Adolf Tobler
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2016): Adolf Tobler. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2867, abgerufen am 01. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2867.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Adolf Tobler und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Tobler, Sohn des Pfarrers Salomon Tobler aus Hirzel bei Zürich, studierte dort und in Bonn, wo er Friedrich Diez und Nicolaus Delius hörte. Im Jahr 1857 wurde er mit der Arbeit Darstellung der lateinischen Conjugation und ihrer romanischen Gestaltung: Nebst einigen Bemerkungen zum provenzalischen Alexanderliede in Zürich promoviert. Danach war er Lehrer in Solothurn und Bern. Zwischenzeitlich reiste er zu Bibliotheksrecherchen nach Italien und Frankreich. Noch im Jahr 1867, als er von Albert Schaffter (1823-1897) betreut, in Zürich habilitiert worden war, erhielt er einen Ruf nach Berlin, wo er dreiundvierzig Jahre lang wirkte. Er ist neben Gustav Gröber einer der einflußreichsten älteren Romanisten deutscher Sprache. Sein Name verbindet sich bis heute mit dem von ihm begründeten Altfranzösichen Wörterbuch (Tobler-Lommatzsch).
Briefedition und Kommentare
Der ingesamt 22 Briefe und Postkarten umfassende Briefwechsel erstreckt sich über die Jahre 1870 bis 1905, was für einen so langen Zeitraum eher wenig ist. Möglich wäre, dass nicht alle Briefe erhalten sind, doch auch aus diesem relativ schmalen Korpus lassen sich die Höhen und Tiefen einer keineswegs spannungsfreien Beziehung herauslesen. Zunächst (1870-72) wendet sich der junge Privatdozent Schuchardt in Berufungsangelegenheiten an den einflussreichen Berliner Ordinarius Tobler um Rat. Im Jahr 1877 – Schuchardt ist seit einem Jahr Grazer Ordinarius – kommt es zu einer Verstimmung, da Schuchardt Toblers Initiative zur Gründung einer Diez-Stiftung mit Sitz in Berlin kritisch hinterfragt und seine Argumente öffentlich macht. Erst dreizehn Jahre später nehmen beide wieder miteinander Kontakt auf, tauschen Publikationen aus, die sie kritisch-wohlwollend kommentieren, wobei Tobler trotz gegenteiliger Beteuerungen den alten Dissens nie ganz vergessen zu haben scheint. – Leider befinden sich in Toblers Nachlass (Zentralbibliothek Zürich, Bestand FA Tobler 2158) keine Briefe Schuchardts.
1870 1 Brief
1872 2 Briefe
1877 4 Briefe
1890 1 Brief
1891 1 Brief
1893 1 Brief
1894 2 Briefe
1897 1 Postkarte
1898 1 Postkarte
1899 1 Postkarte
1900 3 Postkarten
1904 1 Postkarte
1905 2 Briefe, 1 Postkarte
Bibliographie
Erhard Lommatzsch, Worte des Gedächtnisses für Adolf Tobler, Berlin 1910; Alfred Risop, Die romanische Philologie an der Berliner Universität. 1810-1910, Erlangen 1910 (Nachdruck in: Jürgen Trabant [Hrsg.], Beiträge zur Geschichte der romanischen Philologie in Berlin, Berlin 1988), 91-105;
Heinrich Morf, Gedächtnisrede auf Adolf Tobler, Berlin 1911 (aus: Sitzungsberichte Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1911);
Gerda Homeyer, Zumbini Europeo, Cosenza 1982, 81-91;
Jürgen Storost, Hugo Schuchardt und die Gründungsphase der Diezstiftung. Stimmen in Briefen, Bonn 1992 (Abhandl. zur Sprache u. Literatur, 59);
LexGramm 1996, 920-921 (Hermann Krapoth);
Franz Lebsanft, „Adolf Tobler (1835-1910): ,Der gesamte Reichtum der Menschennatur‘“, in: Ursula Bähler / Richard Trachsler (Hrsg.), Portraits de médiévistes suisses (1850-2000). Une profession au fil du temps, Genève 2009 (Publications romanes et françaises, 246), 61-95 (P);
„Ursula Bähler, „Adolf Tobler (1835-1910). II: ,La philologie en contexte‘“, ebd., 99-137;
Johanna Wolf, Kontinuität und Wandel der Philologien: textarchäologische Studien zur Entstehung der Romanischen Philologie im 19. Jahrhundert, Tübingen 2012 (Romanica Monacensia, 80) 2012, 359-378;
Anne-Marguerite Fryba-Reber, Philologie et linguistique romanes. Institutionnalisation des disciplines dans les universités suisses (1872-1945), Leuven 2013 (Orbis – Supplementa; 40), 384, bes. 113-115, 184-188, 219-220;
Doris Jakubec / ASCH, hls (online).
Herkunft der Digitalisate
Die von Adolf Tobler an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: