Löffler

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Kommentar

Anspielung auf die österr. Literaturkritikerin Sigrid Löffler, s. Eintrag ›Löffler‹

Textausschnitte

Üble Nachrede, Werk 3, S. 101

[...] Ich hätte der Löffler die Ehre abgeschnitten und auch der Fleischmann [...]

Üble Nachrede, Werk 3, S. 119

[...] Den Damen Löffler hätte ich die Ehre abgeschnitten und dem Vornamen Edith; hinter jedem Mann, der kein Waschlappen sein darf, steckt eine Edith, hätte ich, in meinem Roman ohne Eigenschaften, geschrieben, hinter jedem Waschlappen, der ein Mann sein muß, steckt eine Edith, die Ediths treiben ihre selbstgestrickten Männer unnachgiebig vor sich her, schieben sie hinaus, auf die Bühne, in die Weltöffentlichkeit, schieben oder schubsen, sto- ßen sie hinauf, bis an die Spitze des Staates, oder zum Opernball, schieben sie bis nach Brüssel, und wäre es in einem unsichtbaren Rollstuhl [...]

Üble Nachrede, Werk 3, S. 120

[...] Wie ich mit den Damen Löffler verfahren wäre, verrate ich nicht [...]

Manker, Invention, Werk 3, S. 187

[...] Über das Tablett? Über das Tablett, natürlich, über den Kopf des Johannes, über Johannesburg bin ich auf die Salome gekommen, nicht in einem Flugzeug, wie sich verstehen sollte, über Johannesburg auf eine Salome, in eine Salome, in einer Salome gekommen, nein, über Johannesburg, über einen Eingriff in Johannesburg, über Ihren in dieser Hochglanzzeitschrift, deren Namen ich nicht mehr zu schreiben vermag, wiederholt vorgetragenen, bislang erfolglosen Versuch einer gezielten Indiskretion über die Löffler bin ich auf Johannes und somit auf die Salome gekommen [...]

Manker, Invention, Werk 3, S. 188

[...] ber, die Magazinschmierer fragen würden, – was dran an der Geschichte vom Eingriff in Johannesburg, bei dem etwas schiefgegangen sein muß? Was muß schiefgegangen sein, und wie: hat sich ein Löffler in eine Löffler, ein Sigurd in eine Sigrid verwandeln lassen wollen, oder eine Löffler in einen Löffler, eine Sigrid in einen Sigismund, was kann der Sigismund dafür, daß er so schön – nein, das geht nicht, also was ist, Manker, woher wissen Sie, wie haben Sie Kenntnis erlangt von diesem Mißgeschick in Johannesburg, haben Sie mit der Löffler geschlafen, oder es zumindest versucht, und sind hereingefallen, und darob verärgert? Ist in diesem Lichte vielleicht eine frühere Äußerung des ERLÖSERS über die Kritikerin Löffler zu sehen, die ihn mit pathologischem Haß verfolge (wogegen, Anmerkung des Verfassers, nicht das geringste einzuwenden ist, im Gegenteil), daß sie IHM, dem Erlöser, vorkäme wie Felix Dvorak als Tootsie, ein Spott, der mich immer schon stutzig gemacht hat, auch deshalb, da er, gelungen, nicht gut vom Heller sein kann? Kann es sein, daß auch der Erlöser versucht hat, die Löffler zu erfreuen, auf daß sie sich erkenntlich zeige, und etwas ist schiefgegangen, kann das sein? Übrigens, Manker, da ich schon genötigt bin, mich mit Ihren möglicherweise bloß aleatorischen Späßen zu befassen, und da Sie sich in Ihrer Darstellungskunst schon bis zum Kokoschka vorgearbeitet haben, einen Gefallen könnten Sie mir erweisen: könnten Sie nicht, zu dessen Lebzeiten noch, den Erlöser spielen, den Heller, so wie Brad Pitt den Heinrich Himmler, was schreibe ich, – den Heinrich Harrer verkörpert: Brad Pitt als Heinrich Harrer in Tibet, Paulus Manker als Andre Heller in China und Hongkong, und hinzu käme Wattens in Tirol; das könnten Sie doch, Manker, die Idee, Ihnen geschenkt [...]


Zitiervorschlag:
Löffler. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.3033, 2019-02.