Briefe 1898
Die untenstehende Briefliste ist mit Klick auf die jeweiligen Kategorien sortierbar. Absender und Empfänger werden nach Familiennamen sortiert.
Die mit * markierten Briefnummern entstammen der ersten Version dieser Edition, in welcher Briefe bis zum Jahre 1880 erschlossen wurden. Briefe ohne alte Numerierung und mit einer Datierung vor 1880 wurden nachträglich eingefügt.
L.2525 | F[ranz] Müller | Alexander Rollett | 1898 I 9 | Graz |
L.2526 | [Eduard] Reyer | Alexander Rollett | 1898 I 13 | [Wien] |
L.2527 | O.[?] Wagner[?] | Alexander Rollett | 1898 II 11 | Wien |
L.2528 | E[duard] Pflüger | Alexander Rollett | 1898 II 27 | Bonn |
L.2529 | Paul Grützner | Alexander Rollett | 1898 III 7 | Tübingen |
L.2530 | W[illiam] T[ownsend] Porter | Alexander Rollett | 1898 III 17 | Boston |
L.2531 | Viktor Fossel | Alexander Rollett | 1898 IV 1 | Graz |
L.2532 | Hermann Wagl | Alexander Rollett | 1898 IV 5 | Stadl |
L.2533 | [Heinrich] Boruttau | Alexander Rollett | 1898 IV 29 | Göttingen |
L.2534 | Charles Richet | Alexander Rollett | 1898 V 2 | [Paris] Sorbonne |
L.2535 | W[illia]m Stirling | Alexander Rollett | 1898 V 3 | Manchester |
L.2536 | Ludwig von Thanhoffer | Alexander Rollett | 1898 V 12 | Budapest |
L.2537 | Moritz Holl | Alexander Rollett | 1898 V 28 | Graz |
L.2538 | [Fritz] Pregl | Alexander Rollett | 1898 V 30 | Gstatterboden |
L.2539 | Emil Rollett | Alexander Rollett | 1898 VII 14 | Baden |
L.2540 | Fischer und Franke | Alexander Rollett | 1898 VII 15 | Berlin |
L.2541 | A[lfred] Binet | Alexander Rollett | 1898 VII 20 | Paris |
L.2542 | Rudolf Klemensiewicz | Alexander Rollett | 1898 VII 24 | Bad Vellach |
L.2543 | J. Heitzmann | Alexander Rollett | 1898 VIII 14 | Wien |
L.2544 | Ernst Schultze | Alexander Rollett | 1898 VIII 31 | Bonn |
L.2545 | Richard Fleischer | Alexander Rollett | 1898 IX 14 | Baden |
L.2546 | [Viktor] Hensen | Alexander Rollett | 1898 X 1 | Kiel |
L.2547 | Alois Müller [bzw. Familie von Hermann F. Müller] | Alexander Rollett | 1898 X 25 | Graz |
L.2548 | W[illia]m Stirling | Alexander Rollett | 1898 XII 2 | Manchester |
L.2549 | Alois Müller | Alexander Rollett | 1898 XII 21 | Graz |
L.2550 | Ernst Börner | Alexander Rollett | 1898 XII 28 | Graz |
L.2551 | A[nton] Bleichsteiner | Alexander Rollett | 1898 XII 31 | Graz |
Hochverehrter Herr Hofrat!
Da mir die Aktion beim Landesschulrat so gelungen ist – er machte mit einem eigenen Erlass sämtliche Ortsschulräte und Schulleitungen auf das Erscheinen des Obstbuches aufmerksam und empfahl eindringlich dessen Ankauf – möchte ich Ihr Augenmerk noch auf die steierm[ärkische] Sparkasse lenken, bei deren Präsidenten, Herrn Baron Neupauer, ich bereits Stimmung machte, was ich sub sigillo mitteile.
Ich glaube annehmen zu dürfen, dass ein Petitum des steierm[ärkischen] Volksbildungs-Vereines an die steierm[ärkische] Sparkasse von Erfolg begleitet sein werde, wenn insbesondere die hohe Wichtigkeit und Rentabilität eines zielbewussten Obstbaues in den durch Peronospora und Phyllo[nium?] zerstörten Weingärten in minder guten und deshalb für Weinbau nie rentablen Lagen mit Nachdruck betont werden. (Vergl[eiche] Seite 6 meines Buches.)
Durch unentgeltliche Verteilung meines Buches unter die armen Keuschler und Bauern in Mittel- und Untersteiermark, wo dermalen zahllose Weingärten durch Seuchen vernichtet sind und seit Jahren brachliegen, könnte die steierm[ärkische] Sparkasse dem um des Daseins Notdurft ringenden Landmanne einen billigen Weg zu einer sicheren Einnahmequelle weisen.
Ich bitte, den Tenor des Petitums auf das Unterstrichene zu legen und sich vielleicht gelegentlich persönlich verwenden zu wollen.
Auch empfehle ich, mit den Buchhändlern in den Zentren unseres Obstbaues und Handels in Fühlung zu treten und selbigen eine Affiche für die Vitrine zu behändigen. In Mureck: Hans Buchner, in Gleisdorf: Anton Rechberger, in Weiz: Joseph Gaugl. – Gewähren Herr Hofrat diesen Buchhändlern guten Rabatt. – Herr W. Klenert wird das Buch in seinem Hauptkataloge empfehlend erwähnen.
In größter Hochachtung ergebenst
Müller
Beilage: eine Notiz Müller vom 13. 4. 1897 Graz:
Der ganzen Auflage des Dorfboten als Beilage mitgegeben und überhaupt ganz in Verlag zu nehmen. Falls dem Dorfboten trotz Verkaufes der Einzelexemplare ein Defizit erwachsen sollte, so trage ich zwei Drittel desselben. Auch bin ich bereit, die gesamten Herstellungskosten der Cliches und Drucklegung vorläufig selbst zu decken.
Der Drucksatz ist bei Leykam stehen geblieben und werde ich ihn durch Hinzufügung eines Kapitels über Düngung mit chemischen Düngemitteln (Nährsalzen) vermehren. Es erübrigt daher nur die Zeichnungen, die ich mitfolgen lasse. Durch Leykam in Wien möglichst rasch ausführen zu lassen, um die Publikation ehestens vom Stapel laufen zu lassen. Die Sache drängt! Ca. 10 andere Cliches sowie ein Originallichtdruck von meinem Apfelsortiment sind bereits in meinem Besitze und werden der Broschüre einverleibt werden. Die neuen Cliches sollen, wenn möglich, in der Größe meiner Originalzeichnung angefertigt werden.
Ein ähnliches Buch über Obstbau, ein wahres Bilderwerk, existiert bis heute nicht und dürfte, weil nur dem praktischen Bedürfnisse, diesem aber im vollsten Umfange Rechnung tragend, dem Obstbau treibenden Landwirte als Führer und treuer Ratgeber sehr willkommen sein. Der Einzelpreis muss aber [Rest fehlt]
Verehrter Herr Hofrat
Wärmsten Dank für Ihren Brief und die ausgiebige Förderung der Saria-Bibliothek, die wir ja gewiss wesentlich Ihnen verdanken.
Glückwunsch zu den errichteten Kursen. Ich glaube, schon jetzt dürfen Sie als sicher annehmen, dass unser Vorstand mit größter Freude den Kartenverkauf in den Bibliotheken vermitteln wird. Dass diese Unternehmungen einander immer die Hand reichen werden, liegt wohl in der Natur der Sache begründet. Anfang Februar bringe ich die Sache in der Sitzung vor und berichte sofort.
In die Sektion VI (v. Herz [?]) wurde ich gepresst (als Referent), habe mich aber begnügt, ein paar Herren zu nennen, welche Vorträge geben (Vorträge, Volkskonzerte etc.). Das Volksbibliothekswesen wird in der Sektion von Philippovich – ich weiß [nicht], welche Nummer diese Sektion hat – schwach repräsentiert sein. Wir sind uns klar, dass wir jetzt in Österreich noch nichts in dieser Beziehung ausstellen können, und die Faiseure der Ausstellung ziehen auch nur einige Namen heran (zur Dekoration) – was speziell in dieser Richtung geleistet werden könnte (Musterbibiothek mit Lesesaal etc.), eignet sich nicht als Ausstellungsobjekt – von den Kosten zu schweigen. Obwohl ich Referent bin, sage ich es unumwunden, die Volksbildungs-Ausstellung als Annex ist ein ziemlicher „Pflanz“.
Tatsächlich arbeite ich aber auf diesem Gebiete intensiver als je.
Jänner wurde eine große Bibliothek im IX. Bezirk eröffnet, 1. Februar die Zentralbibliothek van-Swietenhof (Rothenthurmstraße), 1. März eine in Mariahilf und im Sommersemester 3 weitere. Ich habe vor allem mit der Schulung des Personals, mit der Aufbringung des Geldes und den Anschaffungen vollauf zu tun. In diesem Jahr kommen wir in Wien auf 1 Million Entlehnungen, im Jahr 1899 rechne ich schon 1 Million und 3 bis 400.000.
In Berlin ist seit vorigem Jahr eine rührige Korporation (mit dem Großkaufmann Werckmeister an der Spitze) drangegangen, die altmodischen kleinen Volksbibliotheken durch moderne große Institute zu verdrängen. Der Erfolg war durchschlagend. Die Kommune wurde zunächst durch Werckmeisters große Stiftung gezwungen, in einem Gebiet eine solche ausgiebig subventionierte Bibliothek zu schaffen, und nun will Werckmeister mit noch größeren Mitteln dreingehen unter der Bedingung, dass die Kommune für die neuen Institute die nötige Jahressubvention sichert.
Werckmeister kommt im nächsten Monat nach Wien, um den Plan mit mir zu besprechen. Ich freue mich, dass unsere Arbeiten in Österreich doch auch schon für Deutschland wichtig geworden sind.
Ich bitte übrigens, diese Mitteilung als vertraulich zu betrachten – wenn sich das weiterspricht, sieht es leicht wie persönliche Eitelkeit aus und schadet eher der guten Sache als es derselben nützt.
Hochachtungsvollst
Prof. Reyer
Dieser Brief, dessen Kenntnis einem freundlichen Hinweis von Herrn Dr. Andreas Golob zu verdanken ist, erliegt im Universitätsarchiv Graz nicht im Nachlass Rollett, sondern unter Volkstümliche Vorträge, Karton 5.
Sehr geehrter Herr Hofrat!
Wie ich von Herrn Hofrat Albert weiß, haben Sie, sehr geehrter Herr Hofrat, anläßlich der Enquête über die medizinische Studien-Reform eine Zusammenstellung jener Themata vorgebracht, deren Studium und Bearbeitung Aufgabe des experimentellen Pathologie [sic] sein sollte. Falls Sie nun noch im Besitze dieses Schriftstückes wären, wäre ich Ihnen zu großem Danke verpflichtet, wenn Sie die Gütte hätten, mir dasselbe für kurze Zeit gegen Zusicherung gewissenafter Zurückstellung zu überlassen.
Indem ich mich Ihnen, sehr geehrter Herr Hofrat, bestens empfehle, zeichne ich hochachtungsvoll Ihr ergebener
O.[?] Wagner[?] I. Landesgerichtsstrasse 18
Mein lieber und hochverehrter Herr Kollege!
Nicht um Ihnen des Herrn Dr. Pregls Arbeit, die ich sofort in die Druckerei geschickt habe, zu melden, sondern um auf Ihren vorletzten Brief, der mich schmerzlich bewegt hat, ein Zeichen warmer Teilnahme zu senden, ist der Zweck dieser Zeilen. Glauben Sie fest, uns blutet das Herz der Leiden halber, die unsere Stammesgenossen, unsere deutschen Brüder in Österreich, erdulden müssen. Unser Schmerz ist umso tiefer, als sich eine ernstliche Hilfe nicht erreichbar zeigt, ohne die schwersten Katastrophen, die alles in Frage stellen. Solange aber Deutschland in Kraft besteht, finden unsere deutschen Brüder in Österreich doch den politischen und moralischen Rückhalt, der sie vor voller Unterdrückung schützen wird.
Mit herzlichsten Grüßen und Dank für die lange treue Unterstützung des Archives verbleibe ich Ihr treu ergebener
E. Pflüger
Hochgeehrter Herr Kollege!
Herzlichen Dank für Ihre beiden schönen Artikel über die Muskeln, mit denen Sie mir viel Freude gemacht haben. Es hat mich gefreut, da wieder einmal etwas unmittelbar von Ihnen zu erfahren und zu erhalten. – Hoffentlich geht es Ihnen gut. Wollen Sie auch Herrn Zoth in meinem Namen für seine Sendungen danken. Nächstens bekommen Sie eine kleine Arbeit von mir (unter dem Namen Winkler) über glatte Muskeln. Wäre der Student nicht so furchtbar bummelig gewesen, so hätten Sie dieselbe in Ihrer Arbeit noch berücksichtigen können.
Beste Grüße in getreuer Freundschaft Ihr
Dr. Grützner
Dear Sir!
I send by this mail a reprint of the cover and the first sixteen pages of the second number of this Journal. The editors believe that you will be interested in something their efforts to give Physiology in America the position it should have, and they trust that you will have the goodness to recommend the Journal to libraries and other institutions in your country. Your personal subscription also would be greatly appreciated.
Very trouly yours
W.T. Porter
Editor
The
American Journal of Physiology
published for The American Physiological Society
688 Boylston
Street Boston
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Zu meiner größten Überraschung erfahre ich durch Prof. Kratter, dass ich zum ärztlichen Mitglied der Personalsteuer-Kommission auserkoren sei.
So sehr ich das neuerlich hiedurch manifestierte Vertrauen der Kollegen zu würdigen weiß, so muss ich doch unter Hinweis auf meine stetig zunehmende Inanspruchnahme durch verschiedene Agenden – ich nenne nur die Vorbereitung zur Dozentur und die zeitraubende Installation des Hauses der Barmherzigkeit, die in Sicht stehende Findelanstalt – die mir zugedachte Mission ebenso höflich als entschieden ablehnen.
Nach meiner Ansicht gehört auch in die genannte Kommission ausdrücklich ein mit der Privatpraxis befasster Arzt, der die Verhältnisse des „Platzes“ kennt und auch von den Einnahmen der einzelnen Ärzte Bescheid weiß.
Da ich diesem Felde gänzlich ferne stehe und auch nicht das mindeste Interesse an dem pekuniären Ertrage der Praxis des Dr. x oder Dr. y nehmen kann, so erkläre ich mich als vollkommen inkompetent und bitte Sie, geehrter Herr Hofrat, die Wahl auf eine geeignetere Persönlichkeit zu lenken.
In aufrichtiger Verehrung Ihr ergebenster
Fossel
Hochverehrter Herr Hofrat!
Ich erlaube mir, Euer Hochwohlgeboren, meinen aufrichtigsten Dank für die mir so liebenswürdig erteilte Antwort auszusprechen.
Zugleich erlaube ich mir die ergebenste Frage, ob der erwähnte Erlass bloß für Techniker oder auch für ausländische (reichsdeutsche) Zahnheilkünstler gilt.
Herr Eckl ist nämlich nach seinen Zeugnissen nicht bloß Techniker, sondern er hat in Deutschland als selbstständiger Vertreter seines Chefs dessen großes Atelier längere Zeit geleitet.
Vielleicht kann mein Vater, der mich zu Ostern besucht, ein wenig Nachricht bringen.
Nochmals dankend, mit dem Wunsche „fröhliche Ostern“ verbleibe ich in Ehrfurcht ergebenster Schüler
Dr. Hermann Wagl
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Verbindlichsten Dank für die freundliche Zusendung Ihrer neuesten Publikation!
Ihr ergebenster
Prof. Boruttau
Avec tous mes remerciements pour l’envoi de votre mémoire
Charles Richet
Geehrtester Herr Kollege!
Ich bin Ihnen sehr verbunden für die drei S[onder]-A[bdrucke], die waren so gut – mir zu schicken. Ich will sie hoch schätzen, alle drei habe ich schon mit Genuss und Profit gelesen.
Bitte grüßen Sie Drasch und Dr. Zoth.
Hochachtungvollst [sic]
W[illia]m Stirling
Hochgeehrter Herr Professor!
Ihr wertes Schreiben erhaltend, habe ich in allen Instituten unserer Universität nachgefragt, weil ich nur kleine Frösche habe. Seit 1890 bin ich Professor der Anatomie inklus[ive] Histologie an der Universität und Direktor des II. Anatom[ischen] Institutes und als solcher kann ich mit kleinen Fröschen, die viel billiger sind, auskommen.
Prof. Tangl, Prof. Klug und Prof. Bókay haben große Frösche und wenn ich 20 Stück zusammenbringen kann, werde ich dieselben alsogleich abschicken. Wenn man jetzt große oder auch kleine Frösche fängt, sterben diese schnell ab, wie Sie das selbst wissen, und unsere Froschleute bringen Frösche nur im Herbst für unsere Institute.
Vor 3 Jahren war ich wieder in Graz und wollte Sie, hochgeehrtester Herr Professor, auch besuchen, aber Sie waren nicht zu Hause. Ich habe eine große wissenschaftliche Reise gemacht und die hervorragenden anat[omischen] Institute angeschaut.
Seitdem mein Onkel und Tante in Graz gestorben sind, gehe ich sehr selten nach Graz. Wenn ich noch einmal nach Graz komme, werde ich es nicht versäumen, wieder meine Aufwartung zu machen. Es freut mich immer, wenn ich Sie, Herr Professor, sehe und in Ihrem Institut ist immer etwas Neues, wo man profitieren kann. Es ist mir aber sehr leid, dass ich mein Fach – Physiologie – verlassen musste, aber wegen Rettung der Histologie habe ich es getan, und die Anatomie habe ich lieb gewonnen. Eine populäre Anatomie (zehn Vorlesungen) ist seitdem von mir erschienen (25 Bogen stark, ungarisch) und eine anatomische Studie über den Zusammenhang der Körperhöhlen mit den Hirnhöhlen (auch Deutsch erschienen); jetzt arbeite ich an einer topographischen Anatomie, der in ungarischer und deutscher Sprache erscheinen wird; wann? das weiß ich nicht. Nach meiner wissensch[aftlichen] Reise bin ich krank geworden und bald ein ganzes Jahr gekränkelt, jetzt fühle ich aber mich ziemlich gut.
In Siofok am Plattensee habe ich mir eine hübsche, gut eingerichtete Villa bauen lassen, wo wir im Sommer uns aufhalten. Darum reise ich jetzt viel weniger wie früher.
Entschuldigen Sie, hochgeehrtester Herr Professor, dass ich Sie mit solchen Lappalien belästige, aber Sie haben mich dazu mit Ihren liebenswürdigen Zeilen aufgefordert.
Mit Hochachtung Ihr ergebenster
Prof. Dr. Thanhoffer
Viele Grüße an Herrn Prof. Holl, den ich auch nicht in Graz getroffen habe; auch Prof. Klemensiewicz; der war auch nicht dort.
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Gestatten Sie, hochgeehrter Herr Hofrat, dass ich höflichst bitte, dass Sie die Güte haben, während der Pfingstwoche mich im Dekanate zu vertreten. Der Pedell wird jeden Tag, falls etwas zu unterschreiben ist oder Erledigungen einlangender Schriftstücke notwendig sind, die Meldung erstatten. Falls ich Freitag noch nicht hier sein sollte, dürfte ich auch bitten, dass Sie, hochgeehrter Herr Hofrat, mich bei der Immatrikulation vertreten? Der Prodekan, Prof. Klemensiewicz, dürfte die nächste Woche auch in Wien zubringen. Von Kraus, Eppinger, Nicoladoni heißt es, dass sie auch nach Wien gehen.
Ich hätte mir nicht erlaubt, Sie, hochgeehrter Herr Hofrat, mit den Dekanatsgeschäften zu belästigen, wenn Prof. Klemensiewicz die Vertretung übernommen hätte; so aber hat er sich wegen seiner Wiener Reise ablehnend verhalten.
Indem ich recht angenehme Feiertage wünsche, verbleibe ich mit dem Ausdruck besonderer Hochachtung Ihr ergebener
Holl
Hochgeschätzter Herr Hofrat!
Erlaube mir mitzuteilen, dass ich die Pfingstferien dazu benützt habe, um einen Stoffwechselversuch im Gebirge auszuführen. Zu diesem Ende haben wir heute bei Regen und Nebel den Tamischbachturm bestiegen.
Tägliche Nahrung: 132 g Eiweiß, 127 g Fett, 500 g Kohlehydrate.
Beginn des Versuches: Samstag, 28. früh, Ende: Mittwoch, 2. Juni abends. Morgen Nachmittag hoffe ich, eventuell schon mit den N-Bestimmungen beginnen zu können.
Mit vorzüglichster Hochachtung Herrn Hofrat dankbarster
Pregl
Lieber Bruder!
Ich halte das Leiden; von welchem ich befallen wurde, nicht für eine infektiöse Dysenterie, sondern für eine einfache Enteritis catarrhalis des Dickdarmes, welche man gelegentlich auch, wie etwa eine Bronchitis aquirieren kann. Bauchschmerz, Kollikanfälle, Abgang von blutigen Schleimmassen, mäßiger Tenesmus, kaum merkbare Fieberbewegung waren die Hauptsymptome, wie solche eben auch bei entzündlichem Katarrh des Dickdarms vorkommen, der freilich auch als katarrhalische Dysenterie bezeichnet wird. Nunmehr sind die Stuhlentleerungen wieder geformt, leider meist feste Scybala, bei den Ausspülungen sind nur spärliche Schleimflocken wahrnehmbar. Das Tannigen innerlich hat sehr gut gewirkt. Ich bin natürlich in der Diät und [bei] allem noch sehr vorsichtig.
Zu Deinem heutigen Geburtstage wünsche ich Dir alles erdenklich Gute, namentlich Gesundheit und Freude an den Deinen. Was ist es mit dem in Aussicht gestellten Besuch Rosas in Baden? Die Zeit rückt an. Es würde mich sehr freuen, wenn es zur Ausführung käme. Mit herzlichen Küssen und Grüßen an Dich und alle, Dein
Emil
Euer Hochwohlgeboren
möchten wir auf unser nachfolgend näher bezeichnetes Unternehmen aufmerksam machen, das Ihre Aufmerksamkeit erregen und Ihr Interesse erwecken dürfte:
Um die Früchte wissenschaftlicher Forschung, soweit sie in den Veröffentlichungen der Gelehrten-Gesellschaften niedergelegt sind, der Allgemeinheit mehr als bisher zugänglich zu machen und auf der anderen Seite das oft nicht unwesentliche Vereinsvermögen, welches in dem Druck wissenschaftlicher Vereins-Publikationen festgelegt ist, flüssig und neuen, der Wissenschaft dienenden Zwecken zugänglich zu machen, haben wir eine „Centralstelle für die Veröffentlichung der Wissenschaftlichen Vereine Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“ begründet, in welcher alles, was jemals von Gelehrten-Gesellschaften veröffentlich wurde und noch nicht vergriffen ist käuflich zu haben sein soll.
In Verbindung mit diesem Unternehmen wird ein „Centralblatt für die wissenschaftlichen Vereine Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“ erscheinen, über welches wir weiter unten noch berichten.
Wir bitten daher auch Sie, uns gefälligst genau mitzuteilen, was Ihr Verein bisher veröffentlicht hat und was davon noch zu haben ist, ebenso wollen Sie uns die Preise wissen lassen, zu denen Ihre Veröffentlichung an das Publikum geliefert werden, und den Rabattsatz, mit dem Sie uns dieselben liefern. Wir gedenken für das Bekanntwerden aller Publikationen der wissenschaftlichen Vereine deutscher Zunge in der ganzen Welt eine umfassende Propaganda zu machen, über welche wir weiter unten näher berichten. Dadurch erwachsen uns bedeutende Kosten, es ist also natürlich, dass wir die Veröffentlichungen zu wesentlich günstigeren Bedingungen erhalten müssen als der Buchhändler, der nichts dafür tut, sondern nur auf Verlangen eines Kunden hin und wieder einen Band bestellt. Unser Bestreben wird zum Beispiel besonders dahin gerichtet sein, die öffentlichen Bibliotheken aller Länder zum Ankauf vollständiger Serien zu veranlassen.
