»Lubliner Sturm, Lerch Globocnik, Pohl«

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Kommentar

Von Lublin aus wurde (1942): /43 unter der Leitung von Odilo Globocnik (s. Eintrag ›Globotschnigg‹) die „Aktion Reinhardt“ organisiert, die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung im „Generalgouvernement“ Polen. In hohen Funktionen daran beteiligt waren Ernst Lerch (s. Eintrag ›Tanzcafé Lerch‹) und der Oswald Pohl (1892–1951), General der Waffen SS, der ab 1942 das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshautamt leitete, dem die „Generalinspektion Konzentrationslagerwesen“ unterstand.

Textausschnitte

Der Hirt auf dem Felsen, Werk 2, S. 304

[...] nicht, das kann nicht sein, im Schulhof wird ja lange schon kein Eishockey mehr gespielt, auch Strong selbst spielt ja im Eispalast an der Tiroler Straße, nein – er liegt wohl im Bett vielleicht, in meiner Kindheitswohnung, Kernstockstraße 9, erster Stock rechts, aber im Bett seiner Gefährtin, auf – Augenblick, was ist nun? Ah, sehen Sie nur, die Klagenfurter Athletiker haben ihre stärkste Formation aufs Eis gebracht, in der Abwehr die sogenannte Oder-Neiße-Linie, Tieffental und Von Mohrenschild, und im Angriff der gefürchtete sogenannte Lubliner Sturm, Lerch Globocnik Pohl, Sie müssen wissen, alle fünf haben früher in Lublin gespielt, und später im adriatischen Küstenland, ein kurzes Gastspiel, die polnische Liga hat damals als die härteste der Welt gegolten, Lublin hat immer an zweiter Stelle, hinter Auschwitz, rangiert, auch im Dreß der Klagenfurter hat dieser Block die Innsbrucker vom Eis geschossen, die Lustenauer hingerichtet, die Feldkircher vernichtet [...]


Zitiervorschlag:
„Lubliner Sturm, Lerch Globocnik, Pohl“. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.1213, 2019-02.