Kampfzeit

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Kommentar

„Kampfzeit“ ist, bezogen auf Deutschland, eine nationalsozialistische Bezeichnung für die „Zeit des Aufstiegs der NSDAP von 1918 bis 1933“ (Schmitz-Berning 2000, 347), in Österreich wurde der Begriff auf die Zeit der Illegalität von (1933): bis zum „Anschluss“ (1938): angewendet.

Textausschnitte

Der Hirt auf dem Felsen, Werk 2, S. 257

[...] Immer vorsichtig mit solchen Dingen, wer sagt denn, daß Sie solche Ungezogenheiten Ihrem zu Tode gekommenen Gefährten nicht einfach in den Mund legen? Mein Vater ist selbst illegaler Nationalsozialist gewesen, seine weißen Kniestrümpfe, in denen er in der sogenannten Kampfzeit viel in Wolfsberg, Klagenfurt und in den Bergen unterwegs gewesen ist, hat er mir, in einer Kassette, unter Glas, als, so er, kostbarstes Vermächtnis hinterlassen – ich bräuchte nur auf dem Dachboden umzuräumen, um sie hervorzuholen –, und mein Vetter ist ein Freiheitlicher mit Leib und Seele, versuchen Sie doch einmal, seinen blauen Schal zu besudeln, etwa durch einen Witz, da könnten Sie etwas erleben! Natürlich ist der neue Landesverweser ein Zugewanderter, kein Hiesiger, fraglos ist er gewöhnlicher als das Gewöhnliche, gerade deshalb lassen wir über ihn nichts kommen [...]


Zitiervorschlag:
Kampfzeit. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.1059, 2019-02.