Eine langjährige Tätigkeit in den ersten wissenschaftlichen Antiquariaten und Verlagshäusern hat uns unser Arbeitsgebiet sehr genau kennen gelehrt, so dass wir im Stande sein werden, für die Vereine und Gesellschaften auch wirklich nennenswerte Erfolge zu erzielen. Wir sind daher auch gern bereit, den Generalvertrieb, respektive Kommissionsverlag für einzelne Vereine oder Gesellschaften zu übernehmen; es ist ja nur selbstverständlich, dass wir, die wir dies als Spezialität betreiben, dabei weit größeren Absatz erzielen können, als ein Verleger, der nur für einen einzelnen Verein den buchhändlerischen Vertrieb in Händen hat; denn dieser kann für das Bekanntwerden keine großen Mittel aufwenden, weil diese stets nur dieser einen Veröffentlichung zur Last fallen würden; bei uns dagegen verteilen sich die Kosten auf viele ähnliche Publikationen, wenn dieselben auch relativ hoch sind, so kommt auf das einzelne Objekt kein allzu großer Betrag; woraus der Vorteil, den die Vereine und Gesellschaften durch den Vertrieb durch uns genießen, genügend erhellen dürfte.
Als besonders praktisch hat es sich in unserer früheren Tätigkeit erwiesen, wenn für ältere Werke und Jahrgänge die Preise ermäßigt wurden. Viele Bibliotheken haben sich dadurch veranlasst gesehen, die günstige Gelegenheit zum Erwerb bei kompletter Serien zu benutzen, und in einzelnen solchen Fällen ist in kurzer Zeit mit dem ganzen Restbestande älterer Publikationen geräumt worden.
Sollten Sie geneigt sein, uns den gesamten buchhändlerischen Vertrieb Ihrer Veröffentlichungen zu übertragen, so bitten wir um Übersendung zunächst eines vollständigen Exemplares derselben und um Mitteilung Ihrer Bedingungen. Wir heben hier jedoch nochmals besonders hervor, dass wir in unsere allgemeine Tätigkeit auch diejenigen Publikationen einbeziehen, deren Generalvertrieb wir nicht haben; bei diesen genügt aber vorerst genaue Angabe der Titel (womöglich auch des Inhaltes) und der Preise, wir werden auf Grund dieser Mitteilungen dann bitten, was wir jeweils brauchen.
Die Art, in der wir die Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Vereine bekannt machen werden, ist folgende:
Wir werden wissenschaftlich korrekte und bibliografisch genaue Kataloge der einzelnen Disziplinen veröffentlichen, die nicht nur kurze Titelangaben, sondern auch genaue Hinweise auf die einzelnen bedeutenderen oder umfänglicheren Abhandlungen in den einzelnen Publikationen enthalten sollen. Diese Kataloge werden unter Heranziehung von Fachgelehrten bearbeitet werden und gelangen alsdann zur Versendung an die Bibliotheken und Gelehrten aller Länder.
Alsdann werden wir, wie oben erwähnt, auch ein „Centralblatt für die wissenschaftlichen Vereine Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz“ herausgeben, welches Mitteilungen über Sitzungen, Beschlüsse, Vorträge etc. der Vereine enthalten soll, die wir uns regelmäßig einzusenden bitten; des weiteren werden aus der Feder hervorragender Fachgelehrter Referate über die neuen Publikationen der verschiedenen Vereine gebracht werden und außerdem genaue bibliografische Nachrichten über den gesamten Inhalt dieser Werke, so dass man sich über alles, was in den wissenschaftlichen Vereinen vorgeht oder geleistet wird, genau und schnell orientieren kann.
Für die Herausgabe der Zeitschrift ist ein bekannter Gelehrter und Bibliograf gewonnen worden, dem noch ein großer Stab von Fachgelehrten zur Seite steht. Die Zeitschrift soll in monatlichen Heften im Lexikonformat erscheinen und im Jahre Mark 24,- kosten. Sie wird noch den weiteren Vorteil bieten, dass ein regerer Verkehr und ein erspriesslicheres Zusammenarbeiten der einzelnen Vereine derselben Richtung durch sie ermöglicht wird, wie solches durch den bloßen Schriftentausch doch nicht zu erzielen ist; sie wird eine Vertreterin der wissenschaftlichen Vereine in der Öffentlichkeit sein und deren Interesse überall zu wahren suchen.
Wir bitten, diese gute Sache zu unterstützen, indem Sie der Redaktion alle amtlichen Mitteilungen des Vorstandes zur Veröffentlichung zugehen lassen, Berichte über Ihre Sitzungen liefern und neue Publikationen zur Besprechung einsenden; beim Verlage bitten wir unter Benutzung beiliegende Karte ein Exemplar der Zeitschrift für den Verein zu bestellen (dieselbe soll Anfang Oktober dieses Jahres zu erscheinen beginnen) und auch Ihre Mitglieder zum Abonnement anzuregen; sollte die Mitgliederzahl Ihres Vereins eine sehr große sein, so wird es sich empfehlen, einige Exemplare zur Zirkulation unter Ihren Mitgliedern zu bestellen.
Wir hoffen auf ein dauerndes erspriessliches Zusammenarbeiten mit Ihnen im Interesse der Wissenschaft und zeichnen hochachtungsvoll ergebenst
Fischer und Franke
Mon cher collègue,
Merci pour votre réponse. Ne pourriez vous pas l’allonger un peu, en disant ce qu’il y a de caractèristique dans les contractions musculaires des Insectes, comparées à celles de Vertébres ou de Mammiferès – ou en reproduisant en français une partie de vos conclusions. Je publierais même volontiers une de vos figures, si vous pouviez m’en envoyer le cliché. Agréez, je vous prie, mes compliménts les plus distingués
A. Binet 15 rue des Sts Pères, Paris
Hochverehrter Herr Hofrat!
Alea est jacta! Aber nur im Colleg. Hören Sie!
Mering
Knoll
Klemensiewicz und Löwit – Sic!
Eine rechte, nette Zusammenstellung und insbesondere Wertschätzung, über die sich sämtliche drei Vertreter des Faches in Österreich in zweifellos übereinstimmender Weise besonders freuen werden.
Ich glaube, dass auch Löwit über die Art, in welcher das Wiener-Colleg die allgemeine Pathologie hiermit behandelt hat, nicht besonders entzückt sein wird. Mering ist aus der Schmiedeberg-Hofmeisterschen Schule, und damit hat das Wiener Kollegium ausgesprochen, dass es diese Richtung vertreten sehen will.
Gut! Aber ob die allgemeine Pathologie gerade dazu ausersehen werden musste, jene Fehler, welche bei der Besetzung der Lehrkanzel für angewandte medizinische Chemie und bei der Pharmakologie gemacht wurden, wieder gutzumachen, das scheint mir doch bedenklich.
Ich will es auch nicht versäumen, maßgebenden Ortes diese Tendenz in die richtige Beleuchtung zu bringen. Dazu wird es wohl zweckmäßig sein, den gehörigen Zeitpunkt abzuwarten.
Sie haben sich nicht getäuscht, als Sie behaupteten, dass man sich auf seine sogenannten Freunde in Wien nicht verlassen könne.
Ich bleibe mit Hochachtung Ihr dankbarer Schüler
Klemensiewicz Bad Vellach bei Kappel in Kärnten
Ihrer Frau Gemahlin und den Kindern die besten Empfehlungen und Grüße.
Sehr geehrter Herr Professor!
Indem ich mir erlaube, die dritte Korrektur der Tafel II zu übersenden, bitte ich vielmals um Entschuldigung wegen der Verzögerung, welche die Arbeit durch mein Verschulden erlitten.
Ich habe zwar alle Korrekturen, wie Sie, geehrter Herr Professor, aus den übrigen Stellen der Abdrücke ersehen können, mit größter Gewissenhaftigkeit durchgeführt; doch wie das leider bei Korrekturen auf dem schon geätzten Steine vorkommt, ist diese eine Korrektur in den Abdrücken ausgeblieben, was ich ganz übersehen habe, indem ich meine ganze Aufmerksamkeit auf die richtige Nuancierung der übrigen Partien richtete. – Derlei Korrekturen auf schon geätztem Steine müssen eben so oft wiederholt werden, bis dieselben auf mehreren Abdrücken haften.
Indem ich Sie, geehrter Herr Professor, nochmals um Verzeihung bitte, verbleibe ich Hochachtungsvoll Ihr ergebenster
Dr. J. Heitzmann
Wien IX, Lackirerg.
4
Hochgeehrter Herr Professor!
Mit einer Neubearbeitung meines Buches „Volkshochschulen und Universitäts-Ausdehnungs-Bewegung“ beschäftigt, da dasselbe auf Veranlassung der Associazione Promotrice della cultura popolare ins Italienische übersetzt wird, wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie mir (wenn möglich umgehend) eine Schilderung des gegenwärtigen Standes der Bewegung in Graz und Umgegend sowie etwaige Drucksachen übermitteln wollten. Mit bestem Dank im Voraus hochachtungsvoll Ihr ganz ergebener
Dr. Ernst Schultze jetzt Bonn, Universitäts-Bibliothek
Hochgeehrter Herr
Wäre Ihnen vielleicht ein kleiner allgemein interessierender Artikel bis Anfang Dezember oder früher für die Deutsche Revue möglich?
