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Bernhard Schädel

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2609
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2016): Bernhard Schädel. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2609, abgerufen am 02. 12. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2609.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Bernhard Schädel und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Schädel, Sohn eines Gießener Gymnasialprofessors, hatte in Bonn, Heidelberg, Tübingen, Grenoble, Straßburg und Zürich Neuere Sprachen studiert und war 1902 in Tübingen von Karl Voretzsch mit einer dialektologischen Arbeit über die Mundart von Ormea in Nordwestitalien promoviert worden. Bereits zwei Jahre später wurde er in Halle a.S. von Hermann Suchier mit einer Schrift zur Lautentwicklung des Katalanischen habilitiert. 1910 erfolgte die Berufung an das Kolonialinstitut in Hamburg, aus dem ein Jahr später die Hansische Universität hervorging. Schädel wurde zum Vorsitzenden des Ibero-Amerikanischen Vereins gewählt und bereiste 1913-14 Südamerika. Im Weltkrieg diente er als Feldartillerieoffizier im Westen sowie in verschiedenen Kommissionen. 1919 wurde er zum Ordinarius der jungen Universität Hamburg ernannt. Der aktive und ideenreiche Hochschullehrer starb jedoch bereits mit achtundvierzig Jahren und konnte wichtige Pläne nicht mehr realisieren.

Informationen

1908 2 Briefe

1909 1 Postkarte

1911 1 Postkarte

1924 1 Brief (Rundbrief)

Briefedition und Kommentare

Fast die gesamte Korrespondenz zwischen Schädel und Schuchardt dreht sich um einen Beitritt Schuchardts zu der auf Betreiben Schädels 1909 ins Leben gerufenen „Société Internationale de Dialectologie Romane“ und seine Mitwirkung an der von der Société herausgegebenen Revue de Dialectologie Romane bzw. ihrem Bulletin de Dialectologie Romane. Im letzten Brief thematisiert Schädel die Gründung der in Fankreich angesiedelten „Société de Linguistique romane“, die er, nicht zu Unrecht, als eine nicht mit ihm abgesprochene „Kopie“ seiner Initiative aus dem Jahr 1909 betrachtet. Leider gibt es keinen nennenswerten Nachlass Schädels, so dass wir die Briefe Schuchardts nicht kennen. - In diesen Kontext gehören auch die Briefe Adolphe Terrachers an Schuchardt (HSA Nr. 11590-11594), die seinen Plan zur Gründung einer internationalen „Société de Linguistique romane“ näher beleuchten.

Bibliographie

Erich Kalwa, Die portugiesischen und brasilianischen Studien in Deutschland (1900-1945): ein institutionsgeschichtlicher Beitrag, Frankfurt a.M. 2004 (Beihefte zu Lusorama 2, 6), 33-44;

Falk-Thoralf Günther, Afrika- und Lateinamerikaforschung in Deutschland zwischen Kaiserreich und Drittem Reich, Leipzig 2008 (Historische Studien / Kultur- u. Gesellschaftsgeschichte, 2), 222-247;

Alexander M. Kalkhoff, Romanische Philologie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Institutionengeschichtliche Perspektiven, Tübingen 2010 (Romanica Monacensia, 78), 356, bes. 187-192, 209-210.

Herkunft der Digitalisate

Die von Bernhard Schädel an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen