Damian Hugo von Virmont an Karl VI., Pera, 14. April 1720 Damian Hugo von Virmont to Charles VI., Pera, April 14, 1720 Damian Hugo von Virmont Edition Lisa Brunner Manuela Mayer Datenmodellierung Stephan Kurz Austrian Academy of Sciences, Institute for Habsburg and Balkan Studies GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Vienna o:vipa.l.hbg.17200414 Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500–1918 Digital Scholarly Edition of Habsburg-Ottoman Diplomatic Sources 1500–1918 Habsburg-Osmanlı Diplomasisi Kaynakları Dijital Edisyonu 1500–1918 Projektleitung Arno Strohmeyer ÖStA, HHStA Wien Staatenabteilungen, Türkei I Kt. 187-2, fol. 155r-182v

Editionsregeln und Kodierungsrichtlinien

Damian Hugo von Virmont an Karl VI., Pera, 16. April 1720, bearb. von Lisa Brunner, Manuela Mayer, Datenmodellierung: Jakob Sonnberger, Stephan Kurz, in: Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20), hg. von Arno Strohmeyer und Stephan Kurz (Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500-1918, hg. von Arno Strohmeyer), Wien 2022.

Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20) Briefe Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500-1918

Projektbeschreibung

Damian Hugo von Virmont Pera 14. April 1720 Kaiser Karl VI. Wien Letzter Brief von Damian Hugo von Virmont an den Hofkriegsrat : 4. April 1720 Nächster Brief von Damian Hugo von Virmont an den Hofkriegsrat : 16. April 1720 meeting with the Grand Vizier liberation of Italian captives liberation of Ottoman captives danger for Imperial ships in Northern Africa possibility of a Habsburg-Ottoman embassy to Persia Great Northern War Polish succession to the throne eviction of Sicily and Sardinia by Habsburg troops Spanish War of Succession potash restitution of a church for the Catholic community of Chios exilation of Hungarian rebels border between the Ottoman Empire and Venice official Imperial flags establishment of a permanent Ottoman consul in the Habsburg empire support of Dominican friars payment of interpretors and "laguage boys" gifts for Ottoman officials secure submission of messages preparations for return journey update on various matters intrigues of the Russian ambassador in order to support the Hungarian rebels Deutsch
Nr. 40 d.d0. Pera 16. Aprilis 1720 mit 2 beylagen. Ad caesarem. P.S. de eodem ohne beylag. Ex turcicis fas. 18. Nr. 40. Nr. 40 d.do. Pera 16. Aprilis 1720. P.S. de eodem. Allerdurchleüchtigst, grosmächtigst und unüberwündlicher römischer kayser p. p.

Allergnädigster kayser und herr herr p. Eüer ksl. und cathol. Mt. orientalischer courrier Arakiel hat mir deroselben allergnädigstes rescript von sechsten Martio den driten dises überbracht, und ich allergehorsambst darauß entnohmen, was dieselbe in ain- und anderen in dero allerhöchsten dienst allhier noch zuverrichten allergnädigst anzubefehlen geruhet haben. Mir geraichet aber zu gröster consolation, daß eüer ksl. und cathol. Mt. über verschidenes, so biß anhero nach dero allergnädigsten intention von mir erfüllet worden, ein allergnädigste zufridenheit bezaigen. Zu allergehorsambster folge nun dero ferreren allergnädigsten anlaittungen, habe mir vornemblich sogleich angelegen seyn lassen, eine unteredung mit dem groß vezier zu begehren, welcher auch auf den sibenden in sein an den canal des schwarzen meers gelegenes hauß und gartten darzue eingeladen, allwo das allergnädigst anbefohlene ihme umbständlich und nach nothdurfft beygebracht.

Was nun die angelegenheit der gefangenen annoch betroffen hat, so habe wegen der in der bannio noch enthaltenen Neapolitaner und Calabresier, deren auslifferung der capitain bassa unter verschidenen ausflüchten die zeit hero aufgehalten, ob es schon der groß vezier öffters versprochen und befohlen hat, gehörigen eyfer und nachtruckh an und dasjenige dabey eingewendet, was eüer ksl. und cathol. Mt. in denen von der spännischen monarchie deroselben zugekombenen länder zu unterscheyden, und dahero die auß selben, ausser welche auf raub-schüffen gedienet, post adeptam possessionem in die türckhische dienstbarkeit gerathene unterthannen zuruckh zu haben, allergnädigst verlangen. Und darüber erinnert, daß schon anno 1714 gemelte länder dem Carlowizischen friden durch ein besonders instrument einzuverleiben, angetragen seyn worden, darauf von der Pforten alle dieselbe a die possessionis unter besagten fridens tractat zuverstehen, die erclährung geschehen. Und zu disen ende der chianslaar emini mit dem dollmetsch Pondt nach Dulcigno abgangen, auch die auf des Gaetano Sangillo schüff gefangene napolitanische unterthannen ausgelöst habe.

Von abschickhung dises chianslaar emini hat sich der rees effendi, so nebst dem nissangi bassa bey diser unterredung zugegen gewesen, etwas erinnert. Von einer declaration aber wegen annehmung mehrgedachter spännischen eüer ksl. und cathol. Mt. in besiz gekombenen länder in dem carlowizer tractat wolte keiner wissenschafft haben, sondern sagten, sye wurden sich zwar noch besser informiren und nachsuchen, ob etwas davon aufgemerckht oder eingeschriben seye. Bliben aber unterdessen bey deme, daß sye alles das, so eüer ksl. und cathol. Mt. von der spännischen monarchie zugekomben, erst von der zeit, alß sye zum römischen kayser gecrönt worden, in bemelten carlowizer friden einbegriffen, weillen mit keinem spännischen könig fride hätten. Gleichwohl hat man mir den ailfften hernach ailff Napolitaner und einen Catalaner, so ein fähnrich von eüer ksl. und cathol. Mt. gewesen seyn solle, nahmens Pietro Salvati und als sye zu Barcelona waren, auf den überschiffen von Sardinien nach Neapl gefangen worden, frey gelassen, ein anderer von disen Neapolitanern, so der zwölffte seyn sollen, ist gestorben, darfür sye einen St. Amourischen dragoner gegeben, welchen sye lang gewaigert, unter vorwand, daß er Türckh gemacht worden, auch nicht recht dem publico, sondern noch dem in flüchten gehenden Halil bassa (so groß vezier bey der schlacht zu Belgrad gewesen) gehörig und also wie in sequestro ware.

