Zsigmond Simonyi
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2020): Zsigmond Simonyi. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2738, abgerufen am 09. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2738.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Zsigmond Simonyi und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Simonyi (1853-1919, bis 1874 Steiner) war jüdischer Abstammung, ließ sich um 1889 taufen und nahm den Namen Simonyi an. Er besuchte die katholischen Ordensgymnasien in Veszprim (Veszprem) und Gran (Esztergom), dann das katholische Gymnasium in Pest (Budapest). An der Budapester Universität studierte er Vergleichende Sprachwissenschaft und Klassische Philologie. Einer seiner prägenden Lehrer war der Finno-Ugrist Joseph Budenz (1836-1892). Nach Aufenthalten in Leipzig, Berlin und Paris kehrte Simonyi 1876 nach Budapest zurück, habilitierte sich 1877 für ungarische Sprachwissenschaft und wurde 1885 dort ao., 1889 o. Professor. Seit 1879 war er korrespondierendes, seit 1893 o. Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1882 heiratete er Paulina Becher. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Károly Gábor (1883-1927), später Ingenieur, und die Tocher Anna.
Von Simonyis zahlreichen Publikationen ist besonders das 1891 gemeinsam mit Gábor Szarvas herausgegebene Wörterbuch Magyar nyelvtörténeti szótár [= Lexicon Linguae hungaricae aevi antiquioris] hervorzuheben. Nicht minder wichtig ist das aus der Zusammenarbeit mit József Balassa (1864-1945) hervorgegangene deutsch-ungarische Wörterbuch Német-magyar és magyar német szótár [=Deutsch-ungarisches und Ungarisch-deutsches Wörterbuch] (1899). Hinzu treten weitere Werke, die der Festigung der ungarischen Sprache und ihrer Reinheit dienen sollten. Wie die meisten gebildeten Ungarn korrespondierte auch Simonyi mit Schuchardt auf Deutsch, das er wie ein Muttersprachler beherrschte. In der von ihm lange Jahre herausgegebenen Zeitschrift Magyar Nyelvőr [=Die ungarische Sprache] erschienen mehrere, zumeist kleinere Arbeiten Schuchardts, die Simonyi vermutlich selber ins Ungarische übersetzte. Simonyi machte mit seiner Familie einige Male in Graz bzw. der Steiermark Sommerurlaub, so dass Schuchardt auch seine Frau und Tochter kennenlernte. Vermutlich hat Schuchardt auch den Kontakt Simonyis mit Leo Spitzer vermittelt, der zeitweise ebenfalls ein geschätzer Mitarbeiter des Magyar Nyelvőr wurde.
Leider sind im NL Simonyis nur 35 Briefe und Karten Schuchardts (1912-1922) erhalten, in Schuchardts Grazer NL hingegen 97 Stücke Simonyis (1886-1919). Gerade die Anfänge ihres freundschaftlichen Gedankenaustauschs wären im Spiegel von Schuchardts Korrespondenz besonders aufschlussreich gewesen.
Bibliographie
Jószef Tompa, Simonyi Zsigmond, Budapest 1975.
Tompa, „Zsigmond Simonyi, le plus présent des disparus de la linguistique hongroise“, Mélanges offerts a Aurélien Sauvageot pour son soixante-quinzième anniversaire; réd. J. Gergely ..., Budapest, 1972, 287-293.
ÖBL 1815-1950, 12, 2001-2005, 287 (H. Reitterer u. E. Tomasi).
László Honti, „Zsigmond Simonyi (1853-1919)“, Acta Linguistica Hungarica. – Budapest: Akad. Kiadó 55, 2008, H. 1-2, 59-79.
Herkunft der Digitalisate
Für die von Hugo Schuchardt an Zsigmond Simonyi verschickten Briefe gilt:
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Die von Zsigmond Simonyi an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: