Pound

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Kommentar

Ezra Pound (1885– 1972), US-amerikanischer Dichter, herausragender Vertreter der literarischen Moderne

Textausschnitte

Zu spät – Tiefland, Obsession, Werk 3, S. 306

[...] – Wohin denn ich – nein, nicht in den See, nicht in den Schnee – wohin denn ich, das sollte mir nicht schwerfallen; ich brauche mich nur ans Fenster zu stellen im Wohnzimmer in der Kernstockstraße, neben den großen Radioapparat, so groß, daß er auf einem eigenen fahrbaren Tischchen stand, und zuzuhören, Man steht am Fenster, von und mit Professor Vinzenz Ludwig Ostry, Man steht am Fenster; nein, das ginge nicht, aber schönes frühes Novemberbild, Novembersonntagsbild: der Radioapparat mit dem grünen Auge, daneben am Fenster mein Vater, der sich die Sendung Man steht am Fenster von und mit Professor Vinzenz Ludwig Ostry anhört und versonnen auf das verschneite Bahnhofsgelände schaut; nein, ich – Ich brauch mich nur zurückzu-, nein, ich brauche mich gar nicht zurückzulehnen, ich brauche nur ins Leere zu schauen etwa zum Küchenfenster hinaus, ins Leere, ins Leere, und mich den Bildern zu überlassen, den SOFORTBILDERN im Kopf, den Sofortbildern von mir als –, von mir in –, in Zug am Zugersee etwa, in Zug am Zugersee auf einer Parkbank eine Zigarette rauchend ich, vor mehr als 45 Jahren, heller Vormittag und guter Dinge ich, Gedichte von Ginsberg und Pound [...]


Zitiervorschlag:
Pound. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.3259, 2019-02.