Bey diser gelegenheit habe von dem ganz besonderen eyfer, welchen der an eüer ksl. und cathol. Mt. hof lager anweesende ottomanische groß bottschaffter umb abfolglassung der gefangen seyn sollenden Türckhen bezaigt, den groß vezier gesprochen, und gleichwie ich ihn von selbsten schon zum öffteren versichert, weitters bestättiget, daß keine deren in carceribus publicis und wan eine bey particularen anzutreffen, alle assistenz erwisen würdt werden, selbe umb ein billiches loßgeld, wie schon mit etlichen vorgangen zu bekomben. Wie dan auch von eüer ksl. und cathol. Mt. deroselben residenten zu Berlin allergnädigst anbefohlen, sich umb den von ihme groß vezier so sehr recommendirten ciorbagi ketschudazade Mehmed, oder etwan andere in dortigen landen verhandene gefangene Türckhen genau zu erkundigen, und dise umb ein billiches loßgeld frey zu machen suchen, auch beynebst an alle generalat und commandi circulares ausferttigen lassen, aufdaß diejenige, so sonsten dort und da anzutreffen, umb ein moderates lytrum hergegeben werden, und allen voschub und beystand dazu zu laisten.

Wegen völliger desarmirung und einzaumung der Dulcignoten habe weithere starckhe instanz gethan und zur antwortt erhalten, daß die desarmirung schon geschehen, man könne sich auch verlassen, daß ihrerseyts scharff auf dise leüth gesehen, und mit aller straff wider jene, so gegen die geschlossene capitulationes etwas zu unternehmen sich unterfangen solten, verfahren wurdt werden, wie dan die gemessene nachtruckhsambe befehl dessentwegen dahin ergangen weren. Und was die Algeriner, Tripolitaner und Tunescaner betrifft, were auch schon das gehörige von der Pforten an selbe orth geschriben worden, gegen eüer ksl. und cathol. Mt. unterthannen keine feindseligkeiten zu erweisen, und erwartte man allhie die von dannen deputirte, mit denen der, so von eüer ksl. und cathol. Mt. hier zu bevollmächtiget seyn würdt, sodan tractiren könne, und werde von seytten der Pforten alle beförderlichkeit darzue erzaigt werden.

Eüer ksl. und cathol. Mt. hof-kriegs-raths praesidentens, und general leüthenandens durchleucht schreiben an den kgl. persianischen minister habe dem groß vezier per copiam communicirt, und seinem oder der Pforten gut befinden anheimb gestellet, durch den zur gesandschafft nach Persien, anstatt des jüngsthin darzu benent gewesten begir aga, resolvirten thuri effendi es abgeben zu lassen, oder daß solches durch einen aignen, jedoch ohne character und wie man hier die agen zu schickhen pflegt, von seiten eüer ksl. und cathol. Mt. dahin gebracht werde. Hierauf hat er zwar nicht positive verlangt, daß jemand aigner mitgeschickht werde, doch aber auch von selbsten zu erkennen geben, daß es ihme nicht so unlieb were, und es villeicht für gut befindete. Auch alß er mich fragte, ob dise person schon allhier, oder erst zu komben hätte, und ich ihm geantworttet, daß ich vorhero an eüer ksl. und cathol. Mt. gern berichten, und deroselben allergnädigste determination auf meinen weeg erwartten wolte, meldete er, daß es auch schon seyn, und wan schon der thuri effendi ehender, alß dieselbe allhier ankömme, aufbrechen thätte, so etwan in ein paar monathen geschehen dörffte, sye ihn doch in Babilonien, wo er über dreyssig tag sich noch aufhalten würdt, erzaichen könte. Und man von hier auß mit aller beförderlichkeit und guten fortkomben nach nothdurfft an die hand gehen und verhelffen wurde.

Sonsten aber nehme hiebey die freyheit, eüer ksl. und cathol. Mt. meine allerunterthänigste gedanckhen zu eröffnen, daß mir gedunckhte, zu deroselben allerhöchsten dienst zu seyn, zu disen negotium jemand aignen bestellen und mit oberwehnten schreiben nach den persianischen hof abzuschickhen, damit in ain- und anderen 179 32 178 33 133 186 77 10 167 8 97 160 32 16 175 25 106 33 40 verläßliche informationes von dannen eingehollet, 468 74 66 61 127 185 113 70 153 60 20 158 95 51 54 156 190 211 10 32 153 77 132 26 53 8 97 166 131 33 154 169 483 209 130 undt die vortheyll zu dero allerhöchsten interesse wohl 154 153 26 39 176 26 166 97 143 482 26 ausgesehen kunten werden , hierzue aber wuste ich dermahlen niemand fähigeren allerunterthänigst vorzuschlagen, 14 19 33 128 54 156 168 243 51 88 108 172 73 27 519 70 153 72 19 133 53 17 58 77 10 32 143 96 13 158 492 75 99 97 66 177 33 358 126 8 26 40 54 27 129 108 98 22 113 105 23 61 154 97 198 10 32 102 7 131 97 40 90 77 74 213 alß dero dolmetsch Nicolaum Theylls, welcher, obzwar funditus nicht, in dem commercien weesen erfahren, doch aber die gelegenheiten darzue 64 27 13 186 77 190 483 165 26 106 70 zimblich wohl kennet , und mit disen 374 520 95 27 127 21 132 97 198 471 95 130 153 97 188 17 8 33 orientalischen zum besten umbzugehen waiß , auch die ihm aufgegebene sach 95 27 330 60 132 26 515 102 133 154 70 zum leichtisten fasset , gleichwie an 154 8 106 97 51 280 10 97 151 489 10 26 189 468 109 70 175 130 seinen gutten willen und nöthigen 97 40 66 10 26 67 39 60 72 118 32 167 358 490 26 189 171 19 166 597 dienst-eyfer nicht zweiflen sollte , und da indessen derselbe 37 32 51 210 22 8 106 97 189 148 12 18 74 23 10 44 160 19 130 70 mir auf meinem ruckweeg folget , alß kunte ihn, bey 37 32 10 97 70 130 130 26 151 322 54 26 188 211 61 113 6 106 66 44 132 97 197 226 10 97 52 281 185 97 530 37 32 159 206 40 10 71 55 66 131 26 mir entgegen kommenden allergnädigsten befehlen gleich von mir auß expediren und 8 26 67 148 61 131 97 519 instruiren eüer ksl. und cathol. Mt. in disem fall, und bey allergnädigster beliebung dises subiecti allergehorsambst bittend, das gehörige dabey allergnädigst zu verfüegen, daß ihme die 10 32 160 113 54 32 186 77 10 40 354 erforderliche mittel wegen seiner 109 70 23 97 66 6 165 8 70 166 26 168 95 66 154 32 23 60 nothwendigkeiten zu diser 70 166 26 143 131 72 133 159 weithen raiß zugleich 72 21 32 353 197 46 115 166 übermacht möchten werden . Was nun aber weiters noch die mit dem groß vezier gehabte unterredung betrifft, so habe ihn auch nach dero allergnädigsten befehl gesprächweiß alles nach umbständen beygebracht, was die von dem duc d' Anjou Obwohl die Königswürde Philipps V. von Spanien nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekriegs auch von den Habsburgern offiziell anerkannt wurde, wurde Philipp offenbar noch längere Zeit in der internen habsburgischen Kommunikation mit seinem früheren Titel als Herzog von Anjou bezeichnet. angenombene fridens conditiones, raumbung deren insuln Sicilien und Sardinien, dan die nordische und moscovitische angelegenheit betrifft.

Was hingegen das pohlnische weesen belanget, 295 8 77 75 179 32 22 72 97 70 51 21 33 154 32 51 95 454 26 128 habe ich vermaint, besser zu thuen , wie mir in eüer ksl. und cathol. Mt. unter den 12. Martii mitgekombenen hof- kriegs-räthlichen rescript erinnert worden, 66 61 188 122 77 10 198 38 61 164 10 151 8 97 164 115 51 433 61 97 196 480 519 48 352 33 40 229 95 230 26 74 471 52 211 10 143 164 26 105 145 166 70 75 54 32 394 294 229 598 95 21 50 130 26 40 die sache, wie sie in sich selbst ist ware, damahls beyzubringen, umb alle sinceritet der Pforten hierbey zu bezaigen . Nachdeme aber das andere rescript de date des drey- und zwainzigsten eiusdem von dero hof-kriegs-rath an mich eingeloffen, und ich darauß zu vernehmen gehabt, daß widerumb ein besseres vernehmen zwischen den cron-feldherrn und den feldmarschallen grafen von Fleming eingelaittet zu werden scheinen thue, und solchemnach der reichs-tag in kurzen reassumirt, und die ohnedeme keinen besonderen anstand gehabte haubtgeschäfften dabey glückhlich ab zu thuen beste hoffnung seye. Alß habe es ihm auch in einer andern gelegenheit, davon ich an eüer ksl. und cathol. Mt. hof-kriegs-rath meldung mache, auch also beygebracht.

Wegen reciprocirlicher genüessung der güetter in beederseithiger Wallacheyen und denen dasigen unterthanen zuezustehender freyheit dieselbe zu verkhauffen, will man sich allhier mit deme entschuldigen, daß die beederseitige Wallachen oder Boyaren und stände selbsten es nicht verlangen, die ottomanische auch eine repraesentation an den Waywoden darwider eingegeben, und er solche an die Pforten geschickht, und obzwar mich bemühet, den groß vezier darzue zu disponiren, und selben vorgebildet, wie ungewöhnlich es scheine, daß nicht ein jeder das seinige widerumb gern haben solle, sondern lieber verliehren solle, so bezohe er sich aber jederzeit auf gedachte Boyaren und Wallachen, daß, wan sye es endlichen verlangen würden, man ihrerseyts kein bedenckhen truge, sondern ehender nuzen davon hette, weillen sodan von dem genuß, so ihre unterthannen auß denen jenseitigen gütteren einbrächten, der Pforten die zehend zuekämen, und kunte das von denen brankovar- und cantacuccenischen familien angezohene exempl nichts verfangen, dagegen einwendend, daß sye allein wegen der in Sibenbürgen gehabten possessionen dabey ihre convenienz gefunden, und destwegen mit ihrem gutachten hiezu bey der Pforten favorabl waren.

Zur privativen erhandlung des bottaschen und einraumbung der kirchen Sti. Nicolai vor die cathollische zu Scio, welches zu erhalten, wegen der von denen mißgünstigen darunter eingeschobenen hinternussen, sehr vill und lange mühe gewesen, seynd mir die commandementer zugestellt worden, und lege von dem ersten 1. Die Beilage hat sich nicht erhalten. das originale , von dem andern aber die abschrifft 2. Die Beilage hat sich nicht erhalten. allergehorsambst hiebey, und habe darumben in dem 185 32 74 66 10 167 174 113 77 61 97 189 95 33 87 25 158 358 133 185 26 127 54 32 247 188 37 115 537 vor die kirchen zu Scio nichts von der durch mich darumb 130 16 77 166 26 40 8 97 125 26 80 143 gemachten instanz und daß es 60 97 14 26 154 153 97 510 54 33 154 26 129 130 120 153 97 40 154 72 10 151 69 131 8 21 97 329 26 74 249 153 8 26 70 380 168 46 32 130 97 229 75 179 113 14 26 54 148 26 6 190 54 32 493 61 26 39 66 10 188 81 70 170 19 186 120 74 95 177 32 36 131 97 169 380 123 32 51 38 54 148 27 13 66 154 33 597 21 106 138 87 73 98 53 23 12 18 95 106 7 22 26 128 48 185 97 318 74 185 32 17 26 11 199 10 26 70 132 153 97 40 46 77 166 143 75 in ansehen dessen geschehen seye, schreiben lassen, damit heunt oder morgen bey veränderung der zeithen die catholische zu turbiren, oder gar widerumb dises beneficium weckzunehmen davon kein vorwandt entstehen möchte.

