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August Sauer

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2594
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Zitiervorschlag: Frank-Rutger Hausmann (2020): August Sauer. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2594, abgerufen am 01. 05. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2594.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen August Sauer und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

August Rudolf Josef Karl Sauer (1855-1926), Sohn eines Kaufmanns wurde in Wiener-Neustadt geboren. Er legte 1873 am Schotten-Gymnasium die Matura ab und studierte anschließend in seiner Heimatstadt Deutsche Philologie und Geschichte, zusätzlich Philosophie, Nordische Philologie, Indogermanistik, Geographie, Klass. Philologie und Psychologie. Das akademische Jahr 1877/78 verbrachte er in Berlin, nachdem er zuvor Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger und Reserveunteroffizier des Linien-Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 in Wien geleistet hatte. Von Karl Tomaschek (1828-1878) betreut, wurde er 1877 germanistisch promoviert (Joachim Wilhelm von Brawe und seine Beziehungen zu G. E. Lessing, Straßburg-London 1878). Zwei Jahre später folgte, wiederum in Wien, die Habilitation (Über den funffüssigen Jambus vor Lessing’s Nathan, Wien 1878). Nach einer vierjährigen Lehrtätigkeit als Supplent des Extraordinarius in Lemberg (1879-1883) und einer zweijährigen Tätigkeit als unbesoldeter Extraordinarius in Graz, wurde er 1886 als Nachfolger von Jakob Minor (1855-1912) nach Prag berufen. Von 1892 bis 1926 wirkte er als Ordinarius für Deutsche Sprache und Literatur an der Deutschen Universität in Prag. Im Jahr 1912 wurde er zum k. k. Hofrat ernannt, 1925 erhielt er den Ehrenring der Stadt Wien. Im Jahr 1894 hatte er den Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte gegründet, dessen Herausgeberschaft er bis kurz vor seinem Tod ausübte, ab 1914 gemeinsam mit Josef Nadler (1884-1963).

Der Briefwechsel Sauers umfasst insgesamt 5 Briefe, 11 Postkarten und 3 Billetts aus den Jahren 1886 bis 1926. Er ist vermutlich nicht vollständig überliefert, denn er weist mehrfach größere Lücken auf (1886-92; 1892-1913; 1914; 1917; 1920-22; 1924-25). Von Schuchardt selber ist leider nur eine Postkarte (19.5.1919) in der Wienbibliothek (Rathaus Wien) erhalten. Beide Korrespondenten kannten sich aus gemeinsamer Grazer Lehrtätigkeit, denn Sauer wirkte dort vom WS 1883/84 bis zu seiner Berufung an die Deutsche Universität Prag im SS 1886 als unbesoldeter a. o. Professor für Deutsche Sprache und Literatur. In dieser Zeit gingen beide zum vertrauten Du über.

Sauer bedankte sich in seiner Korrespondenz für Publikationen, die ihm Schuchardt sandte, und nach der Gründung des Euphorion war Schuchardts Mitarbeit an der Zeitschrift ein weiterer Gegenstand, zu dem private Mitteilungen, die vor allem Sauers Gesundheit betrafen, hinzutraten. Allerdings sind im Euphorion nur zwei Beiträge aus Schuchardts Feder erschienen (1921 und 1923), wobei die Seuffert-Festschrift im Euphorion-Ergänzungsheft – nachkriegsbedingt – nur mit Mühe zustande kam. - Insgesamt kann man zwischen beiden Gelehrten eine Übereinstimmung in wissenschaftlichen wie hochschulpolitischen Fragen konstatieren.

Bibliographie

IGL 1800-1950 3, 2003, 1568-1572 (Max Kaiser)

Sigfrid Faerber, „Ich bin ein Chinese“. Der Wiener Literarhistoriker Jakob Minor und seine Briefe an August Sauer, Frankfurt am Main [u.a.]: Lang, 2004 (Hamburger Beiträge zur Germanistik; 39)

Lenka Vodrážková-Pokorná, Die Prager Germanistik nach 1882. Mit besonderer Berücksichtigung des Lebenswerkes der bis 1900 an die Universität berufenen Persönlichkeiten, Frankfurt a. M. [u. a.]: Peter Lang, 2007, ad Indicem (S. 448)

Jeannette Godau, Germanistik in Prag und Jena – Universität, Stadt und Kultur um 1900; der Briefwechsel zwischen August Sauer und Albert Leitzmann, Stuttgart: Hirzel, 2010

Steffen Höhne (Hrsg.), August Sauer (1855-1926) – ein Intellektueller in Prag im Spannungsfeld von Kultur- und Wissenschaftspolitik, Köln-Weimar-Wien: Böhlau, 2011

Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926, in Verbindung mit Bernhard Fetz und Hans-Harald Müller herausgegeben von Mirko Nottscheid, Marcel Illetschko und Desiree Hebenstreit, Wien-Köln-Weimar: Böhlau-Verlag, 2020 (vgl. auch http://sauer-seuffert.onb.ac.at/projektbeschreibung/publikationen).

Herkunft der Digitalisate

Für die von Hugo Schuchardt an August Sauer verschickten Briefe gilt:

Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Wienbibliothek im Rathaus -> "Postkarte an August Sauer"

Die von August Sauer an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen