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»Kommentar«: sämtliche Stellenkommentare der Bände I–V der Printausgabe
»Hörspiele«: 15 von Koflers insgesamt 23 produzierten Hörspielen zum Anhören, zwei davon zusätzlich als Hörspieledition
»Film«: Video und »Partitur« von Werner Koflers Film Im Museum (1991)
»Forschung«: zwei Hörspieleditionen sowie drei Tools zu Koflers Textwelten (»Geografie«, »Ereignisse« und »Textnetzwerke«)

Kommentar



Werk 1

Werk 2

Werk 3

Werk 4

Werk 5

Helmut Horten erwarb in der Ortschaft Sekirn am Wörthersee das ehemalige Schloss Windischgraetz und ließ es nach seinen Vorstellungen umbauen.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Anspielung auf Helmut Horten (1909–1987), der Unternehmer übernahm 1936 das Warenhaus Gebr. Alsberg, dessen jüdischer Inhaber zur Emigration gezwungen worden war. Im selben Jahr eröffnete er ein zweites Kaufhaus in Wattenscheid. Bis 1939 kamen sechs weitere Neugründungen hinzu. Während des Kriegs war Horten »Reichsverteiler für Textilien«. Wegen seiner engen Kontakte zum NS-Regime wurde er 1947/48 für siebzehn Monate inhaftiert. Die Horten-Kette entwickelte sich zum viertgrößten Warenhauskonzern in der Bundesrepublik, blieb stets in Besitz Hortens. Beim 50-jährigen Firmenjubiläum 1986 wurde die »Arisierung« verschwiegen und historische Reklameinserate entnazifiziert. Horten vermachte seiner Ehefrau Heidi ein riesiges Privatvermögen (vgl. [red.] 1987b).

PersonUnternehmerIn

Koflers Text erschien erstmals 1978. Ob – wie der Konjunktiv insinuiert – und aus welcher Zeitung Kofler hier zitiert, konnte nicht eruiert werden. Helmut Horten hatte am 8. Jänner Geburtstag – weder in einer der Kärntner Tageszeitungen (»Kleine Zeitung«, »Kärntner Tageszeitung«, »Volkszeitung«) noch in der »Kronen Zeitung« konnte in zeitlicher Nähe zu diesem Ereignis eine Berichterstattung aufgefunden werden.

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1969 beziffert der »Spiegel« das Privatvermögen Hortens auf 875 Millionen Mark ([red.] 1969); das Zitat konnte nicht eruiert werden.

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Horten »lebt in eigenen Besitzungen mal im Tessin, mal am Wörther See, manchmal auf dem Cap d’Antibes oder auf den Bahamas« ([red.] 1984).

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Rainer René Graf Adelmann von Adelmannsfelden (eigentl. René Freiherr von Godin, * 1948), deutscher Jurist, 1982 Entzug der Zulassung, »Geschäftsmann ohne Skrupel« (Kleine-Brockhoff 1988), sorgte in den 1980ern für Schlagzeilen. Zu seinen Geschäftsideen gehörte eine Agentur zur Anwerbung von Legionären aus Deutschland zum Einsatz in asiatischen und afrikanischen Ländern, die Vermittlung der Adoption ungeborener Kinder und Handel mit Organspenden. »Adelmanns Projekte klingen so unglaublich, daß der Verdacht naheliegt, es handle sich lediglich um Phantasien eines Aufschneiders. Wohl wünscht sich Adelmann nichts sehnlicher als eine Gesellschaft zu provozieren, deren Moral er für verlogen hält« (Kleine-Brockhoff 1988). Obwohl sich zahlreiche Gerichte und Staatsanwälte mit seinen zwielichtigen Aktionen befassten (vgl. [red.] 1985), konnte er – teils aufgrund von Gesetzeslücken – häufig nicht strafrechtlich belangt werden. Erst 1992 wurde er aufgrund des Menschenhandels mit Asylbewerbern zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

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Heidi Horten (* 1941), ab 1966 mit Helmut Horten verheiratet

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Die Hubertuskirche in Sekirn wurde 1975/76 als Mausoleum für Helmut Horten errichtet. Sie ist öffentlich zugänglich und befindet sich nicht auf dem Seegrundstück der Hortens.

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Anspielung auf die Nähe der Nahrungsmittelfirma Dr. Oetker zu den Machthabern des »Dritten Reichs« – worauf Kofler vielfach Bezug nimmt: so bezeichnet er etwa in »Amok und Harmonie« Bielefeld als »Backpulver-Straflager« und »Oetker-KZ« (s. Eintrag ›Backpulver-Straflager, in diesem Oetker-KZ‹) und führt »Oetker Käse-Cracker und Oetker Gewürz-Cracker« an, im Hörspiel »Der Erlöser« ist vom »Oetker-KZ« die Rede (s. Eintrag ›Oetker-KZ‹), in »Am Schreibtisch« vom »Herr Wehrwirtschaftsführer Oetker« (s. Eintrag »Wehrwirtschaftsführer Oetker«).