Verehrungsvoll Ihr
Richard Fleischer Chef-Redakteur der Deutschen Revue, Wiesbaden Villa Riviera
Verehrter Herr Collega!
Verzeihen Sie, wenn ich Sie mit folgender banaler Sache belästige. Als ich vor Jahren bei Ihnen war, lobten Sie mir als eine praktische Sache: Schiefertuch für Wandtafeln von einer Wiener Fabrik. Darf ich fragen, ob sich dasselbe bewährt hat, welche Firma das Tuch führt oder ob die Sache vielleicht nicht mehr gefertigt wird? Ich würde eventuell anregen, Tafeln zu bestellen, da ich eben beim Beziehen des andern Instituts bin.
Ebner sah ich vor kurzem, er wird Ihnen meine Grüße bestellt haben. Wie ich hörte, geht es Ihnen wohl. Kommen Sie nicht einmal nach dem Norden? Freundlichst der Ihre
Hensen
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Für die so warme Teilnahme an dem namenlosen Unglück danken wir aus dem Grunde des Herzens.
Familie [Hermann F.] Müller
Geehrter Herr Kollege!
Besten Dank für Ihren sehr warmherzigen Necrolog zur Erinnerung an Dr. H. F. Müller. Er scheint, wie Tennyson sagt von Prince Consort: Ein Mann gewesen, „who wore the white flower of a blameless Life“. Bitte grüßen Sie meinen lieben Freund Dr. Drasch. Ihr
William Stirling Physiological Department, Owens College, Manchester
Hochverehrter Herr Hofrat!
Für die ungemein liebevolle Erinnerung an unseren unvergesslichen Sohn Hermann danke ich herzlichst.
Bei dieser Gelegenheit wünsche ich anlässlich des Jahreswechsels recht viel Glück, Heil und Segen. In aufrichtiger Wertschätzung
A. Müller
Hochverehrter Herr Hofrat!
Wie Sie wissen, ist mit der Bestätigung Rossas zum Supplenten meine Sache eigentlich erledigt. Abgetan ist sie für mich aber nicht, bevor ich mich nicht noch einmal an Sie, hochverehrter Herr Hofrat, gewendet habe und Ihnen meinen tiefsten Dank für Ihr wohlwollendes Entgegenkommen in der ganzen Affäre ausgesprochen habe.
Diesen Dank habe ich Ihnen in ganz gleicher Weise zu zollen, ob die Sache so oder so ausfiel; Sie konnten nicht mehr tun als Sie getan und dessen werde ich immer eingedenk bleiben.
Übrigens war der Erfolg ein ganz negativer? Gewiss nicht. Wir gaben nach oben klar zu verstehen, in was man der Fakultät gegenüber irre gegangen war, und ich selbst erfuhr das Bene, dass mein Name draußen wieder einmal in anerkennender Weise genannt wurde. Andrerseits bleibt immer zu bedenken, dass mir Vorlesungen und Rigorosen neben meiner ganzen übrigen Tätigkeit jedenfalls etwas schwer gefallen wären, während, wie die Dinge jetzt liegen, die Rigorosen allein mir Anregung und Interesse schaffen, ohne mich zu überbürden.
Wollten Sie also Besseres für mich, so nehmen Sie, bitte, nicht minderen aufrichtigen Dank entgegen, für das Gute, das erreicht worden ist.
In Hochachtung und Verehrung bleibe ich des Herrn Hofrat ergebener
Börner
Hochverehrter Herr Hofrat!
Vor allem gestatten Sie mir, Ihnen und Ihrer werten Familie unsere herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Entschuldigen Sie, dass das junge Ehepaar, das morgen nach Wien übersiedelt, nicht mehr Zeit fand, einen Abschiedsbesuch zu machen. Sie lassen sich Ihnen und der gnädigen Frau Hofrätin bestens empfehlen. Und mir gestatten Sie, dass ich es mit Ihrer Behandlung so halte, wie ich es in meiner Praxis immer mit den Kollegen hielt und noch halte.
Ich ließ mir niemals von meinen Kollegen anders meine Mühewaltung entlohnen, als damit, dass sie mich gelegentlich empfahlen. Wenn Sie, Herr Hofrat, das Gleiche tun wollen, haben Sie mich genügend entschädigt. Bitte also erwarten Sie von mir ja nicht, dass ich irgendeinen Betrag als Entschädigungssumme nennen soll, und rechnen Sie – ich bitte darum – und Ihre werte Familie auf meine aufmerksamste Behandlung, so oft eine solche notwendig sein sollte, ich werde stets bereitwilligst Ihnen und der werten Familie zu Diensten sein. In aller Hochachtung mit kollegialem Gruße ergebenst
A. Bleichsteiner