Zarathustra

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Kommentar

Also sprach Zarathustra (1883 – 1885) von Friedrich Nietzsche, s. Eintrag ›Wenn du zum Hofer gehst‹

Textausschnitte

Herbst, Freiheit, Werk 3, S. 63

[...] fahren, nur er nicht? Wohin mit dem Rat zu Kerzenlicht und Stimmungsmusik, dem Rat zu einem Finger und später gar einem zweiten, zur Lockerung einzuführen in den After, wohin mit der totalen Entspannung, dem Beratungsabfall, dem Therapiemüll, der Gesprächstherapie nach Doktor Schmutzer? Pfui, pfui, fort!, aber wohin? Wohin mit der Empfehlung, es am zweiten Tag der Mensis zu versuchen, und ähnliche Ausscheidungen, wohin damit, wohin mit den nächtlichen Verkehrszeichen, mit Tricks und Tips? – Oder das landesweit übertragene nächtliche Gespräch von Mann zu Mann, vorausschicken möchte ich, alles prima, nichts tabu, wir arbeiten mit indirekter Beleuchtung, und Musik, Klassik, Bolero, slawischer Marsch, von Tschaikowsky, vor allem aber Bolero, ins Uferlose, ins Uferlose das Feeling, doch unlängst, im Schallplattenladen, im Hi-Fi-Center, beim Kauf neuer Lautsprecherboxen, im Vorführraum, zu Demonstrationszwecken der Bolero gespielt, und im Vorführraum nicht allein gewesen, auch ältere Herrschaften noch da, nicht allein mit dem Bolero, und plötzlich, Herr Doktor, plötzlich, Herr Doktor Schmutzer, eine, eine – Erektion, also so etwas, eine Erektion, daß –, also überhaupt noch nie passiert, und bereits erhoben die älteren Herrschaften, und im Vorführraum, wie unangenehm, im Schallplattenladen, und wissen wollen jetzt, Herr Doktor, was, ob eine Phobie, oder Manie, oder wie man sagt; nein, nichts? – Aber mit achtunddreißig, Herr Doktor, das ist doch –, ist doch nicht normal, und im Vorführraum noch dazu; mit der Partnerin, im Schlafzimmer zu Hause, beim slawischen Marsch, und bei Kerzenlicht, ja, das ja, oder beim Zarathustra [...]


Zitiervorschlag:
Zarathustra. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2702, 2019-02.