PersonUnternehmerIn

Im oberösterreichischen Mattighofen gründete Hans Trunkenpolz 1934 eine Schlosserwerkstatt, die er in eine Motorrad- und Automobil-Reparaturwerkstatt ausbaute. 1951 begann die Werkstätte mit der Produktion von Leichtmotorrädern, mit dem Einstieg des Gesellschafters Ernst Kronreif 1955 lautete der offizielle Firmenname »Kronreif, Trunkenpolz, Mattighofen« . Ab 1964 konzentrierte sich die Firma in der Motorradproduktion auf den Geländesport. 1970 erreichte man auf einer KTM-Motocross-Maschine den ersten österreichischen Staatsmeister-, 1974 den ersten Weltmeistertitel.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Mövenpick: 1948 gegründete Schweizer Unternehmensgruppe, vornehmlich in der Lebensmittel- und Tourismusbranche tätig

PersonUnternehmerIn

Das 1899 von Johann Puch in Graz gegründete Unternehmen stellte bereits vor dem Ersten Weltkrieg Motorräder her. 1928 kam es zur Fusion mit Austro-Daimler zur Austro-Daimler-Puchwerke AG, sechs Jahre später mit den Steyr-Werken zur heute noch bestehenden Steyr-Daimler-Puch AG. Das erste Motor(drei)rad baute Puch 1900, 1903 begann man für das »Motorzweirad« zu werben, 1906 feierte man einen ersten Sieg bei einem Wettrennen. In der Zwischenkriegszeit wurde die Motorradsparte erfolgreich ausgebaut, vor allem die »Puch 250« erfreute sich (auch bei Rennfahrern) großer Beliebtheit. Ab den 1950er Jahren stieg Puch auch in den Motocrosssport ein (vgl. Ehn 1989). 1987 wurde die Puch-Motorradsparte an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Dafür, dass Horten für die Kirche in Reifnitz ein neues Dach gespendet hat, gibt es keinen Beleg. An der Kirche in Maria Wörth wurde eine Gedenktafel angebracht, die dem »großen Wohltäter«, der die Kirchenglocken stiftete, dankt ([red.] 1984).

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1964 kaufte sich Helmut Horten bei der Firma British Aircraft Corporation ein Flugzeug des Typs BAC 1-11 (vgl. [red.] 1964b). Der Flugzeugtyp DC-9 des US-amerikanischen Herstellers McDonnell Douglas war weiter verbreitet.

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Thomas Cook (1808–1892), baptistischer Geistlicher und britischer Tourismuspionier; er gilt als einer der Pioniere des Pauschaltourismus; der 2019 in Konkurs gegangene Tourismuskonzern Thomas Cook Group geht auf sein Unternehmen zurück.

PersonUnternehmerIn

Eines der bekanntesten Kaufhäuser in Wien, 1879 von Alfred Abraham und Hugo Gerngroß als Stoffgeschäft gegründet

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Willy Scharnow (1897–1985), deutscher Reiseunternehmer, Pionier von Pauschalreisen; 1925 gründete er sein erstes Reisebüro, 1968 war er an der Gründung und Ausgestaltung der Touristik Union International (TUI) beteiligt (vgl. [red.] 1985).

PersonUnternehmerIn

1906 von Alfred Kuoni gegründeter, heute international tätiger Reisekonzern mit Sitz in Zürich

PersonUnternehmerIn

Dass die »Tiroler Kaiserjäger« bei Hortens Geburtstagsparty mit »flotter Marschmusik« aufspielten, daran erinnert der »Adabei« der »Kronen Zeitung«, Roman Schliesser (vgl. Schliesser 2016, 89).

PersonMusikerInUnternehmerInAutorIn/JournalistInMedienZeitung/Zeitschrift

Friedrich Flick (1883–1972), deutscher Unternehmer, dessen Industriekonzern zur Zeit des Zweiten Weltkrieges umfangreiche Firmenbeteiligungen, besonders im Rüstungsbereich, hielt, an Arisierungen beteiligt war und Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigte. 1947 wurde er im Rahmen der Nürnberger Nachfolgeprozesse als Kriegsverbrecher zu sieben Jahren Haft verurteilt und 1950 vorzeitig entlassen. In der Nachkriegszeit begann sein Wiederaufstieg als Industrieller, er wurde zu einem der reichsten Deutschen (s. Eintrag ›Geier, dem Kriegsverbrecher Flick‹).

PersonUnternehmerIn

Rudolf-August Oetker (1916–2007), deutscher Unternehmer, Enkel von August Oetker, Gründer des Nahrungsmittelunternehmens Dr. Oetker mit Sitz in Bielefeld; es wurde 1937 zu einem der ersten nationalsozialistischen Musterbetriebe gekürt. Die NS-Vergangenheit des Unternehmens wurde en détail erst nach dem Tod des Konzernchefs Rudolf-August Oetker erforscht (vgl. Finger/Keller/Wirsching 2013). s. Eintrag ›Backpulver-Straflager, in diesem Oetker-KZ‹

PersonUnternehmerIn

Gunter Sachs (1932–2011), deutsch-schweizerischer Industrieller, der im Aufsichtsrat des Familienunternehmens (Fichtel & Sachs, Schweinfurt) tätig war, aber in den Medien als »Playboy« bekannt wurde und später als Fotograf, Kunstsammler und Dokumentarfilmer tätig war.

PersonUnternehmerIn

Anspielung auf Eberhard von Brauchitsch (1926–2010), 1965–1982 mit kurzer Unterbrechung Geschäftsführer der Flick AG, Hauptbeteiligter der Parteispendenaffäre um den Flick-Konzern

PersonUnternehmerIn

Guy de Rothschild (1909–2007), franz. Bankier und Industrieller, leitete von 1967 bis 1979 die Familienbank mit Sitz in Paris

PersonUnternehmerIn

Wahrscheinlich Anspielung auf Rolf Rodenstock (1917–1997), Geschäftsführer des Familienunternehmens, der optischen Werke Rodenstock, 1978–1984 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)

PersonUnternehmerIn

Das Textilkaufhaus von Simon Friedländer am Klagenfurter Neuen Platz (heute Filiale der Textilkette »C & A«) kam bei den Novemberpogromen 1938 nicht zu Schaden, es war vorher bereits von Alois Krischke und Max Kogler, zwei Mitarbeitern Friedländers, »arisiert« worden. Friedländer wurde in das KZ Dachau deportiert, kam frei und konnte mit seiner Familie nach Palästina flüchten (vgl. Danglmaier/Koroschitz 2015, 224; Fransecky 2010, 35).

PersonUnternehmerInEreignis

Arndt von Bohlen und Halbach (1938–1986), einziges Kind von Anneliese und Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der durch Erbverzicht nicht zum Inhaber des Krupp-Konzerns wurde und von seiner Abfindung ein Party- und Jetset-Leben bestritt

PersonUnternehmerIn

Wahrscheinlich Anspielung auf Otto Wolff von Amerongen (1918–2007), deutscher Unternehmer, übernahm 1940 das von seinem Adoptivvater Otto Wolff 1904 mitbegründete Eisenhandelsunternehmen und baute es in der Nachkriegszeit zu einem Großkonzern aus; Wolff von Amerongen war einer der einflussreichsten Industriellen Deutschlands, 1969–1988 Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages

PersonUnternehmerIn

Otto Wolff von Amerongen (1918–2007), deutscher Unternehmer, übernahm 1940 das von seinem Adoptivvater Otto Wolff 1904 mitbegründete Eisenhandelsunternehmen und baute es in der Nachkriegszeit zu einem Großkonzern aus; Wolff von Amerongen war einer der einflussreichsten Industriellen Deutschlands, saß in einem Dutzend Aufsichtsräten, war Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Berater der Deutschen Bank, von IBM und der Wiener Creditanstalt, er galt als »gieriger Konsument der Droge Macht« ([red.] 1987, 138).

PersonUnternehmerIn

Berthold Beitz (1913–2013), deutscher Manager, einflussreicher Industrieller und Generalbevollmächtigter Alfried Krupps

PersonUnternehmerIn

Wahrscheinlich Anspielung auf André Poniatowski, polnischer Adeliger und »Starkonstrukteur«, Inhaber der 1932 gegründeten Pariser Firma SEAM (Société d'Etudes et d’Applications Mécaniques), die zu Beginn der 1950er Jahre im Auftrag der Firma Hispano Suiza einen Schützenpanzer konstruierte – aus dem Auftrag entwickelte sich ein Rüstungsskandal (»HS-30-Skandal«) um die Beschaffung des Panzers für die Bundeswehr, weil Schmiergeldzahlungen (u.a. an die CDU) flossen. In einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss 1967 kritisierte man die mangelnde Sorgfalt bei der Beurteilung der Expertise von »Fürst Poniatowsk« (vgl. Moersch 1969, 13f.).

PersonUnternehmerIn

Helene von Damm (* 1938 als Helene A. Winter in Ulmerfeld,Oberösterreich), 1959 Auswanderung in die USA, Assistentin von Ronald Reagan, 1983–1985 US-Botschafterin in Wien, 1985 heiratete sie Peter Gürtler, den Besitzer des Hotels Sacher in Wien.In ihrer Autobiographie wird die Besteigung des Großglockners auf das Jahr 1984datiert. (vgl. Damm 1987, Abb. 18) Ihre mit viel Publizität verbundene diplomatische Tätigkeit bezeichnete Damm als »public diplomacy«, die Ersteigung des Großglocknersfand ihr Echo bis in die »New York Times«. (Markham 1985)

TopographieBergOrtschaftPersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Anspielung auf den Flick-Konzern, aufgebaut von Friedrich Flick (1883–1972) seit dem Ersten Weltkrieg mit zahlreichen Firmenbeteiligungen, im »Dritten Reich« Profit durch »Arisierungen« und Zwangsarbeit. Nach kurzer Haft 1947–50 baute Flick seinen Konzern zu neuer Größe aus. Sein Sohn Friedrich Karl Flick (1927–2006) erbte 1972 den Großteil des Familienvermögens. In der sogenannten »Flick-Affäre« wurde aufgedeckt, dass der Konzern in den 1970er Jahren Millionen in verdeckte Parteispenden investiert hatte. Flick selber wurde nicht belangt, sondern sein ehemaliger »Generalbevollmächtigter« Eberhard von Brauchitsch. »Nach der Flick-Affäre versilberte Friedrich Karl Flick das Industrieimperium, das sein Vater in sechs Jahrzehnten mit kaufmännischer Genialität Zug um Zug erobert hatte. [… Er] zog sich sich als Privatier ins steuergünstige Österreich zurück« (Ramge 2004, 14).

PersonUnternehmerIn

Gegründet wurde die Münchner Firma Krauss-Maffei zur Herstellung von Dampflokomotiven 1838 durch Joseph Anton von Maffei. 1931 von der Konkurrenzfirma von Georg Krauß übernommen. In den 1930er Jahren begann man mit der Produktion von Lastkraftwagen und produzierte verstärkt Waffen für die Wehrmacht. Krauss-Maffei gehörte bis Ende der 1980er Jahre zum Flick-Konzern.

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Wahrscheinlich gemeint: Jakob Fugger (1459–1525), der Ende des 15. Jahrhunderts ein Bergwerk in Bleiberg bei Villach und eines in der Fuggerau bei Arnoldstein als Teil des internationalen Montanunternehmens der Augsburger Familie errichten ließ

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Firma für Haarpflegeprodukte (gehörte zu Unilever), für die die Gebrüder Bundy seit 1965 Werbung machten; die Produktlinie wurde Ende der 80er Jahre eingestellt.

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Anspielung auf Jürgen Ponto (1923–1977), deutscher Bankmanager, wurde bei Entführungsversuch der RAF erschossen

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1919 wurde der ersten Friseursalon der Familie Bundy in Wien gegründet, 1962 wurden Hans und Georg Bundy, die Enkel des Gründers, Friseurweltmeister. Heute verfügt das Familienunternehmen über rund zwei Dutzend Salons und eine eigene Produktpalette.

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Robert Rogner (* 1941), Kärntner Baumeister, ab 1969 Ausführung von Großprojekten vor allem in der Fremdenverkehrsbranche (Appartementhäuser, Feriendörfer), 1995 Einstieg in den Thermenbereich, 2004 Übergabe der Unternehmensleitung an die beiden Kinder. Bekannt wurde der »Baulöwe« 1981 auch durch den Erwerb des Mittagskogels, eines markanten Bergs der Karawanken (angeblich ein Geschenk an seine Frau als Jagdrevier; vgl. Grotte 2011). 2014 übergab er diesen Grundbesitz dem Land Kärnten und ließ ihn als Naturschutzgebiet widmen.

TopographieBergPersonUnternehmerIn

Die Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik, ÖGS, wurde 1947 von Richard Marek, einem »Schweißpionier der ersten Stunde«, gegründet (https://oegs.org/%C3%BCber-uns/geschichte [19.6.2019]).

PersonUnternehmerIn

Kofler lehnt diese Figur in einigen Details an Karl Lütgendorf (1914–1981) an, 1971–1977 österreichischer Verteidigungsminister. Lütgendorf war Lobbyist für Waffenexporte, personifiziert also die Kofler hier wichtige Verstrickung von Rüstungsindustrie und Politik. Er war mit Udo Proksch (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe,‹) befreundet – eine Verbindung, die Kofler in die Prosa »Traum und Wirklichkeit« der Sammlung »Amok und Harmonie« (1985) hineinnimmt, dort wird auch der Name Mattschacher weiter verwendet. Lütgendorf musste 1977 zurücktreten, weil der Verdacht auf Unterstützung illegaler Waffengeschäfte bestand. Der »mysteriöser Tod« Mattschachers, von dem Kofler weiter unten schreibt, dürfte an den Suizid Lütgendorfs angelehnt sein. Eine auffällige Namensähnlichkeit, die kein Zufall sein dürfte, gibt es zudem mit Hans Malzacher (1896–1974) einen Bezug. Malzacher war am Aufbau der »Hermann-Göring-Werke« in Linz, der späteren Voest, beteiligt (1938–1941 als deren Leiter), er stieg im »Dritten Reich« bis zu einem der vier Stellvertreter von Rüstungsminister Albert Speer auf. In der Zweiten Republik war er u.a. Aufsichtsratsvorsitzender der Steyr Daimler Puch AG, Österreichs führendem Waffenproduzenten.

PersonPolitikerInUnternehmerInNationalsozialistIn

Die nicht zuletzt durch Auftritte in zahlreichen Hollywood-Filmen weltweit bekannte Waffe wurde von Gaston Glock (* 1929) entwickelt. 1963 gründete er im niederösterreichischen Deutsch-Wagram eine erste Produktionsstätte, der Stammsitz befindet sich in Velden am Wörther See. Glock bestritt stets – teils auf juristischem Weg –, dass er die FPÖ und den Kärntner LandeshauptmannJörg Haider unterstütze. »Klar ist dennoch, dass Glock und Haider ein Naheverhältnis pflegen bzw. pflegten.« (Maierbrugger 2004)

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TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInPolitikerInMedien

1985 lanciertes Projekt des Bauunternehmers Robert Rogner, in Villach (am Gailspitz bei der Einmündung der Gail in die Drau) eine riesige Kugel zu bauen, in der man eine Liliputbahnfahrt durch die Menschheitsgeschichte (»Geschichte, wie sie wirklich war«, Mnemosyne 1989, 4) unternehmen kann. Das Projekt wurde – auch wegen der von einer Bürgerinitiative getragenen Proteste gegen die »radikal simplistische Aufbereitung von Geschichte« (Mnemosyne 1989, 7) – nicht realisiert. Das »History Land« sollte dann, so Rogners kurzfristiger Plan 1988, in dem nicht in Betrieb genommenen Atomkraftwerk Zwentendorf realisiert werden. Kofler hat das Motiv der »Begehbarkeit von Geschichte« im Abschnitt der Führung durch das »Museum der deutschen Geschichte« verarbeitet.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

1939 vonJosefine und Leopold Hawelka übernommenes Kaffeehaus in der Wiener Dorotheergasse. Nach kriegsbedingter Schließung 1945 wiedereröffnet, entwickelte sich in den 1950er Jahren zu einem »Künstlercafé«. Der Kritiker Hans Weigel schrieb sich die »Entdeckung« des Hawelka um 1950 auf seine Fahnen, die späte Sperrstunde sei ein entscheidender Grund gewesen (vgl. Weigel 1982, 70). Das Café wird heute von Nachfahren der Hawelkas betrieben, die Originaleinrichtung von Rudolf Schindler aus dem Jahre 1913 besteht noch.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInAutorIn/JournalistIn

Eduard Baumgartner (1923–2006), seit 1963 Chef des europaweit tätigen Logistik- und Transportunternehmens Fercam in Bozen (vgl. Erker 2010, 378f.)

