Julius Zacher
URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.3045
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2020): Julius Zacher. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.3045, abgerufen am 08. 10. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.3045.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Julius Zacher und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Ernst Julius August Zacher (1816-1887) wurde in Oberemigk b. Trebnitz (Schlesien) als Sohn eines Försters geboren. Er maturierte 1836 am Elisabethgymnasium in Breslau und studierte Ev. Theologie, Klass. und Deutsche Philologie, Sanskrit, Geschichte und Mineralogie in Breslau, Berlin und Halle a. S. und zählte u. a. Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Friedrich Ritschl, die Gebr. Grimm und Karl Lachmann zu seinen akademischen Lehrern. Die Promotion (De Alexandri magni historia fabulosa) erfolgte 1844 in Halle a. S., die Habilitation ebenda neun Jahre später (Disquisitionis grammaticae de alphabeti gothici ulphilani origine atque indole particula). Nach Tätigkeiten als Hauslehrer und Bibliothekar in Halle a. S. (1856-59 und erneut 1863-87) wurde er 1856 zum ao. Prof. für Deutsche Sprache und Literatur in Halle, 1859 zum o. Prof. in Königsberg und 1863 zum Ordinarius in Halle berufen. Dort war er 1875 Gründer und erster Direktor des Seminars für Deutsche Philologie der Universität. - Der Hallenser Professorenkatalog gibt in der Lebensskizze Schuchardts an, er habe, vom »antiliberalen Geist« Preußens enttäuscht, den Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Graz angenommen.
In Zachers NL (ULB Sachsen-Anhalt Halle, Yg Miscellanea) finden sich keine Briefe Schuchardts. Zacher erweist sich in der Korrespondenz mit Schuchardt zunächst als freundlich gesonnener Kollege, der ihn gerne nach Halle als Nachfolger des nach Straßburg berufenen Eduard Boehmer holen möchte und ihn über den Gang des Berufungsverfahrens informiert. Ob er dies in offizieller Eigenschaft tat, konnte nicht festgestellt werden; er läßt in seinen Briefen jedoch keinen Zweifel daran, dass er Schuchardt vor Eduard Stengel, Boehmers Schüler, den dieser als Nachfolger favorisierte, und auch vor Gustav Gröber, der sich beworben hatte, den Vorzug gibt. Als Schuchardt dann berufen ist, scheint sich sein Verhältnis zu Zacher abgekühlt zu haben, wie der letzte erhaltene Brief lehrt, in dem dieser, der in seiner Königsberger Zeit Oberbibliothekar gewesen war und auch für die Hallenser Universitätsbibliothek mit zuständig war, Schuchardt auf die Regularien eines geordneten Bibliotheksbetriebs verweist, was diesem sicherlich nicht gepasst haben dürfte. Aus Schuchardts Grazer Zeit ist kein brieflicher Austausch mit Zacher überliefert.
Bibliographie
ADB 44, 1898, 658-660 (Edward Schröder)
Manfred Lemmer, „Julius Zacher und die Gründung des Seminars für deutsche Philologie an der Universität Halle“, Wissenschaftliche Zeitschrift Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 5, 1956, 613-622
IGL 3, 2003, 2982-2083 (Uwe Meyer)
https://www.catalogus-professorum-halensis.de/schuchardthugo.html
Herkunft der Digitalisate
Die von Julius Zacher an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: