Verfahren: "sich verstricken,
eintreffen"
Kaiser, Person
Verfahren: "sich austauschen mit
dem Monarchen"
Nachrichten, aktuelle
(Zeitungen)
Polen, Wahlkonflikt
Diplomatie, Polen
(Báthory-Partei), Gesandtschaft Kaiser/Reich
Diplomatie, Polen
(Habsburg-Partei), Gesandtschaft Kaiser
Durchlauchtigster hoch geborner
churfurst, ewern kfl. gnaden seint unsere underthenigste gehorsame
trewe dienste jeder zeit mit vleiß zuvorn. Gnedigster herre.
Nachdeme die röm. ksl. Mt.
vor gestern sontags, [wie ewern kfl. Gn. wir
gemelts tags underthenigst zuerkennen geben](/o:rta1576.edd1e6d244335), gott lob glucklich gegen abents
zwischen vier und funf uhren alhier ankommen, so haben bey irer Mt. wir uns volgends tags durch den hern von
Trautson allerunderthenigst angeben lassen, darauf ire Mt. uns nach
das
solchs tags umb die vier uhren nachmittags zur
audientz ansagen lassen. Doselbst irer Mt. wegen
ewer kfl. Gn. wir
deren reverencial erbieten aller underthenigst vormeldet und
ferner fürbracht, was euer kfl.
Gn. uns in deren [instruction](/o:rta1576.addsn2#d2.4.45.1), ewer
kfl. Gn. nicht erscheinens und dessen entschuldigung halb, auch was
unsere abfertigung und volmacht, die anhero
gelegte post und ewer kfl. Gn. gegen irer Mt. und dem Reich
underthenigs erbieten belanget, wie ewer kfl. Gn. uns ferner in
gemelter instruction bei irer Mt. allerunderthenigst anzubringen, gnedigst auferlegt und
bevohlen. Darnegst haben irer Mt. wir euer kfl. Gn. uns jungst uberschickt briefflein zu irer Mt. handen
holdent Das Schreiben konnte nicht zugeordnet
werden., deren bevelich nach, selbst behendigt, irer Mt. wegen
ewer kfl. Gn. zu
dieser furstehenden Reichs vorsamblung gluck gewundscht und letzlich gesucht und
gebeten, das ire
Mt. uber das jungst confirmirte rescript keiser Caroli
hechstloblichster gedechtnus, den hinderstendigen krigs kosten betreffent, von der
magdenburgischen belagerung herrurendt Bezugnahme
auf die Rückerstattung der Kosten für die Exekution gegen die Stadt Magdeburg
durch Kf. Moritz von
Sachsen
1550/51 im Nachgang des Schmalkadischen Kriegs
(vgl. [Issleib, Magdeburgs
Belagerung](/o:rta1576.bibliography#b558073i105957))., eine insinuation schrieft an gemelte stadt in deren
Reichs cantzley allergnedigst vorfertigen und uns zustellen
lassen wolten.
Auf dis alles haben ire Mt. anfengklich
der reverential erbietung halb vormeldet, das irer Mt. nichts
liebers nach annemlichers, dan wan sie vornehme, das es ewern kfl. Gn. und den iren
an leibs gesundheit und gluckfertigkeit dermassen erginge, wie ire Mt. aus unserm
wegen euer kfl. Gn.
angebrachtem zuentbieten gegen irer Mt. und die iren
gnedigst und freundlich gesinnet, vormergkt.
Sovil aber ewer kfl. Gn.
entschuldigung deren nicht erscheinens belangt, wusten ire Mt., was sie an
ewer kfl. Gn. vor
einen getrewen churfursten hetten und wie es ewer kfl. Gn. mit irer Mt. und dem
gemeinen vaterlande
getrewlich und gutt meineten, darumb wir wol zuerechten, wie gerne
ire Mt.
euer kfl. Gn. selbst
personlich
alhie
gesehen. Wie dan ire Mt.
euer kfl. Gn. offt
schriefftlich und durch schickung derhalben ersuchen lassen.Vgl. unter anderem die [Reichstagswerbung des Ks. durch Viehauser
](/o:rta1576.addsn2#d2.4.9.4). Weitere Werbungen im März durch Viehauser erwähnt
[Moritz, Wahl, S. 232](/o:rta1576.bibliography#b592077m122b98). Es hetten auch ire Mt.
euer kfl. Gn.
entschuldigung und vorhinderung vornehmen und wehren ire Mt. mit euer kfl. Gn. abfertigung
unserer personen und anderer vorordenung halb gnedigst zufriden. Nichts weniger aber
vorhofften ire
Mt., es wurden die sachen vor endung des reichstags sich nach also
anschicken, das sie ewer kfl.
Gn.
alhier sehen mechten.
Ire Mt.
hetten anhero geeilet, sovil derselben müglich gewesen, und nichts liebers gewolt,
dan das sie den ersten Maii
alhier
erreichen mögen, es were aber irer Mt. aus
hochwichtigen vorgefallenen verhinderungen unmuglich gewesen. Und ob
wol irer Mt. zimliche schwacheit zugefallen, so hette sie doch ungeacht derselben
sich nicht geseumet und, dem gemeinen werck zum besten, aufs ehist als müglich
gewesen, sich anhero
begeben und weren
ire Mt., gott
lob, gesundt, jedoch hinckent anhero kommen.
Das brieflein zu irer Mt. henden haben
ire Mt. zu
sich genohmen, gluckwundschung wegen euer kfl. Gn. zu
furstehender diser Reichs vorsamlung gnedigst vormercket und irer Mt. vaterliche
sorge und anligen des gemeinen
vaterlandts halb ferner erwehnung gethan. Und sovil die gebethene
insinuation schrifft keiser
Caroli
jungst confirmirten rescripts anlanget, haben ire Mt. vermutet, es
wurden ewer kfl. Gn.
in deren brieflein bei irer Mt. derenthalb
auch erwehnung thun. Und wolten ire Mt. mit deren
vicecantzler
daraus reden und die sachen aufsuchen lassen.
Es kenneten auch ewer kfl.
Gn. nue mehr
ire Mt. also,
das dieselbig an irer Mt. geneigtem guten willen gegen ewer kfl. Gn. nichts
erwinden liessen, wollen derwegen bei dem hern vicecantzler darumb
ferner anhalten, und wan wir solch insinuation schreiben bekommen, es ewern kfl. Gn. ungesaumet
underthenigst zufertigen.
Irer Mt. ist zu
Straubingen ein
zimlicher stein Vgl. die im [Bericht vom 16.
Juni
](/o:rta1576.edd1e6d244333) erwähnte Erkrankung des Ks. (Nierenstein). abgangen, hernach haben
sie widerumb ruhe gehabt, und ist dismals das grieß = Nierenstein.
irer Mt. mit
einem (underthenigst mit reverentz zumelden) grossen untewen
brechen und hertzpuchen ankommen, welchs irer Mt.
zuvorn in dergleichen beschwerungen nicht also zugefallen sein soll.
Gestern nach dem essen ist pfaltzgraff Philips Ludewigs
gemahl bei irer Mt. gewesen, hernach haben ire Mt. der
churfursten abgesandten audientzs vorlihen. Und heute
vor mittag umb acht uhr ist die pabstliche bottschafft, der cardinal Moron, zue
audientz erfordert. Wan aber die proposition solle geschehen, davon vornimmet man
noch nichts eigentlichs, und wil gesagt werden, ire Mt. wollen noch
etzlicher chur- und fursten ankunfft, deren sie sich forderlich vorsege, dormit
erwartten.
Von zeittungen schreibet an die ksl. Mt. der
alte
Ilsungk, wie her Carl
Fucker aus dem Niderland gegen Augsburg geschriben, das der konig zu Franckreich
mit tode abgangen sein sol, es ist aber davon sonsten keine fernere
zeittung alhier. Was von
gemeinen zeittungen aus Franckreich vorhanden, davon thun ewer kfl. Gn. wir
beiligende abschriefft underthenigst ubersenden Die
hier und im Folgenden erwähnten Beilagen fehlen beim Bericht..
Der weyde Bathori sol eine
bottschafft und schickung anhero under wegs haben, von derselben seint irer zwene alhier albereit ankommen, davon
ist bevolen, sich in der herbrig
zuenthalten. Wie wir berichtet werden, sollen die, so ankommen, sich vornehmen
lassen, das sie vorhabens, bei den stenden, der bezichtigung und auflage halb, sich
zuentschuldigen, als wolten sie dem turcken die thür in Deutschlandt offenen. Sollen zu gutter
nachtbarschafft sich erbieten wollen, wo ferne man sich gegen irem erwölten konige
friedlich erzeige und sie zu erforderung des tatern= der Tataren. oder anderer hulffe nicht
vorursacht.
Des Laßkens ankunfft ist man morgendes tags
alhier gewerttig.
Des hertzogen von Saphoi gesandter
hat bei uns ansuchen lassen, euern kfl. Gn. beiligent
schreiben an dieselbig holdent zu ubersenden. Und haben euern kfl. Gn. solchs alles
underthenigs nicht vorhalten sollen, deren wir, gehorsams getrewes vleißes zudienen,
uns jeder zeit schuldigk erkennen. Datum Regensburgk, den 19.
Junii anno 76.
Ewer kfl. gnaden
underthenigste gehorsambe
eigenhändige Unterschriften
Erich Volgkmar von
Berlebsch
Wolffgang Eylnbeck,
Dr.
Hans von
Berbißdorff
Andreas Paull, Dr.
propria