Der Ragoczy hatte zwar schon vor vill tagen den befehl bekomben, sich sambt dem Berczeny und anderen hie befindlichen rebellen nach Rhodoste zu entfernen, auch eine galeren sye dahin zu transportiren bereith gemacht worden, nachdeme er aber solches zu thuen ein tag nach den andern aufschub gemacht, und etwan vermainet, es widerumb zuruckh zu treiben, so habe unermanglet bey diser zusambenkhunfft gelegenheit zu nehmen, auf die würckhliche abführung diser leüth zu tringen. Der groß vezier mir auch versichert, daß es ohnfehlbahr und ohne längerer verweyllung noch vor meinen aufbruch geschehen würdt, und mich darauf verlassen könne.

Der republique Venedig angelegenheiten wegen der differenzien in denen gränitz-schaidungen habe auf die arth und weiß, alß eüer ksl. und cathol. Mt. allergnädigst anbefohlen, ihme recommendirt. Er bezaigte mir, daß es schon eine ausgemachte sach, und wie leztlichen davon berichtet, bey der mit der republique hie anweesenden bottschaffter dessentwegen gehaltenen verabredung sein bewenden habe. Auf welches aber bemelter bottschaffter des senat genembhaltung erwarttet hat.

Ybrigens hat sich der groß vezier vor das von eüer ksl. und cathol. Mt. ihm verehrte schwarze pöltz-fuetter und uhr auf das sonderlichste bedanckhet, und mit grosser veneration und respect angenomben, auch dem bancalitäts cassier und dollmetsch, so es überliffert, mit einem caftan und sonsten mit geld beschenckhet. Ich habe ihm auch eüer ksl. und cathol. Mt. bezaigendes allergnädigstes wohlgefallen ob seiner fried- und freündlichen aufführung zu vernehmen gegeben.

Die quittungen von des Ibrahim bassa an euer ksl. und cathol. Mt. hof anweesenden ottomannischen großbottschaffter habe ihnen vorgewisen, dabey vorgestellt, mit was für munificenz derselbe gehalten werde. Sye nehmen davon abschrifften, und ich werde die originalia widerumb allergehorsambst zuruckh schickhen.

So habe nicht weniger berührt, wie er sich wegen zu wenig empfangener ehren zu beschwären keine ursach gehabt, eines und anderes hat der groß vezier auch wohl zu begriffen sich vermerckhen lassen. Sonsten habe eüer ksl. und cathol. Mt. mir zugegebenen kriegs- und legations secretarium Dirling zu bevorstehung dero allerhöchsten dienstes und in demselben nach meiner abreys vorkombenden angelegenheiten allergnädigsten befehl gemäß accreditirt und ist von dem groß vezier gar gern und freündlich angenomben worden.

Die abreys der flaggen vor eüer ksl. und cathol. Mt. kriegs- und kauffarthey-schüff habe überraicht, und dabey erinnert, wie dieselbe gleichfahls allergnädigst verordnet, gleichförmbige patent einzurichten und der Pforten zu communiciren.

Wegen der in euer ksl. und cathol. Mt. landen anzustellen angetragenen schachbender ist seit deme nichts mehrers berührt worden, dahero auch ich keine einwendung oder meldung zu thuen hatte.

Was ausser deme die in euer ksl. und cathol. Mt. allergnädigsten rescript enthaltene befehl und sachen angehet, so werde die hiesige patres Dominicaner in allen, wie euer ksl. und cathol. Mt. mir allergnädigst anbefehlen, beschaiden, und erstatte zu allergehorsambsten nachricht, aß dise geistliche mehrist von italianisch- und armenischer nation, aber wie fast alle andere allhier, unter französischer protection seynd.

Denen dollmetschen und sprachknaben habe so gleich die durch den courrier Arakiel mitgebrachte halbjährige besoldung auszahlen lassen und bethaure, daß wegen der continuirlich zu eüer ksl. und cathol. Mt. nothwendigen dienste, und unumbgänglich immer zu thuen habenden 130 104 26 12 18 85 33 154 97 168 378 74 23 19 77 10 97 51 357 190 211 10 32 127 209 326 8 120 26 189 294 143 164 115 53 21 138 97 11 186 77 61 26 75 342 10 97 197 50 8 6 85 33 154 97 40 229 151 66 154 26 159 327 61 26 168 123 113 128 60 97 126 358 33 143 160 32 70 95 322 169 8 67 51 66 10 74 37 70 130 130 21 106 590 81 33 122 75 14 19 171 128 130 172 7 131 70 515 485 geschencknussen, ohne welchen nach aller ausländischen hier sich befindlichen ministern zaignussen bey disen leuthen gar in nichts forth zu kommen ist, die mitgegebene cassa also gelähret worden , daß sie zu anderen noch, so zu sagen noch täglich vorfallenden unvermeydlichen extra 468 75 282 10 26 167 33 55 154 97 188 und gehaimben spesen schwerlich, wie ich schon vorsehe, erkleckhlich seyn wirdt. Auch dahero dem, nach allergnädigsten befehl 294 51 21 179 32 13 178 8 21 97 54 26 158 317 33 169 468 178 123 175 25 26 33 190 154 41 131 142 145 25 159 66 113 186 97 44 39 23 54 32 51 95 32 158 152 13 164 132 26 80 74 hier verbleibenden kriegs- undt legations secretario Dirling weder zur subsistenz , noch zu denen 8 97 40 66 10 26 67 122 77 10 97 168 48 26 468 17 97 198 in dienstsachen dan und wan nothwendig 95 454 26 167 295 97 54 26 39 209 172 130 97 358 33 143 48 185 26 95 148 12 18 74 95 329 26 23 8 33 zu thuen habenden auslagen nichts davon zuruck zu lassen wais, und also denselben wegen 179 32 154 150 26 6 197 54 32 74 109 70 7 23 97 66 44 165 8 166 10 26 127 211 10 113 467 70 153 97 88 6 67 188 14 26 95 131 108 27 22 97 66 131 26 159 295 versehung der nothwendigkeiten allerunterthänigst anzurecommendiren habe . Was die andere 37 70 75 72 21 113 140 41 18 166 26 40 73 7 131 97 151 21 335 70 188 169 48 75 295 66 61 51 155 19 54 106 39 171 143 66 10 154 19 21 129 54 27 410 519 211 10 32 6 82 66 44 78 75 179 113 61 7 131 26 329 97 167 95 154 8 106 32 211 10 32 130 170 113 122 27 13 132 97 159 48 26 12 18 74 34 35 125 70 177 26 6 158 14 13 130 130 21 97 189 mit überschickhten uhren belangt, da habe die goldene, so dieselbe dem reis effendi allergnädigst verehren lassen, zu seiner allergehorsambsten danckabstattung abgegeben, werde von denen silbernen allen nuzlichen 124 73 115 51 95 54 156 158 211 61 32 153 132 97 190 66 10 26 67 143 344 97 168 brauch zu dero allerhöchsten dienst machen . Wegen 10 60 26 172 8 70 177 26 6 39 10 8 106 33 53 164 115 61 131 97 23 10 44 133 527 72 21 32 51 169 428 185 32 40 66 10 179 32 134 124 73 166 127 239 10 97 188 einlaithung eines sicheren weegs über Sibenbürgen für die vertrauthe correspondenten habe eüer ksl. und cathol. Mt. feldmarschall, den grafen von Steinville geschriben, von ihme aber noch keine antworth bekomben. Allhier wurde ich zwar wohl 359 151 14 8 97 74 468 34 26 54 131 167 164 77 61 131 389 138 26 54 97 198 54 32 40 345 70 124 73 153 97 536 323 159 164 61 52 noch ain und anderen sichere persohn finden, der man trauen könte, sie in ain- und anderer vorfallenheit 37 134 225 10 26 128 48 163 26 53 95 140 12 165 97 143 171 213 69 23 mit briefen dahin zu schicken, so aber 32 186 77 74 185 113 40 25 32 66 82 145 75 197 164 115 335 39 30 32 54 127 454 26 329 26 468 95 schwärlich vor ordinari sich lang wurdte thuen lassen und zu vill kosten thätte.

37 70 54 27 143 17 72 47 54 26 519 8 97 54 32 158 25 70 181 16 26 88 120 97 475 51 60 67 169 164 115 40 14 73 77 151 358 95 179 32 70 124 137 153 226 Mit dem Waywoden in der ottomannischen Wallachey ist sich auch nicht zu vertrauen , dan er besonders 130 102 7 32 186 77 10 327 167 468 467 74 14 26 54 131 97 189 54 26 162 97 51 gefährliche leuth und unter anderen den schon angezaigten 8 73 66 120 26 75 90 12 181 32 52 160 26 154 81 168 171 51 54 27 264 10 97 163 51 164 130 26 40 205 16 113 139 33 151 45 82 41 143 123 97 80 159 95 130 70 121 26 128 471 164 115 121 70 jüdischendoctor Fonseca, so den französischen hiesigen ambassadeur marquis de Bonac ganz zugethan, umb sich hat , doch werde noch weithers nach denckhen und suchen, 38 10 39 61 60 106 74 54 32 281 10 97 188 130 178 130 26 153 8 70 151 10 8 26 145 77 166 26 46 115 166 537 167 wie eine dergleichen gelegenheit einrichten möchte .

54 33 394 243 144 141 39 36 97 102 67 189 38 10 143 179 32 164 77 10 32 134 468 482 570 229 75 22 8 106 32 51 148 12 18 176 97 68 129 154 8 106 70 487 48 33 Deß Pforten dolmetsch Giga bine fast wie versichert und werde bey meiner ruckkunfft seinetwegen daß ausführliche allergehorsambst zu berichten wissen. 54 32 163 19 164 130 40 251 8 120 74 342 52 278 125 26 72 14 97 121 70 159 487 54 113 75 54 33 167 91 122 156 38 56 32 51 269 10 26 33 74 121 19 21 113 128 14 97 130 64 20 166 26 127 131 108 27 55 26 33 Der hiesige engelländische minister graf Stanyan hat wegen der des possarovizer friedens halber angezihlten recompens seitdeme 23 54 32 158 433 10 97 189 359 weeder selbsten, noch 247 52 14 26 54 131 97 190 8 61 16 97 42 75 10 70 17 33 159 349 52 130 131 130 134 74 durch anderen jemand etwas mehr gereget , demnach mir auf etwan sich noch eraignende begebenheit vorbehalte, 60 7 22 143 48 133 519 8 10 88 ihme daßjenige darüber zu verstehen zu geben, was eüer ksl. und cathol. Mt. in dero 211 10 32 6 82 66 44 132 97 199 131 33 12 145 24 70 53 14 26 172 8 70 166 97 40 allergnädigsten rescript anlaithen .

Von der den zweyten dises bey dem groß sultan gehabten urlaubs-audienz habe den vierten darauf den gehorsambsten bericht an deroselben hof-kriegs-rath abgestattet, davon das duplicatum mit diser gelegenheit eben an denselben einsende.

Den zehenden bin von dem groß vezier nach vorigen gebrauch in aller solennität und mit sonderbahren ehren in gegenwarth des mufti, capitain- und nissangi bassa, auch anderen der ersten ministren, sambst meinem gefolg tractirt und beehret, auch mit einem zobel-pölz und zwey pferden beschenckht worden.

