»Mutmaßungen über die Königin der Nacht«

Kommentar
Der Titel spielt auf Uwe Johnsons Roman Mutmaßungen über Jakob (1959) an. Die Königin der Nacht ist eine zentrale Figur aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte (Uraufführung 1791 im Freihaustheater in Wien; Libretto: Emanuel Schikaneder). Sie steht als personifizierte Macht des Dunkels der Kraft des Lichts – verkörpert in Sarastro– gegenüber, wandelt sich allerdings erst im Verlauf der Handlung, u.a. mit der Weigerung Taminos, die geraubte Tochter Pamina zurückzubringen, in dessen rachsüchtige Gegenspielerin. Assmann betont die wechselhaften Gefühle und Werturteile, die beim Zuseher evoziert werden; zu fragen sei nicht, „wer oder was die Königin ist, sondern wie sie erscheint. Sie wird uns einmal so, einmal anders gezeigt, weil wir zusammen mit Tamino einen Perspektivwechsel vollziehen sollen.“ (Assmann 2008, 28) Bereits in Am Schreibtisch brachte Kofler die Zauberflöte und die Zeit des Nationalsozialismus zusammen (s. Eintrag ›Grenzlandtheaterzauberflöte‹).
Textausschnitte
Hotel Mordschein, Werk 2, S. 137[...] Hotel Mordschein Drei Prosastücke Mutmaßungen über die Königin der Nacht Die Baracken der beiden Lager befinden sich neben den Stolleneingängen, diesseits und jenseits des Gebirges, an der alten Paßstraße [...]
„Mutmaßungen über die Königin der Nacht“. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.1553, 2019-02.