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»Kommentar«: sämtliche Stellenkommentare der Bände I–V der Printausgabe
»Hörspiele«: 15 von Koflers insgesamt 23 produzierten Hörspielen zum Anhören, zwei davon zusätzlich als Hörspieledition
»Film«: Video und »Partitur« von Werner Koflers Film Im Museum (1991)
»Forschung«: zwei Hörspieleditionen sowie drei Tools zu Koflers Textwelten (»Geografie«, »Ereignisse« und »Textnetzwerke«)

Kommentar



Werk 1

Werk 2

Werk 3

Werk 4

Werk 5

Kofler bezieht sich auf den Aufsatz »Betrachtungen über einen Unpolitischen« von Helmut Scharf(1915–2001), Pädagoge und Schriftsteller, Gründungs- und Vorstandsmitglied der 1963 gegründeten (und 2010 aufgelösten) Josef-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft. Scharf, der durchaus Kritik übt an der weiterhin gepflogenen Heldenverehrung im Rahmen des Kärntner »Abwehrkampfes«, beschreibt Perkonig darin als sensiblen Zeitgenossen, der »vom Vater her das slowenische Bluterbe in sich« trage (Scharf 1980, 95) und daher auf Ausgleich aus sei – etwa in seinem Roman »Patrioten« (1950), der für eine Überwindung von Nationalismen plädiere. Perkonig fühle sich als ein »zwischen den Lagern hin- und herwechselnder Parlamentär«, und dass er aus dem deutschnationalen Lager komme, gebe »seinem Bericht doppelten Wert. Vielleicht hat es dieser sieben Jahre nationalsozialistischer Herrschaft und des daraus erwachsenen Krieges bedurft, um dem Dichter vollends die Augen zu öffnen und seine Werk eine letzte Überzeugungskraft zu geben« (Scharf 1980, 107).

PersonAutorIn/JournalistInZitate

Johann Friedrich Perkonig (1890–1959), österr. Schriftsteller; mit deutschnationalem Gedankengut kam Perkonig während seines Besuchs der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt (bis 1912) in Kontakt, als 16-Jähriger trat er der Burschenschaft »Normannia« bei (er blieb lebenslang Mitglied, vgl. Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 187). Er war aktiv am Kärntner »Abwehrkampf« 1918–1920 beteiligt; ab 1922 war er in der Lehrerausbildung tätig (in dieser Funktion war er 1944/45 einer der Lehrer von Ingeborg Bachmann), im Austrofaschismus wurde ihm 1935 der »Große österreichische Staatspreis« zuerkannt, er hatte politische Ämter inne, zugleich sympathisierte er mit dem Nationalsozialismus, was etwa der von ihm herausgegebenen Publikation »Deutsche Ostmark. Zehn Dichter und hundert Bilder lobpreisen Österreich« (1936) abzulesen war. Nach dem »Anschluss« wurde er Obmann der Kärntner Teilorganisation der Reichsschrifttumskammer und hatte publizistisch Erfolg, sein Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft wurde allerdings trotz mehrfachen Anlaufs abgelehnt. (s. Eintrag ›Johann-Friedrich-Perkonig-Gesellschaft‹)

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Anspielung auf Ernst Lerch (1914–1997), der als Adjutant von Odilo Globocnik an zentraler Stelle an der »Aktion Reinhard«, der Vernichtung der polnischen Juden, beteiligt war und ab 1950 das Klagenfurter Tanzcafé Lerch betrieb (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹).

TopographieOrtschaftPersonNationalsozialistIn

Johann Friedrich Perkonig schrieb im Essay »Leben an der Grenze«»–« 1935 als Nachwort der Erzählung »Der Guslaspieler« erschienen (1942 neu aufgelegt) – als »Deutscher in Kärnten« über das Leben »zwischen Deutschland und Slawenland« (Perkonig 1965, 41). Er schreibt über das intensive Heimweh, das er im Juni 1919 empfunden habe, als er sich nach dem Vorstoß der »Südslawen« bis Klagenfurt (gemeint sind die Truppen des SHS-Staats) im Drautal verschanzen musste und voller Todesgedanken auf seine »verlorene Heimat« blickte. Dieses Heimweh ist die »Glut«, von der er in der Folge spricht: »Man muß durch solche Glut hindurch, man muß selber geglüht haben, um später dann kühl und bedächtig zu bleiben. Solche Kühle ist dann etwas völlig anderen als eine Kälte von Anbeginn. Es lebt in ihr nämlich geheimnisvoll die Erinnerung an der Feuer« (Perkonig 1965, 45).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

Wahrscheinlich spielt Kofler hier auf Volkmar Haselbach (1909–1976) an, einen Kärntner Schriftsteller, der ab 1938 einige Veröffentlichungen aufzuweisen hat, aber eher eine Außenseiterposition in der lokalen Literaturszene der NS-Zeit eingenommen haben dürfte (vgl.Baur/Gradwohl-Schlacher 2011, 143). 1954 wurde er Landesschulinspektor für Volks-, Haupt- und Sonderschulen. Sein Bruder, Harald Haselbach, war Koflers Lehrer an der Klagenfurter Lehrerbildungsanstalt (s. Eintrag ›Harald Haselbach‹).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Anspielung auf den Psychiater Heinrich Gross, mit dem sich Kofler im Text »Der Kriminalfall G.« ausführlich beschäftigt, s. Eintrag »Doktor Groß«

PersonNationalsozialistIn