Lerch

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Kommentar

s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹

Textausschnitte

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 33

[...] Eines Tages also kommt die Polizei – Hausdurchsuchung, Haftbefehl, und nimmt meinen Meister mit, so! Jetzt hat aber der Meister vorher noch Wind gekriegt von der Sache und hat mir gerade noch eine Tasche geben können, eine schwere Tasche, und die Adresse von einem Kameraden in Klagenfurt, in einem gewissen Tanzcafé Lerch, und dem Chef dort soll ich die Tasche überbringen [...]

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 72

[...] Es müssen wundervolle Abende gewesen sein, male ich mir manchmal aus, Abende im Advent, die Führersehnsucht der Klagenfurter ist gestillt, der Kriegswinter wieder ins Land gezogen, der Gaupropagandaleiter hat begeistert Beifall gespendet; nach der Vorstellung, male ich mir aus, ist man ins Tanzcafé Lerch gegangen, in ein zu jeder Zeit hoch angesehenes, florierendes Etablissement, der Cafétier Lerch, male ich mir aus, hat vielleicht gerade Heimaturlaub gehabt und von seinen Aufgaben in Lublin erzählt und von seinem unmittelbaren Vorgesetzten Globotschnigg, seinem lieben Freund Globus [...]

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 119

[...] Dieser Schreibtisch wiederum, ein besonders schönes Stück, gehört einem gewissen Lerch in Lublin, er vertritt allerdings im Augenblick seinen Kommandanten, der sich irgendwo außerhalb über den Baufortschritt eines Verbrennungsofens informiert [...]

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 130

[...] – Nun eine ähnliche Szene, wenngleich weiter südlich anzusiedeln, Gespensterstunde beim Schloßwirt ist diese Installation betitelt, auch da ist es sehr gemütlich, hier wird im Augenblick von einem gewissen Globotschnigg erzählt, und einem Lerch aus Klagenfurt [...]

Der Hirt auf dem Felsen, Werk 2, S. 304

[...] nicht, das kann nicht sein, im Schulhof wird ja lange schon kein Eishockey mehr gespielt, auch Strong selbst spielt ja im Eispalast an der Tiroler Straße, nein – er liegt wohl im Bett vielleicht, in meiner Kindheitswohnung, Kernstockstraße 9, erster Stock rechts, aber im Bett seiner Gefährtin, auf – Augenblick, was ist nun? Ah, sehen Sie nur, die Klagenfurter Athletiker haben ihre stärkste Formation aufs Eis gebracht, in der Abwehr die sogenannte Oder-Neiße-Linie, Tieffental und Von Mohrenschild, und im Angriff der gefürchtete sogenannte Lubliner Sturm, Lerch Globocnik Pohl, Sie müssen wissen, alle fünf haben früher in Lublin gespielt, und später im adriatischen Küstenland, ein kurzes Gastspiel, die polnische Liga hat damals als die härteste der Welt gegolten, Lublin hat immer an zweiter Stelle, hinter Auschwitz, rangiert, auch im Dreß der Klagenfurter hat dieser Block die Innsbrucker vom Eis geschossen, die Lustenauer hingerichtet, die Feldkircher vernichtet [...]


Zitiervorschlag:
Lerch. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2384, 2019-02.