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Anspielung auf das österreichische Boulevardblatt »Neue «»Kronen Zeitung«, die Hans Dichand 1959 unter Rückgriff auf einen bis 1944 vorhandenen Zeitungstitel gründete. 1967–1971 hieß das Blatt »Unabhängige Kronen-Zeitung«, nahm danach wieder den alten Titel an, auf der Titelseite erscheint stets nur der Kurztitel »Kronen Zeitung.«

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Hans Dichand (1921–2010), Anfang der 1950er Jahre Chefredakteur der »Kleine«»n«» Zeitung«»«und des »Neuen «»Kurier«, 1959 gründete Dichand mit Unterstützung des Gewerkschaftsbundes die »Neue «»Kronen Zeitung«, die sich in der Folge zur auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs entwickelte.

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PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

s. Eintrag ›Rogner‹

PersonUnternehmerInMedien

Horst Schiesser (* 1930), ehemaliger Inhaber eines Backwarenunternehmens, das mit der Tochterfirma »Geschi-Brot« u.a. den Discounter Aldi belieferte. 1986, damals Marktführer, sorgte Schiesser für Schlagzeilen mit dem Erwerb des gewerkschaftseigenen Immobilienkonzerns »Neue Heimat« mit rund 190.000 Wohnungen und 17 Milliarden Mark Schulden um den symbolischen Preis von 1 DM. Nach sechs Wochen musste er den Kauf rückabwickeln, da die Banken seine Sanierungspläne nicht unterstützten. Schiesser blieb weiterhin der »bunte Vogel unter den Unternehmern« (»Der Spiegel« 32/1997) mit teils absurden Geschäftsideen, bis das Backwarenunternehmen 1997 Konkurs anmelden musste. (vgl. Austilat 2006)

PersonUnternehmerInEreignis

Der österr. Unternehmer Erwin Klein (1924–1983) erfand die Rezeptur der Kräuterlimonade »Almdudler« und ließ sie im väterlichen Betrieb (Sodawassererzeugung), in den er 1947 eingetreten war, produzieren; 1962 wurde ihm der Titel Kommerzialrat verliehen.

PersonUnternehmerIn

Im bundesdeutschen Verteidigungsministerium wurde unter Helmut Schmidt, Minister von 1969 bis 1972, ein »rüstungswirtschaftlicher Arbeitskreis« eingerichtet, Mitglieder waren die Generaldirektoren von Krupp, Rheinstahl, Rheinmetall, Krauss-Maffei, VFW, Daimler-Benz und MAN; »die Unternehmer Ludwig Bölkow, Claudius Dornierund Karl Diehl; die Vorstandsmitglieder Erhard Löwe(AEG), Josef Schniedermann (Siemens), Alfred Rennert (Dynamit Nobel) und Michael Budczies (Blohm + Voss) sowie Flick-Vertreter Wolfgang Pohle und Quandt-Manager Gerhard Vieweg« ([red.] 1972d).

PersonPolitikerInUnternehmerIn

Der Name Pohle dürfte Kofler im Zusammenhang mit Flick untergekommen sein: Wolfgang Pohle (1903–1971), Wirtschaftsjurist, Verteidiger Friedrich Flicks beim Nürnberger Folgeprozess, CDU-, dann CSU-Mitglied, Mitglied des Verteidigungsausschusses im deutschen Bundestag

PersonUnternehmerIn

Der Phantasiename Zunz, der sich an Huntze/Hunz reimend anlehnt, verweist auf Joachim Zahn (1914–2002), 1971–1979 Vorstandsvorsitzender von Daimler-Benz und damit einer der einflussreichsten Rüstungsindustriellen der BRD

PersonUnternehmerIn

Panuli: 1921 in Linz von Josef Panuschka gegründete Zuckerwarenfabrik, 1988 von der deutschen Firma Haribo übernommen. Der Firmenname Panuli stand antonomastisch für Fruchtgummi.

PersonUnternehmerIn

Teilnehmer des »4. Kronberger Dialogs«, auf den Kofler hier anspielt, waren »[n]eben den CDU-Politikern [Gerhard] Stoltenberg und [Alfred] Dregger sowie sonstige[] Mitglieder[] des CDU-Wirtschaftsrates […] u.a. Vertreter der drei Chemiekonzerne BASF, Bayer und Hoechst, der Deutschen Bank, der Deutschen Shell AG, des Versandhauses Quelle, der Quandt-Gruppe, der Firmen Oetker, Reemtsma, Asbach, Hengstenberg, Coca-Cola, Braun AG, Flick AG« (Kulitz 1983, 101). Kofler mischt hier erneut Anspielungen, Realnamen und fiktive Namen. O’Loughlin: s. Eintrag ›O’Loughlin‹; »Bütefisch« spielt auf Heinrich Bütefisch (1894–1969) an, ab 1930 Leiter der Leuna-Werke der IG Farben, »Wehrwirtschaftsführer« und Mitglied des »Freundeskreises Reichsführer SS«, ab 1941 in leitender Funktion im »Lager Buna« (Konzentrationslager »Auschwitz III«) tätig. »Hintze von Shell«: Der Chef der deutschen Shell AG, Johannes Welbergen, war in Kronberg anwesend (vgl. [red.] 1972a), »Hintze« könnte sich auch auf Manfred Hintze beziehen, Geschäftsführer im Bauer-Verlagskonzern – wahrscheinlich konsultierte Kofler hier einen »Spiegel«-Artikel, der Namen und Zusammenhänge sowie die Bezüge zu den Kronberger Treffen nennt (vgl. [red.] 1972a). »Hintze« und »Kuntze« dürften hier nur Ausformungen der Redewendung »Hinz und Kunz« sein, in späteren Werken folgen u.a. Anspielungen auf die Schriftsteller Christian Ide Hintze und Reiner Kunze (s. Eintrag ›Dichtern Hintze und Kunze‹). Bauer-Verlag: Vertreter des Hamburger Heinrich Bauer Verlags (u.a. Zeitschriften »Quick«, »Praline«, »Neue Revue«, »Das Neue Blatt«) waren federführend im »Kronberger Kreis«, allen voran Heinz Bauer, Juniorchef des politisch rechts stehenden Pressekonzerns.

PersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Karl Schmoll (1852–1936) entwickelte ab den 1880er Jahren in Wien Konservierungsfette. Bekannt wurde er für seine Leder-Putzpasten, die vor allem beim Militär oft eingesetzt wurden.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Kofler bezieht sich hier auf den 11. September 1973, den Tag des Militärputsches in Chile. Seine Quelle dürfte das Hamburger Polit- und Satiremagazin »p«»ardon« gewesen sein, das im Jänner 1982 auf mehreren Seiten die wirtschaftlichen Verstrickungen der BRD in das Pinochet-Chile und die unkritischen Wirtschaftsberichte des Magazins »Capital« über Chile behandelte. »pardon« druckte ein Inserat aus der chilenischen Regierungszeitung »El Mercurio« vom 11. 9. 1977 samt Übersetzung ab: »Die Familie Volkswagen möchte an diesem großen Tag der Regierung Chiles für die ihr gegebene Möglichkeit danken, in dieses schöne Land zu kommen, sich hier aufzuhalten und mit seinen Menschen Freiheit, Schwung und Lebensfreude zu teilen. Es lebe Chile!« (pardon 1/1982, 55) Der Umfang des Engagements von VW in Chile ist schwierig zu eruieren, in einem Rückblick des Vorstandsmitglieds Peter Frerk auf dreißig Jahre Tätigkeit von Volkswagen in Lateinamerika fehlt Chile gänzlich (vgl. Frerk 1986).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

1951 wurde (lt. Gesellschaftsvertrag v. 30. 6. d. J.; Privatbesitz) in Klagenfurt die »Johann Strauss KG« zur Schuherzeugung gegründet. 1962 übernahm Stefan Berg wesentliche Gesellschaftsanteile und errichtete in der Villacherstraße 93 eine Produktionsstätte für Schuhe.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

1793 übernahm Christof Neuner (1765–1834), aus Oberfranken eingewandert, einen Riemerbetrieb in Klagenfurt. Der Sohn begann, Pferdegeschirre zu produzieren und Leder zu gerben, er baute den Betrieb maßgeblich aus. Während des Ersten Weltkriegs war man ein wichtiger Heereslieferant. Den durch den Ersatz der Pferde durch Maschinen bedingten Produktionsausfall kompensierte die Firma durch den Beginn einer Schuhfertigung. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg produzierte man bis zu 1500 Paar Schuhe täglich (vgl. Giencke 1968, 18). Das Stammhaus in der St. Veiter Straße wurde zu klein, 1958 verlegte man die Schuhfabrik in die Ebentaler Straße 139.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

»Baumeister Anton Bulfon (1885–1961) war der bedeutendste Bauunternehmer seiner Zeit in Kärnten. In seiner Veldener Firma waren zeitweise bis zu 2000 Arbeiter beschäftigt« (Feyertag o.J.). Gemeinsam mit dem Architekten Franz Baumgartner prägte er das Bild Veldens, sie planten zahlreiche Veldener Hotels seit der Jahrhundertwende. Das Hotel Carinthia (1924) sowie das »Strandhotel Bulfon« (aus dem 1898 errichteten Hotel Ulbing hervorgegangen) betrieb Bulfon selber. 1924 errichteten Bulfon/Baumgartner die Badeanstalt Bulfon. Sprungturm und Rutsche wurden zu einem Wahrzeichen der Veldener Bucht.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Lippencreme gegen Fieberblasen und zum Schutz in großer Höhe, vom Wiener Apotheker Johann Kretschmann zu Beginn der 1930er Jahre entwickelt und 1936 als Marke eingetragen

PersonUnternehmerIn

Im Juli 1945 wurde in Villach die Firma »Dachpappenfabrik und Bauunternehmen Ing. Alfred Kofler« gegründet. 1950 schied Kofler aus, von nun an nannte sich die Firma »Villacher Dachpappenfabrik Geissler u. Pehr«, ab 1953 »Villacher Asphaltgesellschaft Geissler u. Pehr«, kurz: »Villas« (unter dem Namen Villas Austria besteht die Firma heute noch). (vgl. Kohl 2010) Die Firma Villas war Ende der 1980er Jahre Hauptsponsor des Villacher Eishockeyvereins VSV.

PersonUnternehmerIn

Berliner Unterweltfigur, die Hinweise zur Aufdeckung des Schussattentats auf den Immobilienmakler Günter Schmidt im Jahr 1985 gab und damit die Korruptionsaffäre rund um Baustadtrat Antes (s. Eintrag ›Antes‹) ins Rollen brachte. Das Attentat auf Schmidt, das dieser schwer verletzt überlebte, wurde im Auftrag seines ehemaligen Geschäftspartners, des Rechtsanwalts Christoph Schmidt-Salzmann, verübt. Beide waren Kern einer berüchtigten »Sanierungsmafia« in Berlin (vgl. Rott 2009, 378).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInVerbrecherInMedien

Franz Fernolendt kam 1831 nach Wien, um Apotheker zu werden, und erfand 1832 eine Glanzwichse. 1901 wurde der Markenname Nigrin für Lederpflegemittel beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragen (Fa. Carl Friedrich Gentner, Göppingen).

PersonUnternehmerIn

Karl Schmoll (1852–1936) entwickelte ab 1892 in Wien Leder-Putzpasten, die vor allem beim Militär viel eingesetzt wurden. s. Eintrag ›schmollpasta‹

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PersonUnternehmerInMedien

1937 von Karl Kolarik und Jaromir Buben gegründetes Unternehmen zum Vertrieb des Budweiser Biers in Wien, das auch das Schweizerhaus im Wiener Prater betrieb

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Koflers Aufzählung bezieht sich auf drei real existierende Firmennamen. Bilderland war eine von 1967 bis 2002 bestehende Grazer Firma für Fotoausarbeitung, die in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre in Wien auch Kultursponsoring betrieb. Der Wiener Unternehmer Horst Jeschek gründete 1971 die Firma Teppichland, die er zu einer Handelskette mit Fachmärkten ausbaute, 1999 ging die »Holz-Steiner Teppichland und Fliesencity AG« in Konkurs. Die Bezeichnung Grabsteinland für Steinmetzbetriebe, die sich auf Grabsteine spezialisiert haben, findet sich an mehreren Orten, u.a. in Wien-Simmering in der Nähe des Zentralfriedhofs. Die Bezeichnung Pizzaland trat und tritt im deutschsprachigen Raum ebenfalls mehrmals auf, vornehmlich für Gastronomiebetriebe und Restaurantketten, die einen Pizza-Lieferdienst oder -Gassenverkauf anbieten.

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1935 wurde in der Villacher Italienerstraße das »OMI Büromaschinenhaus Oskar Mikula« eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg Wiederaufbau und Erweiterung um eine kleine Hausdruckerei, 1963 Eröffnung eines neuen Geschäftsgebäudes in der Nikolaigasse. Das Geschäft wird seit 1998 als »Druckbörse« betrieben (vgl. www.druckboerse.at/historie, 25. 6. 2018).

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Die Namen der Zechen und Stollen sind wortwörtlich der »Geschichte des Kärntner Bergbaues« (Wießner 1950) entnommen. Die bayrischen Raubzüge sind eine Erfindung Koflers, die Fugger waren im 16. Jahrhundert selber im Bergbau im oberen Lavanttal und in Oberkärnten aktiv.

PersonUnternehmerInZitate

s. Eintrag ›Rogner‹

PersonUnternehmerInMedien

Wurlitzer: Synonym für Jukebox, einem Automat, der nach den Einwurf von Münzen die gewählte Musik abspielt. Der Name stammt vom US-amerikanischen Unternehmer Rudolph Wurlitzer, der in den 1850er Jahren eine Firma für die Produktion von Instrumenten und Jukeboxen gründete.

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Auf dem Gelände der Burgruine Finkenstein am Faakersee errichtete der Unternehmer und Gastronom Gerhard Satran (1947–2015) zu Beginn der 1980er eine 1100 Sitzplätze umfassende Open-Air-Arena, in der er sommers Konzerte und Aufführungen mit Stars aus der Klassik-, Schlager- oder Kabarettszene organisierte.

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Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Die fingierte Ladung war eine Uranerzaufbereitungsanlage. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner – dafür verurteilt, er starb in Haft. s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe‹

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInAutorIn/JournalistInMedienEreignis

Österr. Werbeagentur, Geschäftsführer: Edi Keck (letzte veröffentlichte Bilanz 2005, Firmenbuch-Nr. FN 84354a).

PersonUnternehmerIn

Der aus dem steirischen Weiz stammende Franz Strohsack benannte sich nach seiner Auswanderung nach Kanada 1954 in Frank Stronach um (vgl. Fürweger 2013, 20).

PersonUnternehmerIn

Im »Spiegel«-Bericht wird eine Mitteilung des Arcade-Geschäftsführers Horst Bürger erwähnt: »Seine Sanierungsbemühungen, schrieb er an seine Gläubiger, seien ›kurz vor dem erfolgreichen Abschluß an dem Faktor Zeit gescheitert‹« ([red.] 1982a,95).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Der deutsche Unternehmer Carl Friedrich Borgward (1890–1963) ließ von 1939 an in Bremen Automobile unter seinem Familiennamen fabrizieren. Die PKW-Marke Borgward verschwand mit Borgwards Tod.

PersonUnternehmerIn

Günther Aloys (* 1948), Hotelier im Tiroler Skiort Ischgl , der mit seinen Ideen, Ischgl zu einer Marke für Skisport, Après-Ski und Entertainment zu machen, umstritten war. Als erstes Event organisierte er 1995 einen Auftritt des britischen Sängers Elton John.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInMusikerIn

Der Ischler Hotelier Günther Aloys warb Ende der 1990er Jahre – vergeblich – für eine Überdachung des Skiorts, um die Saison zu verlängern (vgl. Buse 1999).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Carl Horst Hahn, 1982–1993 VW-Vorstandsvorsitzender, dürfte diesen Spruch des Öfteren getätigt haben; er wird damit 1987, zwei Jahre nach dem Erscheinen von »Amok und Harmonie«, in einem »Spiegel«- Artikel zitiert: »›Das Automobil‹, preist VW-Chef Carl H. Hahn sein Produkt, ›ist die technische Verkörperung der Freiheit‹« ([red.] 1987, 91).

