sozi

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Kommentar

Abkürzung für: Sozialist

Textausschnitte

Guggile, Werk 1, S. 14

[...] * er sei seit dreißig jahren „aufrechter sozialdemokrat“, werde aber dennoch auch in nationalen kreisen geschätzt; er habe zwar keine napola besucht, sei aber immerhin „hochgradiger hitlerjunge“ gewesen, hat der herr landeshauptmann gesagt [...]

Guggile, Werk 1, S. 31

[...] “ meine einzige assoziation dazu: unsere küche am abend, geöffnete balkontür nach einbruch der dunkelheit (sommer), die weißgestrichene kredenz mit einem aschenbecher darauf, nach dem ich, von meinem vater hochgehoben, greife; ferner der charakteristische geruch eines eben ausgeblasenen streichholzes [...]

Guggile, Werk 1, S. 36

[...] hof seine „klachl“ herumspucke, ein sozi obendrein, denn die auf der gemeinde seien „jo olles rote“ [...]

Guggile, Werk 1, S. 65

[...] die strebsame biederkeit meiner eltern, die tatsache, daß wir damals ein auto, die anderen noch kein auto, wir einen fernseher, die anderen noch keinen fernseher besessen haben, die zugehörigkeit meiner eltern zum unteren zipfl der oberen klasse, die tatsache, daß sie hausbesitzer und die anderen hausbenützer gewesen sind, daß ich ein „geschäftssohn“ und die anderen kinder von kundschaften gewesen sind, ferner die strenge meiner mutter, meine bravheit und deren äußere entsprechungen, zum beispiel das „spangerl“, wenn die andern „hinterfrisuren“ getragen haben, die knickerbocker, wenn die andern „cowboyhosen“ angehabt haben, sowie mein erzwungenes vorzugschülerdasein haben mir in der sozietät der kernstockstraßenkinder eine manchmal verhöhnte, manchmal bemitleidete, für mich konfliktreiche sonderstellung eingebracht: wieviel zugeben an nicht-dürfen und wieviel decken und überspielen [...]

Guggile, Werk 1, S. 86

[...] die zollformalitäten an der grenze, der frühe eindruck einer amtshandlung, stundenlanger schreiereien und streitereien, weil mein vater unter der kühlerhaube unseres fiat ein paar patschen unverzollt hat nach österreich einführen wollen, das schmuggelgut aber entdeckt worden ist, man stelle sich vor: der angesehene villacher kaufmann kotier will ein paar patschen über die grenze schmuggeln und muß sich deswegen ausgerechnet einem sozi [...]

Ida H., Werk 1, S. 217

[...] – Nach Ablauf der ersten drei Monate ist ein Abbruch nur mehr zulässig, wenn eine schwerwiegende soziale oder medizinische Indikation vorliegt; in einem solchen Fall muß ein Arzt in einem Gutachten seine Gründe darlegen [...]

Ida H., Werk 1, S. 219

[...] , die Frau eines hohen sozialdemokratischen Funktionärs, der ausnahmsweise kein Parteibonze geworden war, sagte ihre Unterstützung zu [...]

, Werk 1, S. 338

[...] über jene Vergangenheit sagen hören: „Nun ja, wir waren damals national gesonnen, und wir waren sozial gesonnen [...]

Konkurrenz, Werk 1, S. 448

[...] Ja, wenn er einen Film schriebe wie „Lebenslinien“ oder „Atemnot“, einen Thriller wie „Morgen-Grauen“ oder wenigstens einen Schlager wie „Bruttosozialprodukt“! Aber den Durchbruch bei Sortiment und Publikum werde er nicht schaffen, erinnere ich mich in einem Nachrichtenmagazin gelesen zu haben (das Foto machte mich aufmerksam), weil er in vieler Hinsicht „zu widerborstig“ schreibe und sich verhalte und sich selbst mit „liebebedürftigem Desinteresse“ betrachte [...]

Amok und Harmonie, Werk 1, S. 537

[...] dieser Kapitalsozialist versäumt ja keine Gelegenheit, zu erzählen, daß man früher und vor seiner Präsidentschaft mit der Postkutsche und mit dem Fahrrad habe fahren müssen, auch er selbst sei mit dem Fahrrad gefahren im Staub der Landstraße, das seien noch Umweltbelastungen gewesen, aber der Mensch habe auch das überlebt [...]


Zitiervorschlag:
sozi. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.196, 2019-02.