»O süße Ruhe!«

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Kommentar

s. Eintrag ›O süße Ruhe‹

Textausschnitte

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 121

[...] Der Regen peitscht gegen die Scheiben oder Ich reiste in die deutsche Geschichte, um etwas zu erleben anheben sollten; wie konnte mein Schreibtisch hier sein, wenn er sich doch zuhause befand! Freilich, zuhause ist gut, dachte ich bitter, zuhause, wo wäre das? Unter dem Dach über dem Kopf, unter dem Dachboden und über den Autoschiebern in der Wohnung unter mir, das wäre zuhause? Zuhause in abschüssigem Gelände, auf durchhängenden Fußböden, durch die tagein, tagaus der Lärm heftigster Streithandlungen an mein Ohr dringt, ohne daß – endlich, wann? O süße Ruhe! – einer den anderen erledigte? Zuhause im Halblicht, unter Tage, ohne – hatten wir das nicht schon? Wie? Ach das hatten wir schon, und ich dachte – nein, nicht, nicht jetzt! Jetzt kann ich keine Störung dulden! – Da, schon passiert, ewig diese Verwirrungen [...]


Zitiervorschlag:
„O süße Ruhe!“. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2392, 2019-02.