Ludwig-Boltzmann-Institutes für Mißbildungen des Nervensystems

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Kommentar

Richtige Benennung: Ludwig-Boltzmann-Institut zur Erforschung der Missbildungen des Nervensystems – 1968 ins Leben gerufene Institution zur neuropathologischen Beforschung des in der Prosektur des psychiatrischen Krankenhauses der Stadt Wien vorhandenen weltweit größten »Materialbestandes« an Gehirnen »mit angeborenen Entwicklungsstörungen und frühzeitig erworbenen Schäden« (Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft 1968). In diese Sammlung integriert waren Präparate von Kindern, die 1940–1945 in der »Jugendfürsorgeanstalt« »Am Spiegelgrund« im Zuge der »Euthanasie« und medizinischer Versuche (unter Beteiligung von Heinrich Gross) ermordet wurden. Gross, Leiter dieses Boltzmann-Instituts seit seiner Gründung, trat 1989 von dieser Funktion zurück. Die Gehirnpräparate der getöteten Kinder wurden 2002 bestattet.

Textausschnitte

Der Kriminalfall G. , Werk 5, S. 84

[...] Der Kriminalfall G. Konfabulationen zur Kontinuität psychiatrischer Macht Werdegang Von Reportern nach seinem Werdegang befragt, gab der be- kannteste und meistbeschäftigte österreichische Gerichtspsychiater, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Mißbildungen des Nervensystems und Vorstand der zweiten Abteilung der Heil- und Pflegeanstalt »Am Steinhof«, Primarius Dr. Heinrich G. »gerne in Stenogrammform« Auskunft; er sei 1916 geboren, habe 1934 maturiert und fünf Jahre später das Medizinstudium beendet, sei dann in russische Kriegsge- fangenschaft geraten und 1957 Primararzt an der neurologi- schen Klinik »Rosenhügel« geworden. [...]


Zitiervorschlag:
Ludwig-Boltzmann-Institutes für Mißbildungen des Nervensystems. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.4675, 2022-09.