Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein

TEI version< zurück

Kommentar

Im Grimm’schen Märchen Rumpelstilzchen sucht die Königin nach dem Namen des Männleins, am zweiten Tag sammeln ihre Kuriere die ungewöhnlichsten im ganzen Land ein und kommen auf das Ergebnis: „Rippenbiest, Hammelswade, Schnürbein“ (Grimm 1825, 198).

Textausschnitte

Zerstörung der Schneiderpuppe, Werk 3, S. 226

[...] Aber los jetzt, Robert, schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen: Wie heißt du? Heißest du Kaspar, Melchior, Balzer? Balzer, Robert, das würde doch inhaltlich zutreffen, und hätte sogar mit deinem Falschnamen zu tun, Wenn der Schneiderhahn balzt, wie Karl Kraus, der Name wird dir nichts sagen, bereits über dich gespottet hat, nein? Heißest du Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein, was auf eine fußkranke Mutter oder einen invaliden Vater verweisen würde? Heinz oder Kunz oder Kunze? Kunze käme schon in Frage, Schneider, die Mutter hätte die wertvolle Fracht rechtzeitig noch, vor dem Bau der Berliner Mauer, in den freien Westen verbringen können, und weiter ins Alemannische – nein? Nein, natürlich nicht, so einer ist der Kunze nicht, nie gewesen, ich will dich nur auf die Probe stellen, Froschkönig [...]


Zitiervorschlag:
Rippenbiest, Hammelswade oder Schnürbein. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.3175, 2019-02.