Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
Japan. Hersteller von Motorrädern
Der Ursprung der Bezeichnung »Reichskristallnacht« für die gewaltsamen Ausschreitungen gegen jüdische Einrichtung in der Nacht vom 8. auf den 9. 11. 1938 ist unklar, oft wird der »Berliner Volksmund« als »Urheber« genannt (vgl. Schmid 2001, 183). Diese Bezeichnung für die Novemberpogrome setzte sich noch im »Dritten Reich« durch, wurde aber von Historikerinnen und Historikern – in Österreich etwa früh von Erika Weinzierl (1973) – als verharmlosend abgelehnt.
Ernst Jandl (1925–2000), österr. Dichter; »der einzige ›Experimentelle‹ unter den Dichtern, der wirklich populär wurde und als Klassiker den Sprung in die Lesebücher schaffte« (Drews 1995). Jandl war nie Juror des Kleist-Preises, s. Eintrag ›Ernst Jandl‹
Heinrich von Kleist (1777–1811), deutscher Schriftsteller, s. Eintrag »Wo Kleist...«
Rolf Dieter Brinkmann (1940–1975), deutscher Schriftsteller
Eigentlich Kurt Drössler (1917–1994), österr. Unterhaltungskünstler, der in den 1960er und 1970er Jahren in einigen Sendungen des ORF als Zauberer auftrat
Kofler spielt auf Manfred Bielers autobiografisches Buch »Still wie die Nacht. Memoiren eines Kindes« (1989) an; darin schildert Bieler die wechselnden Affären seiner Mutter und die durch sie erfahrene sexuelle Gewalt
Herkömmlicher Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert seinem Lied »Der Wanderer« (1816) entnahm, s. Eintrag ›Wandererphantasie‹
Ern(e)st Bornemann (1915 – 1995), deutscher Anthropologe und Sexualwissenschaftler, 1933 – 1960 Exil in Großbritannien und Kanada, lebte ab 1970 in Österreich, Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg, s. Eintrag ›Bornemann‹
Karl Kraus(1874 – 1936), österr. Schriftsteller und Publizist; Herausgeber der Zeitschrift »Die Fackel«; einflussreiche sprach- und medienkritische Position, s. Eintrag ›Schriften von Kraus und Tucholsky‹
Helmut Qualtinger (1928 – 1986), österr. Schauspieler und Kabarettist
André Heller (* 1947), österr. Sänger, Liedermacher, Künstler, Autor, Kulturmanager, der in den 1980er Jahren mit spektakulären Großevents wie dem »Theater des Feuers« (1983), dem »Sturz durch Träume«, einem »Feuerspektakel« (1984) oder den weltweit gezeigten Heißluftballon-Skulpturen »Himmelszeichen« (1986) für Aufmerksamkeit sorgte. Nicht zuletzt durch diese Inszenierungen wurde er zu einer zentralen Figur der Kofler’schen Satire. In »Am Schreibtisch« findet sich eine ausführlicher Heller-Persiflage, die mit der Kurzprosa »Der Erlöser« sowie dem gleichnamigen Hörspiel korrespondiert. s. Eintrag ›André Heller‹
Anspielung auf die Dichterin Christine Lavant (1915 – 1973, eigentl. Christine Tonhauser), s. Eintrag ›Christine‹
Ingeborg Teuffenbach (1914 – 1992), österr. Schriftstellerin, sie stammte wie Lavant aus dem Lavanttal, war seit 1935 NSDAP-Mitglied, im »Dritten Reich« eine »bekannte Autorin und geschätzte Persönlichkeit«, ab den 1960er Jahren »vollzog [sie] eine Wende hin zur literarischen Moderne« (Moser 2003, 129f.). Sie wurde zu einer Förderin und Kennerin der zeitgenössischen Literatur. Sie war maßgeblich an den »Österreichischen Jugendkulturwochen« (bis 1969), an denen auch Kofler teilnahm, und den »Innsbrucker Wochenendgesprächen« (ab 1977) beteiligt, s. Eintrag »Salzburger Jugendkulturwochen«
Kofler widmet dieser zentralen Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Die Zauberflöte«(Uraufführung 1791 im Freihaustheater in Wien; Libretto: Emanuel Schikaneder) ein Prosastück in »Hotel Mordschein«: »Mutmaßungen über die Königin der Nacht,« s. Eintrag »Mutmaßungen über die Königin der Nacht«. Bei Mozart steht die Königin der Nacht als personifizierte Macht des Dunkels der Kraft des Lichts – verkörpert in Sarastro – gegenüber, wandelt sich allerdings erst im Verlauf der Handlung, u. a. mit der Weigerung Taminos, die geraubte Tochter Pamina zurückzubringen, in dessen rachsüchtige Gegenspielerin. Assmann betont die wechselhaften Gefühle und Werturteile, die beim Zuseher evoziert werden; zu fragen sei nicht, »wer oder was die Königin ist, sondern wie sie erscheint. Sie wird uns einmal so, einmal anders gezeigt, weil wir zusammen mit Tamino einen Perspektivwechsel vollziehen sollen« (Assmann 2008, 28). Bereits in »Am Schreibtisch« brachte Kofler die Zauberflöte und die Zeit des Nationalsozialismus zusammen (»Grenzlandtheaterzauberflöte«, s. Eintrag »Grenzlandtheaterzauberflöte«).
ugspr.: Stoß mit dem Kopf gegen die Stirn des Gegenübers
Karl Moik(1938–2015), öster. Moderator und Entertainer, der ab 1981 v.a. durch die Moderation der TV-Sendung »Musikantenstadl« einem größeren Publikum bekannt wurde
»wespennest. zeitschrift für brauchbare texte und bilder« ist eine seit 1969 bestehende österr. Literaturzeitschrift, s. Eintrag ›Wespennest‹
Figur in Shakespeares Stück »Othello«, s. Eintrag »Nieder, mit dir, auf den Boden (Othello).«)
Thomas Bernhard (1926–1987), österr. Schriftsteller, die Bezüge ziehen sich durch Koflers Werk
Kontamination aus »Hitlerjugend«, der NSDAP-Jugendorganisation, und Haider: Jörg Haider (1950 – 2008), österr. Politiker; der ausgebildete Jurist wurde 1976 FPÖ-Landesparteisekretär in Kärnten, 1979 Nationalratsabgeordneter, 1986 – 2000 war er Vorsitzender der FPÖ, 2005 Mitbegründer des »Bündnis Zukunft Österreich« (BZÖ), 1989 – 1991 und 1999–2008 Kärntner Landeshauptmann, s. Eintrag »kein Haider, welchen Vornamens immer«
Abwertende Bezeichnung (Ethnophaulismus) für die Kurden in der Türkei
Rotraud A. Perner (* 1944), österr. Juristin, Psychotherapeutin und evangelische Theologin. In den 1970er Jahren gründete sie eine Familienberatungsstelle und zwei Sexualberatungstellen in Wien. s. Eintrag ›Frau Doktor Perner‹.
»Lulu«: Unvollendet gebliebene Oper von Alban Berg (Uraufführung 1937 im Stadttheater Zürich) und deren Titelheldin; basierend auf den Texten »Erdgeist« (1895) und »Die Büchse der Pandora« (1902) von Frank Wedekind. Wedekind hat beide Stücke später als Bühnenfassung unter dem Titel »Lulu. Tragödie in«»fünf Aufzügen mit einem Prolog« zusammengefasst.
»The Umbrellas, Japan–USA«, Kunstprojekt von Christo und Jeanne-Claude, das 1991 zeitgleich in Japan und Kalifornien realisiert wurde; mehrere tausend Schirme wurden in der offenen Landschaft aufstellt; einer der Schirme in Kalifornien wurde vom Wind los gerissen und verletze eine Frau tödlich.
