Franz Lehar

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Kommentar

Lehár (1870–1948), österreichischer Operettenkomponist. Die Libretti seiner Operetten wie Die lustige Witwe (1905) stammten durchwegs von jüdischen Schriftstellern. Da sich Goebbels für ihn einsetzte, konnten die Werke nach 1933 weiterhin aufgeführt werden. Seine jüdische Gattin wurde 1938 zur „Ehrenarierin“ erklärt (eine umgangssprachliche Bezeichnung für die von Hitler persönlich genehmigten Ausnahmen vom Nürnberger „Reichsbürgergesetz“ 1935). 1942 wurde am Linzer Landestheater Das Land des Lächelns in einer „Führerausstattung“ inszeniert, der Librettist dieser Operette, Fritz Beda-Löhner wurde im selben Jahr in Auschwitz ermordet. (vgl. Goldberger/Sulzbacher 2008, 91)

Textausschnitte

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 117

[...] In mehreren Reihen waren schwarze Postamente mit Gipsbrüsten deutscher Tondichter ausgestellt, ich erkannte auf Anhieb den Schöpfer des „Palestrina“ , Hans Pfitzner, den Meister der Märchenoper „Schwarzer Peter“, Norbert Schultze, dessen liebenswertes Opus ich einst als Kind im Klagenfurter Stadttheater gesehen hatte, sowie Richard Strauss und Franz Lehar [...]


Zitiervorschlag:
Franz Lehar. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2361, 2019-02.