Eugène Rolland
URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2545
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2021): Eugène Rolland. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2545, abgerufen am 07. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2545.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Eugène Rolland und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Rolland (1846-1909) stammte aus Metz, siedelte aber bereits im Jahr 1864 nach Paris über. Von Hause aus begütert, musste er keinem Brotberuf nachgehen. Seine erste wissenschaftliche Arbeit trägt den Titel Vocabulaire du patois du pays messin, gefolgt von les Devinettes et énigmes populaires de la France. Im Jahr 1877 gründete er gemeinsam mit Henri Gaidoz (1842-1932) [vgl. auch dessen Briefwechsel mit Schuchardt, HSA 03211-03307] die Zeitschrift Mélusine, recueil de mythologie, littérature populaire, traditions et usages (1.1878-11.1912), in der insbesonders volkskundliche Themen abgehandelt wurden, die es jedoch nicht einmal auf zwanzig Abonnenten brachte. Andere wichtige Arbeiten aus Rollands Feder sind Faune populaire (6 Bde. in-8°, 1877-1883), Recueil des Chansons populaires de la France (6 Bde. in-8°) und Rimes et Jeux de l’Enfance (1883).
Rolland wurde auf dem Cimetière du Père-Lachaise beigesetzt, nachdem er, unermüdlicher Arbeiter, den Großteil seines Lebens im Lesesaal der Pariser Bibliothèque Nationale zugebracht hatte. Sébillot beklagt in seinem Nachruf, diesem bescheidenen Arbeiter sei zu Lebzeiten keinerlei Anerkennung gezollt worden: „Ce savant de premier ordre meurt sans avoir reçu la moindre distinction officielle, sans que l’Institut lui ait décerné un des ses prix“.
Rolland war Schuchardt mit Literaturhinweisen, insbesondere zu kreolistischen und überseeischen Themen, behilflich und versuchte, ihn als Rezensenten für Mélusine zu gewinnen, was ihm aber offenbar nicht gelang. Für die Thematik der Zeitschrift relevante Arbeiten Schuchardts wurden positiv erwähnt. So heißt es z. B. in der Ausgabe vom Januar 1886, in der auf Sp. 216 Schuchardts Romanisches und Keltisches von Gaidoz besprochen wird: „M. Schuchardt n’est pas seulement un philologue de premier ordre, un des maîtres des études romanes; c’est en même temps un esprit fin et curieux, qui, au cours de ses études et ses voyages, a souvent résumé ses expressions sous forme d’essays, genre bien moins cultivé dans la littérature allemande que celui des dissertations“.
Gegenbriefe Schuchardts konnten nicht gefunden werden.
Bibliographie
Revue des traditions populaires 1909, 250-252 (Paul Sébillot).
https://data.bnf.fr/fr/13597329/eugene_rolland/
Rattey, Magdalena. 2017. 'Die Korrespondenz zwischen Henri Gaidoz und Hugo Schuchardt'. In Bernhard Hurch (Hg.) (2007-). Hugo Schuchardt Archiv. Webedition verfügbar unter http://schuchardt.uni-graz.at/id/letters/1541.
Claudie Voisenat, „Quand les Archives font des histoires. La polémique entre Henri Gaidoz et Paul Sébillot (1912-1913)“, Bérose - Encyclopédie internationale des histoires de l'anthropologie, Paris (https://www.berose.fr/article197.html?lang=fr [enthält wichtige Informationen über Rolland]).
Herkunft der Digitalisate
Die von Eugène Rolland an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: