Fleiß und Industrie

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Kommentar

Möglicherweise bezieht sich Kofler auf die Buchpublikation Fleiß und Industrie (1967) von H.C. Artmann. Der Begriff Industrie wird bei Artmann in der alten Wortbedeutung (von lat. industria) „(Gewerbe-)Fleiß“, Betriebsamkeit verwendet.

Textausschnitte

Manker, Invention, Werk 3, S. 207

[...] Wie denn auch nicht, bei dieser öffentlichen Bekanntmachung einer zweifelhaften Wertschätzung! Zum Vergleich, Manker: Der Wiener Bürgermeister, der Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien, und der Amtsführende Stadtrat für Kultur haben mich wenigstens brieflich, in privaten Briefen, ihrer außerordentlichen Wertschätzung versichert, nicht wegen der Lobende Erwähnung des Hörspiels beim Prix Italia, das natürlich nicht, sondern anläßlich der Vollendung meines fünfzigsten Lebensjahres, meines Geburtstages, den ich, mit guten Aussichten, geheimzuhalten versucht hatte und den ich in ländlicher Abgeschiedenheit, gestört nur von fernen und nahen Rasenmähern, von nahem und fernem Baulärm, von Heimwerkergeräuschen, von Fleiß und Industrie, nicht zu begehen gedachte; aber immerhin, der Wiener Bürgermeister und sein Kulturstadtrat wissen wenigstens, was sich gehört; der neue Bundeskanzler freilich und sein Kunststaatssekretär wissen offenbar nicht, was sich gehört, sonst hätten sie mich ebenso ihrer außerordentlichen Wertschätzung versichert, aber der Kunstkanzler und sein Staatssekretär wissen nicht nur nicht, was sich gehört, sie wissen, was die Kunst anbetrifft, überhaupt nichts, nicht das allergeringste wissen sie, was sie freilich als Vorteil erachten, umso mehr können sie sich dem Sparen, dem Einsparen, dem sogenannten Schnüren von Sparpaketen, der europäischen Einigung und den sogenannten Maastricht-Kriterien, was immer das sein mag, widmen [...]


Zitiervorschlag:
Fleiß und Industrie. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2826, 2019-02.