Werk 1
Kommentar
Werk 2
Werk 3
Werk 4
Werk 5
Zitat aus einer wohlwollenden Besprechung der Lesung Koflers (»eine einzigartige Begabung«) am 3.10. 1967 in der »galerie junge generation« in Innsbruck (gegründet von Leander und Konstantin Kaiser): »der konkrete Werner Kofler gibt schwarze Kaskaden von Worten, die knapp über ihren Entstehungsgrund hängen, Hirnlandschaften formen, Erinnerungen antasten, Klüfte weiten und schließen, zum Erleben auf«. Die mit dem Kürzel »–ch« unterfertigte Rezension hat sich – ohne Datumsangabe, mit dem handschriftlichen Vermerk »AZ« [Arbeiter-Zeitung?] – im Kofler-Nachlass (125/S1) erhalten.
Das »Leihwort« »mundhoch« taucht nicht wortwörtlich bei Celan auf, Kofler bezieht sich auf das Gedicht »In Mundhöhe« aus dem Band »Sprachgitter« (1959; vgl. Celan 2005, 105).
Aletana: heute nicht mehr erhältliche »flüssige Süßmilchnahrung für Säuglinge von der 12. Lebenswoche an« (Grundler/Seige 1968, 72).
Feiner Grieß für Kindermilchbrei der Firma Knorr
Sergej Alexandrowitsch Jessenin (1895–1925), russischer Lyriker; im Nachlass hat sich ein Zettel mit zwei aufgeklebten Zeitungsausschnitten (125/S1, ohne Datum) zu Koflers Lesung in der Innsbrucker »galerie junge generation« erhalten, auf den Kofler das Wort »JESSENIN« notiert hat. In den Besprechungen findet sich dieser Bezug nicht, in derselben Notationsphase hob Kofler folgende Passagen der Rezensionen hervor: »Sprachschöpfer von Geltung«, »eine einzigartige Begabung«, »der anscheinend recht selbstbewusste junge Autor«.
Peter Handke (* 1942), österr. Schriftsteller, Nobelpreis 2019, »genius loci« bezieht sich auf die gemeinsame Herkunft aus dem Bundesland Kärnten, zur Zeit der Entstehung des Hörspiels war Handke längst ein Starautor, zu Beginn der 1970er Jahre erschienen seine damaligen Bestseller »Die Angst des Tormanns beim Elfmeter« (1970) und »Wunschloses Unglück« (1972).
Die Schriftsteller Ernst Jandl (1925–2021), Friederike Mayröcker (* 1924) und Konrad Bayer (1932–1964) bildeten keinen »Kreis«, die von Kofler ›zitierte« Nähe zu einem Dichterkreis bezieht sich wohl auf die sogenannte Wiener Gruppe.
Die von Kofler hier ›zitierten‹ Bezüge seiner Lyrik nennen die 1972 wahrscheinlich bekanntesten Schriftsteller des Landes, Ingeborg Bachmann (1926–1973), Ernst Jandl (1925–2000), H.C. Artmann (1921–2000) sowie die nicht für ihre Lyrik, sondern ihre Prosa bekannten Autoren Thomas Bernhard (1931-1989) und Peter Handke (* 1942).
Der junge Werner Kofler las am 22. April 1968 im Salzburger Literaturforum »Leselampe«. In einer Besprechung der Lesung im »Salzburger Volksblatt«stand zu lesen, dass das »etwas verwirrte Publikum« um einen »Leitfaden zum Prosatext« gebeten und »mit dem Hinweis: ›Assoziatives Delirium‹« erhalten habe (Carsten 1968).
Gert Jonke (1946–2009), österreichischer Schriftsteller, Freund Koflers
André Heller (* 1947), österr. Künstler, Autor, Kulturmanager; 1972, zur Zeit der Entstehung des Hörspiels, machte er vor allem als Sänger und Liedermacher von sich reden, er gestaltete im Fernsehen seinen eigenen Nachruf (»Wer war André Heller?«), Heller wird nach dieser chronologisch ersten Erwähnung eine Konstante der Kofler’schen Satire bleiben. »starker poetischer muskel« verweist auf den Schabernack, den Hellers Freund, der Schauspieler Helmut Qualtinger, für die Covers von Hellers Alben erfand: erfundene Zitate berühmter Zeitgenossen. Auf dem zweiten Album war zu lesen, dass Bob Dylan Heller einen »starken poetischen Muskel« nenne. Die Zitate wurden als bare Münze genommen, »Der Spiegel« etwa oder »Die Zeit« erwähnten die Adelung durch Dylan/Qualtinger (vgl. [red.] 1972, [red.] 1973).
PersonAutorIn/JournalistInSchauspielerIn/RegisseurInMusikerIn
Frank Michael »Mickey« Spillane (1918–2006), US-amerikanischer Krimiautor
Medikament der US-amerikanischen Pharmafirma Lilly mit dem Wirkstoff Pemolin, wurde zur Behandlung von Leistungsschwäche, Depressionen und Nervenkrankheiten eingesetzt, heute wegen seiner möglichen leberschädigenden Wirkung nicht mehr im Handel

