»das heiter-abendliche Bild ZUM PEPI GEHEN«

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Kommentar

Koflers Quelle war hier die deutsche Illustrierte Neue Revue : „Der schlaft jetzt zum Pepi – so nannten es die Schwestern im Pavillon V des Krankenhauses Wien-Lainz, wenn ein Patient dem Tod entgegendämmerte – und zwar jenem Tod, den die Schwestern beschlossen hatten und verursachten“. (Sünder 1989, 6f.)

Textausschnitte

Der Hirt auf dem Felsen, Werk 2, S. 267

[...] – Kennen Sie übrigens den Witz oder die Geschichte vom schlagenden Beweis, nein? Sie geht so: Reporter der Neuen Brunnenzeitung haben, in gewohnt dummer wie böswilliger Absicht, und um den Beweis zu führen, daß Mord und Prostitution, Mordverdacht und Geheimprostitution zusammengehören, zwei Krankenschwestern einer geriatrischen Abteilung verwechselt, eine Schwester Waltraud und eine Schwester Gertrude; jene hat, als, wie soll man sagen, ungebetene Sterbehilfe die sogenannte Mundpflege oder Mundspülung erprobt und für den Exitus das heiter-abendliche Bild ZUM PEPI GEHEN geprägt, was – das gehört nun nicht zum Witz, eine Hintergrundinformation gewissermaßen –, was der Neuen Brunnenzeitung und ihrer nicht nur, aber doch auch altersschwachsinnigen Klientel natürlich nicht paßt; obwohl ich ja, außer Dienst, den Verdacht hege, daß die Neue Brunnenzeitung die von ihr sogenannte Mordserie selbst in Auftrag gegeben hat [...]


Zitiervorschlag:
„das heiter-abendliche Bild ZUM PEPI GEHEN“. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.981, 2019-02.