1918), österreichischer Maler, einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils, der Regisseur Gustav Ucicky war sein Sohn.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Im Festwochen-Beitrag über Paulus Manker zitiert die Zeitschrift »News« eine frühere (in »News« getätigte) Aussage Mankers über die Literaturkritikerin Sigrid Löffler: »Ich kenne sie noch aus der Zeit vor der Geschlechtsumwandlung. Beim Eingriff in Johannesburg muß etwas schiefgegangen sein. Klar, daß es ihr schlecht geht« (Sichrovsky/Stroh 1997, 144).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Felix Dvorak (* 1936), österr. Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Oskar Kokoschka (1886–1980), österr. Maler, 1912–1914 Beziehung mit Alma Mahler-Werfel; Paulus Manker spielte in seiner Inszenierung von Joshua Sobols Stück »Alma – A Show Biz ans Ende « die Figur des Oskar Kokoschka.

PersonPersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInPersonZitate

Hermi Löbl (?– 2012), Journalistin, Frau des Kulturjournalisten Karl Löbl, Kofler bezieht sich mehrmals auf ihr Buch »Mütter und ihre Kinder im Gespräch « (1990). s. Eintrag ›Radioreihe‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Kofler zitiert aus Volkert Haas’ Ausführungen und Aufzeichnungen zu den hurritischen Steindämonen, hier aus dem Mythos von der Zeugung des Steindämonen Ullikummi, den der Göttervater Kumarbi mit einem Felsen erzeugte: »In dem Brunnen, der Kalte, liegt ein großer Fels [...] und er beschlief den F(els); da ergoß sich sein Sperma auf diesen. (… und) er nahm ihn fünfmal«. (Haas 1982, 150)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kurt Schuschnigg (1897–1977) übernahm nach der Ermordung Engelbert Dollfuß’ 1934 die Regierungsspitze des austrofaschistischen Regimes. Im Februar 1938 zwang Hitler Schuschnigg zum »Berchtesgadener Abkommen«, er musste etwa den Nationalsozialisten Seyß-Inquart als Innenminister akzeptieren. Für den 13. März setzte er eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs ein, der Einmarsch deutscher Truppen kam dieser zuvor. Schuschnigg verbrachte in St. Gilgen am Wolfgangsee 1935–1937 seine Sommerurlaube.

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TopographieOrtschaftPersonPolitikerInNationalsozialistIn

In dem Film »Sieben Jahre in Tibet « (1997, R: Jean-Jacques Annaud) spielt der US-amerikanische Schauspieler Brad Pitt (* 1963) die Hauptrolle. Dem Drehbuch liegen die gleichnamigen Erinnerungen des österr. Bergsteigers Heinrich Harrer (1912–2006) zugrunde. Harrer schrieb in diesem Beststeller (1952) über seine Flucht 1944 aus britischer Gefangenschaft in Indien nach Tibet und seine Freundschaft zum jungen Dalai Lama.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Einige SS-Männer fingierten am 31. 8. 1939 einen polnischen Überfall auf den Sender Gleiwitz (poln. Gliwice), um »Beweise« für polnische Aggression und damit einen Kriegsgrund zu haben; Adolf Hitler sprach die von Kofler zitierten Worte in seiner vom Rundfunk übertragenen Reichstagsrede am Vormittag des 1. 9. 1939.

PersonNationalsozialistInEreignis

In der Wiener Stadtzeitung »Falter« schrieb der Theaterkritiker Roland Koberg in den 1990er Jahren die Kolumne »Koberg am Apparat«, in der er kurze Telefoninterviews abdruckte.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kontamination aus Ottokar Kernstock (s. Eintrag ›Ottokar Kernstock‹) und Otto Muehl (s. Eintrag ›Mühl‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Im »News«-Beitrag über Paulus Manker behauptet dieser, er sei »Gründungsmitglied und Ehrenpräsident des polizeilich angemeldeten ›Vereins zur Förderung nachtragender Menschen‹« (Sichrovsky/Stroh 1997, 144).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienZeitung/Zeitschrift

Anspielung auf das Grimm-Märchen »Der Teufel Grünrock « (Grimm 1985a, 443–445)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Shining«: Film (1980) von Stanley Kubrik mit Jack Nicholson in der Hauptrolle; dem Drehbuch liegt der gleichnamige Roman von Stephen King zugrunde.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Geh lerne nun gehorchen, daß du herrschen lernst!« spricht Antiope zu ihrem Sohn in Goethes Trauerspiel »Elpenor« (Hakemeyer 1949, 55).

PersonAutorIn/JournalistIn

Im Nachlass (11/W4/1) befindet sich ein so genannter »Bericht eines Wehrpflichtigen von «»den ersten Tagen bei der Bundeswehr « mit dem Titel »456 und der Rest von heute. « Einer der Protagonisten in diesem Heftchen heißt Leo Bozian. Er wird eingeführt wie Koflers Figur: »Leo, das hatten nicht nur die Kameraden gemerkt, konnte nicht marschieren« (o.A. 1974, 18). In der Folge paraphrasiert Kofler diese 1974 im Verlag Jürgen Sendler (Heidelberg) erschienene Schrift.

Person

s. Eintrag ›Nothung‹

PersonMusikerInMedien

Am 24. August 1939 unterzeichneten der deutsche Außenminister, Joachim von Ribbentrop, und sein sowjetischer Amtskollege, Wjatscheslaw Molotow, in Moskau einen Nichtangriffspakt (»Hitler-Stalin-Pakt«).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInPolitikerInEreignis

»Unter Mördern und Irren«: Erzählung von Ingeborg Bachmann, die 1961 in der Erzählsammlung »Das dreißigste Jahr« erschien

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler zitiert die erste Strophe des Liedes »Leichter Wanderer« , eines im 19. Jahrhundert besonders bei Studentenverbindungen beliebten Liedes, das das genussreiche Wander- und Studentenleben verherrlicht. Der Text stammt von Albert von Schlippenbach (1800–1886), die Melodie folgt einer traditionellen Weise ( Pommer 1905, 166). Der erfolgreiche deutsche Schlagersänger Heino hatte das Lied in seinem Repertoire.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

s. Eintrag ›Mundpflege‹

PersonVerbrecherInMedien

»Die drei von der Tankstelle«: eine »Tonfilmoperette« aus dem Jahr 1930 (R: Wilhelm Thiele, D: Heinz Rühmann). 1955 folgte ein Remake (R: Hans Wolff). Die Lieder erlangten über die Filme hinaus Bekanntheit, u.a. »Ein Freund, ein guter Freund«.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik

Anspielung auf den Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844–1900), auf den sich Hermann Nitsch immer wieder explizit bezieht. (vgl. www.nitschmuseum.at/de/hermann-nitsch/werk , 5.9.2016)

PersonPhilosophInMedien

Anspielung auf Michael Jeannée (s. Eintrag ›Reporter Jeanee‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Wasser für Canitoga«: deutscher Film (1939, R: Herbert Selpin), in dem Hans Albers einen kanadischen Wasserbauingenieur spielte

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Scheiden tut so weh« (1969), deutscher Schlager, interpretiert u.a. von Heintje, Text von Johannes Jorge, Albert Schwarzmann und Wolf Hausmann.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

»Der verlorene Sohn«: deutscher Film (1934), in dem Luis Trenker in eigener Regie einen Südtiroler Auswanderer spielte

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Letzte Strophe des Liedes »Hoch auf dem gelben Wagen«: »Sitzt einmal ein Gerippe [/] dort beim Schwager vorn, [/] schwenkt statt der Peitsche die Hippe [/] Stundenglas statt des Horns, [/] sag ich: Ade nun, ihr Lieben [/] die ihr nicht mitfahren wollt. [/] Ich wäre ja so gern noch geblieben,[/] aber der Wagen, der rollt« (Hois 2012, 96). Der Text stammt von Rudolf Baumbach (1840–1905), er wurde 1922 von Heinz Höhne (1892–1968) vertont.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Kofler zitiert Ernst Blochs »Philosophische Grundfragen«: »Das, was ist, kann nicht wahr sein.« (Bloch 1961, 65)

PersonPhilosophInZitate

»Maskerade«: österr. Film (1934, R: Willi Forst), mit dem die Theaterschauspielerin Paula Wessely auch auf der Leinwand ihren Durchbruch feierte

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Wir lagen vor Madagaskar«: Lied von Just Scheu (1903–1956; Text u. Melodie), u.a. von Heino interpretiert (vgl. Klusen 1980, 544).

PersonMusikerInMedienMusik

Schuberts Lied »Ellens dritter Gesang« (1825, nach Walter Scotts Gedicht »Lady of the Lake«) wird oft als »Ave Maria« bezeichnet.

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

Kofler bezieht sich hier wohl auf Friedrich Nietzsches »Lehre von der ewigen Wiederkunft«, einem zyklische Zeitverständnis, das auf der Annahme basiert, dass alles schon einmal existierte, »aber in jedem Moment trotzdem Neues entsteht« (Skirl 2000, 222). Im Gegensatz zum einfachen Nihilismus, der in seiner Wertnegation noch wertbezogen sei, führe jedoch erst die Umwertung aller Werte in der Wiederkehr bzw. Wiederkunft (Nietzsche gebraucht beide Begriffe) des Gleichen zur »Überwindung des Menschen im Übermenschen« (Mittelstraß 1996, 691). Trotz unterschiedlichster Interpretationen scheint sich die Forschung darin einig, dass Nietzsche mit diesem Gedanken »eine Synthese aus antiken (kreisenden) herakliteisch-pythagoreischen Lehren und dem neuzeitlichen Zeitpfeil der modernen Physik« anstrebte – »auf daß diese Versöhnung von Antike und Neuzeit in die Welt- und Wertvorstellung der Menschen gelange«. (Skirl 2000, 222).

PersonPhilosophIn

»Bel Ami«: deutscher Film (1938), in dem Willi Forst (Regie und Hauptrolle) den gleichnamigen Roman von Guy de Maupassant umsetzte

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Wunschkonzert« lautet der Titel mehrerer Filme (u.a. Propaganda-Spielfilm von Eduard von Borsody, 1940), eines Theaterstücks von Franz Xaver Kroetz (1973), zudem gab es entsprechend betitelte Hörfunksendungen des NS-Rundfunks (Wunschkonzerte für die Wehrmacht, für das Winterhilfswerk).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›André Heller‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Das indische Grabmal«: deutsch-ital.-franz. Film (1959) von Fritz Lang, dem der gleichnamige Roman (1918) Thea von Harbous zugrunde liegt

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Wunschkonzert«: NS-Propagandafilm (1940, R: Eduard von Borsody)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler zitiert das Lied »Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen«, Text von Erich Hartinger (* 1923), Melodie von Hans Kolesa und Hans Gasser. Der Refrain spricht von »sonnigen«, der erste Vers von »schwindelnden« Höhen, die ersten beiden Strophen von den »Bergvagabunden«, die titelgebenden »Bergkameraden« werden erst in der dritten und vierten Strophe erwähnt (vgl. Natter/Nußbaumer 2007, 185).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

s. Eintrag ›Industrieideologe‹

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PersonVerbrecherInMedien

»Hitlerjunge Quex«: NS-Propagandafilm (1933, R: Hans Steinhoff, D: Heinrich George), Untertitel: »Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend«, Romanvorlage (1932, im Auftrag des »Reichsjugendführers« Baldur von Schirach) von Karl Aloys Schenzinger, Liedtexte: Baldur von Schirach (s. Eintrag ›Baldur von Schirach‹, vgl. Gradwohl-Schlacher 2018, 717)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInNationalsozialistInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Quax, der Bruchpilot«: deutscher Spielfilm (1941, R: Kurt Hoffmann) mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Werke der deutschen Schriftstellerin Annemarie von Auerswald (1875–1945), die großteils in der Germanenzeit angesiedelt sind, etwa: »Das Radkreuz. Eine Erzählung aus der Germanenzeit«, (1939), »Die ewige Ordnung. Germanenleben in der Broncezeit« (1943). Ein Auszug aus der Erzählung »Die Tochter vom Gerwartshof « wurde (in einer von der späteren Buchversion minimal abweichenden Form) in der Zeitschrift »NS-Frauenwarte« vorabgedruckt (Auerswald 1939), auf die Kofler in diesem Abschnitt mehrfach Bezug nimmt.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

»SA-Mann Brand«: NS-Propagandafilm (1933, R: Franz Seitz)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Klaus Kinski (1926–1991), deutscher Schauspieler, seine häufige Darstellung psychopathischer Charaktere sowie kolportierte Wutausbrüchen am Filmset begründeten den Ruf als exaltierte, schwierige Persönlichkeit. Die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Werner Herzog (u.a. »Aguirre, der Zorn Gottes«, 1972, »Nosferatu – Phantom der Nacht«, 1979 und »Fitzcarraldo« , 1981) brachte ihm künstlerische Anerkennung. Davor war er vor allem durch zwielichtige Rollen in den Edgar-Wallace-Filmen bekannt. Er spielte auch im Film »Der Rächer« (s. Eintrag ›Bahnunterführung‹) mit.

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Rogner‹

PersonUnternehmerInMedien

»Romanze in Moll«: deutscher Spielfilm (1943, R: Helmut Käutner)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler baut hier zwei Stellen einer von Volkert Haas überlieferten fragmentarisch erhaltenen hethitischen Erzählung ein: Der Gott Kumarbi schwängert einen Berg, der nach zehn Monaten ein nicht näher beschriebenes Wesen gebiert. (Haas 1982, 163)

PersonAutorIn/JournalistIn

Klagenfurter Etablissement, das Ernst Lerch, vor 1938 illegaler Nationalsozialist und während des Zweiten Weltkriegs Adjutant des NS-Verbrechers Odilo Globocnik, unbehelligt in der Nachkriegszeit betrieb (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹); hier hatte der Schlagersänger Udo Jürgens seine ersten Auftritte (vgl. Postl 2014).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMusikerInMedien

Micky Maus ist eine von Walt Disney kreierte Comicfigur, zunächst im Film (1928), ab 1930 als Comic in amerikanischen Tageszeitungen; in Deutschland seit 1951 regelmäßig als Comichefte.

Person

In dem Roman »Die Fistelstimme « (1980) von Gert Hofmann wird dem Ich-Erzähler vorgeworfen, Plagiate verfasst zu haben. Dieser erkennt in dem ihm unbekannten Buch, von dem er abgeschrieben haben soll, seine Gedanken und Formulierungen wieder. (vgl. Hofmann 1980, 35)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Annemarie von Auerswalds Erzählung »Die Tochter vom Gerwartshof« (1939) soll die Protagonistin Edelberga den Fürsten eines fremden Volkes heiraten, um mit diesem Bündnis in künftigen Kämpfen den Besitz ihrer Familie zu retten; sie weigert sich allerdings, kann die Heirat abwenden und durch die Vermählung mit dem Bruder einer Freundin ihrer Heimat treu bleiben. (Auerswald 1942)

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PersonAutorIn/JournalistInZitate

Globocnik (1904–1945) war als »SS- und Polizeiführer« im Distrikt Lublin für die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in den »Ostgebieten« verantwortlich. s. Eintrag ›die rechte Hand vom Globus‹

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

»Fix und Foxi« (Titelfiguren von Rolf Kauka) ist ein deutsches, mit Unterbrechungen zwischen 1953 und 2010 erschienenes Comic-Magazin.

PersonMedienZeitung/Zeitschrift

Roman (1980) von Gert Hofmann (1931–1993), deutscher Schriftsteller, Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs 1979. Der Protagonist des Romans entwirft eine Theorie der doppelten Identitäten, wonach alles doppelt sei, Gedanken, Naturphänomene, aber auch Personen.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Das »stille Reich« meint in Auerswalds Erzählung das Vorratshaus des Hofes, in dem sich die Protagonistin zu Beginn aufhält: »So prüfte sie noch einmal die gewählten Kräuter, fand, daß alles beisammen war, und ging nun aus dem stillen Reich hinaus, ein wenig neugierig zu sehen, was sich auf dem Hof begeben mochte.« (Auerswald 1942, 6)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich hier offensichtlich auf satirische Ausführungen Antonio Fians, der in einem Beitrag für die Zeitschrift »Wespennest« 1987 »auffällige Parallelen« zwischen Heller und »einem anderen Feldherrn aus Österreich« postulierte. (Fian 1987, 56) Zwar seien Heller und Hitler, so Fian, bei den verursachten Menschheitskatastrophen nicht vergleichbar, aber er sieht Bezüge etwa zwischen ihren beiden Machtphantasien. Die Übereinstimmung der Initialen ist eine zufällige, wobei der Gedanke einer Absicht »so abwegig nicht ist« (Fian 1987, 56). s. Eintrag ›André Heller‹

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

Laut Eigenaussage Werner Koflers sei in der Wiener Kunstakademie ein Plakatentwurf Adolf Hitlers verwahrt worden, der seiner Bewerbungsmappe entstamme. (vgl. Corrêa 2004, 108) Hitler hatte im Herbst 1907 vergeblich versucht, für ein Kunststudium an der Allgemeinen Malerschule der Wiener Kunstakademie aufgenommen zu werden, ein Jahr später versuchte er es erneut, scheiterte aber bereits in der ersten Auswahlrunde, der Zulassung zum Probezeichnen. (vgl. Hamann 1998, 62 f. u. 195–197)

PersonNationalsozialistInMedienWerbung/InseratEreignis

Die Szene, in der Auerswalds Protagonistin mit der Bäuerin Brot bäckt, befindet sich nur in der in der Zeitschrift abgedruckten Version: »Sie kam mit einem Tonstempel in der Hand, der das Heilszeichen des Hofes trug. Es war ein Radkreuz. Dieses Heilszeichen drückte sie auf jedes Brot.« (Auerswald 1939, 469) Das Radkreuz ist ein seit der Jungsteinzeit verwendetes und in Funden überliefertes Ritzzeichen, ein Symbol für Licht und Sonne, im asiatischen Raum sehr verbreitet; bei den Germanen war es ein »Bild des Jahreslaufes und des sich immer wieder erneuernden Lebens«. (Forstner/Becker 1991, 123) Taucht im Frühchristentum als vereinfachtes Christussymbol auf; seit dem 19. Jahrhundert in Abwandlung verbreitet, z.B. im Neopaganismus, in Esoterik und Okkultismus, aber auch bei Gruppierungen mit rassistischer und (neo)nazistischer Ideologie.

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes, im zweiten Teil wörtliches Zitat aus André Hellers »Schattentaucher« (1987): »Immer und immer wieder hatte er sich gefragt: Was ist es, wofür ich träume, erwache, fiebere, genese, lerne, verweigere, verführe, stürze, irre und Halt suche?« (Heller 2003, 23)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Abgewandeltes Zitat aus Auerswalds »Die Tochter vom Gerwartshof«: »Der herbe Duft der Arznei- und Würzkräuter erinnerte sie an blühenden Sonnenhang oder Waldesdunkel, aus dem sie gesammelt worden waren, Augentrost, Wohlverleih, Nachtschatten, Gänsefuß, Ampfer und wie sie alle hießen.« (Auerswald 1942, 5)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Wurlitzer: Synonym für Jukebox, einem Automat, der nach den Einwurf von Münzen die gewählte Musik abspielt. Der Name stammt vom US-amerikanischen Unternehmer Rudolph Wurlitzer, der in den 1850er Jahren eine Firma für die Produktion von Instrumenten und Jukeboxen gründete.

PersonUnternehmerIn

Peter Altenberg (1859–1919, eigentl. Richard Engländer), österreichischer Schriftsteller. André Heller schätzte den Autor, den seine Großmutter noch persönlich kannte. Heller trugbereits 1964 im Festsaal der Österreichischen Nationalbibliothek Texte von Peter Altenberg vor. (vgl. Seiler 2012, 85)

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat aus Auerswalds Erzählung: Edelberga war in der Vorratskammer, »als vom Hofe her das wilde, starke Gebell der Hunde, Klappen von vielen Pferdehufen und laute Männerstimmen bis in die Stille ihrer Abgeschlossenheit drangen.« (Auerswald 1942, 5f). »Die Hunde waren nicht zu beruhigen. Sie zerrissen die Luft mit ihrem Gebell.« (Auerswald 1942, 6)

PersonAutorIn/JournalistIn

Drafi Deutscher (1946–2006), deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent

PersonMusikerIn

Abgewandeltes Zitat aus Auerswalds Erzählung: »Sie sah sie, wenn sie zu einem Waffenspiel ritten, das blonde Haupt frei, die Haare zum Knoten geschürzt, an der Seite das Schwert, in der Hand die Lanze.« (Auerswald 1942, 7)

PersonAutorIn/JournalistIn

Freddy Quinn (* 1931 als Franz Eugen Nidl), österr. Schlagersänger; s. Eintrag ›Freddy Quinn‹

PersonMusikerInMedien

Bezug zu Thomas Bernhards Roman »Der Untergeher « (1983): »An diesem Wort Weltverblüffung hatte ich meine Freude […]. Ich selbst hatte nie das Bedürfnis nach Weltverblüffung gehabt, auch Wertheimer nicht, dachte ich.« (Bernhard 2006, 53)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Abgewandeltes Zitat aus Auerswalds Erzählung: »Im Stillen zählte sie die Ankömmlinge und überlegte, daß noch genug Frischfleisch vorhanden war, einen neuen Braten an das Feuer zu bringen.« (Auerswald 1942, 8)

PersonAutorIn/JournalistIn

The Beach Boys waren eine der weltweit erfolgreichsten Pop- und Rockbands der 1960er und frühen 1970er Jahre, die mit Surfmusik zahlreiche Charterfolge erzielte.

PersonMusikerIn

Titel eines »Bühnenfests«, das André Heller 1988d em Kulturgut der US-amerikanischen Schwarzen widmete (u.a. Spirituals, New Orleans Jazz, Ragtime, Bebop, Blues, Soul). Mit dem Titel bezieht Heller sich auf den gleichnamigen, 1930 von John W. Green komponierten Jazzstandard-Song. s. S. s. Eintrag ›André Heller‹

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PersonAutorIn/JournalistInMedien

Kofler zitiert hier »Das Lied von Rig« (auch: »Das Merkgedicht von Rig«, altnord. »Rígsþula«), Teil der so genannten »Älteren Edda« oder »Liederedda« (häufig auf 1270 datiert), einer Sammlung von Liedern unbekannter Autoren, die Stoffe der nordischen Mythologie, aber auch germanische Heldensagen behandeln. »Das Lied von Rig« schildert den Ursprung der Stände (Knechte, freie Bauern und Adlige), hier im Ausschnitt die Bauern. Gott Rigbesucht nacheinander drei Familien, die in unterschiedlichen Verhältnissen leben. Er zeugt jeweils einen Sohn mit der Frau des Hauses. Die genannten Kinder sind die Nachfahren des mit der zweiten Frau gezeugten Sohnes. »Sie hausten behaglich [/] und hatten Kinder; [/] die hießen: Hölder , [/] Hausmann und Schmied , [/] Bauer , Pflüger , [/] Bonde , Steilbart , [/] Breit , Garbenbart , [/] Bursch , Degen , Mann .« (Edda 1992, 99)

PersonZitate

»Marmor, Stein und Eisen bricht« (1965), Song von Drafi Deutscher

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler spielt mit diesem Bild auf die bereits in der NS-Zeit aufgekommene (falsche) Vorstellung von »Lebensborn«-Heimen als »Zuchtanstalten« für reinrassige »Arier« an. »Lebensborn« war ein 1935 vom »Reichsführer-SS« Heinrich Himmler gegründeter Verein, der im Umfeld von Himmlers »Germanisierungsphantastereien« (Koop 2007, 5) zu sehen ist. Der Verein betrieb in Deutschland und den besetzten Ländern Heime, in denen Frauen uneheliche Geburten ermöglicht wurden. (In Österreich gab es zwei solcher Heime.) Die Frauen mussten strengen Aufnahmekriterien entsprechen, also etwa »guten Blutes«, »erbrein« sein. Die im Kofler-Nachlass vorhandene Muttertagsausgabe der »NS-Frauenwarte_1939« aus dem Jahr 1939 (11/S3) widmet sich dem Thema »Frau und Mutter als Lebensquell des Volkes«: »Denn sie steht als Trägerin des Lebens zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie ist der unerschöpfliche Born des blutmäßigen Lebens unseres Volkes«.

PersonNationalsozialistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Eine Handvoll Reis« (1966), Song von Freddy Quinn, der den Vietnamkrieg glorifizierte

PersonMusikerInMedienMusik

Auszug aus dem Songtex t »Sloop John B« (1966) der Beach Boys

PersonMusikerInMedienMusik

Sanitätsgefreiter Neumann: zotige Figur in variabel veränder- und erweiterbaren schmierig-obszönen Liedversen, die von den Soldaten im Kriegseinsatz nach verschiedenen Melodien gesungen wurden. Die Figur tauchte Mitte des 19. Jahrhunderts in Zwickau erstmals auf. (vgl. Schalk 1973, 5) Eine Version lautete: »Er lebe hoch, [/] Er lebe hoch, [/] Er lebe hoch der Sanitätsgefreite Neumann, [/] Der, schon lang ist’s her, [/] Die neue Wichsmaschine hat erfunden. [/] Früher mußte man sich plagen, [/] Um sich einen abzujagen. [/] Heute wendet jeder Mann [/] Neumanns Wichsmaschine an.« (Schalk 1973, 6)

PersonMedienMusik

Deutscher Opernsänger (1930–1966), s. Eintrag ›Fritz Wunderlich‹

PersonMusikerInMedien

»Hundert Mann und ein Befehl« (1966) ist die deutsche, von Freddy Quinn gesungene Version von »The Ballad of the Green Berets« (1966, Musik: Barry Sadler) über eine Spezialeinheit der US-amerikanischen Armee. Kofler zitiert aus dem Songtext von Ernst Bader (1914–1999): »fern von zu Haus und vogelfrei [/] hundert Mann und ich bin dabei [/] Hundert Mann und ein Befehl [/] und ein Weg, den keiner will« (Wolle 2013, 35).

PersonMusikerInMedienMusik

Österr. Sopranistin (* 1937), 1960–1990 Mitglied der Wiener Staatsoper; 1990 übernahm sie die Leitung der Grazer Oper, die sie ein Jahr später wegen künstlerischer Differenzen wieder zurücklegte.

PersonMusikerIn

s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

PersonNationalsozialistInMedien

Joshua Sobol nannte sein Stücke »Alma« (1997) ein »Polydrama«: »Polydrama deshalb, weil es aus mehreren miteinander verwobenen Handlungssträngen besteht, die parallel an verschiedenen Orten stattfinden und gespielt werden« (www.alma-mahler.at/deutsch/information/polydrama.html, 28. 8. 2018).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Jolyon Brettingham Smith‹

PersonMusikerInMedien

Auf dem Gelände der Burgruine Finkenstein am Faakersee errichtete der Unternehmer und Gastronom Gerhard Satran (1947–2015) zu Beginn der 1980er eine 1100 Sitzplätze umfassende Open-Air-Arena, in der er sommers Konzerte und Aufführungen mit Stars aus der Klassik-, Schlager- oder Kabarettszene organisierte.

PersonUnternehmerIn

Soraya Esfandiary-Bakhtiary (1932–2010), 1951–1958 Ehefrau des Schahs Mohammad RezaPahlavi von Persien

PersonPolitikerIn

Geläufiger Beiname von Franz Schuberts Trio für Klavier, Violine und Violoncello (D 897). Der Titel »Nocturne« in der Erstausgabe des Verlagshauses Diabelli stammt nicht von Schubert selbst. (vgl. Deutsch 1978, 565)

PersonMusikerIn

Lokal in der Grolmanstraße in Berlin, nahe dem Literaturhaus. Der Besitzer des seit 1972 bestehenden griechischen Lokals mit Kleinkunstbühne, der Schauspieler Kostas Papanastasiou, wurde durch seine Rolle des griechischen Wirtes in der TV-Serie »Lindenstraße« von 1985 bis 1996 bekannt. (vgl. www.terzomondo.de, 5.9.2016)

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ulf Kadritzke (* 1943), deutscher Soziologe, ab 1976 Professur für Industrie- und Betriebssoziologie an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin, Hauptarbeitsgebiete: Lohnarbeit, Klassen, Qualifikationsstruktur. Kadritzke »nahm an der Studentenbewegung und an den daraus hervorgegangenen kollektiven Studien- und Forschungszusammenhängen des Instituts für Soziologie an der FU Berlin teil, in denen versucht wurde, die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zu rekonstruieren und auf konkrete Ausschnitte der gesellschaftlichen Realität anzuwenden« (Bernsdorf/Knospe 1984, 402).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Der Satz »Schönberg und Maler traten in Bergs Leben« ist – samt Falschschreibung von Gustav Mahlers Nachnamen – einem Artikel der Zeitschrift »Villacher« entnommen, der sich unter dem Titel »Der Berghof am Ossiacher See« mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzt. Der Artikel hat sich, ohne Datumsangabe, als Ausriss im Kofler-Nachlass erhalten (11/W15/S1).

PersonMusikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Das niederländische Duo Goldy und Peter de Vries veröffentlichte 1949 die deutsche Coverversion des Traditionals »She’ll Be Coming ’Round the Mountain« unter dem Titel »Von den blauen Bergen kommen wir«.

PersonMusikerInMedienMusik

Erstlingswerk des Filmregisseurs Louis Malle (1957, Originaltitel: »Ascenseur pour l’échafaud«), mit Jeanne Moreau und Maurice Ronet in den Hauptrollen, Filmmusik von Miles Davis

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PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

s. Eintrag ›Tobias Reiser‹

PersonMusikerInMedien

Alban Berg(1885–1935), österr. Komponist, zählt mit seinem Lehrer Arnold Schönberg und Anton Webern zu den wichtigsten Vertretern der Zweiten Wiener Schule.

TopographieOrtschaftPersonMusikerIn

»In der Strafkolonie«, Erzählung Kafkas (1914 entstanden, 1919 veröffentlicht): Ein Forschungsreisender wohnt während seines Besuches in der Strafkolonie einer Exekution bei, welche den Delinquenten das Urteil nicht verkündet, sondern von einer eigens dafür konstruierten Maschine immer tiefer in die Haut geschrieben wird. Die Schuld des Verurteilten besteht darin, seine Pflicht des nächtlichen stündlichen Salutierens vor der Tür des Hauptmanns vernachlässigt zu haben. Der Hauptmann hat den Diener schlafend vorgefunden: »Er holte die Reitpeitsche und schlug ihm über das Gesicht. Statt nun aufzustehen und um Verzeihung zu bitten, faßte der Mann seinen Herrn bei den Beinen, schüttelte ihn und rief: ,Wirf die Peitsche weg, oder ich fresse dich.‘« (Kafka 1994, 213)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die Zeitschrift »Villacher« berichtet in dem oben zitierten Artikel, dass sich Sigmund Freud 1908 am Nordufer des Ossiacher Sees zur Sommerfrische aufhielt und mit dem Boot die Familie Berg auf eine Jause besucht habe. Der Neffe Alban Bergs erinnert sich an den »häufige[n] Jausengast«, der »seine Konsumation stets mit einem ›scharfen Stamperl‹ abzuschließen pflegte« und den man daher als »Professor Slibowitz« tituliert habe (Berg 1985, 74).

PersonPhilosophInMusikerInMedienZeitung/Zeitschrift

»Gibs auf«: kurze Parabel von Franz Kafka (entstanden 1922, 1936 publiziert). Der Titel stammt von Max Brod, Kafka überschrieb den Text mit »Ein Kommentar«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Zitat aus der erste Strophe der Ballade »Die Bürgschaft« von Friedrich Schiller: »Zu Dionys dem Tirannen, schlich [/] Möros, den Dolch im Gewande, [/] Ihn schlugen die Häscher in Bande. [/] Was wolltest du mit dem Dolche, sprich! [/] Entgegnet ihm finster der Wütherich. [/] ,Die Stadt vom Tyrannen befreien!‘ [/] Das sollst du am Kreutze bereuen.« (Schiller 1992, 421)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Österr. Maler und Fotograf (* 1943), Bruder des Schlagersängers Udo Jürgens

PersonPersonMusikerInPerson

Kofler bezieht sich hier auf den Titel einer Ausgabe der Kriegsheftserie »Der Landser « aus dem Jahr 1958, »Der Marsch zum Kaukasus« von Franz Taut; es befinden sich mehrere »Landser« -Ausgaben im Nachlass, darunter auch diese (11/W4/S1). »Der Landser« erschien von 1957 bis 2013 wöchentlich im Pabel-Moewig-Verlag und trug den Untertitel »Erlebnisberichte zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs«. Die pseudo- dokumentarischen Abenteuergeschichten wurden von der deutschen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien mehrfach auf den Index gesetzt, die Reihe jedoch nie verboten ([red] 2013).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Die Welt« schrieb anlässlich des von Klaus Croissant initiierten Besuchs von Jean Paul Sartre bei Andreas Baader von »Schmierentheater« und »Spektakulum«. (Zehm 1974)

PersonVerbrecherInAutorIn/JournalistInPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat des Schlussverses von Christian Morgensterns Gedicht »Die unmögliche Tatsache«: »Und er kommt zu dem Ergebnis: [/] Nur ein Traum war das Erlebnis. [/] Weil, so schließt er messerscharf,[/] ›nicht sein kann, was nicht sein darf‹« (Morgenstern 1942, 67).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Klaus Croissant (1931–2002), Berliner Rechtsanwalt, Verteidiger von Ulrike Meinhof und Andreas Baader. Seine Kanzlei wurde zu einer Verbindungsstelle zwischen den Inhaftierten der RAF und den Helfern draußen. 1979 wurde Croissant wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er war später für die Westberliner Alternative Liste und anschließend für die PDS politisch aktiv. In den 1980er Jahren war Croissant inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit, wofür er 1993 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. (vgl. Der Spiegel 2002)

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PersonVerbrecherInPolitikerIn

Der Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz (s. Eintrag ›Lenz‹) wurde am frühen Morgen des 24. Mai 1792 tot in einer Straße in Moskau aufgefunden.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienEreignis

Abgewandeltes Zitat aus »Soldat und Liebe«: »und abends, so allein in dieser fremden Stadt, da ist ihm irgendein Mädchen, das er zufällig trifft, ein Stück Heimat« (Bovet 1962, 11). Zuvor schon schreibt Bovet im selben Kapitel (»MÄDCHEN IN ZIVIL«) von einer »Art Spiel oder einfach die Stillung eines blinden Triebes« oder »Ersatz […] für die Mutterliebe« (ebd.).

PersonAutorIn/JournalistIn

Erneut bezieht sich Kofler auf Passagen aus Bovets Kapitel »MÄDCHEN IN ZIVIL«, die entsprechende Stelle dort lautet: »Für das Mädchen ist die Sache aber anders: Am Anfang, solange es noch nichts empfindet, wird es mit dem Mann wohl spaßen […]; sobald indessen seine wirklichen Gefühle geweckt sind, wird es bei ihm ernst. Es will den Mann lieben und es fordert Gegenliebe« (Bovet 1962, 11f.).

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert und paraphrasiert Bovets Ausführungen »Zwischen Mann und Frau besteht hier ein tiefgreifender Unterschied, den man kennen muß, bevor man sich mit dem anderen Geschlecht irgendwie einläßt. […] Eine sehr erfahrene amerikanische Psychologin schreibt, daß die Frau den Geschlechtsverkehr als den Beginn eines Vorgangs erfaßt, der seinen Höhepunkt in der Geburt des Kindes findet« (Bovet 1962, 12).

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler montiert und paraphrasiert hier weitere Auszüge aus Bovets»Soldat und Liebe«; die Originalpassagen lauten: »Wenn sich also der junge Soldat oder sonst ein Mann mit einem Mädchen geschlechtlich einläßt, so kann bei diesem zweierlei passieren […]« (Bovet 1962, 13) »Wer trägt daran die Schuld? In erster Linie der Mann; denn ein Mann soll wissen, was er tut. Darauf hatte das Mädchen gerade sein Vertrauen gesetzt« (Bovet 1962, 14).

PersonAutorIn/JournalistIn

Im Kapitel »LUST AM LAUFENDEN METER«, das Kofler hier zitiert, schreibt Bovet von »Frauen und Mädchen, die abends nach Dienstschluß die Kaserne umlagern.« Sie stünden dort, »weil sie deine Schwäche oder Unerfahrenheit oder Lüsternheit zu ihrem persönlichen Vorteil ausbeuten wollen. […] Die Früchte, die sie anbieten, sind faul und verderben den Magen. »Bezeichnenderweise heißen sie in einem modernen Roman ›Illusionenverkäuferinnen‹« (Bovet 1962, 18).

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf die deutsche Nachdichtung eines russischen Arbeiterliedes durch den deutschen Dirigenten Hermann Scherchen: »Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, [/] Brüder, zum Lichte empor!« Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte es zum beliebtesten Lied der deutschen Sozialdemokraten (vgl. Kutschke 2007, 66 FN 65).

PersonMusikerInMedienMusik

Bezug auf Bovets Kapitel »DAS GROSSE GEHEIMNIS«, wo es heißt: »Der einzige Ort, wo zwischen Mann und Frau wahre Liebe bestehen kann, ist die Ehe. […] Die Ehe ist das eigentliche Geheimnis; deshalb nennt sie die katholische Kirche ein Sakrament. […] Wenn es heute so viele schlechte Ehen gibt, wenn so viele Menschen gar meinen, die Ehe sei eine überlebte Sache, so rührt es daher, daß diese Menschen vom großen Geheimnis nichts wissen« ( Bovet 1962, 21).

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler übernimmt hier wörtlich eine Passage von Bovet»Auf dieses Glück muss man warten können, wie auf eine gute Frucht, bis sie reif ist. Wer die Frucht noch grün pflückt, ist um den wahren Genuß betrogen« (Bovet 1962, 22).

PersonAutorIn/JournalistIn

Koflers Setzung deutet das »historische Problem der Nationalsozialisten« (Bering 1991, 142) an: Bedingt durch die Unmöglichkeit, das »Jüdische« auf rassistische Weise – etwa über physische Merkmale – zu definieren, weil die meisten Menschen jüdischen Glaubens an ihrem Äußeren nicht zu erkennen waren, ergaben sich Widersprüchlichkeiten – etwa, dass die »schärfsten Vertreter physiognomischer Diffamierungen selbst zur Zielscheibe der von ihnen popularisierten Stereotype wurden« (Thurn 2015, 141). Im Falle Goebbels’ war seine Gehbehinderung Ausgang von Spekulationen über eine »jüdische Abstammung«, die etwa in folgendem Flüsterwitz Ausdruck fanden: »Lieber Gott, mach mich blind, daß ich Goebbels arisch find« (Bering 1991, 432).

PersonNationalsozialistIn

Auch die Ausführungen über eine probeweise Ehe und die Analogie von Ehe und Fallschirmsprung hat Kofler von Bovet übernommen: »Wiederum hört man, Verlobte müßten ihre Geschlechtlichkeit ausprobieren, um zu wissen, ob sie zueinander passen. Ja, wenn das ginge! […] Wenn man aus lauter Vorsicht einen Fallschirm so ausprobiert, daß man nur aus zehn Metern Höhe abspringt, dann hat er keine Zeit aufzugehen, und man bricht sich den Hals. Die Ehe entfaltet sich genau wie der Fallschirm nur dann richtig, wenn man allen Mut zusammennimmt und gleich richtig abspringt« (Bovet 1962, 22f).

PersonAutorIn/JournalistIn

Diese antisemitisch konnotierte Benennung des Kulturredakteurs der Zeitschrift »News«, Heinz Sichrovsky (* 1954), ist in Zusammenhang mit der über das Buch gebreiteten literarischen Invektive gegen die Zeitschrift zu sehen. In der ersten Version von »Manker « ist von »diesem Judenblatt« die Rede (Kofler 1998a, 107). Nachdem es bei einer Lesung aus dem Werk zu Protesten kam, strich Kofler diese eine Bezeichnung (s. Eintrag ›mit Auftrittsverbot belegt‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Jeremias Gotthelf (1797–1854), war nicht, wie Kofler schreibt, ein Schweizer Atomphysiker, sondern das Pseudonym des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Albert Bitzius.

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Zitat stammt aus Gotthelfs Text »Eines Schweizers Wort an den Schweizerischen Schuetzenverein« (1842): »Dann lasse dich nicht verleiten durch oedes, irres Geschwätz! Im Haus muß beginnen, was leuchten soll im Vaterlande […]>« (Gotthelf 1925, 301). Kofler zitiert es erneut aus »Soldat und Liebe«: »›Im Hause muß beginnen, was leuchten soll im Vaterland‹, sagt Jeremias Gotthelf« (Bovet 1962, 31).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Lose Formation von fünf Schriftstellern und Musikern (Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswald Wiener), die ab ca. 1952 auch gemeinschaftliche Arbeiten schufen und zusammen auftraten. Mit dem »Austritt« Artmanns 1958 begann das Ende der Gruppe. Den Begriff verwendete Konrad Bayer erstmals in einem Artikel 1964 (vgl. Bayer 1964), Gerhard Rühm etablierte ihn mit der von ihm herausgegebenen Anthologie »Die Wiener Gruppe « (1967).

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Franz Kafka (1883–1924), pragerdeutscher Schriftsteller

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Anspielung auf das 1956 in der von Hans Weigel (1908–1991) betreuten Reihe »Neue aus Österreich« erschienene Buch »Larifari: Ein konfuses Buch« von Friederike Mayröcker. Weigels Reihe stieß nur auf wenig Resonanz und war bald aus den Buchhandlungen verschwunden.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Benjamin Britten (1913–1976), englischer Komponist

PersonMusikerIn

Wieland Herzfelde (eigentlich Herzfeld; 1896–1988), deutscher Publizist, Autor und Verleger

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»Der Hund des Generals« (1957), Erzählung des deutschen Schriftstellers Heinar Kipphardt (1922–1982)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Die schwarze Katze« oder »Der schwarze Kater« (engl. »The Black Cat«, 1843) ist eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe (1809–1849); seit 1919 mehrfach verfilmt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Österr. Schauspieler und Kulturpolitiker (* 1946), 2000–2007 Staatssekretär für Kunst und Medien der Regierung Schüssel

PersonPolitikerIn

Eberhard Petschinka (* 1953), österr. Schriftsteller und Maler, war als Lehrer sowie Leiter einer alternativen Privatschule tätig.

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Möglicherweise bezieht sich Kofler auf die Buchpublikation »Fleiß und Industrie« (1967) von H.C. Artmann. Der Begriff Industrie wird bei Artmann in der alten Wortbedeutung (von lat. industria) »(Gewerbe-)Fleiß«, Betriebsamkeit verwendet.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Krieg und Frieden«: 1868/69 veröffentlichter Roman des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi (1828–1910)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ital. »auf türkische Art«: Die musikalische Vortragsbezeichnung verweist auf die ab dem 17. Jahrhundert aufkommenden Einflüsse osmanischer Militärmusik (»Janitscharenmusik«). Mozarts»Rondo alla turca« aus seiner Klaviersonate Nr. 11 ist das bekannteste Beispiel.

