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Eduard Hoffmann-Krayer

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1780
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Zitiervorschlag: Sousa, Silvio Moreira de (2017): Eduard Hoffmann-Krayer. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1780, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1780.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Eduard Hoffmann-Krayer und Hugo Schuchardt wurde von Silvio Moreira de Sousa bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Für die Korrektur wird Patricia Candea herzlich gedankt.

Bedeutung

Der gebürtige Basler Eduard Hoffmann-Krayer legte sein Maturitätsexamen an der Lerberschule in Bern ab. Sein Studium der Philologie begann er an der Universität Basel, wo er ein Schüler Otto Behaghels war (Trümpy 1972:395). Er verbrachte einige Semester an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Leipzig und Berlin, wo er Germanistik, Romanistik und Sprachwissenschaft studierte (Geiger 1946:I). Bis 1900 arbeitete Hoffmann-Krayer als Privatdozent in Zürich; dazu kam auch eine Arbeitsstelle am Schweizerischen Idiotikon zwischen 1895 und 1899. Im Jahre 1891 habilitierte er in Zürich. Als er noch Privatdozent an der Universität Zürich war, gründete Hoffmann-Krayer 1896 die Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde. Über 40 Jahre steuerte Hoffmann-Krayer das Schicksal dieser Gesellschaft, „auch wenn er nicht immer ihr Obmann war“ (Bächtold-Stäubli 1936:iv). Es etablierte sich gar die Ansicht, „dass der Name Hoffmann-Krayer die schweizerische Volkskunde bedeutet“ (Bächtold-Stäubli & Geiger 1934:98). Seit der Gründung der Gesellschaft wandte sich Hoffmann-Krayer stark von der rein linguistischen Forschung ab und wandte der Volkskunde zu. In der Debatte mit Adolf Strack, Albrecht Dietrich und Hermann Usener verteidigte Hoffmann-Krayer seine Ansicht von Volkskunde: Diese sollte sich mit dem vulgus in populo beschäftigen und nicht mit dem Volk als Nation (cf. Pitrè 1999:60). Jedoch begann sich Hoffmann-Krayer um die Jahrhundertwende wieder mehr für die Sprachwissenschaft zu interessieren (Bächtold-Stäubli 1936:xi), da die Linguistik „Sachen“ zur etymologischen Erklärung zu berücksichtigen anfing (d. h. die Strömung „Wörter und Sachen“). Im Jahre 1900 wurde Hoffmann-Krayer zum ausserordentlichen Professor für Phonetik, Schweizer Mundarten und Volkskunde an der Universität Basel ernannt und seit 1909 Ordinarius für Germanische Philologie (Trümpy 1972:395). Im Jahr 1911 gründete Hoffmann-Krayer die Zeitschrift Schweizer Volkskunde = Folk-Lore Suisse - Korrespondenzblatt der Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde mit dem Ziel „weitere Kreise zur Mitarbeit heranzuziehen“ (Bächtold-Stäubli & Geiger 1934:98). Hoffmann-Krayer war auch Präsident des Schweizerischen Kommitee für jüdische Volkskunde zwischen 1909 und 1921 (Guggenheim-Grünberg 1964:136). Der Briefwechsel Hoffmann-Krayers wurde zum Teil von Trümpy (1964) bearbeitet.

Gegenbriefe

Zwar existiert ein Nachlass von Eduard Hoffmann-Krayer an der Öffentliche Bibliothek der Universität Basel, die Briefe Schuchardts‘ liegen dort jedoch nicht vor. Der Inhalt kann allerdings anhand der Briefe Hoffmann-Krayers‘ rekonstruiert werden.

Briefedition und Kommentare

Die Briefe von Eduard Hoffmann-Krayer an Schuchardt (Bibliotheksnummern 04808 bis 04815) stammen aus der Zeit zwischen 1909 und 1924. Die Briefe verteilen sich chronologisch folgendermaßen:

1909 2 Briefe

1910 1 Postkarte

1911 1 Bildkarte, 1 Postkarte

1917 1 Postkarte

1920 1 Postkarte

1924 1 Brief

Die Initiative zur Korrespondenz ging anscheinend von Hoffmann-Krayer aus. Der deutliche Höhepunkt des Kontakts fand 1909 statt. In diesem Jahr hatte Hoffmann-Krayer Graz besucht und persönlich Schuchardt kennengelernt. Die Briefe von Hoffmann-Krayer an Schuchardt sind auf Deutsch verfasst.

Bibliographie

Bächtold-Stäubli, Hanns. 1936. ‚E. H.-K. (Erinnerungen an meinen Lehrer u. Freund)‘. In Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires 35: i-xv.

Bächtold-Stäubli, Hanns / Geiger, Paul. 1934. ‚Eduard Hoffmann-Krayer zum 70. Geburtstag (5. Dezember 1934)‘. In Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires 33: 97-98.

Dundes, Alan (ed.). 1999. International folklorists: classic contributions by the founders of folklore. Lanham, MD: Rowman & Littlefield.

Geiger, Paul 1946. ‘Eduard Hoffmann-Krayer 1864-1936’. In P. Geiger (ed.). E. Hoffmann-Krayer. Kleine Schriften zur Volkskunde. Basel: G. Krebs.

Geiger, Paul (ed.). 1946. E. Hoffmann-Krayer. Kleine Schriften zur Volkskunde. Basel: G. Krebs.

Guggenheim-Grünberg, Florence. ‚Eduard Hoffmann-Krayer und die jüdische Volkskunde‘. In Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires 60: 133-140.

Pitrè, Giuseppe. 1999. ‚On the Need for a Bibliography of Folklore‘. In A. Dundes (ed.). International folklorists: classic contributions by the founders of folklore. Lanham, MD: Rowman & Littlefield.

Trümpy, Hans. 1964. ‚Aus Eduard Hoffmann-Krayers Briefwechsel‘. In Schweizerisches Archiv für Volkskunde = Archives suisses des traditions populaires 60: 113-132.

Trümpy, Hans. 1972. ‚Eduard H.-Krayer‘. In Neue Deutsche Biographie. vol. 9. Berlin: Duncker & Humblot.

Herkunft der Digitalisate

Die von Eduard Hoffmann-Krayer an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen