Antoine Meillet
URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2156
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Zitiervorschlag: Frank-Rutger Hausmann (2020): Antoine Meillet. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2156, abgerufen am 19. 05. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2156.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Antoine Meillet und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Meillet (1866-1936) war der Sohn eines in Châteaumeillant (chef-lieu de canton du Dép. du Cher) tätigen Notars. Er wurde jedoch im Haus der mütterlichen Großeltern im fast einhundert Kilometer entfernten Moulins geboren. In Moulins besuchte er auch das Gymnasium. Er studierte nach dem doppelten Baccalauréat (lettres et sciences) an der Sorbonne, wo er Schüler von Louis Havet, James Darmesteter, Abel Bergaigne und Victor Henry war. Gleichzeitig besuchte er Kurse am Collège de France bei Michel Bréal und Ferdinand de Saussure sowie bei Sylvain Lévi an der École pratique des Hautes Etudes. Im Jahr 1890 nahm er an einer Forschungsreise in den Kaukasus teil und vertiefte sich in das Armenische. In seiner Doktorarbeit (1897) behandelte er den Gebrauch des Genetiv-Akkusativs im Altslavischen. 1902 erhielt er den Lehrstuhl für Armenisch an der École des langues orientales, 1906 erfolgte die Berufung als Nachfolger Bréals ans Collège de France für das Fach Indogermanistik. Zu seinen Schülern zählen Émile Benveniste, Georges Dumézil, André Martinet und Joseph Vendryes. Meillet starb im Haus seines Vaters – er hatte seine Mutter mit elf Jahren verloren – in Châteaumeillant, wurde jedoch, seinem eigenen Wunsch gemäß, im Familiengrab in Moulins beigesetzt.
Von der Korrespondenz Meillet-Schuchardt sind fast ausschließlich kurze Postkarten Meillets erhalten. Sie beschränken sich zwar meist auf Danksagung für zugesandte Sonderdrucke Schuchardts, doch hat Meillet die wichtigsten dieser Arbeiten höchst sachkundig rezensiert. Zwar verstummte die Korrespondenz in den Jahren des Ersten Weltkriegs, doch wurde sie unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgenommen. Meillet bewunderte Schuchardt und sein Werk, auch wenn er ihm nicht in allem zustimmte. Durch seine Rezensionen hat er dafür gesorgt, dass Schucharts Werk in Frankreich zeitnah rezipiert wurde.
Im NL Meillets (Fonds Antoine Meillet/Collège de France/IMEC) konnten leider nur zwei Postkarten Schuchardts gefunden werden (CO SA 9, 2 [1902-1921]), deren Digitalisate freundlicherweise vom Service des Archives des Collège de France zur Verfügung gestellt wurden. Die übrige Korrespondenz Schuchardts muss demnach als verloren gelten.
Briefedition und Kommentare
Les lettres du Fonds Antoine Meillet conservées au Collège de France sont indiquées de la façon suivante sur le site du Hugo Schuchardt Archiv (http://schuchardt.uni-graz.at) :
0001-0002 : Antwort 1 = 02-Schuchardt-Meillet (0001-0002)
0003-0004 : Antwort 2 = 40-Schuchardt-Meillet (0003-0004)
[Transkription der Briefe: Andrea Kröll & Elisabeth Steiner; Endredaktion und Kommentar: Frank-Rutger Hausmann].
Bibliographie
Joseph Vendryes, „Antoine Meillet“, Annuaires de l’École pratique de hautes études 1937, 5-37 (wieder abgedr. in: Thomas A. Sebeok, Portraits of linguistis. A biographical source book for the history of Western linguistics, 1746-1963, Bloomington, London: Indiana Univ. Press, 1966, II, 201f.)
Simone Bouquet, „Les Archives d’Antoine Meillet au Collège de France. Présentation et catalogue provisoire“, Histoire Épistémologie Langage Année 8, 1987, 113-140 (zu Schuchardt S.136, CO SA 9, 2, 1921-?]
Daniel Baggioni, „Le débat Schuchardt / Meillet sur la parenté des langues (1906-1928)“, Histoire Épistémologie Langage 10, 2, 1988, 85-97
Sylvain Auroux (dir.), Histoire Épistémologie Langage vol. X, n° 2, 1988: « Antoine Meillet et la linguistique de son temps »; Pierre Swiggers, Lexicon grammaticorum, 1996, 622-624; ern. 2009
Irène Fenoglio / Christian Puech, „Le fonds Antoine Meillet“, Genesis (Manuscrits-Recherche-Invention) 35, 2012 (Le geste linguistique), 189-194.
Herkunft der Digitalisate
Für die von Hugo Schuchardt an Antoine Meillet verschickten Briefe gilt:
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Bibliothèque du Collège de France.
Die von Antoine Meillet an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: