[442r] [151r] [133r] [Einfügung am Ende des Dokuments: Dorsalvermerk auf fol. 456v: Der ksl. Mt. bericht, daß polnisch wesen betreffendt. [Einfügung am Ende des Dokuments: Präs. Regenspurg, den 28. Julii anno 1576. Lectum 28. Julii anno 1576.]]a
Nachdem die römisch kaiserliche, auch zu Hungern unnd Behaimb khünigliche Majestat, unnser allergnedigster herr, inn jüngster des Hailigen Reichs anwesennden fürsten unnd stenden unnd der abwesenden churfürsten, fürsten unnd stennde räthen, pottschafften unnd gesanndten übergebnen proposition unndter anderm fürtragen lassen, ob wol des polnischen wesens inn irer Mt. außschreiben kain meldung beschehen, yedoch dieweil dem Hailigen Reiche an derselben sachen nit wenig gelegen, sich auch inn allweg gepüren wolte, seytemal des Hailigen Reichs churfürsten sich inn derselben guethertziglich bemüehetb unnd irer Mt. zu guetem zum andern mal inn Poln geschickt, von solcher hanndlung unnd verrichtung, wie nemblich ir ksl. Mt. darzue komen, was ir darundter begegnet unnd sich bei irer wahl allenthalben zugetragen, was es auch nachmaln darmit für ain gelegenhait, den stennden unnd gesanndten notwendigen bericht unnd relation zethuen unnd darüber auch ir wolmainlich guetachten zuvernemen, [151v] daß demnach ir ksl. Mt. solches alles ordenlich verfassen unnd den stenden unnd gesanndtenc inn schrifften abgesonndert übergeben wolten; [133v] mit dem angehenckten gnedigen gesynnen unnd begern, ob villeicht etliche aus inen deßwegen mit gnuegsamen bevelch noch nit fürsehen, sich mitler weil darmit gefast zumachen: So haben hierauf ir ksl. Mt. demselben irem erpieten hiemit nachzukomen nit unnderlassen wöllen.
[442v] Daß nuhn ir ksl. Mt. sich umb bemelts khünigreich Poln vor der zeitt auf weilannd khünig Sigißmunden Augusten ableiben[!] und dann auch hernach, als desselben successor, khünig Hainrich, sich aus Poln widerumb inn Franckreich begeben, mit etwas angelegnem fleiß angenomen, solches ist aus kainer ambition oder unzimblicher begirde zuherschen, vil weniger von ainiches aignen nutzen wegen beschehen, sonnder allain daherd ervolgt, daß ir ksl. Mt. nit unzeitlich erwogene unnd behertzigt, daß gleich wie es dem gemainen wesen (so dann ir ksl. Mt. inn disen sachen yederzeit fürnemblich vor augen gehabt unnd noch hat) zu [152r] allem besten, mehrer rhue, sicherhait unnd aufnemen gedeyen wurde, da solche cron Poln mit irer Mt. nechst anrainenden [134r] khünigreichen unnd lannden so wol auch dem Hailigen Reiche nit allain inn demf gueten verstanndt, ainigkait unnd nachbarlichem vertrawen, darinn sy von undencklichen jahren herkomen, noch weitter erhalten, sonnder auchg das Hailig Reich unnd dieselben allerseits khünigreich unnd lannde noch stärcker mitainander verpunden werden möchten. Also hinwiderumb nit weniger der cronh Poln selbst als sonnst vast beschwerlich sein wurde, da irer Mt. deß orts ain solcher nachbar an die seitten gesetzt werden solte, der mit irer Mt. nit inn der ainigkait, freundtschafft, gleichem verstanndt unnd gueten nachbarschafft lebte, wie zwüschen irer Mt. hochlöblichsten vorfarn, auch irer Mt. selbst unnd den vorgewesnen [443r] künigen zu Poln mit baiderseits lannde unnd unnderthanen sonnderm frommen, nutzen unnd gedeyen erhalten worden.
Welches dann ir ksl. Mt. bewegt, auf baiden jüngst gehaltnen wahltägen den stennden der cron Poln unnd großhertzogthumbs Littaw irer Mt. geliebten sohn, ertzhertzog Ernnsten, zum khünig [152v] unnd großfürsten anzupieten. Dann irer Mt. intention unnd mainung yederzeit ganntz unnd gar dahin gestanden, daß alle hanndlung auf hochgedachten ertzhertzog Ernsten [134v] gerichtet werden solte, also das, obwol baldt nach khünig Hainrichs abraisen an ir Mt. gebracht worden, wie deren nit wenig inn demselben khünigreich weren, welche vilmehr zu irer Mt. selbst person als dero sohn ain zunaigung trüegen, auch dieselben schwerlich dahin zubewegen oder zubringen sein wurden, daß sy inn hochgedachten ertzhertzog Ernnsten bewilligten, inmassen dann auch allain diser ursachen von etlichen, welche sonnst sich gegen dem hochlöblichen hauß Österreich ganntz wol affectioniert erzaigt, auch zur zeitt khünig Hainrichs wahl dasselb im werck erwisen, zu irer Mt. geschickt worden unnd allerhanndt argumenten, darumb sy irer Mt. selbst person zu der cron Poln zubefürdern gemaint weren, sonnderlich aber fürgebracht, daß ain zeit hero vilerlai unrichtige hänndel zwüschen inen, den polacken, eingefallen [443v] unnd noch schwebten, zu deren richtigmachung sy aines solchen khünigs bedörfften, so aines mehrern alters unnd erfahrnus, auch bei der regierung herkomen were unnd also widerumb alles mit mehrerm ansehen unnd verstanndt zu richtigkait und ainem rhüewigeni [153r] wesen zubringen wüste; auch [135r] demnach aufj irer Mt. erklerung, ob sy auf solchen fall dasselb khünigreich anzunemen gesynnt, vast getrungen haben, mit der andeutung, daß sichk sonnst schlechter fruchtbarn außrichtung zuversehen, auch die jhenigen, so irer Mt. thails, sich auf anndere wenden wurden; daneben aber die vertröstung gethan, daß es umb ain kurtze zeitt, als etwann umb ain jahr oder zway, zethuen unnd es hernach zu dem, so ir ksl. Mt. yetzt gern sehen wolten, leichtlich komen und dahin gebracht werden möchte, daß solch khünigreich auf hochgedachten ertzhertzog Ernnsten mit der stennde guetem willen gebracht wurde.
Ob nuhn wol ir ksl. Mt. sich darauf entlich sovil vernemen lassen, wa es ye annderst nit sein könte unnd die wahl kaines weegs auf seine f. Dlt. zubringen, daß ir Mt. auf solchen eussersten fall an ir hierinn auch nichts wurde erwinden lassen, so dem gemainen wesen unnd der ganntzen christenhait zu guetem komen möchte, so haben doch ir ksl. Mt. nit unnderlassen, inen außfüerlich zu gemüet zufüeren [153v] die ungelegenhaiten, [444r] so es irer Mt. person halben inn mehr weege, sonderlich auch [135v] in dem auf sich haben wurde, daß irer Mt. nit allain dero erblichen khünigreich unnd lannde, sonnder auch des Hailigen Römischen Reichs halben vast beschwerlich unnd nit wol möglich sein wurde, der cron Poln stets, wie zweiffels one die stennde darauf gehn unnd tringen wurden, beizuwohnen, hingegen aber dise unnd dergleichen bedencken unnd difficulteten bei irer Mt. sohns person fallen, seine f. Dlt., wa es Gott also schickte, daß dieselb zum khünig inn Poln erwehlt, sich one allen verzug unnd hindernus hinein begeben unnd derselben cron stets beiwohnen wurde; mit andern mehr hierzue diennstlichen erinnerungen unnd persuasionen, sonnderlich auch, daß, wa villeicht seiner f. Dlt. jugent halben ainich bedencken sein wolte, das jhenig, so derselben am alter abgehn unnd manglen solte, durch der cron senatorn trewen rath unnd anweisung suppliert unnd erstattet werden möchte. Zu dem, daß auch ir ksl. Mt. des erpietens were, seiner f. Dlt. unnd dem khünigreich Poln yederzeit mit rath unnd that nit weniger, [154r] als ob ir ksl. Mt. selbst khünig were, hilfflich unnd beistenndig zu sein. Wie [136r] dann auch ir ksl. Mt. dero zu vorgestanndner wahl [444v] verordneten oratorn innsonderhait bevolhen, sich alles möglichen unnd eussersten fleiß dahin zubearbaiten, damit die jhenigen, welche auf irer ksl. Mt. person giengen, vilmehr hochgedachten iren sohn, ertzhertzog Ernnsten, zubefurdern vermöcht wurden.
Dessen aber ungehindert ist die sach durch göttliche schickung dahin gerathen, daß ir ksl. Mt. zum khünig inn Poln unnd großhertzogen in der Littaw ordenlicher unnd rechtmessiger weise nach satzung, altem herkomen unnd gebrauch derselben cron erwehlt unnd durch den ertzbischoff von Gnesen offentlich nominiert, volgendts auch von dem groß marschalck, welchen baiden es irer tragenden dignitetl unnd ämpter halben gepürt, publiciert unnd demnach alßbaldt von der cron stennden ain ansehenliche potschafft furgenomen unnd benennt worden, welche zu irer ksl. Mt. ziehen unnd derselben auf vorgehennde ankundigung solcher ergangnen wahl, auch laistung [154v] des juraments decretum electionis überantworten solten.
Welchermassen aber baldt unnd nemblich den dritten tag darnach etlich wenig lanndt räthe sambt ainem thail der ritterschafft inn Poln von den [136v] anndern sich getrennt unnd die infantinm inn Poln dergestallt zur khünigin nominiert, daß sy dem weyda in Sibenbürgen vermähligt werden solte, solches ist gleichwol meniglich [445r] bewüst. Nichts desto weniger aber, nachdem bemelter weyda sambt den seinen sich bißher unnderstannden, so wol der ksl. Mt. durch schreiben unnd ire gesanndten als andern einzubilden, daß solche wahl legitime unnd rechtmessiger weise furganngen seye, so kann ir ksl. Mt. nit umbgehn, etwas weitleuffiger anzaigung zethuen, wie die sach im grundt geschaffen.
Unnd ist erstlich wissentlich, daß inn krafft der vor wenig jahren zwuschen der cron Poln unnd großfürstenthumb Littaw aufgerichten union die polen ausser zuthuen der littawer kainen khünig zuerwehlen macht haben.
So ist unwidersprechlich, daß der gaistlich stanndt nit weniger als der weltlich ainen khünig [155r] zuerwehlen hat unnd kainer durch den andern darvon ausgeschlossen werden solle.
Unnd dann, ainen khünig zu nominiern, niemandt anndermn als dem ertzbischof von Gnesen, der cron Poln primatio, die publication aber dem großmarschalck gepürt.
[137r] Dieweil dann offenbar, daß weder ainicher aus derp Littaw, Preussen oder gaistlicher, so zu Warsaw dem wahltag nit allain für sich selbst, sonnder auch von annderer wegen (wie dann vermög [445v] der cron satzungen unnd statuten die jhenigen, so auf beschehen erfordern nit erscheinen, ire abwesenhait nichts furtragen mag oder sy sich dern hernach zubehelffen haben) beigewohnt, inn hochgedachter infantin unnd deß ir vermainten gemahls wahl bewilligt, noch die nomination durch den ertzbischof oder die publication von dem großmarschalck beschehen, sonnder baide solche actus durch andere privat personen, welche von rechts wegen weder zunominiern nochq publiciern haben, wider alts herkomen, auch derselben cron satzungen unnd gebrauch verrichtet worden, so kann ain yeder leichtlich erkennen, wie dergleichen election sambt darauf ervolgter [155v] coronation, als die one alles fundament unnd grundt ist, fur rechtmessig zuachten sei.
Nichts desto weniger aber hat ir ksl. Mt., als die bei diser sachen ye unnd allwegen vilmehr auf pflantzung unnd er[137v]haltung gueter rhue, ainigkait unnd des gemainen besten als anders gesehen, so baldt sy diser widerwertigen wahl erinnert worden, nit unnderlassen, die weeg unnd mittel zusuechen, dardurch die sachen zuversichtlich möchten zur vergleichung gebracht werden, unnd demnach erstlich den Bathory durch schreiben, volgenndts auch durch ainen aignen gesanndten neben erinnerung, was aus solcher widerwertigen wahl für ain schädlich, [446r] verderblich fewer entstehn möchte, vermahnt, sich deß ime unrechtmessiger weise angetragnen khunigreichs nit anzunemen, sonnder darvon abzustehn.
Ob nuhn wol seine, des weyda, gesanndten vor der wahl inn iren offentlich gehabtenr orationen die stennde dahin vermahnt, daß sy zuvorderst ir ksl. Mt. unnd das hochlöblich hauß Österreich inn achtung haben wolten, mit vilen andern unnd sonnderlich denen worten, [156r] daß ir herr höchstgemelter kaiserlichen Mt. ainichen eintrag oder hinderuns zuthuen nit gemaint were, daher dann [138r] ir ksl. Mt. sich wol versehen gehabt, daß er dessen inngedenck sein unnd irer ksl. Mt. vermahnungen unnd wahrnungen statt geben wurde, so hat er doch derselben irer Mt.s zuversicht entgegen nit allain den erstlich mit berürten schreiben geschickten currier, sonnder auch den baldt darauf zu ime abgeferttigten gesanndten, nachdem er sy etliche wochen aufgehalten, one ainiche gewisse anntwort widerumb hinweg ziehen lassen.
Neben disen haben ir ksl. Mt. auch zu der von den widerwertigen baldt nach beschehener unordenlichen nomination gehn Jendrziow angestellten zusamenkonfft ire ansehenliche oratorn abgeferttigt, mit der sonndern instruction unnd bevelch, [446v] daß sy mit außfüerlicher erinnerung, was für gefahr unnd unrath, da der Bathory zum khünigreich Poln komen solte, hingegen aber bey irer ksl. Mt.t für nutzbarkaiten zugewarten, auch sonnst durch alle ersprießliche mittel unnd weege möglichen [156v] unnd besten fleiß fürwenden solten, die schwirigenu gemüeter zu mitigiern unnd dahin zubewegen, daß sy irer ksl. Mt. [138v] ordenlich erganngnen wahl sich weitter nit widersetzen, sonnder inn dieselb ires thails auch bewilligen unnd zu denen, so irer ksl. Mt. thails, tretten wolten; mit sonnderm bevelch, denselben stennden zugemüet zefüeren, was condition unnd stanndts der Bathory, was sein vermögen unnd macht, wie er mit anndern christlichen potentaten unnd fürsten befreundt unnd was im fall der noth von ime, dem auch Sibenbürgen gar nit aigenthumblich zugehörte, fur rettung zugewarten. Es were dann, daß sy der türcken hülff unnd beistandts sich gebrauchen wolten, welches, wie mißlich unnd gefährlich es were, mann bißher vilfältiglich erfaren hette. Zu dem, daß auch hieneben dieselben irer Mt. oratorn den stennden noch weitter einbilden solten, daß nit unzeitlich zubesorgen, wa der Bathory bei regierung der cron Poln bleiben wurde, die türcken über Poln eben das ius unnd gerechtigkait, so sy sonnst über Sibenbürgen unnd den weyda daselbst praetendierten, [157r] inen zuemessen, auch, wa er nit alles thuen wurde, was inen gefellig, er nit allain Sibenburgen [447r] halben inn gefahr stehn, sonnder [139r] auch weder inn Poln noch der Littawv vor irem vheindtlichen überfall sicher unnd frei sein, sonder sy, die türcken, fürgeben wurden, daß sy eben dardurch, daß sy dem weyda inn Sibenburgen (so von inen für den gehalten wirdet, wie meniglich bewüst) sich unnderworffen, zu der cron Poln unnd großfürstenthumb [Einfügung darüber: Littaw]w inen ain gerechtigkait geschöpfft, auch volgenndtsn sich mit gewehrter hanndt darbei zuhandthabenn unnderstehn unnd entlich dasselb khünigreich zu unwiderbringlichem gemainer christenhait schaden unnd nachthail unndter ir tyrannisch joch bringen wurden. Neben welchem allem ir ksl. Mt. auch denselben iren oratorn solchen bevelch gegeben, daß ir Mt. sich versehen, da es zu ainer tractation unnd hanndlung komen were, es solte villeicht die sach auf bessere weeg zubringen gewesen sein.
Es ist aber dessen alles ungeachtet nit allain solche legation sowol als die vorbemelte sybenbürgische one frucht abgangen, ja auch irer [157v] Mt. oratorn zuvor nit für die daselbst zu Jendrziow versamblete [139v] stenndt gelassen unnd gehört worden, biß daß sy das jhenig, darumb sy zusamen komen, abgehandlet unnd beschlossen gehabt. Alda irer Mt. oratorn auf gethanes fürbringen mit der blößlichen anntwort abgeferttigt worden, daß die stennde ir ksl. Mt. durch sondere gesandten beantworten wolten; wie auch lanng unnd erst inn der sibendten wochen hernach beschehen.
[447v] Mitler weil aber seind die von denen stennden, so die ksl. Mt. zum khünig erwehlt, gehn Wien verordnete gesandten bei irer Mt. ankomen. Unnd nachdem sy den achzehennden Januarii irer Mt. inn offner audientz das khünigreich deferiert unnd angetragen, den volgennden tag die conditiones, so irer Mt. auf dem fürganngnen wahltag gehabte oratorn inn irer Mt. namen einganngen unnd bewilligt, sambt noch andern artickeln (xwelche bei khünig Hainrichs wahl von den stenden aufgericht, ime erstlich zu schweren fürgebracht unnd daher khünigs Hainrich artickel genennt werden)y übergeben und dieselben zu confirmiern unnd zu schweren begert haben; [140r] mit dem erpieten, nach laistung desselben irer Mt. das decretum electionis zuzestellen. Bei welchem sy es auch nit bleiben lassen, sonnder noch weitter auf das ge[158r]trungen, daß ir ksl. Mt. sich alßbaldt inn Poln begeben wolte.
Nachdem aber sowol das jurament (dessen dann irer Mt. die oratorn baldt darnach ain besonndere form fürgebracht) an ime selbst als auch die berürte conditionen unnd artickelz inn vilen puncten bedencklich, unnd dann yetzbemelte irer Mt. hineinkonnfft, darumb die oratorn dermassen starck angehalten, die sach noch schwerer gemacht, zu dem daß diser handel nit allain ir ksl. Mt., sonnder auch das Hailig Reiche teutscher nation so wol irer Mt. erb khünigreich unnd lannde unnd [448r] zwaar die ganntze christenhait mitbetreffen theteaa, ist die sach notwendiglich berathschlagt unnd entlich den zwenunndzwaintzigisten Martii zwüschen irer Mt. unnd den oratorn auf solche weeg abgehanndlet, verglichen unnd beschlossen worden, wie inn der über solche vergleichung letztverfasten [140v] schrifft, darvon hieneben copi übergeben wirdet, begriffen. Darauf ir ksl. Mt. baldt des volgennden tags das jurament mit gewöhnlicher solennitet gelaistet unnd hingegen das decretum electionis zu iren hannden empfanngen; das jhenig aber alles, was also gehanndlet, durch irer Mt. universal ausschreiben, darvon auch ain abtruck hierbei zufinden, allen stenden inn Poln unnd dem großfürstenthumb Littaw zuwissen gemacht worden.
[158v] Damit nuhn churfürsten, fürsten unnd stende unnd der abwesenden räthe, potschafften unnd gesanndten ainen gründtlichen bericht empfahen, von wem ir ksl. Mt.ab also zum khünig inn Poln unnd großfürsten inn der Littawac erwehlt, nominiert unnd publiciert worden, wer darbei gewesen unnd inn solche election bewilligt, so hat ir ksl. Mt. nit umbgehn wöllen, den stenden unnd gesandten hiemit copi berurts decreti electionis zuübergeben. Aus welchem zusehen, daß die sachen weit anders geschaffen, als der Bathory unnd [141r] seines thails stennde hin unnd [448v] wider außzubraiten unnd, sich andere zu persuadiern und zuberedenad, unnderstehn, ja auch irer ksl. Mt.ae selbst nit allain durch schreiben, sonnder auch ire obangeregter massen von Jendrziow aus zu irer Mt. verordnete gesandten, welche gleich zu der zeitt, als ir ksl. Mt. den vorberurten actum mit laistung des juraments verrichtet, zu Wien ankomen, unnd dann auch nit weniger die, so alher abgeferttigt worden, fürbilden dörffen. Inmassen dann dasselb aus iren, der gesandten, zu Wien übergebner instruction unnd dann alhie neben mündtlicher werbung gethanem schrifftlichem fürbringen, deren baider unnd irer Mt. darauf yedesmaln [159r] gegebnen anntwort copien den stennden unnd gesanndten hiemit zugestellt werden, nach lengs zusehen. Seytemal aus demselben decreto electionis, welches mit viler ansehentlichen lanndträthe so wol auch von der ritterschafft unnd adel, gaistlichs unnd weltlichs stanndts, [141v] unnd anderer derselben cron stennde sigeln bekrefftigt, gnuegsamblich erscheint, daß ir ksl. Mt. nit allain vom ertzbischof, ainem (wie sy, die bathoryschen, sagen) ainichemaf mann, sonnder ausser deren, welcheag von wegen aller stennde des ganntzen großfürstenthumbs Littaw unnd der preussischen lannde bei solcher election gewesen unnd alle zugleich inn dieselb irer Mt. election ainhelliglich bewilligt haben, vast von allen damaln anwesenden lanndträthen, ainer grossen anzal des polnischen adels unnd [449r] nit von gemainen, sonnder fürnemen, ansehenlichen, auch gueten thails solchen leuthen, welche mit emptern im landt fürsehen, zu dem nit übereylter weiß haimblich oder one der anndern wissen wider recht unnd billichait oder gemaine der cron Poln libertet unnd freyhait aus angemastem gwalt, wie solches alles die bathorischen fürgeben, sonnder auf vorgehennde der stennde zeittige unnd etliche wochen gehabte berathschlagungen, tractationen unnd hannd[142r]lungen [159v] auf maß unnd weise, wie es bei derselben cron herkomen und gebreuchig ist, auch so wol von person zu person, als hernach inn gemain inn yedem palatinatu beschehene umbfrag unnd ordenliche vernemung der votorumah unnd mainungen wolbedächtlich unnd mit stattlicher erwegung, was irem vatterlandt das nutzlichst sein, auch der cron zu mehrern ehren, wolfarth unnd aufnemen gedeyen möchte, inn krafft irer habenden, wolhergebrachten freyen wahlgerechtigkait gebürlicher weise erwehlt. Unnd sy, die bathorischen, selbst die jhenigen seyen, welche vom senat inn gar geringer anzall, nemblich allain drey, der crackawisch, beltzisch unnd lublinisch waywoda, unnd etliche, als der zarnoviensis, racziesnensisai, malogostensisaj und biecensis castellani sambt ainem thail deß an sich gehenckten polnischen adels wider ires vatterlanndts satzungen unnd gebreuche, auch alle recht unnd billichait unordenlicher weise unnd zu höchster des gantzen [449v] gaistlichen stanndts des [142v] großfürstenthumbs Littaw unnd der preussischen lannde so wol vast aller senatorn unnd viler von der ritterschafft unnd adel, auch sonnderlich des ertzbischofs unnd großmarschalcks, denen, wie obsteht, die nomination unnd publication gepürt, iniuri unnd beschwerung aus sonnderm [160r] fürsatz, dieak von den andern rechtmessiger weise beschehene wahl zuwidertreiben unnd zuhindern, zu der fürgenomnen gegenwahl geschritten unnd also, inmassen sy andere bezeihen, der gemainen libertet grossen gwalt zugefüegt haben.
Welche vergwältigung, unnd daß sy nichts weniger als die gemaine libertet zuerhalten gesinnt seyen, auch aus dem erscheint, daß sy nit gescheucht, das ort, so zur khüniglichen wahl fürgenomen unnd da meniglich frid, wie es auch inn sonnderhait geordnet gewest, gehalten unnd kain gwalt geüebt oder gebraucht werden sollen, gleich zu der zeitt, als nach volnbringung dessen, so vor der wahl zuverrichten, der ertzbischof sambt den andern obgemelten senatorn, denen von der [143r] ritterschafft unnd anndern stennden, gaistlichen unnd weltlichen, an demselben ort zur election zuschreitten vermaint, solchen ort zuvor einzunemen unnd mit geschütz unnd annderer kriegs rüstung dermassen zuumbfahen, daß der ertzbischof sambt den andern, welche gueten thails von weiten orten unnd sonnderlich aus der Littaw unnd Preussen nit allain [450r] für sich selbst, sonnder auch von derselben ganntze lannde wegen one alle waaffen[!] zur freyen wahl komen, verursacht worden, sy durch etliche raths per[160v]sonen zubeschicken und zuvermahnen, daß sy von solchem gwaltthätigen fürnemen abstehn unnd der freyen wahl iren geburlichen ganng lassen wolten; unnd entlich, dieweil solches ersuechen bei inen, den bathorischen, nit statt haben wöllen, sich zu nechst darbei an ain ander sicherersal ort zubegeben. Also daß was durch sy, die bathorischen, des orts halben angezogen wirdet, nit hoch zu achten ist,am inn bedenckung, daß sy selbst daran schuldig unnd dann unzweiffenlich, daß gar nit das ort oder mahlstatt, sonnder derenan, welche ainen [143v] khünig von rechts unnd gewonhait wegen zuwehlen haben, ainhelliger consensus ainen khünig machen kann.