PersonMusikerInMedienMusik

»Der Zimmerer«: Erzählung von Thomas Bernhard, erstveröffentlicht 1965 (»Neue Rundschau«), 1967 im Erzählband »Prosa« abgedruckt

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Möglicher Bezug: Oscar Pollak (1893–1963), 1931–34 und 1946–61 Chefredakteur der Wiener »Arbeiter-Zeitung«, gebrauchte die Formel von der »Enttäuschung der Erfüllung« in seiner Eröffnungsrede auf dem Kongress der Sozialistischen Internationale (vgl. Leser 1982, 176). In seinem Buch »Der neue Humanismus « (1962) führt er diesen Gedanken weiter aus: »Die gehobene Lebenshaltung hat die Menschen von den ärgsten Schlacken befreit, aber noch nicht veredelt. […] Der in Lebenshaltung, Geschmack und Moral zum Kleinbürger aufgestiegene Arbeiter ist eine Karikatur – er ist entidealisiert, entideologisiert. […] [Die Verspießerung der Arbeiterbewegung] ist ein Irrweg« (Pollak 1962, 62 u. 63). Daher sei es für die sozialistische Bewegung wichtig bewusst zu machen, dass »sie keine bloß materialistische, sondern eine humanistische Bewegung« sei (ebd., 66).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kurt Waldheim (1918–1907), österr. Bundespräsident 1986–1992 (s. u.a. Einträge ›jedenfalls kann das fehlende‹ und Absolvent der Konsularakademie‹)

PersonPolitikerInMedien

Artur Phleps (1881–1944), Berufssoldat, 1919–1941 Offizier in der rumänischen Armee, 1941 Übertritt zur Waffen-SS, 1942 Ernennung zum SS-Gruppenführer und Kommandant der Einheit »Prinz Eugen«, die auf »Banden- und Partisanenbekämpfung« am Balkan spezialisiert war, 1943 Ernennung zum SS-General, 1944 Erschießung durch die Rote Armee. Kurt Waldheim war zeitweise Phleps als Assistent zugeordnet (vgl. [red.] 1986).

PersonNationalsozialistInPolitikerIn

Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Die fingierte Ladung war eine Uranerzaufbereitungsanlage. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner – dafür verurteilt, er starb in Haft. s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe‹

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInAutorIn/JournalistInMedienEreignis

Kofler bezieht sich auf Thomas Bernhards berühmt gewordene Zuschreibung »Lebensmensch« , mit der der Ich-Erzähler in »Wittgensteins Neffe« seine »Lebensfreundin« bedenkt: »Aber in Wahrheit wäre ich auch ohne den Paul [...] nicht allein gewesen, denn ich hatte ja meinen Lebensmenschen, den nach dem Tod meines Großvaters entscheidenden für mich in Wien, meine Lebensfreundin, der ich nicht nur sehr viel, sondern offen gesagt, [...] mehr oder weniger alles verdanke« (Bernhard 2008, 223f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bezug auf die in der Flugschrift (s. Eintrag ›Der Ulrichsberg ruft‹) zitierte Rede von Erich Vallon, Präsident des »Internationalen Frontkämpferverbandes«: »Ihr vermeintliches Unrecht, meine lieben Freunde, bestand darin, ihre kleine Heimat und das grosse Vaterland zu lieben und einer Pflicht und einem Eid zu gehorchen« (11/W4/S1).

PersonPolitikerInMedien

Thomas Northoff (* 1947), österr. Schriftsteller, beendet seinen Roman »… stets ein leichtes Hungergefühl« (1981), der den Alltag eines Gefängnisinsassen schildert, mit den Worten: »Geschrieben auf Koflers Schreibmaschine« (Northoff 1981, 178).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Jack Unterweger (1950–1994) wurde 1976 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Gefängnis begann er zu schreiben und galt bald als »Häfenliterat«. 1990 wurde er aus der Haft entlassen, in der Folge gab es eine Serie von elf Prostituiertenmorden, 1994 wurde Unterweger vor Gericht für neun dieser Morde schuldig befunden. Da er nach der Verkündung des Ersturteils Selbstmord beging, wurde das Urteil nicht rechtsgültig.

PersonVerbrecherInEreignis

Kofler bezieht sich hier erneut auf den Bericht über die Feier am Ulrichsberg: »Durch eine Lautsprecheranlage ertönt in Direktübertragung von der Feier auf dem Berg das Lied ›Ich hatt’ einen Kameraden‹, dazwischen Ehrenschüsse« (11/W4/S1). Das »Lied vom guten Kameraden« – besser bekannt unter der ersten Liedzeile »Ich hatt einen Kameraden«, 1806 von Ludwig Uhland (1787–1862) gedichtet, 1825 von Friedrich Silcher (1787–1862) vertont – ist traditionell Teil militärischer Trauerfeiern der deutschen Bundeswehr und des österreichischen Bundesheers.

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Kofler zitiert aus der Flugschrift (s. Eintrag ›Der Ulrichsberg ruft‹) über die Feier am Ulrichsberg – aus der dort ausschnittsweise wiedergegebenen Rede von Erich Vallon, Präsident des »Internationalen Frontkämpferverbandes«: »Die Gedenkstätte am Ulrichsberg wurde auch geschaffen, um ›den unzähligen Frauen und Müttern zu beweisen, dass wir der Männer und Söhne, die vom Nordkap bis nach Afrika, vom Kaukasus bis zum Atlantik in fremder Erde und in der Tiefe der Meere liegen, in Ehrfurcht gedenken …‹« (11/W4/S1).

TopographieBergPersonPolitikerInMedien

Kofler zitiert aus dem Gedicht »Germanenschabbes« des österr. Expressionisten Albert Ehrenstein (1886–1950): »Stahlhelmut! [/] Ich habe Pipi gemacht in den Wäldern!« (Ehrenstein 1961, 257). In diesem 1916 veröffentlichten Gedicht satirisiert der Dichter den Deutschnationalismus (»Nationalesel«) in seinen Auswüchsen und mit seinem Inventar: gemeinsame Ausflüge der »Wandervögel«, Insignien ( »Reichshakenkreuzbanner«) und eben die von Kofler zitierte Zeile, die das nationale Liedgut, das hier im »Schatten eines Wotanbartwisches« gesungen wird, lächerlich machen will.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Georg Coldewey (1910–?), SS-Mitglied und erster SS-Zahnarzt im Konzentrationslager Buchenwald (s. Eintrag ›Zahnarzt und SS-Scharführer Coldewey‹)

PersonNationalsozialistInMedien

Otto Retzer (* 1945), österr. Schauspieler und Regisseur, begann als Assistent des Produzenten Carl Spiehs. Als Retzer in einem Film für einen glatzköpfigen Schauspieler einspringen musste, behielt er die »Frisur« bei.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Mit Dementia praecox wurden lange Zeit Geisteskrankheiten aus dem schizophrenen Formenkreis beschrieben. Der Schweizer Psychiater Eugen Bleuler ersetzte den Begriff 1911 durch den der Schizophrenie (Bleuler 1969, 391). s. Eintrag ›Schizophrene‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008), österr. Germanist, ab 1980 Lehrstuhlinhaber für neuere deutsche Literatur an der Universität Wien; Kofler bezieht sich auf eine Rezension Schmidt-Denglers von »Üble Nachrede – Furcht und Unruhe«: »mit Sorge sehe ich, wie sich Kofler mit wütender Akribie in die österreichischen Kleinkriege verbeißt« (Schmidt-Dengler 1997).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Das »Festival junger Künstler Bayreuth« wurde 1950 unter der Patronage von Jean Sibelius von Herbert Barth gegründet und bietet jährlich zur Zeit der Bayreuther Festspiele Workshops.

TopographieOrtschaftPersonMusikerInEreignis

Harald Juhnke (1929–2005), deutscher Entertainer und Schauspieler

PersonMusikerIn

Carl Spiehs (* 1931), österr. Filmproduzent, in erster Linie von anspruchslosen Komödien, die häufig am Wörthersee spielen; 1990–1993 Produzent der Fernsehserie »Ein Schloß am Wörthersee«

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler zitiert aus seinem eigenen Text »Trauerreden «, einem frühen, im Nachlass erhaltenen Prosagedicht: »Beethoven im hohen herbst schweigender aufzeichnungen, trauriger herbst anno 1927 ... [/] nein kein morgen für liedersänger da das auge erkrankte am rosten der blätter« (1966, 11/W4).

PersonMusikerIn

Die Dreiteilung könnte auf den Titel eines der »Fäkaliendramen« Werner Schwabs – »Übergewicht, unwichtig: Unform«. (1991) – anspielen.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johannes Brahms (1833–1897), deutscher Komponist, Pianist und Dirigent der Hochromantik

PersonMusikerIn

Robert Schneider (* 1961), österr. Schriftsteller; ihm widmet Kofler seine auf »Manker« folgende literarische Invektive.

PersonAutorIn/JournalistIn

Konstantin Wecker (* 1947), deutscher Liedermacher

PersonMusikerIn

The Troggs: Beat-Band aus England, die v.a. in den 1960er Jahren erfolgreich war; bekannte Songs: »Wild Thing« (1966) und »I can’t control myself« (1966).

PersonMusikerInMedienMusik

Arabella Kiesbauer (* 1969), deutsch-österr. Fernsehmoderatorin, die mit ihrer Nachmittags-Talkshow »Arabella« (1994–2004) im deutschen Privatfernsehen bekannt wurde

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Alexander Harbord Mitscherlich (1908–1982), deutscher Arzt, Psychoanalytiker, Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Österr. Werbeagentur, Geschäftsführer: Edi Keck (letzte veröffentlichte Bilanz 2005, Firmenbuch-Nr. FN 84354a).

PersonUnternehmerIn

Kofler zitiert das Vorwort von »Soldat und Liebe« (»Die Schrift soll mithelfen, die Soldaten zur Sauberkeit zu erziehen«), verfasst von Generaltruppeninspektor Erwin Fussenegger. Fussenegger (1908–1986) war der erste Generaltruppeninspektor des Bundesheeres der Zweiten Republik. Die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger war seine Halbschwester. »Dame mit Vergangenheit« bezieht sich auf ihre Nähe zum NS-Regime.

PersonPolitikerInAutorIn/JournalistIn

»Das Verbrechen eines Innsbrucker Kaufmannssohnes«: Erzählung (1965) von Thomas Bernhard

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich auf Otto Franz Rösch (1917–1995). Der SPÖ-Politiker war eines von vier ehemaligen NSDAP-Mitgliedern in Bruno Kreiskys erstem Kabinett; 1970–1977 Innenminister, 1977–1983 Bundesminister für Landesverteidigung. Im Nachlass befindet sich ein undatierter Zeitungsausschnitt unklarer Quelle mit dem Titel »Rösch behauptet: ›SP war stets fürs Heer‹«. Darin wird von einer Rede des Verteidigungsministers Rösch bei einer Tagung des Karl-Renner-Instituts berichtet, in der dieser sich auf Friedrich Engels bezieht. »Schon Friedrich Engels, so Rösch, habe 1865 die allgemeine Wehrpflicht als natürliche Ergänzung des Stimmrechts bezeichnet […]« (11/W4/1). Die Originalaussage bei Engels lautet: »Je mehr Arbeiter in den Waffen geübt werden, desto besser. Die allgemeine Wehrpflicht ist die notwendige und natürliche Ergänzung des allgemeinen Stimmrechts« (Engels 1973, 66).

PersonPolitikerIn

Romy Schneider (1938–1982), deutsch-franz. Schauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Otto Rösch verweist in obiger Zeitungsmeldung nicht nur auf Engels, sondern auch auf Ferdinand August Bebel (1840–1913), sozialistischer deutscher Politiker und Publizist, Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie. Dieser, so Rösch, habe »sich 1881 für die allgemeine Volksbewaffnung ausgesprochen unter dem Motto: ›Jeder Bürger ein Soldat, jeder Soldat ein Bürger‹« (11/W4/1).

PersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf die französische Schauspielerin Maria Schneider (1952–2011)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

US-amerikanischer Filmschauspieler (1924–2004)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

US-amerikanischer Filmschauspieler (* 1937)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Masculin féminin« (1966, deutscher Untertitel: »Die Kinder von Marx und Coca Cola«): Film von Jean-Luc Godard nach Motiven der Novellen »La femme de Paul « (1881) und »Le signe« 81886) von Guy de Maupassant. Es gibt inhaltliche Parallelen zu Koflers Text: Nach seiner Entlassung vom Militärdienst trifft der Protagonist eine flüchtige Bekannte wieder, in die er sich verliebt. Es kommt zu verwickelten Liebeskonstellationen mit ihren Mitbewohnerinnen und am Schluss zum unvermittelten Tod des Hauptdarstellers. Der Film markiert Godards Wendung vom Spielfilm zum Essay-Film, der in einzelnen Episoden, Szenen, Einstellungen und über Zwischentitel einen »Bericht zur Lage der Jugend« inszeniert, die Verführung durch die Konsumwelt und falsche Träume (vgl. Krusche 1993, 352).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Wilhelm Müller (1794–1827), deutscher Dichter, dessen Bekanntheit vor allem von Franz Schuberts Vertonungen seiner Gedichtzyklen »Die schöne Müllerin« und »Die Winterreise« herrührt

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Armin Mueller-Stahl (* 1930), deutscher Schauspieler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Und manchmal weinst Du sicher ein paar Tränen« (1979), Lied von Ralph Siegel und Günther Behrle, interpretiert von Peter Alexander

PersonMusikerInMedienMusik

Eventuell eine Anlehnung an den US-amerikanischen Gitarristen Jim Ferguson (* 1948)

PersonMusikerIn

Tony Holiday (1951–1990), deutscher Schlagersänger und Texter. »Nie mehr allein sein« (1980) war seine deutsche Coverversion von »Sun of Jamaica « (Goombay Dance Band, 1979).

PersonMusikerInMedienMusik

Eventuell eine Anlehnung an den US-amerikanischer Musiker und Songwriter Lee Clayton (* 1942)

PersonMusikerIn

Wilhelm Reich (s. Eintrag zu seiner Person) betonte den Zusammenhang zwischen kapitalistischen Institutionen und repressiver Sexualmoral, die auf Triebunterdrückung abziele, somit seine Anpassungsfähigkeit fördere und bestehende Klassenverhältnisse vor Veränderung bewahre (vgl. Verlinden 2015, 327).

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Robert Schneider baut in seinen Roman »Die Luftgängerin« einen Kritiker namens Egmont Nigg ein, den »größten Fettwanst, den das Rheintal je hervorgebracht hat« (Schneider 1998, 46). Schneider verweist in einem Interview mit der deutschen Illustrierten »Stern« Ende 1997 darauf, dass die Figur eine reale Entsprechung in einem »unfaßbar fetten« Journalisten habe, der sich mehrmals abschätzig über ihn geäußert habe (Michaelsen 1997, 93). Auch in der Rezeption wurde »Nigg« entschlüsselt: »Eine wichtige Rolle spielt die hiesige Presselandschaft, […] weil der Kulturredakteur der NEUE [»Neuen Vorarlberger Tageszeitung«, Claudius Baumann] eine im doppelten Sinne gewichtige Rolle hat« (Mika 1998); »[tritt der] Kulturredakteur Claudius Baumann als der phäakische Kritiker Egmont Nigg« auf (Seiler 1997, 115).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Der aus dem steirischen Weiz stammende Franz Strohsack benannte sich nach seiner Auswanderung nach Kanada 1954 in Frank Stronach um (vgl. Fürweger 2013, 20).

PersonUnternehmerIn

Adolf Hitlers Vater hieß ursprünglich Alois Schicklgruber. Er war ein uneheliches Kind der Anna Schicklgruber, als Vater kamen zwei Männer in Frage, beide mit Nachnamen Hiedler. In einem Notariatsakt ließ 1876 der Bruder des 1857 verstorbenen Johann Georg Hiedler diesen nachträglich zum Vater Alois Schicklgrubers erklären. Im Rahmen dieses »erstaunlichen Vorgangs« wurde der Nachname von Alois mit »Hitler« (und nicht mit »Hiedler«) protokolliert (Thamer 2018, 18).

PersonNationalsozialistIn

»Der Prozess«: 1914/15 entstandener, unvollendeter und postum (1925) erschienener Roman von Franz Kafka

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die »Kronen Zeitung« schrieb in einer Reportage zum Erscheinen von Robert Schneiders zweitem Roman »Die Luftgängerin« (1998): »In New York gewöhnte sich Robert, der auf manchen Bildern aussieht wie der Bruder von Schubert, eine schwarze Tarnkappe an« (Svoboda 1998, 23; im Nachlass vorhanden, 11/W16/S1).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Nach der Ermordung des EDA-Abgeordneten Grigoris Lambrakis (EDA: »Vereinigung der Demokratischen Linken«) 1964 entstandene politische Jugendorganisation in Griechenland

PersonPolitikerIn

Zitat aus der Polemik »Fahrende Sänger« (1907), in der sich Karl Kraus mit der Berichterstattung Wiener Blätter von der Amerika-Fahrt des Wiener Männergesangsvereins auseinandersetzt: »Doch wo Männer und Frauen auf einem Deck versammelt sind, darf ein intelligenter Berichterstatter nie versäumen, neben dem Appetit auch der zarteren Triebe zu gedenken, galante Spiele zu inszenieren und aufzuhorchen, wenn der Schneiderhan balzt.« (Kraus 1907, 5) Franz Schneiderhan (1863–1938), Hutfabrikant, 1899–1907 Vorstand des Männergesangsvereins, 1905–1908 Direktionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1926–1932 Generaldirektor der Österreichischen Bundestheater, 1935–1938 Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum (vgl. Santifaller u.a. 1994, 390).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im Grimm’schen Märchen »Rumpelstilzchen« sucht die Königin nach dem Namen des Männleins, am zweiten Tag sammeln ihre Kuriere die ungewöhnlichsten im ganzen Land ein und kommen auf das Ergebnis: »Rippenbiest, Hammelswade, Schnürbein« (Grimm 1825, 198).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise Anspielung auf Reiner Kunze (* 1933), deutscher Schriftsteller, 1977 Ausbürgerung aus der DDR

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Thälmann (1886–1944), von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933 Vorsitzender der KPD, 1925 bis zu deren Verbot 1929 Anführer des Roten Frontkämpferbunds (RFB). 1933 wurde er verhaftet, 1944, vermutlich auf direkten Befehl Adolf Hitlers, erschossen. »Im Geiste Ernst Thälmanns« war eine häufig gebrauchte Losung der KPD sowie der SED. »Vorwärts im Geiste Ernst Thälmanns!« war der Titel einer Agitationsbroschüre der KPD zum 30. Jahrestag des Ermordung Thälmanns.

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Udo Jürgen Bockelmann war der Geburtsname des Sängers Udo Jürgens (1934–2014), 1956 veröffentlichte er erstmals eine Platte unter seinem Künstlernamen. s. Eintrag ›Udo oder Jürgen‹

PersonMusikerInMedien

Am 9. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas 1969, der Mao in seiner wiedererrungenen Macht festigen sollte, wurde sein innerparteilicher Gegner Liu Schao-Tschi als »absolut besserungsunwilliger Machthaber auf dem kapitalistischen Weg« bezeichnet (vgl. Kraus 1979, 350).

PersonPolitikerIn

Dänischer Opernsänger (1897–1972), NSDAP-Mitglied (s. Eintrag ›Helge Rosvaenge‹)

PersonMusikerInMedien

Rudolf Bockelmann (1892–1958), deutscher Bariton, 1937 NSDAP-Mitgliedschaft, 1932–1944 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper. Zu Udo Jürgens besteht kein verwandtschaftliches Verhältnis, Jürgens’ Vater hieß ebenfalls Rudolf.

PersonMusikerIn

Anspielung auf Thomas Bernhards Roman »Frost« und dessen Hauptfigur, den Kunstmaler Strauch (s. Eintrag ›Maler Strauch‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

»Traum und Trauer des jungen H. Elf Stationen«: Theaterstück von Robert Schneider, Uraufführung am 20. 11. 1993 im Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Schneider orientiert sich in diesem Dialektstück »in auffallender Weise an den Stationen der mythischen Vita Hitlers und geizt dabei nicht mit Hinweise auf vermeintliche Parallelen zum Leben Jesu« (Atze 2003, 58).

PersonAutorIn/JournalistInNationalsozialistInZitate

»Ein Landarzt«: Erzählung von Franz Kafka (1917 entstanden, 1918 veröffentlicht) bzw. Buch mit der Erzählung gleichen Titels und dreizehn weiteren Prosatexten (1920); s. Eintrag ›Landarzt‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Klara Pölzl (1860–1907) heiratete 1885 Hitlers Vater Alois.

PersonNationalsozialistIn

Óscar »Ringo« Bonavena (1942–1976), argentinischer Schwergewichtsboxer. Der Kampfname »Ringo« rührte von seiner angeblichen Ähnlichkeit mit dem Beatle Ringo Starr her. In Argentinien galt er als Nachfolger des »Wild Bull of the Pampas«, Luis Firpo (1894–1960). Der erwähnte »bestechende Faustkampf« zwischen Ali und Bonavena fand am 7. 12. 1970 im New Yorker Madison Square Garden statt.

PersonMusikerIn

Anspielung auf den französischen RegisseurJean-Luc Godard (* 1930)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Um 1990 gegründete Schweizer Musikkabarett-Formation

PersonMusikerIn

»The last Puff« (1970): Rock-Album der britischen Band Spooky Tooth

PersonMusikerInMedienMusik

Britische Blues-Rockband, mit Unterbrechungen 1967–1974 aktiv

PersonMusikerIn

Leni ist der Name einer Protagonistin in Kafkas Roman »Der Prozess«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Vom Fundevogel«: Märchen aus der Grimm’schen Sammlung der »Kinder- und Hausmärchen«. In der Geschichte heißt so ein Kind, das von einem Greifvogel aus dem Schoß der im Wald schlafenden Mutter auf einen hohen Baumstumpf geschafft und von einem Förster entführt wird, damit sein eigenes Kind ein Geschwister habe (vgl. Grimm 1825, 172–175). s. Einträge ›Lenchen‹ und ›Nach meinen Informationen‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Wörtliches Zitat aus dem Song der Beatles»I am the Walrus« (1967)

PersonMusikerInMedienMusik

»Ich hab’ dir nie einen Rosengarten versprochen « (orig. »I Never Promised You a Rose Garden«): Roman (1964) von Joanne Greenberg um eine an Schizophrenie erkrankte junge Frau. Der US-amerikanischen Regisseur Anthony Page verfilmte 1977 den Roman.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Lenchen heißt die Tochter des Försters aus dem Grimm’schen Märchen »Vom Fundevogel«, dem er das Fundevogel genannte Findelkind zugesellt. Die beiden verbinden sich untrennbar miteinander und wehren mit Zauberkräften einen Anschlag der Haushälterin auf das Leben Fundevogels ab und töten diese.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich hier auf Robert Schneiders Interview in der deutschen Illustrierten »Stern«, in der er vom Aufwachsen bei seinen Pflegeeltern berichtete: »Bei uns zu Hause gab es kein Tischtuch, und wir hatten ein unsägliches Fallklosett. Wir haben uns mit Zeitungspapier den Hintern geputzt« (Michaelsen 1997, 94f.).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Kofler spielt in dieser Passage auf Verhörsituationen in Kafkas »Prozess« an.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ein weiterer Bezug auf das »Stern«-Interview, in dem der Interviewer sich auf die Tätigkeit des Ziehvaters als Biervertreiber bezieht und Schneider antwortet: »In unserem Badezimmer stanken immer die leeren Bierflaschen, die er sortiert hat. Deshalb trinke ich bis heute keinen Alkohol« (Michaelsen 1997, 95).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Anspielung auf Franz Kafka

PersonAutorIn/JournalistIn

Gottfried Benn (1886–1956), deutscher Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

In dem »Stern«-Interview berichtet Schneider davon, gleich nach der Geburt in ein SOS-Kinderdorf gebracht worden zu sein (Michaelsen 1997, 95). Die Bezeichnung SOS steht für »Societas Socialis«, die Organisation wurde 1948 vom Vorarlberger Hermann Gmeiner (1919–1986) gegründet, 1949 entstand in Tirol das erste »Dorf« für Waisenkinder – die Organisation wurde bald international.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Johnny Guitar – Wenn Frauen hassen« , US-amerikanischer Western (1954, R: Nicholas Ray) mit Joan Crawford in der Hauptrolle

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler zitiert hier aus der letzten Strophe von Franz Grillparzers Gedicht »Alpenszene«, das die »seligen Trotteln« in den abgeschiedenen Alpengegenden zum Gegenstand hat: »So leben sie friedliche Tage, [/] Erzeugen maulaffende Kinder, [/] Der Vater erneut sich im Sohne [/] Und ruhig auf Trottel den Ersten, [/] Wie Butter, folgt Trottel der Zweite.« (Grillparzer 1969, 257)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Josef K.: Protagonist in Franz Kafkas Roman »Der Prozess«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Möglicherweise Anspielung auf Alfred Döblin

PersonAutorIn/JournalistIn

Franzobel (* 1967), österr. Schriftsteller, mit seiner Prosa »Die Krautflut« gewann er 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Curd Jürgens (1915–1982), deutsch-österr. Bühnen- und Filmschauspieler, der in zahlreichen internationalen Produktionen mitwirkte

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Claus Peymann (* 1937), deutscher Theaterregisseur

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wörtliches Zitat aus Herbert Marcuses Aufsatz »Ethik und Revolution« (1964), in dem er die Frage stellt, ob und wann eine Revolution sowohl im politischen als auch ethischen Sinne als notwendig gerechtfertigt werden kann (Marcuse 1984, 104).

PersonPhilosophInZitate

Einar Schleef (1944–2001), deutscher Theaterregisseur und Schriftsteller, Koflers pejorativer Zusatz »Brüller« dürfte sich auf Schleefs häufigen Einsatz des Sprechchores beziehen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Figur im Theaterstück »Ein Sportstück« von Elfriede Jelinek, ein Alter Ego der Autorin. Die Uraufführung 1998 am Wiener Burgtheater inszenierte Einar Schleef.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitateEreignis

Herbert Achternbusch (* 1938 als Herbert Schild), deutscher Schriftsteller und Filmregisseur; s. Eintrag ›Achternbusch‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Alice Schalek (1874–1956), österr. Journalistin, berühmt geworden durch ihre »Verewigung« im Theaterstück »Die letzten Tage der Menschheit« von Karl Kraus

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler bezieht sich hier auf die »orgonotische (plasmatische) Strömung« in der Theorie Wilhelm Reichs, der damit »ein Gefühl des Fließens im Gewebe des Körpers« beschreibt, ein Zustand, wenn vegetative Energie nicht länger durch unterdrückte Gefühlszustände blockiert ist. In der Sexualität werden diese Erregungsströme als Lust erlebt (Stumm/Pritz 2000 , 670–671).

PersonAutorIn/JournalistIn

Begriff der Freud’schen Psychoanalyse, mit dem die Beobachtung des Geschlechtsverkehrs der Eltern durch das Kleinkind bezeichnet wird (vgl. [red.] 2000)

PersonAutorIn/JournalistIn

Die Uraufführung von Elfriede Jelinek Theaterstück »Ein Sportstück« unter der Regie von Einar Schleef fand am 23. 1. 1998 am Burgtheater statt. Legendär wurde der Kniefall des Regisseurs auf offener Bühne vor Direktor Peymann, als um 23 Uhr die Vorstellung noch nicht zu Ende war (nach diesem Zeitpunkt fallen hohe Überstundengebühren an) (vgl. Behrens 2003, 202). Am 15. März stand eine »Langversion« des Stücks auf dem Programm, zu dem die Zuschauer aufgefordert wurden, in Kostümen zu erscheinen.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitateEreignis

»Der Urschrei «(1973; orig. »The Primal Scream, «1970), in den 1970ern breit diskutierte Publikation des US-amerikanischen Psychologen Arthur Janov (1924–2017)

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler bezieht sich auf den Tod des Kulturredakteurs Claudius Baumann. Dieser erlitt am 15. März 1998 im Taxi eine Herzattacke, nachdem er die Langversion von Jelineks »Sportstück« am Burgtheater besucht hatte (vgl. Freuis 1998).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Unter dem Titel »Mauthausen 2000« wurde am 7. 5. 2000 im berüchtigten Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslagers ein Benefizkonzert der Wiener Philharmoniker unter Simon Rattle veranstaltet, das Orchester spielte Beethovens9. Symphonie.

PersonMusikerInMedienMusikEreignis

Kofler zitiert, paraphrasiert und verändert in diesem Abschnitt Auszüge aus Gerhard Roths»Winterreise« (1978), das »Protokoll einer Lebensverstörung« (Michaelis 1978) ohne Gattungsbezeichnung. Im Nachlass befindet sich die 1. Fortsetzung des Vorabdrucks in der Zeitschrift »Manuskripte« (Heft 57/1977) mit Annotationen Koflers.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Hier und im Folgenden Bezug auf Roths»Winterreise«, wo die entsprechende Passage lautet »Er öffnete die Schamlippen und blies den Atem aus. Er wollte, daß sie sein Atemgeräusch hörte und blies weiter und zog die Schamlippen so weit auseinander, als es möglich war. […] Nagl griff nach der Weinflasche und zog den Korken heraus« (Roth 1977, 19).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Jochen Herdieckerhoff (1963–2006), deutscher Dramaturg, lebte ab 1996 in Wien. Mit seiner auffälligen Kostümierung, einem Taucheranzug samt Schnorchel, Taucherbrille und Flossen, gewann er am 15. März 1998 den Preis (ein Burgtheater-Abonnement) für das originellste Kostüm unter den »Sportstück«-Zusehern (vgl. Kralicek 2006).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Claudius Baumann (1955–1998), promovierte 1986 über »Texte zeitgenössischer Rockmusik«, ab 1991 Kulturredakteur der NeuenVorarlberger Tageszeitung, bekannt für seine zugespitzten, scharfzüngigen Kommentare, mit denen er auch die Literatur Robert Schneidersbedachte.

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Möglicherweise Anspielung auf das Märchen »König Drosselbart« der Gebrüder Grimm

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Robert Schneider behauptet im »Stern«-Interview am 31. 12. 1997, dass der Kulturredakteur, der sich hinter seiner Figur Nigg verberge, in einem Beitrag für die Grazer »Kleine Zeitung« gefordert habe, er gehöre erschossen (Michaelsen 1997, 93). Schneider gibt das genau Datum der Ausgabe an (17. 12. 1993) – dort findet sich kein entsprechender Beitrag. Claudius Baumann schreibt in einer Entgegnung im Jänner 1998: »Was Schneider gemeint und als Ausgangspunkt für seine Fälschung und Lüge verwendet haben könnte, ist folgende Passage eines Interviews mit dem Schriftsteller Werner Kofler, welches [er] am 18. Dezember 1994 (!) der Klagenfurter (!) ›Kleinen Zeitung‹ gegeben hat« (Baumann 1998). Baumann zitiert dann aus dem Interview jene Passagen, auf die sich auch Kofler hier bezieht: »Das könnt’s schreiben: Der Robert Schneider ist eine Arschgeige, der gehören Wörter wie Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, nehmen Sie das genau, zum Mund herausgeschossen. [/]Womit? [/] Na, mit der Spritzpistole oder so. Zeichen und Bedeutung, versteht's nicht? [...] Was werfen Sie ihm vor? [/] Daß er sich mit ›Schlafes Bruder‹ in die Literatur hineingeschlichen hat. Mit einem unsäglichen Schundroman, nicht?« (Rieger/Patterer 1994, 50)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

»Der Froschkönig«, Märchen der Gebrüder Grimm

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der »Kulturverein Perchtoldsdorfer Kreis« war eine lose Vereinigung um den Journalisten Christian Ankowitsch und den Karikaturisten Tex Rubinowitz. Die am 14. 9. 1999 stattfindende Performance »Hermann Nitschfür Kinder« verantworteten maßgeblich die beiden Radiomitarbeiter Fritz Ostermayer und Thomas Edlinger. »Statt Blut fließen Ketchup, Tiramisu und Mayonnaise, statt Tierkadaver werden Plüschteddybären ausgeweidet und mit Fruchtsaft getränkt« (Paterno 2013, 157).

PersonAutorIn/JournalistInPersonPersonEreignis

»Die Prinzessin auf der Erbse«, Märchen von Hans Christian Andersen

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Il Vangelo Secondo Matteo« (1964), Film von Pier Paolo Pasolini, im deutschen Sprachraum unter »Menschenfischer« vertrieben

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Vielzitierter Ausspruch des Malers Pablo Picasso aus dem Jahr 1926, mit dem er eine theoretische Festlegung seiner Kunst ablehnte: »Sie erwarten von mir, daß ich Ihnen definiere: Was ist Kunst? Wenn ich es wüßte, würde ich es für mich behalten. Ich suche nicht, ich finde« (Ingold 1973, 19). Das sogenannte »Selbstbekenntnis« wurde am 16. Mai 1926 in der Moskauer Zeitschrift »Ogonëk« publiziert, bald darauf in Frankreich, Deutschland, USA nachgedruckt, obwohl seine Authentizität umstritten war. Picasso distanzierte sich 1939 davon (vgl. Ingold 1973, 15, FN).

PersonPersonPersonMedienZeitung/Zeitschrift

Am 16. 1. 1998 war »großer Robert-Schneider-Tag in der österreichischen Bundeshauptstadt« (Reiterer 1998): vormittags eine Pressekonferenz im Burgtheater, abends eine Lesung aus der »Luftgängerin« im Akademietheater. »Erstmals weilte auch der amtierende Bundespräsident [Thomas Klestil] bei solch einer Lesung im Publikum« (ebd.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»An Anna Blume« (1919), Gedicht von Kurt Schwitters (1887–1948). Schwitters schrieb mehrere Versionen; eine davon verbreitete er 1920 als Werbung für seinen neuen Gedichtband an den Litfaßsäulen seines Wohnortes Hannover.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

The Teens: 1978 bis 1981 überwiegend in Deutschland erfolgreiche Musikband, »Give me more« hieß eine 1980 erschienene Single.

PersonMusikerInMedienMusik

»O Haupt voll Blut und Wunden«: Kirchenlied von Paul Gerhardt (1607–1676), von Johann Sebastian Bach als Choral in seine »Matthäuspassion« eingebaut.

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler bezieht sich hier vermutlich auf den Nachruf auf Ingeborg Bachmann in der »Süddeutschen Zeitung«, »Ganz scheu und ganz bestimmt« von Joachim Kaiser. Kaiser (1928-2017), Professor für Musikgeschichte an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Stuttgart, war seit 1959 leitender Redakteur bei der »Süddeutschen Zeitung « und »jahrzehntelang der wohl einflussreichste deutsche Musikkritiker«, schrieb die »SZ« im Nachruf auf ihren Feuilleton-Leiter (Kreye 2017).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Rainer Maria Rilke (1875–1926), in Prag geborener deutschsprachiger Lyriker

PersonAutorIn/JournalistIn

»Die Sprache ist das Haus des Seins«, schreibt der deutsche Philosoph Martin Heidegger in »Über den Humanismus«: »In ihrer Behausung wohnt der Mensch. Die Denkenden und Dichtenden sind die Wächter dieser Behausung« (Heidegger 1949, 5). s. Eintrag ›hinaus aus dem Haus des Seins‹

PersonPhilosophInMedienZitate

Albert Ehrenstein (1886–1950), Lyriker und Erzähler, Sohn jüdisch-ungarischer Eltern, verfolgt, emigriert, Kontakt zu Vertretern des Expressionismus wie Werfel, Benn, Lasker-Schüler; publizierte u.a. in Karl Kraus’ »Fackel«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Moby Dick« (1851): Roman von Herman Melville

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Barbarella« (1968, R: Roger Vadim), Science-Fiction-Film mit gleichnamiger Heldin nach den Comics des französischen Zeichners Jean-Claude Forest

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf die Figur Captain Kirk der TV-Serie »Star Trek« (deutsch: »Raumschiff Enterprise«), erstmals 1966–1969 in den USA ausgestrahlt

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf die Figur Yoda im Film »Star Wars« (1977) von George Lucas

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Captain Ahab, den monomanischen Kapitän der »Pequod« in Herman Melvilles Roman »Moby Dick«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Michael Scharang (* 1941), österr. Schriftsteller, veröffentlichte 1992 den Roman »Auf nach Amerika«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Waren, Körper, Sprache: der verrückte Diskurs der Frauen« (1976): Das erste auf Deutsch erschienene Buch von Luce Irigaray ist eine Sammlung ausgewählter Interviews und Aufsätze. Ihr theoretisches Hauptwerk »Speculum de l’autre femme« (1974) beeinflusste die feministische Bewegung in Frankreich; die deutsche Übersetzung erschien erst 1980 bei Suhrkamp.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Namen Piffl-Percevic, dessen prominentester Träger Theodor Piffl-Perčević (1911–1994) war, 1964–1969 österr. Unterrichtsminister. Bekannt ist heute Piffl-Perčević als jener Minister, der Thomas Bernhards berühmte Rede zur Verleihung des »Kleinen Staatspreises« 1968 erbost verließ – worüber Bernhard in »Wittgensteins«»Neffe« schrieb.

PersonPolitikerInAutorIn/JournalistInZitateEreignis

Luce Irigaray (* 1930), französische Psychoanalytikerin und Kulturtheoretikerin, deren zentrale These im Begriff des Phallogozentrismus zusammengefasst werden kann, in der von ihr konstatierten allgemeinen Wahrnehmung der Frau als Spiegel des Mannes, nicht als eigenständiges Geschlecht in der Literatur.

PersonAutorIn/JournalistIn

Herbert Willi (* 1956), österr. Komponist

PersonMusikerIn

In ihrem Essay »Frauenmarkt« stellt Irigaray als Merkmal der gesellschaftlichen Ordnung fest, »daß die Männer oder die Männergruppen unter sich die Frauen zirkulieren lassen« (Irigaray 1979, 177). Auch in »Waren untereinander« im selben Band – »Das Geschlecht, das nicht eins ist« – formuliert sie diese These: »Frauen, Zeichen, Waren, Geld werden stets von einem Mann zum anderen weitergereicht […]« (Irigaray 1979, 199).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»One plus one« (1968): Film von Jean-Luc Godard, in dessen Zentrum die Aufnahmen der Rolling Stones für ihr Album »Sympathy for the Devil« stehen.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioMusik

Anspielung auf Adornos Aphorismus »Kalte Herberge« in »Minima Moralia« (1951): Adorno verweist auf den Verfall der Gastlichkeit in Wirtshäusern und setzt diese Beobachtung in Bezug zur Sachlogik, zur »Kälte« in den Beziehung zwischen Individuen. s. Eintrag ›kalte Herberge‹

PersonPhilosophInMedienZitate

The Rolling Stones: 1962 gegründete britische Rockband

PersonMusikerIn

Komponisten, die mit der sogenannten Zwölftontechnik arbeiten. In der Dodekaphonie sind alle zwölf Töne unseres Tonsystems gleichberechtigt, die Hauptregel der Zwölftontechnik besagt, dass ein Ton aus dieser Reihe erst wiederkehren darf, wenn alle übrigen Töne erklungen sind. In Österreich war Arnold Schönberg der wichtigste Vertreter der Zwölftontechnik, er begründete die »Wiener Schule« (u.a. Alban Berg, Egon Wellesz, Anton Webern).

PersonMusikerIn

Theaterstück (»Gas Light«, 1938) von Patrick Hamilton (1904–1962), mehrere Verfilmungen, darunter »Das Haus der Lady Alquist« (»Gaslight«, 1944) mit Ingrid Bergman

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Bezug zu Irigarays Essay »Frauenmarkt « und »Waren untereinander«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bezug zu Irigarays Essay »Frauenmarkt und Waren untereinander«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Max Ernst (1891–1976), deutscher Künstler

PersonPersonPerson

Richard Oelze (1900–1980), deutscher surrealistischer Maler

PersonPersonPerson

Balthazar Johannes Vorster (1915–1983) war von 1966 bis 1978 Ministerpräsident und 1978/79 Staatspräsident der Republik Südafrika.

PersonPolitikerIn

Vermutlich Anspielung auf Bert Brechts´ »Alabama Song«: »Oh! Moon of Alabama [/] We now must say good-bye« (Brecht/Weill 2013, 12). Der Text stammt höchstwahrscheinlich von Elisabeth Hauptmann (vgl. Nyström 2005, 166). Brecht nahm ihn in die von Kurt Weill vertonte Oper »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« (1930) auf. Die Popgruppe The Doors nahm 1967 die bis heute bekannteste Coverversion auf.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Männer seien keine Tauschobjekte, so Irigaray , »[w]eil die Körper der Frauen – durch ihren Gebrauch, ihre Konsumation, ihre Zirkulation – die Bedingungen liefern, die die Sozialität und die Kultur möglich machen, aber eine verkannte ›Infrastruktur‹ ihres Aufbaus bleiben« (Irigaray 1979, 177).

PersonAutorIn/JournalistIn

»Bolwieser«: zweiteiliger Fernsehfilm von Rainer Werner Fassbinder (ZDF 1977). Fassbinders Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman (1931) von Oskar Maria Graf.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Bezug auf den Bericht über das Zugsunglück im »Spiegel«: »Auf der hinteren Plattform des zweiten Wagens erzählt ein Mann die Geschichte vom tollen Bomberg, der immer in seinem bahnhofslosen Heimatörtchen die Notbremse zog, damit er aussteigen konnte« ([red.] 1948). »Der tolle Bomberg« (1923): Roman von Josef Winckler (1881–1966)

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/ZeitschriftZitate

Wolfgang Bauer (1941–2005), österr. Schriftsteller, internationaler Durchbruch mit dem Theaterstück »Magic Afternoon« (1968)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf den Protagonist Josef K. in Franz Kafkas Roman »Der Prozess«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im letzten Satz von Roths»Winterreise« kauft der Protagonist »ein Ticket nach Fairbanks, Alaska« (Roth 1985, 107).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen«: Spielfilm/Dokufiction (ZDF 1978) der Schweizer Regisseurin, Produzentin und Autorin Cristina Perincioli (* 1946); der Film thematisiert häusliche Gewalt und Frauenhäuser.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Die Flying Lesbians waren die erste reine Frauenrockband Deutschlands. Sie bestand 1974–1977, 1975 brachte die Band ein Album (ohne Titel) heraus. Die Gruppe spielte ausschließlich vor weiblichem Publikum. Der Soundtrakc des Films »Die Macht der Männer ist die Geduld der Frauen« stammt vo den Flying Lesbians.

PersonMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Alois Hotschnig (* 1959), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Zur schönen Aussicht«: Theaterstück von Ödön von Horváth, 1926 verfasst, erst 1969 in Graz uraufgeführt

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Die Waffen nieder« (1889), nach seinem Erscheinen in 15 Sprachen übersetzter Roman der österr. Autorin und späteren Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843–1914)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler spielt in dieser Passage (»im einsetzenden Nachmittagslicht«) auf Peter Handkes Erzählung »Nachmittag eines Schriftstellers« (1987) an, in der ein Schriftsteller an einem Nachmittag zu einer Wanderung aufbricht (»Nachmittagslicht«, Handke 1989, 6).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Protagonist in Romanen Karl Mays (s. Eintrag ›Old Shurehand‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Raymond Chandler (1888–1959), US-amerikanischer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Hans Possendorf: Pseudonym des Schriftstellers Hans Mahner-Mons (1883–1956), einem deutschen Unterhaltungsschriftsteller, der vor allem in der Zwischenkriegszeit erfolgreich war; von ihm stammt das Libretto zu Hans Pfitzners Oper »Das Herz« (1932).

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInZitate

»Reise ohne Wiederkehr« (1932): US-amerikanischer Spielfilm (R: Tay Garnett, D: William Powell, Kay Francis), Raymond Chandlers Roman »«»The long Good-bye« (s. Eintrag ›Chandlers The long Goodbye‹) wurde unter dem Titel »Der Tod kennt keine Wiederkehr« (1973) von Robert Altman verfilmt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

»Europa« (1991): Spielfilm von Lars von Trier; gemeinsam mit »The Element of Crime« (1984) und »Epidemic« (1987) bildet er die so genannten »Europa«-Trilogie, die sich mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert beschäftigt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Naturgemäß« gilt als »Signalwort« für die Literatur Thomas Bernhards (vgl. u.a. Piechotta 1982).

PersonAutorIn/JournalistIn

Lars von Trier (* 1956), dänischer Filmregisseur und Drehbuchautor

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Entscheidung vor Morgengrauen« (1951): US-amerikanischer Kriegsfilm (R: Anatol Litvak; B: Peter Viertel, Carl Zuckmayr; D: Oskar Werner, Hildegard Knef), Verfilmung des gleichnamigen Romans von George Howe

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Benjamin von Stuckrad-Barre (* 1975), deutscher Schriftsteller; in einem offenen Online-Chat antwortete Stuckrad-Barre, auf seine Beziehung zu Kofler und die Passage in »Kalte Herberge« befragt: »Werner Kofler und ich hatten mal dieselbe Geliebte, vermutlich spielt er darauf an. Andererseits kenne ich ihn überhaupt nicht und verstehe kein Wort« (Stuckrad-Barre 2018).

PersonAutorIn/JournalistIn

Christian Kracht (* 1966), Schweizer Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Moritz Uslar (Hans Moritz Walter von Uslar-Gleichen, * 1970), deutscher Journalist und Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Christoph Schlingensief (1960–2010), deutscher Film-, Theaterregisseur und Aktionskünstler

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Leporello ist der Name von Don Giovannis Diener in Mozarts gleichnamiger Oper.

PersonAutorIn/JournalistIn

Luc Bondy (1948 –2015), Schweizer Theater-, Film- und Opernregisseur

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Georges Simenon (1903–1989): belgischer Kriminalschriftsteller. Mit dem Possessivpronomen »mein« (»meinem Possendorf«, »meinem Simenon«) verweist Kofler auf die Praxis von Thomas Bernhards Protagonisten, Lektürevorlieben mit »mein« oder »mein geliebter« einzuleiten (s. Eintrag ›Zentausend Frauen‹).

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Das Wintermärchen« (1623), Theaterstück von William Shakespeare, s. Eintrag ›Land am Meer‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Anspielung auf Friedrich Hebbels Gedicht »Lebens-Momente«: »Da fühl’ ich denn mich schauernd, [/] Wie niemals noch, allein, [/] Und der ich bin grüßt trauernd [/] Den, der ich könnte seyn!« (Hebbel 1903, 300)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Achatz (1943–2017), österr. FPÖ-Politiker und Richter

PersonPolitikerIn

Ernest Windholz (* 1960), österr. FPÖ/BZÖ-Politiker; das »Bündnis Zukunft Österreich« wurde 2005 von FPÖ-Mitgliedern rund um Jörg Haider gegründet. Im Jahr 2000 sorgte Windholz für einen Skandal, weil er auf dem Parteitag der FPÖ Niederösterreich bei der Ehrung langjähriger Parteimitglieder den Spruch »Unsere Ehre heißt Treue« einsetzte, angeblich ohne um die historische Bedeutung zu wissen. »Meine Ehre heißt Treue« war die Parole der SS (vgl. APA 2001).

PersonPolitikerInEreignis

»Dichter und Bauer « (1846) ist eine Operette von Franz von Suppé (1819–1895).

PersonMusikerInMedienMusik

Hilmar Kabas (* 1942), österr. FPÖ-Politiker, 1998–2004 Wiener Landesparteiobmann

PersonPolitikerIn

Anspielung auf Paul Celans Gedicht »Todesfuge«: »Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends [/] wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts [/] wir trinken und trinken« (Celan 2003, 40). »lačen«: »slawisierende« Schreibweise von »latschen«, schwerfällig gehen

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Paul Celans Gedicht »Engführung«: »Kam, kam. [/] Kam ein Wort, kam, [/] kam durch die Nacht, [/] wollt leuchten, wollt leuchten« (Celan 2003, 114).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Gesinnungsgemeinschaft« war ein feststehender Begriff von FPÖ-Funktionären – auch von Jörg Haider (vgl. u.a. Bailer-Galanda 1995, 90) –, um ihre Partei ideologisch zu fassen bzw. abzugrenzen. Zugleich verweist der Begriff auf die Ursprünge der FPÖ (in der deutschnationalen Studentenschaft 1848), die erst in den 1990er Jahren zu einer Massenpartei wurde (vgl. Gerlich/Müller 1980, 69f.).

PersonPolitikerIn

Da es zur Zeit der Entstehung von »Konkurrenz« mehrere aktive Mitglieder der Schauspieldynastie Thimig gab, ist eine exakte Zuordnung nicht möglich. Kofler meint wahrscheinlich den zeitgenössisch prominentesten Vertreter, den Burgtheater- und Filmschauspieler Hermann Thimig (1890–1982).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Vermutlich Anspielung auf die FPÖ-Versammlung 2002 in der steirischen Stadt Knittelfeld. Auf diesem außerordentlichen Parteitag der FPÖ traten Zerwürfnisse innerhalb der Partei offen zutage, es konnte kein Kompromiss über die Linie innerhalb der regierenden FPÖ-ÖVP-Koalition erzielt werden. Federführend agierte im Hintergrund der 2000 als FPÖ-Bundesparteiobmann zurückgetretene Jörg Haider.

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Am Ende des vierten Auftritts im dritten Aufzug von Friedrich Schillers Trauerspiel »Die Verschwörung des Fiesko zu Genua« sagt Muley Haßan, der »Mohr von Tunis«, im Abgehen die sprichwörtlichen beiden Sätze: »Der Mohr hat seine Arbeit [sic] gethan, der Mohr kann gehen« (Schiller 1983, 73).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Heilig, heilig, heilig ist der Herr« ist ein Lied aus der so genannten »Deutschen Messe« (1826, Originaltitel »Gesänge zur Feier des heiligen Opfers der Messe« , D 872) von Franz Schubert. Das Lied ist auch im katholischen Gesangbuch »Gotteslob« (Lied Nr. 388) enthalten (Gotteslob 2013, 457).

PersonMusikerInMedienMusik

Raoul Aslan (1886–1958), österr. Schauspieler, Mitglied des Burgtheaterensembles, 1945–1948 Burgtheaterdirektor

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Erste Textzeile aus dem Adventlied »Tauet, Himmel, den Gerechten«, von dem unterschiedliche Melodiefassungen existieren. Der Text wurde erstmals 1774 in einem geistigen Gesangsbuch veröffentlicht, verfasst von Michael Denis (1729–1800), einem aus Schärding stammenden, in Wien tätigen Priester, Schriftsteller, Bibliothekar und Lehrer (vgl. Schmidt 2002, 77).

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusik

»The Tragedy of King Lear«: Tragödie von Shakespeare; Aslan war ein bedeutender Shakespeare-Darsteller, allerdings findet sich kein Beleg, dass Aslan den Lear gespielt oder in einer »Lear«-Aufführung mitgewirkt hat (vgl. Aslan 1953; David 1966)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Im »Spiegel«-Bericht wird eine Mitteilung des Arcade-Geschäftsführers Horst Bürger erwähnt: »Seine Sanierungsbemühungen, schrieb er an seine Gläubiger, seien ›kurz vor dem erfolgreichen Abschluß an dem Faktor Zeit gescheitert‹« ([red.] 1982a,95).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

»Glückliche Tage « (»Happy Days«), Theaterstück von Samuel Beckett, Uraufführung 1961 in New York

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Versuche dein Glück«: Diese Radioquizsendung strahlte 1947–1949 der von der US-Besatzungsbehörde betriebene Sender »Rot-Weiss-Rot« live aus wechselnden Orten aus, Moderator war Max Böhm.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Wolfgang Schüssel (* 1945), 2000–2007 österr. Bundeskanzler

PersonPolitikerIn

Die Quizsendung »Die große Chance« strahlte der Sender »Rot-Weiss-Rot« 1951–1955 aus. Präsentator der im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses aufgezeichneten Sendung war wie bei »Versuche dein Glück«Max Böhm. Das Format folgte der US-amerikanischen Radioquizsendung »Take It or Leave It« (CBS 1940–1947).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Max (»Maxi«) Böhm (1916–1982): österr. Schauspieler, der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als Conférencier und Radiomoderator Erfolg hatte und auch Kabarettist war

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Anspielung auf den Roman »Mein Jahr in der Niemandsbucht« (1994) von Peter Handke

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Die »Schule der Geläufigkeit« des Komponisten und Klavierpädagogen Carl Czerny (1791–1857), komponiert und erschienen in den 1830er Jahren, gehört im deutschen Sprachraum zu den bekanntesten Etüdensammlungen.

PersonMusikerInMedienMusik

Anton Diabelli (1781–1858), österr. Komponist und Musikverleger

PersonMusikerIn

»Children’s Corner«: Klaviersuite von Claude Debussy (Uraufführung 1908 in Paris)

PersonMusikerInMedienMusik

Barcarole (ital. barca »Barke, Boot«): seinem Ursprung nach ein venezianisches Schifferlied, vor allem im 19. Jahrhundert in der europäischen Kunstmusik verwendet. Eine bekannte Barcarole eröffnet den 4. Akt von Jaques Offenbachs »Phantastischer Oper« »Hoffmanns Erzählungen«.

PersonMusikerInMedienMusik

Herkömmlicher Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert aus seinem Lied »Der Wanderer« (1816) bezog. s. Eintrag ›die Wandererfantasie‹

PersonMusikerInMedienMusik

Kofler bezieht sich hier auf die »Intimen Memoiren« des Schriftstellers Georges Simenon (vgl. Simenon 1982). Im Nachlass (11/W5/S1) findet sich die Ankündigung eines TV-Interviews mit dem Autor, in dem dieser zitiert wird: »Ich habe 10.000 Frauen geliebt« ([red.] 1982c, 16).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Ich bekenne, ich habe gelebt« (1973): Titel der Memoiren des chilenischen Schriftstellers Pablo Neruda (1904–1973)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In einem Artikel im »Spiegel« heißt es über Georges Simenon: »immer, so einfach ist das für ihn, war er nur auf der Suche nach der ›natürlichen‹ Idealfrau« ([red.] 1982d).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

»Lebenslinien«: fünfteilige österr. Familiensaga von Käthe Kratz (Erstausstrahlung: 1984, ZDF). Die Reihe beleuchtet die Geschichte einer Wiener Familie über mehrere Generationen. Jede der spielfilmlangen Folgen stellt eine Protagonistin einer neuen Generation in den Mittelpunkt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ital. für »Ich werde dich nehmen«. »Ti prenderò« (2000): Song des ital. Sängers Adriano Celentano (* 1938)

PersonMusikerInMedienMusik

Evtl. Anspielung auf dem Film »À bout de souffle« (1960) von Jean-Luc Godard (dt. Titel: »Außer Atem«); evtl. aber auch eine Anspielung auf den Film »Atemnot« (1984) der österr. Regisseurin Käthe Kratz

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ital. für »ich bin Celentano«

PersonMusikerIn

Wahrscheinlich eine Anspielung auf den Film »Überfall im Morgengrauen« (Originaltitel: »Quand la ville s’éveille«, Frankreich 1976, Regie: Pierre Grasset)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Bruttosozialprodukt« ist ein Neue-Deutsche-Welle-Schlager, wurde 1982 als Debütsingle der deutschen Band Geier Sturzflug ein großer Erfolg.

PersonMusikerInMedienMusik

Vermutlich Anspielung auf Susanne Riess (* 1961, damals Riess-Passer), österr. Politikerin; im Jahr 2000 wurde sie Bundesparteiobfrau der FPÖ in der Nachfolge von Jörg Haider; 2000–2003 Vizekanzlerin, 2003 trat sie nach einem Zerwürfnis mit Haider von sämtlichen Positionen zurück (Knittelfelder Sonderparteitag, s. Eintrag ›Sonderparteitag‹)

PersonPolitikerInMedien

In seiner Rezension von Koflers »Aus der Wildnis « schreibt Peter O. Chotjewetz im »Spiegel«: »Den großen Durchbruch zur Anerkennung bei der Kritik, beim Sortiment und damit beim Publikum erreichte Kofler bislang nicht, und ich bezweifle, daß er es mit seinem neuen Buch schaffen wird« ( Chotjewetz 1981).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Zitat aus Chotjewetz’ Rezension: »Verdient hätte er’s, aber zu widerborstig sind politische Einstellung, Sprache und literarische Struktur auch der beiden vorliegenden Erzählungen, um wenigstens in der literarischen Welt zu reüssieren« (Chotjewetz 1981).

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus Chotjewetz’ Rezension: »Vielleicht gehört Kofler zu den wenigen Poeten, die in der Lage sind, sich selbst mit liebebedürftigem Desinteresse zu betrachten« (Chotjewetz 1981).

PersonAutorIn/JournalistIn

Die »Österreichische Gesellschaft für Kulturpolitik«, in den 1970er Jahren in Bezug zur Sozialdemokratischen Partei Österreichs unter Bruno Kreisky entstanden, versteht sich als »Plattform« für eine »Begegnung für Künstlerinnen und Künstler mit KulturpolitikerInnen, Kulturwissenschaft, öffentlicher Verwaltung, Publikum und allen in Österreich an Kunst und Kultur Interessierten« (www.kulturpolitik.at [16. 2. 2018]).

PersonPolitikerIn

Franz Koloini (* 1978), FPÖ/BZÖ-Politiker, Privatsekretär und Protokollchef von Jörg Haider, »ein Musterbeispiel für die ›Buberlpartie‹« ([red.] 2011), in diverse Skandale verwickel t: 2003 , im Jahr vor dem Erscheinen von »Kalte Herberge«, musste er sich wegen der Abrechnung eines Restaurantbesuchs Haiders mit arabischen Freunden angesichts einer Irak-Reise vor dem Untersuchungsausschuss des Kärntner Landtags rechtfertigen.

PersonPolitikerIn

Kofler spielt hier womöglich auf die Berichte von Hinze und Kunze (1983) des deutschen Schriftstellers und Dramatiker Volker Braun (* 1939) an; wahrscheinlich sind damit auch die Schriftstellerkollegen Christian Ide Hintze (1953–2012) und Reiner Kunze (* 1933) gemeint.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kontamination von Howlin’ Wolf (1910–1976), US-amerikanischer Blues-Musiker, und Paul Wolfowitz (* 1943), US-amerikanischer Politiker, Berater von Präsident George Bush

PersonMusikerInPolitikerIn

Kofler spielt hier vermutlich auf eine Werbung für »Kronen-Öl« an, die sich als Zeitungsausschnitt (undatiert, Zeitung nicht eruierbar) im Nachlass befindet. Das Inserat wirbt mit dem niederländischen Showmaster und Schauspieler Rudi Carrell (1934–2006), der in den 1970er Jahren mit Unterhaltungssendungen auch im deutschen Fernsehen bekannt wurde: »Wie Rudi Carrell richtig sagt: ›Kronenöl, das reine, gibt den Speisen erst das Feine ...‹« (11/W5/S1).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienWerbung/Inserat

Lou van Burg (1917–1986), niederländisch-deutscher Sänger, Showmaster und Entertainer

PersonMusikerIn

Vermutlich Anspielung auf die Rezension zu Thomas Bernhards»Auslöschung« von Rolf Michaelis, s. Eintrag ›Vernichtungsrhetorik‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Vermutlich Bezug auf einen Beitrag von Franz Haas über Werner Kofler: »Das Namensgestöber ist so dicht, daß es den fremden Laien zwar irritiert, aber nur so wie die Lektüre des Kärntner Telefonbuchs« (Amann 2000, 54).

PersonAutorIn/JournalistIn

Variation des (meist falsch zitierten) bekannten Nietzsche-Spruchs »Wenn Du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht«. Das Originalzitat aus »Also sprach Zarathustra« (Kapitel »Von alten und jungen Weiblein«) lautet: »›Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!‹ –« (Nietzsche 1980, 86).

PersonPhilosophInZitate

Der Roman »Tagebuch einer Kammerzofe« (»Le Journal d’une femme de chambre«, 1900) von Octave Mirbeau wurde zweimal verfilmt, 1946 von Jean Renoir, 1964 von Luis Buñuel.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

»Hustinetten« sind eine 1966 eingeführte Bonbonmarke. Möglicherweise spielt Kofler hier auch auf das von Bruno Granichstaedten für die Operette »Der Orlow« (Uraufführung 1925) komponierte Lied »Da nehm’ ich meine kleine Zigarette« an.

PersonMusikerInMedienMusik

Martin Walser (* 1927), deutscher Schriftsteller; mit seinem Roman »Tod eines Kritikers« (2002) löste Walser Diskussionen über literarischen Antisemitismus aus.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Daniel Düsentrieb (Originalname »Gyro Gearloose«): Comicfigur von Walt Disney, die von Carl Barks (1901–2000), einem der bekanntesten Disney-Comic-Zeichner, erfunden wurde und 1952 das erste Mal in einem Comic erschien.

Person

Im Klagenfurter Kofler-Nachlass (11/W8/1) finden sich Sammelbilder zu Szenen aus Karl-May-Romanen. Solche Bilder wurden bereits im 19. Jahrhunderts als Kaufanreize Süßigkeiten beigelegt, die Firma Stollwerck war hier Vorreiter, nach 1945 waren die Bilder u.a. Kaugummipackungen beigelegt. In »Hotel Mordschein« (s. Eintrag ›wenn ich gar‹) rekurriert Kofler auf diese Sammelbilder, siehe auch s. Eintrag ›Karl-May-Bilder‹.

PersonAutorIn/JournalistInMedien

»Der Würger« (Originaltitel: »The Dark Eyes of London«, 1939): britische Verfilmung eines Romans von Edgar Wallace (s. Eintrag ›Wallace‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

In »Bärenjagd- und Menschenjagd«, dem sechsten Kapitel in Karl Mays »Durchs wilde Kurdistan« meint der Begriff »Gastfreundschaft« im Gegensatz zu »Gastfreiheit« Gefangenschaft (May 1988, 449).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johann Nestroy (1801–1862), österr. Dramtiker und Schauspieler

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler zitiert das Karl-May-Sammelbild »Old Surehand« (Serie 4/Bild 5) der Marke KIDDY Kaugummi (s. Eintrag ›der Horcher im Taubenschlag‹): »Im Kui-erant-yuaw (Bärental) haben Old Shatterhand und seine Freunde Lager gemacht. Ein unbehaglicher Ort! Aber es blieb ihnen keine andere Wahl«. Dass der Name des Handlungsorts mit der prominenten Besitzung Jörg Haiders in Südkärnten identisch ist, war wahrscheinlich ein Beweggrund für die Aufnahme des Zitats (s. Eintrag ›Abschenkung eines Wahlonkels‹).

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInMedien

Erneutes Zitat des Karl-May-Sammelbildes »Old Surehand«: »Der Weiße lockt den Bär vom Lager und hinter sich her zu einem Felsblock, hinter dem der Apatsche lauert. […] Und schon springt Winnetou vor, dem gefürchteten Grisly das Messer ins Herz zu stoßen«.

PersonAutorIn/JournalistIn

Philip Marlowe: Privatdetektiv in den Romanen Raymond Chandlers

PersonAutorIn/JournalistIn

Figur aus dem gleichnamigen Roman (1893) und anderen Romanen von Karl May

PersonAutorIn/JournalistIn

Sam Spade ist der Name des Privatdetektivs in Dashiell Hammets Roman Der Malteser Falke, in der Verfilmung gespielt von Humphrey Bogart (s. Eintrag ›ich könnte auflachen‹).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienZitate

Anspielung auf die NSDAP-Vergangenheit von Robert Haide r (1914–2004), Jörg Haiders Vater, der u.a. den Posten des Gaujugendwalters der deutschen Arbeitsfront inne hatte (vgl. Zöchling 2009).

PersonPolitikerIn

Der deutsche Unternehmer Carl Friedrich Borgward (1890–1963) ließ von 1939 an in Bremen Automobile unter seinem Familiennamen fabrizieren. Die PKW-Marke Borgward verschwand mit Borgwards Tod.

PersonUnternehmerIn

Von einem »zwangsjuvenile[n], athletische[n]Haider« spricht Klaus Nüchtern in einem Interview mit Elfriede Jelinek im »Falter« ( Abdruck in Janke 2002, 132) .

PersonPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Krähwinkel bezeichnet keinen realen Ort, sondern steht metaphorisch für Kleinstädtisch-Spießbürgerliches; in der Literatur erstmals bei Jean Paul in »Das heimliche Klagelied der jetzigen Männe«»r « (1801), das bekannteste literarische Vorkommen wohl bei Johann Nestroy: »Freiheit in Krähwinkel« (1848).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Petersburger Schlittenfahrt« (1885/86): der Salonmusik zuzurechnendes Stück (für Geige und Klavier) des deutschen Komponisten Richard Eilenberg (1848–1927)

PersonMusikerInMedienMusik

Clemens Wenzel Lothar Fürst Metternich (1773–1859), deutscher Diplomat, ab 1809 als Außenminister in österr. Diensten; nicht zuletzt wegen seiner Schlüsselrolle beim Wiener Kongress 1814/15 bezeichnete man ihn als »Kutscher Europas«.

PersonPolitikerIn

Max Ernst (1891–1976), deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer, Vertreter des Dadaismus

PersonPersonPerson

Kurt Schwitters (1887–1948), deutscher bildender Künstler und Dichter der Stilrichtungen Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus

PersonAutorIn/JournalistIn

René Magritte (1898–1967), belgischer surrealistischer Maler

PersonPersonPerson

Marcel Duchamp (1887–1968), französisch-amerikanischer Künstler, Mitbegründer der Konzeptkunst, einer der Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus

PersonPersonPerson

Man Ray (1890–1976), US-amerikanischer Fotograph, Filmregisseur, Maler und Objektkünstler, Vertreter des Dadaismus und Surrealismus

PersonPersonPerson

Titel der 1994 erschienenen Biografie von Alois Mock (vgl. Wachter 1994 )

PersonPolitikerIn

Anspielung auf eine zentrale Werkserie des Künstlers Lucio Fontana, der Bildträger perforierte, um einen räumlichen Effekt zu erzielen

PersonPersonPerson

Alois Mock (1934–2017), ÖVP-Politiker, nachdem er 1969–1970 bereits Unterrichtsminister war, übernahm er 1987–1995 das Amt des Außenministers und war maßgeblich für die Vorbereitung des EU-Beitritts Österreichs verantwortlich.

PersonPolitikerIn

Italienischer Künstler (1899–1968), der mit seinen Loch- und Schnittbildern weltberühmt wurde

PersonPersonPerson

Euratsfeld: niederösterr. Marktgemeinde im Bezirk Amstetten, Geburtsort von Alois Mock

TopographieOrtschaftPersonPolitikerIn

US-amerikanischer Künstler (1928–1987), Begründer der Pop-Art

PersonPersonPerson

Claes Oldenburg (* 1929) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art.

PersonPersonPerson

Abwandlung des Blues Standards »Rock me Baby«, 1964 aufgenommen von B. B. King (1925–2015)

PersonMusikerInMedienMusik

Robert Rauschenberg (1925–2008), US-amerikanischer Pop-Art-Künstler

PersonPersonPerson

Die so genannte »Brillo Box« (1964) ist ein bekanntes Kunstobjekt Andy Warhols, ein Nachbau des Verpackungskartons des Putzschwammherstellers Brillo in Holz; die Werkserie, in der Warhol diverse bestehende Reklamemotive aus der Supermarkt-Warenwelt in die Kunst transferierte, löste eine Diskussion um den Kunstbegriff aus.

PersonPersonPerson

Alfred Döblin montiert in seinem Roman »Berlin Alexanderplatz« (1929) Versatzstücke aus Medien und Werbung.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Paul van Ostaijen (1896–1928), belgischer Autor, Vertreter des Expressionismus

PersonAutorIn/JournalistIn

Tommaso Landolfi (1908–1979), ital. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»Ode an Singer « (orig. »Huldegedicht aan Singer«): Langgedicht von Paul van Ostaijen (Ostaijen 1966)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Felix Mitterer (* 1948), österr. Dramatiker und Drehbuchautor

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgewandeltes Zitat aus Ostaijens »Ode an Singer«: »SINGER’S NÄHMASCHINE IST DIE BESTE« (Ostaijen 1966, passim); Singer: 1851 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, weltweit größter Produzent von Nähmaschinen

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ein beredtes Beispiel der Kofler’schen Anspielungspraxis: Für das (vermeintliche) Zitat kann kein wörtlicher Beleg ausgemacht werden, die assoziierten »marxistischen Philosophen« reichen von Adorno über Marcuse und Haug bis Debord. Wenn man das Bild der Spiegelung heranzieht und mit ›Reklame‹ in Beziehung setzt, kommt man auf ein Zitat aus Walter Benjamins Aphorismensammlung »Einbahnstraße« (1928) – ohne sicher gehen zu können, dass es dem Kofler’schen Satz zugrundeliegt: »Was macht zuletzt Reklame der Kritik so überlegen? Nicht was die rote elektrische Laufschrift sagt – die Feuerlache, die auf Asphalt sie spiegelt« (Benjamin 1991, 132).

PersonPhilosophInZitate

1923 bis 1939 entstandener, erstmals 1939 veröffentlichter Roman von James Joyce

PersonAutorIn/JournalistIn

Georg-Büchner-Preis: seit 1923 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehener, renommiertester Literaturpreis im deutschsprachigen Raum

PersonAutorIn/JournalistIn

Kleist-Preis: 1912–1932 verliehene bedeutendste literarische Auszeichnung der Weimarer Republik; seit 1985 wird der Preis wieder vergeben (1960 war eine Kleist-Gesellschaft gegründet worden), wie in der Weimarer Republik trifft eine jährlich bestimmte Vertrauensperson die Wahl.

PersonAutorIn/JournalistIn

Ernst Jandl (1925–2000), österr. Dichter; »der einzige ›Experimentelle‹ unter den Dichtern, der wirklich populär wurde und als Klassiker den Sprung in die Lesebücher schaffte« (Drews 1995). Jandl war nie Juror des Kleist-Preises.

PersonAutorIn/JournalistIn

Der Erich-Fried-Preis wird seit 1990 vom österr. Bundeskanzleramt gestiftet und durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Sprache und Literatur in Wien verliehen. Ein von ihr ausgewählter Juror wählt den Preisträger.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

»Die Zürcher Verlobung« (1957): deutscher Spielfilm (Regie: Helmut Käutner) nach dem gleichnamigen Unterhaltungsroman (1955) von Barbara Noack, mit Liselotte Pulver, Paul Hubschmid und Bernhard Wicki in den Hauptrollen

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Franz Morak (* 1946), österr. Schauspieler und Kulturpolitiker, 2000–2007 Staatssekretär für Kunst und Medien der Regierung Schüssel.

PersonPolitikerIn

Anspielung auf eine Rezension von Koflers »Aus der Wildnis « von Peter O. Chotjewetz im »Spiegel«, s. Eintrag ›zu widerborstig‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Eines der sogenannten Rückert-Lieder – Lieder von Gustav Mahler zu Texten von Friedrich Rückert – trägt den Titel »Um Mitternacht« (1901).

PersonMusikerInAutorIn/JournalistInMedienMusik

»Tödliche Souvenirs« ist der Titel einer Folge der Krimiserie »Tatort« nach einem Drehbuch von Felix Mitterer (s. Eintrag ›Mitterer‹). Die Folge wurde am 22. Juni 2003 erstmals ausgestrahlt, nicht wie Kofler schreibt, am 22. Dezember 2002. Einer der Protagonisten heißt Werner Kofler.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Karl Schönherr (1867–1943), österr. Erzähler und Dramatiker, der Heimatkunstbewegung nahestehend, näherte sich, wenn auch nicht als Parteimitglied, den Nationalsozialisten an. Nach 1945 wurde verschiedentlich eine Schönherr-Renaissance versucht, der Theaterkritiker Hans Weigel hielt ihn für den »bedeutendsten Stückeschreiber, den Österreich je hervorgebracht hat« (Weigel 1961).

PersonAutorIn/JournalistIn

Von den Erzählungen, die Schönherrs»Gesammelte Werke« (1927) versammeln, endet nur eine mit einer Tür, die allerdings in entgegengesetzter Richtung durchschritten wird wie vom Erzähler erinnert – die Erzählung »Reinigung«: Der blinde Insasse eines Armenhauses landet statt bei der Beichte (»Reinigung«) im Wirtshaus, am Ende empfängt ihn die gestrenge Oberin des Armenhauses: »Er fiel der Oberin freudetoll um den Hals. Die gab ihm ein höchst irdisches Kopfstück und schob ihn durch das baufällige Tor. [/] Der dunkle, rattenkahle Hausflur schluckte gierig Auerbruggers Seligkeit. [/] Hartklirrend flog die Tür des Armenhauses ins Schloß« (Schönherr 1927, 255).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Herr Kofler zahlt sehr gut«: Zitat aus der »Tatort«-Folge

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Hanns Krassnitzer (1915–1988), Film- und Theaterschauspieler, ab Ende der 1940er Jahre Mitwirkung in Kinofilmen, 1951–54 Mitwirkung am Stadttheater Bern, ab Mitte der 1960er bis zu seinem Tod Ensemblemitglied am Wiener Volkstheater (vgl. Kosch 2015, 183)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Glaubst Du wirklich, dass der Kofler eine Leiche im Keller hat?« Zitat aus der »Tatort«-Folge

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Im Nachlass hat sich ein Artikel aus dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« erhalten, der auf eine Rezension des Literaturkritikers Reich-Ranicki eingeht: »In der › FAZ‹ hat Marcel Reich-Ranicki Burgers Roman zu einem der ›wichtigsten Prosabücher dieses Jahres‹ hochgelobt – der Irrtum des Jahres« ([red.] 1982b, vgl. Reich-Ranicki 1982).

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Hermann Burger (1942–1989), Schweizer Schriftsteller (s. Eintrag ›Wasserfallfinsternis von Bad Gastein‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Wahrscheinlich bezieht sich Kofler hier auf den Schriftsteller Gert Hofmann(1931–1993). Zur Zeit des Erscheinens von »Konkurrenz« (1984) war Hofmann ein sehr erfolgreicher deutscher Kollege Koflers (Bachmann-Preis 1979, Döblin-Preis 1982, Hörspielpreis der Kriegsblinden 1983, Kritikerlob für den Roman »Auf dem Turm«, 1982).

PersonAutorIn/JournalistIn

Hans Kofler wird im »Tatort – Tödliche Souvenirs« vom Tiroler »Volksschauspieler« Theo Rufinatscha (* 1936) gespielt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Es könnte sein, dass Kofler hier persiflierend die Veröffentlichung der Schauspielerin Lilli Palmer im Sinn hatte, die ein Buch zur erfolgreichen TV-Serie »Eine Frau bleibt eine Frau « veröffentlichte (vgl. Palmer 1982).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat aus dem »Tatort – Tödliche Souvenirs«: »Wie Kain und Abel« , seien seine Söhne, »beide charakterlos« , so Hans Kofler.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Brigitte Schwaiger (1949–2010), österr. Schriftstellerin, deren Roman »Wie kommt das Salz ins Meer« (1977) zu einem Bestseller wurde

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Hans Kofler sagt in »Tatort – Tödliche Souvenirs« über seine Söhne: »Markus ist eiskalt und skrupellos, Werner schwach und ängstlich«.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Die künstliche Mutter« (1982): Roman von Hermann Burger

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der Autor Hermann Burger war ebenso wie der Protagonist seines Romans »Die künstliche Mutter« »Literaturdozent«. Burger unterrichtete ab 1975 als Privatdozent für Neuere Deutsche Literatur an der ETH Zürich.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Felix Mitterer lebte von 1995 bis 2010 in Irland.

PersonAutorIn/JournalistIn

Michelangelo Antonioni (1912–2007), italienischer Filmregisseur, u.a. »Blow Up« (1966) und »Zabriskie Point« (1970), letzterer enthält eine filmtechnisch auffällige Sequenz, die die Explosion einer Villa in Zeitlupe und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Robert Schneiders Roman »Schlafes Bruder«, s. Eintrag ›Bruder Schlafe‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Alain Resnais (1922–2014), französischer Filmregisseur (s. Eintrag ›letzte Jahre in Marienbad‹)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedien

Leo Frank (Geburtsname: Leo Maier, 1925–2004), Kriminalromanautor,s. Eintrag ›Leo Frank‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Roman Polanski (* 1933), französisch-polnischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler; zu seinen bekanntesten Filmen gehört »Rosemaries Baby« (1968).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ernst Hinterberger (1931–2012), Schriftsteller und Drehbuchautor, s. Eintrag ›Hinterberger‹

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Der Ausspruch wird Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller zugeschrieben, der zwischen 1932 und 1948 in 12 »Tarzan«-Filmen mitspielte. Er sprach allerdings den Satz nie in diesem Wortlaut, sondern sagte, als er Bekanntschaft mit der weiblichen Hauptdarstellerin machte, angeblich: »Jane. Tarzan. Jane. Tarzan« (Horsten 2012).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Eventuell Anspielung auf die im Anschluss ironisierte Erzählung »Nachmittag eines Schriftstellers« (1987) Peter Handkes: »Im Zeichen der Erzählung habe ich angefangen! Weitertun. Sein lassen. Gelten lassen. Gelten lassen. Darstellen. Überliefern. Weiter den flüchtigsten der Stoffe bearbeiten, deinen Atem; dessen Handwerker sein« (Handke 1987, 90f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Felix Mitterers Theaterstück »Kein Platz für Idioten« (1977)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Ariel: in der Bibel symbolischer Name Jerusalems; in okkulten Schriften des Mittelalters ein Engel bzw. Dämon; in Shakespeares»Sturm« (von Goethe im »Faust II« übernommen) ein Luftgeist (vgl. Krauss 2001, 26)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der titelgebende Protagonist in Karl Mays»Der Fremde aus Indien« reist um unerkannt zu bleiben verkleidet in seinem Pferdeschlitten; seinen Diener, der ihn begleitet, nennt er zur Tarnung Friedrich statt Johann. »›Johann‹ hatte van Zoom gesagt, und Friedlich vermerkte im stillen, daß das für heute sein Name sein solle« (May 1955, 93).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Artur und Jeremias: Namen der beiden Gehilfen in Franz Kafkas Roman »Das Schloß«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Unter »Genitalisierung« versteht Reich (bei einem Vortrag 1925) »die libidinöse Verschiebung bei der Hysterie durch Ausbreitung der genitalen Libido auch auf die anderen erogenen Zonen« (Reich 1926, 35).

PersonAutorIn/JournalistIn

Stutzuhr oder Stockuhr: Räderuhren mit Federzug, die zum Aufstellen auf Tischen oder Kommoden geeignet sind. Kofler bezieht sich hier offensichtlich auf die Stutzuhr in Karl Mays Roman »Der Fremde aus Indien«; ihr Erklingen trug zur Aufklärung eines Mords bei, sie spielte das Lied »Üb immer Treu und Redlichkeit«.

PersonAutorIn/JournalistInMedienMusikZitate

»Üb immer Treu und Redlichkeit«: im 19. Jahrhundert weit verbreitetes Volkslied (Text: Ludwig Hölty) nach einer Melodie aus Mozarts»Zauberflöte«

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusik

Hinweise auf die unmittelbar vergangene Sommerfrische spielen auf Thomas Bernhards»Einleitungsformel von Leserbriefen« (Schmidt-Dengler 2000, 181) an (s. Eintrag ›Aus der Sommerfrische‹).

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInMedien

Günther Aloys (* 1948), Hotelier im Tiroler Skiort Ischgl , der mit seinen Ideen, Ischgl zu einer Marke für Skisport, Après-Ski und Entertainment zu machen, umstritten war. Als erstes Event organisierte er 1995 einen Auftritt des britischen Sängers Elton John.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInMusikerIn

Eventuell Anspielung auf den franz.-ital. Kriminalfilm »Nur die Sonne war Zeuge« (orig. »Plein soleil«, 1960) von René Clément, der auf dem Roman »The talented Mr. Ripley« (1955) von Patricia Highsmith basiert.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/RadioZitate

Kofler zitiert aus Karl Mays»Der Fremde aus Indien«: »Franz von Helfenstein saß am Schreibtisch, den Kopf in der Hand, und wandte das finstre Gesicht dem Eintretenden zu« (May 1955, 372).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Erneutes Zitat aus Karl Mays Roman »Der Fremde aus Indien«: »›Ja‹, sagte der Unheimliche kalt, ›Sie haben recht, ich bin die Hand aus dem Dunkel, die Sie zermalmen wird!‹ Mit einem fauchenden Laut sprang der Bankier auf« (May 1955, 374).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

s. Eintrag ›Peter oder Alexander‹

PersonMusikerInMedien

Pol Pot (1925/1928–1998): kommunistischer Diktator Kambodschas (1975–1979) und bis 1997 politischer und militärischer Führer der Roten Khmer

PersonPolitikerIn

Verweis auf Karl Mays Roman »Der Fremde aus Indien«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842–1921), Schriftsteller, einflussreicher Theoretiker des russischen Anarchismus. Aufgrund seiner adeligen Herkunft erhielt er den Beinamen »anarchischer Fürst«.

PersonAutorIn/JournalistIn

John J. Pershing (1860–1948) war ein US-amerikanischer General, während des Ersten Weltkriegs Oberbefehlshaber der US-Truppen an der Westfront. Seit dem Ende der 1960er Jahre benannte das US-Militär Raketen mit Atomsprengköpfen nach Pershing. Die Stationierung der Mittelstreckenraketen vom Typ »Pershing II« in Deutschland löste zu Beginn der 1980er Jahre Demonstrationen aus.

PersonPolitikerIn

Moritz Eisner, österr. Kommissar in der Krimi-Serie »Tatort«, der auch in der oben zitierten Folge »Tödliche Souvenirs« ermittelt, verkörpert von Harald Krassnitzer (* 1960).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Gerry (Gerhard) Friedle (* 1971), österr. Sänger und Entertainer, als »DJ Ötzi« mehrere internationale Schlagerhits; der »Falschname« »Anton aus Tirol« bezieht sich auf den gleichnamigen Hit aus Friedles Debütalbum (1999).

PersonMusikerInMedienMusik

»Mock Turtle Soup« bezeichnet die sogenannte »falsche Schildkrötensuppe«, bei der Schildkröten- durch Kalb- oder Rindfleisch ersetzt wird. Mock Turtle ist zudem ein Charakter in »Alice’s Adventure in Wonderland« (1865), dessen Name Lewis Caroll von der Suppe ableitete. Kofler spielt auf Alois Mock (1934–2017) an, zur Entstehungszeit von »Konkurrenz« Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei.

PersonAutorIn/JournalistInPolitikerInZitate

Der Ischler Hotelier Günther Aloys warb Ende der 1990er Jahre – vergeblich – für eine Überdachung des Skiorts, um die Saison zu verlängern (vgl. Buse 1999).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Bo Derek (* 1956, eigentl. Mary Collins): US-amerikanische Schauspielerin, sie galt in den 1980er Jahren als Sex-Symbol, spielte auch in einer »Tarzan«-Verfilmung mit (»Tarzan – Herr des Urwalds«, 1981)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Zitat und Kapitelüberschrift aus Karl Mays »Reiseerzählung« »Im Lande des Mahdi « (May 1976, 383; 395)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Venezulanischer Terrorist (* 1949), bekannt unter dem Namen »Carlos, der Schakal«, verantwortlich für zahlreiche Anschläge in den 1970er Jahren, u.a. maßgeblich an der Geiselnahme von Ministern der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) 1975 in Wien beteiligt; seit 1994 in Frankreich inhaftiert, mehrfach zu lebenslanger Haft verurteilt

TopographieOrtschaftPersonVerbrecherInEreignis

Damit gemeint ist Iljitsch Ramirez Sanchez.

PersonVerbrecherIn

Nena (* 1960 als Gabriele Susanne Kerner), deutsche Pop-Sängerin der »Neuen Deutschen Welle«, s. Eintrag ›Du kennst die Liebe nicht‹

PersonMusikerInMedien

Oper aus dem Jahr 1903 von Eugen d’Albert (1864–1932) nach einem Libretto von Rudolf Lothar (1865–1943), zwischen 1940 und 1944 von Leni Riefenstahl mit ihr in der Hauptrolle verfilmt; Uraufführung des Films erst 1954. Als Statisten setzte Riefenstahl Sinti aus den Zwangsarbeiterlagern Salzburg-Maxglan sowie Berlin-Marzahn ein, von denen viele nach den Aufnahmen in Auschwitz ermordet wurden. Erst 2002 erwirkte eine Überlebende eine Unterlassungserklärung: »Demnach darf die wegen ihrer NS-Propagandafilme umstrittene Regisseurin nicht mehr behaupten, sie habe ›alle Zigeuner, die in ›Tiefland‹mitgewirkt haben, nach Kriegsende wiedergesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert‹« ([red.] 2002).

TopographieOrtschaftPersonMusikerInAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis

Markus Mörl (* 1959), deutscher Pop-Sänger, der unter dem Namen »Markus« im Rahmen der »Neuen Deutschen Welle« bekannt wurde

PersonMusikerIn

Alice Schwarzer (* 1942), eine der bekanntesten Vertreterinnen der deutschen Frauenbewegung, Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift »EMMA«

PersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Mit einem Interview in der deutschen Wochenzeitung »Die Zeit« sorgte der deutscher Film- und Theaterregisseur Werner Schroeter (1945–2010) 1980 für Empörung, als er meinte, er könne sich vorstellen jemand umzubringen, ohne sich etwas dabei zu denken. Kofler hat das Interview wahrscheinlich über das Magazin »Der Spiegel« rezipiert, wo das »Zeit«-Interview wiedergegeben wurde. Ein »sinnliches Gefühl« der Mordlust überkäme Schroeter etwa beim bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß: »Man müßte ihm ja nur ein kleines Bömbchen in Form einer Weißwurst zu essen geben« ([red.] 1980).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInPolitikerInMedienZeitung/Zeitschrift

Herbert Fux (1927–2007), österr. Schauspieler, der in den 1960er und 1970er Jahren in B-Movies und schlüpfrigen »Lederhosenfilmen« auftrat, bevor er 1977 als Salzburger Gemeinderat einer der ersten Grünen-Politiker Österreichs wurde.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Abgewandeltes Zitat aus Adornos»Minima Moralia« (1951): »Seit aber aus dem Gastgewerbe, dem ehrwürdigsten Zirkulationsberuf, die letzte Vieldeutigkeit vertrieben ward, wie sie dem Wort Verkehr noch anhaftet, ist es ganz schlimm geworden. Zug um Zug, und stets mit unwiderleglichen Gründen, vernichten die Mittel den Zweck« (Adorno 1994, 151).

PersonPhilosophInZitate

Kofler bezieht sich auf den Mordversuch an Hannes Hirtzberger, Bürgermeister von Spitz, mit einer mit Strychnin vergifteten Praline im Februar 2008. Ein Verdächtiger wurde auf der Basis von DNA-Spuren verurteilt, gestand die Tat aber nie (vgl. APA 2018).

TopographieOrtschaftPersonPolitikerInEreignis

Wenzel Georg Messenhauser (1813–1848), österr. Offizier und Militärschriftsteller böhmischer Herkunft; 1848 kam er nach Wien, wurde Kommandant der Nationalgarde, die teilweise die demokratischen Entwicklungen der Märzrevolution unterstützte. Nach der Niederschlagung des Oktoberaufstands, bei dem er zu den militärischen Führern zählte, wurde er hingerichtet. Die Messenhausergasse in Wien-Landstraße wurde 1872 nach ihm benannt.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Ahmet Kenan Evren (1917–2015), türkischer General, nach dem Militärputsch 1980–1989 Staatspräsident der Türkei. »Aeroportok« ist ein Phantasiewort, das türkische Wort für Flughafen ist »havaalanı«; der Istanbuler Flughafen ist zudem nach dem Staatsgründer Atatürk benannt.

