Desdemona

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Kommentar

Figur der Oper Otello (1887) von Giuseppe Verdi

Textausschnitte

Manker, Invention, Werk 3, S. 185

[...] Adresse –, während die drei Knaben und die beiden Geharnischten also, – Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden, diese während die Bühnenarbeiter, der frischgebackene Schwiegersohn meines Naturgeschichteprofessors, Herr Gottfried Hornik, als Papageno, und der Dirigent selbst, Herr Lehmann – Professor Lehmann inzwischen, laut Wiener Telefonbuch, Lehmann, Günter, Professor, Musikdirektor, dritter Bezirk, Uchatiusgasse 3 – ich werde sagen können: Ich bin noch unter dem großen Lehmann auf der Bühne gestanden, oder, kürzer: ich habe noch mit Lehmann gearbeitet –, Lehmann, Günter und Barbara, um die Telefonbucheintragung exakt wiederzugeben, Barbara von Leichsenring, seine Frau, eine hünenhafte Wagnersängerin, wie der Künstlername schon nahelegt, die in Klagenfurt aber auch die Desdemona gesungen hat, auf deutsch, unter dem Dirigat ihres Mannes und von mir, als Wache auf den Zinnen, sorgenvoll beobachtet, sorgenvoll beobachtet auch ihr Bühnen-Gemahl Othello, besetzt mit Gonzalo Betancourt, einem kleinen, dicken Venezolaner, schrecklich die Augen rollend und der deutschen Bühnensprache kaum mächtig, was komisch, nichts als komisch zu finden noch gestattet sein wird; als hätte die Desdemona eine Verdirolle wie eine Wagnerrolle und der Mohr einen Nestroy wie einen Verdi gesungen, Lehmann, würde ich sagen können, ich sage nur: Lehmann, aber ich sage es nicht, noch nicht, ein Bindestrich noch, und ich bin wieder im Autobus, oder noch davor, Achtung: – während selbst der Dirigent, Herr Lehmann, während die Souffleuse, der Sarastro, ein Hauptschuldirektor aus St [...]


Zitiervorschlag:
Desdemona. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2940, 2019-02.