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Marcelino Menéndez Pelayo

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2165
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Zitiervorschlag: Hurch, Bernhard (2023): Marcelino Menéndez Pelayo. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2165, abgerufen am 29. 11. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2165.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Marcelino Menéndez Pelayo und Hugo Schuchardt wurde von Bernhard Hurch bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Marcelino Menéndez Pelayo (auch Menéndez y Pelayo) geboren 1856 in Santander, dort auch 1912 gestorben, war eine jedenfalls für außerspanische Verhältnisse sehr eigenwillige Figur des spanischen Geisteslebens. Er betätigte sich als Literaturwissenschaftler, Historiker und beschäftigte sich mit Ideengeschichte. Er stand der Reformation ebenso ablehnend gegenüber wie der Aufklärung, die er als romtreuer Ultramontanist beide als mit dem spanischen Wesen als unvereinbar ablehnte (vgl. die spanische Heterodoxie-Diskussion). Auch verstieg er sich dazu, in seinem berühmten berühmten Brindis del Retiro, einer Feier für Calderón, die Inquisition zu verteidigen. Es nimmt nicht wunder, dass er im Dom von Santander seine letzte Ruhestätte fand und dass er bis heute in Spanien durch eine Real Sociedad Menéndez Pelayo geehrt wird. Schon mit 21 Jahren wurde MMP Professor, von 1898 bis 1912 war er Direktor der Nationalbibliothek in Madrid.

Das Verhältnis zu Schuchardt war - wiewohl höflich und Schuchardt schätzte die immense Bildung von MMP - dementsprechend angespannt. Insbesondere weil Schuchardt MMP wohl ziemlich offen für reaktionär hielt (vgl. Briefe von Valera an MMP). Der Kontakt zwischen den beiden entwickelt sich im Grunde in drei Wellen: noch in Spanien versucht Schuchardt klärende Quellen über die Historizität der Figur Don Juans von MMP zu erfragen; 1881 kulminiert die Diskussion rund um die kritischen Bemerkungen Schuchardts im 3. Teil seiner Literaturarbeit zu Calderón anlässlich des og. Brindis von MMP. Sie sind Ausgangspunkt für eine wortreiche briefliche Verteidigung MMPs gegenüber Schuchardt sowie des letzteren weitere Reaktion. 1887 kontaktiert HS ihn neuerlich im Zuge seiner Baskenreise wegen Kontakten zu Varianten des Spanischen im Norden, insbesondere zu ans Baskenland grenzenden spanischen Dialekten; schließlich gibt es in den 90er Jahren nocheinmal einen kurzen höflichen Brieftausch über den Fortgang der baskischen und iberischen Arbeiten Schuchardts.

Es ist sehr illustrativ, parallel dazu die Briefe Valeras zu lesen, sowohl an HS, wie jene Valeras von seinem Aufenthalt in Österreich/Graz an MMP, in denen Valera sich recht hemmungslos und z.T. abschätzig über Schuchardt äußert (vgl. https://www.cervantesvirtual.com).

Briefedition und Kommentare

Aus verständlichen Gründen wurden die Briefe aus den Handschriften neu bearbeitet, denn die vorhandene Abschrift in Cervantesvirtual ist erstens grob unvollständig und folgt anderen editorischen Richtlinien. Die u.g. Printeditionen der Briefe von MMP an Schuchardts (L.Karl und B. Weiss) sind noch mangelhafter.

Entsprechend den Transkriptionsgepflogenheiten des HSA wurde auf die Originalhandschriften von MMP zurückgegriffen, nicht auf die modernisierte Schreibung in cervantesvirtual. Dort ist die Postkarte Brief Lfd. Nr. 13 nur bruchstückhaft wiedergegeben, der Brief Lfd. Nr. 09 von HS an MMP überhaupt nicht berücksichtigt.

Bibliographie

Louis, Karl (1934) Marcelino Menéndez y Pelayo: critique littéraire. Lettres inédites adressées à Hugon Schuchardt. Bulletin Hispanique 36.2: 180-194.

Weiss, Brigitta (1984) Dos cartas inéditas de Menéndez Pelayo. Boletín de la Biblioteca de Menéndez Pelayo 59: 289-294.

Herkunft der Digitalisate

Für die von Hugo Schuchardt an Marcelino Menéndez Pelayo verschickten Briefe gilt:

Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Real Sociedad Menéndez Pelayo.

Die von Marcelino Menéndez Pelayo an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen