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»Kommentar«: sämtliche Stellenkommentare der Bände I–V der Printausgabe
»Hörspiele«: 15 von Koflers insgesamt 23 produzierten Hörspielen zum Anhören, zwei davon zusätzlich als Hörspieledition
»Film«: Video und »Partitur« von Werner Koflers Film Im Museum (1991)
»Forschung«: zwei Hörspieleditionen sowie drei Tools zu Koflers Textwelten (»Geografie«, »Ereignisse« und »Textnetzwerke«)

Kommentar



Werk 1

Werk 2

Werk 3

Werk 4

Werk 5

Frédéric Chopin (1810–1849), polnisch-französischer Pianist und Komponist; anders als etwa bei Schubert wird im Werk Chopins kein explizites Todesmotiv ausgemacht (vgl. u.a. Kildea 2019, Eigeldinger 2000, Lotz 1995). Kofler könnte sich hier auf die »meistgespielte, von Blaskapellen bei Begräbnissen vorgetragene[], Trauermusik der Musikgeschichte« (Kaiser 1997, 31) beziehen, den »Marche Funèbre«, den dritten Satz der Klaviersonate Nr. 2, b-moll, op. 35 (der Trauermarsch gab der gesamten Sonate ihre populäre Bezeichnung »Trauermarsch-Sonate«).

PersonMusikerInMedienMusik

Mit der Verbindung der Begriffe tot/Tod und Ackermann dürfte Kofler auf das bekannte spätmittelhochdeutsche Werk »Der Ackermann aus Böhmen« (1400/1401) von Johannes von Tepl (um 1350–1414) anspielen – und von Böhmen nach Mähren, nach Ostrava, die zweitgrößte Stadt Mährens, transponieren (s. Eintrag ›Der Ackermann aus Böhmen!‹).

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInZitate

In der »Erinnerungsprosa« »ZU SPÄT« begleitet dieses Gedicht (»Litanei«) den Ich-Erzähler bei einer Fahrt durch Norditalien (s. Eintrag ›DER SEGEN DES TABAKS‹).

Kofler beginnt die Prosa »TIEFLAND, Obsession« mit einem Zitat der ersten drei Verse dieses Gedichts (s. Eintrag ›Kein RAUCH DES SOMMERS...‹).

Allen Ginsberg (1926–1997), US-amerikanischer Dichter, s. Eintrag ›Ginsberg‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Ezra Pound (1885–1972), US-amerikanischer Dichter, s. Eintrag ›Pound‹

PersonAutorIn/JournalistIn

Epikur (um 341–um 270 v.u.Z.), griechischer Philosoph

PersonPhilosophIn

Francesco Petrarca (1304–1374), italienischer Dichter

PersonAutorIn/JournalistIn

Gert F. Jonke (1946–2009), österreichischer Schriftsteller; für den jungen »Beatnik« Kofler war der zur angegebenen Entstehungszeit des Gedichts (1965) noch in Klagenfurt wohnhafte Jonke eine wichtige Bezugsperson für seine dichterischen Ambitionen, Jonke leistete 1965 den Wehrdienst ab. Im Text »Zwei ungleiche Brüder« im vorliegenden Band erinnert sich Kofler an die Zeit beider Schreibanfänge. s. Eintrag ›Jonke‹

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Lamorna ist ein kleiner Ort an der Kanalküste im englischen Cornwall. Ob und warum Kofler die Begriffsfelder Überfahrt, Kastell und Schiff mit diesem Ort verknüpft, ist unklar – ein kausaler Zusammenhang zu dem Ort ohne Hafen und Kastell ist nicht gegeben.

TopographieOrtschaft

Ähnliche wie bei »Lamorna« bleibt die Wahl dieses Ortes unklar. Lugano ist eine Stadt im schweizerischen Tessin am Luganersee. Wahrscheinlich kannte Kofler den Ort von den Anhalter-Reisen seiner »Beatnik-Zeit«, in »ZU SPÄT« erwähnt der Ich-Erzähler Aufenthalte in Lugano (s. Eintrag ›DER SEGEN DES TABAKS‹).

TopographieOrtschaft

Ortsnamen mit der Endsilbe »-ing« verweisen im süddeutschen Raum auf eine Herkunft aus dem bairischen Sprachraum, meist auf eine Gründung der Ortschaft im Zuge der frühmittelalterlichen bajuwarischen Landnahme (vgl. Boos, 140). Die »örtlichen verhältnisse« sind nicht an konkrete Orte und Topographien gebunden, bei der Entscheidung für die Toponyme stehen Wortklang, Rhythmus und Alliterationen im Vordergrund. Dass Kofler in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre immer wieder in München war, mag die Auswahl beeinflusst haben.

TopographieOrtschaft

Kofler verlässt immer wieder die explizit bairischen Toponyme, hier begibt er sich in ein tirolerisches Umfeld: Aldrans, Sistrans und Lans sind drei Ortschaften südlich von Innsbruck im sogenannten Südöstlichen Mittelgebirge. Die Tiroler Toponymen dürften Sedimente seiner »Innsbrucker Zeit« sein, wo er bei den Innsbrucker Jugendkulturwochen sowie aus den Bekanntschaften mit Georg Decristel, Peter Weiermair und Ingeborg Teuffenbach wichtige Inspirationen bezog.

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistIn

Franz Lehár (1870–1948), österr. Operettenkomponist; im Werk Koflers gibt es zahlreiche Lehár-Bezüge, das Hörspiel »Zwei Versuche, das Land des Lächelns kaputtzumachen« widmet sich seinen Verstrickungen in den Nationalsozialismus.

PersonMusikerIn

hamur: ugs. Humor

Der Reporter, der Hausfrauen nachstellte, um sie zum neuen »Vollwaschmittel« der Marke Sunil zu befragen, wurde Anfang der 1960er Jahre als Werbefigur entwickelt, allerdings für die Waschmittelmarke Omo. Damals gehörten beide Marken zum Unilever-Konzern. s. Eintrag ›Sunil-Reporter‹

In der Gemeinde Reifnitz am südlichen Ufer des Wörthersees bestand kein »Sanatorium«, im Ortsteil Sekirn besteht ein Seniorenheim.

TopographieOrtschaft

Felix Braun (1885–1973), österr. Schriftsteller

PersonAutorIn/JournalistIn

»… der Tag geht … Johnnie Walker kommt«: Werbespruch seit Ende der 1960er Jahre, mit dem die seit dem 19. Jahrhundert am internationalen Markt tätige schottische Destillerie Johnnie Walker vornehmlich in Illustrierte warb.

MedienWerbung/Inserat

»Stein« ist in Österreich ein Synonym für eine Haftanstalt für lange einsitzende Straftäter – Kofler verpflanzt sie von ihrem realen Ort im Kremser Stadtteil Stein in den Grazer Stadtteil Straßgang.

TopographieOrtschaft

Fabelwesen, mit dem Wald verbundener Naturgeist

Die »Kronen-Zeitung« überzog in den 1960er und 1970er Jahren ganz Österreich mit Werbeschildern (meist aus Email), auf denen auf Heustadeln oder Häusern entlang der Ortsdurchfahrt zu lesen war, dass der jeweilige Ort die Zeitung lese: »Breiteneich liest Kronen-Zeitung«.

MedienZeitung/Zeitschrift

Historische oberösterreichische Stadt an der Donau am Eingang in den Nibelungengau

Partenstein, an der Mündung der Großen Mühl in die Donau gelegen, ist in erster Linie für das 1924 fertiggestellte Kraftwerk an der Mühl (eines der ersten Großkraftwerke in Österreich und damals das größte im Land) bekannt. Das Schloss Partenstein, auf einer mittelalterlichen Burgruine errichtet, befindet sich in der Nähe des Kraftwerksgebäudes. Zur Entstehungszeit des Gedichts, 1969, lebte Kofler mit Auguste Kronheim und deren Kindern unweit von Partenstein in der »Brunnwies« am Donauufer (vgl. Müller 2017, 13).

TopographieOrtschaft

Der Verleger Klaus Renner schrieb im Dezember 1986 einen Rundbrief auch an Werner Kofler, in dem er AutorInnen einlud, einen Beitrag zur Sammlung »Der wilde Jäger« zu verfassen – es gehe in einem weiteren Sinne um die Jagd. Koflers Gedicht erschien dann auch in der Anthologie 1987. (Klaus Renner, München, an Werner Kofler, Wien, »im Dezember 1986«, Nachlass Kofler 11/W7/B2)

Die hier angeführten SchriftstellerInnen entsprechen exakt der Auflistung, die Klaus Renner in seinem Einladungsschreiben anführt: »Damit Sie wissen, in welchem Umfeld Ihr Beitrag stehen könnte, nenne ich Ihnen hier die Namen der vorgesehenen Beiträger« (Hervorh. i. Orig.). Kofler benützte Renners Schreiben für die Fixierung der Struktur und erster Einfälle zum Gedicht. (Klaus Renner, München, an Werner Kofler, Wien, »im Dezember 1986«. Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv. Universität Klagenfurt. Bestand Kofler. Signatur 11/W7/B2) Die genannten SchriftstellerInnen: H.C. Artmann (1921–2000); Wolfgang Bauer (1941–2005); Konrad Bayer (1932–1964); Peter Bradatsch(* 1950); Pierre Henri Cami (1884–1958); Friedrich Dürrenmatt (1921–1990); Konstanty Gałczyński (1905–1953); Franz Grillparzer (1791–1872); Ludwig Harig (1927–2018); Horst Hussel (1934–2017); Stefan Ineichen (* 1958); Ernst Jandl(1925–2000); Alfred Jarry (1873–1907); »Jonas« könnte sich auf Anna Jonas (1944–2013) oder Erasmus Jonas (1929–1986) beziehen; Ingomar von Kieseritzky (194–2019); Fitzgerald Kusz (* 1944); Friederike Mayröcker (* 1925); Oskar Pastior(1927–2006); »Roth, ich weiß nicht mehr, welchen«: Joseph Roth (1894–1939) oder Gerhard Roth (* 1942); Gerhard Rühm (* 1930); Alexeij Sagerer (* 1944); Paul Scheerbart (1863–1915); Urs Widmer (1938–2014); Paul Wühr (1927–2016)

PersonAutorIn/JournalistIn

Ob sich die Benennung der Figur »Igel Ernsti« auf einen konkreten Zusammenhang bezieht, ist nicht eruierbar. Auch die Redaktion der Literaturzeitschrift »kolik«, für die Kofler die meist mit Fotomontagen arbeitende Satireserie mit dieser Figur verfasste, weiß hier nichts Näheres (vgl. Ernst 2021). Für die Invention dieser karnevalesken Figur ist ein rein privater Zusammenhang nicht unwahrscheinlich. Im Autorenverzeichnis des Dramoletts »Der Irrwitzel« (s. Eintrag ›Ernstigel‹) bezieht sich Kofler auf dieses Gedicht.

MedienZeitung/Zeitschrift

Ceicionig: verballhornte Übersetzung ins Italienische, Tscheitschonig ist ein in Kärnten vorkommender Nachname bzw. ein Nachname, der auf Kärntner Herkunft schließen lässt

Ital. senza confini: ohne Grenzen. Das Gedicht erschien 1998. Es ist daher denkbar, dass hier ein Bezug zum Slogan »Senza confini – ohne Grenzen – brez meja« besteht, mit dem sich Kärnten ab 1997 gemeinsam mit Friaul und Slowenien für die olympischen Winterspiele 2006 bewarb. Bei der Endauswahl 1999 schied das Projekt in der Vorrunde aus.

Anspielung auf Giorgio Bassanis Roman »Die Gärten der Finzi-Contini« (orig. »Il Giardino dei Finzi-Contini«, 1962), 1970 von Vittorio De Sica verfilmt.

PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInZitate

Ital. verballhornt: »ich bin blau, bin Kärntner«. Mit der Farbe Blau spielt Kofler auf die FPÖ an; ital. Carinzia: Kärnten

Ital. verballhornt: »O Hauptstadt, o Musil-Haus, [/] Barthel [Bartholomäus], Berthold, netter Freund«

»Slowenischer Falott« (österr. Falott: Gauner, Lump)

ital., Fenchel, auch pejorativ: Schwuchtel

Fidele: unklar ob ital. fedele für dt. treu gemeint ist oder »fidel«. Pistotnik: aus dem Slowenischen stammender steirisch-kärntnerischer Nachname

dt. ungefähr: »mit viel Braun, mit Arsch, mit Butter«

Nach der Gemeinderatswahl 1997 wurde Walter Gassner (FPÖ) Klagenfurter Kulturstadtrat.