Möglicherweise Anspielung auf Hansjörg Waldner (* 1954), Südtiroler Germanist, Journalist und Schriftsteller
Josef Haslinger (* 1955), österr. Schriftsteller
»Schrei aus Stein«: Untertitel eines Bergfilms (1991) von Werner Herzog über die Besteigung des Cerro Torre in Patagonien; »Antwortloser Fels«: Zitat aus einer Prosa des »Häfenpoeten« Jack Unterweger (1950–1994), die Kofler gemeinsam mit Antonio Fian im Hörspiel Lombroso in Leibnitz oder Der afrikanische Bruder mehrmals zitiert ( Unterweger 1990, 45), s. Eintrag ›Antwortloser Fels‹
PersonSchauspielerIn/RegisseurInVerbrecherInMedienFilm/Fernsehen/Radio
Robert Menasse (* 1954), österr. Schriftsteller
In Josef Haslingers Roman »Opernball« (1995) trägt die Figur des Führers einer Nationalen Partei den Namen Jup Bärenthal, in Koflers Prosa »Hotel Mordschein« kommt der Bärentaler vor (s. Eintrag ›Abschenkung‹), beides Anspielungen auf Jörg Haider
»Ruhe, schönstes Glück der Erde«: »Vocal-Quartett« für Männerchor von Franz Schubert (Deutsch-Verzeichnis Nr. 657) nach einem anonymen Text, s. Eintrag ›Ruhe, schönstes Glück‹
Wasserfälle der Isel im Nationalpark Hohe Tauern
Eine wahrscheinlich in privatem Zusammenhang entstandene Figur, die Kofler in mehreren Zusammenhängen verwendet, u.a. in »Manker« (s. Eintrag ›Igel Ernsti‹), vor allem aber für satirische (Foto-)Montagen in der Literaturzeitschrift »kolik«.
Die Schlacht von Stalingrad (23. 8. 1942 bis 2. 2. 1943) gilt als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs; die 6. Armee der Wehrmacht kapitulierte an der Wolga, mehr als 600.000 Menschen verloren ihr Leben.
»Du holde Kunst«: erstmals am 14. 10. 1945 vom Sender Rot-Weiss-Rot in Salzburg ausgestrahlte Sendung, die sich vornahm, die »schönsten und edelsten Werke der Dichtkunst und des Musikschatzes aller Nationen« zu bringen (Hackl 2020, 209); ab 1955 vom ORF übernommen, wird die Sendung bis heute produziert und ist damit die längste kontinuierliche Sendung des ORF.
Traditionsreiches italienisches Feinkostgeschäft am Wiener Naschmarkt, bestand seit 1856, musste 2015 wegen Konkurs schließen
»Falter«: 1977 gegründete Wiener Stadtzeitung, seit 1987 wöchentliches Erscheinen
Günther Anders (1902–1992), deutsch-österr. Philosoph und Schriftsteller
Konrad Paul Liessmann (* 1953), österr. Philosoph und Kulturpublizist
Peter Turrini (* 1944), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Turrini‹
»Wörter brauchen keine Seiten«: Projekt (1993) von Ferdinand Schmatz und Heimo Zobernig mit Plakaten im Wiener Stadtraum (vgl. Schmatz/Zobernig 2008)
»Magneten. Charismatische Meisterinnen undMeister der Roma und Sinti aus zwölf verschiedenen Ländern« war eine Show André Hellers, die 1993/1994 auf Europatournee ging
Voltaire (1694–1778), franz. Philosoph
Red Bull: 1987 in Österreich eingeführter Energy Drink, der nach anfänglichen Schwierigkeiten weltweiten Erfolg hatte, s. Eintrag ›Red Bull‹
Jean Baudrillard (1929–2007), franz. Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe
Peter Henisch, (* 1943), österr. Schriftsteller, s. Eintrag ›Henisch‹
»Vom Wunsch, Indianer zu werden: wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete« (1994): Buchpublikation von Peter Henisch, bezieht sich auf die Prosaskizze »Wunsch, Indianer zu werden« von Franz Kafka, 1913 im Sammelband »Betrachtung« erschienen
Karl May (1842 – 1912), deutscher Schriftsteller, berühmt für seine Abenteuerromane und Reiseerzählungen aus dem Orient und den USA; mehrfach Bezüge bei Kofler, siehe u.a. s. Eintrag ›Karl-May-Sammelbildern‹

