wahlergebnisse

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Kommentar

Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus (1975): verlor die SPD ihre absolute Mehrheit (1971: 50,4 %) und kam auf 42,6 % der abgegebenen gültigen Stimmen, die CDU wurde stimmenstärkste Partei (43,9 %). SPD-Bürgermeister Klaus Schütz bildete in der Folge mit der FDP (7,1 %) eine Koalitionsregierung. Der Bund Freies Deutschland (BFD) erreichte 3,4 %, die Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW) 1,8 %, die KPD 0,7 %. Die SPD erreichte im Bezirk Kreuzberg 46,9 %, in Wedding 50,3 % der abgegebenen gültigen Stimmen, das waren ein Verlust von 31,7 % bzw. 33,5 % im Vergleich zu 1971. Dieser starke Rückgang kann nur teilweise auf das Antreten des »Bunds freies Deutschland« (BFD) zurückgeführt werden (der BDF erreichte in Kreuzberg 3,9 % und in Wedding 4,2 %), der Anteil der ungültigen Stimmen stieg stark an – in beiden Bezirken um durchschnittlich 17,6 % (vgl. Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit 1975, 10f.). Die SPD musste vor allem bei ihrer Stammwählerschaft, den ArbeiterInnen, Verluste hinnehmen – ein für Landtagswahlen im Vergleichszeitraum singulärer Tatbestand (Schmollinger 1975, 447). Unmittelbar nach der Wahl wurde von einigen Politikern die Ansicht vertreten, dass die Krisensituation das Wahlverhalten beeinflusst habe, inzwischen ist aber unbestritten, daß die Entführung keinen Einfluß auf Gewinne oder Verluste der beiden großen Parteien hatte (Schmollinger 1975, 455).

Textausschnitte

berliner notizen , Werk 5, S. 75

[...] wegen »unterstützung einer kriminellen vereinigung«!) 3.3. wahlergebnisse – SPD-verluste in kreuzberg und wedding, möglicherweise zugunsten [...]


Zitiervorschlag:
wahlergebnisse. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.4468, 2022-09.