Bericht: Erich Volkmar von Berlepsch, Dr. Wolfgang Eulenbeck, Hans Eitel von Berbisdorff und Dr. Andreas Paulus an Kurfürst August von Sachsen, 1576-07-01
Textgrundlage: Dresden HStA, Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum - Königreich Sachsen bis 1831 / Behörden und Einrichtungen der Erblande / Gesamtbehörden, Kommissionen und Gesandtschaften / 10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv) Loc. 10199/04, fol. 174r-176v
Für diesen edierten Text liegt kein Kollationierungsexemplar vor.
[176v] [174r]
Dorsalvermerk (unfoliiert): 1. Julii, rhäte zw Regenspurgk antworten uff die resolution hertzog Johan Friderichs halben, item der magdeburgischen insinuation halben. [Eingefügt: Dorsalvermerk (unfoliiert): Zu s. kfl. Gn. eignen henden.]
Durchlauchtigster hochgeborner churfurst, euern kfl. gnaden seint unsere underthenigste gehorsame trewe dienste jeder zeitt mit vleiß zuvorn. Gnedigster herre.
Was vermüge ewer kfl. Gn. gnedigsten bevelichs, des gefangnen hertzog Johansfriderichs wegen, mit doctor Webern unlangst vortreulich geredt wurden, wie auch darzu, das nemlich solchs also und etwas desto zeitlicher geschehen, hertzog Ludwig pfaltzgraffe durch s. f. Gn. bei der post euern kfl. Gn. ohne zweivel nuemehr zugekommen schreiben und die doneben mit mir, Berlebschen, gehabte vortreuliche underrede ursache gegeben, item, was des hern vicecantzlers erclerung und erbieten gewesen, dessen allen seint euer kfl. Gn. aus unsern underthenigstem schreiben in underthenigkeit hiebevorn berichtet. Weil nun sider dessen hochgedachter hertzog Ludwigk, [174v] den abendt vor seiner f. Gn. hieigem aufzuge, uns sembtlich eingeladen und vor der mahlzeit eben von oberwenten sachen zu seiner f. Gn. entschuldigung in effectu uf die vorige meynunge mit mir, Berlebschen, abermals alleine geredet. Weil auch doctor Weber bei jungster seiner antwort sich dohin unter anderm ercleret, es wurde ohne zweivel die ksl. Mt. ohne ewer kfl. Gn. vorwissen in diser sachen nichts thun oder schlissen und ime beneben dem begertten denck zettel, den wir ime (wie geschehen) zustellen solten, nicht misfallen lassen, das hirunter auch der herr oberist hoffmeister vortreulich erinnert wurde. Als haben wir beide, doctor Eilenbeck und ich, dise tage, do sich gleich darzu bei der aufwarttung zu hoff gar gute gelegenheit ungefehr gegeben, solchs also gethan und euer kfl. [175r] Gnaden wegen ermeltem obristen hoffmeistern, dem hern von Trautsohn, gleichermassen, wie zuvorn doctor Webern, vortreulichst angesprochen und gebeten, ob jhe eine vorbitte erfolgen solte, die sachen dahin richten zu helffen, domit nicht etwan dise dinge (wie wir doch ohne das nicht zugeschehen hoffeten) durch ire Mt. zu euer kfl. Gn. erclerung und willen gestellet oder bis an dieselbigs beschlisliche antwort und resolution verschoben wurde. Darauf hatt er sich fast mit ebenmessigen wortten wie doctor Weber ercleret und darzu wie auch zu allen andern euern kfl. Gn. muglichen diensten gantz undertheniglich erbotten. So hatt gestern uf diser und der magdenburgischen sachen halb beschehen anregen der her vicecantzler uns angezeigt, die ksl. Mt. habe uf sein furbringen sich allergnedigst ercleret, ire Mt. [175v] wusten sich des reversses und sonsten aller sachen gnedigst wol zuerinnern, darumb durfften euer kfl. Gn. sich disfals gar nicht befahren; und brauchte Weber bei diser antzeige die wortt, es wurde solchs weder uns noch euch gutt sein, qui stat non se moneat.
Die magdeburgische insinuation belangend sagt ehr, sey allergnedigst auch gewilligt und zuverfertigen schon in die cantzlei bevohlen, dovon wollen wir uns befleissigen, euern kfl. Gn. beneben dem original eine copie zu ubersenden. Dis alles, gnedigster herr, haben euern kfl. Gn., gnedigste wissenschafft davon zuhaben, wir underthenigst nicht vorhalten sollen. Der underthenigsten zuversicht, euern kfl. Gn. sey daran zu gnedigstem gefallen geschehen. Und seint, euern kfl. Gn. [176r] underthenigste gehorsame trewe dienste zuleisten, schuldig und gantzwillig. Datum Regensburgk, den ersten tag des monats Julii anno 76.
Ewer kfl. gnaden
underthenigste gehorsame
eigenhändige Unterschriften: Erich Volgkmar von Berlebsch
Wolffgang Eylnbeck, Dr.
Hans von Berbisdorff
Andreas Paull, Dr. propria[?]