PersonPolitikerInEreignis

Das erste Symposion am 1997 neu eröffneten Robert-Musil-Institut für Literaturforschung war dem slowenischsprachigen Kärntner Autor Florjan Lipuš gewidmet. 2000 wurden die Vorträge des Symposiums in einem Sammelband veröffentlicht (vgl. Amann/Strutz 2000).

PersonAutorIn/JournalistInEreignis

Das im Besitz der Stadt Klagenfurt stehende »Musil-Haus« wurde nach Renovierung und Adaption am 7. 11. 1997, dem 117. Geburtstag Musils, eröffnet. Es beherbergt das seit 1994 bestehende Robert-Musil-Literaturmuseum, das neben MusilIngeborg Bachmann und Christine Lavant in den Mittelpunkt stellt, sowie das Robert-Musil-Institut für Literaturforschung und das Kärntner Literaturarchiv. Zusätzlich fungiert das Institut als literarischer Veranstaltungsort, als Literaturhaus. s. Eintrag »Musil-Archivs in Klagenfurt«

TopographieOrtschaftPersonAutorIn/JournalistInEreignis

Klaus Amann (* 1949), österr. Germanist, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Klagenfurt, 1994–2014 Leiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv (s. Eintrag ›Klaus Amann‹)

PersonAutorIn/JournalistIn

Nach der Wahl zum österreichischen Nationalrat im Oktober 1999 gelang es der stimmenstärksten Partei, der SPÖ, in Koalitionsverhandlungen nicht, einen Regierungspakt zu finalisieren. Die zweitstärkste Fraktion (FPÖ) bildete daraufhin im Februar 2000 mit der ÖVP eine Koalition, bei der ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel den Bundeskanzler stellte.

PersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf Thomas Prinzhorn (* 1943), Spitzenkandidat der FPÖ im Nationalratswahlkampf 1999. Nach der Bildung der Koalitionsregierung mit der ÖVP wurde Prinzhorn als Minister von Bundespräsident Klestil abgelehnt und als Nationalratspräsident eingesetzt. Kofler spielt hier auf eine Äußerung Prinzhorns im Wahlkampf an: »Wenn ein Asylant in dieses Land kommt, kriegt er vom Sozialamt Medikation, die der Inländer nicht bekommt, und zwar alles gratis. Er bekommt zum Beispiel Medikamente zur Hormonbehandlung, um die Fruchtbarkeit zu steigern, vom Sozialamt gratis« (Geden 2006, 146).

PersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf Elisabeth Sickl (* 1940), FPÖ-Politikerin, im Jahr 2000 acht Monate lang Sozialministerin im Kabinett »Schüssel I«; »Sicklgruber« spielt zudem auf den Familiennamen von Alois Hitlers Vater an .

PersonPolitikerInEreignis

Anspielung auf Jörg Haider, dessen Vater Robert den Posten des Gaujugendwalters der Deutschen Arbeitsfront in »Oberdonau« (Oberösterreich) inne hatte, s. Eintrag ›Gaujugendwalter des Gaues Oberdonau‹

PersonPolitikerIn

August Eigruber (1907–1947), 1928 NSDAP-Beitritt, ab 1935 Gaugeschäftsführer der illegalen NSDAP in Oberösterreich, nach dem »Anschluss« oberösterreichischer Landeshauptmann, nach der Umbenennung Gauleiter, ab 1940 »Reichsstatthalter« von »Oberdonau«.

PersonNationalsozialistIn

Anspielung auf Peter Westenthaler (* 1967), FPÖ-Politiker, 1996–1999 Generalsekretär der FPÖ, mit der Regierungsbildung 2000 Klubobmann der FPÖ-Parlamentsfraktion.

PersonPolitikerIn

Pezi: Figur des Wiener Urania-Puppentheaters, kreiert von Hans und Marianne Kraus Anfang der 1950er Jahre, ab 1957 wurde »Kasperl & Pezi« im ORF-Fernsehen ausgestrahlt, später dann als »Betthupferl«-Serie; die Bärenfamilie Petz bestand aus Großvater, Vater und Mutter Petz sowie Pezi; heute tritt Pezi als Begleiter von Kasperl im Urania-Puppentheater auf (vgl. https://kasperlundpezi.at).

PersonMedienFilm/Fernsehen/Radio