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Ausführliche Beschreibung Der von Ihro Römisch=Kaiserlich= und Königlich= Catholischen Majestät den 26. Aprill 1719. Allergnädigst ertheilt=offentlichen Urlaubs=Audienz Dero nach der Ottomannischen Pfort ernenten Groß=Botschafter / Titl. Herrn Damian Hugo / des Heil. Röm. Reichs Grafen von Virmont / der Römisch=Kaiserlichen Majestät würklich=geheimen=und Hof=Kriegs=Raht / Cammerer / General=Feld=Zeugmaister / und Obristen über ein Regiment zu Fuß / und dessen zu diesem End prächtigst gehaltenen Einritt, bearb. von Helena Ulbrich und Stephan Kurz, Datenmodellierung: Jakob Sonnberger, Stephan Kurz; in: Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20), hg. von Arno Strohmeyer und Stephan Kurz (Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500-1918, hg. von Arno Strohmeyer, Projekt 1), Wien 2022
Projektbeschreibung
ALdieweilen / nach alter zwischen dem Römisch=Kaiserlichen Hof und
der Ottomannischen Pforte hergebracht= und durch den Friedens=Schluß
neuerlich bestätigter Gewohnheit / Ihre
Kaiserlich= und Königlich=Catholische Majestät
rowitz
Freundschaft / eine Groß=Botschaft nach
beschlossen / und Dero bey fürgewester Friedens=Handlung ersten Gevollmächtigten
Botschafter / Ihre Exellenz /
Grafen von Virmont
würklich=geheimen= und Hof=Kriegs=Raht / Cammerer / General=Feld=Zeugmaister / auch
bestelten Obristen über ein Regiment zu Fuß / zum Groß=Botschafter nach mehrbe
sagt=Ottomannischer Pforten Allergnädigst ernent / und selbiger zu dem Ende viele
Officiers und Bediente aufgenommen / auch ein statliche Bagage und ander=kostbare Zu
gehör verfertigen lassen / nichtweniger verschieden= Hoh= und vornehme Cavaliers und
Edelleuthe sich eingefunden / um die Ehre zuhaben / in der KaiserlichenGroß=Botschaft
mit nach
beygenahet / und folglichen Ihre
schafters
Aprill
Als hatte derselbe Tags zuvor durch seinen
deuten lassen / zu eben bestimten Tag und Zeit in dem wegen seiner Bequemlichkeit
darzu erkiesen=gelegensammen Garten derer W. W. E. E. P. P. Augustinern auf der
Landstrassen zu Pferd und Fuß in ihrem schönen Aufzug / wie es auch geschehen /
sammentlich zuerscheinen; Darauf gegen 10. Uhr / nachdem alles zuvor in gute
Ordnung gestellet: und jedem sein gehöriger Platz angewiesen worden / der Einritt
folgender Massen vorgenommen wurde.
Erstlichen gienge ein Commando von 60. Gemeinen der Kaiserlichen Stadt=Garde /
unterm
Rosenfeld
Jacob Victor von Picky
boisten / Fagotisten / und Waldhornisten / wie auch einem Pfeiffer und 4.
Drommelschlagern.
2. Ritten zwey Kaiserliche Orientalische Curriers / als die Herren /
auch wohl aufgepuzten Pferden,
3. Ritte allein des Herrn Groß=Botschafters Stallmaister /
mann
ten Kleyd / und auf einem mit einer von Gold und Silber reich gestickten
Schaberacken bedeckten Pferd / nach demselben aber ritten vier Reutknecht zu
zwey und zwey / in gleicher rot= mit Silber verbramten Liverey.
4. Kamen des
ponsofarben Sammet mit breit=goldenen Borden verbramten Decken belegte
Hand=Pferde / davon ein jedes von einem reutenden in einer gleich= rot=
mit Silber verbramten Liverey gekleydten Reutknecht geführet worden.
5. Acht Trompeter zu Pferd/ und 1. Paucker / samt ihren silbernen mit goldenen
Quasten behangten Trompeten / nebst der silbernen mit sehr reich von Gold und
Silber gestickten Paucken=Fahnen / (darauf der Kaiserliche Adler / und in dessen
Mitten das Oesterreichische Wappen von Gold und Silber gestickt gewesen /)
behangten Paucken; Von diesen 8. Trompetern / so / wie der Paucker all in
rot=feinem Tuch / mit Gold und Silber verbramt / gekleidet: auch ihre Veste
von gelbem Sammet und mit Silberdick bordirt gewesen / dan weisse Federn auf
den mit Gold bordirten Hüten gehabt / waren 4. in einer Linie: und nach
diesen der Paucker; dan wieder vier Trompeter geritten.
6. Ritten die Officiers derer Cavalieren in ihren eigenen saubern Kleydern.
7. Kame zu Pferd ein Hofmaister /
Gold dick verbramten Kleyd.
8. Ritten zwanzig Hauß=Officiers / darunter der
kenberger
drey / all= in gleich= roten mit Gold verbramten Kleydern.
9. Der
Groß=Botschafters drey Privat=Secretarien /
dem ersten /
neli vanden Driesch
in besonders reich mit Gold bordirten Kleydern / und mit Gold bebramten
Schaberacken / dan 3. Hrn. Canzellisten / als
Meyer
10. Kame zu Pferd der Hof=Marschall allein /
Obrist=Wachtmaister vom Virmontischen Regiment / in einem überaus schönen
reich mit Gold verbramt=roten Kleyd / auch mit einer dick von Gold gestick
ten Schaberacken; Dessen zwey eigene Laggeyen in schöner Liverey zu beeden
Seiten seines Pferds giengen.
11. Marschirten achtzehen Laggeyen von den Edelleuthen / zu drey und drey / in gleich
rot= verbramt=schöner Liverey.
12. Ritten die achtzehen Edelleuthe selbsten / drey und drey / in prächtigster Kleydung /
auf den kostbarst= ausstaffirten Pferden; Davon unter den erstern dreyen der
Mittere / als
besonders reichen Kleyd und aufgepuzten Pferd geritten; Die Standart
ware von rotem Damast / dick und reich mit Gold gestickt / auf der einen
Seiten des
ein Sinnbild / auch alles gestickt zusehen gewesen / nemlichen oben die Sonn /
unter welcher zwey aus den Wolken hervorkommende Hände sich geschlossen;
Unter denselben war ein Cranz / aus dem ein Lorbeer=Strauß hervor stiege;
Unter dem Cranz aber lage die Welt=Kugel / mit der Beyschrift: Mutuis
Officiis; Besagte Edelleuthe waren folgende Herren / als:
13. Kamen zu Pferd drey Kaiserlich=alte Sprachknaben / und darunter zwey in schön=
Türkischer Kleydung in einer Linie / dan Sechs neue Sprachknaben in teutschen
Kleydern / zu drey untd drey / item der
Paul Kramer
Christoph Kastner
Die alt= und neue Sprachknaben aber waren folgende:
14. Ritte der
Heil. Röm. Reichs Ritter / in einem von dem feinst=Engellischen Tuch ganz
reich mit Gold gestickten / auch auf einem fürtreflich aufgepuzten Pferd; Dessen
zwey eigene Laggeyen beyderseits des Pferds giengen.
15. Kamen zu Pferd zwey Geistliche und 2. Capellanen mit gleichen Waldrappen / und
gleich= violfarb=tüchernen Kleydern / und violsammeten Vesten / auch gleichfarbig
seidenen Schnüren auf den Hüten; Als
Leeb / Ord. Cist.
ner
16. Auf einem Schimmel allein des Herrn Groß=Botschafters Prælatus Domesticus,
Ben.
Bischoffen zu Salzburg / und Ihrer Eminenz / des Herrn Cardinal / Grafen
von Schrattenbach
Mantel von violetfarbigem Ratzemar / oder Tradamor / mit einem auf der Brust
herabhangend=kostbaren Creutz / und grüner Schnur auf dem Hut.
17. Giengen zu Fuß dreyzehen Laggeyen derer Cavaliers / in gleicher doch mehr
verbramter roten Liverey / als derer Edelleuthen Laggeyen / zu drey und drey.
18. Ritten dreyzehen Cavaliers / zu drey und drey / in den kostbarsten mit Gold
und Silber gestickten Kleydern / und aufs prächtigst= aufgezierten Pferden:
Davon in der ersten Reyhe der Mittere / nemlichen
des Heil. Römischen Reichs Graf von Nesselroth und Reichenstein
dart geführet / so von Dradargant / oder Silberstuck / dick und reich mit Gold
gestickt: und auf der einen Seite die Unbefleckte Empfängnuß der Mutter GOt
tes: auf der andern Seiten aber der Kaiserliche Adler zusehen gewesen / und
waren nachfolgende Cavaliers / so mitgeritten; als:
19. Giengen dreysig Laggeyen von dem
in gleich=roten mit Silber reich verbramten Kleydern / und gelben mit Silber
bordirten Vesten / dan mit gelben Federn auf den Hüten / wie auch Haar=Beu
telen.
20. Kame der
stuckenen Mantel=Kleyd / mit breit= silbernen Spitzen / und einer weissen Feder /
an dero Spitzen etwas wenig von Ponsofarb gewesen / auf einem mit einem gold
stuckenen und mit goldenen Crepinen und Franzen reich besezten Waldrappen
bedeckt=schönem Rappen; Dabey zu Fuß der Herr Bereuter / in rot= mit
Gold verbramtem Kleyd / und zwey Reutknecht in rot=mit Silber verbordirten
Kleydern giengen; Davon der eine die rotsammete mit breit= goldenen Bor
den bebramte Pferdsdecke über der Achsel herabhangend getragen; Zu beeden
Seiten giengen / an statt der Leibwacht / zwölf von einer besondern Grösse aus
erlesene Heyducken / in roter von Gold und Silber reicher Kleydung mit ei
nem Mantee / darauf die Knöpffe / Spangen / wie auch die Zwerg=Taschen und
Riemen / ingleichem die Säbel von dem feinsten Massiv=Silber beschlagen: ihre
Hauben aber von rotem Sammet mit Silber reich verbramt / und mit schwarz=
und gelben Federn geziert gewesen.
21. Ritte der
einem weisen mit Silber verbramten Kleyd / und nach ihme 14. Pagen / so
alle in ponsofarb=sammeten mit Gold verbramten Röcken / und tradorenen
Vesten gekleydet / auch mit Gold verbramten Hüten / und weisen Federn /
dan jeder mit einem Degen versehen; dero Pferd auch mit ponsofarb=samme
ten mit Gold dick verbramten Schaberacken bedecket gewesen; Besagte Pagen
waren folgende:
22. Kame des Herrn Groß=Botschafters Grenadier=Garde zu Fuß / mit einem Haupt
mann / als
von Silber reich verbramten Kleyd / auch in einer gleich=reich verbordirten
Grenadier=Hauben / worauf ein massiv silberner und vergoldter Adler ge
schlagen war / nebst einer reichen Patron=Taschen / Schärpffen / auch reichem
Bandalier am Leib / dan einem in einer gleich=reichen Kleydung gezierten
gemachten Fahn / worauf zu beeden Seiten und Höhe die Heil. Dreyfal
tigkeit / unten aber zwey doppelte Adler / mit Ihro
Catholischen Majestät
C. VI. zusehen gewesen / folglichen einem Feldwebel / wie auch 2. Corporalen /
und 30. Mann der bravesten Grenadireren / mit Vorhergehung 6. Hautboi
sten / 2. Fagotisten und 2. Waldhornisten / einem Pfeiffer und Drommelschlager /
mit einer messingen Drommel / all in schönst=neuen rot= und gelben mit Gold und
Silber verbramten Kleydern / und mit schwarz= und gelben Federn / so war auch
des Fändrichs und aller Grenadiers Schildl von Massiv=Silber / die Patron=Ta
schen auch mit silbernen Borden bebramt: die Hautboisten / Fagotisten und
Waldhornisten aber völlig mit Gold und Silber bordirt gewesen / so auch weis=
und graue Federn auf den Hüten gehabt.
23. Kamen acht reich mit ihren Federn aufgepuzte / mit rot=sammeten / und mit
Gold verbordirten Decken belegte / auch mit vergoldten Glocken und von Gold
und Seiden gemachten Quasten / dan mit rotsammet= und Gold gestickten
Maulkörben gezierte Maulthiere / nebst dreyen dazugehörigen in schöner Li
verey gekleydeten Knechten / davon einer / und zwar der erste / voran auf einem
besonderen Maulthier geritten.
24. Ritte ein Falkenierer / mit einer grünsammeten und mit goldenen Borden ver
bramten Falkner=Taschen; Nach welchem noch vier Hauß=Officiers / alle in
rot=reich verbordirten Kleydern geritten.
25. Machte den Schluß abermalen / unter Anführung des
Lieutenants / Martin Minkovitz
Stadt=Garde.
In dieser schön= und prächtigen Ordnung ware der
dem Garten derer W. W. E. E. P. P. Augustinern über die Landstrasse zum Stu
ben=Thor hinein (alda die daselbst befindliche Stadt=Garde das Gewehr præsen
tirte /) und durch die Wollzeil / um den Bischoff=Hof bis nach dem Stock in
Eysen / und von dar sofort über den Graben / auf den Kohlmarkt / der St. Michaels=
Kirchen vorbey / und zwischen der Reichs=Canzley und dem Dietrichsteinischen Hauß,
durch das nächst daran stossende Thor auf den Burg=Platz / mit klingendem Spiel
und fliegender Fahn / erhöhten Standarten / auch Trompeten= und Paucken=Schall
eingeritten; Bey Anlangung auf dem grossen Burg=Plaz stellete der Marschall un
weit dem Burg=Thor den ganzen Gefolg in ein schöne Ordnung / die Officiers / Se
cretarien / Canzelley=Verwandten und Sprach=Knaben / ingleichem die Bagen / Edel
leuthe und Cavaliers aber ritten bis zu der Brucken der inneren Burg / und stiegen
daselbsten ab / begleiteten sodan zu Fuß den
über besagte Bruck in die innere Burg bis an die grosse Stiegen; Alda stiege derselbe
ab / und gienge mit Vorhergehung aller vorbenanten der grossen Stiegen hinauf;
Da immittels der Uberrest des Gefolgs in der von dem Marschall gestelten Ord
nung bis zu des
stehen geblieben; Daselbsten inzwischen / solang die Audienz gewähret / die ganze
Zeit / nicht allein die Trompeten und Paucken / sondern auch die Hautbois und
Waldhörner sich wacker hören lassen / nichtweniger die Wacht aldorten bey An
kunft und Zuruckehrung des
Gewehr præsentiret / auch die ganze Zeit bey dem Gewehr gestanden.
In Hinaufgehung der Stiegen und Passirung der
Trabanten= wie auch Ritter=
Stuben stunden daselbsten /
nemlichen in der Trabanten=Stuben /die Kaiserliche Hart
schiers und Trabanten im Gewehr; Die Pagen und
Hauß=Officiers blieben in der
Ritterstuben: und die
Edelleuthe und Canzelley in der ersten Anticammer stehen / die
Cavaliers aber begleiteten den
mer; Daselbsten wurde der
Catholischen Majestät
Rudolph Sigmund / des
Heil. Römischen Reichs Erb=Schazmaister / Grafen von
Sinzendorff etc.
auch auf sogleich
Allergnädigst=ertheilte Bewilligung in die Raht=Stube zur Au
dienz eingeführet: Darin von Ihro
schafter
denen Buchstaben geschriebene / und von der
Kaiserlich=geheimen Hof=Kriegs=
Canzelley üblicher
Massen ausgefertigte Creditiv eigenhändig empfangen / und
von Ihro
dem verstattet=Kaiserlichen
Handkuß die Allerhöchste Gnad sich ausgebehten /
daß
Ihre
Edelleuthen / wie auch Officiers /
Canzelley=Verwandten / und andern den
Kaiserlichen
Handkuß zuverstatten; Welches Ihre
gnädigst verwilligten /
und waren darauf zum ersten die Cavaliers / und die Edel
leuthe / dan die Officiers und übrige / samt den Bagen /
nach der Ordnung zum Hand
kuß vor
Ihre
zu Dero linken Seiten der
und nach zum Kaiserlichen Handkuß sich nahende Cavaliers
und Edelleuthe / wie
auch Officiers angezeiget;
Nach diesem Allergnädigst=verstatteten Handkuß begabe
sich der
Botschafter
serin
zu Ihrer Regierend=Kaiserl. Majestäten Durchl.
Erz=Herzoginnen
Ersten
nen
Ihro Majestät / der
Ihrer Kaiserlich= und
Catholischen Majestät würklich=geheimen Raht / auch Præsi
dent des Niederländischen Hof=Rahts / Titl.
von
Cardona
Theresia
Majestät würklich=geheimen Raht /
Römischen
Reichs Grafen von Martinitz etc.
wittibt=Römischen
und Ihrer Römisch=Kaiserlich= und Catholischen Majestät
würklich geheimen Raht /
Ihren Durchleuchten / aber / Erz=Herzoginnen
Dero Frau Aya / Titl.
Thurn
und Valsassina / gebohrner Gräfin Ratuit de Souches
Ihrer Durchleuchten / wegen Dero noch zartesten Alters /
bey dem Handkuß die Ab
schieds=Complementen empfangen und beantwortet) Folglichen zu den Josephinisch=
Durchleuchtigsten Erz=Herzoginnen / von Ihrer Durchleucht
/
Josepha
jestät geheimen
Raht und Cammerern /
Römischen Reichs Grafen von Dietrichstein etc.
Durchleuchtigsten Erz=Herzoginnen / von Ihrer
Durchleucht / der
Elisabeth / Gubernatorin der Ober= und Vorder=Oesterreichischen Erb=Fürstentum=
und Landen
Majestät
würklich=geheimen Raht /
mischen Reichs Grafen und Herrn
von Weltz etc.
Botschafter
gleichem die Officiers und übrige von denen Majestäten / den Regierend= und
Ver
wittibten Kaiserinnen /
Allergnädigst: und von dem sammentlich=Durchleuchtigsten
Erz=Herzoginnen (dabey sich die Hof=Damen allerseits eingefunden) Gnädigst zum
Handkuß gelassen worden.
Darauf sich der
Stiegen hinab: und zu Pferd begeben / auch solang auf der Brucken ausser der
Schweitzer=Wacht zu Pferd angehalten / und seinen Gefolg vorbey passeren gesehen /
bis die Heyducken eingetroffen / da dan derselbe wiederum in sein vorigen Plaz sich ver
füget / und folglichen in voriger Ordnung unter Trompeten und Paucken / wie
auch klingendem Spiel / durch das Thor bey der Hof=Cammer / über den Kohl
markt / und durchs Pailer=Thor / unter die Tuchlauben / über den hohen Markt / in
die Ober=Beckerstrassen / durch dasigen Schwiebogen ferner dem Stubenthor hinaus
nach derer W. W. E. E. P. P. Augustiner Garten auf die Landstrassen gekehret;
Während= welcher Zuruckehrung der
Creditiv / in einem Trador / oder goldstuckenem Zeug verwahret / offentlich auf dem
Pferd in der rechten Hand vor sich bis zu besagtem Garten getragen;
Daselbsten / als man sammentlich in guter Ordnung und ohne die geringste
Irrung / ungeacht der fast unzähligen Menge des Volks / so sich theils auf die
Strassen und Gassen / theils an die Fenster / bey welchen fast der ganze Adel bey
derley Geschlechts sich eingefunden / ja gar einige von dem Volk auf die Dächer
und Mauren / wie auch Pasteyen sich begeben / um diesen prächtigsten Eintritt / der
gleichen in derley Begebenheit fast keiner dahier gewesen / zusehen / wieder um
2. Uhr angelanget / hatte der
bey welchem alle Cavalieren und Edelleuthe / wie auch Officieren von seinem Ge
folg sich eingefunden / und / so lang die Tafel gedauret / die Trompeter und Paucker /
wie nicht weniger die Hautboisten und Waldhornisten stäts / und sonderlich bey
dem Gesundheittrinken derer Kaiserlich=Regierend= und Verwittibten Majestäten / wie
ingleichem des sammentlich Durchleuchtigsten Erz=Hauses zu Oesterreich / sich verneh
men lassen.
Ubrigens werden / über diese Personen / so bey diesem Einritt gewesen / noch
viel andere Bedienten und Personen / so zu seiner Zeit verzeichnet werden sollen /
mit der Groß=Botschaft auf
rühmte Musicus und Componist /
wie nichtweniger zwey künstliche Mahler / als
Ernst Schmidt
mahlen zulassen.