Wenn ein marxistischer Philosoph Werbung, die aufs Ganze geht, als »Spiegelung des Ganzen als Reklame« beschreibt

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Kommentar

Ein beredtes Beispiel der Kofler’schen Anspielungspraxis: Für das (vermeintliche) Zitat kann kein wörtlicher Beleg ausgemacht werden, die assoziierten „marxistischen Philosophen“ reichen von Adorno über Marcuse und Haug bis Debord. Wenn man das Bild der Spiegelung heranzieht und mit ›Reklame‹ in Beziehung setzt, kommt man auf ein Zitat aus Walter Benjamins Aphorismensammlung Einbahnstraße (1928) – ohne sicher gehen zu können, dass es dem Kofler’schen Satz zugrundeliegt: „Was macht zuletzt Reklame der Kritik so überlegen? Nicht was die rote elektrische Laufschrift sagt – die Feuerlache, die auf Asphalt sie spiegelt“ (Benjamin 1991, 132).

Textausschnitte

Konkurrenz, Werk 1, S. 475

[...] ) Wenn ein marxistischer Philosoph Werbung, die aufs Ganze geht, als „Spiegelung des Ganzen als Reklame“ beschreibt und herabzumindern meint, so hat er damit dennoch die Aufgabe moderner Motivation und Kommunikation hervorragend definiert [...]


Zitiervorschlag:
Wenn ein marxistischer Philosoph Werbung, die aufs Ganze geht, als „Spiegelung des Ganzen als Reklame“ beschreibt. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.693, 2019-02.