Beschreibung: | Das Gericht unter Arkaden bildet eine erste Übergangsphase vom freien Himmel zum Raum; ein karolingisches Kapitular von 803 gestattet bereits dem Grafen und den Schöffen, bei Schlechtwetter das Gericht unter einem Dach mit vier Eckpfosten abzuhalten. Die Wände sollten offen bleiben, um die Verbindung zum freien Himmel aufrecht zu halten beziehungsweise die Öffentlichkeit zu garantieren. In einer Illustration des 15. Jahrhunderts zum Prozess der Susanna (Buch Daniel 13) wird diese Form der Haltung des Gerichtes noch immer tradiert: In einem überdachten, nach allen Seiten offenen Bau sitzt das Gericht, davor steht Susanna, (fälschlicherweise) des Ehebruches angeklagt. Wie weit verbreitet diese Tradition war, sieht man daran, dass für Rankweil/Vorarlberg noch im 15. Jahrhundert die Gerichtshaltung in dieser Form vorgeschrieben war. |
Datierung: | 15. Jahrhundert |
Topographie: | Niederlande |
Quelle: | Buchmalerei (niederländisch): Um 1460 |
Quellenart: | Altes Testament |
Kategorie: | Prozessrecht |
Stichworte: | Gerichtsverhandlung, Gericht unter Arkaden, Richter, Urteiler, Parteien, Angeklagte, Gerechtigkeitsdarstellung |
Herausgeber: | Gernot Kocher, Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen |
Permalink: | http://gams.uni-graz.at/o:rehi.9662 |