»den Sarastro hat ein Hauptschuldirektor aus St. Veit an der Glan gegeben«

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Kommentar

Franz Pacher, Ensemblemitglied des Stadttheaters

Textausschnitte

Am Schreibtisch, Werk 2, S. 65

[...] Münchner Gärtnerplatztheater gegangen, die Papagena, eine verläßliche Klagenfurter Theaterkraft, ist nach Innsbruck gegangen, die Königin der Nacht ist aus Graz gekommen und wieder an die Grazer Oper zurückgekehrt, den Sarastro hat ein Hauptschuldirektor aus St. Veit an der Glan gegeben, der aus Rumänien engagierte Erste Priester ist inzwischen allererster Sängeragent der Wiener Oper, der Tamino schließlich ist ein junger Schwede gewesen und nach Beendigung der Aufführungen aus meinem Blickfeld verschwunden; die beiden Geharnischten – der welcher wandert diese Straße voll Beschwerden, Sie kennen diesen rätselhaften fugierten Choral, nein? – die beiden Geharnischten jedenfalls, aus Serbien der eine, aus Bayern der andere, sind am Klagenfurter Stadttheater geblieben und keine fünfzehn Jahre später verstorben, auch der böhmische Monostatos, auf der Bühne mein Mohrensklaven-Vorgesetzter, ist in Klagenfurt geblieben und gestorben, nur ich, so scherze ich manchmal, bin weder in Klagenfurt geblieben und abgetreten, noch habe ich es anderswo zu etwas gebracht – die Verschwörung, Sie wissen ja [...]


Zitiervorschlag:
„den Sarastro hat ein Hauptschuldirektor aus St. Veit an der Glan gegeben“. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2094, 2019-02.