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Karl Zangemeister

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.3048
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2020): Karl Zangemeister. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.3048, abgerufen am 31. 05. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.3048.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Karl Zangemeister und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Karl (ältere Schreibweise Carl) Zangemeister (1837-1902) stammte aus Hallungen (bei Gotha). Nach Schulbesuch in Eschwege, Mülhausen und Gotha studierte er Klassische Philologie in Bonn, war dort Bibliotheksvolontär, wechselte aber nach Berlin, wo er 1862, von August Boeckh und Moritz Haupt angeleitet, altphilologisch promovierte (De Horatii vocibus singularibus). Er arbeitete kurze Zeit als Gymnasiallehrer und wurde dann Mitarbeiter am Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL), für das er in Italien Handschriften suchte und bearbeitete. Im Jahr 1868 erfolgte seine Ernennung zum Bibliothekar an der Herzogl. Bibliothek in Gotha, 1873 wechselte er als Oberbibliothekar nach Heidelberg, wo er am 6. August 1875 in diesem Amt zum Ordinarius ernannt wurde. Die Universität Heidelberg ernannte ihn am 9. April 1891 zum o. Honorarprofessor der Epigraphik. Einen Ruf nach Bonn lehnte er 1901 ab.

Zangmeister und Schuchardt kannten sich vermutlich aus Gymnasialzeiten in Gotha, waren beide einige Semester als Bonner Studenten der Klassischen Philologie (1861/62) Schüler Ritschls und pflegten darum später ihre Landsmannschaft. Leider sind Schuchardts Briefe an Zangemeister nicht erhalten. Aus dessen Schreiben geht jedoch hervor, dass er ein wichtiger Ratgeber Schuchardts wurde und ihm, ähnlich wie Reinhold Köhler (1830-1892) in Weimar, zur Ausleihe von Büchern aus der Heidelberger Universitätsbibliothek verhalf, ihn mit bibliographischen und personengeschichtlichen Hinweisen versorgte und ihm, da er längere Zeit in Italien verbracht hatte, Informationen für seine Italienreisen erteilte. Besonders aufschlussreich sind seine Hinweise zur anastatischen Buchwiedergabe (baskischer Bücher), einem Verfahren, das bereits 1786 erfunden worden war.

Bibliographie

Jakob Wille, in: Badische Biographien 6, 1935, 14-22 (mit Werkverz.)

Joseph Deutsch, „Zangemeisters Berufung als Oberbibliothekar an die Universitätsbibliothek Heidelberg (1873)“, ZGO 97, 1949, 607-618

Joseph Deutsch, „Oberbibliothekar Karl Zangemeister“, Neue Heidelberger Jahrbücher, NF 1950, 19-44

Dagmar Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932, Berlin 1986, 308-309.

Herkunft der Digitalisate

Die von Karl Zangemeister an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen