schrieb der Dichter nachher über das Vorher

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Kommentar

Johann Friedrich Perkonig schrieb im Essay Leben an der Grenze 1935 als Nachwort der Erzählung Der Guslaspieler erschienen (1942 neu aufgelegt) – als »Deutscher in Kärnten« über das Leben »zwischen Deutschland und Slawenland« (Perkonig 1965, 41). Er schreibt über das intensive Heimweh, das er im Juni 1919 empfunden habe, als er sich nach dem Vorstoß der »Südslawen« bis Klagenfurt (gemeint sind die Truppen des SHS-Staats) im Drautal verschanzen musste und voller Todesgedanken auf seine »verlorene Heimat« blickte. Dieses Heimweh ist die »Glut«, von der er in der Folge spricht: »Man muß durch solche Glut hindurch, man muß selber geglüht haben, um später dann kühl und bedächtig zu bleiben. Solche Kühle ist dann etwas völlig anderen als eine Kälte von Anbeginn. Es lebt in ihr nämlich geheimnisvoll die Erinnerung an der Feuer« (Perkonig 1965, 45).

Textausschnitte

Johann Friedrich Perkonig, der große Kärntner Dichter, Werk 5, S. 122

[...] hätte auch das Letzte an Überzeugungskraft eingebüßt? II Man muß, schrieb der Dichter nachher über das Vorher , man muß durch solche GLUT hindurch, man muß selbst geglüht haben, [...]


Zitiervorschlag:
schrieb der Dichter nachher über das Vorher. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.5329, 2022-09.