Bey allen occasionen und fast täglich eine zeither, habe umb die beschleünigung meiner abreys und determinirung des tags darzue angehalten, und zwar jederzeit zur antwortt bekomben, daß man mich auf das wenigste, alß seyn kan, aufhalten wolle. Der sultan aber hätte befohlen, mir noch verschidene ehren, so keinem bottschaffter geschehen, durch seine ministros, alß da die capitain- und nissangi bassen, den rees effendi und chehaya, auch tefterdar annoch vorhero anthuen und tractiren zu lassen. Was nun dagegen eingewendet und die nothwendigkeit meiner reys zu beschleünigen vorgestellet, besonders weillen ihr gros bottschaffter auch fast schon aufbrechen würdt, und durch die bequemblichkeit des wassers umb so balder gegen denen gränzen ankomben kan, so hatten meine entschuldigung doch keine statt und müeste es, umb durch hartnäckhige waigerung keiner verdrüßlichkeit anlaß zu geben, dabey bewenden lassen, mit dem geding allein, so der groß vezier auch versprochen, daß dise fest und tractamenter gleich nacheinander fortgehen. Zumahlen auch der groß vezier expresse verlangt, umb mir dardurch umb so besondere und vormahls niemand gethanne ehr zu bezaigen, daß, nachdem schon die solenne beurlaubung bey ihm werde abgestattet haben, so gegen den zwainzigsten dises angesezt, noch einmahl familiariter mit ihm zusamben komme. Alo kaumb vor den fünff-, sechs- oder siben und zwainzigsten gegenwerttigen monaths mich zu bewegen in stand finden dörffte. Wormit mich allerunterthänigst empfehle und allergehorsambst ersterbe.

Eüer ksl. und cathol. Mt. p. p. Allerunterthänigst-, allergehorsambster Damian Hugo graff von Virmonten
Pera
bey
Constantinopl
den 14. Aprilis 1720

P. S.

Auch allergnädigster kayser und herr, herr. Habe ich gegenwärttigen courrier in der mainung ein- und anderen tag aufgehalten, umb durch selben die würckhliche abschickhung des Ragoczy und seines anhangs nach Rhodoste allergehorsambst berichten zu können, und obwohl der wind und das wetter biß anhero stets verhindert, dise leüth auf der aigents destwegen ausgerüsten und schon etlich täg in bereitschafft gestandenen galeren weckh zu führen, 171 167 8 67 198 37 32 40 90 77 75 66 10 143 122 115 159 61 70 17 33 519 152 133 55 12 134 151 185 113 322 74 468 66 33 102 7 19 133 51 10 21 97 188 54 26 244 516 210 95 121 19 166 97 75 179 32 46 6 70 158 38 10 169 164 77 52 48 97 189 14 73 115 199 so ist mir doch die sach etwas suspect vorkommen, undt dissfalls eben den courrier aufzuhalten vermögt, wie sich dan auch zugetragen, daß 54 32 39 163 61 164 130 40 337 8 120 143 14 35 130 122 97 11 166 51 95 54 26 275 159 130 123 26 130 97 468 154 19 21 97 189 185 26 54 97 388 10 26 128 122 77 10 97 196 95 131 54 26 der hiesige moscovitische abgesandte zu den gros vezier gegangen und selben von dene pohlnischen sachen zu reden den eingang genomben, 60 7 26 21 62 124 130 97 11 52 25 13 74 10 32 487 567 48 133 51 164 77 54 32169 211 48 40 14 97 130 154 80 70 74 130 23 132 151 399 133 142 44 56 32 69 172 130 26 190 34 19 33 128 54 32 275 ihn befragend, ob er wisse, daß sich der alda angesezt geweste reichs-tag zerschlagen. Alß der gros vezier solches zu wissen antworttete, 99 7 131 197 54 113 129 14 35 130 122 97 11 166 168 23 8 70 153 32 33 95 75 9 124 130 26 160 32 134 75 25 13 39 60 7 27 128 34 73 77 fuhre der abgesandte weithers zu fragen forth, ob ihm auch die ursachen dessen 21 141 26 70 51 47 113 210 bekant, worauf 158 8 10 106 32 129 122 6 166 169 48 33 10 113 74 130 170 131 70 52 38 61 33 jener sagte, daß er gehöret, wie es auß denen particular zwistungen des cron feldherrns mit dem grafen von Flemming 153 113 130 322 151 490 133 378 74 210 48 33 51 17 133 8 115 189 60 7 27 198 357 hergekommen, zweifelsohne, auf daß, was ich ihm nach allergnädigsten befehl jüngsten davon beygebracht habe. 54 32 337 8 120 168 342 179 32 154 80 166 127 8 7 27 39 48 33 10 133 158 61 60 106 14 26 54 131 Der moscovitische minister versezte ihm, daß es eine andere beschaffenheit dabey hätte, und zwar 54 32 41 156 97 272 285 189 357 54 27 167 61 133 179 32 22 113 12 165 70 75 48 33 66 10 128 376 8 120 196 49 32 70 153 72 51 66 61 143 152 55 145 25 145 166 134 75 130 38 97 106 26 169 46 77 166 der cron-feldherr nachdem es er vermeldet, daß die oesterreichische parthey die superioritet gewinnen möchte , habe dem feldmarschallen grafen von Flemming 54 97 51 357 70 153 72 20 128 171 60 7 27 468 143 54 98 122 77 164 120 27 40 342 8 25 53 37 70 54 113 493 598 48 32 209 51 95 132 153 97 74 30 32 54 52 34 26 130 154 153 26 158 14 73 115 168 10 8 97 188 376 8 120 32 342 74 54 113 247 172 68 77 175 6 132 26 40 261 286 8 97 39 162 26 229 130 130 21 97 197 485 den nachteyll, so ihm und dem sächsischen ministerio mit der zeith daraus zustehen wurdte, angesehen. Auch ein oesterreichischer minister der durchleuchtigsten erzherzogin schon beigegeben worden , dargezaigt und selben auch soweit damit gebracht, daß 164 61 74 164 115 51 95 122 27 21 97 39 467 54 32 121 26 11 517 179 32 437 10 26 128 468 14 19 171 75 54 26 399 33 142 44 159 179 32 131 8 33 154 97 53 130 353 519 10 113 337 sie sich zusamben unter der hand verstanden, und also den reichstag zerreissen gemacht. Er es moscovitische 8 120 75 342 17 7 32 106 166 127 48 153 156 minister wahrnete dahero in nahmen 154 60 106 33 285 97 33 190 54 32 394 51 171 284 154 26 268 10 74 210 53 60 7 32 168 8 26 166 131 32 154 40 48 229 10 8 26 129 17 77 122 27 21 133 39 14 73 6 75 95 295 26 seines herrens der Pforten so grossen freündes auf ihr interesse dabey ein wachsambes auge zu haben und 145 10 70 153 52 54 27 275 143 54 98 218 189 95 74 41 170 64 27 riethe dem groß vezier, dem bassa zu Chozim anzubefehlen, 60 61 16 26 54 97 190 95 54 26 12 156 97 272 285 97 126 14 35 95 140 41 165 26 40 468 8 26 39 82 7 22 26 54 32 394 164 77 74 268 186 115 51 54 113 154 19 21 26 198 49 32 70 153 72 75 95 121 26 11 121 28 97 6 167 54 32 129 408 51 62 131 72 153 8 70 53 47 124 97 190 jemandem zu dem cronfeldhern abzuschicken und in nahmen der Pforten sich freundlich derselben parthey zu handhabung der republic freyheit, woran dem Ottomännischen Reich so vill gelegen, 14 26 95 70 124 anzutragen . 130 26 40 14 73 77 52 8 97 198 66 154 32 126 108 26 60 73 97 41 177 131 151 132 70 33 167 193 10 16 26 11 75 229 189 54 113 154 19 21 97 168 95 121 58 166 26 40 471 210 196 211 10 33 143 17 77 61 97 468 74 Auch in diser coniunctura statts jemand bey derselben zu halten, umb auf alles wachen und was da vorgehet, sehen zu können und dargegen 8 10 16 26 42 40 14 26 54 131 97 357 560 12 170 64 27 52 185 97 154 19 21 32 39 154 8 70 166 26 159 95 21 130 7 131 26 40 48 37 70 66 154 32 198 171 38 151 175 130 26 143 34 97 130 178 130 26 153 8 134 75 95 54 113 394 468 54 32 408 51 211 130 22 8 106 26 jemand anderen nach Chozim von selber seithen zu begehren, damit diser so wichtigen angelegenheit zu der Pforten und der Republic algemainen wohlfahrt auf das beste durch alle weeg abgewarttet werde. 54 32 275 196 121 70 75 Der gros vezier hat auf dise vorstellungen 10 60 106 eine 74 14 70 166 26 175 25 97 39 130 50 60 6 70 468 130 22 19 54 134 51 48 33 10 32 126 attention gezaigt und gemeldet, das er auch darfür halte, 54 133 121 19 21 26 190 34 97 54 26 218 519 95 12 170 64 27 159 98 69 131 8 21 26 163 10 32 210 53 121 70 60 7 27 54 113 337 8 120 579 342 23 8 70 153 32 33 deshalben an den bassa zu Chozim zu schreiben. Hierauf hat ihm der moscovitische minister weithers gemeldet, daß er niemand 142 73 6 186 77 10 131 7 188 488 75 185 26 211 10 97 143 66 154 26 52 8 26 387 185 32 130 153 97 54 26 530 121 97 11 178 26 40 179 32 172 33 186 115 10 75 357 145 77 70 10 26 167 95 130 21 97 53 14 19 133 54 26 404 23 19 77 10 113 169 211 48 74 187 20 61 268 10 190 468 tauglicheren wusste, von allen disen in Pohlen vorgehenden händlen verläßliche nachrichten zu geben, alß den Ragozy, welcher alda ville freünde und correspondenz habe. 468 153 156 75 164 Und dahero 17 51 154 60 106 32 151 163 10 229 189 95 21 66 10 106 97 168 23 131 519 23 19 77 10 33 159 213 168 115 69 23 7 32 189 154 72 97 30 113 54 158 180 26 106 97 127 17 26 10 32 sich seiner hiebey zu bedienen wäre, welches aber schwär seyn wurdte können, wan er sich nun also entfernen solle, derowegen er den groß vezier erinnerte, 294 210 483 75 95 131 9 178 12 175 131 26 190 468 14 73 77 171 26 132 97 198 95 21 457 26 188 hierauf wohl zu reflectiren undt auch sonsten zu betrachten , wie praejudicirliches der Pforten 468 516 8 7 27 129 154 72 10 151 66 154 26 345 51 23 19 77 10 97 40 164 61 75 34 60 130 26 33 167 21 130 7 131 70 52 468 322 344 26 169 85 97 189 171 39 179 32 34 115 70 186 77 75 281 122 27 13 und ihm seye, disen mann, welchen sie aigendts begehret und kommen machen, nun so verächtlich gleichsamb in das ellend zu verschickhen. Der 275 519 23 26 54 gros vezier wendete 166 492 48 130 130 26 74 10 8 97 169 48 33 54 27 404 159 10 21 97 188 294 247 358 127 171 121 32 70 52 37 70 130 102 7 131 26 196 482 zwar dagegen ein, daß dem Ragoczyeben hierdurch nicht so harth mitgefahren werdte , indem er dort wie da 48 33 151 154 8 88 130 143 95 21 322 168 295 468 130 28 7 131 26 11 51 130 121 19 166 97 75 154 72 26 129 171 19 166 40 8 7 97 197 213 519 294 143 95 329 97 daß seinige zu bekommen habe, undt gebührend gehalten seyn solte, ihn aber hier zu lassen , were umb daher nicht mehr thuenlich, alß man auch andere gute freünd, 54 106 26 74 154 8 97 167 163 10 164 130 32 190 210 10 97 70 121 19 70 518 179 32 48 77 175 6 51 468 95 129 154 7 32 74 37 33 102 20 8 44 40 95 21 269 60 130 97 denen sein hiesiger aufenthalt verdächtig, und zu sehr mißfällig, zu befridigen , und ihnen gleichsamb 10 60 97 90 32 26 40 8 97 74 54 106 26 151 14 73 130 97 ein dorn in denen augen 167 23 131 516 54 113 337 159 wäre. Der moscoviter widerholte dannoch widerumb seine vorstellung über 54 26 51 357 18 335 75 468 73 26 66 10 97 67 190 171 66 61 394 143 48 229 296 74 468 54 26 404 den nachklang und undienst, so die Pforten dabey hätte, und den Ragozy dises tractament, und 21 171 97 54 32 33 378 51 37 70 54 27 275 188 185 113 153 156 167 33 24 131 77 10 97 75 95 180 26 106 97 40 123 32 95 168 69 22 113 80 186 115 74 468 51 140 27 24 9 186 115 519 102 20 10 97 197 350 166 39 14 73 77 51 54 32 75 394 185 32 151 54 32 158 23 19 70 358 168 148 7 27 186 115 75 23 131 158 60 7 106 52 281 122 27 13 198 350 97 188 23 12 18 140 41 165 26 besonders ohne mit dem gros vezier vorhero sprechen zu können, gar zu schmerzlich und schimpflich fallen müessete, auch der Pforten vor der welt nicht rühmlich wäre, ihne gleichsamb müssen weckschickhen , daß er versicheren könne, derselbe wurde 210 168 211 10 198 23 8 33 159 54 26 12 165 97 468 457 26 128 164 77 74 185 19 186 6 51 209 54 97 399 53 468 123 32 75 154 8 27 13 186 115 169 48 185 26 143 95 344 97 158 468 210 66 154 519 14 32 70 7 188 358 52 349 35 178 60 21 26 126 auf alle weiß denkhen, und trachten sich völlig auß dem reich und gar heimblich davon zu machen, und auf dise arth nicht mehr bleiben , womit er endlichen auch den 275 75 21 23 6 166 151 48 33 10 32 197 164 77 188 10 8 26 186 61 33 154 74 66 10 52 215 167 54 27 404 126 95 61 95 122 130 97 40 95 189 54 32 169 10 112 14 73 77 gros vezier bewegte, das er sich ein es liesse , die audienz dem Ragozy zuezusagen, zu der er auch gestern gelassen worden.

171 39 37 32 158 211 10 33 190 54 32 394 243 144 141 74 247 154 8 106 97 52 280 10 26 268 75 54 26 188 6 163 So mir alles der Pforten dolmetsch Giga durch seinen gueten freünd, den 10 124 174 168 153 73 26 70 51 179 32 70 124 73 153 97 329 26 128 358 213 75 ghieraki heunt vertrauen lassen, nicht aber sogleich communiciren können, 17 33 229 159 66 154 32 158 215 185 32 123 26 130 130 97 40 154 72 10 51 471 198 23 8 20 10 26 10 32 54 32 154 19 21 97 358 95 130 130 26 130 23 154 97 waß bey diser audienz vorgangen seye, umb willen er derselben nicht zugegen gewesen , sondern mit mir 210 54 97 188 185 26 54 33 275 241 53 130 130 21 106 97 39 118 146 26 74 17 131 126 164 77 21 29 153 26 51 213 auf dem von des gros vezier chiheya gegebenen festin ware, sich bemühen aber würdt, noch 211 10 33 95 10 32 102 7 131 26 168 468 37 32 39 229 95 230 26 52 48 33 54 32 404 143 229 188 54 113 215 54 133 40 275 130 23 154 97 190 alles zuerfahren und mit beyzubringen. Das der Ragozy bey de s r audienz deß gros veziers gewesen , würdt mir gleich auch durch den 261 224 74 123 erzbischoff 172 88 39 229 130 13 124 77 70 151 468 171 97 132 26 40 14 73 77 48 33 167 25 36 130 75 17 33 128 491 54 97 275 468 54 26 337 8 120 26 51 342 185 32 123 97 130 26 143 38 10 483 519 61 32 10 33 129 Galani beygebracht, und sonsten auch das obige, was zwischen dem gros vezier und dem moscovitischen minister vorgangen, wiewohl er es nicht so ausführlich erzellen können, mit disem anhang jedoch, wie gleichfahls der 264 10 205 75 185 32 54 97 404 154 106 520 25 9 138 87 34 51 229 74 54 32 394 französische ambassadeur vor den Ragozy seine officia bey der Pforten unter der hand 10 8 26 130 178 6 70 128 171 20 10 198 295 26 eingelegt solle haben , so er doch nicht vor gewiß sagen könte, worüber mich so mehr befrembdet dises von dem 261 224 75 95 170 131 97 erzbischoff zu hören , alß mir bewust, daß er 54 27 264 10 97 205 151 dem französischen ambassadeur 154 7 32 151 95 130 70 121 26 154 72 10 40 sehr zugethan seye . Er hat, wie ich zu vermerckhen glaube, dise nachrichten 185 26 54 27 40 337 8 120 97 243 188 10 8 26 130 170 19 178 70 39 60 77 121 70 166 168 10 21 97 130 132 32 26 198 229 von dem moscovitischen dolmetsch eingehollet. Ich hatte eben gestern bey des groß veziers chehaya die fernere nachtruckhsambe anmahnung gethan, dise leüth doch einmahl weckh zu schickhen, und den groß vezier es von meinetwegen zu erinneren, und heünt alß ich den dollmetsch Thaylis zu den cpitain bahsa geschickhet, den mir versprochenen capitain Giacomo Benedetto Parfumo von dem in meiner allergehorsambsten relation anregung gethan, abhollen zu lassen, wie er ihn dan auch gebracht, hat ermelter capitain bahsa gesagt, umb es mir zu überbringen, daß disen morgen der groß vezier ihne bedeüten lassen, den Ragozy und seinen anhang heünt noch auf alle weiß fortzubringen, und da noch der dollmetsch dort ware, ist widerumb ein vezier aga zu den capitain bahsa komben, und ebenden precisen befehl überbracht, daß er ohne weitheren anstand dise leüth sogleich weckhführen lasse, das wetter möge auch seyn, wie es wolle, wie ich auch bald darauf die nachricht erhalten, daß es geschehen, und die galeren mit ihnen würckhlich abgerudert seye. Womit mich allergehorsambst empfehle und allerunterthänigst ersterbe.

Eüer ksl. und cathol. Mt. allerunterthänigst- allergehorsambster Damian Hugo graff von Virmont

Pera
bey
Constantinopl
den 16. Aprilis 1720 Pro notitia Wienn den 22. Maii 1720