PersonUnternehmerInMedienZeitung/Zeitschrift

Helene von Damm (* 1938 als Helene A. Winter in Ulmerfeld, Oberösterreich), 1959 Auswanderung in die USA, Assistentin von Ronald Reagan, 1983–1985 US-Botschafterin in Wien, 1985 heiratete sie Peter Gürtler, den Besitzer des Hotels Sacher in Wien. In ihrer Autobiographie wird die Besteigung des Großglockners auf das Jahr 1984 datiert (vgl. Damm 1987, Abb. 18). Ihre mit viel Publizität verbundene diplomatische Tätigkeit bezeichnete Damm als »public diplomacy«, die Ersteigung des Großglockners fand ihr Echo bis in die »New York Times« (Markham 1985). s. Eintrag ›mit der amerikanischen Botschafterin auf dem Großglockner‹

TopographieOrtschaftBergPersonPolitikerInUnternehmerInMedienZeitung/ZeitschriftEreignis

Anspielung auf Udo Proksch (1934–2001), »Freund der Mächtigen und Bonvivant« (Pretterebner 1987, 13), übernahm 1974 die Führung der Wiener »Hofkonditorei« Demel. 1977 sank der von ihm gecharterte Frachter »Lucona« nach einer Explosion, sechs Menschen starben. Die fingierte Ladung war eine Uranerzaufbereitungsanlage. Erst 1992 wurde Proksch – nach der Aufdeckung durch den Journalisten Hans Pretterebner – dafür verurteilt, er starb in Haft.

PersonUnternehmerInAutorIn/JournalistIn

»Verein zur Förderung ziviler und militärischer Bestrebungen hinsichtlich einer Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes«: So benannte Udo Proksch 1974 den im Vorjahr unter dem Namen »CUM« (»Civil und Militär«) gegründeten, prominent besetzten Verein, unter dem er diverse militärische Projekte und Aktivitäten zur Atommüllbeseitigung bündelte (vgl. Pretterebner 1987, 191f.).

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Udo Proksch gründete 1974 den »Club 45«, eine Art »rote Loge« (Pretterebner 1987, 87), dem rund 300 Personen angehörten, und zwar großteils SPÖ-Politiker, Spitzen der österr. Finanzwelt, Manager, Medienleute, Künstler. Dieses Machtkartell wurde häufig mit der italienischen Geheimloge »P2« verglichen (»Tatsächlich wurde […] Österreich zeitweilig vom Club 45 und vom Café Demel aus regiert«,Pretterebner 1987, 87).

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Yellow Cake, letztlich Basis der Atombombe, inspirierte Proksch dazu, seine Kohlebergwerke als Uranerzaufbereitungsanlagen auszugeben.

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In Chioggia in Oberitalien wurde 1976 der Frachter Lucona von Proksch angeblich mit einer Uranerzaufbereitungsanlage beladen.

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerInEreignis

Dr. Oetker ist ein deutsches Nahrungsmittelunternehmen mit Sitz in Bielefeld; es wurde 1937 zu einem der ersten nationalsozialistischen Musterbetriebe gekürt. Die NS-Vergangenheit des Unternehmens wurde en détail erst nach dem Tod des Familienkonzernchefs Rudolf-August Oetker 2007 erforscht und belegt (vgl. Finger/Keller/Wirsching 2013).

TopographieOrtschaftPersonUnternehmerIn

Franz Kafka, seit 1962 im Unternehmen, wird 1979 Generaldirektor von Henkel Austria. Das Waschmittel Persil ist eine Marke von Henkel.

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»Uganda tomorrow« war der Titel einer geplanten Aktion zahlreicher österr. Künstler in Uganda, die 1970 vor der konkreten Umsetzung scheiterte. Initiator war ein Freund Udo Prokschs, der für einen Konzern in Uganda tätige Hans Neuffer (vgl. Nowak 2010).

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Der in Hongkong ansässige australische Unternehmer Owen William Corrigan fungierte als Geschäftsführer von Udo Prokschs Briefkastenfirma »North Pacific Trading« .

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Extruder sind Fördergeräte, die feste bis dickflüssige Massen unter hohem Druck und hoher Temperatur gleichmäßig aus einer formgebenden Öffnung herauspressen. Kofler spielt hier erneut auf den Fall Lucona (s. Eintrag ›der Herr Industrieideologe‹) an: Prokschs Frachter hatte anstelle der versicherten wertvollen Ladung Schrott, darunter Teile eines Kunststoff-Extruders, an Bord.

PersonUnternehmerInMedien

Das 1931 durch Firmenzusammenschlüsse entstandene Münchner Industrieunternehmen war im Maschinenbau, in der Produktion von Lokomotiven und Lastkraftwagen tätig. Vor und während des Zweiten Weltkriegs baute man die Rüstungsproduktion aus, die zu Beginn der 1960er Jahre wieder ein wichtiger Unternehmenszweig wurde. Georg Wendelin, der für Udo Proksch Konstruktionspläne für die Uranerzaufbereitungsanlage fälschen sollte, war zuvor technischer Zeichner bei Krauss-Maffei (vgl. Pretterebner 1987, 220).

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Udo Proksch entwarf ab 1957 als Designer unter dem Namen Serge Kirchhofer und Art-Director der Firma Wilhelm Anger OHG Brillen.

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