»Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch »gezwungen werden muß, frei zu sein«.

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Kommentar

Wörtliches Zitat aus Herbert Marcuses Aufsatz Ethik und Revolution (1964), in dem er die Frage stellt, ob und wann eine Revolution sowohl im politischen als auch ethischen Sinne als notwendig gerechtfertigt werden kann (Marcuse 1984, 104).

Textausschnitte

Aus der Wildnis, Werk 1, S. 370

[...] Als Stephanie wieder ins Zimmer trat, machte Kirsch sie auf einen Satz aufmerksam, den er gerade entdeckt habe, – ein ungeheurer Satz; Kirsch las vor: „Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch ›gezwungen werden muß, frei zu sein‹.“ Stephanie aber sagte nur unwillig: ja und? – Ich weiß schon, worauf du hinauswillst! Im Speisesaal, eingerichtet im altmodischen Selbstverständnis einer früheren Kolonialmacht, saßen außer Stephanie und Kirsch nur wenige Gäste beim Abendessen [...]


Zitiervorschlag:
„Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch „gezwungen werden muß, frei zu sein“.. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.846, 2019-02.