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Emilio Teza

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2852
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2018): Emilio Teza. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2852, abgerufen am 07. 10. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2852.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Emilio Teza und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

(1831-1912)

Der Venetianer Teza war zunächst Bibliothekar an der Biblioteca Marciana, wechselte dann aber an die Laurenziana in Florenz. Er unterrichtete klassische, orientalische und romanische Literaturen an verschiedenen italienischen Universitäten und wurde 1860 Ordinarius für indoeuropäische Philologie in Bologna. Später zog er sich nach Pavia zurück. Neben sprachwissenschaftlichen Arbeiten stammen aus seiner Feder zahlreiche Übersetzungen aus dem Deutschen, Englischen, Serbischen, Russischen, Spanischen, Portugiesischen und Sanskrit. 1891 wurde er Mitglied der Accademia dei Lincei. Pio Rajna bedauerte seinen Tod mit den Worten, Italien habe einen herben Verlust durch den Tod Tezas erlitten, „il più meraviglioso poliglotta che si trovasse a possedere“.

Informationen

Teza und Schuchardt, zwei eigenwillige Persönlichkeiten mit exzeptionellen sprachlichen und linguistischen Kenntnissen, tauschten sich zugleich als Gebende und Nehmende „auf Augehöhe“ aus. Ihr Briefwechsel ist in großen Teilen erhalten. Themen sind vor allem das Kreolische und das Georgische, sodann der Austausch von Publikationen und die Beschaffung von Büchern und Artikeln, die von Land zu Land verschickt oder ausgeliehen wurden. Jeder der beiden Gelehrten schreibt gewöhnlich in seiner Sprache, wobei Schuchardt der Vielseitigere ist, der sich auch im Italienischen, Spanischen und Portugiesischen versucht. Obwohl Tezas Briefe meist undatiert sind, ist dank ihrer Bezüge auf Schuchardts Schreiben in den meisten Fällen eine genaue oder doch annäherende Datierung möglich. Die von Michaela Wolf (1993) erstellte Nummerierung der Teza-Briefe gibt nicht die chronologische Reihenfolge wieder.

Warum der Briefwechsel 1905 abbricht, ließ sich nicht ermitteln; vermutlich war Schuchardt verstimmt, weil ihm Teza angeblich die Existenz eines in Padua vorhandenen Manuskripts, das er für seinen Beitrag zu seiner Festgabe aus Anlass von Adolfo Mussafias 70. Geburtstag benötigte, vorenthalten hatte.

1879 1 Brief Schuchardt

1882 2 Briefe, 1 PK Schuchardt

1883 1 Brief, 1 Pk Schuchardt, 3 Briefe Teza

1886 1 Brief Schuchardt, 1 Brief Teza

1887 3 Briefe Schuchardt, 2 Briefe Teza

1888 1 Brief Schuchardt, 1 Brief Teza

1891 3 Briefe Schuchardt, 4 Briefe Teza

1892 1 Brief Schuchardt

1895 5 Briefe Schuchardt, 2 Briefe Teza

1896 14 Briefe Schuchardt, 8 Briefe Teza

1897 4 Briefe Schuchardt, 3 Briefe, 1 VK Teza

1901 3 Briefe Schuchardt, 3 Briefe Teza

1904 1 Brief Schuchardt, 1 Brief Teza

1905 2 Briefe, 1 PK Schuchardt, 3 Briefe Teza

s. D. 1 Brief, 1 VK Teza

Bibliographie

Carlo Frati, La Libreria del prof. Emilio Teza donata alla Marciana, Florenz 1913;

Ders., Bibliografia di Emilio Teza, Venedig 1914;

Carlo Tagliavini, „Gli studi ungheresi e ugro-finnici di Emilio Teza“, Corvina n.s. 5, 10 (ottobre 1942), 542-555;

Ivan Seidl, „Jaroslav Vrchlický a Emilio Teza v kontextu česko-italských literárních a kulturních vztahů: vzájemná korespondence z let 1885-1901. Vyd. 1. V Brně: Univerzita J.E. Purkyně, 1988, 11-59;

Ders., „Jaroslav Vrchlický e Emilio Teza: una pagina importante dei rapporti letterari ceco-italiani alla fine dell’ottocento“, in: Manlio Cortelazzo, Guida ai dialetti Veneti, XI, Padova, CLEUP, 1989, 15-24;

Armando Nuzzo, „Emilio Teza e la poesia ungherese in Italia“, Annali di Ca‘ Foscari XXXV, 2-3, 1996, 251-264;

Roberta Pasqua Mocerino / Markus Lenz, „Emilio Teza. A curious genius and nomad of philology“, in: Philipp Kramer (Hrsg.), Ausgewählte Arbeiten der Kreolistik des 19. Jahrhunderts.Selected works from 19th century creolistics. Emilio Teza, Thomas Russell, Erik Pontoppidan, Adolpho Coelho, Hamburg 2014 (Kreolische Bibliothek; 24), 23-30.

Herkunft der Digitalisate

Für die von Hugo Schuchardt an Emilio Teza verschickten Briefe gilt:

Biblioteca Nazionale Marciana - Fondo Teza

Die von Emilio Teza an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen