31. 5. 1945, Paternion, verscharrt am Ufer der Drau 31. 5. 1945

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Kommentar

Globocnik versteckte sich nach der Befreiung im Mai 1945 mit anderen NS-Größen (darunter sein Adjutant Ernst Lerch und Kärntens Gauleiter Friedrich Rainer) im Gebiet des Kärntner Weißensees, offensichtlich in Vorbereitung der weiteren Flucht nach Italien. Am 31. Mai wurden sie von einer britischen Patrouille verhaftet, Globocnik verübte nach einem ersten Verhör Selbstmord. Seine Leiche wurde am Ufer der Drau auf einem Feld mit dem Flurnamen »Sautratten« verscharrt (vgl. Pucher 1997, 142; Sachslehner 2014, 353). Der SchriftstellerJosef Winkler verarbeitete diesen Umstand in seine Prosa Laß dich heimgeigen, Vater , einen Dialog des Ich-Erzählers mit dem toten Vater, der von der Begräbnisstätte Globocniks unter dem Acker, von dem die Familie Getreide bezogen habe, gewusst haben muss, darüber aber nicht gesprochen habe (vgl. Winkler 2018).


Textausschnitte

Tanzcafé Treblinka, Werk 5, S. 349

[...] Biographie, oder nicht? Globocnik, Odilo, 2 1 . 4 . 1904, Triest – 31. 5. 1945, Paternion, verscharrt am Ufer der Drau … – Aber nie etwas gehört davon, nichts gehört, nichts gewußt, [...]


Zitiervorschlag:
31. 5. 1945, Paternion, verscharrt am Ufer der Drau 31. 5. 1945. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.5371, 2022-09.