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Eduard Wölfflin

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.3032
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2019): Eduard Wölfflin. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.3032, abgerufen am 19. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.3032.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Eduard Wölfflin und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Wölfflin (1831-1908), Sohn eines Basler Zuckerbäckers und Polizeipräsidenten, studierte ab 1849 Klassische Philologie in seiner Heimatstadt und in Göttingen. Dort wurde er 1854, von Friedrich Wilhelm Schneidewin betreut, promoviert. Noch im gleichen Jahr trat er eine Stelle als Unterbibliothekar an der Universitätsbibliothek Basel an. Dort erfolgte 1856 die Habilitation. Ab 1861 unterrichtete er zehn Jahre lang am Gymnasium in Winterthur. Es folgten Professuren in Zürich (1871), Erlangen (1875) und München (1880-1906). Dort wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er machte sich vor allem einen Namen als Lexikograph, denn er wurde die treibende Kraft bei dem in München angesiedelten Thesaurus Linguae Latinae (TLL), der durch das von ihm herausgegebene Archiv für lateinische Lexikographie und Grammatik (ALLG, ab 1884) flankiert wurde. Im Jahr 1901 wurde er mit dem bayerischen Maximiliansorden dekoriert. Nach der Emeritierung 1905/06 kehrte er nach Basel zurück, wo er verstarb und auf dem Wolfgottesacker (wie auch später sein Sohn Heinrich [1864-1945], der bedeutende Kunsthistoriker) beigesetzt wurde.

Der Briefwechsel zwischen Wölfflin (10 Briefe / Postkarten) und Schuchardt (5 Briefe / Postkarten) umspannt die Jahre 1883 bis 1903 und ist offensichtlich nur lückenhaft überliefert. Aus einer anfänglichen Verstimmung (Schuchardt hatte die Dissertation von Wölfflins Schüler Karl Sittl streng rezensiert, was diesen irritierte, wohingegen Schuchardt beklagte, dass Wölfflin seine erweiterte Dissertation Der Vokalismus des Vulgärlateins nicht zur Kenntnis genommen habe) entwickelte sich im Lauf der Jahre ein von gegenseitigem Respekt geprägter Austausch. Schuchardt würdigte vor allem Wölfflins Initiative zur Erstellung des Thesaurus linguae Latinae, der unter Beteiligung zahlreicher in- und ausländischer Akademien und Gelehrter entstand und vermutlich noch weitere fünfzig Jahre die Klassischen Philologen beschäftigen wird. Seine Beiträge zum ALLG sind kurz und marginal, wie sehr ihn auch Wölffling um aktive Mitarbeit bat.

Im Archiv der Zentralredaktion des Thesaurus linguae Latinae in München, an das sich Schuchardt nachweislich gelegentlich gewandt hat, finden sich jedoch keine Briefe von ihm (freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Manfred Flieger, Geschäftsführendem Sekretär des TLL vom 5.11.2019).

Bibliographie

Almanach der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Wien) für das Jahr 1909, 372-382.

Oskar Hey, „Eduard Wölfflin“, Bursians Jahresberichte über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft 155, 1911 103-136.

hls (Ueli Dill), online.

Manfred Flieger, „Der wiedergefundene Gründervater. Eine Marmorbüste von Eduard Wölfflin, dem Gründer des Thesaurus linguae Latinae, kehrt in die Bayerische Akademie der Wissenschaften zurück“, Akademie Aktuell 04-2016, 64-68.

Herkunft der Digitalisate

Für die von Hugo Schuchardt an Eduard Wölfflin verschickten Briefe gilt:

Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Eduard Wölfflin-Thesaurus-Stiftung, Basel.

Die von Eduard Wölfflin an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen