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Heinrich Morf

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2233
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2016): Heinrich Morf. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2233, abgerufen am 28. 11. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2233.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Heinrich Morf und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Der Sohn des Pädagogen und Philanthropen Heinrich Morf (1818-1899) wurde in Münchenbuchsee im Kanton Bern geboren. Nach der Matura in Winterthur (1873) studierte er Klassische Philologie in Zürich und Romanische Philologie in Straßburg, wo er 1877 von Eduard Böhmer promoviert wurde. In Paris hörte er Gaston Paris, in Italien und Spanien arbeitete er in verschiedenen Bibliotheken. Im Jahr 1879 wurde er als außerordentlicher Professor Nachfolger von Heinrich Breitinger in Bern; 1891 erfolgte die Beförderung zum Ordinarius. Morf nahm 1889 einen Ruf nach Zürich, 1901 an die Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften in Frankfurt a.M. und 1910, als Nachfolger Adolf Toblers, an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität an. Aus gesundheitlichen Gründen ließ er sich 1917 vorzeitig emeritieren. Er starb am 23. Januar 1921 in Thun. Seit dem 24. November 1910 war er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Seit 1880 war er mit Elise Frieda (Frida) Dennler (Denler) (1861-1935), der Tochter des Apothekers und Likörfabrikanten August Friedrich Dennler (1833-1907) aus Interlaken, verheiratet.

Briefedition und Kommentare

Der Briefwechsel Morfs mit Schuchardt umspannt dreißig Jahre und umfasst ingesamt 38 Briefe, Karten und sonstige Verlautbarungen; Schuchardts Korrespondenz mit Morf muss als verloren gelten, da es keinen Nachlass Morf gibt. Vermutlich sind auch nicht alle Nachrichten Morfs an Schuchardt erhalten. Morf, zwölf Jahre jünger als Schuchardt, betrachtete diesen als eine Leitfigur, deren wissenschaftliche Arbeit er ohne jeden Vorbehalt bewunderte und um deren Anerkennung für seine eigenen Arbeiten er warb.

Über die Hälfte der Korrespondenz stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, bei dessen Beginn sich der Schweizer Morf durch die Unterzeichnung des „Aufrufs der 93 an die Kulturwelt“ vom 4. Oktober 1914 zu Deutschland bekannte, wodurch er seine guten Beziehungen zu französischen, später auch italienischen Kollegen beschädigte. Dies bedrückte ihn sehr, zumal eine Diabeteserkrankung seine Leistungsfähigkeit stark beeinträchtige. Erholungssuche in Neu-Brandenburg und Wildhaus (Kanton Sankt Gallen), von wo er mehrfach an Schuchardt schrieb, konnten ihn nicht wiederherstellen, so daß er 1917 vorzeitig seinen Abschied von der Universität nahm.

1879 1 Brief

1889 1 Postkarte

1892 1 Postkarte

1897 3 Briefkarten, 1 Brief

1898 1 Briefkarte

1900 1 Brief, 1 Postkarte

1905 1 Ansichtspostkarte

1908 1 Postkarte

1911 1 Brief, 1 Briefkarte

1912 1 Telegramm, 1 Visitenkarte, 1 Briefkarte, 1 Ansichtspostkarte

1913 1 Briefkarte

1914 1 Rundbrief, 1 Ansichtspostkarte

1915 2 Briefe, 1 Ansichtspostkarte

1916 3 Briefe (auf Briefkarten)

1917 3 Briefe, 7 Post- und Briefkarten

1918 1 Postkarte

Bibliographie

Nachrufe von Erhard Lommatzsch, ASNSpr 142, 1920, 78-94; Gerhard Rohlfs, ZrP 41, 1921, 259-263;

Erhard Lommatzsch, „Aus dem Briefwechsel zwischen Adolf Tobler und Heinrich Morf“, in: Lommatzsch, Kleinere Schriften zur romanischen Philologie, Berlin 1954, 186-200;

an neueren Arbeiten bes. Richard Trachsler, „Heinrich Morf (1854-1921). Le bâtisseur déchu“, in: Ursula Bähler / Richard Trachsler, Portraits de médiévistes suisses (1850-200). Une profession au fil du temps, Genève 2009 (Publications Romanes et Françaises, 246), 141-175;

Anne-Marguerite Fryba-Reber, Philologie et linguistique romanes. Institutionnalisation des disciplines dans les universités suisses (1872-1945), Leuven-Paris-Walpole, MA 2013, 382, bes. 80-84, 119-123, 187-196; HSA, Brief Lfd.Nr. 01-10497 (Eva Seifert) sowie die Briefe von Frida Morf, Bibl.Nr. 07488-07491.

Vgl. auch den Eintrag zu Heinrich Morf im Romanistenlexikon.

Herkunft der Digitalisate

Die von Heinrich Morf an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen