Werner Egk

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Kommentar

Werner Egk (1910–1983), deutscher Komponist, von seinem Freund Carl Orff beeinflusst, stilistisch lehnte er sich an Strawinsky und Weill an, was nicht der orthodoxen NS-Kunstauffassung entsprach. Nach 1933 passte er sich an und machte Karriere, er war etwa Kapellmeister an derBerliner Oper Unter den Linden und Funktionär in der Reichsmusikkammer. Mit der 1935 uraufgeführten „Spieloper“ Die Zaubergeige gelang Egk der musikalische Durchbruch, „[d]as Werk kam mit seinem volkstümlichen Märchenstoff und einer Musik voller bayerischer Volksmelodien dem neuen Zeitgeschmack sehr entgegen.“ (Karner 2002, 147) Für die Olympischen Spiele 1936 erhielt Egk einen Auftrag zu einer „Festmusik“, die am Eröffnungstag im Berliner Olympiastadion uraufgeführt wurde. Seine Kompositionen waren in der NS-Zeit nicht unumstritten, aber seitdem sich Hitler von seiner Oper Peer Gynt (1938) begeistert zeigte, war er sakrosankt, er stand auf der „Gottbegnadeten-Liste“. Im Jänner 1945 kam er der Einberufung zum Volkssturm nicht nach und setzte sich ab. Das ermöglichte ihm nach der Befreiung die Einstufung als „Antifaschist“. Egk zählte zu den bekanntesten Komponisten Nachkriegsdeutschlands und hatte zahlreiche öffentliche Positionen inne.

Textausschnitte

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 118

[...] Und nun die Egk-Abteilung! – Hier Werner Egk während der Arbeit an seiner „Zaubergeige“, er probiert gerade eine Szene mit dem Juden Guldensack; am Nebenpult ist er mit einer Auftragsarbeit für den Reichssender Leipzig befaßt – sehen Sie nur, welche Tiefe, welche Anstrengung –, mit dem Weihespiel Die hohen Zeichen, nach Weinheber, einem Österreicher, es ist komisch, nicht? Er muß sich beeilen, die Ursendung soll ja zum Geburtstag des Führers stattfinden [...]


Zitiervorschlag:
Werner Egk. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2367, 2019-02.