PersonPolitikerIn

Theaterstück (»Mittelstück«, 1936) von Jura Soyfer (1912–1939), geschrieben für die Kleinkunstbühne »Literatur am Naschmarkt«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Mübarek ist eine Figur in Karl Mays»Orientzyklus« (s. Eintrag ›der Horcher im Taubenschlag‹), Mitglied einer Verbrecherbande; Evren: türkischer Vorname; Torturuk: ähnlich wie »Aeroportok« ein »angelsächsisch-türkisierender« Phantasiename, der sich an engl. torture (Folter) anlehnt

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Der Mutesselim von Amadijah ist eine Figur in Karl Mays Roman »Durchs wilde Kurdistan« (s. Eintrag ›Auf Bärenjagd‹), ein korrupter türkischer Kommandant

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

»Keller – Teenage Wasteland« (2006), österr. Coming of Age-Film von Eva Urthaler . Der Song »Baba O’Riley« (1971) der britischen Band The Who wird auf Grund des Refrains »Don’t cry / don’t raise your eye / it’s only teenage wasteland« oft »Teenage Wasteland« genannt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienMusikFilm/Fernsehen/Radio

Verweis auf das zweibändige Grundlagenwerk »Pathologische Anatomie« (1968) des Schweizer Pathologen Hans Ulrich Zollinger (1912–1989)

PersonAutorIn/JournalistIn

Im gesamten Textabschnitt »Stadt und Anfall« ahmt Kofler stilistische Charakteristika Thomas Bernhards nach, u.a. dessen häufigen Einsatz der »inquit«-Formel.

PersonAutorIn/JournalistIn

Eventuell Anspielung auf das Lied »Glück, das mir verblieb« aus der Oper »Die tote Stadt« (1920) von Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)

PersonMusikerInMedienMusik

Einkaufs- und Flanierstraße im ersten Wiener Gemeindebezirk; in Thomas Bernhards»Holzfällen« trifft der Ich-Erzähler am Graben auf Bekannte, die ihn zum Abendessen einladen.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Österr. Schriftsteller (1946–2009)

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Verfinsterung als Motiv bei Thomas Bernhard (s. Eintrag ›Finsternis der Alb‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Friedrich Rainer (1903–1947), während seines Jusstudiums in Graz Beitritt zur SA (1923), Karriere innerhalb der illegalen Nationalsozialisten in Kärnten, 1938 Gauleiter von Salzburg, 1941 Reichsstatthalter von Kärnten und Krain, 1943 Leiter der Zivilverwaltung in der »Operationszone Adriatisches Küstenland«

PersonNationalsozialistIn

Oskar Kraus (1887–1972), Bürgermeister von Villach 1938–1945

PersonPolitikerIn

Anspielung auf Bernhards Schreibweise, vgl. etwa »durch und durch« (s. Eintrag ›ein durch und durch finsteres‹)

PersonAutorIn/JournalistInMedien

Erstlingswerk des Filmregisseurs Louis Malle (1957, Originaltitel: »Ascenseur pour l’échafaud«), s. Eintrag ›Fahrstuhl zum Schafott‹

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Protagonistin im deutschen Film »Das Mädchen Rosemarie« (1958, R: Rolf Thiele), gespielt von Nadja Tiller

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Österr.-deutsche Schauspielerin (* 1929)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Evtl. Bezug auf Sigmund Freuds Essay »Das Unheimliche« (1919)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler spielt hier vermutlich auf den Hundehass bei Thomas Bernhard an, wie er etwa in »Beton« dargelegt wird: »Die Leute haben einen Hund und sind von diesem Hund beherrscht. [...] Die in der Seele zutiefst Gemeinsten halten sich Hunde und lassen sich von diesem Hund tyrannisieren und schließlich kaputtmachen. Sie setzen den Hund an die erste und an die oberste Stelle ihrer letzten Endes gemeingefährlichen Heuchelei« (Bernhard 2006a, 48f.).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Allen Ginsberg (1926–1997), US-amerikanischer Schriftsteller der Beat-Generation

PersonAutorIn/JournalistIn

Ezra Pound (1885– 1972), US-amerikanischer Dichter, herausragender Vertreter der literarischen Moderne

PersonAutorIn/JournalistIn

Paul Éluard (1895–1952), franz. Lyriker des Surrealismus

PersonAutorIn/JournalistIn

Louis Aragon (1897–1982), franz. Schriftsteller, Vertreter des sozialistischen Surrealismus

PersonAutorIn/JournalistIn

Ital. für »andauernder Kampf«; außerparlamentarische Bewegung der revolutionären Linken in Italien, entstanden in Turin 1969 unter maßgeblichem Einfluss des Politikers und Journalisten Adriano Sofri (* 1942), stark an Selbstorganisation orientiert, Auflösung 1976; die 1969 gegründete Zeitung gleichen Namens bestand noch einige Zeit (vgl. Locher 2013, 78).

PersonPolitikerIn

Frau Reintaler ist eine Protagonistin im Roman »Josefine Mutzenbacher« (1906, Felix Salten zugeschrieben).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Eventuell Anspielung auf Anton Benya, 1963–1987 Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes

PersonPolitikerIn

Brigitte Heinrich (1941–1987), in Frankfurt lebende Politikerin der Grünen

PersonPolitikerIn

Anspielung auf »Das Kapital« von Karl Marx: »Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.« Jenseits davon beginne »die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühen kann« (Marx 1988, 828).

PersonPhilosophInZitate

Carl Horst Hahn, 1982–1993 VW-Vorstandsvorsitzender, dürfte diesen Spruch des Öfteren getätigt haben; er wird damit 1987, zwei Jahre nach dem Erscheinen von »Amok und Harmonie«, in einem »Spiegel«- Artikel zitiert: »›Das Automobil‹, preist VW-Chef Carl H. Hahn sein Produkt, ›ist die technische Verkörperung der Freiheit‹« ([red.] 1987, 91).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Hugo Ball (1886–1927), deutscher Autor, Mitgründer der Dada-Bewegung

PersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf Erich Frieds Gedicht »Herrschaftsfreiheit« (1984): »Zu sagen [/] ›Hier herrscht Freiheit‹ [/] ist immer [//] ein Irrtum [/] oder auch [//] eine Lüge: [//] Freiheit herrscht nicht« (Fried 1993, 25), s. Eintrag ›daß Freiheit herrscht‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Hans oder Jean Arp (1886–1966), deutsch-franz. Lyriker und Künstler

PersonAutorIn/JournalistIn

»Frau Waberl« ist seit dem 19. Jahrhundert eine Figur der Wiener Lokalposse und -presse, etwa verkörpert durch die beliebte Schauspielerin Therese Krones (1801–1830) in der Posse »Herr Joseph und Frau Waberl« (verschollen; vgl. Wurzbach 1865, 258). Bis in unsere Zeit hinein ein Synonym für die einfache Bürgerin mit Hausverstand, nachweisbar etwa in der 139. Sitzung des österr. Nationalrats 1998 (vgl. Stumvoll 1998 ).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Erste Zeile aus dem Gedicht »Kaspar ist tot« von Hans Arp: »weh unser guter kaspar ist tot« (Arp 1986, 25)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Der Journalist Herbert Krejci (1922–2016) war von 1980 bis 1992 Generalsekretär der Vereinigung österreichischer Industrieller.

PersonAutorIn/JournalistIn

Jack Kerouac (eigentl. Jean-Lebris de Kérouac, 1922–1969, US-amerikan. Schriftsteller franko-kanadischer Herkunft, Vertreter der Beat Generation

PersonAutorIn/JournalistIn

Abgeändertes Karl-Marx-Zitat aus seinen Ausführungen zur entfremdeten Arbeit: »Die Natur ist der unorganische Leib des Menschen, nämlich die Natur, soweit sie nicht selbst menschlicher Körper ist« (Marx 2009, 89).

PersonPhilosophIn

»Die spanische Stunde«, Oper von Maurice Ravel, Uraufführung 1911 in Paris

PersonMusikerInMedienMusik

Die Österreichischen Jugendkulturwochen in Innsbruck bestanden von 1950 bis 1969 und waren »ein höchst spannender Treffpunkt für die junge Generation der Schriftsteller, Musiker und Künstler der ersten Nachkriegsjahrzehnte bis in die späten sechziger Jahre« (Riccabona u.a. 2006, 7). Kofler war 1965 – damals erst 18 Jahre alt – erstmals zu Gast, 1967 und 1969 wurde er wieder eingeladen. Kofler war in Innsbruck als junger Lyriker vertreten, 1969 las er Texte aus der Sammlung »Örtliche Verhältnisse« (vgl. Riccabona u.a. 2006, 209). In diesem letzten Jahr der Jugendkulturwochen war Elfriede Jelinek zweifache Preisträgerin in den Sparten Prosa und Lyrik.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

»Ein echter Wiener geht nicht unter« ist der Titel einer 1975 bis 1979 vom ORF produzierten Fernsehserie nach den Drehbüchern von Ernst Hinterberger.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Georg Decristel (1937–1997), Tiroler Künstler und Autor phonetischer Poesie

PersonAutorIn/JournalistIn

Den Hinweis auf die unmittelbar vergangene »Sommerfrische« verwendet Kofler in seinem Werk anaphorisch und knüpft damit an die Technik Thomas Bernhards an, »wenn es bei ihm darum geht, Unentrinnbarkeit anzuzeigen« (Schmidt-Dengler 2000, 181). Wendelin Schmidt-Dengler sieht darin eine Anspielung auf die »konsequente Einleitungsformel von Leserbriefen Bernhards« (ebd.). In den (bis zum Abschluss der Arbeiten an »Amok und Harmonie«) veröffentlichten Leserbriefen Bernhards lassen sich zwei Belege finden: »Aus Portugal zurückgekommen« (»Die Presse«, 2. 6. 1976; Bernhard 2015, 647); »Gestern von einer längeren Auslandsreise zurückgekehrt« (»Oberösterreichische Nachrichten«, 22. 1. 1979; Bernhard 2015, 653).

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Herbert Achternbusch (* 1938 als Herbert Schild), deutscher Schriftsteller und Filmregisseur

PersonAutorIn/JournalistIn

Helene von Damm (* 1938 als Helene A. Winter in Ulmerfeld, Oberösterreich), 1959 Auswanderung in die USA, Assistentin von Ronald Reagan, 1983–1985 US-Botschafterin in Wien, 1985 heiratete sie Peter Gürtler, den Besitzer des Hotels Sacher in Wien. In ihrer Autobiographie wird die Besteigung des Großglockners auf das Jahr 1984 datiert (vgl. Damm 1987, Abb. 18). Ihre mit viel Publizität verbundene diplomatische Tätigkeit bezeichnete Damm als »public diplomacy«, die Ersteigung des Großglockners fand ihr Echo bis in die »New York Times« (Markham 1985). s. Eintrag ›mit der amerikanischen Botschafterin auf dem Großglockner‹

TopographieOrtschaftBergPersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Radovan Karadžić (* 1945), 1990–1992 Parlamentspräsident von Bosnien-Herzegowina, 1992–1996 Präsident der serbischen Teilrepublik ebendort, 2008 verhaftet, 2016 vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen des Massakers von Srebrenica zu langer Gefängnisstrafe verurteilt

PersonPolitikerIn

»Oh schwere Last«, Zitat aus Shakespeares»Hamlet«, 3. Aufzug, 1. Szene, Claudius beendet damit sein Beiseitesprechen, in dem über die Bürde seiner Mordtat klagt (Shakespeare 1898, 187).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Heinrich Heine (1797–1856), deutscher Dichter der Romantik

PersonAutorIn/JournalistIn

Anfang der 1950er Jahre formierter informeller Kreis experimenteller österr. Schriftsteller, dem Friedrich Achleitner, H. C. Artmann (bis 1958), Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener (ab 1954) angehörten

PersonAutorIn/JournalistIn

In der Erzählung »Lenz« (postum 1839) schildert Georg Büchner einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz (1751–1792), seinen Aufenthalt »im Gebirg«, im Steintal (Vogesen), bei Pfarrer Oberlin. Der Text hat einen der bekanntesten Anfänge der deutschsprachigen Literatur: »Den 20. ging Lenz durch’s Gebirg« ( Büchner 1986, 5). Lenz gehört zu den von Kofler geschätzten Außenseitern.

PersonAutorIn/JournalistInReligiöse/r WürdenträgerInZitate

Die österr. Schriftstellerin Maria Steurer (1892–1979) schrieb einen historischen Roman über den Stoff: »Eva Faschaunerin« (1948, mehrfach neu aufgelegt).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler zitiert hier und im Folgenden aus dem Buch »Arsenik. Seine Geschichte in Österreich« von Richard M. Allesch (1959), das sich mit Annotationen im Nachlass befindet: »Der Arsenikmord (Das europäische Gift). Das weiße Arsenik ist das Gift der Gifte. Unscheinbar in seinem Aussehen, ist es ebenso unheimlich in seiner Wirkung« (Allesch 1959, 256).

PersonAutorIn/JournalistIn

»In den Schluchten des Balkan«, Teil von Karl Mays»Orientzyklus«, s. Eintrag ›Land der Skipetaren‹

PersonAutorIn/JournalistInMedienZitate

Marx und Engels schreiben verschiedenen gesellschaftlichen Klassen ein jeweils eigenes Klassenbewusstsein zu. Lediglich das »klassenbewusste« Proletariat habe kein »falsches Bewusstsein« mehr. Da es über keine Rechte und keinen Besitz verfügt, ist sein Bewusstsein nicht mehr auf die Verteidigung partikularer Vorrechte gerichtet, sondern auf die Verwirklichung von Menschlichkeit und die »Wiedergewinnung des Menschen« (Marx/Engels 1976, 390).

PersonPhilosophIn

Kofler zitiert das Karl-May-Sammelbild mit der Episode »Rasch entschlossen« aus »Am Jenseits« (1899 von Karl May erstmals veröffentlicht): » Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, so daß jenem die Waffe entgleitet« .

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Bezug auf die Episode »Ein Racheschwur« aus »Am Jenseits«, Karl-May-Sammelbild 6: »Dafür schwört der Fortreitende den großmütigen Siegern in starrem Trotz blutige Rache«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Thomas Bernhards»Holzfällen« schildert der Ich-Erzähler gleich zu Beginn, er habe die Eheleute Auersberger»auf dem Graben getroffen und ohne Umschweife habe ich ihre Einladung zu ihrem künstlerischen Abendessen, so die auersbergerischen Eheleute über ihr Nachtmahl, angenommen« ( Bernhard 2007, 7).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Margaret Price (1941–2011), britische Sopranistin, s. gleichnamigen Eintrag

PersonMusikerInMedien

Wilhelm Zobl (1950–1991), österr. Komponist, s. Eintrag ›Zobl‹

PersonMusikerInMedien

Franz Defregger (1835–1921), in der Osttiroler Gemeinde Iselsberg-Stronach geborener Maler, 1883 in Bayern in den persönlichen Adelsstand erhoben, s. Eintrag ›Defregger‹

TopographieOrtschaftPersonPersonPersonMedien

Robert Zeppel-Sperl (1944–2005), österr. Maler, s. Eintrag ›Malerfreund Zeppel‹

PersonPersonPersonMedien

Albin Egger-Lienz (1868–1926) war ein in Stribach, in der Gemeinde Dölsach bei Lienz, geborener österr. Maler.

TopographieOrtschaftPersonPersonPerson

Hermann Schürrer (1928–1986), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

Österr. Konzeptkünstler und Autor (1951–2005)

PersonAutorIn/JournalistIn

Motto der »Lord Jim Loge«, einer Grazer Künstlervereinigung, die Jörg Schlick gemeinsam mit Martin Kippenberger, Markus Oehlen und anderen 1985 gründete.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInPersonPersonPerson

Deutsche Schriftstellerin (1945–2005)

PersonAutorIn/JournalistIn

Das Streichquintett C-Dur op. post. 163, D 956, mit der ungewöhnlichen Besetzung von zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli wurde vermutlich im September 1828 komponiert, zwei Monate vor Schuberts Tod, und zu seinen Lebzeiten nicht mehr aufgeführt, sondern erst 1850 in Wien (Harenberg 2008, 621f.).

PersonMusikerInMedienMusik

»Kehraus um St. Stephan«, Oper in zwei Teilen von Ernst Krenek (1900–1991), 1930 entstanden, erst 1990 in Wien uraufgeführt

TopographieOrtschaftPersonMusikerInMedienMusik

Elias-Canetti-Stipendium: Stipendium der Stadt Wien für die Förderung größerer literarischer Arbeiten mit einer Laufzeit von einem bis zu drei Jahren

PersonAutorIn/JournalistIn

Gerhard Fresacher (* 1972), österr. Künstler, Ausstatter, Regisseur

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Wolfgang Kraus (1924–1998), Germanist, Kulturjournalist, gründete 1961 die Österreichische Gesellschaft für Literatur, deren Leiter er bis 1994 war. Kraus war in vielen Literaturjurys Mitglied und als Konsulent für Verlage tätig, 1975–1981 Leitung der »kulturellen Kontaktstelle« im Außenministerium, Betreuung von Literatursendungen in Rundfunk und Fernsehen.

PersonAutorIn/JournalistIn

Magda Kropiunig (* 1972), österr. Schauspielerin

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

»Künstlerrock« verweist auf Thomas Bernhards Roman »Frost«, die entsprechende Stelle lautet: »Er werde seinen Künstlerrock gleich wieder ausziehen, sagte er, er habe ihn nur angezogen, um sich ›eine Qual anzutun‹, die in der Frühe fällig gewesen sei« (Bernhard 1972, 41).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Richie di Bernardo (* 1941), Sänger und Veranstalter, wurde 2004 von Jörg Haider zum Volkskultur-Konsulent der Kärntner Landesregierung ernannt. 2009 – nach dem Tod Haiders – wurde er abberufen, der Landesrechungshof hatte die Abwicklung zahlreicher Konzerte über die Firma seiner Tochter kritisiert ([red.] 2009).

PersonPolitikerInMusikerIn

Robert Zeppel-Sperl (1944–2005), österr. Maler, Mitglied der Wiener Secession

PersonPersonPersonPerson

Es dürfte sich um eine der für Kofler typischen Selbstetikettierungen handeln. Vergleiche mit Thomas Bernhard sind in der Kofler-Rezeption häufig, die Aussage ist allerdings vor dem Erscheinen von »Amok und Harmonie« nicht belegbar.

PersonAutorIn/JournalistIn

Kofler montiert, paraphrasiert und persifliert in der Folge Auszüge aus der 1981 erschienenen Publikation »Aus Tagebüchern« der österr. Schauspielerin und Sängerin Erika Pluhar (* 1939). Die Tagebücher umfassen die Zeit 1969 bis 1980 und thematisieren sehr emotional ihre Träume, Ängste und Beziehungen. Pluhar war von 1962 bis 1967 mit Udo Proksch verheiratet, die gemeinsame Tochter starb 1999; eine zweite Ehe ging sie 1970 mit André Heller ein. Nach der Trennung im Jahr 1973 war Pluhar bis zu dessen Suizid 1978 mit dem deutschen Schauspieler Peter Vogel liiert.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitate

Ted Herold (eigentl. Harald Schubring, * 1942), deutscher Sänger

PersonMusikerIn

Anspielung auf Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Die fingierte Ladung war eine Uranerzaufbereitungsanlage. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner – dafür verurteilt, er starb in Haft.

PersonUnternehmerInAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den ital. Futurismus, eine avantgardistische Bewegung, die auf Filippo Tommaso Marinettis 1909 auf Französisch veröffentlichtes »Manifeste du Futurisme« zurückgeht. »Kühnheit« und Athletik sind Teile der Marinetti’schen Provokation.

PersonPersonPerson

»Verein zur Förderung ziviler und militärischer Bestrebungen hinsichtlich einer Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes«: So benannte Udo Proksch 1974 den im Vorjahr unter dem Namen »CUM« (»Civil und Militär«) gegründeten, prominent besetzten Verein, unter dem er diverse militärische Projekte und Aktivitäten zur Atommüllbeseitigung bündelte (vgl. Pretterebner 1987, 191f.).

PersonUnternehmerIn

Udo Proksch gründete 1974 den »Club 45«, eine Art »rote Loge« (Pretterebner 1987, 87), dem rund 300 Personen angehörten, und zwar großteils SPÖ-Politiker, Spitzen der österr. Finanzwelt, Manager, Medienleute, Künstler. Dieses Machtkartell wurde häufig mit der italienischen Geheimloge »P2« verglichen (»Tatsächlich wurde […] Österreich zeitweilig vom Club 45 und vom Café Demel aus regiert«,Pretterebner 1987, 87).

PersonUnternehmerIn

Salzburg-Maxglan war ein KZ-ähnliches Zwangsarbeiterlager, in dem rund 250 Sinti und Roma unter dem Regiment des SS-Sturmbannführers Anton Böhmer (s. Eintrag ›Es wird bestätigt‹) Schwerstarbeit verrichten mussten. Es befand sich rechts der Glan in Leopoldskron-Moos.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedien

»Letztes Jahr in Marienbad« (1961, »L’Année dernière à Marienbad«), franz.-ital. Spielfilm (R: Alain Resnais; B: Alain Robbe-Grillet)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Yellow Cake, letztlich Basis der Atombombe, inspirierte Proksch dazu, seine Kohlebergwerke als Uranerzaufbereitungsanlagen auszugeben.

PersonUnternehmerIn

Leni Riefenstahl (1902–2003), deutsche Filmschauspielerin und -regisseurin, startete ihre Filmkarriere als Schauspielerin in den Bergfilmen Arnold Fancks. Ihr Regiedebüt »Das blaue Licht« (1932), in dem sie auch die Hauptrolle übernahm, begeisterte die NS-Führung. 1933–1935 schuf sie Propagandafilme, »heroische Reportagefilme«, 1938 filmte sie die Olympischen Spiele in Berlin (»Olympia«). Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sie sich, abgesehen von der Fertigstellung von »Tiefland«, auf die Fotographie. Riefenstahl »profitierte von der ›Entjudung‹ des deutschen Films, sie hatte besten Kontakt zum Führer und schier unbegrenzte Mittel zum Verfolg ihrer Ambition. Unmittelbar nach Kriegsende begann sie an jenem Gewebe zu spinnen, das sie bis heute wie eine Rüstung umgibt; ein Gewirk aus Halbwahrheit und Verdrängung, präziser Erinnerung im Detail und totaler Verleugnung da, wo ihre Lebenswelt politisch wurde« (Schmitter 2002, 157).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

In Chioggia in Oberitalien wurde 1976 der Frachter Lucona von Proksch angeblich mit einer Uranerzaufbereitungsanlage beladen.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

»Die ›Lieblinge‹ der Produktion« lautet ein Zwischentitel im Buch »Die Scheinwerferin.«Leni Riefenstahl »und das »Dritte Reich« « von Lutz Kinkel. Kopien aus dem Buch finden sich mit Annotationen Koflers im Nachlass (125/W17) und wurden für die Arbeit an »TIEFLAND. Obsession« herangezogen. Kinkel schreibt, die dem Lager und den Entbehrungen vorübergehend entronnenen Häftlinge entwickelten sich »zu den ›Lieblingen‹ (Leni Riefenstahl) der Tiefland-Produktion« (Kinkel 2002, 232).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Möglicher Bezug zu den häufigen Erwähnungen von Nebel in Pluhars Tagebüchern, wenngleich nicht in Aschaffenburg (vgl. Pluhar 1981, 99: »Der Nebel, ist der dicht«).

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Martin Bormann (1900–1945), 1933 NSDAP-»Reichsleiter«, 1943 »Sekretär des Führers« (s. Eintrag ›Bormann‹). Mit »Bormann – beschnitten!« könnte Kofler wie bei »Jude Goebbels« (s. Eintrag ›Jude Goebbels‹) auf die Gerüchte über die jüdische Abstammung von Nazigrößen hinweisen.

PersonNationalsozialistInMedien

Die »Enkelin« ist eine Figur in Thomas Bernhards Stück »Die Macht der Gewohnheit« (Uraufführung 1974 bei den Salzburger Festspielen). Zirkusdirektor Caribaldi versucht krampfhaft, die Aufführung von Schuberts»Forellenquintett« zu ermöglichen, während die anderen Darsteller die Proben auf unterschiedliche Art und Weise sabotieren.

PersonAutorIn/JournalistInMusikerInMedienMusikZitate

Harald Reinl (1908–1986), österr. Filmregisseur und Drehbuchautor, 1940–1944 Assistent bei Riefenstahls »Tiefland«-Verfilmung; in den 1960er Jahren wurde er durch Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen bekannt.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Diesen Satz spricht die Enkelin in Bernhards»Macht der Gewohnheit«, Caribaldi imitiert sie und wiederholt den Satz ( Bernhard 2005, 64).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Unter diesem Titel gibt es drei Filme aus den Jahren 1932 und 1951, Kofler dürfte hier aber die Verfilmung aus dem Jahr 1972 von Harald Reinl meinen, die keine Neuverfilmung der vorherigen ist, aber ebenfalls Gedichte von Hermann Löns verarbeitet.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Nördlich der Alpen« ist eine mehrfach wiederholte Wendung in Bernhards»Macht der Gewohnheit«, zuerst spricht sie der Jongleur: »Aber es kann natürlich [/] nicht nur [/] auf asphaltierten Plätzen [/] gespielt werden [/] Nördlich der Alpen« (Bernhard 2005, 13). Caribaldi bestätigt später, die Enkelin wiederholend: »ENKELIN: Wir sind nördlich der Alpen [/] CARIBALDI: »Richtig [/] wir sind nördlich der Alpen« (Bernhard 2005, 72).

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInZitate

»Der Schatz im Silbersee«, Abenteuerroman von Karl May , zunächst als Fortsetzungsgeschichte in »Der gute Kamerad« publiziert (1890/91), 1894 als Buch; 1962 Verfilmung von Harald Reinl

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

In Bernhards Stück »Die Macht der Gewohnheit« erwähnt die Figur Caribaldi einen fürchterlichen rheumatischen Schmerz, den er sich auf dem Stilfser Joch zugezogen habe. »Sie erinnern sich [/] auf dem Stilfser Joch. [/] JONGLEUR: Auf dem Stilfser Joch [/] ENKELIN und SPASSMACHER zusammen: Auf dem Stilfser Joch« (Bernhard 2005, 95).

TopographieBergPersonAutorIn/JournalistInZitate

Bernhard Minetti (1905–1998), deutscher Theater- und Filmschauspieler, übernahm in den 1970er Jahren viele Rollen in Stücken Thomas Bernhards. In »Tiefland« spielt er Don Sebastiano, Marqués de Roccabruna.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Zirkusdirektor Caribaldi« ist ein Protagonist in Bernhards Stück »Die Macht der Gewohnheit«.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Figur in »Tiefland«, für die Riefenstahl den jungen Österreicher Franz Eichberger (s. gleichnamigen Eintrag) engagierte

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Ursprünglich aus Mähren stammende Roma, hauptsächlich in Österreich ansässig – eine genaue »Qualifizierung« verschiedener Gruppen von »Zigeunern« war in erster Linie den NS-Rassenhygienikern wichtig, die Sinti und Lalleri als »reinrassig« einstuften und die Grundlage für Himmlers»Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse heraus« (1938) und den folgenden Genozid bildeten (vgl. u.a. Zimmermann 1998, 893).

PersonNationalsozialistIn

Dr. Oetker ist ein deutsches Nahrungsmittelunternehmen mit Sitz in Bielefeld; es wurde 1937 zu einem der ersten nationalsozialistischen Musterbetriebe gekürt. Die NS-Vergangenheit des Unternehmens wurde en détail erst nach dem Tod des Familienkonzernchefs Rudolf-August Oetker 2007 erforscht und belegt (vgl. Finger/Keller/Wirsching 2013).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Anspielung auf eine Szene in Bernhards»Macht der Gewohnheit«, in der die Enkelin Caribaldi ein Fußbad bringt und die Hose aufkrempelt, »jetzt sieht man, sein rechtes Bein ist ein Holzbein« (Bernhard 2005, 43).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Arthur Maria Rabenalt (1905–1993), deutscher Theater- und Filmregisseur; 1941 löste er den österr. Regisseur G. W. Pabst (1885–1967) in der Regieberatung für Riefenstahls Film »Tiefland« ab.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Erneuter Bezug auf Pluhars»Aus Tagebüchern«. »Nach Hellers sehr schönem Brief aus Gars am Kamp vom 4.VII.«, notiert Pluhar am 9. Juli 1972 eine »Art Antwort« ( Pluhar 1981, 40). Der Inhalt des Briefes wird nicht erwähnt.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInZitate

Versuche, »Tiefland« 1954 als deutschen Beitrag bei den Filmfestspielen in Cannes einzureichen, waren bereits im Vorfeld gescheitert; »Jean Cocteau, ein Bewunderer Riefenstahls […], und damals Jurypräsident in Cannes, hatte dies angeregt, nachdem er persönlich die französischen Untertitel für den Film geschrieben hatte« (Trimborn 2002, 359).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Pluhar notiert im Juli/August 1977 Tagebucheinträge während Dreharbeiten in Coburg. »Das Fieber läßt mich nicht los. Muss heute wieder nach Coburg« (Pluhar 1981, 93).

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Die Hauptrolle, die schönen Tänzerin Marta, spielte Riefenstahl selbst.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Sammelpseudonym, Verfasser der Romanheft-Rei he »Rolf Torring’s Abenteuer«

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Held der Romanheft-Reihe »Rolf Torring’s Abenteuer«, verfasst von Autoren unter dem Sammelpseudonym Hans Warren; erschien zunächst zwischen 1930 und 1939 mit insgesamt 445 Ausgaben; ab 1950 wurde die Reihe fortgesetzt, aber bald stark verändert, sodass sie abgesehen von den handelnden Personen kaum noch etwas mit der Vorkriegsserie gemeinsam hatte. 1961 wurde sie eingestellt.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

»Triumph des Willens« (1935): NS-Propagandafilm über den Reichsparteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg; die Regisseurin Leni Riefenstahl setzte zur Verstärkung der Wirkung neuartige Techniken bei Kameraführung, Kameratechnik, Perspektivierung und Schnitt ein.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Das blaue Licht« (1932), mystisch-ästhetisierter Bergfilm, Regiedebüt von Leni Riefenstahl; sie spielte auch die Hauptrolle. Regie und Drehbuch erarbeitete sie gemeinsam mit dem kommunistischen Schriftsteller, Filmkritiker und -theoretiker Béla Balázs (1884–1949).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Anspielung auf Erika Pluhars wiederholte Schilderungen von Erkrankungen und Schmerzen in ihren Tagebüchern:»Immer wieder Entzündungen im Hals und im Rachen« (Pluhar 1981, 39)

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Albert Benitz (1904–1979), deutscher Kameramann, wurde 1940 von Riefenstahl für »Tiefland« engagiert, sie kannten sich aus den 1920er Jahren von der gemeinsamen Arbeit mit Arnold Fanck .

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Gemeinschaftlicher Wahnsinn«, spricht der Jongleur in Bernhards»Die Macht der Gewohnheit«, kurz danach lautet die Regieanweisung für die Enkelin: »tritt mit einem Schaff heißen Wassers und mit einem Handtuch auf« (Bernhard 2005, 43). Kofler verändert die Szene in der Folge allerdings.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler beschreibt eine der ersten Szenen des Films »Tiefland«, in der ein Wolf die Schafherde angreift. Riefenstahl hatte Bernhard Grzimek (1909–1987) engagiert, einen Tierarzt und Verhaltensforscher, der einen von Riefenstahl ausgewählten Wolf aus dem Leipziger Zoo für die Szene abrichten musste (vgl. Kinkel 2002, 233).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Mehrfach wiederholte Wendung in Bernhards»Die Macht der Gewohnheit«, der Jongleur spricht sie im allerersten Auftritt zu Caribaldi: »Morgen Augsburg [/] nicht wahr« (Bernhard 2005, 11) und es sind die letzten Worte von Caribaldi: »Morgen Augsburg« (Bernhard 2005, 124).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Franz Eichberger (1919–1991), österr. Schauspieler, ursprünglich Sanitätssoldat, von der Wehrmacht als Skilehrer abkommandiert, wurde von Riefenstahl in St. Anton am Arlberg für die Rolle eines jungen Hirten in »Tiefland« entdeckt

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Szene aus »Tiefland«: Nach einem wilden Kampf mit dem Wolf, gelingt es dem Hirten tatsächlich ihn zu erwürgen.

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio

Pluhar schreibt: »Peter […] stöhnt über eine sehr späte Aufnahme von Helge Rosvaenge im Radio« (Pluhar 1981, 65).

PersonMusikerInSchauspielerIn/RegisseurIn

Pluhars Eintrag vom 28. Oktober 1976 lautet: »Von Kafka und seiner Lebensgefährtin geträumt. Das heißt ich war beide, ich war sowohl Kafka als auch die Frau« (Pluhar 1981, 80).

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurIn

Der Franz-Kafka-Preis wurde von 1979 bis 2001 alle zwei Jahre von der Stadt Klosterneuburg und der Österreichischen Franz-Kafka-Gesellschaft an Schriftsteller verliehen. Im Jahr 1985 erhielt ihn Herbert Eisenreich.

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Zitat aus einem Brief Franz Kafkas an Max Brod: »Warum hört die Reue nicht auf? Das Schlußwort bleibt immer: Ich könnte leben und ich lebe nicht« (Kafka 1958, 385).

PersonAutorIn/JournalistIn

Zäzilia Reinhardt, von Riefenstahl aus dem Lager Salzburg-Maxglan angeforderte Statistin, eine der Überlebenden

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Franz Kafka, seit 1962 im Unternehmen, wird 1979 Generaldirektor von Henkel Austria. Das Waschmittel Persil ist eine Marke von Henkel.

PersonUnternehmerIn

Kofler bezieht sich hier auf eine im Nachlass in Kopie vorhandenen Vereinbarung zwischen der »Riefenstahl-Film G.m.b.H.« und der »Kriminalpolizeistelle Salzburg« aus dem Juli 1941 bezüglich der »Abstellung von Zigeuner [sic] für Filmaufnahmen – Aussengelände Mittenwald« für den »Tonfilm ›Tiefland‹«. Das zweiseitige Dokument ist von »Dr. Böhmer, SS-Sturmbannf. u. Krim.Rat« sowie »ppa. gez. Großkopf« (»ppa« bedeutet »per prokura«) gezeichnet.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/RadioEreignis

»Uganda tomorrow« war der Titel einer geplanten Aktion zahlreicher österr. Künstler in Uganda, die 1970 vor der konkreten Umsetzung scheiterte. Initiator war ein Freund Udo Prokschs, der für einen Konzern in Uganda tätige Hans Neuffer (vgl. Nowak 2010).

PersonUnternehmerIn

Anton Böhmer, der Leiter des Lagers Salzburg-Maxglan, unterzeichnete am 19. 10. 1940 das bei Kinkel (Kinkel 2002, 231) wiedergegebene Dokument mit dem Verzeichnis der als Statisten angeforderten KZ-Häftlinge und bescheinigte, dass »die vorbezeichneten Zigeuner nicht jüdisch versippt sind«.

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistInMedienWerbung/Inserat

Möglicher Bezug zu Thomas Bernhards Erzählung »Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?«: »Die ganze Welt ist eine einzige Jurisprudenz. Die ganze Welt ist ein Zuchthaus!« (Bernhard 2003a, 39)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler verändert die Vorfälle, an denen in Bernhards»Die Macht der Gewohnheit« die Proben scheitern (vgl. Bernhard 2005).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Josef Mengele (1911–1979), deutscher Mediziner und Anthropologe, von Mai 1943 bis Januar 1945 berüchtigter Lagerarzt im KZ Auschwitz. Er nahm Selektionen vor, überwachte die Vergasung der Opfer und führte menschenverachtende medizinische Experimente an Häftlingen durch (Weiß 2002, 316f.).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Der in Hongkong ansässige australische Unternehmer Owen William Corrigan fungierte als Geschäftsführer von Udo Prokschs Briefkastenfirma »North Pacific Trading« .

PersonUnternehmerIn

Extruder sind Fördergeräte, die feste bis dickflüssige Massen unter hohem Druck und hoher Temperatur gleichmäßig aus einer formgebenden Öffnung herauspressen. Kofler spielt hier erneut auf den Fall Lucona (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe‹) an: Prokschs Frachter hatte anstelle der versicherten wertvollen Ladung Schrott, darunter Teile eines Kunststoff-Extruders, an Bord.

PersonUnternehmerInMedien

Kofler bezieht sich auf die Krankheitsschilderungen in Erika Pluhars»Aus Tagebüchern« (vgl. Pluhar 1981)

PersonSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Anspielung auf Thomas Bernhards Städtebeschimpfungen, wobei Ingolstadt und Nürnberg nicht wörtlich auftauchen, allerdings Passau: »aber schon als sie in Passau ankamen, hatten sie gesehen, daß es sich bei Passau um eine der häßlichsten Städte überhaupt handle« (Bernhard 2006b, 46).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Weiterer Bezug auf die Krankheitsschilderungen in Pluhars»Aus Tagebüchern«: »Angst, der Sterbensangst vor der Tournee […] allen Symptomen meines Körpers, er wehrt sich, Nase, Magen, Kopf, alles spricht von Furcht und Schrecken« (Pluhar 1981, 241).

PersonSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Bezug zu Bernhards»Die Macht der Gewohnheit«: »Der Herr Dompteur glaubt [/] Sich tagtäglich eine Verletzung gestatten zu können« (Bernhard 2005, 72).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

In Bernhards»Die Macht der Gewohnheit« bringt die Enkelin dem Zirkusdirektor wiederholt ein »Maggini-Cello« aus dem Kasten, lässt es allerdings nicht fallen. Giovanni Paolo Maggini (1580–1632): Vertreter der Geigenbau-Schule von Brescia

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Kofler paraphrasiert in der Folge eine Filmszene aus »Tiefland«, inklusive des Zitats des Marqueses »kommt hinauf ins Kastell, sie soll tanzen«; Kofler lässt allerdings einige Zwischenszenen aus und springt schneller zur Begrüßung im Kastell.

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Die Verknüpfung der Begriffe ›Theater‹ und ›Anstalt‹ könnte sich von Friedrich Schillers Rede »Die Schaubühne als moralische Anstalt betrachtet« (1784) herleiten.

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Film-Szene aus »Tiefland«: Als Marta am Tisch Platz genommen hat, fragt sie der Marquese: »Gefällt es Dir bei mir?« I m Film nickt sie als Antwort nur.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Möglicherweise ein Bezug zu Thomas Bernhards Erzählung »Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?«»[...] ich verachte das Theater, ich hasse die Schauspieler, das Theater ist eine einzige perfide Ungezogenheit>« (Bernhard 2003a, 35)

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Finsternis und Krankheit sind zwei zentrale Begriffe aus dem »Bernhard-Universum«. Die deutsche Stadt Rottweil taucht in Bernhards Städtebeschimpfungen nicht auf.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Sie habe das Tanzen nie gelernt, sagt Marta im Film. Es »steckt im Blut, was?« , meint darauf der Marquese. Den weiteren Dialog gibt Kofler wörtlich aus dem Film wieder.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Kofler beschreibt eine Filmszene, in der der Marquese Gitarre spielt und Marta tanzt. Anschließend nimmt er sie auf den Arm und trägt sie aus dem Raum. Abblende.

Person

Das 1931 durch Firmenzusammenschlüsse entstandene Münchner Industrieunternehmen war im Maschinenbau, in der Produktion von Lokomotiven und Lastkraftwagen tätig. Vor und während des Zweiten Weltkriegs baute man die Rüstungsproduktion aus, die zu Beginn der 1960er Jahre wieder ein wichtiger Unternehmenszweig wurde. Georg Wendelin, der für Udo Proksch Konstruktionspläne für die Uranerzaufbereitungsanlage fälschen sollte, war zuvor technischer Zeichner bei Krauss-Maffei (vgl. Pretterebner 1987, 220).

PersonUnternehmerIn

Im Film kommt der Vorschlag zu dieser Heirat vom Verwalter des Marquese, der Marquese steigt darauf ein.

Person

Der ganze Filmdialog ist – minimal gekürzt – wörtlich wiedergegeben.

Person

Dragos Diaconescu, rumänischer Geheimdienstoffizier, bestätigte im Auftrag des »Büro Argus« und mit dem Briefkopf der »Handels- und Industriekammer der Sozialistischen Republik Rumänien«, datiert auf den 15. Mai 1984, schriftlich die Lieferung der Lucona-Fracht aus Rumänien (Pretterebner 1987, 592ff.).

PersonPolitikerIn

Kofler zitiert in der Folge – minimal gekürzt – den Filmdialog.

Person

Udo Proksch entwarf ab 1957 als Designer unter dem Namen Serge Kirchhofer und Art-Director der Firma Wilhelm Anger OHG Brillen.

PersonUnternehmerIn

Kofler zitiert hier Lutz Kinkels Buch zu »Tiefland«. Die entsprechende Zeile ist im Dokument im Nachlass unterstrichen: »In der Nacht bricht ein Unwetter über Roccabruna herein« (Kinkel 2002, 246), die folgende Ergänzung stammt von Kofler.

PersonAutorIn/JournalistInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler folgt in dieser Passage (bis zur Musik der Wiener Symphoniker) einerseits in eigenen Worten dem Handlungsverlauf des Films, inklusive der Dialoge, bezieht sich andererseits erneut eng auf das Buch von Kinkel, in dem es heißt: »Der Marquese verläßt seine Hochzeitsfeier und dringt in Pedros Haus ein« (Kinkel 2002, 246).

PersonAutorIn/JournalistIn

Zitat aus dem Buch von Kinkel (Kinkel 2002, 246)

PersonAutorIn/JournalistIn

1976 beschäftigte ein Fall von Exorzismus die Öffentlichkeit: Eine 23-jährige Studentin starb, weil katholische Priester und gläubige Eltern Dämonen beschworen und Ärzte zur Behandlung der psychotischen Störung verschmähten. Unter den Wesen, von denen die Frau angab, besessen zu sein, waren nicht nur Lucifer und Judas, Kain, Nero und Hitler , sondern auch ein »Pfarrer Fleischmann«, der im 16. Jahrhundert ein Mädchen verführt und umgebracht haben soll (vgl. [red.] 1978).

PersonReligiöse/r WürdenträgerIn

»Am Tag als der Regen kam« (1959): deutscher Spielfilm (R: Gerd Oswald, D: Mario Adorf); zeitgenössische Bekanntheit erlangte der Film durch das gleichnamige Titellied, das die franz. Schlagersängerin Dalida nach der Melodie eines Chansons von Gilbert Bécaud sang.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMusikerInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Kofler bezieht sich in dieser Passage auf die Schilderung von Erschöpfungszuständen, wie sie sich in Erika Pluhars Tagebüchern mehrfach finden. »Ich fühle mich wie ein erloschener Vulkan«, lautet der Tagebucheintrag am 14. Dezember 1978 (Pluhar 1981, 158).

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn

Erneuter Bezug auf das Buch von Lutz Kinkel: »Hand in Hand laufen sie in die Berge, der Sonne entgegen>« (Kinkel 2002, 246).

PersonAutorIn/JournalistIn

Möglicherweise Anspielung auf den Tod des österr., international erfolgreichen Schauspielers Oskar Werner (1922–1984), der auf einer Rezitationstournee in Marburg an der Lahn nachts im Hotel einen Herzinfarkt erlitt (s. Eintrag ›in Marburg an der Lahn‹).

TopographieOrtschaftPersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienEreignis

Kofler benennt in diesem Abschnitt diverse Protagonisten mit dem Namen (oder Variationen des Namens) Zimmermann, vermutlich in Anspielung auf Eduard Zimmermann. Zimmermann (1929–2009) war Journalist und Fernsehmoderator der Sendung »Aktenzeichen XY« 1967–1997. Die Sendungsidee bestand darin, mit Hilfe von Zuschauerhinweisen ungeklärte Straftaten aufzuklären.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

»Conan der Barbar« (1982): US-amerikanischer Spielfilm (Regie: John Milius, Drehbuch: John Milius, Oliver Stone), mit dem Arnold Schwarzenegger (* 1947) der internationale Durchbruch in seiner Filmkarriere gelang.

PersonSchauspielerIn/RegisseurInMedienFilm/Fernsehen/Radio

Der 1968 in die USA ausgewanderte Schwarzengger dominierte bis zu seinem Rücktritt vom Leistungssport 1975 die internationale Bodybuildung-Szene.

PersonSchauspielerIn/RegisseurIn