Neben disem seind noch etliche anndere behelffe, deren gemelte bathorischen sich zu beschönung ires unzeitlichen unbefüegten fürnemens gebrauchen. Dieweil aber ir ksl. Mt. inn der yetzbemelten zu Wien gewesnen gesanndten ervolgten anntwort anzaig gethan, wie es mit aim unnd dem andern im grundt geschaffen, so ist unnötig, dasselb diß orts zuerholen. Dann ir ksl. Mt. genntzlich darfür halten, daß churfürsten, fürsten unnd stennde, auch der abwesennden räthe, pottschafften unnd gesanndten aus dem, so biß daher erzelt, gnuegsamblich abnemen [450v] unnd greiffen werden, ob irer ksl. Mt. election, so von denen herkombt, welche vermög der cron [161r] Poln satzungen unnd gebreuche ainen khünig zuerwehlen, zu nominiern und publiciern macht haben, dardurch auch weder der cron Poln gemainer libertet noch derselben zugehörigen lannde oder sonderbarn personen privilegien ainicher ab[144r]bruch beschicht, oder des Bathory wahl, inn der durchaus nichts ist, so nit denselben satzungen, gebreuchen, libertet, privilegien unnd freyhaiten entgegen were, für rechtmessig zu achten seye.
Unnd da die stennde unnd gesanndten solches also erwegen, werden sy daher auch leichtlich schliessen, daß die auf dergleichen undichtigeao wahl ervolgte crönung gleichermassen kainen grundt hat unnd demnach nit weniger für nichtig unnd von unwirdenap zuachten seye, unnd dasselb nit allain berürts ires fundaments der election, one welche die crönung nit bestehn noch ime, Bathory, ainiche gerechtigkait geben kann, sonnder auch deßhalben, daß solche crönung ebnermassen wie die wahl one alle ordnung unnd durch die verrichtet worden, welche, nachdem inen ainen khünig zucrönen nit gepürt, sich dessen unbillicher weise angemast unnd andern vermeßner weise inn ir ampt gegriffen; unnd solches ausser der littawer unnd preussen, welche auch dargegen austrucklich protestiert haben, verwilligung unnd zuthuens.
[451r] [161v] Wiewol nuhn aus dem, so yetzt der (gleichwol [144v] undüchtigen) crönung halben vermeldet, unnd dann auch denen lanng zuvor aus Sibenbürgen unnd Jendrziowaq unnd andern orten einkomnen relationen unnd berichten sovil abzunemen, daß schlechte hoffnung übrig, die sach zur ainigkait unnd vergleichung zubringen, nichts desto weniger, nachdem ir ksl. Mt. inn diser sachen ir yederzeit nichts höhers angelegen sein lassen, als daß dises khünigreich bei wirden bleiben, der gemain frid unnd rhue erhalten, auch denen unndter ainander zwispältigenar stenden unnd unnderthanen nit ursach gegeben wurde, undter inen selbst ain bluetbad anzurichten: So hat ir ksl. Mt. dessen alles ungeachtet auch damaln den ernnst, wie es wol die notturfft gewesen were, nit an die hanndt nemen, sonnder als von dem ertzbischof ain allgemainer lanndttag gehn Warsaw ausgeschriben gewest, irer Mt. ansehenliche pottschafft dahin verordnen wöllen, durch dieselben bei denen von baiden thailen erscheinenden stennden [145r] noch ferner die mittel unnd weeg zusuechen, dardurch die sachen zu gleichem verstanndt und richtigkeit möchten gebracht werden, unnd neben dem mittel, so ir ksl. Mt. auch von anfang dises zwispalts unnd hernach fürgeschlagen, nemblich daß die infantin sich [162r] deß irem herkomnenas ungemessen hewraths entschlüege unnd hingegen irer ksl. [451v] Mt. geliebter sohn, ertzhertzog Ernnst, mit ir ebnermassen wie der Bathory vermähligt unnd zum khünig alßbaldt gekrönt wurde, den stennden, damit ir ksl. Mt. ye an ir nichts erwinden liesse, noch ferner sovil eingeraumbt, daß sy auch selbst auf anndere dergleichen (doch irer ksl. Mt. an irer reputation unverklainerliche) mittel unnd weeg gedencken möchten. Wie dann dasselb inn obangeregter irer Mt. schließlichen resolution unnd den ausganngnen universaln mit mehrerm begriffen ist; zu welchem allem ir ksl. Mt. auch bemelten iren oratorn allen notwendigen [145v] bevelch gegeben.
Nachdem aber ausser etlicher abgesanndten, welche allain zu dem endt geschickt worden, damit sy die jhenigen, welche irer Mt. thails weren, durch allerlai practicken zum abfall zubewegen sich beflissen, vom gegenthail niemandt daselbst erschinen, so ist von denen, so irer ksl. Mt. thails, mehrers nit gehanndlet, als daß ain annder lanndttag auch gehn Warsaw auf den drittenat verschines monats Junii angestellt, unnd dann mitlerweil von der stennde wegen bei irer ksl. Mt. auf derselben [162v] persönliche hineinkonnfft zum hefftigsten getrungen worden. Darauf ir ksl. Mt. inen, aus was ursachen sy nit umbgehn möchte, gegenwertigen Reichs tag persönlich zubesuechen (wie [452r] dann dieselben ursachen hieneben aus ainem sonndern extract zuvernemen), außfüerlich zuerkennen gegeben; daneben aber nit unnderlassen, mit verordnung der vertrösten summen gelts, auch abferttigung besonnderer [146r] legationen so wol inn die Littaw als Preussen, durch welche denselben stenden irer Mt. gemüet, auch weittere intention unnd vorhaben entdeckt werden möchte, unnd sonnst inn annder weeg alles zuthuen, so yetziger zeitt von irer Mt. beschehen mögen. Wie dann auch ir ksl. Mt.au zu dem gehn Warsaw von newem, wie obsteht, angesetzten lanndttag ire oratorn mit notwendiger instruction abgeferttigt.
Nachdem aber der Bathory umb dieselb zeitt seinen weeg auf Warsaw genomen, inn mainung, denselben lanndttag, wie beschehen, zu zerstören, hat er allerlai mittel unnd sonnderlich mit betrohtem gwalt, entsetzung irer empter unnd güeter unnd inn ander weeg die sach bei denen, so biß dahin bei irer ksl. Mt. bestenndig verharrt, auch unndter den[163r]selben den ertzbischof, großmarschalck, general öbristen inn Großpoln unnd andere dahin gebracht, daß ausser etlicher wenig, welche sich noch aufhalten, [146v] die übrigen alle sich ime, Bathory, unndergeben unnd mehrers thails auf berürter seiner raiß ime entgegen gezogen.
Wie er dann auch durch ebenmessige practicken, vilfältige [452v] beschickung, verhaissung unnd betrohungen sovil zuwegen gebracht, daß [Einfügung in Zeile: (]avwie irer ksl. Mt. so wol von dem, welchenaw ir ksl. Mt. baldt nach gelaistem jurament inn die Littaw mit irer Mt. confirmationen obangeregter artickel unnd conditionen abgeferttigt, als von anndern mehr orten bestendiger bericht zukomen[Einfügung in Zeile: )]ax die stennde daselbst ausser etlicher wenig fürnemen personen, welche gern bestenndig bliben weren, aber seidthero, dieweil sy gesehen, daß sy allain sich inn die lenge nicht aufhalten könten, dem unglück unnd der zeitt auch nachgeben müessen, sich noch im verschinen Maio unnd vor ankonnfft berürter irer ksl. Mt. zu inen abgeferttigten pottschafft dahin entschlossen, ime, Bathory, sich, yedoch mit gewissen conditionen, zuergeben, [163v] unnd [147r] derwegen ire gesanndten zu ime abgeferttigt, welche ime auf den fall, daß er dieselben conditionen bewilligen unnd inen deßhalben ain begnüegen thuen wirdet, von irer, der littawischen stennde, in gemain wegen alle subjection unnd gehorsamb anpieten, auch die gewöhnliche pflicht laisten sollen. Inmassen nit weniger von den preussen für bestendig geschriben wirdet, daß sy der littawer exempel nachganngen unnd ausser der stette Dantzigck unnd Elbingen vast alle ermeltem Bathori sich ergeben haben.
[453r] Unnd solle nuhnmehr die sach auf dem stehn, daß er, Bathory, ainen allgemainen lanndttag auf Bartholomoei nechstkönfftig fürgenomen.
Dieweil dann die sachen dahin gerathen, so können ir ksl. Mt. nit umbgehn, die stennde unnd gesanndten zu irem weittern nachdencken kürtzlich zuerinnern, was bei diser sachen auf den ainen weeg, nemblich da der Bathori bei der mit gwalt unnd wider alles recht unnd billichait erlanngten possess des khünigreichs Poln gelassen [147v] werden solte, für nachtail unnd gefahr, [164r] hingegen aber, da die sach dahin zubringen, daß ir ksl. Mt. ordenliche wahl zu gebürlichem effect käme, daraus für nutzbarkaiten zugewarten.
Unnd dieweil von des weyda stanndt unnd condition, auch der gefahr, so bei angeregter seiner regierung sein wurden, oben meldung beschehen, so hat ir ksl. Mt. diß orts das noch weitter vermelden wöllen, daß es alberait den weeg erraicht, wie ir ksl. Mt., daß es dahin gerathen wurde, zeittlich darfür gehalten, seytemal die türcken sich nit allain des weyda als ires mancipii annemen, sonnder auch neben dem, was aus des türckischen kaisers unnd seines öbristen vesyrs, des Mehemeth [453v] Bassa, seidt der zeitt, daß dieay sach im schwung ist, an ir Mt. gethanen schreiben, darvon hiemit copeyen übergeben werden, zusehen, der Bassa zu Ofen inn ainem an ir Mt. baldt nach fürgangner wahl beschehenen schreiben fürgeben dörffen, daß solch khünigreich vor vilen unnd nemblich ainhundert unnd dreissig jahren undter irer protection unnd schutz gewesen [148r] unnd noch seye. [164v] Daher dann leichtlich abzunemen, obgleich der Bathory sich sonnst inn ainichen krieg wider ir ksl. Mt. oder anndere christliche potentaten unnd fürsten villeicht darumb, daß die Polen sich darwider setztenaz, oder sonnst ainicher anndern ursachen halben nit einlassen wolte (welches aber, nachdem ime, Bathory, bißher die sachen dermassen glücklich unnd nach seinem willen erganngen und er derwegen sich dessen zweiffels one übernemen wirdet, vast mißlich), daß er doch schwerlich dem wurde entgehn mögen, daß er nit (er wolte dann den, zu welchem er yetzt alle seine zuflucht hat, ime zum vheindt machen) auf den fall, daß er, der türck, den paß durch Poln begern wurde, denselben bewilligte. Zu was grossem vorthail aber solches dem vheindt geraichen, was auch hieraus nit allain irer Mt. erblichen khünigreiche, sonnder auch das Hailig Reiche zugewarten, daß ist leichtlich zuerachten. Dann solcher vheindt dardurch die gelegenhait bekomen wurde, seinen fueß dem Hailigen [454r] Reiche näher als bißher nie, auch gar auf [148v] teutschen boden zusetzen unnd also Teutschlanndt an unnderschiedlichen orten, so offt es ime gefellig, zuüberfallen unnd anzugreiffen, ja auch sich ainen herrnba der Ost See zumachen.
[165r] Gleich wie aber der moscowiter nit allain mit irer ksl. Mt. guete freundt- unnd nachbarschafft zuhalten, sonnder auch mit derselben sich in pündtnus einzulassen durch schreibenbb und seine selbst gesanndten, innsonnderhait aber die nechstverschines jahrs zu ime abgeferttigte pottschafftbc, welchebd vor wenig monaten widerumb heraus komen, sich erpotten hat unnd zu mehrer dessen bestettigung yetzt ain sonndere pottschafft zu irer Mt. abgeferttigt, also wirdet er zweiffels one ganntz übel zufriden sein, da der Bathori bei dem khünigreich Poln bleiben solte, auch auf solchen fall nit allain derselben cron unnd dem großfürstenthumb Littaw hefftigerbe zuesetzen als zuvor niebf, sonnder auch gegen anndern christlichen lannden sich desto vheindtlicher erzaigen.
Hingegen aber, wa die ksl. Mt. zu würcklicher [149r] possess desselben khünigreichs Poln, zu dem sy ordenlich beruefft, komen, werden hierdurch die (wie auch zuvor angezogen) benachbarte unnd von undencklichen jahren ainander mit sonnderer verwanndtnus zugethane khünigreiche noch stärcker [165v] mitainander verpunden, [454v] auch daher unnd dann ausbg berürter des moscowiters freundtschafft unnd verainigung gemainer ganntzen christenhait nit ain geringe macht zugehn unnd zuverhoffen sein, daß die türcken hierauf ain aug haben unnd der christenhait weniger als bißher überlästig sein, oder doch zum wenigsten mann weit ain mehrere gelegenhait haben werde, irem, der türcken, gwalt zubegegnen und nit allain statlichen widerstanndt, sonnder villeicht auch mit göttlicher verleihung ainen abbruch zethuen.
Wann nuhn die sachen oberzelter massen geschaffen, so gesinnen ir ksl. Mt. freundtlich unnd gnediglich, churfürsten, fürsten unnd stennde, auch der abwesenden räthe, pottschafften unnd gesanndten [Marginalie: Schreiberwechsel Petitio.]bh wöllen das herkomen, [149v] gelegenhait unnd umbstende diser sachen, innsonnderhait auch die auf den ainen weeg nit weniger dem Hailigen Reiche unnd gemainer gantzen christenhait als irer Mt. erblichen khünigreichen unnd lannden vorstehende höchste gefahr, so wol die nutzbarkaiten, so im andern fall bei der sachen zuverhoffen, wol zu gemüet füeren [166r] unnd erwegenbi, auch darauf nit allain niemandt andern als ir ksl. Mt. für khünig in Poln erkennenbj unnd halten oder den irer Mt. von solcher ordenlichen, rechtmessigen wahl wegen gepürenden titl yemandt andern geben, sonnder auchbk irer Mt., was ire chur- unnd f. Gnn. unnd sy so wol zu erhaltung irer Mt. ksl. [455r] unnd khüniglichen dignitet unnd reputation als zubl abwendung angeregter gefahr unnd dann hingegen zu befürderung des Hailigen Reichs unnd gemainer ganntzen christenhait wolfarth, rhue unnd sicherhait für das best unnd nutzlichst ansehen unnd erachten werden, irer Mt. eröffnen unnd sich hierinn mit rath unnd that also erzaigen, wie irbm ksl. Mt. zu inen das freundtlich unnd gnedig vertrawen haben.
Letzlich, dieweil ir ksl. Mt. sich inn der bemelten [150r] bathorischen gesanndten nechstgegebnen voranntwort dahin erpotten, auf ir gethanes anbringen sich mit erstem gegen allen der cron Poln unnd großfürstenthumbs Littaw stennden ires ge[166v]müets ferner durch schreiben oder ire pottschafft zuerkleren, unnd dann solches auf obberürtem gegen Bartholomaei nechstkönnfftigbn angestellten allgemainen landttag zum gelegnisten, auch aus allerhanndt ursachen, so churfürsten, fürsten unnd stennde, auch der abwesennden gesanndten selbst zuermessen, lennger einzustellen nit rathsam sein wirdet, unnd gleichwol die zeitt vast kurtz ist,bo so ersuechen ir ksl. Mt. sy, die stende und gesandten, daß sy, dise berathschlagung desto mehr zufürdern, an inen nichts wöllen erwinden lassen.
[455v] Welches alles ir ksl. Mt. gegen iren chur- unnd f. Gnn.bp unnd inen sambt unnd sonnderlich inn aller freundtschafft, gnaden unnd guetem zuerkennen unnd zubedencken freundtlich unnd gnediglich erpietigbq.
[456v] [167v] [150v]
Dorsalvermerk, siehe Überschrift.