Julien Vinson
URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2939
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Zitiervorschlag: Hurch, Bernhard (2022): Julien Vinson. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2939, abgerufen am 28. 11. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2939.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Julien Vinson und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Geboren 1843 in Paris, verbrachte Julien Vinson seine Jugend in Pondichéry in Südostindien, einer ehemalig französischen Niederlassung, die bis heute im Bundesstatt Tamil Nadu Status als Unionsterritorium besitzt. Sein Vater war als Jurist dort in der Verwaltung tätig. Vinson besucht in Pondichéry die Grundschulen, danach kehrt die Familie nach Frankreich zurück. Trotz seiner bereits ausgeprägten sprachwissenschaftlichen Interessen besucht Vinson ab 1864 die École Forestière de Nancy. In dieser Zeit beginnt seine Beschäftigung mit dem Baskischen. Ab 1866 arbeitet er als Subinspektor und nach 2 weiteren Jahren als Inspecteur des Eaux et Forêts in Baiona/Bayonne. Er widmete seine Freizeit den baskischen Studien. 1869 nahm er Kontakt zu Louis-Lucien Bonaparte auf, und zwar mithilfe seines Lehrers Francisque Michel und dem Capt. Duvoisin. In den Folgejahren durchstreifte er systematisch das Nordbaskenland, beschäftigte sich mit Dialekten und Ethnographie, lernte eine Reihe von Leuten kennen, wie den jungen Arturo Campión, Antoine d'Abbadie etc. und stellte sich eine wichtige baskologische Bibliothek zusammen. Er siedelt nach Bagnères de Bigorre über, wo er offenbar Wentworth Webster trifft, mit dem ihn eine lange Freundschaft und reger Austausch bis zum Tode des letzteren verbunden hat.
Er beginnt seine Zusammenarbeit mit verschiedenen lokalen baskischen Periodika, sowie mit der Revue Orientale und mit der Revue de Linguistique et de Philologie Comparée. In letzerer veröffentlicht er auch Mitte der 1870er Jahre seine ersten Artikel zum Baskischen. Er wird Mitarbeiter der Redaktion der Zeitschrift und übernimmt 1881 deren Leitung, die er bis zum Ende des Erscheinens 1916 innehat. Neben dem Baskischen gehören zu seinen Forschungsgebieten auch die Sprachen Indiens, vgl. die zahlreichen und umfangreichen Veröffentlichungen zum Tamil und zu dravidischen Sprachen allgemein, zum Hindi, aber auch zu Sprachen Amerikas. Vinson beginnt seine Lehrtätigkeit an der École spéciale des langues orientales, wo er ab 1882 auch als Titularprofessor lehrt. Aktivitäten entfaltet er auch in der Société d’anthropologie de Paris und er wird korrespondierendes Mitglied der Real Academia de Historia in Madrid.
Neben den Dutzenden von Veröffentlichungen zum Baskischen (Linguistik, Folklore, Ethnographie, Philologie und Texteditionen) war sein zweibändiger “Essai d'une bibliographie de la langue basque (1891 und 1898) von bleibender Bedeutung. Er stand mit allen wesentlichen und zahlreichen unbekannt gebliebenen Baskologen in enger Beziehung.
Julien Vinson stirbt 1926 in Libourne.
Mit Schuchardt verbinden ihn mehrere Interessensgebiete, wie bereits die Kontaktname zeigt: diese wurde durch Gaidoz vorgeschlagen, der Schuchardt Vinson als möglichen Informanten für ein eventuelles Kreol in Pondichéry empfohlen hatte. Danach ist es nahezu ausschließlich die Baskologie, die die Korrespondenz prägt. Es resultiert ein breit umschriebenes Gebiet der baskologischen Forschung der Zeit.
Es sind Briefe in beiderlei Richtung vorhanden, Vinson war allerdings ein stärker selektiver Briefsammler, d.h. er hob nur, aber immerhin, die relevanteren Schreiben auf. Die Gegenbriefe Schuchardts liegen heute in der Biblioteka Azkue in der Sammlung Georges Lacombe in der Baskischen Akademie Euskaltzaindia in Bilbao. Wir danken Pruden Gartzia für die erfreuliche Zusammenarbeit.
Bibliographie
Euskomedia Auñamendi: https://aunamendi.eusko-ikaskuntza.eus/fr/vinson-julien/ar-128775/
Herkunft der Digitalisate
Für die von Hugo Schuchardt an Julien Vinson verschickten Briefe gilt:
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung von: Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia)
Die von Julien Vinson an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: